Inhaltsangabe von Rhue, Morton - Die Welle


Referat / Aufsatz (Schule), 2003

11 Seiten, Note: 11


Leseprobe


1. Überblick über den Text

1.1. Wiedergabe des Textes

Die Welle -Morton Rhue-

Der Geschichtslehrer Mr. Ross versucht seinen Schülern durch ein Experiment nahe zu bringen, wie schnell sich Menschen einem Führer unterwerfen. Der Antrieb ist in diesem Fall die Tatsache, dass die Schüler nicht verstehen konnten, wie sich das damalige deutsche Volk allein durch Hitler zu solch grausamen Taten verleiten ließ. Er gründet eine Gemeinschaft, die Welle, in der jeder Schüler gleichgestellt ist und sie gemeinsam Aufgaben bewältigen müssen, die er ihnen stellt. Es entsteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und die Schüler merken, dass sie gemeinsam mehr Erfolg erzielen. Als Mr. Ross Mitgliedskarten einführt und sich dadurch ein Kontrollsystem aufbaut, widerspricht dies den eigentlichen Grundsätzen. Laurie, eine Schülerin der Klasse und gleichzeitig noch Herausgeberin der Schülerzeitung, bekommt nach einem Gespräch mit ihren Eltern die ersten Zweifel, da ihre Mutter die Welle mit einer Art Sekte vergleicht. Die Welle breitet sich in der ganzen Schule aus, da die Mitglieder der Welle neue Mitglieder anwerben. Als Laurie zum ersten Mal ihre Zweifel ausspricht, wird sie von einem ihrer Mitschüler ermahnt, da er eine Mitgliedskarte mit einem X besitzt und somit jeden Verstoss gegen sämtliche Regeln der Welle melden muss.

Ben Ross sieht nur die Vorteile der Welle, da sich viele Schüler verbessern und die Klasse mit dem Unterrichtsstoff schneller vorankommt als zuvor. Er will oder kann nicht sehen, dass die Schüler aufgehört haben den Stoff zu hinterfragen oder zu analysieren. Die Rückmeldung des Footballtrainers bestärkt Ben denn ihm wurde gesagt, dass innerhalb der Mannschaft ein größerer Teamgeist entstanden ist, seit der Einführung der Welle.

Als Laurie einen anonymen, an die Schülerzeitung gerichteten Brief findet, aus dem hervorgeht, dass die ersten Schüler bedroht und geprügelt wurden, weil sie nicht der Welle beitreten wollen, ist Laurie klar, dass sie sich nun auch öffentlich gegen die Welle stellen wird. Sie veröffentlicht einen Artikel über die Welle und ihre negativen Auswirkungen auf einige Schüler, die sich der Mitgliedschaft verweigern. David, Lauries Freund, wird von seinen Freunden gedrängt Laurie wieder zur Vernunft zu bringen. David ist ebenfalls ein Anhänger der Welle. Als er sie eines Nachmittags nach der Schule abpasst und er sie bittet sich nicht mehr gegen die Welle zu richten, verneint sie. David spürt seinen Ärger in sich aufsteigen und schubst Laurie zu Boden. In dem Moment wird ihm bewusst, dass die Welle über seine Person Besitz ergriffen hat. Laurie und David versöhnen sich nach dem Vorfall und beschließen zu Mr. Ross zu gehen um die Welle zu beenden. Er willigt ein und verspricht ihnen, die Welle aufzulösen. Mr.Ross beruft eine Versammlung der Mitglieder ein unter dem Vorwand ihnen den Führer der neuen Jungendbrigade vorzustellen. Als die gesammelte Masse auf die Fernseher in der Aula blickt und sich statt dem Bild des Führers der Vorhang öffnet und ein Bild von Adolf Hitler auf einer großen Leinwand erscheint, erklärt Mr.Ross den Schülern, dass es keinen Führer gibt, aber wenn es einen geben würde, wäre es sicherlich Hitler. Die Schüler sind schockiert über sich selbst. Mr.Ross konfrontiert die Schüler mit Fragen über sich selbst und lässt sie ein eigenes Bild der gegenwärtigen Situation machen. Viele Schüler stehen unter Schock und brechen in Tränen aus, da sie erkennen was aus ihnen geworden ist. Für viele ist es schwer ins alltägliche Leben zurück zu finden, wie für Robert, da die Welle für ihn eine Art Familie geworden ist.

