Apuleius als Quelle für die Gesellschaft des römischen Reiches


Examensarbeit, 2000

92 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Lebenslauf
1. Apuleius´ Lebenslauf
2. Datierungen

III. Die Schriften von Apuleius
1. Gesicherte Autorenschaft
1.1 Apologie
1.2 Florida
1.3 De Deo Socratis
1.4 De Mundo
1.5 De Platone
1.6 Metamorphosen
2. Unklare Autorenschaft
2.1 Asclepius
2.2 De Herbarum Medicaminibus
2.3 De Remediis Salutaribus
2.4 Liber Physiognomoniae
2.5 Peri Hermeneias
3. Nicht erhaltene Schriften
3.1 Ludicra
3.2 De Proverbiis
3.3 Hermagoras
3.4 Phaedo
3.5 Epitoma Historiarum
3.6 De Re Publica
3.7 Libri Medicinales (?)
3.8 De Re Rustica (?)
3.9 De Arboribus (?)
3.10 Eroticus
3.11 Astronomica (?)
3.12 Zoologische Arbeiten
3.13 Quaestiones Conviviales
3.14 De Musica (?)
3.15 De Arithmetica
4. Verlorene Reden und Vorträge
4.1 Dialog zu Aesculapius
4.2 Verlorene Gedichte
5. Fragmente, die nicht zuzuordnen sind

IV. Der geographische, historische und wirtschaftliche Rahmen
1. Geographie und Klima Tripolitaniens
2. Die drei wichtigen Städte
2.1 Lepcis Magna
2.2 Oea
2.3 Sabratha
3. Weitere Städte
3.1 Golas
3.2 Gigthis
3.3 Tacapae
3.4 Turris Tamalleni
3.5 Zitha
3.6 Thubactis
3.7 Zarath
4. Wirtschaft
4.1 Oliven und Olivenöl
4.2 Transsaharahandel
4.3 Anderer Handel

V. Die wirtschaftlichen Verhältnisse
1. In der Apologie
1.1 Aemilia Pudentilla
1.2 Apuleius
1.3 Sicinius Aemilianus
1.4 Herennius Rufinus
2. Wirtschaftsgebaren
3. Wirtschaft in den Metamorphosen

VI. Römisches Recht
1. Privatrecht
1.1 Sklaven und Halbfreie
1.2 Eherecht
1.3 Patria Potestas
1.4 Pflegschaft und Vormundschaft
1.5 Erbrecht
1.6 Sachenrecht
1.7 Rechtsgeschäfte
2. Strafrecht
2.1 Privates Strafrecht
2.2 Öffentliches Strafrecht

VII. Soziopolitische Faktoren
1. Rang und Geburt
2. Vermögen und Besitz
3. Freigebigkeit
4. Statussymbole
5. Redegewandtheit und Bildung
6. Bewahrung oder Steigerung des Status
7. Ansehen

VIII. Religionen und Kulte
1. Isis-Kult
2. Kult der Dea Syria
3. Christentum
4. Hera/Juno
5. Aesculapius
6. Diana
7. Epona
8. Weitere Gottheiten
9. Religiöse Phänomene

IX. Lebensumstände und Alltag
1. Oberschicht
2. Sklaven
3. Freie

X. Kommunikation

XI. Verwaltung und Präsenz

XII. Zusammenfassung

XIII. Abkürzungen, Zitier- und Schreibweisen

XIV. Auswahlbibliographie

I. Einleitung

lector intende: laetaberis.“[1]

Bereits unzählige Leser des wohl bekanntesten und beliebtesten Werkes von Apuleius haben diese einleitenden Worte gelesen und sich anschließend von den Metamorphosen in die Zauberwelt Thessaliens entführen lassen. Dieses Werk vermittelt uns ein lebendiges Bild des antiken Lebens in seiner Gesamtheit und schillernden Buntheit.[2] Quer durch alle Schichten der Gesellschaft geht die Reise, auf die der Leser vom Autoren geschickt wird. Dabei bekommt er einen Einblick in die vornehme Gesellschaft, aber auch in die bitterste Armut. Das elende Dasein, welches die Sklaven fristen müssen, wird ebenso thematisiert, wie das Leben der Räuber und die Dreistigkeiten, die sich Soldaten leisten konnten. Frivolität und Lüsternheit werden ebenso schillernd und direkt beschrieben, wie Religiosität und Frömmigkeit. Aber auch Scharlatanerie, falsche Priester, Mord und Todschlag finden ihren Platz. Liebesgeschichten runden das Bild ab. Aber auch die anderen Schriften haben ihre Leser gefunden. Neben den Metamorphosen ist es vor allem die Apologie, die als ein Meisterwerk betrachtet wird. Die Metamorphosen sind ein fiktiver Roman, die Apologie ist ein Kunstwerk der Gerichtsrhetorik, die uns neben brillantem Wortwitz und scharfer Analyse auch einen Einblick in eine tatsächlich existent gewesene Gesellschaft im römischen Afrika des 2. Jahrhunderts gibt. Apuleius hielt diese Verteidigungsrede, als er sich gegen den Vorwurf der Zauberei zur Wehr setzen musste. Von seinen Feinden wurde ihm unterstellt, daß er seine Frau Pudentilla durch einen Liebeszauber zur Heirat bewogen hätte. Hinter diesem Vorwurf standen allerdings handfeste wirtschaftliche Interessen. Apuleius´ Gegner hatten selbst auf das Vermögen Pudentillas spekuliert, an welches sie zunächst durch eine Heirat Pudentillas mit dem Bruder ihres verstorbenen Mannes, später durch die Vermählung einer ihrer Töchter mit Pudentillas Sohn gelangen wollten. Apuleius musste vor Gericht um sein Leben kämpfen, da der Vorwurf der Zauberei nur schwerlich zu entkräften war und für Magie in der Regel die Höchststrafe verhängt wurde.[3] Es gelang ihm aber die Vorwürfe zu entkräften. Gerade diese beiden Schriften wurden bereits früh und oft interpretiert und wissenschaftlich auf die verschiedensten Gesichtspunkte hin untersucht. Bereits 1912 wurde das Werk von Fritz Norden zum römischen Privatrecht veröffentlicht, welches bis heute zu den Standardwerken eines jeden gehört, der sich intensiver mit Apuleius auseinandersetzt.[4] Aus den Metamorphosen erfreuten und erfreuen sich vor allem die Geschichte von Cupido und Psyche, sowie das sogenannte Isis-Buch besonderer Aufmerksamkeit. Unzählige Bücher und Aufsätze wurden über Teilaspekte von Apuleius´ Schriften veröffentlicht, aber eine ganzheitliche Abhandlung zum Thema „ Apuleius als Quelle für die Gesellschaft des römischen Reiches “, die sich mit seinen Schriften und deren Bedeutung für die Gesellschaftsforschung beschäftigt, ist meines Wissens bis heute nicht publiziert worden. In der nachfolgenden Arbeit werde ich versuchen, das Werk Apuleius´ als Quelle für die römische Gesellschaft zu untersuchen. Um ein umfassendes Bild der Gesellschaft zeichnen zu können, werde ich besonderes Augenmerk auf die Informationen zu Wirtschaft und Handel, zum römischen Recht, zu den soziopolitischen Faktoren, zu Religionen und Kulten, sowie auf die Lebensumstände und den Alltag richten, soweit die Quellen dazu Informationen liefern. Nicht außer Acht lassen darf man bei der Untersuchung von Apuleius´ Werken, daß es sich bei den Metamorphosen, so verlockend eine direkte Interpretation ihres Inhaltes auch sein mag, um einen Roman handelt, der zur Literaturgattung der Fiktion gehört. Zudem hat Apuleius hier eine griechische Vorlage adaptiert. Nichtsdestotrotz vermitteln die Metamorphosen ein lebendiges Bild des alltäglichen Lebens im römischen Reich. Die Apologie und teilweise auch die Florida, sind als Quelle weitaus seriöser. Aber auch hier muss eine Einschränkung gemacht werden. Die Apologie ist die schriftliche Version einer vor Gericht gehaltenen Verteidigungsrede, von deren Inhalt wir nicht mit Sicherheit sagen können, an welchen Stellen Apuleius aus prozesstaktischen Gründen nicht die Wahrheit gesagt, Auslassungen gemacht oder Sachverhalte überzogen dargestellt hat. Fakt ist, daß wir Angaben über Personen erhalten, die tatsächlich gelebt haben. Zunächst werde ich aber einen kurzen Lebenslauf von Apuleius geben, auf den eine Übersicht über seine Werke folgt.

II. Lebenslauf

1. Apuleius´ Lebenslauf

Apuleius wurde in der römischen Kolonie Madaura[5] in der Provinz Afrika geboren. Von seinem Namen wissen wir sicher, daß er Apuleius lautete. Der Vorname Lucius ist in antiken Quellen nirgends zu finden und offenbar zu Zeiten der Renaissance zugefügt worden. Vermutlich sah man im Protagonisten der Metamorphosen einen Hinweis auf den Vornamen des Autoren.[6] Dies bleibt aber eine Vermutung. Eine erst kürzlich geäußerte Vermutung will den Namen L. Apuleius Marcellus mit Apuleius identifizieren[7], was aber von Harrison als nicht überzeugend widerlegt wird.[8] Seine Kindheit verbrachte er in Karthago.[9] Apuleius´ Vater war duumvir [10] und hinterlies ihm und seinem Bruder die Summe von 2.000.000 Sesterzen[11]. Es folgte ein Studienaufenthalt in Athen, wo er auch Pontianus, den Sohn seiner späteren Gattin, kennenlernte.[12] Weitere Reisen führten ihn u.a. nach Samos[13] und Hierapolis[14] in Phrygien. Möglicherweise besuchte er auch die wichtigen Zentren der Sophisten in Pergamon, Smyrna und Ephesos, die er auf seinen Reisen nach Samos und Hierapolis streifen musste[15], was aber aus seinen Schriften nicht hervor geht. Diese Reisen zehrten sein Erbe bald auf.[16] Er verdingte sich daraufhin aus finanziellen Gründen als Anwalt in Rom[17] und kehrte etwa 156 nach Afrika zurück. Dort kam er auf der Reise nach Alexandria in der Winterzeit durch Oea, wo er erschöpft durch das lange Reisen bei Freunden unterkommt. Sein alter Studienfreund Pontianus[18] suchte ihn dort auf und bat ihn, teils aus Sorge um Apuleius´ Wohlbefinden, teils aus Berechnung – er plante Apuleius mit seiner Mutter zusammenzubringen - bei seiner Familie zu wohnen[19]. Durch eindringliches Zureden bei Apuleius und bei dessen Gastgebern, den Appiern, erreicht Pontianus schließlich, daß Apuleius zustimmt einige Tage im Haus seiner Mutter zu verbringen. Dort lernt er Pontianus´ Mutter Pudentilla und dessen jüngeren Bruder Pudens kennen. Apuleius lebt bei ihnen, hilft ihnen bei Studien und man kommt sich näher. Nachdem er in der Basilika von Oea auf Drängen von Freunden einen gefeierten Vortrag hielt, tritt Pontianus an ihn heran und legt ihm eine Heirat mit seiner Mutter nahe.[20] Nach vielen Diskussionen und Überlegungen, Apuleius´ Reiselust war zu diesem Zeitpunkt noch ungebrochen, erreichte Pontianus schließlich sein Ziel. Apuleius und Pudentilla, die ebenso wie Apuleius von ihrem Sohn zu einer Hochzeit überredet wurde, ringen diesem einen Aufschub ab, bis dieser selbst geheiratet und sein Bruder die Erwachsenentoga angelegt hatte. Nach seiner eigenen Hochzeit änderte Pontianus plötzlich, wohl unter dem Einfluss seines Großvaters und seines Schwiegervaters Herrenius Rufinus, seine Meinung und versuchte nun mit allen Mitteln die Heirat zwischen Apuleius und seiner Mutter zu verhindern[21], was ihm später aber leid tat[22]. Die Beiden hatten jedoch in der Zwischenzeit ihre Liebe für einander entdeckt und waren nicht mehr bereit ihre Heiratspläne aufzugeben. Die Hochzeit fand auf Pudentillas Landgut statt[23], wohl auch deshalb, weil sie einen Aufruhr befürchteten, der von den Gegnern ihrer Heirat hätte angezettelt werden können.[24] Pontianus starb wenige Monate nach seiner Heirat.[25] Herrenius Rufinus und Sicinius Aemilianus, der fälschlicherweise davon ausgegangen war, daß Pudentilla seinen Bruder Sicinius Clarus heiraten wolle[26], nahmen schnell Einfluss auf Pudens, der weit weniger gebildet war als Pontianus[27] und verkuppelten diesen rasch mit der Witwe seines eigenen Bruders, nachdem sich herausstellte, daß Pontianus seiner Frau außer Leinenzeug im Wert von etwa 200 Denaren nichts hinterlassen, sie sogar absichtlich nicht als Erbin eingesetzt hatte.[28] Stattdessen setzte er seine Mutter und seinen Bruder als Erben ein. In Pudens Namen erhob Aemilianus schließlich Anklage gegen Apuleius[29], indem er ihn beschuldigte Pudentilla durch Zauberei zur Heirat bewogen zu haben.[30] Der Prozess gegen Apuleius fand in Sabratha statt.[31] Apuleius wurde mit ziemlicher Sicherheit freigesprochen, obwohl sich keine Belege dafür finden.[32] Lebte er vor dem Prozess bereits drei Jahre in Oea, scheint er die Stadt nach dem Prozess wohl verlassen zu haben, um sich in Karthago niederzulassen[33]. Wahrscheinlich hatte er mit Pudentilla noch ein gemeinsames Kind. Die ihm zugeschriebenen Schriften De Mundo und De Platone (nur Buch II ist seinem Sohn gewidmet)[34] richten sich in den Vorworten an fili Faustine, der als Apuleius´ Sohn interpretiert wird. Der Inhalt der Schriften lässt vermuten, daß Faustinus bereits in einem Alter ist, in dem er solche Themen versteht. Eine Datierung in die 170er Jahre ist also plausibel[35]. Sein Todesjahr ist nicht bekannt.

2. Datierungen

Der wichtigste Fixpunkt für alle weiteren Datierungen in Apuleius´ Leben ist der Prozess, der in Sabratha gegen ihn stattfand.[36] In seiner Verteidigungsrede erwähnt Apuleius, daß der Prozess in Gegenwart des Prokonsuls Claudius Maximus abgehalten wurde[37], welcher Nachfolger des Prokonsuls L. Lollianus Avitus war[38]. Dieser Lollianus Avitus verwaltete die Provinz Afrika 156/57 n.Chr., wahrscheinlicher sogar 157/58[39] n.Chr., so das Claudius Maximus 158/59 n. Chr. Prokonsul war. Der Prozess gegen Apuleius hat also höchstwahrscheinlich im Herbst 158[40] n.Chr. oder im Winter 158/59[41] n.Chr. stattgefunden. Das letzte belegbare Datum aus dem Leben von Apuleius ist 164 n.Chr. In der Florida [42] verabschiedet er Severianus am Ende dessen Prokonsulats in Afrika.[43] Von diesen belegbaren Daten kann auf andere Daten in Apuleius Leben geschlossen werden. Endgültig belegbar sind diese jedoch nicht. Das Geburtsjahr von Apuleius ist in den zwanziger Jahren des zweiten Jahrhunderts zu vermuten, vielleicht um 125 n.Chr. herum. In der Florida [44] erwähnt Apuleius, daß er ein Studienkamerad von Aemilianus Strabo war. Dieser Aemilianus Strabo war consul suffectus im Jahre 156 n.Chr. In der Regel war das Alter, in welchem man Konsul werden konnte, das dreiunddreißigste Lebensjahr. War Apuleius also ein Studienkamerad, so dürfte er etwa im gleichen Alter gewesen sein, woraus sich auf ein Geburtsjahr etwa um 123 n.Chr. herum schließen lässt. Zudem belegt er in seiner Verteidigungsrede, daß seine Frau Pudentilla zum Zeitpunkt des Prozesses etwa vierzig Jahre alt ist.[45] Er selbst ist ein paar Jahre jünger als sie[46]. Deren Sohn Pontianus, sicherlich einige Jahre jünger als Apuleius, studierte mit ihm in Athen und sah in Apuleius einen geeigneten Ehemann für seine Mutter.[47]

III. Die Schriften von Apuleius

Neben den beiden bereits erwähnten bekanntesten Werken, hat Apuleius eine Reihe weiterer Schriften veröffentlicht. Einige sind uns bis heute vollständig erhalten. Von Anderen liegen uns nur Fragmente vor. Von einigen Werken wissen wir nur aus anderen Quellen, teils von Apuleius selbst, daß es sie gegeben hat. Sie sind im Lauf der Jahrhunderte verloren gegangen.

1. Gesicherte Autorenschaft

1.1 Apologie

Der Titel Apologia wird erst seit der Aldina Ausgabe im Jahr 1521 benutzt[48]. Vorher wurde die Gerichtsrede schlicht De Magia oder Pro se de Magia bezeichnet. Die Verteidigungsrede ist die einzige Gerichtsrede der römischen Kaiserzeit, die uns erhalten ist.[49] Nicht gänzlich geklärt ist die Frage, ob die Rede so überliefert worden ist, wie sie gehalten wurde, oder ob wir eine längere, für eine Veröffentlichung überarbeitete, Version vorliegen haben.[50]

1.2 Florida

Die Florida besteht aus dreiundzwanzig ausgesuchten Fragmenten aus epideiktischen[51] Reden von unterschiedlicher Länge. Diese Auszüge sind die einzigen uns erhaltenen Teile von seinen Reden. Thematisch handelt es sich bei den Auszügen um Lobreden, Dankreden, gelungene Eingangstopoi der Prolalia, sophistische Paränesen, Lehren über Schein und Sein, gewagte Ekphraseis und Metaphern, Anekdoten aus der Geistesgeschichte und um eine Fabel.[52]

1.3 De Deo Socratis

De Deo Socratis ist das einzige der drei philosophischen Bücher von Apuleius, dessen Echtheit nicht bestritten wird.[53] In diesem Werk beschäftigt sich Apuleius mit der Existenz und der vermittelnden Funktion von Dämonen. In der Einleitung bietet er einen Überblick über die Götterlehre. Im ersten Hauptteil geht es um die allgemeine Natur und Einteilung der Dämonen, im zweiten Hauptteil richtet er besonderes Augenmerk auf die spezielle Natur des daimónion von Sokrates. Abgeschlossen wird die Schrift durch eine Adhortatio. Von direkten Quellen, die Apuleius adaptiert haben könnte, ist nichts bekannt.[54]

1.4 De Mundo

Hier handelt es sich um eine Übersetzung vom griechischen ins lateinische und Bearbeitung des circa 100 Jahre früher entstandenen pseudoaristotelischen Traktates Perí kósmou. Es behandelt kosmologische und kosmographische Fragen. Auch die Frage nach einem weltlenkenden Gott kommt zur Sprache. Noch im 3./4.Jh. galt De Mundo als Standardwerk über die Weltentstehung.[55]

1.5 De Platone

In De Platone et eius dogmate libri II gibt uns Apuleius eine hagiographische Lebensbeschreibung von Platon, auf welche Abhandlungen über Physik (Kosmologie und Anthropologie) und Ethik folgen. Ein in der Einleitung angekündigter Teil über Logik fehlt.

1.6 Metamorphosen

Unklar ist, wann die Metamorphosen entstanden sind. Vieles spricht aber dafür, daß sie zwischen 161 n.Chr. und 190 n.Chr. geschrieben wurden.[56] Dieses Buch verarbeitet griechische Quellen, übersetzt sie, passt sie an und flickt sie zusammen.[57] Unbestritten ist heute, daß Apuleius das elfte Buch, das sogenannte Isis-Buch, selbst erdachte und seinen adaptierten Quellen anhängte.

2. Unklare Autorenschaft

Weitere antike Schriften wurden ebenfalls Apuleius zugeschrieben, wobei seine Urheberschaft mittlerweile stark umstritten ist und kontrovers diskutiert wird.[58] Dazu zählen Asclepius [59] , De Herbarum Medicaminibus, De Remediis Salutaribus, Liber Physiognomoniae und das dritte Buch von De Platone (Peri Hermeneias).

2.1 Asclepius

Hierbei handelt es sich um die Übersetzung oder Adaption einer griechischen Schrift. Der Gott Hermes Trismegitus unterrichtet seinen Schüler Asclepius in Kosmologie, Theurgie und Eschatologie.[60] Obwohl die Wortwahl des Textes spezifisch Apuleianische Züge aufweist, wurde die Authentizität lange angezweifelt, vor allem, weil der Name des Autoren nirgends zu finden ist. Die aktuelle Forschung scheint zudem allgemein der Auffassung zu sein, das Asclepius später geschrieben wurde, Apuleius also als Autor gar nicht in Frage kommen kann.[61]

2.2 De Herbarum Medicaminibus

De Herbarum Medicaminibus ist eine kurze Abhandlung über den Gebrauch von Kräutern in der Medizin. Im Vorwort heißt es, daß Apuleius der Autor sei, was aber vermutlich nur aus Prestigegründen eingefügt wurde, um den Text wichtiger erscheinen zu lassen. Der Text ist zweifellos in nachapuleianischer Zeit entstanden, eventuell sogar erst im 4. Jh. n.Chr.[62] Vielleicht gehört er auch in einen spätantiken oder sogar frühmittelalterlichen Kontext.[63]

2.3 De Remediis Salutaribus

Golann (1951) nennt dieses Buch als ein fälschlicherweise Apuleius zugeschriebenes Werk, geht aber nicht näher darauf ein. Bei Harrison (2000) wird De Remediis Salutaribus nicht erwähnt.

2.4 Liber Physiognomoniae

Ein etwas längeres Werk über die Physiognomie, in dessen Text keine Autorenschaft von Apuleius angegeben ist. Im 19. Jh. glaubte man Apuleius als Autoren erkannt zu haben, was aber mittlerweile wieder fallengelassen wurde, da der Text aus dem 3. oder sogar 4. Jh. n.Chr. stammt.

2.5 Peri Hermeneias

Thema des Buches ist die Lehre der formalen Logik der aristotelisch-peripatetischen Schule. Es wurde isoliert von den übrigen philosophischen Schriften Apuleius´ überliefert. Bis 1842 galt es als echt und als der dritte Teil von De Platone.[64] Dann kamen jedoch Zweifel an der Echtheit auf. Seit einiger Zeit wird in der Forschung eine Authentizität wieder für wahrscheinlich angesehen.

3. Nicht erhaltene Schriften

Wieviele Schriften Apuleius tatsächlich verfasst hat, ist nicht bekannt. Wir wissen aber aus seinen erhaltenen Werken, aber auch aus denen anderer Autoren, daß er noch mehr als die uns erhaltenen Schriften geschrieben hat. Teilweise sind uns davon Zitate und Fragmente erhalten. Dazu zählen die Folgenden.[65]

3.1 Ludicra

Vermutlich handelte es sich bei Ludicra um eine Sammlung von leichtverdaulichen und amüsanten Gedichten, die auch hin und wieder erotischen Inhalt haben konnten.[66] Apuleius selbst zitiert in der Apologie ein Gedicht (ludicris meis [67] ), welches von Zahnpulver handelt.[68] Zwei weitere kurze Gedichte, die er in der Apologie zitiert[69], gehörten vermutlich ebenfalls zu den Ludicra, weil sie auf der einen Seite einen ähnlich leichten Inhalt hatten und auf der anderen Seite von seinen Anklägern höchstwahrscheinlich aus der gleichen Quelle zitiert wurden wie das Erstgenannte.

3.2 De Proverbiis

Eine Art Sprichwortsammlung, die in vermutlich zwei Büchern veröffentlicht wurde.[70]

3.3 Hermagoras

Hier handelte es sich wahrscheinlich um einen prosimetrischen Roman in der Art der Satyrica von Petron, soweit das heute aus den bei Priscian feststellbaren Fragmenten zu schließen ist.[71] In der frühen Neuzeit glaubten die Herausgeber von Apuleius´ Schriften, daß es sich bei Hermagoras um einen Dialog handeln würde, während die neuere Forschung eher an eine Romanze glaubt.[72]

3.4 Phaedo

Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei Phaedo um eine Übersetzung von Platons Dialog. Die erhaltenen Fragmente geben dessen Arbeit wieder. Der Stil der Fragmente lässt auf Apuleius als Autoren schließen, da er typisch für ihn ist.[73]

3.5 Epitoma Historiarum

Vermutlich handelte es sich um ein mehrbändiges Werk.[74] Aus den Fragmenten lässt sich schließen, daß Apuleius hier kein klassisches Geschichtswerk verfasste, sondern eher eine pointierte Vor- und Frühgeschichte Roms in Kurzfassung, die mit den Büchern 1-8 von Suetons Pratum vergleichbar ist.[75]

3.6 De Re Publica

Über den Inhalt von De Re Publica lassen sich nur Vermutungen anstellen, da nur ein kleines Fragment erhalten ist. Möglicherweise handelte es sich um eine Bearbeitung der gleichnamigen Werke von Platon oder Cicero, eventuell auch um eine Adaption von Praecepta Gerendae Rei Publica von Plutarch. Mehr als Spekulationen sind aber nicht möglich.[76]

3.7 Libri Medicinales (?)

Ein genauer Titel ist nicht bekannt. Das bei Priscian erhaltene Fragment handelt von einer Kräuterkur, bei der Honig und Zwiebeln gemischt werden. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Adaption von Plinius´ Naturalis historiae [77] , wo ebenfalls über die heilende Wirkung von einer Mixtur aus Honig und Zwiebeln berichtet wird.[78]

3.8 De Re Rustica (?)

Auch hier ist der Titel nirgends belegt, aber wohl sehr passend gewählt. In der byzantinischen Geoponica wird an mehreren Stellen ein landwirtschaftliches Buch von Apuleius erwähnt, welches auf Latein verfasst war, was man daraus schließt, daß dort von Apuleius dem Römer die Rede ist.[79]

3.9 De Arboribus (?)

Ein weiteres Werk, von dem wir den tatsächlichen Titel nicht wissen. Apuleius hat hier eine Arbeit über Bäume abgeliefert, vermutlich in mehreren Bänden. Möglicherweise gehörte das Werk zu De Re Rustica, eventuell war es aber auch ein selbständiges Produkt.[80]

3.10 Eroticus

Ein erotisches Buch, wahrscheinlich in Dialogform verfasst, daß sich mit homosexueller und heterosexueller Liebe beschäftigte.[81]

3.11 Astronomica (?)

Der tatsächliche Titel fehlt uns auch hier. Der Inhalt, Apuleius behandelt Kometen, solare und lunare Zeichen, Meteore und Blitze, ist größtenteils aus der Naturalis historiae von Plinius übernommen worden. In De Mundo behandelte Apuleius ähnliche Themen, zudem waren solche Themen in der zeitgenössischen Literatur sehr angesagt.[82]

3.12 Zoologische Arbeiten

Apuleius selbst zitiert in der Apologie eines seiner auf griechisch geschriebenen Werke über Naturales Quaestiones [83], in dem es um Fische geht. Es ist anzunehmen, daß Apuleius kein einzelnes Buch nur über Fische verfasst hat, sondern daß das Zitierte nur ein Teil eines größer angelegten Werkes war.[84]

3.13 Quaestiones Conviviales

Zwei Fragmente bei Sidonius[85] und Macrobius[86] lassen auf den Titel dieses Werkes schließen, von dem wir außer den genannten Textstellen nichts wissen. Es wurde in Latein verfasst. Apuleius hatte vermutlich ein Buch im Stil von Aristoteles´ Quaestiones geschrieben, in dem Fragen gestellt und beantwortet werden.[87]

3.14 De Musica (?)

Aus einer Stelle bei Cassiodorus[88] wissen wir, daß Apuleius ein Werk über Musik verfasst hat. Titel und genauer Inhalt bleiben uns verborgen. Eine mögliche Quelle von Apuleius könnte De Musica von Nicomachus von Gerasa gewesen sein.[89]

3.15 De Arithmetica

Hier hat Apuleius mit hoher Wahrscheinlichkeit die Introductio Arithmetica des Nicomachus von Gerasa übersetzt.[90]

4. Verlorene Reden und Vorträge

Apuleius selbst kommt in der Apologie auf einige seiner Reden und Vorträge zu sprechen, die er zu verschiedenen Anlässen gehalten hatte. Er erwähnt, daß er in Oea einen Vortrag über De Aesculapii maiestate [91] und vor Lollianus Avitus eine weitere Rede[92] gehalten hat. Vermutlich waren die Reden ähnlich der in der Florida[93] zitierten.[94]

4.1 Dialog zu Aesculapius

Eine Art Vorwort zum griechisch-lateinischen Hymnus auf Aesculapius, den Schutzgott Karthagos.[95]

4.2 Verlorene Gedichte

Apuleius kündigt in der Florida[96] einen Hymnus auf Aesculapius an, der mit dem o.a. Dialog eingeleitet wird. Leider bricht die Überlieferung seiner Rede vorher ab.[97] Einen Panegyricus über Scipio Ortifus scheint Apuleius mit einer Rede in der Florida[98] einzuleiten.[99] Auch hier endet der erhaltene Teil der Rede vorher.

5. Fragmente, die nicht zuzuordnen sind

Harrison zitiert einige Fragmente, die auf uns unbekannte Werke von Apuleius hindeuten[100]. An dieser Stelle will ich nur auf das Fragment eingehen, welches Apuleius uns in der Apologie hinterlassen hat. Dort zitiert er daraus wörtlich: „ interfeminium tegat et femoris obiectu et palmae velamento.[101] Harrison vermutet, daß Apuleius die Körperhaltung einer bestimmten Venusstatue beschrieben hat, was seine Ankläger nutzen wollten, um ihn wegen obszöner Sprache bloßzustellen.[102]

IV. Der geographische, historische und wirtschaftliche Rahmen

Die Apologie liefert uns wichtige Einblicke in die Gesellschaft des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts im römischen Nordafrika. Um die in der Apologie beschriebenen wirtschaftlichen Verhältnisse besser Einordnen zu können, möchte ich zuvor einen kurzen Überblick über Geographie, Klima und die Städte Tripolitaniens geben.

1. Geographie und Klima Tripolitaniens

Das Gebiet von Tripolitanien lag im nördlichen Afrika, etwa zwischen den beiden Syrten auf die heutigen Staaten Libyen und Tunesien verteilt. Es war etwa 800 km lang[103] und hatte etwa 150 km landeinwärts eine lose Kette von Militärbasen, die den sogenannten Limes Tripolitanis bildeten.[104] Das Gebiet lässt sich in drei Hauptzonen aufteilen. Eine breite Ebene (Gefara) an der Küste beginnt östlich von Oea und reicht etwa bis Gigthis. Dort geht sie in die Küstenebene Arad über. Ein schmaler Streifen reicht östlich von Lepcis Magna weiter an der Küste entlang. Die Bergkette Djebel [105] verläuft südlich der Gefara und etwa von Lepcis Magna bis in die Gabes region ist sie sehr steil. Richtung Süden verschmilzt die Bergkette nach und nach mit der Dahar, einer Ebene, die schon zur Sahara gehört.[106]

Klimatisch unterscheidet sich dieses Gebiet vom Rest Afrikas, da dort eine Mischung aus mediterranem und Saharaklima herrscht. Außerdem ist das Küstengebiet teilweise sehr fruchtbar. Die drei wichtigsten Städte waren Lepcis Magna, Oea (das heutige Tripolis) und Sabratha, die dem Gebiet auch den späteren Namen Tripolitanien („Land der drei Städte“) gaben. Weitere Städte und Orte waren Tacapae, Gigthis, Turris Tamalleni, Zitha und Thubactis. Das Klima Tripolitaniens und das zum Teil sehr fruchtbare Küstengebiet[107] erlaubte eine Landwirtschaft, welche die Wirtschaft dominierte[108]. Andere Wirtschaftszweige spielten nur eine untergeordnete Rolle. Trotz Geldwirtschaft handeln die Großgrundbesitzer nicht marktorientiert. Die Städte Tripolitaniens erwarben ihren Reichtum auf verschiedene Weise.

2. Die drei wichtigen Städte

2.1 Lepcis Magna

Lepcis Magna (das heutige Lebda), von dem nicht ganz geklärt ist, ob es sich um eine karthagische oder phönizische Gründung handelt, war die größte und wichtigste Stadt Tripolitaniens. Sie entstand an einem kleinen natürlichen Hafen. Viele Jahrhunderte wurden die Überbleibsel der Stadt vom Wüstensand bedeckt, so daß eine erfreulich große Menge von Inschriften und Gebäuden erhalten blieb. 74-77 n.Chr.[109] wurde die Stadt municipium. [110] Unter Trajan[111] erhielt sie 109 n.Chr. den Status einer colonia verliehen, was zu der Zeit etwas Besonderes war, da die meisten coloniae in Afrika zu dieser Zeit Kolonien für römische Veteranen gewesen sind, die bereits römische Bürger waren[112]. Bei Lepcis Magna war dies jedoch nicht der Fall. Septimius Severus[113], der berühmteste Sohn der Stadt, verlieh im Jahre 203 n.Chr. das begehrte ius italicum an die Stadt. Begehrt war es deshalb, weil es die Stadt von der Grundsteuer befreite[114] und zudem die höchste Auszeichnung darstellte, die einer Stadt in der Provinz verliehen werden konnte[115]. Als Diocletian zu Beginn des vierten Jahrhunderts eine Provinzreform durchführte[116] um durch Dezentralisierung die Reichsverwaltung zu entlasten, wurde Lepcis Magna Hauptstadt der neuen Provinz Tripolitana. [117]

2.2 Oea

Über die Gesellschaft Oeas wissen wir Dank der Apologia einiges. Oea (das heutige Tripolis) ist eine phönizische oder punische Gründung. Die Vermutung liegt nahe, daß das auslösende Moment für die Gründung ein kleiner natürlicher Hafen war, an dem die Stadt errichtet wurde, sowie eine in unmittelbarer Nähe gelegene Oase. Der Hafen wäre ohne die Oase nur von geringer Bedeutung gewesen und die Oase wäre ohne den Hafen relativ unwichtig geblieben.[118] Durch den Umstand, daß das Gebiet von Oea immer besiedelt war, gibt es kaum Relikte (Inschriften und Bauten).[119] 69 n.Chr. begannen die Oeneser einen Streit mit der östlichen Nachbarstadt Lepcis Magna. Da sie alleine nicht dazu in der Lage waren, gingen sie eine Allianz mit den Garamantes ein. Weil sie diese Verbindung eingingen, wurden sie bei den Verhandlungen nach dem Krieg mit Lepcis Magna für verantwortlich erklärt und dementsprechend mit Strafmaßnahmen belegt.[120] Eine davon war eine verzögerte Beförderung in einen höheren Status. Wann Oea municipium und colonia wurde, ist nicht belegt. Wahrscheinlich ist es jedoch, daß zumindest der Status einer Kolonie etwa in den 160er Jahren n.Chr. verliehen wurde. Diese Verzögerung von 20 bis 30 Jahren im Vergleich zu Lepcis Magna wird den Lokalstolz sicherlich sehr gekränkt haben.[121]

2.3 Sabratha

Sabratha liegt ebenso wie Oea und Lepcis Magna an einem kleinen Hafen. Glücklicherweise überdauerten hier ebenso wie in Lepcis Magna viele antike Inschriften und Bauten die Zeit in erfreulich gutem Zustand, da auch hier der Wüstensand sich konservierend über sie legte.[122] Leider ist über die politische Entwicklung wie die des Stadtrechts oder der Romanisation auch nicht annähernd so viel erhalten. Ebenso wie bei Oea ist nicht bekannt, wann die Stadt den municipial oder colonia Status verliehen bekam. Letzteren erhielt sie vermutlich in den 180er Jahren n.Chr., es wären aber auch die 140er und 150er Jahre denkbar.[123] Die Bedeutung von Sabratha für die Region lässt sich auch mit der Apologie des Apuleius beweisen, da in dieser belegt ist, daß der Statthalter hier die Gerichtstage abhielt und nicht in einer anderen Stadt.

3. Weitere Städte

3.1 Golas

Das am östlichen limes Tripolitanus gelegene castrum war um 201 n.Chr. mit einer Abteilung der legio III Augusta unter einem centurio und einem Kontingent Hilfstruppen (ca. 500 Mann) besetzt.[124] Aufgabe war u.a. die Sicherung der Karawanenstraße durch den Fessan. Als die Legion 238 n.Chr. aufgelöst wurde, übernahmen die Hilfstruppen unter einem decurio das Lager. 259 n.Chr. gibt es noch Hinweise auf das castrum. Später dürfte es dann aufgelöst worden sein. Im 3. Jh. n.Chr. bildete sich um das Lager eine Stadt.

3.2 Gigthis

Gightis ist eine phönizische Gründung, die an der kleinen Syrte gegenüber der Insel Djerba liegt.[125] Den Munizipialstatus erhielt die Stadt vermutlich bereits im 1. Jh. n.Chr., das Latium Maius wurde ihr wohl unter Hadrian (117-138) verliehen.[126] Die Oberschicht profitierte sicherlich von der neuen Rechtsstellung, wohingegen die unteren Schichten von den neu erhaltenen Vorzügen nichts hatten.

3.3 Tacapae

Bei Tacapae handelt es sich um eine phönizische Gründung, die auch den Status einer colonia besaß. Wann sie den Status verliehen bekam ist allerdings nicht bekannt.[127]

3.4 Turris Tamalleni

Der Turris-Teil des Namens stammt aus der vorrömischen Zeit. Relativ sicher ist, daß in der Oase Turris Tamalleni während der Eroberung Nordafrikas eine Garnison stationiert wurde. Im Verlauf des 1. Jahrhunderts n.Chr. war man der Meinung, daß die ortsansässige Bevölkerung so weit sei, daß man ihr eine lokale Selbstverwaltung erlauben konnte. Diese wurde nach römischem Vorbild geleitet. Die Selbstverwaltung war 105 n.Chr. bereits eingerichtet, als das Stammesgebiet gegen die Gebiete von Tacapae und Capsa abgegrenzt wurde. Unter Hadrian erhielt die Stadt den munizipial Status. Für das frühe 3. Jh. ist ein afrikanischer Prokonsul bekannt, der als Gönner der Stadt in Erscheinung trat.[128]

3.5 Zitha

Punische und neo-punische Inschriften lassen auf eine Besiedelung mindestens seit dem 2. Jh. v. Chr. schließen. Der Name Zitha (phoenizisch zith = Olive) gibt einen Hinweis auf die Wirtschaft dieser Zeit. Während des ersten nachchristlichen Jahrhunderts erhielt die Stadt den Status eines Munizipiums. Eine weitere Beförderung ist jedoch nicht bekannt. Mattingly schließt nicht aus, daß die erfolgversprechende Stadt als Munizipium versagte und daher nicht weiter gefördert wurde.[129]

3.6 Thubactis

Von Thubactis ist bekannt, daß die Stadt den Munizipialstatus erhielt. Darüber hinaus gibt die Stadt der Wissenschaft nur Rätsel auf. Eine genaue Lokalisierung scheint nicht möglich zu sein. Mattingly nennt drei mögliche Theorien, zeigt aber zugleich deren Unzulänglichkeit auf[130].

3.7 Zarath

Zarath ist das Heimatdorf der Sicinii. Mit ziemlicher Sicherheit lag es im Gebiet von Oea.[131]

4. Wirtschaft

4.1 Oliven und Olivenöl

Die Landwirtschaft und besonders der Olivenanbau machten den wichtigsten Teil der tripolitanischen Wirtschaft aus. In der römischen Zeit wurde der Anbau intensiviert und ausgedehnt. Alte Anbauflächen wurden sehr stark ausgebaut. Der Export von Olivenöl brachte der Region den meisten Ertrag. Olivenbäume gehörten zu den wenigen Pflanzen, die robust genug waren, um dem Klima gut gewachsen zu sein und darüber hinaus einen guten Ertrag abwarfen. Im 3. Jh. n.Chr. war der Export von Olivenöl aus Tripolitanien wohl der größte Export im gesamten römischen Reich[132]. So fand man auf dem Monte Testaccio in Rom drei Arten von Stempeln auf Amphoren, die tripolitanischer Herkunft sind. Von den ersten Beiden fand man nur wenige, von der dritten Version aber über 62 verschiedene.

Hier einige Beispiele:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vergleiche Tafel 7:1 bei Mattingly[133]

Die meisten der gefundenen Amphoren aus Tripolitanien lassen sich aufgrund der Stempel Familien aus Lepcis Magna zuordnen.

4.2 Transsaharahandel

Es steht außer Zweifel, daß es Transsaharakontakte gab. Die beträchtliche Menge gefundener römischer Münzen südlich der Sahara belegen dies, auch wenn sicherlich ein Teil dieser Münzen erst in nachrömischer Zeit dorthin gelangte.[134] Zweifelhaft ist aber, ob der Handel in römischer Zeit größere Ausmaße angenommen hatte, da in den zeitgenössischen schriftlichen Quellen nichts über einen solchen Handel berichtet wird.[135] Allgemein wird vermutet, daß Gold, Elfenbein, Sklaven, Edelsteine und wilde Tiere gehandelt wurden. Möglicherweise wurden tatsächlich Sklaven gehandelt. Der Stamm der Garmantes war bekannt dafür, daß er seine negroiden äthiopischen Nachbarn gejagt haben soll. Gold und Edelsteine wurden, wenn überhaupt, als Nebenobjekt transportiert. Eigene Karawanen wird es für ihren Transport nicht gegeben haben. Wilde Tiere wurden sicher in tripolitanischen Häfen verschifft, aber es ist nicht möglich zu bestimmen, ob sie nördlich oder südlich der Sahara gefangen wurden.[136] Alles in allem ist zum Transsaharahandel festzuhalten, daß er, wenn er stattgefunden hat, nur eine untergeordnete Rolle für die Wirtschaft Tripolitaniens gespielt hat.

4.3 Anderer Handel

Es ist sehr wahrscheinlich, daß neben Olivenprodukten auch Fischprodukte oder Wein in den gefundenen Amphoren transportiert wurden. Leder und Wolle sind als exportierte Produkte ebenfalls anzunehmen, auch wenn man es heute nicht mehr nachvollziehen kann, da diese Produkte natürlich im Laufe der Jahre verrottet sind. Bei Gigthis wurden auch unzählige Schalen gefunden die darauf schließen lassen, daß eine Färberei betrieben wurde.

V. Die wirtschaftlichen Verhältnisse

1. In der Apologie

Nachdem nun die geographischen und klimatischen Bedingungen, die Städte und der Handel Tripolitaniens kurz allgemein umrissen worden sind, möchte ich auf die Apologie als Quelle für die römische Wirtschaft im allgemeinen und Tripolitaniens im besonderen eingehen. Es lässt sich natürlich kein allgemeingültiges Bild der Wirtschaft des römischen Reiches erstellen, aber aus den vorhandenen Informationen kann tendenziell ermittelt werden, wie in Tripolitanien gewirtschaftet wurde. Die wirtschaftshistorische Bedeutung der Apologie liegt vor allem darin, daß sie Material für eine Untersuchung der Wirtschaftsmentalität in der römischen Kaiserzeit liefert.[137] Dabei ist nicht zu vernachlässigen, daß der Schauplatz im römischen Afrika liegt. Apuleius legt in seiner Verteidigungsrede die wirtschaftlichen Verhältnisse aller mittelbar und unmittelbar Beteiligten dar und untersucht genau, aus welchen Quellen die einzelnen Vermögen stammen.

1.1 Aemilia Pudentilla

Pudentilla besitzt zur Zeit des Prozesses gegen Apuleius ein Vermögen von etwa 4.000.000 Sesterzen. Dieses besteht zum großen Teil aus Grundbesitz, den sie geerbt hat. Die Gesamtfläche dieses Grundbesitzes wird heute auf etwa 2.200 Hektar geschätzt, wobei diese Vermutung nur als Näherungswert verstanden werden darf.[138] Sie besaß wahrscheinlich 600 Sklaven[139], von denen sie 400 ihren Söhnen schenkte[140]. Von diesen Sklaven arbeitete ein kleiner Teil im Haushalt, der Rest wohl auf den Gütern. Allein 14 Schausklaven wohnten der Gerichtsverhandlung gegen Apuleius bei.[141] Ein fünfzehnter Sklave namens Thallus wurde aufgrund einer Krankheit[142] auf ein entlegenes Gut gesandt und konnte daher trotz des Wunsches der Anklage nicht zur Befragung vorgeführt werden.[143] Pudentillas Landgüter lagen mit ziemlicher Sicherheit im tripolitanischen Hinterland, wobei der Großteil wahrscheinlich auf dem Gebiet von Oea lag und bis in die Bergregionen des Djebel hineinreichte. Ein kleinerer Teil befand sich sicher auf dem Gebiet von Lepcis Magna, wie der Prozess, den Apuleius in ihrem Namen gegen die Granier führte, belegt. Ihr Landbesitz war kein zusammenhängendes Gebiet, sondern bestand aus verstreut liegenden Flächen und Anwesen. Zudem besaß sie verschiedene Häuser, mindestens zwei davon in Oea.[144] Landhäuser werden ebenfalls in der Apologie erwähnt. Wie verdiente Pudentilla nun ihr Geld? Im großen und ganzen mit Landwirtschaft. Weizen, Gerste, Wein und Oliven wurden neben sonstigen Feldfrüchten (Flachs?)[145] angebaut.[146] Forstwirtschaft ist ebenfalls denkbar, wird aber nicht explizit erwähnt.[147] Viehzucht wurde auf ihren Gütern ebenfalls betrieben, darunter Schaf- und Pferdezucht.[148] Die Arbeit wurde von ihren Sklaven ausgeführt, wobei sich in ihrer Abwesenheit vilici um die Landwirtschaft kümmern, während upiliones die Schafe hüten und equisones die Pferde betreuen. Ob Pudentilla eine reine Sklavenwirtschaft oder eine Mischung aus Sklaven- und Kolonenwirtschaft[149] betrieb, geht aus der Apologie nicht hervor.[150] Pudentilla schaffte es gewinnorientiert zu wirtschaften und das Erbe ihres Vaters zu vergrößern.[151] Von erzielten Gewinnen kauft sie weiteres Land an.[152] Bargeld wurde von ihr offenbar nur in geringen Mengen zurückgelegt. Wie sonst ist es zu erklären, daß sie ihren Söhnen eine von ihnen geforderte Summe in Land ausbezahlt.[153] Einen Teil des erwirtschafteten Bargeldes wird sie auch als Darlehen verliehen haben. Überschüsse aus der landwirtschaftlichen Produktion hat Pudentilla sicherlich in den Handel gegeben.[154] Oea war als Abschlagplatz sicherlich schnell gesättigt und das Umland war zu dünn besiedelt, um einen ausreichenden Absatz zu ermöglichen. Die römische Armee fiel als Kunde ebenfalls weitestgehend aus, da erst unter Septimius Severus größere Kontingente Soldaten in Tripolitanien stationiert wurden.[155] Es blieb ihr also nur noch der Export. Oea war als Hafenstadt ein geeigneter Umschlagplatz für haltbare Produkte. Gerade Olivenöl wurde in großen Mengen in Amphoren nach Ostia verschifft, um von dort nach Rom transportiert zu werden. Die Vermutung liegt nahe, daß Pudentilla aufgrund starker Nachfrage aus Rom die Anbaufläche für Oliven ausweiten ließ, um noch mehr Öl exportieren zu können.[156] Möglicherweise besaß sie zu Handelszwecken sogar eigene Schiffe. Pudentilla wird sich nicht persönlich um den Handel gekümmert haben. Viel wahrscheinlicher ist, daß diese Aufgabe von Freunden, Klienten oder Mitgliedern ihrer familia übernommen wurde, oder daß sie negotiatores beauftragte, welche ihr die Ernte abkauften und weitervertrieben.

1.2 Apuleius

Apuleius besitzt zum Zeitpunkt des Prozesses noch einen Teil des Erbes seines Vaters, obwohl dessen größter Teil bereits aufgebraucht ist.[157] Die Hochzeit mit Pudentilla bringt ihm scheinbar keinen offensichtlichen finanziellen Vorteil, zumindest bemüht sich Apuleius darum diesen Eindruck zu erwecken. Dafür sprechen vor allem die relativ geringe Mitgift von 300.000 Sesterzen[158], über die er darüber hinaus nicht frei verfügen kann.[159] Testamentarisch wird er ebenfalls nur ehrenhalber erwähnt, da er seine Frau drängte, ihre Söhne als Erben einzusetzen.[160] Die Unterstellung, er habe vom Geld Pudentillas ein Landgut für sich erworben wird auch entkräftet, indem das Grundbuch vorgelegt wird, in dem Pudentilla als Eignerin eingetragen ist.[161] Seine eigene Wirtschaftsmentalität bleibt undurchsichtig. Er stellt sich in der Rolle des Philosophen dar, der auf Reichtum keinen Wert legt. Unterstützt wird seine Darstellung durch seine offensichtliche Abneigung gegen Völlerei, Prahlerei[162] und die eben besprochenen Stellen, in denen er sich offenbar nicht an Pudentillas Vermögen bereichern will. Gewinn ist für ihn aber die Triebfeder wirtschaftlichen Handelns.[163] Er lebt nicht das Leben des armen Philosophen, sondern teilt den hohen Lebensstandard seiner Frau. Über deren Vermögensverhältnisse weiß er genau Bescheid und er vertritt deren Interessen vor Gericht.[164] Aber an einigen Stellen verwickelt sich Apuleius in Widersprüche, die dem ersten Anschein entgegenstehen, er würde sich aus dem Reichtum seiner Frau nichts machen.[165] Er stellt die Frage, ob denn eine Witwe von unerheblicher Schönheit aber nicht unerheblichem Alter, einem jüngeren Mann durch eine hohe Mitgift und erfreuliche Bedingungen eine Heiratseinwilligung entlocken dürfe. Die Höhe der Mitgift hat Apuleius bereits geklärt. Was aber meinte er mit erfreulichen Bedingungen? Womöglich hat Pudentilla ihm vor der Hochzeit Geschenke gemacht. Darauf deutet hin, daß er davon spricht, wenn er es auch sehr allgemein ausdrückt, daß Geld zurückgezahlt, Sklaven zurückgegeben, aus einem Haus ausgezogen und Landbesitz wieder abgetreten werden kann.[166] Diese Geschenke müsste Apuleius nicht zurückerstatten, da sie vor der Eheschließung in seinen Besitz gelangten. Ob er sich tatsächlich an Pudentilla bereichert hat, muss aber ungeklärt bleiben.

1.3 Sicinius Aemilianus

Der ältere Schwager Pudentillas ist ebenfalls Grundbesitzer, kann aber nur ein kleines geerbtes Landgut im Örtchen Zarath sein Eigentum nennen.[167] Daß sein Besitz sehr klein ist verdeutlicht die Tatsache, daß er mit einem Esel nur drei Tage brauchte um es zu bestellen.[168] Ochsen besitzt Aemillianus nicht, weshalb er mit dem Umpflügen seines Ackers bis zur Regenzeit warten musste, weil der Boden dann weich genug war. Auf seinem Acker baut er Getreide und Wein an, pflanzt Bäume und züchtet etwas Vieh.[169] Unklar bleibt, ob er Sklaven besitzt, welche die Feldarbeit verrichten, oder ob er mit seinen Nachbarn im Wechsel die Felder bestellt. Er lebt meist auf dem Land, wo er die meiste Zeit arbeitet.[170] Er ist ein roher, ungebildeter Mensch, der aber sittenstreng lebt.[171] Über eine Vermarktung seiner landwirtschaftlichen Erträge erfahren wir nichts.

1.4 Herennius Rufinus

Er erbte von seinem Vater ein Vermögen von rund 3.000.000 Sesterzen[172], von denen zum Zeitpunkt des Prozesses jedoch nicht mehr viel übrig war.[173] In Oea besaß er ein Haus. Um die Familie zu ernähren, musste sich seine Frau der Prostitution hingeben, was sie, als sie in die Jahre gekommen war, jedoch nicht mehr tun wollte. Geizige Freier wurden wegen Ehebruch erpresst. Als seine Tochter Pontianus heiratet, muss er ihre Mitgift von 400.000 Sesterzen mit einem Darlehen finanzieren. Da sie bei Pontianus Tod in dessen Testament nur minimal bedacht wurde und Rufinus eigentlich auf das zu erwartende Erbe von Pudentilla aus war, versuchte er seine Tochter nun mit Pudens zu vermählen, wobei er von Aemilianus unterstützt wurde. Seriöse Einkünfte erwähnt Apuleius nicht.

1.5 Iunius Crassus

Er kommt aus einer wohlhabenden Familie[174] und hat seinen Wohnsitz in Oea[175], wo er ein Haus besitzt[176]. In diesem Haus wohnt ein Freund Apuleius´ mit Namen Appius Quintianus einige Zeit zur Miete. Ein Sklave kümmert sich in Crassus´ Abwesenheit um das Haus.[177] Crassus verbringt offenbar einige Zeit auf Reisen, die ihn auch bereits mehrfach nach Alexandria und Sabratha führten.[178] Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er Kaufmann[179] und geht der Tätigkeit eines negotiator nach. Womit er Handel betrieb ist nicht bekannt.

2. Wirtschaftsgebaren

Apuleius beschreibt in der Apologie das erstrebenswerte und nicht das tatsächlich gelebte Wirtschaftsverhalten der Oberschicht. Der ideale Großgrundbesitzer bestreitet seinen Lebensunterhalt demnach alleine aus seiner Rente und gibt sich ansonsten der Muße hin.[180] Aber dieses Ideal dürften nur die allerwenigsten Großgrundbesitzer erfüllt haben. Der Handel mit landwirtschaftlichen Überschusserträgen war zwangsläufig mit landwirtschaftlicher Produktion verbunden und damit zweifellos wichtiger Bestandteil auch von Pudentillas Wirtschaftsgebaren. Apuleius erwähnt mit keiner Silbe die Handelsaktivitäten von Pudentilla. Dies tut er nicht etwa, weil sie keinen Handel betrieben hat, sondern weil Handel in der Oberschicht als eine Tätigkeit angesehen wurde, die für einen vornehmen Menschen nicht angemessen war. Diese sozialen Vorbehalte der wichtigsten Kreise der römischen Gesellschaft gegen den Handel hatte Folgen für den Umfang und die Struktur des Handels im römischen Reich. So trieb die Nobilität in der Regel nur über Strohmänner Handel, damit sie nicht direkt mit diesem in Verbindung gebracht werden konnte. Die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich also stark von der Wirtschaftsmentalität unterschieden. Die Wirtschaftsmentalität hat aufgrund ihrer trägen Anpassungsfähigkeit an reale Verhältnisse zeitweise wahrscheinlich sogar eine Art Eigenleben geführt, obwohl die wirtschaftliche Realität von ihr geprägt wurde.[181] Grundbesitzer, die selbst auf ihren Feldern arbeiteten, besaßen offenbar nur geringes soziales Ansehen. Apuleius äußert sich sehr abfällig darüber, daß Sicinius Aemilianus seine Felder wahrscheinlich persönlich bestellte.[182] Das negative Bild, das Apuleius von seinen Prozessgegnern malt, muss aber mit der gleichen gebotenen Vorsicht genossen werden, wie das positive Bild seiner Frau. Schließlich steht er vor Gericht und kämpft um sein Leben, auch wenn in der Apologie dieser Eindruck nicht entsteht.