1.2. Überblick über den Verlauf der "Welle"

Zu Anfang war "Die Welle" ein Experiment des Geschichtslehrers, um den Schülern näher zu bringen, wie einfach es ist, einem Menschen zu folgen und sich ihm voll und ganz zu unterwerfen.

Die Welle stand für Ordnung und Disziplin. Sie machte auf die Schüler Eindruck, da sie hierarchisch aufgebaut war. Mr. Ross, der Geschichtsleherer, gab die Anweisungen und die Schüler befolgeten diese blind. Sie hörten auf zu hinterfragen was sie taten. Dadurch gaben sie die verantwortung für ihr Handeln ab. Die Schüler bildeten eine Gemeinschaft, in der jeder gleichgestellt war. Somit fielen Konkurrenzkämpfe sowie Neid weg. Es herrschte kein Druck mehr. Ihr Selbstbewusstsein und Ehrgeiz wurde gestärkt. Die Welle schien zu Anfang nur positive Effekte zu erzielen jedoch wurde bei einer Beitrittsverweigerung starker physischer sowie psychischer Druck ausgeübt. Bedrohungen und Gewalt waren die Folge. Die Nichtmitglieder litten unter Unterdrückung und Terrorisierung. Auffallend ist, dass die Welle sogar die Grundrechte, wie freie Meinungsäußerung, nicht mehr zuließ. Die Mitglieder akzeptierten keine andere Meinung mehr als die ihre. Sie verloren den Bezug zu ihrer Vergangenheit (z.B.: Abbruch von Freundschaften, Umstellung der ihnen wichitgen Werte).

2. Übertragung der Charaktere auf verschiedene Typen

2.1. Laurie Saunders

Laurie ist eine intelligente Schülerin, schreibt gute Noten und ist die Herausgeberin der Schülerzeitung an der Highschool. Sie ist mit David zusammen - einem beliebten Football-Spieler. Laurie ist die Einzige, die die Gefahr der Welle rechtzeitig erkennt und sich gegen sie stellt. Aufgrund ihrer Position als Chefredakteurin ist sie in der Lage die Auswirkungen der Welle publik zu machen und tut dies. Obwohl sie durch ihre Anti-Welle Haltung ihre Freunde verliert, steht sie zu ihrer Meinung und kämpft gegen die Welle an.

Laurie verkörpert die Einzelkämpfer in der Gesellschaft. Sie steht für all die Menschen, die sich anfangs neutral mit einer Sache befassen (in diesem Fall eine Organisation) und sich durch Überdenken aller Pro- und Contra-Argumente ihre eigene Meinung bilden. Diese Meinung entsteht durch Objektivität, Toleranz und Vorurteilsfreiheit gegenüber anderen Standpunkten. Diese Menschen weisen Stärke und Hartnäckigkeit auf. Sie stehen zu dem was sie denken und kämpfen für die Durchsetzung ihrer Ideale auf gerechtem Wege - durch aussagekräftige Argumentation. Die Intelligenz ist insofern wichtig, da Menschen mit einem erweiterten Bildungsspektrum Situationen nicht nur einseitig hinterfragen und daher nicht so leicht manipulierbar sind. Starke Ausprägung des Selbstbewusstsein, Überzeugung und Mut zu dem zu stehen, was man denkt, sind Eigenschaften von Personen eines starken Charakters. Wenn Menschen dieser Art mit einer Bewegung wie, z.B.der Welle, konfrontiert werden, sehen sie nicht nur die positiven Folgen sondern auch die negativen Auswirkungen. Es wird nicht von den Problemen weggesehen, man versucht dagegen anzukämpfen. Hier zeigt sich, dass diese Menschen wissen wer sie sind. Ihre Identität ist ausgereift. Sie kennen ihre Ideale, Werte und versuchen diese umzusetzten jedoch ohne dabei andere Menschen zu gefährden.