3. Wirtschaft in den Metamorphosen

Auch die Metamorphosen bieten ein umfassendes Bild der Wirtschaft im römischen Reich. Allerdings erfahren wir hier auch, wie ärmere Menschen ihren Lebensunterhalt verdienten. Auffällig ist vor allem, daß kaum Tauschhandel betrieben wird. Nahezu die gesamte Wirtschaft scheint eine Geldwirtschaft zu sein.[183] Waren werden gegen Geld getauscht und mit Geld kann man fast alles kaufen. Zunächst erfährt der Leser, daß Lucius geschäftlich auf Reisen ist.[184] Womit er handelt wird aber leider nicht genannt. Aristomenes aus Ägion beispielsweise handelt mit Honig, Käse und anderen Waren, die in Gastwirtschaften benötigt werden. Um sein Geld zu verdienen zieht er durch Thessalien, Ätolien und Boeotien. In Hypata hoffte er gute Geschäfte zu machen, aber ein Großhändler mit Namen Lupus[185] war schneller als er und kaufte die gesamte Ware einen Tag vorher auf.[186] Thelyphron, der während des Festmahls von Byrrhena seine Geschichte erzählt, hat auf der Reise von Milet nach Olympia in Larissa eine Arbeit als Totenwächter angenommen, um seine leere Reisekasse aufzufüllen.[187] Eine Marktszene in Hypata wird ebenfalls beschrieben. Lucius kauft dort Fische ein und handelt dabei den vom Händler geforderten Preis von 100 Denaren auf 20 Denare hinunter.[188] Lucius Gastgeber in Hypata lebt vom Zinswucher. Er verleiht Geld, für das er allerdings nur kostbare Pfänder aus Gold und Silber annimmt.[189] Einer der vielen Herren von Lucius ist ein armer Gärtner. Er baut auf seinem kleinen Grundstück Kohl und ähnliches Gemüse an, welches er auf dem Markt des nächsten Ortes verkauft.[190] Sein Auskommen ist allerdings derart kläglich, daß er sich selbst keine anständige Decke leisten kann. Diesem Gärtner wird der Esel schließlich von einem römischen Soldaten weggenommen.[191] Dieser verkauft ihn später an zwei Sklaven.[192] Die Priester der Dea Syria verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, daß sie Almosen erhalten. Dabei gibt man ihnen sowohl Geld in Form von Kupfer- und Silbermünzen als auch Naturalien wie Wein, Milch, Käse, Weizen und Gerste.[193] Ein anderes Mal erschleichen sie sich einen Widder, den sie einem Bauern mit einer frechen Weissagung abringen.[194] Auch ein Auktionator wird erwähnt, der Lucius, nachdem er denen des Diebstahls überführten Priestern der Dea Syria abgenommen wurde, an den Meistbietenden verkauft.[195] Ein Müller, der Lucius erwirbt, kauft gleich danach Getreide, um es in seiner Mühle zu mahlen.[196] Neben dem Handel gibt es allerdings auch Menschen, die für ihr Geld arbeiten gehen. Ein Zimmermann, der offensichtlich ein freier Mann ist, arbeitet für gewöhnlich für einen Unternehmer. Als dieser aus geschäftlichen Gründen auf dem Markt weilt, hat der Zimmermann keine Arbeit und keinen Lohn. Um dennoch etwas Geld für Essen zu haben verkauft er ein Fass, das ungenutzt in seinem Haus herumsteht.[197] Ganz arme Menschen hatten noch die Möglichkeit sich als Träger[198] zu verdingen oder auf der Strasse zu betteln.[199] Aber in den Metamorphosen wird nicht nur Handel und Landwirtschaft beschrieben. Die Menschen auf dem Land betreiben auch Viehzucht. Sie sind Hirten, die ihre Herden in den Bergen haben. Sie sind Jäger und Sammler.[200]

VI. Römisches Recht

Apuleius wurde bereits in seiner Kindheit mit dem römischen Recht konfrontiert. Wir wissen, daß sein Vater in Madaura duumvir iuridicundo [201] war und damit das höchste richterliche Amt inne hatte. Obwohl Apuleius nicht explizit erwähnt, ob und wie sein Vater auf seine eigene geistige Entwicklung Einfluss nahm, ist doch naheliegend zu vermuten, daß Apuleius sehr früh, früher jedenfalls als seine Altersgenossen, mit rechtlichen Dingen in Berührung kam und die Atmosphäre seines Elternhauses ihm „ den Sinn für die Handhabung und den Geist des Rechtes[202] öffnete. Das Apuleius später eine rhetorische Ausbildung machte, war der logischste Schritt, den seine Eltern für den jungen Apuleius auswählen konnten. Das römische Recht lässt sich in zwei wichtige Teile aufteilen, in das ius publicum und das ius privatum. Unter das ius publicum fielen das Verfassungs-, Sakral- und das Strafrecht während das ius privatum dem Einzelnen nützen sollte.

1. Privatrecht

Zum Privatrecht gibt es viele Stellen in Apuleius Schriften, die bei genauer Betrachtung ein farbiges Bild über die Rechtsprechung der Römer liefern. Eine umfassende Abhandlung zu diesem Thema, die auch die Grundlage für die folgenden Kapitel war, veröffentlichte Norden bereits 1912.[203]

1.1 Sklaven und Halbfreie

Sklaven waren für den Römer eine Sache. Genauso wurden sie von ihnen auch behandelt, da auf sie keine Rücksicht genommen werden musste und sie keinerlei Rechte besaßen. In den Schriften von Apuleius werden Sklaven in den verschiedensten genau definierten Funktionen eingesetzt:[204]

- als persönliche Diener des Herrn oder seiner Angehörigen
- als Hausgesinde
- als Geschäftsgehilfen, die den Herrn unterstützen

a) Feld- und Plantagenwirtschaft

b) Viehwirtschaft

- als Geschäftsführer[205]

Auch wenn Sklaven im Laufe der Zeit immer wichtigere Funktionen von ihren Herren übertragen bekamen, änderte sich jedoch nichts an ihrer Rechtsstellung.[206] Was ein Sklave kaufte, gehörte seinem Herrn. Oft wurde dem Sklaven vom Herrn jedoch ein gewisses eigenständiges Wirtschaften gestattet.

In den Metamorphosen finden sich viele Stellen, aus denen die rechtliche Stellung von Sklaven hervorgeht. Auch der tatsächliche Umgang mit Sklaven wird beschrieben. So erfahren wir in Buch Zehn von dem Brüderpaar, Koch und Bäcker von Beruf, das den Esel Lucius von einem Soldaten für elf Denare erwirbt.[207] Diesen Kauf tätigen sie, um all die Gegenstände leichter befördern zu können, die sie benötigen, um ihrem Herrn auf Reisen die köstlichsten Speisen bereiten zu können. Der Herr gestattet seinen Sklaven hier ein gewisses Maß an finanzieller Selbständigkeit und ein peculium, das im Endeffekt sein Eigentum blieb. Den Brüdern geht es offensichtlich nicht schlecht, zumindest verlebt Lucius dort den angenehmsten Teil seiner Eselszeit.[208] Später kauft der Herr seinen Sklaven den Esel für die vierfache Summe des Einkaufspreises ab, als er von seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten erfährt.[209] Dieser Passus ist insofern bemerkenswert, als daß er über den Esel genauso gut hätte frei verfügen können, da er rechtlich gesehen ohnehin sein Eigentum und nicht das der Sklaven war.[210] In Buch Acht hat ein nicht namentlich genannter Sklave von seinem Herrn die Obhut über dessen gesamten Haushalt und Besitz erhalten.[211] Dazu hat er ihm noch eine Mitsklavin zur Frau gegeben, mit welcher der Sklave einen Kind hat. Dieser Sklave genießt das Vertrauen seines Herren und führt ein offensichtlich sehr erträgliches Leben. Nun betrügt der Sklave aber seine Frau mit einer Freien, was sie zum Anlass nimmt Selbstmord zu begehen. Dabei nimmt sie das Kind mit in den Tod und verbrennt vorher noch die Rechnungsbücher und andere wichtige Dinge ihres treulosen Mannes. Der Herr ist wegen des Vorfalls dermaßen wütend auf seinen Sklaven, daß er ihn auf grausigste Art und Weise hinrichten lässt. Was für unser heutiges Verständnis fast unvorstellbar ist, schien für den Römer allerdings fast alltäglich zu sein, so daß wir sicher davon ausgehen können, das Apuleius an dieser Stelle eine Sklavenbestrafung beschreibt, wie er sie selbst gesehen hat.[212]

In Buch Neun will Barbarus seinen Sklaven Myrmex ebenfalls für gebrochenes Vertrauen bestrafen.[213] Zunächst hatte er ihm ewige Kerkerhaft in Fesseln und einen schmachvollen Tod angedroht, um die Dringlichkeit seiner Anordnung zu verdeutlichen.[214] Nach erfolgtem Vertrauensbruch lässt er seinem Unmut aber keinen freien Lauf, sondern lässt seinen Sklaven auf das Forum bringen, wo er öffentlich bestraft werden soll. Von weiteren Misshandlungen an Sklaven erfahren wir durch Photis. Sie vertraut Lucius an, daß ihre Herrin Pamphile irgendwelchen Frust gerne an ihr auslässt, indem sie ihre Sklavin auf brutalste Weise schlägt.[215] Am übelsten ergeht es den Sklaven, die in einer Mühle dienen müssen.[216] Ihre geschundenen Körper weisen massive Spuren der Misshandlung auf, gleich so, als wären sie wie Tiere zur Arbeit gepeitscht worden. Für eine Behandlung wie bei Tieren spricht auch die Brandmarkung und das Anlegen von Fußfesseln. Möglicherweise handelte es sich bei den beschriebenen Sklaven um solche, die mehrfach bei einem Fluchtversuch geschnappt wurden und nun in der Mühle zu Tode gemartert werden. Viele geknechtete Sklaven haben sicher an Flucht aus ihrer elenden Lage gedacht. Ein Entkommen war aber so gut wie aussichtslos. Zum Einen war es unter Strafe verboten einen entlaufenen Sklaven zu verstecken oder wissentlich einen gesehenen Sklaven nicht anzuzeigen. Zum Anderen waren sowohl die Behörden als auch die Bürger angehalten einem Herrn bei der Suche nach einem entflohenen Sklaven zu unterstützen.[217] Charite ist durch den Menschenraub der Räuber ebenfalls zur Sklaverei verdammt. Rechtlich gesehen war sie römische Bürgerin und behielt auch weiterhin alle Rechte, auch bei einem Verkauf, aber de facto konnte sie nichts gegen ihre Situation ausrichten. Die Räuber machen sich, genauso wie ein eventueller Käufer von Charite, des plagiums schuldig, was in der Kaiserzeit wie ein Kapitalverbrechen mit dem Tod geahndet wurde.[218] Die Freiheit eines römischen Bürgers stand nicht im commercium und konnte demnach nicht veräußert werden.[219] Es kam aber gelegentlich auch vor, daß sich ein Freier als Sklave verkaufen ließ, um sofort nach dem Verkauf seine Freiheit zu reklamieren, um den Käufer so um die Kaufsumme zu bringen, die sich der vermeintliche Sklave mit dem Verkäufer teilte. Dieser Versuch an Geld zu kommen war allerdings riskant, denn wenn der Verkaufte älter als zwanzig Jahre alt war, konnte ihm die Freiheitsklage versagt werden. Er wurde danach kein Sklave, verlor aber den Status eines Freien und bekam unwiderruflich den Rang eines Sklaven.[220] Nach einem misslungenem Fluchtversuch beratschlagen die Räuber, wie sie Charite bestrafen wollen. Dabei schlagen sie unter anderem vor sie zu verbrennen, den Bestien vorzuwerfen, sie zu kreuzigen oder bis zum Tod zu foltern[221].

Auch in der Apologie kommt Apuleius immer wieder auf Sklaven zu sprechen. Sei es, um die Zahl der Sklaven zu nennen, die Pudentilla ihren Söhnen zum Geschenk machte[222] oder wie viele er selber bei seiner Ankunft in Oea besaß.[223] Die Sklaven in der Apologie haben ebenfalls die verschiedensten Funktionen inne. Von einigen Sklaven spricht Apuleius sogar in liebevoller Art und Weise, etwa als er auf den an einer seltsamen Krankheit leidendem Knaben Thallus zu sprechen kommt.[224]

1.2 Eherecht

In der Apologie und den Metamorphosen gibt es viele Stellen zur Ehe und zum Eherecht. Wir erhalten einen umfassenden Eindruck über das Eherecht und die ehelichen Sitten und Gebräuche der römischen Gesellschaft im 2. Jh. n.Chr., auch wenn die Ehe zu dieser Zeit kein feierlicher Akt mehr war, sondern nur auf dem gegenseitigen Willen des Brautpaares sich als Mann und Frau zu behandeln und eine Familie zu gründen basierte.[225]

Apuleius stand vor Gericht, weil er sich gegen die Vorwürfe der Zauberei zur Wehr setzen musste. Aber der eigentliche Grund, weswegen er von seinen Widersachern angeklagt wurde, war seine Heirat mit Pudentilla und die daraus resultierenden ehe- und erbrechtlichen Folgen. Es ging um viel Geld, das Pudentilla vor der Heirat an Pudens vererbt hätte und mit dem der Schwiegervater von Pudens bereits fest gerechnet hatte. Was die Ankläger nicht wussten war, daß Pudentilla und Apuleius einen Ehevertrag abgeschlossen hatten, der festschrieb, was mit der Mitgift zu geschehen hatte, die sie mit in die Ehe brachte.[226] Dieser Vertrag besagte, daß, wenn die Ehe kinderlos bleiben sollte, die gesamte dos an Pudentillas Söhne aus erster Ehe zurück fallen sollte. Würde allerdings aus der Ehe ein Kind hervorgehen, würde dieses eine Hälfte, die Söhne aus erster Ehe die andere erben. Apuleius berichtet weiterhin, daß er den Töchtern von einigen seiner Lehrer mit einer dos ausgeholfen habe.[227] Andere Töchter wurden sogar aus staatlichen Mitteln mit einer Mitgift ausgestattet.[228] Der Brauch eine Mitgift zu geben war dermaßen zwingend, daß Rufinus seine Gläubiger durch einen scheinbaren Bankrott betrog, nur um die dos seiner Tochter nicht zu gefährden.[229] Ursprünglich war die dos dazu gedacht, in der allgemein üblichen Gewaltehe die Lasten einer Heirat zu tragen.[230] Als später Scheidungen oder gewaltfreie Ehen zunahmen, war die Aufgabe der dos die Versorgung der Frau nach der Ehe zu sichern. Der Mann bzw. seine Familie musste nach dem Ende der Ehe die Mitgift wieder zurückgeben.[231] Das mündliche Verlöbnis hatte in der Zeit Apuleius´ kaum noch rechtliche Bedeutung. Ansonsten hätte Rufinus, von dem Apuleius ja berichtet wie begierig er auf anderer Leute Geld war, niemals tatenlos zugesehen, wie der erste Verlobte seiner Tochter das Verlöbnis einfach auflöste.[232] Nichtsdestotrotz scheint eine Verlöbnisauflösung dem Ansehen geschadet zu haben. Zumindest weidet sich Apuleius mit spürbarer Schadenfreude an der Schmach, welche die Tochter von Rufinus erlitten hatte. Schwägerschaft in der Seitenlinie war in der Kaiserzeit kein Ehehindernis. Erst in nachklassischer Zeit wurde, wohl unter christlichem Einfluss, eine solche Ehe untersagt.[233] Pudentilla sollte nach dem Tod ihres ersten Mannes auf Wunsch ihres Schwiegervaters ihren Schwager Sicinius Clarus heiraten, was sie aber vierzehn Jahre zu verhindern verstand.[234] Und auch ihr Sohn Pudens sollte nach dem Tod seines Bruders Pontianus dessen Witwe ehelichen.[235] Eine solche Heirat wurde offensichtlich nicht als Blutschande empfunden.

Auch die Metamorphosen sind gespickt mit Hinweisen auf das Eherecht. Charite war mit Tlepolemus verlobt und ihre Eltern bezeichneten ihn in einem vorgefertigten Ehevertrag bereits als ihren Ehemann.[236] An anderer Stelle verlangt ein werdender Vater, daß seine neugeborene Tochter getötet wird. Die Mutter gibt das Kind aber an Nachbarn weiter. Ihr Sohn, der Bruder des Mädchens, fühlt sich Jahre später verpflichtet seine Schwester mit einer adäquaten Mitgift auszustatten.[237] Allerdings hat Apuleius an dieser Stelle das griechische Original übernommen, ohne die Rechtslage vom griechischen ins römische abzuändern. Im griechischen Recht war der Bruder tatsächlich verpflichtet seine Schwester mit einer dos zu unterstützen, während im römischen Recht dazu nur der Vater und Großvater herangezogen werden konnten.[238] Venus wirft Psyche an anderer Stelle rechtlich korrekt vor, daß ihre Ehe mit Cupido aus den folgenden Gründen nicht gültig sei:

1. die Eheleute stammen aus verschiedenen sozialen Schichten
2. die Trauung wurde ohne Zeugen vollzogen
3. Cupidos Vater hat der Ehe nicht zugestimmt[239]

Cupido stand noch unter der patria potestas und daher waren Rechtsgeschäfte, wie die Eheschließung auch eines war, nichtig, wenn der Inhaber der väterlichen Gewalt seine Zustimmung verweigerte. Ein weiterer Grund für die Ungültigkeit der Ehe findet sich an anderer Stelle.[240] Venus entrüstet sich dort darüber, daß Cupido viel zu jung für ein derartiges Verhältnis sei. Die Ehemündigkeit für Mädchen begann mit dem zwölften, die für junge Männer mit dem vierzehnten Lebensjahr.[241] Völlig unmöglich wurde die Ehe durch den Standesunterschied von Cupido und Psyche. Dieses Problem gab es zu allen Zeiten Roms.[242] Die soziale Gleichheit der Eheschließenden war eine der wichtigsten Vorraussetzungen für eine gültige Ehe. Verbindungen zwischen Römern und Nicht-Römern, Freien oder Sklaven waren ungültig. War ein Partner einer solchen Verbindung Sklave, war der Nachwuchs zwangsläufig auch im sozialen Stand eines Sklaven.[243] In den Metamorphosen entschließt sich Jupiter jedoch dazu die Ehe seines Sohnes zu ermöglichen, indem er Psyche die Unsterblichkeit verleiht und der soziale Stand der Eheleute somit der gleiche ist.[244] Jupiter steht an dieser Stelle stellvertretend für den römischen Kaiser, der seit Augustus als pontifex maximus in allen Fragen des nationalen Kultes entscheiden konnte.[245] Vor Zeugen, welche in diesem Falle die versammelten Götter sind, spricht Jupiter die folgenden Worte: „ ...er mag sie haben und besitzen; in Psyches Umarmung mag er immer seine Liebe genießen! [...] Und niemals soll Cupido von der Verbindung mit dir sich scheiden, sondern diese eure Ehe soll ewig währen![246] Die hier dargestellte Szene beschreibt eine confarreatio, welche die Hochzeitszeremonie der höheren Stände war.[247] Im lateinischen Text heißt es schließlich: „ sic rite Psyche convenit in manum Cupidinis...“[248] Psyche tritt in die Gewalt ihres Gatten ein, die beiden führen eine manus -Ehe.[249]

1.3 Patria Potestas

Die Hausgewalt des Vaters über die Kinder beginnt mit der Geburt eines Kindes im iustum matrionium.[250] Wurde ein Kind geboren, so musste es während der Kaiserzeit innerhalb von dreißig Tagen bei der zuständigen Schatzbehörde gemeldet werden.[251] Der verstorbene Vater Pudentillas hatte dies getan, was Apuleius während des Prozesses sehr zugute kam, konnte er doch mit der amtlichen Urkunde beweisen, daß Pudentilla zum Zeitpunkt der Eheschließung nicht sechzig Jahre alt war, sondern einige Jahre jünger. Das in eine patria potestas hineingeborene Kind war der Gewalt des Vaters auf Leben und Tod ausgeliefert.[252] Der Vater hatte das alleinige Bestimmungsrecht. So ist auch die Geschichte des Mannes zu verstehen, der seiner Frau den Auftrag gibt, daß das in seiner Abwesenheit zur Welt kommende Kind zu töten ist, wenn es ein Mädchen sei.[253] In der Kaiserzeit war das Recht des Vaters seine Kinder auch töten zu können jedoch bereits eingeschränkt.[254] Unter dieser Einschränkung ist auch die Geschichte des Mannes zu verstehen, dessen Sohn angeblich seinen Bruder getötet haben soll. Der Vater bringt den vermeintlichen Mörder nicht selbst um, sondern bittet auf dem Forum die Dekurionen seinen Sohn angemessen zu bestrafen.[255] Starb der Sohn vor dem Vater, so fielen eventuelle Kinder des Sohnes unter die patria potestas ihres Großvaters, wie dies bei Pontianus und Pudens der Fall war.[256]

1.4 Pflegschaft und Vormundschaft

Für den Fall, daß eine patria potestas nicht gegeben war, gab es im römischen Recht die Pflegschaft (cura) und die Vormundschaft (tutela). Die cura wird von Apuleius kaum erwähnt[257], die tutela dafür umso mehr. Nachdem der Großvater von Pontianus und Pudens gestorben war und die Beiden somit nicht mehr unter dessen patria potestas standen, wurde Pontianus zum Vormund von Pudens.[258] Als auch Pontianus stirbt, übernimmt dessen Schwiegervater und Onkel der beiden Brüder Sicinius Aemilianus die Vormundschaft über Pudens, allerdings zu dessen Nachteil, wie Apuleius findet.[259] Das bedeutet, daß immer der gradnächste männliche Verwandte Vormund wurde.[260]

Neben der bereits besprochen Vormundschaft (tutela impuberum) kannte das römische Recht auch die tutela mulierum. Einer römischen Frau, auch einer erwachsenen, wurde oft ein tutor zur Seite gestellt. Dieser hatte aber nicht die Vermögensverwaltung zur Aufgabe, sondern er hatte autorisierende Funktion.[261] Auch von Pudentilla ist uns bekannt, daß ihr ein solcher tutor zur Seite stand. Er hieß Cassius Longinus und sagt vor Gericht aus, daß ein kleines Gut, das laut den Anklägern Apuleius vom Geld seiner Frau für sich gekauft haben soll, in Wirklichkeit auf den Namen Pudentillas in den Grundbüchern eingetragen ist.[262] Bemerkenswert an dieser Stelle ist, daß Cassius Longinus noch die Rolle des tutor ausübt, obwohl Pudentilla bereits mit Apuleius verheiratet ist. Es kam allerdings oft vor, daß ein tutor seine Aufgabe nicht im Sinne des Schützlings ausübte und das Vermögen veruntreute.[263]

1.5 Erbrecht

Das römische Recht kannte zwei Formen des Erbrechts, das testamentarische Erbrecht und das Intestaterbrecht. Da es den Anklägern von Apuleius im Grunde um das verloren geglaubte Erbe Pudentillas ging, ist es nicht verwunderlich, daß in der Apologie viele Stellen auf das Erbrecht eingehen. Nach dem Tod von Pudentillas erstem Mann fiel dessen Vermögen wieder in die Hände seines Vaters. Pudentilla konnte nur über den Besitz verfügen, den sie mit in die Ehe gebracht hatte. Nur so war es dem Schwiegervater Pudentillas überhaupt möglich, Druck bezüglich einer Heirat mit einem seiner anderen Söhne auf sie auszuüben. In späterer Zeit hätte Pudentillas Mann bei reformiertem Erbrecht sein Vermögen an seine Söhne vererbt.[264] Zunächst sah das römische Recht nicht vor, daß auch Frauen ein Testament verfassen durften. Erst unter Hadrian wurde dies geändert.[265] Und so konnte auch Pudentilla ein Testament verfassen, welches Apuleius vor Gericht offen legt.[266] Ein solches Testament konnte aber dennoch nur mit Zustimmung des tutor, in Pudentillas Fall Cassius Longinus, rechtskräftig sein. Apuleius betont, daß er seine Frau überreden musste ihren Sohn Pudens als Erben einzusetzen, obwohl sie dies nicht vorhatte. Diese Stelle belegt, daß Pudentilla und Apuleius keine Manusehe eingegangen waren.[267] Im Testament sind die ersten Worte die folgenden: „ Sicinius Pudens filius meus mihi heres esto.[268] Damit hält sich Pudentilla an die verbindliche Rechtsnorm, daß der Name des Erben an der Spitze des Schriftstückes zu stehen hatte.[269] Darunter folgten in der Regel die Legate, die als weniger wichtige Dinge mit ins Testament geschrieben wurden, die aber für Freunde des Verstorbenen eine Ehre darstellten.[270] Wurde man als Freund nicht mit einem Legat bedacht, war dies schon peinlich. Apuleius erhielt im Testament von Pontianus ebenfalls ein Legat zugeschrieben, was ihn mit Stolz erfüllte.[271] Auch im Testament Pudentillas ist Apuleius mit einem Legat bedacht worden, welches zwar minimal ausfiel, ihm aber keine Schmach bereiten sollte.[272] Pontianus hatte in seinem Testament seiner Frau ebenfalls nur ein Legat zukommen lassen[273], zur großen Enttäuschung von Herrenius Rufinus. Dieses Legat bestand aus Leinenzeug von geringem Wert. Ist allein die Tatsache als Ehefrau nur mit einem Legat bedacht zu werden bereits peinlich, so ist das Leinenzeug ein Beweis für die Verachtung, die Pontianus für seine Frau hatte. Dieses Leinenzeug war eine Anspielung auf die Prostituiertennatur seiner Frau, die als Tochter einer solchen von Apuleius an mehreren Stellen der Apologie in einem ziemlich üblen Bild dargestellt wird.[274] Pudentilla hatte ursprünglich vor Pudens zu enterben.[275] Dies hätte sich allerdings nur auf den Teil ihres Vermögens beziehen können, den sie in die Ehe mit ihrem ersten Mann mit einbrachte. Der väterliche Teil seines Erbes fiel im zwangsläufig zu.[276] Zu Anfang der Apologie erwähnt Apuleius einen Prozess wegen angeblicher Testamentfälschung durch Sicinius Aemilianus, der das Testament eines verstorbenen Onkels wider besseren Wissens als unecht angefochten hatte.[277] Sein Ersuchen wurde vor Gericht abgewiesen, doch hatte der Stadtpräfekt die Klage als so schwerwiegend eingestuft, daß er die Entscheidung nicht alleine fällte, sondern ein consilium zu Rate zog.[278] Das Intestateerbrecht regelte die Erbfolge, wenn der Erblasser kein Testament hinterlassen hatte oder dieses für ungültig erklärt worden war. Die gesetzliche Erbfolge zu Apuleius´ Zeiten sah vor, daß zuerst die Kinder (liberi) und dann die gesetzlichen Verwandten (legitimi) erbten. Gab es keine direkten Nachfahren, erbten die gesetzmäßigen Erben (legitimi), gefolgt von den Blutsverwandten mütterlicher (cognati) und väterlicherseits (agnati). So ist auch Aemilianus in den Genuss eines kleinen Vermögens gekommen, welches ihm durch das Versterben einiger Verwandter zufiel.[279] Aemilianus schien die gesetzliche Erbfolge genau zu kennen. Nicht umsonst wird er Pudens nach Pontianus Tod zu sich geholt und ihn dort gehindert haben ein Testament aufzusetzen.[280] Apuleius hatte dieses Vorhaben aber durchschaut und stellt Aemilianus vor Gericht als Erbschleicher bloß.

1.6 Sachenrecht

So viele Hinweise uns Apuleius´ Schriften auf die oben beschriebenen Rechte geben, so spärlich sind die Informationen, die wir bei ihm zum Sachenrecht finden. Mit dem Begriff res wurde im römischen Recht nicht nur das Vermögen selbst bezeichnet, sondern alle gegenständlichen Dinge, die zu einem Vermögen gehören konnten.[281] Unterschieden wurden dabei res corporales und incorporales, res extra commercium und in commercio, res sacrae, sanctae, religiosae, res omnium communes, res nullius, genera et species.[282] Apuleius waren diese Unterscheidungen bekannt. In seiner philosophischen Schrift über Platon setzt er sich mit der tatsächlichen possessio und der Möglichkeit des usus auseinander. So heißt es dort zu den Gütern des Körpers:

Denn wenn einer, der sie besitzt, sie nicht gebraucht, so werden sie ihm nicht nützlich sein; wenn aber einer ihren Gebrauch zu üblen Künsten verwandt hat, dem werden sie sogar schädlich erscheinen; wenn einer, der sie besitzt, den Lastern diente, so wird auch ihr Besitz schaden.[283]

Das Problem der Sicherung des Privateigentums war auch Apuleius nicht unbekannt. Er selber vertrat seine Frau vor Gericht gegen die Granier[284], vermutlich wegen Grenzstreitigkeiten.[285] Solche Uneinigkeiten entstanden oft zwischen Grundbesitzern, weil das Katasterwesen nicht genügend organisiert war und viele Grenzfragen ungeklärt blieben.[286] Ein weiteres Beispiel zu diesem Thema finden wir in den Metamorphosen. Ein junger reicher Mann tötet das Vieh und treibt die Rinder seines ärmeren Nachbarn weg, nicht ohne noch die unreifen Feldfrüchte niederzutrampeln.[287] Schließlich fängt er noch einen Grenzstreit an, an dessen Ende er den gesamten Besitz des ärmeren Nachbarn als seinen eigenen beansprucht.

1.7 Rechtsgeschäfte

Das römische Recht hatte im Laufe der Zeit verschiedene Vertrags- und Verkehrsnormen herausgebildet, von denen die meisten in irgendeiner Form in Apuleius´ Schriften wiederzufinden sind.[288] Der förmliche Verbalkontrakt der Stipulation kommt kaum vor, was vermutlich damit zusammen hängt, daß es sich dabei um altrömische Vertragsformen handelt und sich das römische Recht zu Apuleius´ Zeiten bereits in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase befand. Am Ende der Apologie fasst Apuleius noch einmal zusammen, was er an Anschuldigungen widerlegt hat. Dabei spricht er noch einmal die Mitgift Pudentillas an, die sie in die Ehe mit ihm brachte (stipulatur dotem).[289] Dort heißt es weiter, daß wenn die Ehe kinderlos bleiben würde, ihre Söhne aus erster Ehe die dos erhalten sollten. Diese restipulatio konnte nur rechtswirksam sein, wenn sie nach der Dosbestellung erfolgte. Pudentilla sorgte mit einem Testament, in dem ihr zu diesem Zeitpunkt noch lebender Sohn Pudens als Alleinerbe eingesetzt wurde, dafür, daß die restipulatio rechtswirksam wurde. In den Metamorphosen findet sich ein weiteres Beispiel für eine stipulatio. In der bereits erwähnten Geschichte von der Frau, die ihre neugeborene Tochter zu Nachbarn gibt anstatt sie zu töten, nutzt die Ehefrau des Bruders besagter Tochter dessen entwendeten Ring, um ihrem heimtückischen Anliegen Glaubwürdigkeit zu verleihen.[290] Dort heißt es:

et ne qua forte nasceretur veniendi cunctatio, tradit anulum marito subtractum, qui monstratus fidem verbis adstipulatur.“[291]

Der Ring beglaubigt die Worte der Ehefrau und dient als Bürgschaft für deren Richtigkeit. Formlose Verbalkontrakte hingegen erzeugten keine einklagbaren Verpflichtungen. Die einzige erwähnenswerte Stelle bei Apuleius ist die, in der Merkur von Venus ausgesandt wird, um den Steckbrief Psyches und die von Venus versprochene Belohnung für deren Ergreifung kundzutun.[292] Zu Kaufgeschäften, die zu den zweiseitigen Rechtsgeschäften zählen, gibt es zahlreiche Stellen bei Apuleius, vor allem in den Metamorphosen. Im Gegensatz zum Tauschgeschäft, bei dem für jeden Vertragspartner eine Sachschuld entsteht, ist dies hier eine Sachschuld beim Verkäufer und eine Geldschuld beim Käufer.[293] Zwei Beispiele sollen an dieser Stelle genügen. In der Apologie zitiert Apuleius die Geschichte von Pythagoras, der Fischern einen Fang abkauft und dafür bezahlt.[294] In den Metamorphosen wird Lucius als Esel von einem Soldaten für elf Denare an zwei Sklaven verkauft.[295] Für ein Kaufgeschäft war es enorm wichtig, daß sich das zu verkaufende Objekt in commercio befand. Absolut nicht handelbar, also extra commercium, war ein homo liber und eine res sacrae [296]. Gifte aller Art befanden sich zwar auch in commercium, ihr Handel war aber eingeschränkt.[297] Auch das Rechtsgeschäft der Miete (locatio conductio) gab es bereits im römischen Recht und auch zu diesem Thema gibt es Hinweise bei Apuleius. Es gab drei verschiedene Arten der Miete, die locatio conductio rei (Sachenmiete), die locatio conductio operarum (Dienstmiete) und die locatio conductio operis (Werkmiete) . Zur locatio conductio rei zählen natürlich die Stelle der Apologie, in der Appius Quintianus bei Iunius Crassus zu Miete wohnt[298], sowie die Stelle im ersten Buch der Metamorphosen, in der Aristomenes und Sokrates in einer Herberge nächtigen und sich ein Zimmer mieten.[299] Zur locatio conductio operarum zählen niedere Dienstleistungen, bei denen sich Personen für eine bestimmte Arbeit für einen bestimmten Lohn verpflichten. Dazu zählt die nächtliche Bewachung eines Toten, von welcher Thelyphron in den Metamorphosen spricht.[300] Die Stellen in der Apologie, in der Apuleius verächtlich über die Dienstleistung von Rechtsanwälten spricht, haben die Funktion die Aussagen des gegnerischen Anwalts unglaubwürdig erscheinen zu lassen.[301] Dienste eines Anwaltes galten als unschätzbar und wurden daher mit einem Honorar, einem Ehrensold, beglichen. Das Apuleius den gegnerischen Anwalt mit einer locatio conductio operarum in Verbindung bringt, zeigt seine Verachtung für ihn.[302] Die ebenfalls bereits besprochene Stelle der beiden Sklaven, die gemeinsam den Esel Lucius erwerben, stellt auch gleichzeitig die einzige Stelle dar, in der Apuleius auf den Gesellschaftsvertrag (societas) eingeht.[303] Lucius frisst heimlich die besten Leckereien weg und die beiden Sklaven beschuldigen sich solange gegenseitig des Vergehens, bis einer der Beiden von den Streitereien genug hat und der Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen formlos aufgehoben wird.[304] Das mandatum kommt nur an einer erwähnenswerten Stelle der Apologie vor, in der erneut die Missachtung Apuleius´ gegenüber den gegnerischen Anwälten zum Ausdruck kommt.[305] Ein römischer Anwalt wurde in der Regel gebeten, sich einer Sache anzunehmen. Das er ein Mandat bekam, sich also etwas auftragen ließ, war undenkbar. Für solche Fälle gab es den procurator.[306] Nominatrealkontrakte kommen nur in Form des mutuum und des depositum bei Apuleius vor. Das mutuum war ein Darlehensvertrag, der in der Regel zwischen Freunden geschlossen wurde und eine bestimmte Geldsumme unverzinst verlieh. Der Gläubiger hatte bei dieser Art des Darlehens allerdings kaum die Möglichkeit sein Geld einzuklagen. Schließlich verschwand das mutuum allmählich aus dem Wirtschaftsgebaren und wurde durch das faenus und die pecunia faenebris ersetzt. Diese Darlehensformen sahen Zinsen vor. Milo, der Geldwechsler in Hypata, ist ein gutes Beispiel für jemanden, der von Zinsen lebte.[307] Das depositum kommt nur in übertragener Form vor. Die Vertragsform nennt sich sequestrum und der Depositar wird sequester bezeichnet.[308] Eine Kupplerin wird von Apuleius mit den Worten „ anus [...] stuprorum sequestra[309] beschrieben. Diese Bezeichnung ist insofern zutreffend, als das von der Kupplerin dem Freier eine Prostituierte gegen eine entsprechende Gebühr ausgeliefert wird, mit der er sich ein Anrecht auf den, wenn auch zeitlich begrenzten, Besitz der Prostituierten erwirbt. Aemilianus wird von Apuleius wegen seiner Zusammenarbeit mit anderen Bauern verspottet. Mangels Sklaven sind er und die Nachbarn genötigt ihre Felder im Wechsel gemeinsam zu bestellen.[310] Die hier beschriebene Nachbarschaftshilfe stellt einen Innominatrealvertrag dar, der zu den facio ut facias -Verträgen gehört.[311] Die letzten beiden Rechtsgeschäfte, die wir bei Apuleius vorfinden sind die donatio und die pacta. Die donatio kommt nur an den Stellen der Apologie vor, in denen von einer Schenkung Pudentillas zu Gunsten ihrer beiden Söhne die Rede ist.[312] Sie ließ diese Schenkung schriftlich fixieren, um eine unwiderrufliche Rechtsgültigkeit zu erreichen. Die pacta waren formlose Übereinkünfte, die im römischen Privatrecht nicht als Kontrakte anerkannt wurden. Ein Beispiel für eine solche pacta findet sich erneut in der Apologie. Dort geht es um eine Schuld, die vertraglich zwischen Pudentilla und ihren Söhnen festgeschrieben ist und 300.000 Sesterzen beträgt. Dort heißt es wörtlich:

fors fuat an ne sic quidem credat Aemilianus sola trecenta milia nummum scripta eorumque repetitionem filiis Pudentillae pacto datam.“[313]

2. Strafrecht

Aber nicht nur das römische Privatrecht spiegelte sich in Apuleius´ Schriften wieder, sondern es sind auch viele Anspielungen auf das römische Strafrecht, sowohl das private als auch das öffentliche, zu finden. Allerdings sind nicht alle Verbrechenskategorien, die das römische Strafrecht nach Mommsen[314] kannte, vertreten. In den Metamorphosen finden wir Fälle von Mord, Diebstahl, Gewaltverbrechen und Körperverletzung. Dazu kommen noch die Fälle, in denen es um geschlechtliche Vergehen, vor allem den Ehebruch, geht.[315] Apuleius stellt das Strafrecht allerdings nicht um seiner selbst willen dar, sondern sein Anliegen ist es, den Leser mit seinen juristischen Fachkenntnissen zu beeindrucken und die Geschichte zudem auszuschmücken.[316] So ist es auch als Teil der künstlerischen Freiheit des Autoren zu sehen, daß viele der geschilderten Verbrechen und vor allem die Schilderungen der Gerichtsverhandlungen nicht streng formalistisch dargestellt sind, sondern durchaus Ungereimtheiten und Lücken aufweisen. Diese Ungereimtheiten und Lücken machen es dem modernen Leser schwer einige Schilderungen nachzuvollziehen. Der antike Leser, für den die Metamorphosen ja geschrieben wurden, konnte aber sicherlich diese Lücken mit dem eigenen Wissen füllen, so daß er keine Verständnisprobleme gehabt haben dürfte.[317]

2.1 Privates Strafrecht

Unter das private Strafrecht fallen alle delicta [318] , bei denen der Einzelne, seine Persönlichkeit, seine Familie oder sein Vermögen verletzt wird.[319] Zu diesen Delikten zählen furtum (Eigentumsaneignung), damnum iniuria datum (Sachbeschädigung und Verletzung von Sklaven), iniuria (Personalverletzung) und rapina (Raub, in Banden gegen privates Vermögen).[320] Einige der genannten delicta finden wir in den Metamorphosen wieder.

2.1.1 Raub

Gegen Ende von Buch Drei geschieht das erste Delikt, daß unter die Rubrik rapina fällt. Räuber überfallen nachts das Haus von Lucius´ Gastgeber Milo und transportieren ihre reiche Beute mit Pferden und Eseln ab, unter denen sich der in der gleichen Nacht durch den misslungenen Zauber von Photis in einen Esel verwandelte Lucius befindet.[321] Ein Räuber bleibt unerkannt als Kundschafter in Hypata zurück. Dieser stößt später wieder zu der Bande und wir erfahren durch ihn, daß nicht etwa eine Verfolgung der Räuber eingesetzt hat, sondern daß Lucius wegen seines plötzlichen Verschwindens samt seines Schimmels als Hauptverdächtiger ausgemacht wurde. Sein Sklave wurde zur Vernehmung durch die Behörden mehrfach der Tortur unterzogen, so daß er beinahe starb. Zudem sind viele Abgesandte in Lucius´ Heimat geschickt worden ihn aufzuspüren, damit er für sein Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden konnte.[322]

Im Lager der Räuber erfahren wir von drei weiteren Raubzügen. Der erste galt dem Haus des Wechslers Chryseros, der sehr vermögend war. Lamachus, Hauptmann der Bande, steckte seine Hand durch ein Loch in der Tür um sie von innen zu öffnen. Chryseros hatte das Treiben allerdings bemerkt und nagelte kurzentschlossen die Hand des Hauptmanns an die Tür. Gleich darauf ruft Chryseros unter lautem Geschrei und unter dem Vorwand, es würde brennen, seine Nachbarn zusammen. Die übrigen Räuber sahen keinen anderen Ausweg als ihrem Hauptmann den Arm abzuschlagen, um ihn auf der Flucht nicht zurücklassen zu müssen. Um seine Kameraden nicht zu gefährden, nimmt er sich selber das Leben.[323]

Beim zweiten Raubzug steigt Alcimus, ein anderer Räuber, nachts bei einer alten Frau ein, wirft all ihr Hab und Gut seinen Kameraden durch das Fenster nach unten und will zum Schluss auch noch das Bettlaken der alten Frau stehlen. Dabei wird sie wach und überlistet Alcimus, indem sie ihm vorgaukelt, er hätte die Beute nicht seinen Kameraden zu-, sondern in den Hof eines reichen Nachbarn geworfen. Alcimus geht durch ihre Worte verunsichert ans Fenster um die Situation zu erkunden, als die alte Frau ihn mit Schwung zum Fenster hinaus stößt. Der Sturz endet für ihn tödlich.[324]

Der dritte Raubzug galt einem reichen Mann namens Demochares in der Stadt Platää. Dieser Demochares wollte Spiele ausrichten, bei denen auch die wilden Tiere zum Einsatz kommen sollten. Seine Bären waren allerdings zum großen Teil gestorben und die Kadaver wurden dem Volk überlassen. Die Räuber sicherten sich den Kadaver eines besonders großen Bären, zogen ihm die Haut ab und Thrasyleon, der kräftigste von allen Räubern, wurde in das Fell eingenäht. Gleich dem trojanischen Pferd brachte man den vermeintlich gesunden Bären unter dem Vorwand, er wäre das Geschenk eines Freundes aus Thrakien, ins Haus des Demochares. Nachts öffnet Thrasyleon seinen Gefährten das Tor, nachdem er zuvor eine Reihe von Wächtern ermordet hat. Der Plan scheint zu gelingen. Ein Diener jedoch wird durch Geräusche geweckt, entdeckt den vermeintlichen Bären frei im Haus herumlaufend, weckt leise die anderen Bewohner und gemeinsam töten sie ihn nach zähem Kampf, während sich die anderen Räuber unbemerkt davonstehlen können.[325]

Alle drei geschilderten Raubzüge fallen unter das Delikt rapina, in allen drei Fällen fand der Raubzug nachts statt und in allen Fällen ergriffen die Überfallenen die Initiative und verwundeten bzw. töteten den Räuber. Damit bewegten sich die Überfallenen durchaus im Rahmen der Gesetze, denn im Falle der Notwehr war die Tötung eines Angreifers straflos.[326] Einzig die alte Frau hätte noch um Hilfe rufen müssen.[327] Im Fall der dritten Geschichte liegt erst recht kein Fehlverhalten der Verteidiger vor, da sie ja glaubten einen wilden Bären zu bekämpfen und die übrigen Räuber im Verborgenen blieben.

2.1.2 Diebstahl

Auch furtum (Diebstahl) kommt in den Metamorphosen vor. So fängt ein zufällig vorbeikommender Wanderer den scheinbar herrenlosen Esel Lucius ein und reitet auf ihm, als Hirten Lucius wiedererkennen und den Wanderer des Diebstahls bezichtigen. Sie führen den Wanderer mit einem Strick um den Hals mit sich[328]. Als sie wenig später den von einem Bären getöteten Treiber des Esels finden, unterstellen sie dem Wanderer noch Mord und fesseln ihn, weil sie ihn am nächsten Tag dem Magistrat zur Bestrafung bringen wollen.[329]

Das zum Diebstahl zählende sacrilegium [330] kommt in Buch Neun der Metamorphosen zur Sprache, als die Priester der Dea Syria von Bewohnern des letzten Ortes, in dem sie Station machten, eingeholt und als Tempelräuber beschimpft werden. Nach einigem Hin- und Her finden die Bewohner schließlich das von ihnen vermisste Stück, einen goldenen Kelch, den die Priester vom Polster der Göttermutter gestohlen hatten. Die Bewohner bringen die Priester zurück in ihren Ort und werfen sie gefesselt ins Gefängnis. Das sacrilegium wurde ursprünglich mit der Höchststrafe belegt[331], später hat man sich vermutlich auf ein geschärftes Ersatzverfahren beschränkt. Die hier verhängten Strafen waren Verbannung für die honestiores und Zwangsarbeit für die humiliores.[332] Neben diesen Strafen konnte noch der vierfache Schadenersatz als Strafe ausgesprochen werden.[333] Aber auch die Bewohner haben sich mit ihrer Eigeninitiative in Gefahr gebracht, in dem sie das Gesetz in ihre eigenen Hände nahmen[334], da die Wiederbeschaffung eines geschuldeten Gegenstandes als gesetzwidrige Selbsthilfe unter das Gewaltgesetz fällt.[335]

2.2 Öffentliches Strafrecht

Unter das öffentliche Strafrecht fallen alle crimina, die der Allgemeinheit Schaden bzw. Unrecht zufügen. Dazu gehören quaestio maiestatis (Hochverrat), quaestio peculatus (Unterschlagung von Staatseigentum), quaestio ambitus (Wahlbestechung), quaestio repetundarum (Erpressung in den Provinzen), quaestio de sicariis et veneficis (Mord, Giftmord und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit), quaestio de falsis (Fälschung von Testamenten und Münzen), quaestio de iniuriis (schwere Beleidigung, Körperverletzung) und seit Augustus quaestio de vi (Gewaltverbrechen aller Art) und quaestio de adulteriis (Ehebruch und Verführung ehrbarer unverheirateter Frauen).[336] Auch von diesen crimina finden wir Beispiele in Apuleius´ Schriften. In den Metamorphosen kommen am häufigsten quaestio de sicariis et veneficis vor.

2.2.1 Mord

Unter die Kategorie des eigentlichen Mordes fällt nur der Mord von Thrasyllus an seinem Freund Tlepolemus, den er auf der Jagd begeht.[337] Thrasyllus hatte schon lange ein Auge auf Charite geworfen, die aber mit Tlepolemus liiert war. Lange auf eine Chance lauernd schreitet Thrasyllus während einer gemeinsamen Wildschweinjagd zur Tat und ermordet Tlepolemus, indem er dessen Pferd zu Fall bringt und ihn damit hilflos einem wilden Eber überlässt, der ihn in wütender Raserei zerreißt. Nachdem sein Widersacher nun beseitigt war, machte sich Thrasyllus an Charite heran, die jedoch in tiefer Trauer keinen Blick für ihn übrig hat. Im Traum erfährt sie später von Tlepolemus, daß er ermordet wurde. Charite überlistet den Mörder, sticht ihm die Augen aus, nimmt sich am Grabe ihres ermordeten Freundes selbst das Leben, nicht ohne vorher den Umstehenden von ihrem Traum und ihrer Rache zu erzählen. Der Mörder, wohlwissend, daß der Tod durch das Schwert nicht ausreichen würde seine Tat zu sühnen, lässt sich lebendig begraben.[338] Da der Mord nicht offensichtlich war, Charite erfuhr davon ja im Traum, wird er auch nicht nach den Regeln des Strafrechts verfolgt. An der Stelle, wo Thrasyllus die Todesstrafe durch das Schwert als nicht ausreichend erachtet, klingt noch einmal eine Anspielung auf das Strafrecht durch.[339] Gleich zu Beginn der Metamorphosen trifft Lucius auf zwei Reisende.[340] Aristomenes, einer der Beiden, erzählt davon, wie die Zauberin Meroe nachts heimlich seinen Freund Socrates verbluten lässt und ihm das Herz aus der Brust reißt. Die klaffende Wunde verschließt sie mit einem Schwamm, so daß Socrates noch nicht gleich stirbt. Als am nächsten Tag der Schwamm herausfällt und Socrates entgültig tot ist, flüchtet Aristomenes ins Exil, weil er sich bewusst ist, daß er als einziger Begleiter von Socrates zugleich auch der einzige Verdächtige sein wird.[341]

In Buch Drei wird Lucius wegen Mordes verhaftet. Er hatte auf dem nach Hause Weg drei vermeintliche Räuber im Kampf getötet, von denen er annahm, sie wollten seinen Gastgeber in der Stadt Hypata überfallen. Zudem glaubte er in Notwehr zu Handeln. In seinem Fall müsste Lucius eigentlich keine Angst haben, da sein Handeln rechtens war. Im Falle der Notwehr bei einem Angriff auf das eigene Leben war die Tötung eines Angreifers erlaubt. Zur Notwehr wurde auch die Beistandleistung gezählt, die in bestimmten Fällen der eigenen Notwehr gleichgestellt war.[342] Einzig der Umstand, daß Lucius nicht um Hilfe gerufen hat, kann ihm vorgeworfen werden.[343] Und so kommt es, daß er von zwei Liktoren abgeholt und durch die zahlreich anwesende Menge auf das Forum zum Tribunal gebracht wird. Gerade als der Herold die Anwesenden zur Ruhe ermahnen wollte und der Prozess beginnen sollte, forderte das Volk einstimmig, daß der Prozess im viel größeren Theater stattfinden solle, damit die Öffentlichkeit auch ja alles mitbekäme. Lucius wird durch den Vorraum gebracht und mitten auf die Bühne gestellt.[344] Ein alter Mann, der sich als Vorsteher der Nachtwache vorstellt, gibt zu Protokoll, daß er die Tat des Lucius beobachtet habe und fordert eine harte Bestrafung. Um seine Redezeit zu messen, wird eine Wasseruhr aufgestellt.[345] Dabei betont er besonders, daß Lucius auf frischer Tat ertappt wurde und zu allem Überfluss auch noch ein Fremder ist. Lucius wird anschließend vom Herold zur Verteidigung gerufen. Er redet sich um Kopf und Kragen, gibt die Tat zu und bezeichnet sich dennoch als unschuldig, weil er seinen Gastgeber verteidigen wollte und nicht mit Vorsatz handelte. Darüber hinaus kannte er die Räuber nicht, Rache ist also auszuschließen. Bereichert hatte er sich auch nicht.. Schließlich versucht Lucius das Mitleid der Anwesenden durch herzergreifendes Gejammer und bittendliches Flehen zu erlangen. Statt der Zeugenvernehmung, die nun folgen müsste, rufen nun zwei Frauen zu Rache und harter Bestrafung auf. Der älteste Beamte stellt fest, daß Lucius zu bestrafen ist, da er die Tat ja gestanden hat. Damit verliert er augenblicklich seine Bürgerrechte und seine Freiheit. Da noch der Verdacht besteht, Lucius könnte Komplizen gehabt haben, soll dieser, da er keine Bürgerrechte mehr besitzt und Unfreier ist, nun der peinlichen Befragung unterzogen werden. Sofort werden Feuer, Rad und Geißeln aller Art geholt. Eine der Frauen fordert nun die Kreuzigung von Lucius.[346] Erst als Lucius gezwungen wird, sich die Opfer seiner Tat noch einmal anzuschauen, kommt heraus, daß er in der Nacht drei Schläuche ermordet hatte. Apuleius hat bei der Beschreibung dieser Gerichtsszene stadtrömische Verhältnisse dargestellt.[347] Er erwähnt immer nur magistratus, denen lictores dienten. Die Verhandlung fand auf dem Forum statt, der Ankläger ähnelt dem praefectus vigilum und in den Reden werden die Bürger als Quirites, der alten Bezeichnung für Bürger Roms, angesprochen.[348] Ob die hier beschriebene Gerichtsverhandlung eine quaestio oder cognitio war, ist in der Literatur umstritten.[349] Die Erfahrung, die Lucius in dem Verfahren gegen sich macht, kann durchaus als Alptraum bezeichnet werden. Ein solcher konnte das römische Justizsystem für einen Beschuldigten durchaus sein.[350]

2.2.2 Giftmord

Der Giftmord findet sich häufiger in den Metamorphosen. In Buch Zwei berichtet Thelyphron davon, wie er den Leichnam eines jungen Mannes bewacht. Am nächsten Tag wird der Tote feierlich durch Larissa getragen, als ein Greis, der sich als Onkel des Toten zu erkennen gibt, die Witwe des Mordes durch Gift bezichtigt. Sofort sucht man große Steine, ruft nach Feuer und hetzt die Jungen zum Mord an der Witwe auf.[351] Nachdem der Tote durch Totenbeschwörung erweckt wurde und die Vorwürfe seines Onkels bestätigte, soll die Witwe lebendig mit ihrem Mann begraben werden.[352] Ob und wie die Witwe bestraft wurde, erfahren wir nicht, da die Erzählung vorher endet. Der Feuertod geht auf das Zwölftafelrecht zurück und war ursprünglich die Strafe für Brandstiftung. Während der Republik wurde diese Art der Bestrafung auf andere Verbrechen ausgeweitet und wurde später in der Kaiserzeit häufig angewendet.[353] Die Steinigung gehört ins griechische und ins jüdische Recht.[354] Der Ruf nach dem lebendigen Begraben kommt im römischen Recht nur bei den zum Tode Verurteilten Priesterinnen der Vesta vor.[355] Im zehnten Buch erfahren wir die Geschichte einer Frau, die ein Auge auf ihren Stiefsohn geworfen hatte.[356] Mit ihrem Mann hatte sie noch einen gemeinsamen Sohn. Der Stiefsohn verstand es mit allerlei Ausflüchten den Zudringlichkeiten seiner Stiefmutter zu entgehen. Das hatte zur Folge, daß deren Zuneigung in Hass umschlägt. Sie beauftragt einen ihrer Sklaven einen Gifttrank zu besorgen. Diesen Trank nimmt aber der jüngere gemeinsame Sohn zu sich und stirbt. Der Frau gelingt es den Verdacht auf ihren Stiefsohn zu lenken, dem sie zudem noch versuchten Inzest und Morddrohungen gegen sie vorwirft. Der hinzugeeilte Vater begibt sich gleich nach der Beerdigung zum Gerichtsplatz und bittet in mitleiderregender Weise die Ratsherren seinen Sohn zu verurteilen. Der Rat und auch das Volk wurden von seiner Anklageerhebung gerührt und einhellig will man von der Gerichtsverhandlung Abstand nehmen und den Beschuldigten sogleich öffentlich steinigen. Den Magistraten gelingt es, doch noch einen ordentlichen Prozess nach Sitte der Vorväter durchzusetzen. Sie befürchten, daß eine einmalige Abkehr von den Gesetzen einen Verlust der Ordnung nach sich ziehen könnte. Der Herold ruft die Stadtväter zur Versammlung im Rathaus zusammen, sie nehmen ihre gewohnten Plätze ein, erst dann wird der Ankläger, wiederum durch den Herold, hereingerufen. Schließlich ruft man den Angeklagten. Nachdem Anklage und Verteidigung vorgetragen wurden, wird der Sklave befragt, allerdings ohne gefoltert zu werden. Zur Schuldfindung sollen die Ratsherren schließlich Stimmsteinchen in eine Urne werfen. Hier greift nun der greise Arzt in das Geschehen ein und berichtet davon, wie der Sklave zu ihm kam, um einen Gifttrank zu erwerben. Der Sklave wird erneut verhört, dabei setzt man unter anderem das Rad, das Marterpferd, Geißelschläge und Feuer ein. Der Sklave gibt dennoch nichts zu. Da gesteht der Arzt nur ein Betäubungsmittel, aber kein Gift verkauft zu haben. Man eilt zur Grabstätte und findet den todgeglaubten Jungen lebend vor, womit die Aussage des Arztes bestätigt wird. Der Sklave und die Frau werden für schuldig befunden. Der Sklave wird ans Kreuz geschlagen, die Frau lebenslänglich verbannt. Die oben genannte Steinigung ist eine Strafe, die im römischen Strafrecht nicht zu finden ist. Im frühen griechischen Strafrecht kam sie aber sehr wohl vor.[357] Vielleicht hat Apuleius an dieser Stelle des Romans den Ort seiner Handlung bedacht und griechisches Recht ins Spiel gebracht, was aber Vermutung bleiben muss. An der Stelle, wo der Herold den Rat zusammenruft, benutzt Apuleius die Worte patres in curiam convenirent [358] . Diese Stelle wird als Anspielung auf den römischen Senat gedeutet, dem die Gerichtsbarkeit über seine Standesgenossen zustand.[359] Als alle herbeigerufen sind, verläuft der Prozess nach den Regeln der lex Attica und des iudicum Mars. D.h. der Herold verkündet die Regeln, nach denen die Kontrahenten keine Einleitungen vorbringen durften und keine Reden halten sollten, deren Ziel es war Mitleid zu erzeugen. Bei der Zeugenbefragung glaubt man der Aussage des Sklaven, ohne das dieser der Folter unterworfen wird, was etwas verwunderlich erscheint, da Aussagen von Sklaven und Unfreien in der Regel nur gültig waren, wenn sie unter peinlicher Frage[360] gemacht wurden. Gegen Ende der Verhandlung wollen die versammelten Ratsherren nach Art eines Geschworenengerichts mit Stimmsteinchen, die sie in eine Urne werfen wollen, ein Urteil fällen.[361] Das zu erwartende Urteil ist die Säckung (culleus), da dem beschuldigten Sohn hauptsächlich parridicium nachgewiesen wurde.[362] Daß der Sklave nach den Einwänden des Arztes nun doch der Tortur unterzogen wird, steht wieder im Einklang mit den bekannten Regeln der peinlichen Befragung. Obwohl Apuleius schreibt, daß das Verhalten der Frau noch ruchloser war als das des Sklaven, wird diese nur mit Verbannung bestraft, während der Sklave den Tod durch Kreuzigung erleidet. An dieser Stelle kommt klar zum Vorschein, daß die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht im römischen Strafrecht zu unterschiedlichen Bestrafungen führte.[363] Im gleichen Buch erzählt Apuleius die Geschichte einer Frau, die mehrere Menschen durch Gift ermordet hatte.[364] Die Geschichte beginnt folgendermaßen. Ihr Schwiegervater hatte seiner Frau vor vielen Jahren den Auftrag gegeben das Kind, mit dem sie zu der Zeit schwanger war, zu töten, falls es ein Mädchen sei. Als sie tatsächlich ein Mädchen zur Welt brachte, konnte sie es nicht umbringen und gab es Nachbarn zum Aufziehen. Ihrem Mann gegenüber sagte sie, daß das Kind getötet wurde. Ihrem Sohn gestand sie die Tatsache viele Jahre später ein, in der Furcht, er könne sich in seine eigene Schwester verlieben. Dieser nahm stillschweigend seine Aufgabe als Bruder war, holte das Mädchen zu sich ins Haus und gab es einem guten Freund zur Frau. Seine eigene Ehefrau, von der oben bereits die Rede war, wurde aber von Eifersucht ergriffen und tötete das Mädchen auf grausamste Weise. Ihr Mann fällt ob des Todes seiner Schwester in schweres Fieber und die grausame Ehefrau besorgte sich von einem skrupellosen Arzt ein Gift, das sie ihrem Mann als Heiltrunk verabreicht. Um den Arzt als lästigen Mitwisser loszuwerden, nötigt sie ihn auch von dem Gift zu trinken. Ehemann und Arzt sterben. Schließlich erscheint die Frau des getöteten Arztes bei ihr, um den Lohn ihres Gatten abzuholen. Unter dem Vorwand noch mehr Gift zu benötigen, schickt sie die Arztfrau fort dieses zu holen. Bei einem Essen, daß sie extra arrangierte, vergiftet sie schließlich die Frau des Arztes und ihre eigene kleine Tochter, um an das Erbe ihres Gatten zu kommen. Die Arztfrau bemerkt aber den Mordanschlag, läuft zum Haus des Statthalters und unter großem Geschrei wird sie schließlich zu diesem vorgelassen. Dort trägt sie die ganze Geschichte vor. Dann stirbt sie. Der Statthalter zögert nicht lange und wird sofort aktiv. Wir erfahren allerdings nur, daß er den Diener der Mörderin unter Zuhilfenahme der Folter befragt und die Frau, aus Ermangelung einer angemessenen Strafe, den wilden Tieren vorgeworfen werden soll.[365] Elster hat an der Darstellung einige bemerkenswerte Dinge festgestellt[366]:

1. Bei dem vom Statthalter eingeleiteten Verfahren handelt es sich ihrer Meinung nach um eine cognitio [367] , weil der Gerichtsbeamte nur bei einer solchen von Amtswegen Anklage erheben kann[368].