Das soziale Image spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Laurie ist ein Vorbild für viele Schüler aufgrund ihrer guten Noten und ihrem Freund. Menschen, die von der Gesellschaft akzeptiert werden und sich in ihrer Umgebung wohl fühlen, leiden nicht unter dem Wunsch nach Veränderung. Sie lassen sich nicht aus ihrem Umfeld entreissen. Daher ist es schwierig Menschen zu verleiten, die glücklich sind mit ihren Lebensumständen.

2.2. Robert Billings

Robert ist ein Außenseiter. Er hat keine Freunde an der Schule und wird von seinen Mitschülern gemobbt. Ein Grund hierfür ist sein äußeres Erscheinungsbild, da er etwas dicker ist. Seine Leistungen in der Schule sind nicht gut und er lässt sich schulisch sowie sozial sehr gehen.

Umgesetzt in die Gesellschaft stellt Robert die Menschen dar, die keinen Halt in der Gesellschaft finden. Diese Gruppe wird verachtet und übergangen. Gründe liegen in ihrem Aussehen oder in Vorurteilen. Menschen, die keine Akzeptanz gewinnen, leiden unter Verzweiflung und Hilflosigkeit. Problematisch ist hier die Naivität und Depression, die die Menschen aufweisen. Am Beispiel von Robert im Bezug zur Welle wird deutlich, dass diese Menschen sich leicht zu Taten verleiten lassen. Ihr Traum endlich zur Masse dazu zu gehören wird erfüllt doch die gefährlichen Auswirkungen und den Preis den sie dafür lassen mussten, erkennen sie nicht oder gar schlimmer, sie verdrängen ihn: das Aufgeben individueller Werte für die Masse. Robert ist nicht der Intelligenteste. Er will nicht lernen und verliert somit sein Fassungsvermögen. Die Beschränkung des Blickwinkels ist für diese Charaktere nicht von Vorteil, da sie eher dazu neigen Meinungen ohne kritisches Hinterfragen zu übernehmen. Diese Menschen sind leicht anfällig für faschistsiches Handeln und sind (leider) meist die breite Masse.

Doch was passiert mit diesen instabilen Persönlichkeiten wenn sich ihre gerade aufgebaute Scheinwelt löst? Deutlich an dem Beispiel von Robert wird hier, dass dieses Davonlaufen vor dem eigenen Denken nicht von Dauer ist. Diese Menschen legten ihr Denken und Handeln in die Hände eines einzigen Führers. Doch als dieser nicht mehr da ist, sind sie völlig desorientiert. Sie leiden unter Angstzuständen und stehen im Grunde wiederrum am Anfang ihrer Misere. Es ist vergleichbar mit einem Teufelskreis. Veranschaulicht wird hier die Tatsache, dass Menschen, die nur verdrängen und weglaufen wollen, stets zurück zu ihrem Anfang gelangen. Bei Unzurfriedenheit mit einer Situation sollte man sich mit ihr auseinandersetzten und erkennen wofür man kämpfen will und somit die wichtigste Frage des Lebens, wofür wir denn eigentlich leben, an andere weiterzugeben.

2.3. Ben Ross

Mr. Ross ist der Geschichtslehrer an der Highschool und bei seinen Schülern sehr beliebt aufgrund seines abwechslungsreichen Unterricht. Er erscheint anfangs eher als jugendlicher Typ (erkennbar an seinem Kleidungsstil), der versucht auf seine Schüler einzugehen doch im Laufe des Textes entsteht ein Wandel seines Auftretens aufgrund seiner überlegenen Haltung in den Führerrolle der Welle.