2. Das der Statthalter den Sklaven der beschuldigten Frau verhört, scheint in der vorliegenden Darstellung nicht plausibel, da Sklaven nicht gegen ihre Besitzer aussagen dürfen.[369] Elster vermutet weiter, daß die Sklaven dem Gatten der Frau gehörten, was durchaus möglich, aber nicht zu belegen ist.

3. Die Tatsache, daß keine Marter gefunden werden konnte, welche die Tat ausreichend sühnen würde, die Frau daher zumindest den wilden Tieren vorgeworfen werden soll, entspricht dem Vergeltungsgedanken der talio [370] .

4. Das die Frau den wilden Tieren vorgeworfen werden soll, ist die korrekte Strafe für den Giftmord nach den Regeln der lex Cornelia de sicariis. Diese Strafe kann aber nur verhängt werden, wenn die Frau zu den humiliores gehört. Wäre sie eine honestiores, müsste Verbannung als Strafe verhängt werden. Vermutlich ist die Frau aber keine römische Bürgerin und ist damit der willkürlichen Bestrafung durch den Statthalter ausgeliefert.[371]

Meiner Einschätzung nach darf man bei der Interpretation der Metamorphosen allerdings nicht außer Acht lassen, daß es sich um einen Roman, also um Fiktion handelt. Ungereimtheiten bei juristischen Angelegenheiten liegen in der Freiheit des Autoren und waren sicherlich beabsichtigt.

2.2.3 Ehebruch

Im neunten Buch der Metamorphosen erzählt uns Apuleius vier Ehebruchgeschichten.

Die erste Geschichte bleibt ungesühnt, da sie nicht erkannt wird. Eine untreue Ehefrau und ihr Liebhaber werden beinahe beim Ehebruch erwischt und können gerade eben noch eine Entdeckung verhindern, indem sich der Liebhaber in einem Fass versteckt. Ihrem Ehemann erzählt sie, daß der junge Mann ein potentieller Käufer des Fasses sei und es von innen begutachten würde, was der Ehemann glaubt. Nachdem er sieben Denare erhalten hat, trägt er dem Ehebrecher das Fass noch nach Hause.[372]

In der zweiten Geschichte lässt Barbarus seine schöne Frau während seiner Abwesenheit in der Obhut seines Sklaven Myrmex, dem er harte Strafen für den Fall androht, daß ein fremder Mann seine Gattin auch nur berühre. Myrmex befolgt den Auftrag seines Herrn gewissenhaft, lässt sich jedoch von Philesitherus mit Goldmünzen bestechen diesen zu seiner Herrin vorzulassen. Auch sie lässt sich vom Glanz des Goldes verführen und es kommt zum Ehebruch, als Barbarus unerwartet zurück kehrt. Philesitherus kann mit Mühe und Not unerkannt entkommen. Am nächsten Morgen entdeckt Barbarus unter dem Ehebett die ihm unbekannten Sandalen von Philesitherus und lässt seinen unzuverlässigen Sklaven zur Bestrafung auf den Marktplatz bringen. Philesitherus wohnt dem Auflauf bei, entdeckt seine Sandalen in der Hand des Barbarus und beschuldigt geistesgegenwärtig den Myrmex diese am Tag zuvor im Bad gestohlen zu haben. Barbarus glaubt die Geschichte des vermeintlichen Diebstahl, kehrt mit den Sklaven nach Hause zurück, verzeiht Myrmex und rät ihm die Sandalen ihrem rechtmäßigen Besitzer zurück zu geben.[373]

Die dritte Geschichte wird von einem Müller erzählt, der von seinem Freund dem Walker berichtet. Die Beiden kehren nach einem Besuch im Bad zum Essen beim Walker ein und überraschen dessen Frau und einen Jüngling beim Ehebruch. In letzter Sekunde versteckt die Frau den Jüngling in einem Weidengestell, in dem mit Schwefeldämpfen Tuch gebleicht wurde. Während der Walker und der Müller noch ahnungslos speisen, muss der Jüngling durch die Dämpfe niesen. Zuerst glaubt der Walker, daß seine Frau geniest hätte und wünscht ihr Gesundheit. Nachdem der Jüngling aber mehrfach niest, wird der Walker misstrauisch und entdeckt ihn im Weidengestell und ist sich sofort im Klaren, daß seine Frau ihn mit dem Jüngling betrogen hat. Der Müller kann seinen Freund mit Mühe davon abhalten, den Jüngling gleich an Ort und Stelle zu töten und er rät der Frau des Walkers, sich für einige Zeit bei Freunden zu verstecken, bis der Zorn des Walkers sich gelegt hat.[374] Der Walker hätte den Ehebrecher von Gesetzes wegen nicht umbringen dürfen, es sei denn, dieser wäre Sklave oder ein vom Walker oder seinem Vater Freigelassener gewesen.[375] Dennoch hätte der Walker mit einer Strafmilderung rechnen können, wenn er im Affekt den Ehebrecher erschlagen hätte.[376] Statt der Todesstrafe hätte er Zwangsarbeit leisten müssen, wäre er besseren Standes, wäre er mit Relegation bestraft worden.[377] Aber auch der Müller wäre als Mittäter bestraft worden, wenn der Walker den Ehebrecher getötet und der Müller ihn nicht daran gehindert hätte.[378]

Die vierte und letzte Ehebruchsgeschichte erlebt der Müller mit seiner eigenen Frau. Durch die verfrühte Heimkehr des Müllers wurde sie mit ihrem Geliebten, einem Jüngling, gestört und er versteckte sich in einem Holztrog.[379] Die Frau tat als wäre nichts gewesen und serviert ihrem Gatten das Essen, welches sie eigentlich für den Jüngling zubereitet hatte. Als Lucius, immer noch in Eselsgestalt, mit anderen Tieren zur Tränke geführt wurde, tritt er mit Absicht auf die unter dem Trog hervorlugenden Fingerspitzen des jungen Mannes. Dieser schreit auf und wird vom Müller entdeckt. Der begreift sofort, daß er von seiner Frau betrogen wurde. Er verbringt die Nacht mit dem Ehebrecher, züchtigt ihn am nächsten Morgen und jagt ihn anschließend fort. Seiner Frau gibt er den Scheidebrief und wirft sie ebenfalls hinaus.[380] Die Art der Scheidung ist korrekt. Im Falle des Ehebruchs musste der Mann sich von seiner Frau scheiden, ansonsten setzte er sich der Gefahr aus wegen Kuppelei angeklagt zu werden.[381] Das er den Ehebrecher über Nacht in seiner Gewalt behielt und am nächsten Tag züchtigte, ist auch durch Gesetze geregelt. Das augustische Ehebruchsgesetz[382] hat ausdrücklich vorgesehen, daß der durch Ehebruch Geschädigte den Schädiger zwanzig Stunden festhalten kann[383], wenn er ihn nicht auf der Stelle töten konnte oder wollte.[384] Zudem ist in dem Falle, wo eine Tötung bei Ehebruch straffrei bleibt, auch jedwede Misshandlung gestattet.[385] Hätte der Müller allerdings den Jüngling in der Nacht ohne den voraus gegangenen Ehebruch mit ins Ehebett genommen und ihn dort zu homosexuellen Handlungen genötigt, hätte eine harte Strafe für Beide verhängt können.[386] Der Müller hätte den Ehebrecher noch bis zu sechzig Tage nach dem Ehebruch anzeigen können, während die Frist für Außenstehende ganze sechs Monate betrug.[387] Die für Ehebruch verhängte Strafe waren in der Regel die Verbannung und teilweise Konfiszierung des Vermögens der honestiores.[388]

VII. Soziopolitische Faktoren

Die Gesellschaft des römischen Reiches der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte war eine Gesellschaft mit einer festgelegten sozialen Ordnung. Auf der einen Seite gab es die honestiores, zu denen die Senatoren (vir clarissimus), Ritter (vir egregius) und Decurionen (vir honestus) gehörten, auf der anderen Seite standen die humiliores, womit die Plebejer (plebeius) gemeint waren. Senatoren mussten ein Vermögen von mindestens 1.000.000 Sesterzen besitzen, Ritter mindestens 400.000. Das Mindestvermögen der Dekurionen variierte von Ort zu Ort, musste aber mindestens so hoch sein, daß die finanziellen Belastungen einer Karriere getragen werden konnten. Landbesitz war in der Gesellschaft höher angesehen als andere Formen von Reichtum und nicht jeder, der das Mindestvermögen besaß, konnte Senator werden. Ein gewisser Landbesitz war von Gesetzes wegen den Senatoren und Dekurionen vorgeschrieben. Kam es vor, daß ein Mitglied des Senatorenstandes verarmte, so besaß er dennoch einen höheren sozialen Status als ein Dekurion, der Millionär war. Freigelassene konnten ein hohes soziales Ansehen erlangen, wenn sie es zu Reichtum brachten. Eine Aufnahme in einen höheren Stand war aber nicht möglich. Ein Einzelner konnte trotz aller Anstrengungen, Glück oder Förderung nicht in einen anderen Stand wechseln.[389] Innerhalb der einzelnen Stände gab es aber weitere Abstufungen. Im Senatorenstand beispielsweise unterschied man zwischen patrizischen und nichtpatrizischen consulares, patrizischen und nichtpatrizischen praetorii, sowie einfachen Senatoren.[390]

Innerhalb dieser Peer-Groups unterschied sich der Einzelne durch persönliche Eigenschaften, Verhalten und Fertigkeiten von seinen Gruppengenossen. Die wichtigste Eigenschaft war die Geburt, durch die Prestige und Reichtum geerbt wurde. Weitere Arten Prestige zu erhalten waren Freigebigkeit, Redegewandtheit und Bildung, Lebensstil sowie Größe und Pracht von Klientel und Gefolge.[391] Der Anspruch des Einzelnen auf einen bestimmten Platz im sozialen Gefüge hing aber auch davon ab, welcher Platz ihm von den Mitgliedern der Gemeinschaft zugesprochen wurde, in der er lebte. Apuleius gibt uns einen Einblick in die Gesellschaft einzelner Städte, Regionen, Provinzen und des römischen Reiches.

1. Rang und Geburt

Sowohl in der Apologie und der Florida als auch in den Metamorphosen gibt es zahlreiche Stellen, in denen Apuleius auf Rang und Geburt von Personen eingeht. Wir erfahren über ihn selber, daß er, wie schon sein Vater, zur städtischen Aristokratie von Madaura gehörte. Sein Vater hatte alle lokalen Ämter inne, er selber hatte bereits an Ratssitzungen teilgenommen und folgte damit der Familientradition.[392] Die Hauptpersonen der Apologie gehören alle zur städtischen Aristokratie von Oea. Die Familie seiner Frau Pudentilla gehörte dem Ritterstand an, ihren Sohn Pontianus bezeichnet er als hervorragenden Ritter.[393] Seine Gastgeber, die Appier in Oea, bei denen er vor seinem Wiedertreffen mit Pontianus wohnt, bezeichnet er als honoris gratia [394]. Angehörigen der vir clarissimus begegnet Apuleius stets mit Achtung und Respekt, da höher gestellte Personen dies von Menschen mit geringerem Status erwarten konnten.[395] Claudius Maximus, den Vorsitzenden bei seinem Prozess, spricht er immer respektvoll an.[396] Aber auch in der Florida gibt es Beispiele für seine Achtung vor Angehörigen höherer Stände. Die Konsuln Aemilianus Strabo[397] und Scipio Orfitus[398] redet er ebenfalls achtungsvoll an. Gegenüber Mitgliedern der Aristokratie aber, die unter seinem Status stehen, reagiert er arrogant und lässt seiner Geringschätzung freien Lauf.

Aber auch in den Metamorphosen beschreibt Apuleius oft den sozialen Rang der Charaktere, auch wenn es für den Plot des Romans nicht notwendig wäre.[399] Gleich zu Beginn erfahren wir, daß Lucius mütterlicherseits mit Plutarch und dessen Neffen, dem Philosophen Sextus, verwandt ist, was ihm Ruhm verschafft.[400] Lucius wurde von den Seinen geachtet[401], was auch auf Photis zutrifft, die eine hohe Meinung von Lucius und dessen Gelehrsamkeit hat. Auch sie weiß von seiner vornehmen Herkunft und seinem edlen Charakter.[402] Milo, sein Gastgeber in Hypata, erkennt in Lucius anhand dessen Kleidung und Verhalten einen Mann von vornehmer Herkunft[403], dessen Besuch für den sozial unter ihm stehenden Gastgeber Ansehen bedeutet. Aber auch Lucius wird Ruhm und Ehre zuteil, weil er sich bescheiden mit der ärmlichen Unterkunft zufrieden gibt.[404] Obwohl Milo zu den angesehensten Bewohnern[405] von Hypata zählt, redet er Lucius mit dominus an. Lucius trifft in Hypata auch seine Tante Byrrhena, die gleich zu Beginn der Unterhaltung auf ihre Blutsverwandtschaft mit ihm zu sprechen kommt. Von ihr erfahren wir auch, daß Salvia[406], die Mutter von Lucius, durch eine Heirat in einen höheren Stand gekommen ist[407]. Byrrhena ist in Hypata eine Frau der ersten Gesellschaft und die Gäste ihrer Feier sind die Blüte der Bürgerschaft.[408] Und selbst von diesen Gästen, die zur besten Gesellschaft zählen, wird Byrrhena domina genannt[409], was sehr für eine außergewöhnliche gesellschaftliche Stellung spricht. Auch als Lucius längst ein Dasein als Esel fristet, wird oft auf den Rang verschiedener Personen eingegangen. Demochares, der Fechtspiele ausrichten ließ, war von vornehmer Geburt.[410] Ein Statthalter, der wegen einer nicht näher beschriebenen Sache ins Exil geschickt wurde, wird mit all seinen alten Statusattributen vorgestellt. Er verdiente 200.000 Sesterzen und war durch viele durchlaufene Ämter am kaiserlichen Hof berühmt und geachtet. Selbst der Kaiser hatte eine hohe Meinung von ihm.[411] Barbarus, der Ratsherr, der seinem Sklaven Myrmex die Obhut über seine Frau anvertraut, sticht durch eben jene hervor, weil sie aus einer vornehmen Familie stammt.[412] Ein namenlos bleibender Mann, der mächtig und reich war, missbraucht den bis dahin guten Ruf seiner Ahnen.[413] Tlepolemus war unter den Seinen der Vornehmste und die gesamte Bürgerschaft sah ihn als ihren Sohn an.[414] Charites Zugehörigkeit zu den Vornehmsten der Gegend erkennt Lucius an ihrer Kleidung.[415] Als Lucius als Esel nach Korinth kommt, trifft er dort auf eine nicht namentlich genannte angesehene reiche Dame.[416]

An anderen Stellen der Metamorphosen wird weniger der soziale Rang der Aristokraten beschrieben, sondern die Art und Weise, wie sie von inferiores behandelt werden. So wird Lucius, nachdem er den Scheinprozess gegen seine Person überstanden hat, von Beamten beruhigt. Dabei erwähnen sie u.a., daß Lucius eine angesehene Stellung besitzt und daß die Bürgerschaft ihm zu Ehren eine Statue errichten lassen will.[417] Ein vornehmer Bürger aus Larissa in Thessalien wird mit öffentlichem Begräbnis nach Brauch der Väter zu Grabe getragen.[418] Charite wird bei ihrer Rückkehr aus der Entführung von der gesamten Bevölkerung nach Hause geleitet.[419]

Sogar die Angehörigen der Unterschicht sind in den Metamorphosen durchaus statusbewusst. Aristomenes erzählt Lucius gleich nachdem sie sich getroffen haben, daß er Händler für Honig, Käse und ähnliche Waren ist.[420] Bei den Räubern funktioniert das Statusdenken freilich umgekehrt. Hier zählt nicht der makellose Ruf, sondern der befleckte. Tlepolemus beeindruckt die Räuberbande mit seiner angeblichen Vergangenheit, in der er eine starke Truppe kommandierte, die ganz Mazedonien verwüstete. Sein Name ist bekannt und berüchtigt, selbst sein Vater sei ein berühmter Räuber gewesen.[421]

2. Vermögen und Besitz

Vermögen spielt sowohl in der Apologie als auch in den Metamorphosen eine nicht unentscheidende Rolle.

Apuleius selber ist zwar zum Zeitpunkt des Prozesses nicht sehr vermögend, sein Vater hatte ihm und seinem Bruder aber 2.000.000 Sesterzen vererbt.[422] Einen Großteil dessen hatten seine Studienreisen und Auslandsaufenthalte verschlungen. Seine Frau Pudentilla besaß etwa 4.000.000 Sesterzen[423], wovon ein Großteil sicherlich Landbesitz und Immobilien waren. Auf dieses Vermögen ihrer Mutter bauten ihre Söhne Pontianus und Pudens, da ihr großväterliches Erbe bescheiden ausgefallen war.[424] Herrenius Ruffinus, der Schwiegervater von Pontianus, erbte 3.000.000 Sesterzen von seinem Vater, die dieser vor seinen Schuldnern in Sicherheit gebracht hatte, indem er sie seiner Frau überschrieb.[425] Apuleius kommt aber nicht umhin darauf zu verweisen, daß dieses Vermögen nur durch Gaunerei erhalten blieb. Claudius Maximus besitzt auch durch ein glückliches Schicksal ein großes und umfangreiches Vermögen.[426]

In den Metamorphosen erzählt eine alte Frau, daß Milo viel Geld und anderen Besitz sein Eigen nennt. Diesen Besitz versucht er aber durch das Leben in armen Verhältnissen und das Tragen von Lumpen zu verstecken.[427] In Platäa begegnen die Räuber dem Demochares, der sehr begütert ist,[428] und in Theben erfahren sie vom Wechsler Chryseros, der sein umfangreiches Vermögen zu verstecken trachtet. Zu Charite sagen sie, daß sie sich keine Sorgen um ihr Wohlergehen machen soll, da ihre Eltern von ihrem großen Reichtum sicherlich das Lösegeld zahlen werden.[429]

3. Freigebigkeit

Öffentliche Freigebigkeit bestätigte oder steigerte in der Zeit von Apuleius das Ansehen von fest etablierten honestiores. Das gleiche galt für private Großzügigkeit. Dies war auch ein beliebtes Mittel von Menschen mit geringerem Ansehen, sich einen besseren Status zu verschaffen. Wer jedoch den Aufstieg in den Ritter- oder gar den Senatorenstand geschafft hatte, sah kaum noch einen Anlass sich öffentlich spendabel zu zeigen, selbst wenn der Betreffende in seiner Heimatstadt lebte. Gleiches darf für den Dekurionenstand angenommen werden.[430]

In der Apologie wird öffentliche Freigebigkeit mehrfach thematisiert. Pudentilla hatte zum Anlass der Hochzeit von Pontianus und der Überreichung der Männertoga an Pudens die Summe von 50.000 Sesterzen an das Volk verschenkt.[431] Ihre eigene Hochzeit haben Pudentilla und Apuleius daraufhin angeblich absichtlich auf dem Land gefeiert, um nicht erneut in die Lage zu geraten dem Volk Geschenke machen zu müssen, zumal der zuvor beschriebene Fall erst kurze Zeit zurück lag.[432] Apuleius selbst hat es offensichtlich nicht mehr nötig durch Freigebigkeit Anerkennung und öffentliche Ämter, die zu einem höheren Status führen, zu erlangen. Sein Vater hatte vor ihm alle Ehrenämter durchlaufen und war duum vir.[433] Apuleius kann sich nun offenbar auf dem Rang, den sein Vater erreichte, ausruhen, da er jetzt allgemein als Mann mit vornehmer Abstammung gilt. Er hat nach der Rückkehr von seinen Studienreisen keinen Versuch unternommen öffentliche Ämter zu erlangen. Zweifelsohne ist dieses Verhalten typisch für die Aristokraten im römischen Afrika des zweiten Jahrhunderts. Es gibt kaum Zeugnisse öffentlicher Freigebigkeit etablierter afrikanischer Aristokraten, was darauf schließen lässt, daß nach einem Aufstieg in den Ritterstand, oder gar in den der Senatoren solch ein Verhalten nicht mehr von Nöten war.[434] Nichtsdestotrotz wurde Apuleius später zum flamen Augusti provinciae Africa [435] gewählt, einem Priesteramt, welches üblicherweise nur diejenigen Männer erhielten, die den cursus honorum hinter sich gebracht hatten.[436]

In den Metamorphosen gibt der o.a. Demochares Fechterspiele. Er zeichnet sich durch seine Freigebigkeit aus. Die Volksbelustigungen fallen Dank seiner finanziellen Unterstützung immer sehr prachtvoll aus.[437] Thiasus, der ein hohes Amt erlangt hatte, plant dreitägige Gladiatorenspiele zu veranstalten, die an Pracht dem Glanz seines neuen Amtes entsprechen sollen. An gleicher Stelle erfahren wir auch, daß er seit längerem eifrig bemüht war öffentliche Ehren zu erlangen und auf welche Art und Weise er diese Ehren bekommen wollte.[438] Der oben bereits erwähnte Chryseros verhält sich genau anders herum. Um keine öffentlichen Verpflichtungen eingehen zu müssen und um Leistungen für die Allgemeinheit zu entgehen, versucht er seinen Reichtum zu verbergen.[439] Ein solches Verhalten wurde sicherlich als beschämend empfunden.[440]

4. Statussymbole

Neben der Freigebigkeit, die zweifellos ein wichtiges Statussymbol darstellte, gab es noch verschiedene andere Merkmale, die auch in Apuleius Schriften wieder zu finden sind. Reichtum gehörte ebenso dazu, wie das Tragen von Insignien, prunkvolle Kleidung oder die Größe und Zusammensetzung des Gefolges.

In der Apologie stellt Apuleius den älteren Herrenius in einem schlechten Licht dar, in dem er davon berichtet, wie dieser, wohl um seine angebliche Zahlungsunfähigkeit zu beweisen, seine goldenen Ringe und die Insignien seiner Würde fort wirft.[441] Ihm selber wurde von seinen Anklägern vorgeworfen mit nur einem Sklaven nach Oea gekommen zu sein und, hier überführt er die Ankläger einer Lüge, am gleichen Tage deren drei freigelassen zu haben.[442] Mit der Aufzählung einer Reihe berühmter Römer, die auch nur eine geringe Zahl an Sklaven besaßen, versucht er zu widerlegen arm zu sein. Pudentilla hingegen hat den Ausführungen Apuleius´ zu Folge ihren Söhnen nicht weniger als vierhundert Sklaven geschenkt[443], was einen hohen Status bedeutete. An gleicher Stelle zählt er auf, daß sie ihnen noch fruchtbare Felder, ein großes Haus und wertvolles Vieh schenken wollte. Ihr Besitz muss um ein vielfaches dessen größer gewesen sein. Statuen waren auch ein wichtiges Statussymbol. In einer Rede, die er in Karthago gehalten hat, bedankt sich Apuleius überschwänglich für ein Standbild, das ihm zu Ehren aufgestellt werden soll.[444] Dieses Standbild ist für ihn eine hohe Auszeichnung, die ihm wichtig war, da er ansonsten von allen Seiten bereits Anerkennung erfahren hat.[445]

Die Metamorphosen bieten auch einige Stellen zu diesem Thema. Als Lucius seiner Verwandten Byrrhena begegnet, erkennt er an dem Gold, welches sie an ihren Schmuck trägt und das in ihre Kleidung eingewebt ist, daß sie vornehm ist. Außerdem wird sie von einem großen Gefolge begleitet. Die Beamten, die Lucius nach dem Scheinprozess beruhigen, tragen die Zeichen ihrer Würde.[446] Eine der Schwestern von Psyche gibt ihrer anderen Schwester zu bedenken, daß begüterte Menschen, von deren Reichtum niemand weiß, unglücklich sein müssen.[447] Reichtum muss ihrer Meinung nach offensiv zur Schau getragen werden, um den eigenen Status zu erhöhen. Als die Räuber Charite in ihr Versteck bringen, erkennt Lucius an ihrer Kleidung, daß sie zu den Vornehmsten gehört.[448]

5. Redegewandtheit und Bildung

Für die lokale Elite im römischen Afrika hatte die Bildung eine besondere Bedeutung, bot sie doch auf der einen Seite die Möglichkeit zum Anschluss an die römische Oberschicht und auf der Anderen einen kulturellen Abstand zu den unteren provinziellen Schichten. Besonderen Wert legte man dabei vor allem auf das Beherrschen der lateinischen und der griechischen Sprache.[449] Das Fehlen von Bildung hatte sicherlich die Verachtung der Gesellschaft zur Folge, selbst wenn man eigentlich zum gleichen sozialen Rang gehörte. So ist es nicht verwunderlich, daß Apuleius sowohl in der Apologie als auch in der Florida mehrfach betont, daß er eine gute Bildung besitzt und als Redner anerkannt ist.

Scheinbar beiläufig erwähnt er seine philosophische Ausbildung in Athen und daß er seit mehreren Jahren Reden in lateinischer und griechischer Sprache hält, von seinen anerkannten Büchern ganz zu schweigen.[450] Nicht ohne Stolz zählt er seinem Publikum auf, in welchen Bereichen er ausgebildet wurde.[451] Damit hebt er sich deutlich von der Allgemeinheit ab. Den Vorwurf der finanziellen Verschwendung schmettert er mit der Erklärung ab, daß er lange Reisen und langwierige Studien hinter sich gebracht hat, bei denen er auch oft Freigebigkeit bewiesen hat. Zugleich lässt er seiner Missachtung von Menschen wie seinem Ankläger Aemilianus freien Lauf, die für ihn nicht mehr als ungebildete Bauern sind, deren Status sich nur über ihren Besitz, nicht aber über sonstige Fähigkeiten definieren lässt.[452] An anderer Stelle der Apologie spricht er ihm jedwede rednerischen Fähigkeiten ab, bezeichnet ihn als ungebildeten Tölpel und bäurischen Barbaren, der ihn nicht zur Erlangung von Ruhm anklagt, sondern nur aus Neid und Habgier.[453] Tannonius Pudens, den Rechtsbeistand des Anklägers, verspottet er gleich zu Beginn der Apologie als nicht besonders redegewandt.[454] Auch an seinem Stiefsohn Pudens lässt er kein gutes Haar und attestiert ihm nur Punisch zu beherrschen, neben den wenigen Brocken Griechisch, die er von seiner Mutter Pudentilla gelernt hat. Bei seiner Aussage vor Gericht stammelte er mehr, als das er sprach.[455] Apuleius lässt auch hier nichts unversucht seine Prozessgegner zu diskreditieren.[456] Aber trotz aller negativen Attribute, die Apuleius hier nennt, gehörte Pudens dem Ritterstand an und hatte später einen Sohn namens C. Valerius Pudens, der unter Septimius Severus Karriere machte und in den Senatorenstand aufstieg.[457] Apuleius´ philosophische Ausbildung und seine offenbar sehr guten Fähigkeiten als Redner haben schließlich dazu geführt, daß er in Oea gefeierte Auftritte in dieser Funktion hatte. Sein Ansehen stieg sogar derart, daß ihm schließlich die Ehrenbürgerschaft von Oea angeboten wurde.[458] In seinem späteren Wohnort Karthago ehrte man ihn sogar mit einer Statue.[459]

In den Metamorphosen wird an einer Stelle ebenfalls auf die Rolle von Redegewandtheit und Bildung eingegangen. Lucius, nach seiner Rückverwandlung bereits zum Isis-Priester geweiht, trifft auf Asinus Marcellus, dem in einem Traum aufgetragen wurde den Mann aus Madaura zu weihen. Ihm solle dadurch Gewinn zufallen, Lucius würde durch die Wissenschaften berühmt werden. Lucius hatte zu diesem Zeitpunkt das Erbe seines Vaters durch die Kosten seiner vielen Reisen fast aufgebraucht und verdient sich schließlich als Redner seinen Lebensunterhalt.[460] Erstaunlich sind hier die Parallelen zu Apuleius´ eigener Biographie.[461]

6. Bewahrung oder Steigerung des Status

Viele römische Bürger, die einmal einen gewissen Status erreicht hatten, sahen keine Veranlassung mehr durch Freigebigkeit ihren Status zu demonstrieren. Dennoch war ein einmal erreichter Status nicht in jedem Falle gesichert oder auf die Nachkommen übertragbar. Ein sozialer Abstieg war durchaus möglich. Wurde etwa Besitz an mehrere Erben weitergegeben, so hatte der Einzelne nun weniger als die Familie vorher besaß. Daher wurde versucht Familienbesitz ungeteilt oder zumindest im engeren Familienverband zu belassen. Ein beliebtes Instrument zur Erhaltung und Steigerung von Besitz war die Heirat, wobei darauf geachtet wurde, daß Angehörige eines Standes ihren Partner im gleichen Stand oder einem höheren fanden. Eine andere Möglichkeit war die Entfernung aus einem Amt, wobei der erreichte Status ebenfalls verloren ging. Vermögende Menschen strebten oft danach ihren Reichtum zu vermehren. Beispiele dafür finden sich in der Apologie und in den Metamorphosen.

So ist die Tatsache, daß Apuleius selbst keinen sozialen Abstieg erlebte, damit zu begründen, daß er als Redner und Sophist anerkannt und beliebt war. Er war bei weitem nicht so vermögend wie sein Vater, dessen Erbe er sich ja mit seinem Bruder teilen musste und das bereits zu großen Teilen aufgebraucht war. Vom finanziellen Aspekt her gesehen war eine Heirat mit Pudentilla für Apuleius also durchaus erstrebenswert, auch wenn er in der Apologie alles daran setzt dieses zu widerlegen. Die helle Aufregung seitens der Familie von Pudentillas verstorbenem ersten Gatten ist also durchaus nachvollziehbar. Der verstorbene Pontianus und sein Bruder Pudens hätten im Falle des Todes ihrer Mutter ihren sozialen Status nicht halten können, da ein neuer Ehemann an ihrer Stelle geerbt hätte.[462]

Ihre ganze Hoffnung auf Wohlstand lag in dem zu erwartenden Erbe.[463] Sicinius Aemilianus hatte bereits in der Vergangenheit erfolglos das Testament eines Onkels als gefälscht anzufechten versucht[464] und ist erst kurz vor dem Prozess zu etwas Wohlstand gekommen, weil häufige Todesfälle in seiner Verwandtschaft ihm einiges an Erbe zukommen ließen.[465] Apuleius nennt ihn wegen dieser Vorkommnisse „ Charon[466], sicherlich auch um damit den Verdacht aufkommen zu lassen, daß Aemilianus etwas mit der Häufigkeit dieser für ihn positiven Todesfälle zu tun habe. Der ältere Herrenius greift, wie bereits erwähnt, auf einen Trick zurück, um seinem Sohn das Erbe und damit den Status zu erhalten.[467]

In den Metamorphosen erfahren wir die Geschichte eines Geschäftsmannes, der in Mazedonien viel Geld gemacht hatte und auf dem Rückweg in seine Heimat bei Larissa von Räubern überfallen wurde. All seiner Habe beraubt musste er schließlich sein Dasein als Sackträger fristen[468], was weit unter seinem vorherigen Status war. Der bereits angesprochene ins Exil geschickte Statthalter ist ein weiteres Beispiel für sozialen Abstieg.[469]

7. Ansehen

Ansehen war ohne Zweifel mit einem gesellschaftlichen Rang verbunden. Charakterliche Schwächen und Fehlverhalten jeglicher Art konnten diese Achtung aber leicht in Verachtung umwandeln.

In der Apologie ist es Apuleius selber, der Achtung und Verachtung für Angehörige der Oberschicht äußert. Achtung hat er für Claudius Maximus, den Prokonsuln, übrig. Diese Achtung äußert er derart, daß er ihm schmeichelt, indem er darauf hinweist froh zu sein, sich gerade vor ihm verteidigen zu dürfen.[470] Verachtung hat er vornehmlich für seine Ankläger übrig, denen er mangelnde Bildung, Raffgier, Maßlosigkeit, Lüge etc. vorwirft.

Die Metamorphosen liefern reichlich Beispiele für Menschen, deren Ansehen weit niedriger ist, als ihr Status es eigentlich erwarten ließe. So äußert sich die alte Frau, welche Lucius nach dem Wohnort von Milo fragt, wenig schmeichelhaft über diesen, obwohl sie zur unteren Gesellschaftsschicht gehört, Lucius und Milo aber zu den honestiores. Sie erwähnt seine Habgier, seine niedere und schmutzige Gesinnung, sowie sein unwürdiges Hausen.[471] Er besitzt nur einen Sklaven und ist auch sonst eine Schande für seinen Stand.

VIII. Religionen und Kulte

1. Isis-Kult

Das elfte Buch der Metamorphosen, das sogenannte Isis-Buch, hat Apuleius nicht von einer griechischen Vorlage übernommen, sondern es gilt allgemein als eine eigenständige Leistung von ihm, wobei er seine eigenen Erfahrungen und Vorlieben hat mit einfließen lassen.[472] Dabei ist es nicht einfach als eine Art religiöse Wiedergutmachung für die vorangegangen zehn Bücher voller Frivolitäten zu sehen, sondern eher als eine Art Abrundung der charakterlichen Entwicklung von Lucius.[473] Das elfte Buch der Metamorphosen gibt uns einen Einblick in den Isis-Kult, dem Apuleius angehört haben soll. Möglicherweise wurde Apuleius als Kind vom Tanit-Kult, der im Afrika seiner Zeit fast zum Alltag gehörte, geprägt.[474] Als er dann in Griechenland philosophisches Wissen erwarb, musste ihm dieser Kult archaisch vorkommen. Der vergeistigtere Isis-Kult musste ihn fasziniert anziehen. Möglicherweise hat er den Isis-Kult auch in Griechenland kennen gelernt, zumindest ist die Göttin Isis bei Vordringen ihres Kultes in den Westen im Laufe der Zeit stark hellenisiert worden.[475] Die Metamorphosen zählen zu den Höhepunkten der Literatur im Dienst von Isis.[476] Das wundersame Eingreifen von Isis sichert die Rückverwandlung von Lucius von der Eselsgestalt in menschliche Form. Isis war traditionell die Herrin über Magie und Wunder.[477] Apuleius räumt Isis einen Platz vor Osiris ein, der nur an zweiter Stelle erwähnt wird.[478] Lucius´ Rückverwandlung vom Esel zu Menschen ist der erste Schritt einer geistigen Metamorphose, die aus dem neugierigen Rumtreiber einen geweihten Priester macht.[479]

2. Kult derea Syria

In den Metamorphosen erzählt uns Apuleius von den Priestern der Dea Syria. Ihr eigentlicher Name war Atargatis und sie war mit dem Sonnengott von Heliopolis verbunden.[480] Seine Darstellung fällt wenig schmeichelhaft aus. Die Priester üben homosexuelle Praktiken aus[481], betteln auf eine ziemlich plumpe Art und Weise, schrecken nicht vor Diebstahl zurück[482] und legen ein Orakel hemmungslos zu ihren eigenen Gunsten aus[483]. Die Darstellung der Dea Syria ist die einzige ablehnende Darstellung einer Religion, die ausdrücklich namentlich genannt wird.[484] Apuleius schien diese Gottheit, oder vielmehr ihren Kult förmlich gehasst zu haben.[485]

3. Christentum

Daß Apuleius mit dem sich ausbreitenden Christentum in Verbindung kam oder von ihm wusste, ist aus seinen Schriften nicht klar zu erkennen. An keiner Stelle äußert er sich explizit über Christen.[486] Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß er auf seinen Studienreisen nach Griechenland oder während seines Aufenthaltes als Anwalt in Rom zumindest vom Christentum gehört, wenn er nicht sogar persönlich welche getroffen hat. Walsh merkt zurecht an, daß sich zur Zeit von Apuleius Aufenthalt in Rom eine Reihe von christlichen Verteidigungsschriften, die in Griechisch verfasst waren in Umlauf befanden.[487] Belegbar ist dies jedoch nicht. Aber auch in Afrika wird Apuleius nicht umhin gekommen sein das Christentum, welches sich dort stark ausbreitete, wahrzunehmen.[488] Hunink geht soweit zu behaupten, daß Apuleius auf der einen Seite zweifellos von der Existenz des Christentums wusste, auf der anderen kaum Sympathien für es hegte.[489]

Neben einigen kühnen Vermutungen, Apuleius hätte in den Metamorphosen an verschiedenen Stellen versucht den christlichen Glauben ins lächerliche zu ziehen[490], gibt es dort eine Stelle[491], die allgemein als Äußerung Apuleius´ zum sich zu seiner Zeit ausbreitenden Christentum gewertet wird.[492] Dort ist von einer bösen Bäckersfrau die Rede, die sich zu nur einem Gott bekennt. Mit diesem einen Gott „ kann nur der Gott der Christen oder der Juden gemeint sein[493]. Da sich aber im Text Stellen finden, in denen die damals üblichen Vorurteile gegen Christen erwähnt werden, kann die Vermutung, daß es sich bei der Bäckersfrau um eine Jüdin handelt, gänzlich ausgeschlossen werden. Zu diesen Vorurteilen zählen u.a. Lasterhaftigkeit (flagitium), Hurerei (latrina), morgendliche Trunkenheit (matutino mero) und Sittenlosigkeit[494]. Diese Anschuldigungen dürften Apuleius bereits aus Tacitus und Plinius bekannt gewesen sein.[495]

Auch in der Apologie finden wir eine Stelle, die als Attacke gegen das Christentum gewertet werden kann[496]. Apuleius greift dort, nachdem er zuvor seine eigene Religiosität dargestellt hat[497], seinen Ankläger Aemilianus scharf an, indem er ihm vorwirft über religiöse Dinge zu spotten, nie einen Tempel aufzusuchen, noch nie zu einem Gott gebetet zu haben, keine Opfer zu bringen und auf seinem Grundbesitz keine geweihten Stellen zu haben. Passiert er ein Heiligtum, so legt er nicht, so wie es Brauch ist, zur Verehrung der Götter die Hand an die Lippen. Zudem ist er stolz auf den Spitznamen Mezentius[498], den er wegen seiner Götterverachtung bekommen hat. Mit dieser Aussage, vor allem durch die Darstellung der Ablehnung von Opfergaben und Riten, bringt Apuleius den Aemilianus in den Verdacht ein Anhänger des frühen Christentums zu sein.[499] Aber wir dürfen Apuleius an dieser Stelle nicht zu wörtlich nehmen, schließlich ist er es, der sich vor Gericht gegen den schweren Vorwurf der Zauberei zu verteidigen hat und genau in diesem Zusammenhang ist sein Angriff auf Aemilianus zu sehen. Apuleius ist in seiner Verteidigungsrede nicht darauf aus die Wahrheit ans Licht zu bringen, sondern sein Ziel ist es, den Richter zu überzeugen und die Verhandlung zu seinen Gunsten zu entscheiden.[500] Andererseits kann die Darstellung des Charakters von Aemillianus auch nichts weiter als ein Merkmal von Dekadenz und anti-sozialem Verhalten eines Menschen sein, der nichts anderem als seiner Habsucht frönt.[501]

4. Hera/Juno

Der griechischen Göttin Hera, die von Apuleius der Juno gleichgesetzt wird, ist auf der Insel Samos ein Heiligtum gewidmet. Auf Samos gab es die Hauptkultstätten für Hera.[502] Apuleius scheint selbst dort gewesen zu sein, er beschreibt den Tempel aus seiner Erinnerung.[503] Dieses Heiligtum ist reich geschmückt. Es gibt viele Schalen, Spiegel, Becher und Geräte aller Art, die aus Gold und Silber gefertigt sind. Zudem gibt es alte Bronzestatuen, die außergewöhnlich gut gearbeitet sind. Der gesamte Tempel ist mit weiteren Statuen geschmückt. Den Kult selbst wird nicht beschrieben.

5. Aesculapius

Über Aesculapius, den griechischen Gott der Heilkunde und Sohn Apolls und Korinis´, hat Apuleius in Oea gleich nach seiner Ankunft eine viel beachtete Rede gehalten.[504] Aesculapius war zudem der Schutzgott Karthagos, dem Apuleius einen Hymnus geweiht hat. Diesen Hymnus hat er auf Griechisch und auf Latein verfasst.[505] Er bezeugt, daß er aus Ehrfurcht vor diesem Gott zusätzlich noch einen Dialog geschrieben hat, den zwei den Karthagern bekannte Männer führen. Auch hier soll Gottesfurcht demonstriert werden.

6. Diana

Eine ausführliche Beschreibung einer Statue der Göttin Diana findet sich im zweiten Buch der Metamorphosen. Diana hat beim Baden ihre Hunde bei sich, die sie beschützen.[506] Diana wird dabei heimlich von Aktaion beobachtet, der sich bereits zum Hirsch verwandelt. Möglicherweise ist die Statue eine Anspielung und zugleich Vorwarnung auf die spätere Verwandlung von Lucius.[507] Aktaion könnte Lucius symbolisieren, der später ebenfalls Opfer seiner Neugier werden wird.[508]

7. Epona

Im dritten Buch wird ein kleiner Schrein der Göttin Epona beschrieben, der mit frischen Rosen geschmückt ist.[509] Die Beschreibung fällt neutral aus, Apuleius schreibt nichts negatives über sie. Epona war eine keltische Gottheit.[510] Da Thessalien an das Gebiet der Kelten angrenzte, ist ihr Vorhandensein in Thessalien nicht weiter verwunderlich.

8. Weitere Gottheiten

In einem kurzen Kapitel der Florida [511] zählt Apuleius einige der römischen Gottheiten auf und nennt dabei auch die Attribute, die mit ihnen verbunden wurden. Sol fährt einen heißen Wagen, Luna hat von seinem Licht gelernt, Jupiter ist segensreich, Venus voller Wollust und Mars ist feurig. Amor steht stellvertretend für die Götter, welche die Menschen nicht sehen können, deren Wirkungen aber erkennbar sind.

9. Religiöse Phänomene

Neben den bereits erwähnten Gottheiten und Kulten findet sich auch ein Ereignis in den Metamorphosen, daß die spirituelle Realität der Menschen in der Antike lebendig beschreibt.[512] Auf einem Gehöft geschehen plötzlich seltsame Dinge. Ein Huhn bringt ein lebensfähiges Küken zur Welt, anstatt ein Ei zu legen. Kurz darauf spaltet sich der Boden und Blut quillt heraus. Im Weinkeller beginnt alter Wein in Schläuchen zu kochen, ohne daß eine Wärmequelle auszumachen ist. Ein Wiesel bringt eine tote Schlange, einem Schäferhund springt ein grüner Frosch und ein anderer Hund wird von einem Widder getötet.[513] Die anwesenden Menschen sind sehr beunruhigt und überlegen was zu tun ist, um die Götter zu besänftigen, die diese Zeichen zweifellos als Drohung gesendet haben. Dabei wird auch darüber nachgedacht, was für Opfertiere in welcher Menge als Sühne dargeboten werden sollen. An dieser Stelle wird keine spezielle Gottheit erwähnt. Diese Szene verdeutlicht sehr eindrucksvoll und realistisch, daß Naturphänomene und unerklärliche Begebenheiten von den Menschen als Zeichen der Götter gewertet wurden, die in irgendeiner Form erzürnt wurden und denen ein Opfer gebracht werden musste, um sie zu beschwichtigen. Die hier beschriebenen Szenen darf man natürlich nicht wörtlich nehmen, es handelt sich nach wie vor um einen fiktiven Roman. Aber es kam sicherlich vor, daß Tiere Missgeburten zur Welt brachten, die als eine Art böses Omen gesehen wurden.

IX. Lebensumstände und Alltag

Sowohl die Apologie als auch die Metamorphosen geben einen Einblick in die Lebensumstände einzelner Gesellschaftsschichten im 2. Jh. n.Chr.[514] Während die Apologie dabei reale Personen zum Inhalt hat, die alle mehr oder weniger zu den honestiores zählen, sind es in den Metamorphosen fiktive Charaktere aus allen Gesellschaftsschichten. Die Metamorphosen bieten ein wesentlich breiter gefächertes Alltagsbild als das die Apologie zu tun vermag. Der Alltag wird hier sowohl in den armseligsten Verhältnissen als auch in nobelsten Kreisen dargestellt.

1. Oberschicht

In der Apologie erfahren wir, wie Apuleius selbst gelebt hat. Bei seiner Ankunft in Oea begleiten ihn mindestens drei Sklaven[515], zur Zeit des Prozesses besitzt er mehrere.[516] Trotz seiner ständigen Beteuerungen das Leben eines Philosophen zu führen, der auf Besitztümer keinen Wert legt, teilt er den hohen Lebensstandard seiner Frau. Damit verrät er sich als Sophisten, welche im 2. Jh. n.Chr. gewöhnlich aus gutem Hause stammten und über ausreichende Mittel verfügten.[517] Seine Zeit verbringt er zumeist in einem prachtvollen Stadthaus in Oea, auf den Landgütern Pudentillas hält er sich eher selten auf. Der Besitz von Sklaven ist für ihn selbstverständlich. Er pflegt seine Zähne, indem er sie mit einem Mittel aus arabischen Früchten putzt.[518] Anstatt sich leiblichen Genüssen hinzugeben, widmet er sich wissenschaftlichen Studien.[519] Sein offensichtliches Interesse gilt dabei der Erforschung aller Arten von Fischen, von denen er einige seltene Exemplare für teures Geld importieren lässt.[520] Zu diesem Zweck hat er sich in seinem Stadthaus in Oea eigens eine Experimentierkammer eingerichtet, zu der auch eine kleine Bibliothek mit Literatur zu diesem Thema gehörte.[521] Neben seiner Forschungstätigkeit hält er öffentliche Vorträge und arbeitet als Anwalt[522]. Byrrhena lebt in einem prachtvollen Haus und umgibt sich mit einer großen Schar Diener. In der Halle sind Säulen mit Statuen aufgestellt. Ein Standbild der Diana aus parischem Marmor ziert die Mitte der Halle.[523] Sie richtet ein Fest aus, an dem die feine Gesellschaft Hypatas teilnimmt. Die Tische sind aus Citrusholz und Elfenbein hergestellt. Die Lager der Gäste sind mit goldenen Teppichen bedeckt. Die verwendeten Trinkgefässe sind aus geschliffenem Glas, reinem Kristall, hellem Silber, gleißendem Gold, ausgehöhltem Bernstein und aus Stein. Die Diener sind in prachtvolle Gewänder gekleidet und die Platten, die sie reichen, sind reichlich belegt. Der ausgeschenkte Wein ist alt.[524] Für den wohlhabenden Demochares ist es normal, daß er Spiele ausrichten lässt, die er aus seinem Privatvermögen bezahlt.[525] Dazu hält er sich Bären und bezahlt Fechter und Jäger. Verurteilte Verbrecher warten darauf, von den wilden Tieren getötet zu werden. Thiasus, der letzte Besitzer von Lucius als Esel, erwirbt ihn, um ihn bei Spielen als Hauptattraktion einzusetzen. Dort soll Lucius mit einer verurteilten Mörderin schlafen. Einige junge Männer von vornehmer Abstammung terrorisieren des Nachts die Strassen von Hypata.[526] Offensichtlich ist niemand in der Lage diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Ein anderer reicher junger Mann nutzt seine Position aus, um einen ärmeren Nachbarn von seinem Grundstück zu vertreiben.[527] Rechtliche Schritte werden nicht gegen ihn eingeleitet. Nur das selbstlose Eingreifen von Nachbarn macht dem Treiben ein, wenn auch grausiges, Ende.

2. Sklaven

Der Alltag und die Lebensumstände von Sklaven war sehr unterschiedlich. Während einige unter den unwürdigsten Bedingungen ihr Dasein fristeten und dabei wie Vieh gehalten und geschunden wurden, wie etwa die Sklaven, die Lucius in der Mühle vorfindet[528], lebten andere nicht schlecht und erhielten von ihrem Herrn die Erlaubnis selbständig und sogar auf eigene Rechnung zu arbeiten. Der Zuckerbäcker und der Koch, die Lucius erwerben, gehören zu diesen privilegierten Sklaven.[529] Ihr Herr kauft ihnen den Esel später sogar ab, anstatt ihn einfach zu nehmen, wie es sein Recht gewesen wäre. Die Sklavin Photis muss in der Armut leben, die sich ihr eigentlich vermögender Herr selbst auferlegt hat.[530] Zwei andere Sklaven sind ihren Herrinnen so treu ergeben, daß sie sogar vor Mord nicht zurück schrecken.[531] Einer der Beiden wird später vor Gericht einer peinlichen Befragung unterzogen, wobei Rad und Marterpferd eingesetzt werden. Aber auch nachdem er ausgepeitscht und mit Feuer gefoltert wurde, blieb er schweigsam und verriet seine Herrin nicht, obwohl die Beweise bereits belastend genug waren.[532] Ein weiterer Sklave, der von seinem Herrn eine sehr vertrauensvolle Position übertragen bekam, wurde ebenfalls grausamst hingerichtet, als sich seine von ihm betrogene Frau das Leben nahm.[533] Ungewiss war für Sklaven allerdings, ob sie immer bei einem Herrn blieben, oder ob sie nicht doch verkauft werden würden. Als der Müller ermordet wird, bringt seine Tochter nach der Trauerzeit ihr Erbe, zu dem auch die Sklaven gehören, zum nächsten Markt und lässt dort alles versteigern.[534] Dabei war es durchaus möglich, daß Sklavenfamilien auseinander gerissen wurden. In der Apologie erzählt Apuleius auch von Sklaven. Wie bereits erwähnt führt der Sklave von Iunius Crassus in dessen Abwesenheit sein Haus in Oea. Er kann es sogar vermieten.[535] Pudentilla besaß eine sehr große Zahl an Sklaven, von denen ein Teil im Haushalt arbeitete, der Rest in verschiedenen Funktionen auf den Gütern. Wie diese Sklaven genau lebten und ob sie misshandelt wurden, geht nicht aus der Apologie hervor.

3. Freie

Der Gärtner, bei dem Lucius einige Zeit lebt, ist einer der ärmsten Freien. Dieser Mann ist dermaßen arm, daß er auf seinem kleinen Grundstück nicht einmal ein Haus besitzt und in einer Laubhütte lebt.[536] Der Müller hingegen besitzt neben der Mühle die bereits beschriebenen armseligen Sklaven und einige Lasttiere, denen es nicht besser als den Sklaven geht.[537] An anderer Stelle stürzt sich das bitterarme Volk auf Bärenkadaver, die ein reicher Mann eigentlich für Spiele vorgesehen hatte, die er aber nach dem plötzlichen Dahinsiechen einfach auf die Strasse hat werfen lassen.[538] Diese Menschen sind derart mittellos, daß sie jede Nahrung zu sich nehmen müssen, die sie bekommen können.

X. Kommunikation

Die Kommunikation im römischen Reich fand durch Briefe und Boten statt. Sowohl in der Apologie als auch in den Metamorphosen finden sich hierfür Beispiele. Aemilianus hat an Pontianus einen Brief nach Rom geschrieben in dem er verlangt, daß Pudentilla heiraten soll.[539] Auch Pudentilla schrieb an den in Rom weilenden Pontianus.[540] Einen weiteren Brief hat Apuleius durch einen zuverlässigen Boten zu Pudentilla befördern lassen.[541] Apuleius gibt Pontianus einen Brief an Lollianus Avitus, mit dem er diesen aufsuchte. Lollianus Avitus wiederum gab Pontianus einen Brief an Apuleius mit auf den Heimweg.[542] Um den kranken Sklaven Thallus von einem der Landgüter Pudentillas nach Sabratha zu holen, wurde ein Bote entsandt, der ihn holen sollte.[543] Lucius überreicht seinem Gastgeber Milo ein Empfehlungsschreiben, das er von seinem Bekannten Deneas mitbekommen hatte.[544] Später erfahren wir, daß der Soldat, der Lucius dem Gärtner weggenommen hatte den Befehl erhält, ein Schreiben an den Kaiser nach Rom zu bringen.[545] Diese Art der Kommunikation erlaubte es, eine zentralistische Regierung in Funktion zu halten, auch wenn sie dadurch zwangsläufig passiv sein musste.[546]

XI. Verwaltung und Präsenz

Der römische Kaiser zeigte seine Präsenz nicht durch persönliches Erscheinen, sondern durch seine Statthalter, welche in den Provinzhauptstädten residierten. In der Apologie ist der amtierende Prokonsul Claudius Maximus. Er war zum Zeitpunkt des Prozesses gegen Apuleius Prokonsul der Provinz Afrika. In den Metamorphosen tritt der Prokonsul nur in Korinth persönlich auf. Als der Soldat den Esel Lucius vom Gärtner konfiszieren will heißt es, daß der Esel benötigt wird, um das Gepäck des Prokonsuls zu transportieren.[547] Der Gärtner wäre verpflichtet gewesen den Esel auf Verlangen herauszugeben, da der Soldat das Recht besaß für offizielle Transporte die benötigten Dinge zu konfiszieren.[548] Insgesamt ist die militärische Präsenz sehr gering. Neben dem bereits erwähnten Soldaten tauchen später noch einmal einige seiner Kameraden auf, um den Gärtner und den Esel zu suchen.[549] Der Soldat selber macht sich auf den Weg zu seinem Vorgesetzten, der Befehlsgewalt über 1.000 Bewaffnete hat.[550] Ein weiteres Mal werden Soldaten nur in der Lügengeschichte von Tlepolemus erwähnt, die er den Räubern auftischt.[551] Als der Soldat in eine Stadt kommt, sucht er keine Unterkunft in einem Wirtshaus, sondern er geht direkt zu einem örtlichen Ratsherrn.[552] Das Recht, einem offiziellen Gast die Unterkunft zu verweigern, bekamen nur sehr privilegierte Menschen[553], so daß diesem Ratsherrn gar nichts anderes übrig blieb, als den Soldaten aufzunehmen. Überhaupt ist nicht immer geklärt, ob der römische Staat eigene Immobilien besaß, in denen beispielsweise der Statthalter einer Provinz residierte, oder ob die offiziellen Beamten bei Mitglieder der örtlichen Nobilität wohnten.[554] Die Frau, welche der Statthalter zum Tode verurteilt und die später mit Lucius in der Arena auftreten soll, wird im öffentlichen Gefängnis von Korinth untergebracht.[555] Der römische Staat besitzt dort offensichtlich kein Staatsgefängnis oder etwas vergleichbares.