Ben verkörpert eindeutig die Führerrolle, jedoch wächst er eher in die Rolle hinein. Zu Anfang sieht er die Welle als Experiment, letztendlich scheint ihm aber seine Position zu gefallen. Seine Schüler unterliegen ihm und befolgen seine Befehle blind. Menschen, die bewusst zu manipulierenden Mitteln greifen aufgrund ihres ständigen Machtbestrebens werden hier aufgegriffen. Obwohl Mr. Ross die Veränderungen der Klassengemeinschaft schon zu Anfang bemerkte, stoppte er das Experiment nicht. Er schien sich mit der Führerrolle gerne zu identifizieren. Hier wird der Hunger nach Macht und der menschliche Egoismus klar herausgestellt. Menschen, die eine gewisse Intelligenz aufweisen können diese auch im negativen Sinne nutzen, zu ihrem eigenen Profit. Macht über Menschen, eine hierarchische Rangfolge ist für diesen Menschentyp wichtiger als ein friedliches Miteinanderleben in der jeder Mensch gleich ist. Meist sind sich die Menschen nicht über die Auswirkungen ihres Egoismus bewusst und Handeln unüberlegt. Am Beispiel von Ben Ross wird deutlich, dass erst die Auswirkungen der Welle eine Grenze überschreiten mussten, um ihm klar zu machen, dass das Experiment gestoppt werden muss. In den häufigsten Fällen von Egoismus erkennen die Menschen im letzten Moment was sie durch ihre Selbstlosigkeit angestellt haben und das sie dadurch ihre Mitmenschen ausgenutzt und hintergangen haben. Folglich ist es ihnen noch möglich in der letzten Sekunde die Notbremse zu ziehen und den Schaden, den sie bei ihrer Umwelt hinterlassen haben in Grenzen zu halten, wie auch hier an dem Beispiel von Mr. Ross. Leider trifft dieses Schema nicht auf alle Machthungrigen zu. Rücksichtslosigkeit und Ausbeutung von Freunden sind die Folge. Einige verlieren sogar ihre letzte Menschlichkeit bei Missachtung der Grundrechte von Anderen wie z.B. bei Unterdrückung und Terrorisierung von Minderheiten.

Leider wurde uns in der Vergangenheit verdeutlicht wie weit Menschen für Macht und Kontrolle gehen würden. Blicken wir zurück auf die Jahre zwischen 1933 - 1945 während des 2.Weltkriegs und der Judenverfolgung: Wie konnte ein Mann (im wahrsten Sinne des Wortes) über Leichen gehen allein der Macht wegen? Wie können heutzutage noch Menschen in ihm einen Helden sehen und ihn verehren für seine Taten?

Für mich persönlich ist dies unvorstellbar. Wir können nur hoffen, dass diese kranken Köpfe nicht die Vergangenheit zurück holen wollen und uns selbst an der Nase fassen nicht die Fehler unserer Vorgänger blind zu wiederholen.

3. Zurück in der Realität

3.1. Stellungnahme des Autors

Das Ziel des Autors ist es mit dem Text die Menschen zu erreichen und ihnen die Gefahr einer solch starken Bewegung nahe zu legen. Die Leser werden dazu aufgefordert über das Gelesene nachzudenken und sich ein eigens Urteil darüber zu bilden. Da der Text auf einer wahren Begebenheit beruht, ist somit die Handlung umso greifbarer und gleichzeitig erschreckender. Es wird die Problematik des 2.Weltkrieges aufgegriffen, die in ein Klassenzimmer umgestzt wurde. Für Schüler und Jugendliche ist somit die Aktualität des Problems leichter zu realisieren, da Gleichaltrige betroffen waren, die einen ähnlichen Alltag besaßen wie sie selbst. Durch die Neutralität des Autors in dem Text, sind die Leser nicht gefährdet unbewusst die Ansicht des Autors zu übernehmen. Wir Leser werden dazu aufgefordert uns selbst mit der Sachlage kritisch auseinander zusetzen und uns unser eigens Urteil zu bilden.

3.2. Was geschah nach der Welle?

Ben Ross ist in dem Text die Verkörperung eines Geschichtslehrers, der ein Experiment durchführt, welches letztlich aus den Fugen gerät. In der Realität heißt dieser Mann Ron Jones. Er ist der Lehrer der kalifornischen Highschool an der dieses Experiment durchgeführt wurde und auf dem der Text "Die Welle" basiert.

Auch in der Realität war das Ziel den Schülern die Problematik des 2.Weltkrieges zu vermitteln. Als Ron Jones damals die Welle ins Leben gerufen hatte, war er sich in keinster Weise über die Auswirkungen bewusst. Nach dem Experiment war es für Ron Jones, sowie für alle Mitglieder der Welle, eine Herausforderung zurück in die Wirklichkeit zu finden. Viele Schüler hatten sich von der Welle abhängig gemacht und wurden durch die Auflösung aus ihrem Gleichgewicht entrissen. Mr.Jones setzte sich lange mit seinen Schülern auseinander und gewöhnte sie langsam wieder an den Alltag. Bei Befragung der ehemaligen Welle-Mitglieder war das Spektrum an Antworten groß, bei der Frage was sie aus ihrer Erfahrung mit der Welle gelernt hatten. Von Begeisterung über Gleichlosigkeit und ernsthafter Belehrung war alles dabei. Interessant ist natürlich, was mit der Person geschah, die durch die Rolle des Robert verkörpert wurde. Hat er zurück in den einstigen Außenseiter-Trott gefunden? Zum Glück nicht. Natrülich war es für ihn am schwierigsten von der Welle loszulassen. Durch sie bekam er das Gefühl zu der Masse dazu zugehören. Zu Anfang verlor er den Glauben an seinen Wert als menschliches Wesen doch nach langwierigen Gesprächen mit Mr.Jones erlangte er Selbstwertgefühl und die Erkenntnis, dass ein guter Mensch nicht nur durch schulische Leistung bedingt ist. Mr.Jones fand heraus, dass dieser Schüler gut im Handwerklichen ist. Er bekam eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Klasse zugeteilt; er kümmerte sich um die Reperatur und Instandhaltung der Schreibmaschinen. Heute wissen wir das "Robert" Flugzeugmechaniker ist und zufrieden mit seinem Leben ist. Letztenendes hat er es doch noch geschafft, sich selbst zu verwirklichen und glücklich zu sein.

4. Die Thematik im Bezug auf die heutige Gesellschaft

4.1. Sind wir anfällig für faschistisches Handeln?

Im Rückblick auf unsere Evolution stellen wir fest, dass wir Menschen im Grunde "Rudeltiere" sind. Dies weist daraufhin, dass wir Menschen auf unsere Artgenossen angewiesen sind. Damals spiegelte sich dies in dem Drang nach Kommunikation sowie in dem gemeinschaftlichen Leben wieder. Heutzutage behaupten zwar viele Menschen sie seien Einzelgänger doch tief in jedem von uns steckt der Wunsch nach Sicherheit, Liebe und Geborgenheit. Wir Menschen leiden unter der Angst des Alleine-Seins. Folglich sehen wir in der Gesellschaft eine Art Schutz vor der Einsamkeit. Menschen sehnen sich nach einer Gruppe von Gleichgesinnten, denen man vertrauen kann. Dieser freundschaftliche Zusammenhalt erfüllt die Bedürfnisse des menschlichen Wesens: Geborgenheit, Sicherheit und Liebe.

Doch was passiert mit Menschen, die sich nicht integrieren können oder gar schlimmer, nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und von ihr, der Gesellschaft, verstoßen werden? Ihre Bitte an die Mitmenschen nach Akzeptanz wird abgeschlagen aufgrund simpler Vorurteile. Dieser Rückschlag formt in gravierendster Weise das Selbstbewusstsein. Es wird geschwächt und erreicht eine gewisse Instabilität, die soweit führen kann, das diese Menschen ihre eigene Persönlichkeit aufgeben und gegen ihren eigenen Willen sich in eine Rolle zwängen, nur um der gesellschaftlichen Norm gerecht zu werden. Die Folge daraus ist der Verlust der eigenen Identität, sowie das stetige Davonlaufen vor sich selbst.

Betrachten wir die heutige Gesellschaft stellen wir fest, dass diese in verschiedene Lebensstandards unterteilt ist, was folglich aus einem verschiedenen Bildungsstand resultieren kann. Lebensstandard und Bildungsstand sind zwei wichtige Faktoren zur Entstehung einer rebellierenden Bewegung, wie in diesem Falle zur Entstehung einer faschistischen Organisation.

Der menschliche Bildungsstand ist natürlich und sozial bedingt. Wir menschen sind von Geburt an mit einer gewissen Intelligenz ausgestattet doch im Laufe unserer Entwicklung formen wir unseren eigenen Charakter und unseren Horizont in Abhängigkeit der sozialen Lebensumstände.

Menschen, die eine gute schulische Bildung und eine gute Erziehung genießen durften, wurden des freien Denkens gelehrt und können aufgrund ihrer gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen Handlungen sowie Situationen besser einschätzen. Konfrontationen stehen sie im ersten Moment kritisch gegenüber und betrachten sie objektiv, so fern dies möglich ist, bis sie sich eine eigene Meinung darüber bilden. (Natürlich bedeutet dies nicht, dass Menschen mit einer guten Bildung 100% gegen Verblendung geschützt sind.)

Menschen, die eine weniger gute Bildung genossen, neigen eher dazu verschiedene Verhaltensmuster zu kopieren und letzlich auch zu übernehmen. Problematisch ist dies auch wieder in der Hinsicht, da auch diese Menschen schnell unter einem Persönlichkeitsverlust leiden können.

(An dieser Stelle möchte ich vermerken, dass diese Folgerungen rein hypothetisch sind und in keinster Weise ausdrücken sollen, dass meine Einschätzungen auf jeden Einzelnen zutrifft.)

Der Lebensstandard spielt in der Hinsicht eine Rolle, da Menschen, die unzufrieden und verzweifelt sind aufgrund ihrer Stellung in der Gesellschaft, leichter Organisationen verfallen können, die mehr Wohlstand und besseres Image versprechen. In dem Konsum-Zeitalter in dem wir leben, leidet die Menschheit unter dem Drang nach Luxus - nicht nur im materiellen Sinne. Der Wunsch nach einem einfachen und bewundernswerten Leben lässt Menschen über "Leichen" gehen. (vgl. Absatz: geschichtlicher Einschub !) In der Hinsicht neigen die Menschen dazu alles zu tun, für die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche auch wenn diese ihre Mitmenschen verletzen und benachteiligen würden. Dies zeigt das eine deutliche menschliche Schwäche ihr eigener Egoismus ist, der sie dazu bringt sich von einem Führer leiten zu lassen, in der Hoffnung ihre Wünsche mögen durch ihn erfüllt werden.

geschichtlicher Einschub:

Nach dem 1.Weltkrieg war die politsche Macht Deutschlands noch schwach. Adolf Hitler wandte sich der Politik zu und stieg schnell in seiner Partei auf. Aufgrund der Nachkriegs-Leiden (wie Hungersnot, Arbeitslosigkeit und Zerstörung des Landes) bot sich für Hitler an, die Juden als Sündenbock für die Sachlage verantwortlich zu machen. Für das deutsche Volk war es eine einfache Lösung andere Menschen für ihre Misere die Schuld zu zuweisen und ihren Ärger an ihnen auszulassen. Geschwächt und hoffnungslos durch die Niederlage, war das Volk naiv genung um Hitlers Versprechungen von einem besseren Leben Glauben zu schenken. Durch Hitlers Animation und die Vorstellung an die Erfüllung der Versprechungen, war das damalige deutsche Volk bereit alles für Hitler zu tun. Hitler war sich bewusst über die Schwäche des Volkes und hat es sich zu seinem eigenen Nutzen gemacht. Obwohl wir heute wissen, dass er ein Psychopath war, war er trotzdem ein intelligenter Mann. Er setzte seine Intelligenz (wie z.B. seine Redekunst) geschickt ein um aus der damaligen Sachlage zu profitieren.

Doch wie schafft es eine Minderheit (wie damals die Nazis) ein solch starkes Machtmonopol auszubauen?

Das Problem liegt darin, dass die Minderheiten gut organisiert sind und zusammenhalten. Bei aggressiven Minderheiten, wie den Nazis, die durch Gewalt ihr Ziel erreichen wollten, kam noch die gute Bewaffnung und gewaltbereitschaft hinzu. Die Mehrheit, also das restliche Volk, ist zwar groß aber unorganisiert. Sie bilden keine Einheit obwohl sie derselben Meinung sind. Sie sind vergleichbar mit einer schweigenden Mehrheit. Das damalige deutsche Volk hatte sich nicht zusammengeschlossen, war verängstigt. Einzelne Personen und Gruppierungen versuchten sich zu wehren. Der Erfolg war im Vergleich zum Verlust minimal.

Der Mensch an sich ist beeinflussbar, die Stärke wiederrum hängt von den oben einzeln aufgeführten Faktoren ab. Es ist einfacher, jemand Anderen für sich Denken zu lassen und die Verantwortung für sein Tun und Handeln demjenigen zu übertragen. So ist es für einen selbst leichter sich einzureden, man habe doch von nichts gewusst; so ist es auch letztlich für einen selbst leichter mit seinem Gewissen ins Reine zu kommen.

5. Persönliche Stellungnahme

Nach einmaligem Lesen des Textes wird man zwar mit der Situation konfrontiert, jedoch konnte ich mir noch kein genaues Bild machen. Durch die Arbeit an dem Referat war ich sozusagen gezwungen mich mit der Thematik näher zu beschäftigen. Mir wurde klar, dass sich dieser Vorfall auch an jeder anderen Schule hätte abspielen können. Mir wurde klar, dass ich mir selbst nicht sicher war, wie es mir ergangen wäre an dieser Schule. Ich fing an mir Gedanken über Gründe und Ursachen zu machen, die dafür verantwortlich waren, dass Menschen in eine Art Bann gerissen wurden. Ich kam zu dem Entschluss, dass es zwei wesentliche Unterschiede gab: zum einen die natürlich bedingten Faktoren, zum anderen die durch die Gesellschaft geformten Faktoren (vgl. Absatz: 2; 4.1). Ich erkannte, wie grausam wir doch eigentlich sind, wir, die Gesellschaft. So wie wir sie brauchen, so wie wir von ihr abhängig sind, macht sie uns doch auch gleichzeitig kaputt. Es ist eine Art Massenstrom. Wir werden entweder mitgerissen und verlieren einen Teil unserer Idividualität oder stellen uns gegen ihn, tragen dafür die Konsequenzen, aber stehen zu unserer Persönlich keit. Die Entscheidung liegt bei uns - immer.

6. Quellenangaben

Internet-Seiten:

www.shoa.de

www.arte-p.de

www.athenee.lu

www.gebonn.de

Texte:

Die Welle -Morton Rhue-

Ravensburger Verlag

The Wave -Morton Rhue-

Puffin Edition

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Inhaltsangabe von Rhue, Morton - Die Welle
Note
11
Autor
Jahr
2003
Seiten
11
Katalognummer
V108259
ISBN (eBook)
9783640064571
Dateigröße
415 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Auswirkungen, Ursachen etc.
Schlagworte
Rhue, Morton, Welle, Thema die Welle
Arbeit zitieren
Maricia Lélé (Autor:in), 2003, Inhaltsangabe von Rhue, Morton - Die Welle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108259

Kommentare

  • Gast am 23.3.2015

    Brauchbarer Inhalt
    Bei den Charakteristiken könnte man David Collins hinzufügen und außerdem nach Einleitung, Hauptteil und Schlussteil Gestalten. Außer ein paar Rechtschreibfehlern ist dies ziemlich gut verwendbar.

  • Gast am 22.11.2008

    Nicht wirklich gut.

    Die meisten Schüler lesen das Buch im Fach "Deutsch", hier sollte die Arbeit unter einer ethischen Fragestellung stehen. Daher hat man das Gefühl, dass sie "nicht Fisch noch Fleisch" ist. Für das Fach "Deutsch" ist es viel zu oberflächlich ausgearbeitet, aber auch ethische Inhalte sind nicht wirklich erkennbar. "Die Entscheidung liegt bei uns - immer" - das ist dermaßen banal, es wirkt fast schon komisch.

  • Gast am 5.5.2008

    gute Darstellung.

    Joa, also ich hab mir deine Arbeit angeschaut in der Hoffnung, darin die Lösung meiner Hausaufgabe zu finden... Ich habe wirklich einige verwertbare Details gefunden und bin dir sehr dankbar! ;)

  • Gast am 10.4.2007

    toll.

    tolle arbeit tolles buch

  • Gast am 31.3.2005

    Gute Arbeit, aber keine Zusatzinfos außerhalb des Buches!.

    Ich finde Hausarbeit über Morton Rhue und seinem Werk "Die Welle" gut, aber es ist eigentlich nur eine Zusammenfassung von dem, was im Buch steht. Das ist grundlegend nichts schlechtes, aber ich erhoffte mir Zusatzinformationen über Morton Rhue und den "Opfern" des realen Experiments wie Robort Billings oder Laurie Saunders. Ich hätte gerne mehr über die "echten" Schüler erfahren.

    M.f.G.
    Stockheim

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Titel: Inhaltsangabe von Rhue, Morton - Die Welle



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