XII. Zusammenfassung

Die Werke von Apuleius stellen eine wichtige Quelle für die Geschichtswissenschaft dar. Von sechs seiner Werke kann heute mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden, daß sie aus der Feder von Apuleius stammen. Von einigen weiteren Werken ist die Autorenschaft bis heute aus vielerlei Gründen umstritten, ein Großteil seiner Schriften ist uns nicht erhalten geblieben und wir wissen nur aus anderen Quellen, daß es sie gegeben hat. Die Apologie, aber auch die meisten Kapitel der Florida, beschreibt Ereignisse, die sich im römischen Afrika und vor allem in Tripolitanien abgespielt haben. Um die Wirtschaftsverhältnisse besser zu verstehen, haben wir die geographischen, historischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Tripolitaniens betrachtet, um anschließend die wirtschaftlichen Verhältnisse der Hauptpersonen der Apologie zu untersuchen. Dabei kam heraus, daß Pudentilla sehr vermögend war. Ihre Gegenspieler verfügten nicht über einen ähnlich großen Besitz und waren daher daran interessiert, durch Heirat und Erbschaft an ihr Vermögen zu kommen. Die Familie von Herennius Rufinus lebte einige Zeit von Einkünften aus der Prostitution. Aber auch die Darstellung der wirtschaftlichen Zusammenhänge in den Metamorphosen wurde untersucht. In fast allen Bereichen der Wirtschaft werden Waren gegen Bargeld getauscht. Es scheint dort fast so etwas wie eine kapitalistische Marktwirtschaft ohne Fabriken zu geben.[556] Das römische Recht ist in vielen Anspielungen in den Werken von Apuleius enthalten, was nicht zuletzt durch seine eigene anwaltliche Ausbildung und Betätigung zu erklären ist. Anhand dieser Anspielungen lässt sich an vielen Beispielen das römische Recht veranschaulichen. Dabei muss zwischen dem Privat- und dem Strafrecht unterschieden werden. Das Strafrecht unterscheidet zudem noch das private und das öffentliche Strafrecht. Ohne ein Verständnis des römischen Rechts erschließen sich dem Leser viele Anspielungen von Apuleius nicht oder nur sehr schwer. Dem zeitgenössischen Leser werden seine Zitate ohne Probleme aufgefallen sein, da er selbst in dieser Rechtskultur lebte und tagtäglich damit konfrontiert wurde. Die soziopolitischen Faktoren sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der römischen Gesellschaft. Rang und Geburt sind ebenso wichtig, wie Vermögen oder Bildung. Apuleius malt an vielen Stellen sehr anschaulich aus, welchen Stellenwert soziale Unterschiede hatten. Dabei wird auch deutlich, wie sehr er selber ein Kind seiner zeit war. Der Besitz von Sklaven ist für ihn völlig selbstverständlich. Über die mangelnde Bildung seines Stiefsohns Pudens und seiner Prozessgegner macht er sich mehrfach lustig. Verfehlungen in Sitten und Gebräuchen steht er sehr abweisend gegenüber, was nicht zuletzt in den Charakterbeschreibungen seiner Gegner zum Vorschein tritt. Der Alltag war zudem von einer starken Religiosität geprägt. Verschiedene Götter und Kulte werden in Apuleius Schriften erwähnt und teilweise sehr detailliert beschrieben. Dabei ist es vor allem das elfte Buch der Metamorphose, das den Eindruck erweckt, Apuleius wäre ein Anhänger des Isis-Kultes. Bis auf die sehr negativen Darstellungen der Priester der Dea Syria und der Bäckersfrau, die eventuell eine Christin verkörpert, spricht er neutral bis wohlwollend über Gottheiten und Kulte. Die Umstände, unter denen Freie, Sklaven und Mitglieder der Oberschicht lebten, konnten unterschiedlicher nicht sein. Einige Freie lebten unter den übelsten Bedingungen, während Sklaven unter Umständen ein behütetes und angenehmes Lebensumfeld haben konnten. Reiche Menschen leben in besten Verhältnissen und feiern ausschweifende Feste, während der Pöbel auf der Strasse von der Hand in den Mund lebt. Aber auch von den schrecklichen Misshandlungen, denen Sklaven rechtlos ausgeliefert waren, bleibt nichts verschwiegen. Durch die detailreichen Darstellungen des täglichen Lebens in den Metamorphosen wird ein lebendiges Bild vermittelt. Wir bekommen eine der seltenen zeitgenössischen Beschreibungen der unteren sozialen Klassen und deren leben geboten, die in der Literatur der Kaiserzeit zu finden sind.[557]

XIII. Abkürzungen, Zitier- und Schreibweisen

Alle Zitate und Stellenangaben aus der Apologie, der Florida und den Metamorphosen wurden nach den Ausgaben von Rudolf Helm gemacht.

Die Abkürzungen der Zeitschriften entsprechen denen der L`Année Philologique, Paris.

In der von mir gelesenen Literatur kam es häufig vor, daß bestimmte Begriffe unterschiedlich geschrieben wurden. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle einige davon nennen:

Cupido wurde auf Latein und in der Übersetzung von Helm gebraucht, in der Literatur wird er meist Amor genannt. Ich werde den Begriff Djebel statt Gebel für die Bergkette in Tripolitanien benutzen. Die Schreibweise von Lepcis Magna ist in der Literatur ebenfalls uneinheitlich. Manchmal heißt die Stadt Leptis Magna, ich werde jedoch die lateinische Schreibweise verwenden.

Abkürzungen von Apuleius´ Werken:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Allgemeine Abkürzungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

XIV. Auswahlbibliographie

Abt, A.: Die Apologie des Apuleius von Madaura und die antike Zauberei. Beiträge zur Erläuterung der Schrift de magia. Gießen 1908

Adlington, W.: Apuleius. The Golden Ass being the Metamorphoses of Lucius Apuleius. With an English Translation by W. Adlington, Cambrige/London 1915

Arnheim, M.T.W.: The Senatorial Aristocracy in The Later Roman Empire. Oxford 1972

Baldwin, B.: Apuleius, Tacitus and Christians; in: Emerita 52 (1984) 1-3

Ders.: Apuleius and the Christians; in: LCM 14 (1989) 55

Baney, S. M. M.: Some Reflections of life in North Africa in the writings of Tertullian, Diss. Washington 1948

Barnes, T. D.: The Family and Career of Septimius Severus, in: Historia 16 (1967), S.87-107

Barton, I. M.: Africa in the Roman Empire. Accra 1972

Beaujeu, J.: Apulée opuscules philosophiques et fragments, Paris 1973

Berreth, J.: Studien zum Isisbuch in Apuleius´ Metamorphosen, Diss. Tübingen 1931

Bingenheimer, M.: Apuleius Madaurensis, Lucius: De Deo Socratis. Der Schutzgeist des Sokrates. Übers., eingeleitet und mit Anm. versehen von Michael Bingenheimer. Frankfurt am Main 1993

Birley, A. R.: Apuleius. Roman Provincial Life; in History Today 8 (1968) 629-36

Ders.: Some Notes on HA Severus, in: BHAC 7 (1968/69), S.59-77

Ders.: C. Septimius C. F. Qui. Severus: A Note, in: BHAC 12 (1972/74), S.63-64

Ders.: The African Emperor Septimius Severus, London 1988

Ders.: Names at Lepcis Magna, in: LibStud 19 (1988), S.1-19

Birley, E.: Africana in the Historia Augusta, in: BHAC 7 (1968/69), S.79-90

Bohm, R. K.: The Isis Episode in Apuleius; in: CJ 68 (1972/73) 228-31

Bowersock, G. W.: Greek Sophists in the Roman Empire. Oxford 1969

Bowie, E. L.: The Importance of Sophists; in: YCS 27 (1982) 29-59

Bradley, K.: Law, Magic, and Culture in the Apologia of Apuleius, in: Phoenix, Vol. 51 (1997) Nr. 2, S.203-23

Broek, R. van den: Apuleius on the nature of god; in: Actus. Studies in honour of H. L. W. Nelson. J. Den Boeft, A.H.M. Kesels (Hg.), Utrecht 1982

Broughton, T. R. S.: The Romanization of Africa Proconsularis, Westport 1929, ND New York 1968

Buck, D. J., D. J. Mattingly (Hg.): Town and Coutry in Roman Tripolitania. Papers in honour of Olwen Hackett. Oxford 1985

Bürger, K.: Zu Apuleius, in: Hermes 23 (1988) 489-98

Butler, H. E.: Apuleius, Apologia, c. 89; in: CR 25 (1911) 72-3

Cherry, D.: Frontier and Society in Roman North Africa. Oxford 1998

Deininger, J.: Die Provinziallandtage der römischen Kaiserzeit von Augustus bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n.Chr., München 1965

Diesner, H.-J.: Der Untergang der römischen Herrschaft in Nordafrika, Weimar 1964

Dietrich, B. C.: The golden Art of Apuleius; in G&R 13 (1966) 189-206

Duncan-Jones, R.: Structure and Scale in the Roman economy, Cambridge 1990

Elster, M.: Römisches Strafrecht in den Metamorphosen des Apuleius; in: Groningen Colloquia on the novel 4 (1991) 135-54

Enlert, J., T. Long: Functions of Hair in Apuleius´ Metamorphoses; in CJ 68 (1972/73) 236-9

Erbse, H.: Griechisches und Apuleianisches bei Apuleius; in: Eranos 48 (1959) 107-26

Fantham, E.: Roman Literary Culture. From Cicero to Apuleius, Baltimore, London 1996

Ferguson, J.: Apuleius; in: G&R 8 (1961) 61-74

Finkenpearl, E.: Psyche, Aeneas, and an Ass, Apuleius Metamorphoses 6.10-6.21; in: TAPhA 120 (1990) 333-47

Frangoulidis, S. A.: `Charite Dulcissima´: A note on the nameless Charite at Apuleius´Metamorphoses 7.12; in: Mnemosyne 44 (1991) 387-94

Ders.: Epic Inversion in Apuleius´Tale of Tlepolemus/Haemus; in: Mnemosyne 45 (1992) 60-74

Ders.: Self-Imitation in Apuleius´Tales of Tlepolemus/Haemus and Thrasyleon; in: Mnemosyne 47 (1994) 337-48

Frend, W. H. C.: The Donatist Church. A Movement of Protest in Roman North Africa, ND Oxford 1971

von Franz, M.-L.: Die Erlösung des Weiblichen im Manne. Der goldene Esel von Apuleius in tiefenpsychologischer Sicht. Frankfurt a.M. 1980

Gardner, J. F.: Frauen im antiken Rom. Familie, Alltag, Recht. München 1995

Garnsey, P.D.A.: Rome´s African Empire under the Principate; in: ders., C.R. Whittaker (Hg.): Imperialism in the Ancient World.Cambridge 1978, S.223-54

Gombocz, W. L.: Apuleius is better still: A Correction of the Square of Opposition; in: Mnemosyne 43 (1990) 120-31

Graham, A.: Roman Africa. London, New York, Bombay 1902

Grant, M.: The Antonines. The Roman Empire in Transition. London, New York 1994

Grottanelli, C.: The Ancient Novel and Biblical Narrative; in: Quaderni Urbinati 56 (1987) 7-34

Guey, J.: Au théâtre de Lepcis Magna: Le proconsulat de Lollianus Avitus et la date de l´Apologie d´Apulée, in: REL 29 (1951) 307-17

Gutsfeld, A.: Römische Herrschaft und einheimischer Widerstand in Nordafrika. Militärische Auseinandersetzungen Roms mit den Nomaden. Stuttgart 1989

Ders.: Lebenswandel und Eßkultur in der Apologie des Apuleius; in: L´Africa Romana 8 (1991) 397-413

Ders.: Zur Wirtschaftsmentalität nichtsenatorischer provinzialer Oberschichten: Aemilia Pudentilla und ihre Verwandten; in: Klio 74 (1992) 250-68

Gwynn Griffith, J. (Hg.): Apuleius of Madauros. The Isis-Book (Metamorphoses, Book XI), Leiden 1975

Hallett, J. P.: Fathers and Daughters in Roman Society. Women and the Elite Family. Princeton 1984

Hanson, J.A.: Apuleius. Metamorphoses. Books I-VI. With an English Translation by J. Arthur Hanson, Cambridge/London 1989

Ders.: Apuleius. Metamorphoses. Books VII-XI. Edited and Translated by J. Arthur Hanson in two Volumes, Cambridge/London 1989

Harrauer, C., F. Römer: Beobachtungen zum Metamorphosen-Prolog des Apuleius; in: Mnemosyne 38 (1985) 353-72

Harrison, S. J.: Apuleius´ Metamorphoses in: G. Schmeling (Hg.): The Novel in the Ancient World. Leiden, New York, Köln 1996, 491- 516

Ders.: Apuleius. A Latin Sophist. Oxford 2000.

Hausmaninger, H./W. Selb: Römisches Privatrecht. Wien/Köln 1983

Helm, R.: Apuleius. Metamorphosen oder der goldene Esel, Lateinisch und Deutsch von R.Helm, Berlin 1970

Ders.: Apuleius. Verteidigungsrede. Blütenlese. Lateinisch und Deutsch von Rudolf Helm, Berlin 1977

Hijmans Jr., B. L.: Apuleiana Groningana V. Haemus, The bloody Brigand (or: What´s in an Alias); in: Mnemosyne 31 (1978) 407-14

Ders., R. Th. van der Paardt (Hg.): Aspects of Apuleius´ Golden Ass. A Collection of original papers edited by B. L. Hijmans Jr. and R. Th. van der Paardt. Groningen 1978

Ders.: Charite Worships Tlepolemus-Liber (Apuleiana Groningana VIII); in: Mnemosyne 39 (1986) 350-64

Hoevels, F. E.: Wer ist die Regina Caeli des Apuleius?; in: Hermes 102 (1974) 346-52

Holzberg, N.: Apuleius und der Verfasser des griechischen Eselsromans; in: WJA 10 (1984) 161-77

Hunink, V.: Notes on Apuleius´ Apology; in: Mnemosyne 49 (1996) 159-67

Ders.: The Prologue of Apuleius´ De Deo Socratis; in: Mnemosyne 48 (1995) 293-312

Ders.: Apuleius and the ”Asclepius”, in: VChr 50 (1996), S. 288-308

Ders.: Apuleius, Pudentilla, and Christianity, in: VChr 54 (2000), S.80-94

James, P.: Unity in Diversity. A Study of Apuleius´ Metamorphoses. Hildesheim, Zürich, New York 1987

Jones, C. P.: Apuleius´ Metamorphoses and Lollianus´ Phoinikika; in: Phonix 34 (1980) 243-54

Kenney, E.J. (Hg.): Apuleius. Cupid and Psyche, Cambridge 1990

Kolb, F.: Der Aufstand der Provinz Africa Proconsularis im Jahr 238 N.Chr., in: Historia XXVI 4 (1977), S.440-478

Koziol, H.: Der Stil des L. Apuleius. Ein Beitrag zur Kenntnis des sogenannten afrikanischen Lateins. Hildesheim, Zürich, New York 1988

Krabbe, J. K.: The Metamorphoses of Apuleius, American University Studies: Series 17, Classical Languages and Literature, No. 9, New York 1989

Krämer, H.: Die Isisformel des Apuleius (Met. XI 23,7) – eine Anmerkung zur Methode der Mysterienforschung; in: W&D 12 (1973) 91-104

Krautter, K.: Philologische Methode und humanistische Existenz. Filippo Beroaldo und sein Kommentar zum Goldenen Esel des Apuleius, München 1971

Laird, A.: Description and divinity in Apuleius´ Metamorphoses; in: Groningen Colloquia on the Novel 8 (1997) 59-85

Leskey, A.: Apuleius von Madaura und Lukios von Patrai; in: Hermes 76 (1941) 43-74

Londey, D., C. Johanson: The Logic of Apuleius. Including a complete Latin text and English translation of the Peri Hermeneias of Apuleius of Madaura. Leiden, New York, København, Köln 1987

Lowe, E. A.: The Unique Manuscript of Apuleius´ Metamorphoses (laurentian. 68.2) and its oldest Transcript (Laurentian. 29.2); in: CQ 14 (1920) 150-5

MacMullen, R.: Provincial Languages in the Roman Empire; in: AJP 87 (1966) 1-14

Macey Jr., J. D.: “Fowle Idolatree” and Fair: Apuleius and the Idol of Isis Church; in: CLS 36/4 (1999) 279-93

Mackay, P. A.: Klephtika. The Tradition of the Tales of Banditry in Apuleius; in: G&R 10 (1963) 147-52

Manton, E. L.: Roman North Africa, London 1988

Marshall, B. A.: Apuleius Apologia 20; in: AJP 95 (1974) 62-6

Martin, L. H.: Why Cecropian Minerva? Hellenistic Religious Syncretism as System; in: Numen 30 (1983) 131- 45

Mason, H. J.: Lucius at Corinth; in: Phoenix 25 (1971) 160-65

Ders.: The Distinction of Lucius in Apuleius´ Metamorphoses; in: Phoenix 37 (1983) 135-43

Mattingly, D. J.: Tripolitania, London 1995

Mayrhofer, C. M.: On two stories in Apuleius; in: Antichton 9 (1975) 68-80

McCreight, T. D.: Sacrifical Ritual in Apuleius´ Metamorphoses; in: Groningen Colloquia on the Novel 5 (1993) 31-61

Merkelbach, R.: Isis regina – Zeus Sarapis. Die griechisch-ägyptische Religion nach den Quellen dargestellt. Stuttgart, Leipzig 1995

Millar, F.: Local Cultures in the Roman Empire: Libyan, Punic and Latin in Roman Africa; in: JRS 58 (1968) 126-34

Ders.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) 63-75

Mommsen, T.: Römisches Strafrecht, Leipzig 1899

Moreschini, C.: Apuleio e il Platonismo, Firenze 1978

Mortley, R.: Apuleius and Platonic Theology; in: AJP 93 (1972) 584-90

Neumann, E.: Apuleius. Amor und Psyche. Mit einem Kommentar von E.Neumann. Ein Beitrag zur seelischen Entwicklung des Weiblichen. Zürich 1951

Norden, F.: Apuleius von Madaura und das römische Privatrecht, Leipzig 1912, ND Aalen 1974

Norwood, F.: The Magic Pilgrimage of Apuleius; in: Phoenix 10 (1956) 1-12

Pack, R. A.: Adventures of a Dilettante in a Provincial Family; in: CJ 35 (1939-40) 67-80

Papaionnou, S.: Charite´s Rape, Psyche on the rock and the parallel function of marriage in Apuleius´Metamorphoses; in: Mnemosyne 51 (1998) 302-24

Pavis D´Escurac, H.: Pour Une Étude Sociale De L´Apologie D´Apulèe; in: AA 8 (1974) 89- 101

Peden, R. G.: The Statues in Apuleius Metamorphoses 2.4; in: Phoenix 39 (1985) 380-83

Penwill, J. L.: Slavish Pleasures and Profitless Curiosity: Fall and Redemtion in Apuleius´ Metamorphoses; in: Ramus 4 (1975) 49-82

Perry, B. E.: An Interpretation of Apuleius´ Metamorphoses; in: TAPhA 57 (1926) 238-60

Ders.: On Apuleius´ Hermagoras; in: AJP 48 (1927) 263-6

Picone, M./B. Zimmermann (Hg.): Der antike Roman und seine mittelalterliche Rezeption. Basel, Boston, Berlin 1997

Ricl, M.: Nizi Društveni Slojevi U Apulejum „Metamofozama“; in: ZA 34 (1984) 105-10

Rives, J. B.: The Priesthood of Apuleius; in: AJP 115 (1994) 273-90

Robertson, D. S.: Lucius of Madaura: A Difficulty in Apuleius; in: CQ 4 (1910) 221-27

Rode, A.: Apuleius Der goldene Esel. Aus dem lateinischen des Apuleius von Madaura übersetzt von August Rode, Berlin 1920

Sandy, G.: The Greek World of Apuleius. Apuleius and the Second Sophistic, Leiden, New York, Köln 1997

Ders.: Serviles Voluptates in Apuleius´ Metamorphoses; in: Phoenix 28 (1974) 234-44

Ders.: Knowledge and Curiosity in Apuleius´ Metamorphoses; in: Latomus 31 (1971) 179-83

Ders.: Foreshadowing and Suspense in Apuleius´ Metamorphoses; in CJ 68 (1972/73)232-5

Schmidt, V.: Reaktionen auf das Christentum in den Metamorphosen des Apuleius; in: VChr 51 (1997) 51-71

Ders.: Apuleius Met. III 15 F. Die Einweihung in die falschen Mysterien; in: Mnemosyne 35 (1982) 269-82

Scobie, A.: Aspects of the Ancient Romance and its Heritage. Essays on Appuleius, Petronius, and the Greek Romances. Meisenheim am Glan 1969

Ders.: More Essays on the Ancient Romance and its Heritage. Meisenheim am Glan 1973

Ders.: Apuleius Metamorphoses (Asinus Aureus) I. A Commentary, Meisenheim am Glan 1975

Ders.: Apuleius and Folklore, London 1983

Shumate, N. J.: The Augustinian Pursuit of false Values as a Conversion Motif in Apuleius´ Metamorphoses; in: Phoenix 42 (1988) 35-60

Sinisalco, P.: Apuleius: Platon und seine Lehre, Hrsg. u. kommentiert von Paolo Sinisalco. Eingel. u. übers. von Karl Albert, Sankt Augustin 1981

Slater, N. W.: Passion and Petrifaction: The Gaze in Apuleius; in CPh 93 (1998) 18-48

Smith, W. S. Jr.: The Narrative Voice in Apuleius´ Metamorphoses; in: TAPhA 103 (1972) 512-34

Strub, L.: Die `Metamorphosen´ des Apuleius als Tiergeschichte. (Sprache, Sexualität, Essen und Lucius´ `Prozeß der Zivilisation´); in: WJA 11 (1985) 169-88

Summers, R. G.: A Note on the Date of the Golden Ass; in: AJP 95 (1974) 375-84

Ders.: Apuleius´ Juridicus; in: Historia 21 (1972) 120-26

Ders.: Roman Justice and Apuleius´ Metamorphoses; in: TAPhA 101 (1970) 511-31

Tatum, J.: Apuleius and the Golden Ass, Ithaca/London 1979

Ders.: Apuleius and Platonic Theology; in: AJP 93 (1972) 584-313

Van Der Part, R. T.: L. Apuleius Madaurensis. The Metamorphoses. A commentary on book III with text and introduction, Amsterdam 1971

Ders.: The unmasked `I´. Apuleius Met.XI 27; in: Mnemosyne 34 (1981) 98-106

Vössing, K.: Untersuchungen zur römischen Schule – Bildung – Schulbildung im Nordafrika der Kaiserzeit, Diss. Aachen 1991

Ders.: Schule und Bildung im Nordafrika der Römischen Kaiserzeit, Bruxelles 1997

Walcot, P.: On Widows and their Reputation in Antiquity; in: SO 69 (1991) 5-26

Walsh, P. G.: Lucius Madaurensis; in: Phoenix 22 (1968) 143-57

Ders.: Apuleius; in: Easterlin. P. E., E. J. Kenney (Hg.), The Cambridge History of Classical Literature II Latin Literature, Cambridge 1982

Warmington, B.H.: The North African Provinces from Diocletian to The Vandal Conquest, Cambrige 1954

Watson, L.: Apuleius, Apologia 16; in: LCM 7 (1982) 128-9

Wells, C. M. (Hg.): Roman Africa: The Vanier Lectures 1980, Ottawa 1982

Winter, T. N.: The Publication of Apuleius´ Apology; in: TAPhA 100 (1969) 607-12

Wright, C. S.: ”No Art at All”: A Note on the Proemium of Apuleius´ Metamorphoses; in: CPh 68 (1973) 217-19

[...]


[1] met. I,1.4

[2] Helm, R.: Apuleius. Metamorphosen oder der goldene Esel, 6.Auflage, Berlin 1970, S.7

[3] Mommsen, T.: Römisches Strafrecht, Leipzig 1899, S.639f

[4] Norden, F.: Apuleius von Madaura und das römische Privatrecht, Leipzig 1912

[5] Der Geburtsort wird nirgends ausdrücklich erwähnt. Im elften Buch der Metamorphosen ist der Protagonist Lucius, der vorher aus Korinth kam, plötzlich aus Madaura. Es wird allgemein vermutet, daß Apuleius an dieser Stelle autobiographisches in die Metamorphosen einfließen ließ.

[6] Harrison, S. J.: Apuleius. A Latin Sophist. Oxford 2000 S.1

[7] Coarelli, F.: Apuleio a Ostia?, in: DArch 6 (1989), 27-42

[8] Harrison, S. J.: S.1

[9] flor. 18,8

[10] apol. 24,6

[11] Ebd., 23,1

[12] Ebd., 72,2; Manton schreibt fälschlicherweise, daß er Pontianus während seiner Studien in Karthago kennenlernte, was nicht stimmt. vgl. Manton, E. L.: Roman North Africa, London 1988, 78

[13] flor. 15; Apuleius beschreibt Samos aus seiner Erinnerung heraus

[14] mu. 17

[15] Harrison, S. J.: S.6

[16] apol. 23,1

[17] in flor. 17,2 ist belegt, daß er in Rom war und dort geschätzt wurde. Die Anwaltstätigkeit wird durch Met. 28,5 belegt. Das 11. Buch der Met. ist nach allgemeiner Auffassung autobiographisch gefärbt und wird mit Met.11,27,7 belegt, wo einem Osirispriester in Rom ein armer Mann aus Madauros geweissagt wird, der für seine Studien berühmt werden wird.

[18] Gutsfeld (1991, S.402f.) nennt ihn fälschlicherweise Pudentianus.

[19] apol. 72

[20] Ebd., 73

[21] Ebd., 74,2-3

[22] Ebd., . 94,1

[23] Ebd., . 88

[24] Ifie, J.E./L.A.Thompson: Rank, social status and esteem in Apuleius; in: Museum Africum 6 (1977), S.28

[25] apol. 2,1; 97,2; 98,3

[26] Ebd., 70,2

[27] Ebd., 98, 6-7;

[28] Ebd., 97,4

[29] Ebd., 2,3; 45,6

[30] Ebd., 2,2 ;

[31] Ebd., 59,1

[32] vgl. Vössing, K.: Schule und Bildung im Nordafrika der Römischen Kaiserzeit, Bruxelles 1997, S.114

[33] flor. 18,8; Apuleius lebte dort bereits seit sechs Jahren in Karthago

[34] Sallman, K., P.L.Schmidt: L.Apuleius (Marcellus?); in: HLL 4 (1997) §457, 301

[35] vgl. Harrison, S. J.: S.9

[36] Schmidt, V.: Reaktionen auf das Christentum in den Metamorphosen des Apuleius; in: VChr 51 (1997), S.64

[37] apol. 85,1

[38] Ebd., 94,3

[39] Die Daten ergeben sich aus 1950 veröffentlichten Inschriften, die man im Theater von Lepcis Magna gefunden hat. Vgl. J. Guey: Au théâtre de Lepcis Magna: Le proconsulat de Lollianus Avitus et la date de l´Apologie d´Apulée, in: REL 29 (1951) 307-17

[40] Birley, A.: Marcus Aurelius: A Biography. New Haven/London 1987, S.263

[41] Guey (1951) vermutet eher diesen Zeitpunkt

[42] flor. 9,26

[43] Syme, R.: Proconsuls d´Afrique sous Antonin le Pieux, in: REA 61 (1959), 318

[44] flor. 16,23-26

[45] apol. 89,4

[46] Ebd., 27

[47] Ebd., 72f

[48] Zimmermann, M.: Apuleius von Madaura; in: Der neue Pauly, i. 912

[49] Elster, M.: Römisches Strafrecht in den Metamorphosen des Apuleius; in: Groningen Colloquia on the novel 4 (1991), S.135

[50] Gutsfeld, A.: Zur Wirtschaftsmentalität nichtsenatorischer provinzialer Oberschichten: Aemilia Pudentilla und ihre Verwandten; in: Klio 74 (1992) S.250

[51] Zimmermann, M.: Apuleius von Madaura; in: Der neue Pauly, i. 911

[52] Sallman, K., P.L. Schmidt: L.Apuleius (Marcellus?); in: HLL 4 (1997) §457, 297

[53] Harrison, S. J.: S.136

[54] Sallman, K., P.L. Schmidt: S. 300

[55] Augustin (Aug. civ.4,2) und Novatian schenkten De Mundo starke Beachtung.

[56] Krabbe, J. K.: The Metamorphoses of Apuleius, American University Studies: Series 17, Classical Languages and Literature, No. 9, New York 1989, S.4

[57] Sandy, G.: The Greek World of Apuleius. Apuleius and the Second Sophistic, Leiden, New York, Köln 1997, S.233

[58] Golann, C.: The Life of Apuleius and his connection with magic. Diss. Univ. Columbia 1951, S.40

[59] vgl. Harrison, S. J.: S.11f

[60] Zimmermann, M.: Apuleius von Madaura; in: Der neue Pauly, i. 912

[61] Hunink, V.: Apuleius and the ”Asclepius”, in: VChr 50 (1996), S. 288

[62] Harrison, S. J.: S.13

[63] Hunink, V.: Apuleius and the ”Asclepius”, in: VChr 50 (1996), S. 301

[64] Sandy, G.: (1997) S.222

[65] Die Aufzählung der nicht erhaltenen Schriften ist von Harrison 2000, 14-36 übernommen.

[66] Harrison, S. J.: S.19

[67] apol. 6,1

[68] Ebd., 6,2

[69] Ebd., 9

[70] Harrison, S. J.: S.20

[71] Beaujeu, J.: Apulée opuscules philosophiques et fragments, Paris 1973, S.171f

[72] Perry, B. E.: On Apuleius´ Hermagoras; in: AJP 48 (1927) S.263f

[73] Harrison, S. J.: S.23

[74] Priscian zitierte den Titel sowohl im Singular als auch im Plural, was Sallman/Schmidt zu der Vermutung kommen lässt, es handelte sich um ein mehrbändiges Werk. Harrison vermutet, daß es sich um ein einbändiges Werk handelt.

[75] Sallman, K., P.L.Schmidt: S.312

[76] Harrison, S. J.: S.25

[77] Plin. nat. his. 20.39-43

[78] Harrison, S. J.: S.25

[79] Ebd., S.26f

[80] Ebd., S.27f

[81] Ebd., S.28

[82] Ebd., S.29

[83] apol. 36,5

[84] Harrison, S. J.: S.29f

[85] Sidonius Ep. 9,13.3

[86] Macrobius Sat. 7,3.23-4

[87] Harrison, S. J.: S.30f

[88] Cassiodorus Inst. 2,10

[89] Harrison, S. J.: S.31f

[90] Ebd., S.32

[91] apol. 55,5

[92] Ebd., 24,1

[93] flor. 9, 16, 17 und 20

[94] Harrison, S. J.: S.34

[95] Sallman, K., P.L.Schmidt: S.298

[96] flor. 18

[97] Harrison, S. J.: S.34f

[98] flor. 17

[99] Harrison, S. J.: S.35

[100] Ebd., S.35f

[101] apol. 33,4

[102] Harrison, S. J.: S.36

[103] Vössing, Konrad, Schule und Bildung im Nordafrika der Römischen Kaiserzeit, Collection Latomus Volume 238, Brüssel 1997, S.75

[104] Ebenda, S.77.

[105] Djebel ist der Name der Bergkette, der von Gutsfeld verwandt wird und den ich in der Arbeit ebenfalls verwenden werde. Mattingly nennt sie Gebel.

[106] Mattingly, D. J.: Tripolitania, London 1995, S.5f

[107] Vössing, 1997, S.75

[108] Gutsfeld, A.: (1992) S . 263

[109] Mattingly, Tripolitania, S.116

[110] Vössing, S.83

[111] Ebd.

[112] Mattingly, S.117.

[113] Zu Septimius Severus siehe Birley, A.R.: The African Emperor Septimius Severus, London 1988; siehe auch Barnes, T. D.: The Family and Career of Septimius Severus, in: Historia 16 (1967), S.87-107

[114] Vössing, a.a.O.

[115] Mattingly, S.116.

[116] Vössing, a.a.O.

[117] Mattingly, a.a.O.

[118] Ebd., S.122.

[119] Vössing, S.98.

[120] Mattingly, S.123.

[121] Ebd.

[122] Vössing, S.107

[123] Mattingly, S.125

[124] Vössing, S.79

[125] Ebd., S.78

[126] Ebd.

[127] Mattingly, S.128

[128] Ebd., S.131

[129] Ebd., S.132

[130] Ebd.

[131] Gutsfeld, A.: (1992) S.252

[132] Mattingly, S.139

[133] Ebd., S.154

[134] Ebd., S.155

[135] Ebd., S.156

[136] Ebd.

[137] Gutsfeld, A.: (1992) S.265

[138] Ebd. S.252f

[139] Duncan-Jones, R.: Structure and Scale in the Roman economy, Cambridge 1990, 348

[140] apol. 93,4

[141] Ebd., 44,4

[142] Gutsfeldt (1992, S.254) vermutet hinter dieser Krankheit Epilepsie. vgl. dazu Pavis D´Escurac, H.: Pour une étude sociale de l´Apologie d´Apulée, in: AA 8 (1974) S.90

[143] apol. 43f

[144] Ebd., 48,1; 93,4; 100,4: Eines der Häuser bewohnte Apuleius, das zweite vermachte Pudentilla ihren Söhnen.

[145] Ebd., 56,2

[146] Ebd., 93,4

[147] Gutsfeld, A.: (1992) S.254

[148] apol. 93,4; 87,5

[149] Kolonen nannte man in der römischen Kaiserzeit persönlich freie aber erblich an die Scholle gebundene Bauern, die zu Abgaben an ihren Grundherren verpflichtet waren.

[150] Laut Gutsfeld (a.a.O.) macht der Einsatz von vilici eine reine Sklavenwirtschaft wahrscheinlicher.

[151] apol. 70,4

[152] Ebd. 101,4f: Pudentilla erwarb für 60.000 Sesterzen ein kleines Gut.

[153] Ebd., 93,3; vgl. Gutsfeld (1992) S.255

[154] Gutsfeld (1992) S.265

[155] Ebd.

[156] Mattingly, D.J.: Olive Oil Production in Roman Tripolitania, in: Town and Country in Roman Tripolitania. Papers in Honour of O. Hackett, ed. by D.J.Buck – D.J.Mattingly, Oxford 1985, S.32f

[157] apol. 23,2

[158] Ebd., 92,3

[159] Ebd., 91,6

[160] Ebd., 100,1f

[161] Ebd., 101,4f

[162] Ebd., 5,1

[163] Gutsfeld, A.: (1992) S.262

[164] apol. 1,3; 15,4

[165] Gutsfeld (a.a.O.) S.261 hat die oben besprochenen Widersprüche herausgearbeitet.

[166] apol. 92,6

[167] Ebd., 23,4

[168] Ebd. 17,1

[169] Ebd. 56,3-4

[170] Ebd. 16,4

[171] Ebd. 10,4

[172] Ebd., 75,6

[173] Ebd., 75,7

[174] Ebd., 59,5: aus dieser Stelle lässt sich schließen, daß sein Vater ihm ein größeres Vermögen hinterlassen hat, welches er aber mittlerweile größtenteils durchgebracht hat.

[175] Ebd., 59,2

[176] Ebd., 57,2

[177] Ebd., 58,2-6

[178] Ebd., 59,1-2

[179] Helm (1977) bezeichnet ihn im Personenregister der Apologie als reichen Kaufmann aus Oea.

[180] Gutsfeld (1992) S.268

[181] Ebd.

[182] apol. 17,1

[183] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.73

[184] met. I, 2

[185] Apuleius hat hier einen sprechenden Namen benutzt. Lupus = Wolf, der Großhändler als Raubtier.

[186] met. I, 5

[187] Ebd. II, 21-30

[188] Ebd. I, 24

[189] Ebd. I, 21

[190] Ebd. IX, 32f

[191] Ebd. IX, 39-42

[192] Ebd. X, 13

[193] Ebd. VIII, 28.5

[194] Ebd. VIII, 29.2

[195] Ebd. IX, 10.4

[196] Ebd. IX, 10.5

[197] Ebd. IX, 9.6

[198] Ebd. I, 7.6

[199] Ebd. I, 6.1

[200] Millar, F.: S.73

[201] apol. 24,6

[202] Norden, F.: S.11

[203] Norden, F.: Apuleius von Madaura und das römische Privatrecht, Leipzig 1912, ND Aalen 1974

[204] Ebd., S.71f

[205] Ebd.

[206] Ebd.

[207] met. X,13

[208] Ebd . X,13.3: „ ...haud ullo tempore tam benivolam Fortunam expertus.“

[209] Ebd. X,17.1

[210] Hausmaninger, H./W. Selb: Römisches Privatrecht. Wien/Köln 1983, S.124

[211] met. VIII, 22

[212] Norden, F.: S.76

[213] met. IX,21

[214] Ebd . XI,17.4

[215] Ebd. III, 16.5

[216] Ebd. IX, 12.3-4

[217] Norden, F.: S.77f

[218] Mommsen, T.: S.780

[219] Norden, F.: S.82

[220] Hausmaninger, H./W. Selb: S.123

[221] met. VI, 31.1

[222] apol. 93

[223] Ebd., 17

[224] Ebd., 43-45

[225] Norden, F.: S.90f

[226] apol. 91,6

[227] Ebd., 23,2

[228] Ebd., 18,6

[229] Ebd., 92,2

[230] Hausmaninger, H./W. Selb: S.151

[231] Ebd. S.152

[232] apol. 76,2

[233] Hausmaninger, H./W. Selb: S.143

[234] apol. 69

[235] Ebd., 70

[236] met. IV, 26.2

[237] Ebd. X,23

[238] Norden, F.: S.96 Anm. 3

[239] met. VI, 9.5

[240] Ebd. V, 29.2

[241] Hausmaninger, H./W. Selb: S.142

[242] Norden, F.: S.107

[243] Ebd.

[244] met. VI, 23.5

[245] Norden, F.: S.111

[246] met. VI, 23.3-5

[247] Hausmaninger, H./W. Selb: S.145

[248] met. VI, 24.4

[249] Hausmaninger, H./W. Selb: S.144

[250] Ebd., S.156

[251] Norden, F.: S.126

[252] Ebd. S.127

[253] met. X, 23.3

[254] Norden, F.: S.128

[255] met. X, 2-12

[256] apol. 68,2

[257] dds. 16; apol. 52

[258] apol. 68,4

[259] Ebd., 98,1

[260] Hausmaninger, H./W. Selb: S.162

[261] Norden, F.: S.139

[262] apol. 101,4-6

[263] Norden, F.: S.139

[264] Ebd., S.141

[265] Ebd.

[266] apol. 99-100

[267] Norden, F.: S.142

[268] apol. 100,3

[269] Norden, F.: S.142

[270] Ebd. S.143

[271] apol. 96f

[272] Ebd., 100,1

[273] Ebd., 97,4

[274] Norden, F.: S.146

[275] apol. 99,2f

[276] Norden, F.: S.146

[277] apol. 2,8

[278] vgl. Norden, F.: S.149 sowie Mommsen, T.: S.274 Anm.3

[279] apol. 23,4

[280] Ebd., 98,1f

[281] Norden, F.: S.156

[282] Hausmaninger, H./W. Selb: S.169f

[283] dds. II,12

[284] Das die Granier aus Lepcis Magna kamen belegt Birley, A.R.: Names at Lepcis Magna, in: LibStud 19 (1988), S.9

[285] apol. 1,3; 15,4

[286] Norden, F.: S.161

[287] met. IX, 35.3

[288] Norden, F.: S.163

[289] apol. 102

[290] met. X, 24

[291] Ebd. X, 24.4

[292] Ebd. VI, 8.2

[293] Norden, F.: S.167

[294] apol. 31,2: „ Pythagoram [.] memoriae prodiderunt [...] fortunam iactus [...] emisse et pretio dato iussisse ilico piscis eos, qui capti tenebantur, solvi retibus et reddi profundo

[295] met. X, 13.1: „ miles ille, qui me nullo vendente comparaverat et sine pretio suum fecerat, [...] me quibusdam duobus servis fratribus undecim denariis vendidit.“

[296] Norden, F.: S.169

[297] Ebd.

[298] apol. 57,2

[299] met. I, 17.6

[300] Ebd. II, 21-30

[301] apol. 3,4; 74,5

[302] Norden, F.: S.175

[303] met. X, 13-14

[304] Norden, F.: S.176

[305] apol. 46,4

[306] Norden, F.: S.177

[307] met. I, 21f

[308] Norden, F.: S.180f

[309] met. IX, 15.3

[310] apol. 17,1

[311] Norden, F.: S.181

[312] apol. 94

[313] Ebd., 92,1

[314] Mommsen hat insgesamt elf Verbrechenskategorien ausgemacht; siehe Mommsen, T.: S.529f.

[315] Elster, M.: S.149

[316] Ebd., S.153

[317] Ebd., S.154

[318] Eine ausfürliche Erklärung des Wortes delictum liefert Mommsen zu Beginn seines Buches zum römischen Strafrecht auf Seite 11

[319] Elster, M.: S.137

[320] Ebd.

[321] met. 3, 27-29

[322] Ebd. 7, 1-2

[323] Ebd. 4, 9-11

[324] Ebd. 4, 12

[325] Ebd. 4,13-21

[326] Mommsen, S.620f: „Im Fall der Nothwehr gegen einen Angriff auf das Leben [...] ist die Tödtung des Angreifers straflos. Als Lebensgefährdung gilt nach dem Zwölftafelrecht schon der Angriff auf fremdes Eigenthum, wenn er zur Nachtzeit stattfindet oder wenn der Angreifer sich mit bewaffneter Hand zur Wehr setzt und in beiden Fällen der Angegriffene um Hülfe gerufen hat."

[327] Ebd.

[328] Elster (1991) S.151 sieht hier einen symbolischen Akt, indem das Delikt am Gärtner nachvollzogen wird, er wie der Esel an einem Strick fortgeführt wird.

[329] met.7, 25-26

[330] Mommsen, S.760

[331] Ebd., S.769

[332] Ebd., S.171; Elster S.151

[333] Mommsen, S.771

[334] Summers, R. G.: Roman Justice and Apuleius´ Metamorphoses; in: TAPhA 101 (1970) S. 530

[335] Mommsen, S.665

[336] Elster, M.: S.138

[337] met. 8,4-5

[338] Ebd. 8,14,3

[339] Elster, M.: S.149

[340] met. 1,2-20

[341] Elster, M.: S.150

[342] Mommsen, S.620f

[343] Im Gegensatz zu Lucius ruft der des nächtens überfallene Chryseros in met. 4,10 unter lautem Geschrei seine Nachbarn zu Hilfe und nennt jeden einzelnen von ihnen noch beim Namen

[344] Elster (S.145) vergleicht an dieser Stelle Lucius mit einem Schauspieler und deutet diese Szene als einen Hinweis auf den Ausgang des Prozesses.

[345] met.3,3

[346] Kreuzigung war die ständige Form der Hinrichtung von Sklaven, wie Lucius jetzt einer war. vgl. Mommsen, S.919

[347] vgl. Elster, M.: S.146

[348] Ebd.

[349] Elster (1991, S.145-146) vertritt die These, daß es sich um eine quaestio handelt, weil das Verfahren öffentlich ist, die Geschworenen einen Eid leisten, die Abfolge der Verhandlung und die Beachtung der Regeln der Redezeit dafür spricht. Summers (1976, 132-133) sieht in dem Prozess eher eine cognitio.

[350] Summers, R.G.: Justice and Apuleius´ „Metamorphoses“; in: TAPhA 101 (1970), S.513

[351] met. 2,27-29

[352] Ebd. 2,29,3

[353] Mommsen, T.: S.923

[354] Elster, M.: S.149

[355] Mommsen, T.: S.928f

[356] met. 10,2-12

[357] Latte, K.: Todesstrafe, RE Suppl. VII (1940), 1605

[358] met. 10,7

[359] Elster, M.: S.147

[360] Mommsen, S.416-418

[361] vgl. Elster, S.149

[362] Elster (S.149) merkt an, daß diese Strafe im zweiten Jahrhundert nur noch für den Eltern- und Großelternmord verhängt wurde und im vorliegenden Fall nach der lex Cornelia zu bestrafen war.

[363] vgl. Elster, S.149

[364] met. 10,23-28

[365] Ebd. 10,28.6

[366] Elster, S.40f

[367] im Gegensatz zu Summers 1967, S. 342, der hier eine quaestio zu erkennen glaubt.

[368] Für Elsters These spricht auch eine Stelle bei Mommsen (S. 346f), in der es zur Cognition heisst: „Die erhobene Anklage muss er annehmen [...] ihr Kriterium ist im Gegensatz zu der gesetzlichen Nothwendigkeit der Annahme der Klage die Befugnis des Magistrats ohne formelle Accusation ein Strafverfahren durchzuführen, namentlich dem Denuntianten die begehrte Rechtshülfe, obwohl gesetzlich nicht vorgeschrieben, dennoch zu gewähren; auch, wenn der zur Civilklage Berechtigte öffentliche Bestrafung verlangt, ihn entweder auf jenen Rechtsweg zu verweisen oder ihn zur criminellen Accusation zuzulassen.“ Die Anklägerin ist verstorben, steht für einen Prozess also nicht mehr zu Verfügung. Daher kann der Statthalter nur selbst aktiv werden.

[369] Mommsen (S.414) schreibt dazu: „Die Vernehmung des Unfreien oder Freigelassenen ist nach einer durch das Wesen des Sclavenstaats gebotenen und auch für den Magistrat im Allgemeinen verbindlichen Norm wohl zu Gunsten des Herrn oder des Patrons zulässig, nicht aber zu dessen Belastung.“

[370] Ebd., S.802

[371] Zur Rechtlosigkeit von Nichtbürgern siehe Mommsen S. 79 und 634, zur statthalterlichen Strafjustiz über Nichtbürger Ebd., S.239f.

[372] met. 9,5-7

[373] Ebd. 9,17-21

[374] Ebd. 9, 24-25

[375] Mommsen, S.624f

[376] Ebd., S.626 „Anerkannt wird indess, daß der Ausschluss der Prämeditation strafmildernd wirkt, namentlich der berechtigte Affect des Ehemanns gegen die Ehebrecherin und den Ehebrecher.“

[377] Ebd.

[378] Elster, S.53

[379] met. 9,23

[380] Ebd. 9,27-28

[381] Maehler, H.: Lucius the donkey and Roman Law; in: MPhL 4 (1981), S.171

[382] Lex Iulia de adulteriis

[383] Mommsen, S.798

[384] Maehler, S.171

[385] Ebd.

[386] Mommsen, S.703

[387] Maehler, S.171

[388] Ebd.: „The lex Iulia applied only to this class.“

[389] Ifie, J.E./L.A.Thompson, S.22

[390] Ebd.

[391] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.22f

[392] apol. 24,6

[393] Ebd., 62, 3: „... quod Pontianus splendidissimus eques fieri curavit...“

[394] Ebd., 72,2

[395] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.25

[396] apol. 25, 36, 101

[397] flor. 16

[398] Ebd. 17

[399] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.24

[400] met. I, 2.2: „... nam et illic originis maternae nostrae fundamenta a Plutarcho illo inclito ac mox Sexto philosopho nepote eius prodita gloriam nobis faciunt...“; met. II, 3.1: „... nam et familia Plutarchi ambae prognatae sumus...“

[401] Ebd. III, 6.3: „... probe spectatus apud meos...“

[402] Ebd. III, 15.2: „... sed melius de te doctrinaque tua praesumo, qui praeter generosam natalium dignitatem, praeter sublime ingenium sacris pluribus initiatus profecto nosti sanctam silentii fidem...“

[403] Ebd. I, 23.2: „... ego te [...] etiam de ista corporis speciosa habitudine deque hac virginali prorsus verecundia, generosa stirpe proditum et recte conicerem.“

[404] Ebd. I, 23.3: „ nam et maiorem domum dignatione tua feceris et tibi specimen gloriosum adrogaris...“

[405] Ebd. I, 21.2: „ vere [...] primus istic perhibetur Milo...“

[406] Ebd. II, 2.4

[407] Ebd. II, 3.2: „ nec aliud nos quam dignitas discernit, quod illa clarissimas, ego privatas nuptias fecerimus

[408] Ebd. II, 19,1: „ Frequens ibi numerus epulonum et utpote apud primatem feminam flos ipse civitates

[409] Ebd. II, 20.6

[410] Ebd. IV, 13.2: „... nam vir et genere primarius...“

[411] Ebd. VII, 6.1-2

[412] Ebd. IX, 17.1

[413] Ebd. IX, 35.2

[414] Ebd. IV, 26.2: „... speciosus adolescens inter suos principalis, quem filium publicum omnis sibi civitas cooptavit...“

[415] Ebd. IV, 23.2

[416] Ebd. X, 19.3: „ fuit in illo conventiculo matrona quaedam pollens et oppulens.“

[417] Ebd. III, 11.1-3

[418] Ebd. II, 27,1-2

[419] Ebd. VII, 13.1

[420] Ebd. I, 5.2

[421] Ebd. VII, 5.4-5

[422] apol. 23,1

[423] Ebd., 71,4: „... mater sesrertium quadragies possidebat...“

[424] Ebd.: „... avus modicum reliquerat...“; eine genaue Summe wird nicht genannt.

[425] Ebd., 75,6

[426] Ebd., 19,1: „... quod ipse uberem et prolixam rem familiarem sortitus est?

[427] met. I, 21.4

[428] Ebd. IV, 13.2

[429] Ebd. IV, 23.4: „... parentes autem tui de tanto suarum divitiarum cumulo...“

[430] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.28f

[431] apol. 87, 7; ob die Summe bar oder in anderer Form ausgegeben wurde, geht aus der Stelle nicht hervor.

[432] Ebd.

[433] Ebd., 24,6

[434] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.29

[435] flor. 16

[436] Thompson, L.: Notes on Apuleius´ Apologia; in: Museum Africum 6 (1977), S.7

[437] met. IV, 13.2

[438] Ebd. X, 18.1f

[439] Ebd. IV, 9.3

[440] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.29

[441] apol. 75,5

[442] Ebd. 17

[443] Ebd. 93,4: „... servos quoque haud minus CCCC...“

[444] flor. 16

[445] Ebd. 16,29f

[446] met. III, 11.1: „... magistratus cum suis insignibus...“

[447] Ebd. V, 10.5

[448] Ebd. IV, 23.2

[449] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.31

[450] flor. 18,8

[451] Ebd. 20

[452] apol. 23

[453] Ebd. 66

[454] Ebd. 4,1: „... homo verre ille quidem non disertissimus.“

[455] Ebd. 98,6-7

[456] Millar, F.: Local Cultures in the Roman Empire: Libyan, Punicand Latin in Roman Africa; in: JRS 58 (1968) S.130

[457] Birley, A.R.: The African Emperor Septimius Severus, London 1988, S.33, 97, 170, 172-174

[458] apol. 73,2

[459] flor. 16,1

[460] met. 27-28

[461] Ifie, J.E./L.A.Thompson: S.30

[462] Ebd.: S.32

[463] apol. 71,3

[464] Ebd. 2,7f

[465] Ebd. 23, 4

[466] Charon war in der Mythologie der Fährmann, der die Toten über die Unterweltströme vor das Tor des Hades brachte. Voraussetzung für diese Überfahrt war die Bestattung auf der Oberwelt und die Entrichtung des Fährlohns, der den Toten in Form eines Obolus unter die Zunge oder zwischen die Zähne gelegt wurde.

[467] apol. 75,6

[468] met. I,1.4-6

[469] Ebd. VII, 6

[470] apol. 1,2

[471] met. I,21.2-4

[472] Bohm, R. K.: The Isis Episode in Apuleius; in: CJ 68 (1972/73) S.231

[473] Sandy, G.N.: Knowledge and Curiosity in Apuleius´ Metamorphoses; in: Latomus 31 (1971) S.183

[474] Hoevels, F.E.: Wer ist die Regina Caeli des Apuleius?; in: Hermes 102 (1974) S.352

[475] Krämer, H.: Die Isisformel des Apuleius (Met. XI 23,7) – eine Anmerkung zur Methode der Mysterienforschung; in: W&D 12 (1973) S.98

[476] Merkelbach, R.: Isis regina – Zeus Sarapis. Die griechisch-ägyptische Religion nach den Quellen dargestellt. Stuttgart, Leipzig 1995, 417

[477] Gwynn Griffith, J. (Hg.): Apuleius of Madauros. The Isis-Book (Metamorphoses, Book XI), Leiden 1975, S.47

[478] Macey Jr., J. D.: “Fowle Idolatree” and Fair: Apuleius and the Idol of Isis Church; in: CLS 36/4 (1999) S.281

[479] Ebd. S.285

[480] Ebd.

[481] met. VIII, 29.3

[482] Ebd. IX, 9.3-10.4

[483] Ebd. VIII, 29.2

[484] Gwyn Griffiths, J.: Isis in the Metamorphoses of Apuleius; in: B.L.Hijmans / R.Th.van der Paardt (eds.), Aspects of Apuleius´ Golden Ass, Groningen 1978, S.152

[485] Grant, M.: The Antonines. The Roman Empire in Transition. London, New York 1994, S.93

[486] Tripp, D.: The Baker´s Wife and her confidante in Apuleius; in: Emerita 56 (1988), S.251

[487] Walsh, P. G.: Lucius Madaurensis; in: Phoenix 22 (1968) S.151

[488] Baldwin, B.: Apuleius, Tacitus, and Christians; in: Emerita 52 (1984), S.3

[489] Hunink, V.: Apuleius, Pudentilla, and Christianity, in: VChr 54 (2000), S.80

[490] Walsh, P. G.: Lucius Madaurensis; in: Phoenix 22 (1968) S.152

[491] met. 9,14

[492] Baldwin, B.: Apuleius and the Christians; in: LCM 14 (1989) S.55

[493] Schmidt, V.: Reaktionen auf das Christentum in den Metamorphosen des Apuleius; in: VChr 51 (1997), S.51; siehe auch Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.63

[494] vgl. Schmidt, V.: Reaktionen auf das Christentum in den Metamorphosen des Apuleius; in: VChr 51 (1997) S.51

[495] Baldwin, B.: Apuleius, Tacitus, and Christians; in: Emerita 52 (1984), S.1-3

[496] apol. 56,3-7

[497] Ebd. 53-56; 61-65

[498] Mezentius ist nach Vergil der Prototyp eines Menschen, der die römischen Götter verachtet und verleugnet

[499] Hunink, V.: Apuleius, Pudentilla, and Christianity, in: VChr 54 (2000), S.90

[500] Ebd., S.92: Hunink bringt starke und überzeugende Argumente für seine These, daß Apuleius an dieser Stelle aus rein prozesstaktischen Gründen seine eigene Religiosität herauskehrt, um anschließend den Aemilianus in ein schlechtes Licht zu rücken, in dem er anti-christliche Polemik benutzt

[501] Tripp, D.: The Baker´s Wife and her confidante in Apuleius; in: Emerita 56 (1988), S.247

[502] Helm, R.: Apuleius. Verteidigungsrede. Blütenlese, Berlin 1977, S.215

[503] flor. 15,3

[504] apol. 55,5

[505] flor. 18,19

[506] met. II, 4

[507] Merkelbach, R.: Isis regina – Zeus Sarapis. Die griechisch-ägyptische Religion nach den Quellen dargestellt. Stuttgart, Leipzig 1995, S.428

[508] Sandy, G.N.: Foreshadowing and Suspense in Apuleius´ Metamorphoses; in CJ 68 (1972/73) S.232 und Ders.: Knowledge and Curiosity in Apuleius´ Metamorphoses; in: Latomus 31 (1971) S.179

[509] met. III, 27.1-3

[510] Gwyn Griffiths, J.: Isis in the Metamorphoses of Apuleius; in: B.L.Hijmans / R.Th.van der Paardt (eds.), Aspects of Apuleius´ Golden Ass, Groningen 1978, S.141

[511] flor. 10

[512] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.63

[513] met. IX, 33-34

[514] Manton, E. L.: Roman North Africa, London 1988, S.79

[515] apol. 17,1

[516] Ebd. 62,3

[517] Gutsfeld, A.: Lebenswandel und Eßkultur in der Apologie des Apuleius; in: L´Africa Romana 8 (1991) S.411

[518] apol. 6,2

[519] Ebd. 5,1

[520] Ebd. 29,1f; 33,1

[521] Ebd. 36,2f

[522] Gutsfeld, A.: (1992) S.251

[523] met. II, 2-4

[524] Ebd. II, 19

[525] Ebd. IV, 13.2

[526] Ebd. II, 18

[527] Ebd. IX, 37-38

[528] Ebd. IX, 12

[529] Ebd. X, 13f

[530] Ebd. I, 22f

[531] Ebd. X, 7f; X, 24

[532] Ebd. X,10

[533] Ebd. VIII, 22

[534] Ebd. IX, 31

[535] apol. 58

[536] met. IX, 32.4

[537] Ebd. IX, 13

[538] Ebd. IV, 14.2

[539] apol. 69,5f

[540] Ebd. 70,4

[541] Ebd. 87,2

[542] Ebd. 94,2-4

[543] Ebd. 44,3

[544] met. I, 22.5

[545] Ebd. X, 13.1

[546] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.66

[547] met. IX, 39

[548] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.68

[549] met. IX, 41f

[550] Ebd. X, 1

[551] Ebd. VII, 6

[552] Ebd. X, 1

[553] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.68

[554] Ebd.

[555] met. X, 34.3

[556] Millar, F.: The World of the Golden Ass; in: JRS 71 (1981) S.73

[557] Ebd. S.65

Ende der Leseprobe aus 92 Seiten

Details

Titel
Apuleius als Quelle für die Gesellschaft des römischen Reiches
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Note
1,7
Autor
Jahr
2000
Seiten
92
Katalognummer
V108784
ISBN (eBook)
9783640069774
ISBN (Buch)
9783640121557
Dateigröße
774 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Apuleius, Quelle, Gesellschaft, Reiches
Arbeit zitieren
Guntram Pintgen (Autor:in), 2000, Apuleius als Quelle für die Gesellschaft des römischen Reiches, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108784

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Apuleius als Quelle für die Gesellschaft des römischen Reiches



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden