Gerhard Schöne - Pädagogische Aspekte und inhaltliche Werte seiner Kinderlieder


Seminararbeit, 2003

35 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biografie: Gerhard Schöne
2.1 G. Schönes Einordnung in das System der DDR
2.2 G. Schönes Kinderlieder – Entstehung und Anliegen

3. Pädagogische Aspekte
Intellektuelle Erziehung
Hygienische und körperliche Erziehung
Sittliche Erziehung
Ästhetische Erziehung

4. Einsatz der Kinderlieder im Unterricht am Beispiel der Gerhard-Schöne-Grundschule Gera

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang Liedtexte

1. Einleitung

„Meine Lieder sollen

Lebenszeichen sein.

Sie sollen ansingen

gegen alles, was Leben verhindern

oder einschränken will.

In uns und um uns herum.“ [1]

So definiert der ostdeutsche Liedermacher Gerhard Schöne den Anspruch seines umfangreichen Lieder-Repertoires, welches die Menschen in der ehemaligen DDR prägte und seine stets wachsende, weit verbreitete Fan-Gemeinde auch heute noch zum Nachdenken anregt. Wie viele andere DDR-Kinder begleiteten mich in den 80er Jahren vor Allem seine zahlreichen „Kinderlieder aus aller Welt“[2], sowie die „Lieder aus dem Kinderland“[3], welche faszinierende, komische, traurige, bunte Geschichten erzählen vom „Riese Glombatsch“, dem Mädchen „Jule“, das sich nicht waschen will, ebenso wie vom „Traummann Fidibus“ und dem „Kinderland“, in dem „die Kinder alles dürfen, kippeln, krabbeln, schmatzen, schlürfen, popeln.“ (Schöne, Gerhard: Kinderland)[4] und welche durch Schönes musikalische Eigenart nicht nur mir sehr eindrücklich im Gedächtnis haften. Darf man den begeisterten Stimmen der Presse Glauben schenken, so ist der Liedermacher nach Meinung der >Berliner Zeitung< ein „Aufrührer des Herzens“[5] und laut >Freies Wort< ein „Unermüdlicher Ideenarbeiter“[6]. Einer, der Mut macht Verrücktes auszuprobieren und der den Blick auf die ganz kleinen Wunder im Alltag zu lenken versteht. All dies trägt er mit meist sanften Tönen an sein (Kinder-)Publikum heran. Bei genauerer Betrachtung seiner Lieder fällt aber auch auf, dass der Liedermacher scheinbar nicht nur durch Ideenreichtum und musikalische Vielfalt die Herzen seiner kleinen (und großen) Zuhörer erreicht, sondern auch inhaltlich genau die Themen ansingt, welche Kinder in ihrem Alltag erleben. Thematisiert werden beispielsweise die Suche nach Freunden, nach Anerkennung, Ausgrenzung, Gesundheit, Freiheit und Eigenständigkeit.

So möchte ich mich im Umfang dieser Hausarbeit mit Leben und Werk des Künstlers beschäftigen und daraus resultierend den folgenden Fragen nachgehen:

Welche Themen und pädagogischen Aspekte enthalten Gerhard Schönes Kinderlieder?

Kann er als Pädagoge bezeichnet werden?

Welchen Stellenwert darf man seinen Liedern damals wie heute zuordnen?

So werde ich nacheinander zuerst kurz auf die Biografie Gerhard Schönes, danach auf seine Einordnung in das politische und gesellschaftliche System der Deutschen Demokratischen Republik eingehen und anschließend Entstehungsgeschichte und Art seiner Kinderlieder erläutern. Im Hauptteil wird eine genauere Analyse einiger ausgewählter Lieder von den AMIGA Schallplatten, bzw. Ravensburger CDs „Lieder aus dem Kinderland“ und „Kinderlieder aus aller Welt“ erfolgen. Abschließend möchte ich am Beispiel der „Gerhard Schöne Grundschule“ in Gera darstellen, wie die Kinderlieder des Künstlers praktisch in den Unterricht der Schüler eingebunden werden können, welche pädagogischen Ziele damit verfolgt werden und welchen Stellenwert sie einnehmen.

Wichtig zu nennen ist ebenfalls, dass ich dieser Arbeit ein Grundwissen über das Politik- und Bildungssystem der DDR voraussetze. Eine genaue Wiedergabe geschichtlicher, sowie politischer Umstände und Tatsachen würde den Rahmen der Hausarbeit sprengen. Diese schriftliche Analyse kann lediglich Ansätze der Arbeit und Ausschnitte aus dem Leben Gerhard Schönes aufzeigen. Sie ist darum nicht als vollständige Aufarbeitung zu betrachten.

2. Biografie

Gerhard Schöne wurde als eines von 5 Kindern am 10. Januar 1952 in Coswig (Sachsen) als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Durch dessen schriftstellerische Tätigkeit erahnte Gerhard Schöne schon früh, dass die Sprache etwas Wichtiges sein müsse. Sein Interesse für Musik und Lieder kam bereits in jungen Jahren zum Vorschein und so entstand im Alter von 15 Jahren die erste Tonträgeraufnahme. Nach Abschluss der Schule erlernte er in Leipzig den Beruf des Korpusgürtlers und ging anschließend seiner Leidenschaft als Musiker und Schauspieler nach. Als Laienschauspieler der „Spielgemeinde Leipzig“ tourte er durch zahlreiche Kirchengemeinden und verkündete das Wort Gottes. 1972 bewarb er sich an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin, wurde zunächst dort angenommen und erhielt einige Wochen später, nachdem man in Erfahrung gebracht hatte, dass Schöne den Wehrdienst verweigert hatte, eine Absage. Es folgte ein Jahr Jugendarbeit in der Gemeinde in Coswig. Nebenbei sammelte er bei kleinen Konzerten und Veranstaltungen wie „Offene Abende für junge Leute“ weiter Auftrittserfahrung. Als Briefträger arbeitete er von 1973-1978 und absolvierte zeitgleich ein Fernstudium für Unterhaltungsmusik und Gesang an der „Carl Maria von Weber“-Musikhochschule in Dresden. 1978 wird er zu den Bausoldaten nach Stralsund eingezogen. Diese Zeit gilt als seine bis dahin größte schöpferische Phase.

Seit 1979 ist Gerhard Schöne als freischaffender Liedermacher mit Auftrittsgenehmigung tätig. Seine erste Langspielplatte (LP) „Spar deinen Wein nicht auf für morgen“ erschien 1981. Ein Jahr darauf veröffentlichte er mit „Lieder aus dem Kinderland“ seine ersten Kinderlieder. Bis heute sind über zwanzig Schallplatten, CDs, Videos und Liederbücher erschienen. Seine Konzerte, eine Mischung aus Musik und Theater, finden auf internationalen Bühnen, in Kirchen und Stadthallen statt.

Man ehrte den Künstler unter Anderem 1987 mit dem Kunstpreis der FDJ und dem der DDR, 1989 mit dem Nationalpreis der DDR und 2002 mit der vom Verband Deutscher Schulmusiker (VDS) vergebenen Leo-Kestenberg-Medaille[7] ; zudem ist er UNICEF-Botschafter und engagiert sich verschiedentlich abseits der Medien. Seinen Namen tragen zwei Schulen (in Wolmirstedt und Gera).[8]

Auf diesem biografischen Hintergrund wird nun eine vorsichtige Einordnung Schönes in das gesellschaftliche und politische System der DDR vorgenommen werden.

2.1 Schönes politische Haltung

„Alles muss klein beginnen,

lass etwas Zeit verrinnen.

Es muss nur Kraft gewinnen

Und endlich ist es groß.“[9]

Diese Liedzeilen beschreiben wohl am Besten den langen Weg, den Gerhard Schöne bis zum Beruf des Liedermachers ging. Ein Weg, der ihn so manchen Kompromiss-Umweg machen ließ. Kompromissbereitschaft dürfte hier besonders im Lichte seiner christlichen Grundeinstellung zu betrachten sein: der Künstler suchte nicht die Konfrontation, er suchte den Ausgleich. Er verurteilte weder das bestehende System der DDR, das ihm Grenzen in seiner künstlerischen, freien Entfaltung setzte, zum Beispiel durch Zensur und Absprache seiner Liedtexte, noch hob er sich darüber hinweg. Er konnte es tolerieren und versuchte, im Rahmen seiner Möglichkeiten vor Ort an einer neuen, freieren Welt zu bauen. Als Opportunisten darf man ihn darum sicherlich nicht abstempeln. Einordnen ließe er sich wohl eher als Pazifist und „kritischen Bürger“, wie er sich selbst in einem Interview mit Thomas Steierhoffer von der >KirchenZeitung< im März 2000 bezeichnet hat:

„Ich habe mich als kritischen Bürger gesehen. Den Wunsch, die DDR abzuschaffen, hatte ich nie. Meine Idee war, zwei Modelle von Gesellschaftordnungen könnten durchaus nebeneinander auf der Welt existieren. (...) Damals habe ich mit meinen künstlerischen Möglichkeiten daran gearbeitet, dass die DDR offener, freier und toleranter wird.“[10]

In diesem Sinne brachte Gerhard Schöne sein Repertoire sowohl auf kirchliche als auch auf staatliche Bühnen, gab Konzerte auf dem Kirchentag, spielte aber ebenso auf Wunsch der „Konzert- und Gastspieldirektion“ (KGD) unter Anderem in Kantinen, Werkhallen, Betriebskulturhäusern, Nachtbars und Turnhallen. Er nutzte alle sich ihm bietenden Möglichkeiten, um nicht nur in Kirchenkreisen bekannter zu werden. Dies bestätigt sein Motto, welches besagt, „dass seine Botschaft – und zwar unverändert und nicht modifiziert – an alle Orte gehört und an allen Orten gehört werden kann.“[11] Auch wenn seine Texte nicht selten für „politisch bedenklich“ gehalten wurden, so konnte ihm die Staatssicherheit nie antikommunistische Aktivitäten oder Äußerungen nachweisen, wie man einem Stasi-internen Schreiben vom 4. Mai 1983 entnehmen kann. Dort heißt es: „„Der Liedermacher Gerhard Schöne ist überzeugter Anhänger christlich-humanistischen Gedankengutes. Gegenüber der DDR verhält er sich loyal und ist bemüht, seine künstlerische Entwicklung in Übereinstimmung mit den Gesetzen der DDR zu vollziehen. In seiner Tätigkeit erhält er eine umfangreiche staatliche und gesellschaftliche Förderung (eigene Schallplatten, Fernsehauftritte u.a.) Feindlich-negative Verhaltensweisen des Schöne sind unserer Diensteinheit nicht bekannt.““[12]

Überlegungen einer eventuellen Auftrittssperre konnten in Sofern entkräftet werden, als klar war, dass Schöne sich seines zu Anfang vornehmlich kirchlichen, breiten Publikums sicher sein konnte. Genügend Freiraum zur Entfaltung schuf er sich durch den geschickten Umgang mit Veranstaltern. Viele Freunde bei Rundfunk und Fernsehen, im Komitee für Unterhaltungskunst und dem Kulturministerium hielten ihm dafür den Rücken frei. So ist es nicht verwunderlich, dass ihm über die Jahre der Balance-Akt zwischen Tabus und eigenem Anliegen gut glückte.[13]

Mit Hilfe der bisher geschilderten Informationen können im folgenden Kapitel Entstehung und Anliegen seiner Kinderlieder besser nachvollzogen werden.

2.2. Schönes Kinderlieder – Entstehung und Anliegen

Wie in der Einleitung bereits angedeutet, erschienen Schönes erste Kinderlieder auf der LP „Lieder aus dem Kinderland“ im Jahr 1982. Mittlerweile ist diese AMIGA-Platte auch als CD bei Ravensburger erschienen. Seine kunterbunte Liedermischung kommentiert der Künstler auf der CD-Hülle folgendermaßen:

„Ich will Emotionen hervorrufen, Mut machen und erschrecken.

Ich will Anstöße geben, zu eigenen Schritten ermuntern,

die die Kinder sich bisher nicht zugetraut haben.“

So singt er vom „Kinderland“, in dem alle Träume wahr würden, man aber auf Muttis Gutenachtkuss vergeblich warten dürfe, „denn dort [...] [gäbe] es keine Großen“. Im „Lügenlied“ erfährt man, dass Vater am Daumen lutsche, Uhren im Urwald wüchsen und im Schwarzen Meer Tinte sei. „Der F-Tsch-Chqu-&%-Wumm-Apparat“ helfe überall, wo Unerwünschtes auftrete. Und Schmusen müsse schließlich sein. „Kalle, Heiner, Peter“, die Außenseiter, „Kinder, die nicht stark, nicht schnell sind, Kinder, die nicht ganz so hell sind“, brächten ganz ungeahnte Talente zum Vorschein und bewiesen erstaunlichen Mut, weshalb man sie unbedingt kennen lernen solle. Ebenso käme die dreckige Jule dank einer guten Fee zu der Einsicht, dass es ohne Waschen nicht ginge.[14] 11 weitere Lieder sind auf dieser Platte zu finden. Mal lustig, mal traurig oder nachdenklich, meist in leise Töne und einfühlsame Melodien gebettet. Gerhard Schöne selbst sagt, er könne sich nicht mehr daran erinnern, wann die ersten Kinderlieder entstanden seien. Irgendwie schienen ihm die Lieder jedoch zuzufliegen: „ „Ich spürte, daß ich für ein Kinderrepertoire eine Antenne habe und von Kindern gut verstanden wurde. Da erst habe ich mir dann ganz bewußt Gedanken über Themen und Ideen gemacht und ein ganzes Kinderprogramm entworfen.“[15]

Aus Mitmachliedern für Groß und Klein entstanden somit die Lieder, welche Gerhard Schöne zum Durchbruch verhalfen. Mühelos eroberte er mit „Kinderland“ ab 1982 alle Bereiche der Gesellschaft und alle Generationen. Neben weiteren Programmen für Erwachsene schuf G. Schöne von nun an auch gezielt Sammlungen von Kinderliedern:

Von 1983 bis 1989 entstanden ein Kinderhörspiel, die „Kinderliedersammlung aus aller Welt“, die mehr als 100 Lieder zählt, Lieder zu Bildern von Malern verschiedener Länder und Zeiten, Filmmusik für den Kinderfilm „Der Junge mit dem großen, schwarzen Hund“, sowie weitere Kinderfilmmusik, die AMIGA-LPs „Menschenskind“ (1985), „Du hast es nur noch nicht probiert“ (1988), „Lebenszeichen“ (1989) und schließlich der Band „Kinder-Lieder-Galerie“ beim Verlag „Lied der Zeit“. In der Zeit nach 1989 erschienen neben verschiedenen Zusammenschnitten der bereits veröffentlichten Lieder auch neue Alben: 1991 „Ich bin ein Gast auf Erden“, wofür der Liedermacher mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet wurde, 1992 „Die sieben Gaben“, 1993 das Kinderliederalbum „Bis die Katze bellt“, 1995 die mit dem Leopold-Medienpreis ausgezeichnete Platte „Böses Baby Kitty Schmidt“, 1996 das Kinderhörspiel „Die große Erfindung des kleinen Herrn Mutzelbach“, sowie im Jahr darauf ein weiteres Hörspiel: „Der glattrasierte Weihnachtsmann“. Ebenfalls 1997 erschien „Seltsame Heilige“, 1998 die Alben „Alligatoren in der Kanalisation“ und „Das Leben der Dinge“. Im Jahr 2000 wurde „Das Perlhuhn im Schnee“ veröffentlicht und 2001 erschienen von Gerhard Schöne vertonte „Kindergedichte“.[16]

Woher kommt solch eine Flut von Ideen, die den Liedermacher Lied um Lied zu seinem reichhaltigen Repertoire hinzufügen lässt?

Die Wurzeln für derartige Phantasie und Spiellust sind sicherlich in seiner Vergangenheit zu suchen. Nicht zuletzt in der Erziehung, die er selbst im pazifistischen, christlichen Elternhaus genoss: Einer Erziehung zu einer freien Persönlichkeit, welche den Weg als Ziel sieht und sich nie mit erhobenem Zeigefinger herablassend gegenüber Anderen verhält. Auch ist in diesem Zusammenhang seine Leidenschaft für Schauspiel, Gaukelei, Zirkus und die damit einhergehende kindliche Begeisterungsfähigkeit zu nennen. Die Autoren Danuta und Matthias Görnandt stellen fest:

„Er probierte einfach die Welt und ihre verrückte Konstruktion als Klettergerüst für sein eigenes und ewiges Kindsein aus. [...] Und so hat er sich auch in keiner Weise „bewußt“ oder mit einem bestimmten Anliegen daran gemacht, Kinderlieder zu schreiben.“[17]

Vielmehr dürfte es aus ihm herausgesprudelt sein. Sein Anliegen aus dem zu Beginn der Hausarbeit genannten Zitat, gegen alles den Menschen Einengende ansingen zu wollen, hat sich gleichsam auf die Lieder an junge Menschen übertragen. Denn ganz offensichtlich scheinen sie die Befreiung von inneren und äußeren Zwängen am Nötigsten zu haben, um in einem anderen, einem toleranteren Bewusstsein für- und miteinander aufwachsen zu können. Gerhard Schöne, der die Konfrontation meidet, dafür den Ausgleich, das einander begreifende Miteinander sucht, wird von den Autoren auch „der Mann der Fragen“[18] genannt. Wie ein Kind stellt er der Welt unzählige Fragen, welche sich häufig in seinen Kinderliedern widerspiegeln. Er selbst ist der Kind gebliebene Liedermacher. Und als solcher beugt er sich nicht herab, sondern steht beim Singen auf Augenhöhe mit seinen großen und kleinen Zuhörern. Auf diese Art und Weise vermittelt er glaubhaft das Anliegen seiner Lieder: er weckt Emotionen und Mut in den Kindern.

3. Pädagogische Aspekte

Einige Kinderlieder Gerhard Schönes sollen nun inhaltlich auf pädagogische Aspekte hin untersucht werden. Da ich diese Aspekte im anschließenden Kapitel auf den Erziehungsalltag einer Grundschule übertragen werde, macht es Sinn, einige wichtige pädagogische Ziele aus den verschiedenen Bildungsaufträgen der Bundesländer Deutschlands hervorzuheben. So wird beispielsweise der Bildungsauftrag der Schule gemäß §2 des Niedersächsischen Schulgesetzes von 1975 für die Grundschule folgendermaßen formuliert:

„Die Schule soll (...) die Persönlichkeit der Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen weiterentwickeln. (...) Die Schüler sollen fähig werden, die Grundrechte für sich und jeden anderen wirksam werden zu lassen, die sich daraus ergebende staatsbürgerliche Verantwortung zu verstehen und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft beizutragen, nach ethischen Grundsätzen zu handeln sowie religiöse und kulturelle Werte zu erkennen und zu achten, ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Toleranz zu gestalten, den Gedanken der Völkerverständigung zu erfassen und zu unterstützen, Konflikte vernunftgemäß zu lösen, aber auch Konflikte zu ertragen, sich Informationen zu verschaffen und sich ihrer kritisch zu bedienen, ihre Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksmöglichkeiten zu entfalten und sich im Berufsleben zu behaupten.“[19]

Jedes Bundesland verfügt über eine solche gesetzlich geregelte Grundlage der Schulordnung und dürfte ähnlich der Niedersächsischen Gesetzesvorlage ihre Werte und Ziele formulieren. Um den Kern des Erziehungsauftrags unserer (Grund-)Schulen zu konkretisieren, entnehme ich der „Schriftenreihe des Kultusministers“ über die Schule in Nordrhein-Westfalen[20] eine Übersicht, welche diesen Auftrag übersichtlich in 4 Bereiche gliedert:

1. Natur, Arbeit, Technik 2. Individuum, Gruppe, Gesellschaft
3. Sinnliche Wahrnehmung, Kunst, Ästhetik
4. Religion, Glaube, Weltdeutung[21]

Ähnlich wurden die Lebens- und somit Erziehungsbereiche der Kinder bereits in der DDR unterteilt. Das „Gesetz über das einheitlich sozialistische Bildungssystem“ von 1965, sowie weitere Bildungsprogramme[22] sahen grundsätzlich eine Einteilung in vier Bereiche vor:

a) intellektuelle Erziehung und Beschäftigung
b) hygienische und körperliche Erziehung
c) ästhetische und
d) sittliche Erziehung[23]

Diese Bereiche umfassen in heutigem Verständnis Bildungs- und Erziehungsziele wie z.B.: Förderung zur Teamfähigkeit, Aufbau von Sozialverhalten und Toleranz, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, Erziehung zu kritischer Selbsteinschätzung und Selbstverantwortung. Angestrebt werden außerdem der Sinn für Gerechtigkeit und gewaltfreie Konfliktbewältigung, die Förderung individueller Talente und Fähigkeiten, Entfaltung der Fantasie- und Kreativitätspotentiale, die Erweiterung der Lern- und Konzentrationsfähigkeit, Körperbewusstsein und -pflege. Nicht zuletzt soll die Ehrfurcht vor dem Leben an die Kinder herangetragen werden.

In Bezug auf die Kinderlieder Gerhard Schönes stellt sich nun die Frage: Lassen sich derartige pädagogische Aspekte in seinen Liedern wiederfinden? Selbstverständlich darf man die Lieder nicht endgültig in bestimmte Kategorien einteilen. Sie vereinen viele Aspekte und dürfen nicht einseitig betrachtet werden. Dennoch lassen sich bestimmte pädagogische Ansprüche herausfiltern.

Die folgende Analyse soll dazu einige Ansätze und Ausschnitte liefern. Orientieren werde ich mich dabei an der zuletzt genannten Einteilung. Sie hatte Geltung zu einer Zeit, als der DDR-Bürger Gerhard Schöne selbst Kindergarten und Schule besuchte. Man könnte vermuten, dass sie ihn und seine spätere Tätigkeit prägte. Zwar müssen die Inhalte dieser Erziehungsbereiche neu gefüllt, bzw. überarbeitet werden, um sie in die heutige Zeit übertragen zu können, in jedem Fall aber stellen sie sinnvoll die Bereiche dar, die das Kind ganzheitlich zu einer eigenständigen Persönlichkeit erziehen sollen.

3.1 Intellektuelle Erziehung

Unter intellektueller Erziehung verstand man in der DDR unter Anderem, das Kind in verschiedenen Bereichen, welche Wissen und Konzentrationsfähigkeit erweitern, zu fördern: „Aufmerksamkeit, Phantasie, Gedächtnis und Denkvermögen der Kinder sind zu entwickeln. (...) Sie sind mit einfachen Zeit-, Mengen- und Raumvorstellungen vertraut zu machen.“[24] Außerdem sollen Informationen zum gesellschaftlichen Leben, zur Umwelt und Natur an das Kinder herangetragen werden. Intellektuelle Erziehung umfasst somit nicht nur reine Wissensvermittlung. Sie soll vordergründig grundsätzliche Vorstellungskraft im Kind wecken und seiner Neugier auf die Umwelt, der kindlichen Wissbegierde, nachgeben.

Beispiel:

Der Liedermacher Schöne vermischt in seinem „Lügenlied“[25] Phantasie mit Wirklichkeit. Heraus kommt eine amüsante Aufzählung verdrehter Tatsachen. Einige Beispiele: Im Sommer kann man Schlitten fahren, dafür ist es am Nordpol sehr warm. Anstelle des Kleinkindes lutscht der Vater am Daumen. Frauen haben Bartwuchs und Polizisten benehmen sich lustig. Affen laufen mit Frisuren herum. Das Schwarze Meer besteht aus Tinte und die Kinder werden vom Storch gebracht. Als Refrain dient der ungläubige Zwischenruf eines Kinderchores:

„Das glaub ich nicht, das glaub ich nicht.

Du bist ganz ungezogen.

Das glaub ich nicht, das glaub ich nicht“

Antwort des Sängers: „Kein Wörtchen ist gelogen!“

Den Kindern ist klar, dass es sich um Lügen handelt. Sie korrigieren den „Lügner“. Schließlich wissen sie bereits, dass nur Kinder am Daumen lutschen, Frauen keinen Bart tragen und auch das Schwarze Meer reines, klares Wasser beinhaltet. Ihr Wissen wird hier auf die Probe gestellt. Gleichzeitig liefern die Lügen zum Schmunzeln anregende Phantasien und Ideen. Sie verlangen, dass man gewohnte Tatsachen und Begriffe hinterfragt und spaßeshalber umkehrt. Zum Einen verdeutlicht dieses Lied die kindlich fragende Art des Liedermachers Gerhard Schöne, der sich in die Rolle des Kindes hineinversetzt und Sachverhalte in Frage stellt, welche für den Erwachsenen zwar völlig eindeutig, für Kinder aber oftmals missverständlich sein können. Zum Anderen hält es die Kinder an, selbst verrückte Ideen zu entwickeln. Mit dem erworbenen Wissen zu „spielen“, nicht Alles als unveränderlich hinzunehmen.

3.1 Hygienische, körperliche Erziehung

Reinlichkeit und Körperpflege scheinen in unserer Zeit immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Sie sind Ausdruck von Wohlstand und guter Erziehung. Gesundheit und gepflegtes Auftreten gelten als vorbildlich. Früh sollen die Kinder lernen, effektiv Zähne zu putzen und ihren Körper regelmäßig zu reinigen, damit Krankheiten vorgebeugt werden kann. Zudem sollen Eigenständigkeit und Körperbewusstsein gesteigert werden.

Beispiel:

Besonders gut verdeutlicht wird dieser Aspekt durch Gerhard Schönes bekanntes Kinderlied „Jule wäscht sich nie“[26].

Refrain: „Sieht man sie kommen, heißt es : oohh!

Hört man sie reden, heißt es : aahh!

Doch riecht man sie, so heißt es : iihhh!

Denn Jule wäscht sich nie!“

Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, Jule, das hübsch und gebildet auftritt. Menschen, die es sehen und hören sind angetan. Da sich Jule jedoch nicht wäscht, schreckt ihr unangenehmer Geruch jeden ab, der sich ihr nähert. So erfährt sie Ablehnung und Ausgrenzung. Zudem ist es ihr unmöglich, einen Mann zu finden, der sie heiraten will. Eine gute Fee nimmt sich ihrer an und das kluge Mädchen erkennt, wie wichtig Waschen ist:

„Sie riecht die Seife und denkt : hhmm!

Sie wäscht sich richtig sauber : aahh!

Sie sieht sich selber und sagt : ... ei!

Jetzt ist die Schweinerei vorbei!“

Durch Jules Geschichte erfährt das Kind, welche Vorteile es hat, sich gut zu pflegen. Vor Allem das Thema der gesellschaftlichen Anerkennung wird hier aufgegriffen: Jedes Kind möchte Freunde finden und angenommen werden. Dass Waschen nichts Schlimmes ist, sondern im Gegenteil, auch Spaß und „Genuss“ bereiten kann, wird einem vielleicht ängstlichen Kind zusätzlich vermittelt. Und wer sich selbst schön findet und zufrieden ist, der strahlt dies auch aus. Somit können Selbstachtung und Selbstvertrauen des Kindes eine Stärkung erfahren. Schönes Lied veranschaulicht also nicht nur die sozialen Konsequenzen, sondern weist implizit auch auf die Auswirkungen auf Psyche und Verhalten desjenigen Kindes hin, welches sich mit „Jule“ identifizieren kann.

Der Aspekt der körperlichen Erziehung durch Bewegung, Sport und dynamisches Spiel wird in einem anderen Kinderlied aufgegriffen. Alt bekannt ist das Motiv des Hampelmannes. Einen typischen Hampelmann darzustellen, erfordert die Koordination von Armen und Beinen, sowie Gleichgewicht und Ausdauer. Ins Besondere für jüngere Kinder ist dies eine echte Herausforderung, die meist mit viel Spaß verbunden ist.

Beispiel:

Gerhard Schöne lädt in einem seiner Mitmachlieder ein, gleich mehrere verschiedene Hampelmänner kennen zu lernen. Im „Hampelmännerlied“[27] sucht eine Frau beim Fundbüro verzweifelt nach ihrem (Hampel-)Mann. Dort stellt man ihr nacheinander 4 Hampelmänner vor, die jeweils unterschiedliche Bewegungen mit Kopf, Rumpf, Armen, Bauchen, Beinen und Po ausführen. Die zuhörenden Kinder sind aufgefordert, die vorgegebenen Wackel-, Tanz-, Hüpf- und Drehbewegungen, sowie Mimik des Hampelmannes mitzumachen. In den Zwischenphasen können die Kinder außerdem ein ausgelassenes „Lalala“ mitsingen. Gerhard Schöne selbst stellt den Kindern die Hampelmänner vor und lockt sie durch derartige Mitmachlieder bei Konzerten von ihren Plätzen. Spielerisch lernen die Kinder so Bewegungs- und Koordinationsabläufe kennen. Es wäre durchaus denkbar, solche Art Lieder im Kindergarten oder im Sportunterricht an Grundschulen einzusetzen.

3.3 Sittliche Erziehung

Schlägt man zur Begriffserläuterung das Wort „Sitte“ im Wörterbuch[28] nach, so findet sich folgende Definition:

„ (...) Die in Sozialisations- und Erziehungsprozessen erworbenen Werte und Normen, die die Handlungsweisen der Angehörigen einer Kultur, Gesellschaft, Gruppe oder Glaubensgemeinschaft bestimmen. Der Begriff enthält die Forderung nach gutem sittlichem Verhalten, einem Sollen. (...)“[29]

Werte und Normen haben sich im Laufe der Zeit mehrfach in Zielsetzung oder Priorität geändert. Sie stehen aber auch heute eng in Verbindung mit christlichen Werten wie Nächstenliebe, Toleranz, Hilfsbereitschaft, sowie mit demokratischen Grundprinzipien, darunter: Gleichberechtigung aller Menschen, freie Meinungsäußerung und Solidarität. So sollen die Kinder zu sittlichem Verhalten erzogen werden. Sie sollen lernen, sich als Teil einer Gemeinschaft zu sehen, darin Aufgaben und Verantwortung für Handlungen zu übernehmen, sowie fremde Menschen und Meinungen tolerieren zu können.

In Bezug auf Gerhard Schönes Lieder müssen an dieser Stelle auch die ganz persönlichen Bedürfnisse der Menschen nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung genannt werden. Diese Aussage und die damit verbundene Aufforderung, den Menschen mehr Liebe entgegen zu bringen, liegt seinen Liedern im Allgemeinen zu Grunde.

Beispiel:

Von Außenseitern handelt ein Kinderlied namens „Kalle, Heiner, Peter“[30]. Die drei Jungen sind bei anderen Kindern nicht beliebt. Man hänselt sie wegen ihrer Andersartigkeit: Heiner ist zu dick, trifft darum beim Fußball nicht jeden Ball. Peter ist ein stiller Junge mit dicker Brille und Kalle, ein schwacher Junge, weint oft. Da sich kein Kind die Mühe macht, die Jungen näher kennen zu lernen, bleiben ihnen auch deren Talente verborgen. Es stellt sich heraus, dass der dicke Heiner besonders tierlieb, Peter sehr musikalisch und der schwache Kalle recht mutig ist. Die letzte Strophe fordert auf, gerade solchen Kindern eine Chance zu geben:

„Kalle, Heiner, Peter

Solche kennt wohl Jeder.

Kinder, die nicht stark, nicht schnell sind,

Kinder, die nicht ganz so hell sind.

Doch lernst du sie richtig kennen, lässt du sie nicht stehen.

Wirst du etwas ganz Besonderes grad bei ihnen sehen.

Und ihr könnt auf Erden die besten Freunde werden.“

Jeder Mensch hat seine Schwäche, ein Jeder ist aber auch mit Talenten und Begabungen ausgestattet. Alles zusammen macht diesen Menschen aus. Es ist wichtig und spannend, einen Mitmenschen erst ganz kennen zu lernen, bevor man über ihn urteilt; diese Botschaft überbringt Schönes Lied.

Einen weiteren Punkt möchte ich in diesem Zusammenhang aufgreifen: Toleranz gegenüber fremden Menschen und Kulturen. Da Kinder meist noch nicht so stark mit Vorteilen belastet sind wie Jugendliche und Erwachsene, keine festgefahrene Meinung über eine gesellschaftliche Gruppe haben, können sie wesentlich offener auf Gleichaltrige zugehen. Das Spielen vereint Kinder aller Kulturen. Dennoch nehmen Kinder Andersartigkeit wahr. Diese Andersartigkeit jedoch nicht zu bewerten, sondern neben der eigenen zu tolerieren, das ist ein Ziel Gerhard Schönes. Seine „Kinderlieder aus aller Welt“[31] tragen wesentlich dazu bei, dass ein kultureller Austausch stattfindet. Inhalte, Rhythmen, Instrumente und Gesang der Kinderlieder sind in jedem Land anders geprägt. Gerhard Schöne stellt ins Deutsche übersetzte Kinderlieder aus Italien, USA, England, Russland, Bulgarien, Tansania, Mexiko, Kuba, Australien, China, Japan, Bolivien, Angola, Kanada, Venezuela, Frankreich, Spanien und Schweden vor. Dadurch bekommen die Kinder Einblick in verschiedene Kulturen und Lebensweisen, was wiederum dem Gedanken der Toleranz und Völkerverständigung dienlich sein kann.

3.4 Ästhetische Erziehung

Die ästhetische Erziehung ist diejenige, welche „sich mit den Erscheinungsformen des Schönen, den Gesetzmäßigkeiten in den Künsten und den Wirkungen ästhetischer Phänomene auf den sinnlich wahrnehmenden, einfühlend verstehenden und reflektiert urteilenden Menschen befasst.“[32]

Schwer ist es, genau zu definieren, was mit dem Begriff „Künste“ gemeint ist, denn Kunst, bzw. Ästhetik lässt sich in vielen (Er-)Lebensbereichen finden. Allein die Ästhetik der Musik und ihre Wirkung auf den Menschen sind schwer in Worte zu fassen. Ästhetische Erscheinungen in der Natur zu finden, ist ein Element der ä. Erziehung. Sei es, eine besonders wohlgeformte, leuchtend blühende Pflanze zu entdecken oder Wolkenformationen am Himmel zu beobachten. Seien es elegant geschwungene Bergketten im Gebirge oder auffällige Fellmuster von Tieren. Schönheit ist überall zu finden. Zu definieren ist sie ganz individuell. Eine Aufgabe der ästhetischen Erziehung dürfte darin liegen, die Kinder prinzipiell für ästhetische Phänomene zu sensibilisieren.

Beispiel:

Gerhard Schöne gelingt es immer wieder, auf schöne Situationen oder Momente, kleine Wunder und wundersame Geschichten aufmerksam zu machen. Das Wunder der Entstehung und Schönheit einer kleinen Apfelsine wird in „Mein Apfelsinchen-(Bolivien)“[33] beschrieben.

Und in „Der Traummann Fidibus“[34] wird versucht, eine Erklärung zu finden für die wundersame Tatsache, dass man beim Träumen Geräusche von außen mit einbezieht, das Ende eines Traumes jedoch nie klar erkennbar ist.

Refrain: „Ich bin der Traummann Fidibus.

Ich denk mir aus, was ihr so träumt.

Doch pass ich auf, dass ihr den Schluss

Von einem schönen Traum versäumt.“

Ein psychoanalytisches Phänomen, mit dem sich Psychologen und Wissenschaftler schon lange Zeit auseinandersetzen, wird den Kindern hier spielerisch nahegebracht.

Aspekte ästhetischer Erziehung sind jedoch nicht nur inhaltlich in Gerhard Schönes Liedern zu finden, es ist sogar denkbar, seine Kinderlieder als Mittel für ästhetische Erziehung in Kindergarten oder Grundschule einzusetzen. Dabei könnten die Kinder frei nach der Musik oder dem Text eines Liedes malen, zeichnen, modellieren. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, vielmehr wird sie durch die Geschichtenlieder angeregt.

Anregungen, um Schönes Lieder praktisch in den Unterricht und die Erziehung mit einzubinden, bietet die vorangehende Analyse in jedem Fall. Wie das konkret aussehen kann, möchte ich nun am Beispiel einer Grundschule in Gera darstellen.

4. Einsatz der Kinderlieder im Unterricht

„13. Grundschule Gera“, so hieß die Schule vor ihrer Namensänderung. Seit dem 3.Mai 1999 trägt sie den Namen „Gerhard-Schöne-Grundschule“, und das nicht ohne Grund. Aus den Unterlagen zur Namensgebung[35] wird deutlich, welch großer Stellenwert Gerhard Schönes Liedern im pädagogischen Umfeld und Alltag dieser Schule beigemessen wird. Dort heißt es:

„Die Lieder von Gerhard Schöne sind seit Jahren fester Bestandteil unseres Unterrichts. Viele seiner Lieder haben ein zutiefst humanistisches Anliegen. (...) [Er] holt die aus dem Schatten, die nicht den geläufigen Ansprüchen an Schönheit, Mut und Sportlichkeit entsprechen. Den Schwächeren, den Verzagten hilft er, stark zu sein. Seine Lieder verdeutlichen uns: Jedes Kind, jeder Mensch ist anders. Dieses Anderssein muss toleriert und akzeptiert werden. Eine Schule sollte das vorleben.“

Diesen Vorbildcharakter nimmt die Grundschule in Gera sehr ernst und hat dazu bisher, nach Aussage der Schulleitung, bereits folgende Maßnahmen ergriffen:

- Lesekurse,
- Förderung und Integration von Aussiedlerkindern,
- Kontakte zu Schulen in England, sowie Englischunterricht ab Klasse 3
- Patenprogramme mit Schulen in Finnland, Polen und Spanien,
- Arbeitsgemeinschaften für Zeichnen, Theatergruppe, Chor, Flötenunterricht,
- Schulfeste zur Begabtenförderung,
- regelmäßige Theaterbesuche und Einbeziehung der Stücke in den Unterricht,
- Ausgestaltung einer kleinen Schulbücherei.[36]

Außerdem möchte die Schule in den Unterrichtsfächern (besonders: Deutsch, Musik, Ethik, Heimatkunde, Zeichnen) mit Einsatz der Kinderlieder Gerhard Schönes vor Allem seinem humanistischen Anliegen gerecht werden und widmet sich so „verstärkt der musischen, der sprachlichen und betont emotionalen Unterrichtsweise (...)“.[37]

Der Einsatz von Schönes Liedern im Musikunterricht eröffnet in diesem Zusammenhang beispielsweise folgende Möglichkeiten: Lieder können nachgesungen werden, sie können mit einfachen Musik-, bzw. Rhythmusinstrumenten begleitet werden, Liedtexte können umgedichtet oder um neue Strophen ergänzt werden. Nicht zuletzt können lustige Mitmachlieder in Mimik, Gestik und Körperbewegung nachgespielt werden. Anregungen und angestrebte (Erziehungs-, bzw.Lern-) Ziele haben die unter 3.1 bis 3.4 vorgestellten Lieder bereits geliefert. Auch eignen sich Schönes Lieder, um musikalische Programme einzustudieren und zur Aufführung zu bringen. Auf diese Weise gestaltet sich das jährliche Einschulungsprogramm der Grundschule in Gera immer in Bezug auf Schönes Lied „Die Schule vom Killifisch“(Japan)[38]. Den Erstklässlern soll mit der Geschichte von der Schule des kleinen Fisches die Angst vor ihrem eigenen Schulanfang genommen werden.

Insgesamt werden in der Gerhard-Schöne-Grundschule die Lieder des Künstlers variabel und unkompliziert im Kontext des Lehrplans in den Musikunterricht eingebracht.

Doch auch in anderen Fächern kommen Schönes Lieder zum Einsatz. In Ethik sollen den Kindern unter Anderem Werte wie friedliches Miteinander, Toleranz und verantwortliches Handeln nähergebracht werden. So werden Unterricht und Erziehung auf Grundlage des Lehrauftrages durchgeführt, in dem es heißt:

„Selbständiges Denken und Handeln, Achtung vor der Würde des Menschen und Toleranz gegenüber der Überzeugung anderer, Anerkennung der Demokratie und Freiheit, den Willen zu sozialer Gerechtigkeit, die Friedfertigkeit im Zusammenleben der Kulturen und Völker und die Verantwortung für die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen und die Umwelt zu fördern.“[39]

Gerhard Schönes Lieder tragen nach Meinung der Schulleiterin, Frau Walther, einen entscheidenden Teil dazu bei, den Kindern die aktuellen Problematiken der Völkerverständigung, Ausländerdebatte und Ausgrenzung andersartiger Menschen verständlich zu machen. Auch erinnert der Künstler einfühlsam daran, dass wir unsere Mitmenschen und deren innere Werte als das Wichtigste schätzen sollten. Lieder wie „Vergesst ihr auch das Beste nicht?“[40] und „Die zurückgelassnen Kinder“[41] fordern auf, gerade die kleinen Menschen der Gesellschaft, unsere Kinder, nicht zu übergehen, sondern in ihnen das wertvollste Gut zu erkennen. Frau Walther erwähnt diese Lieder im Zusammenhang mit der Elternarbeit an ihrer Schule. Sie kommen dort an Elternabenden ebenso zum Einsatz wie im Unterricht der Kinder.

Des Gleichen hat der Liedermacher das Thema Umweltschutz vertont: „Ich bin ein Gast auf Erden“[42] spiegelt seine Haltung gegenüber Natur und Umwelt wider. Es verdeutlicht den Schülern im Ethik- wie auch im Heimatkundeunterricht eindrücklich, welche Verantwortung Menschen durch ihre Eingriffe in die Umwelt tragen müssen. Dieses kritische Lied regt die Kinder zur Diskussion an, über ihr eigenes Verhalten und die Möglichkeiten zum Schutz der Umwelt nachzudenken. Mit Verwendung vom Bild des „Gastes“ schildert Gerhard Schöne, dass er sein Dasein auf Erden als Zwischenstation ansieht, und erkennt mit dieser Einsicht die „Regeln“ des „Hausherren“, unserer Natur, an. Über diese will er sich nicht hinwegsetzen oder rücksichtslos eigene Regeln aufstellen. Er kritisiert damit das auf den eigenen Vorteil bedachte, unreflektierte Denken unserer Zeit, welches Ausdruck des menschlichen Egoismus ist. Schöne stellt seinem Gegenüber indirekt die Zukunft betreffende Fragen: Was hinterlassen wir zukünftigen Generationen? Ist die Welt nach uns noch lebenswert? Aus diesen Fragen soll jedoch keine Hilflosigkeit resultieren. Die Schule kann Forum sein, um Umweltschutzaktionen durch Engagement von Schülern, Eltern und Lehrern ins Leben zu rufen und zu fördern.

Wir können etwas tun, um die Welt zu verändern, müssen uns dafür aber aktiv einsetzen; diese mutmachende Botschaft soll ebenfalls im Ethik- und Religionsunterricht der Gerhard-Schöne-Grundschule vermittelt werden. Von politischen Spannungen und Konflikten sind die Kinder ebenso beunruhigt, wie ihre Eltern. Dass sie jedoch nicht machtlos sind, sondern auch mit kleinen Schritten etwas bewegen können, das spiegeln Schönes Lieder, wie zum Beispiel „Du hast es nur noch nicht probiert“[43] und „Glück oder Unglück“[44], wider.

Im Deutschunterricht ist ein Einsatz des Liedgutes im Sinne der Anregung zu fantasievollem Schreiben denkbar. Gerhard Schönes musikalische Erlebnisberichte und Ausflüge in die Welt der Träume können als Ausgangspunkt für eigene Geschichten, Reime und Gedichte vorgeschlagen werden. Außerdem können Gespräche über Sprache und Ausdruck mit Schönes Liedtexten verknüpft werden.

Endlos scheint die Liste der für den Einsatz im Unterricht geeigneten Lieder und ihrer pädagogischen Relevanz. Ihr Einsatz bleibt nicht auf einzelne Fächer beschränkt, vielmehr bieten sie umfangreiche Möglichkeiten, um fächerübergreifenden Unterricht zu realisieren. Bestätigung dafür findet man nicht zuletzt unter den Kindern selbst, welche, so berichtet die Schulleiterin, Gerhard Schönes Lieder mit Begeisterung annehmen. Die Gerhard-Schöne-Grundschule in Gera zeigt, welche Verwendung sowohl den Liedern als auch dem Anliegen des Künstlers gerecht wird: Gerhard Schönes musikalische Botschaften sind Aufhänger, Instrument oder Gegenstand einer Erziehung, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt, nicht seine Leistungen.

5. Zusammenfassung

Lenkt man abschließend den Blick zurück auf die Ausgangsfragen, so denke ich, dass in Anbetracht der Ergebnisse aus der vorangegangenen Analyse Folgendes eindeutig bejaht werden kann: Viele der Lieder Gerhard Schönes haben tatsächlich pädagogischen Charakter. Sie zeigen Aspekte und Erziehungsziele auf, wie wir sie aus der modernen Pädagogik kennen. Jedoch wäre es ein Fehler, das Repertoire seiner (Kinder-) Lieder nur der pädagogischen Relevanz unterzuordnen. Schönes Lieder lassen sich nicht kategorisieren. Selbst die Trennung zwischen Liedern für Erwachsene und Liedern für Kinder ist fraglich. Und so kann man zu Recht die Frage stellen:

Wer oder was ist Gerhard Schöne? Der passionierte Liedermacher lässt sich nicht einfach in eine Sparte drücken. In ihm vereint sich Zigeuner, Zauberer, Weltenbummler, Musiker, Schauspieler, Kind und Erwachsener, Schüler und Lehrer. Ist Gerhard Schöne nicht Lehrer bzw. Pädagoge[45], wenn er seinen Zuhörern die Welt in Geschichtenliedern darstellt, sie ihnen „erklärt“ und zu eigenen Schritten aufmuntert? Ist er nicht Pädagoge, wenn die humanistischen Botschaften seiner Lieder den Menschen, ob groß oder klein, erreichen und in ihm ernsthaftes Nachdenken, sowie, daraus resultierend, verantwortliches Handeln bewirken? Ich bin der Ansicht: Er ist es. Das Handeln der Grundschule in Gera - die Einbindung seiner Lieder in Erziehung und Unterricht - ist Beleg dafür, dass Schönes Lieder das Potential besitzen, an der ganzheitlichen Erziehung eines Menschen mitzuwirken. Mit der Auszeichnung vom Verband Deutscher Schulmusiker (vds) durch die Leo-Kestenberg-Medaille im April 2002 erfährt dieses Potential offizielle Anerkennung. In der Pressemitteilung des vds heißt es:

„Der Verband Deutscher Schulmusiker (vds) verleiht alle zwei Jahre die

Leo-Kestenberg-Medaille an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße

um die schulische Musikerziehung verdient gemacht haben,

nicht selbst aber als Schulmusiker tätig sein dürfen.“[46]

Stattdessen ist Gerhard Schöne als Liedermacher tätig, der seine Botschaften überzeugt in Kinderzimmer, Altenheime, Kirchen und Konzerthallen hineinsingt. Wer ihn live erlebt hat weiß, welche Lebensfreude, aber auch welche Ernsthaftigkeit von ihm ausgeht. Beides manifestiert sich in seinen Liedern und verleiht ihnen besonders wertvolle Bedeutung. Somit kann auch die Frage nach dem Stellenwert der Lieder Gerhard Schönes beantwortet werden: Seine Generationen übergreifenden und zeitlosen musikalischen Zeugnisse, Geschichten und Fantasiereisen tragen, meiner Meinung nach, in hohem Maße dazu bei, dass nicht nur Kinder die Welt mit neuen Augen sehen und ihr „neu-gierig“ begegnen, nach dem Motto: „Wir haben es nur noch nicht probiert!“

6. Literaturverzeichnis

Druck und Schrift:

Görnandt, Danuta und Matthias : Gerhard Schöne. Ich bin ein Gast auf Erden – Ansichten, Gespräche, Lieder. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2000

Der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen: Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Musik. Köln: Greven Verlag GmbH 1985

Der niedersächsische Kultusminister: Rahmenrichtlinien für die Grundschule. Hannover: Hermann Schroedel Verlag KG 1975

Liegle, Ludwig: Ziele, Inhalte und Methoden der Vorschulerziehung. In: Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): Materialien zur Lage der Nation. Vergleich von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik. Köln: Verlag Wissenschaft und Politik Berend von Nottbeck 1990

Schaub, H./ Zenke, K.-G.: Wörterbuch der Pädagogik. München: dtv 2000

Veröffentlichungen im Internet:

http://www.gerhardschoene.de

http://www.gerhardschoene.de/presse.html

http://www.gerhardschoene.de/person.html

http://www.gerhardschoene.de/GS_biogr.html

http://www.vds-mv.de/seiten/start.htm

http://www.gemeinden-in- berlin.de/public_htm./rubriken/kirchenzeitung/index_kztg.html

Musikmedien:

Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD Nr. 544 922-2

Schöne, Gerhard : Kinderlieder aus aller Welt. Ravensburger CD Nr. 544 920-2

Schöne, Gerhard: Lieder im Märchenmantel. Die sieben Gaben. BuschFunk CD 1992

Schöne, Gerhard : Ich bin ein Gast auf Erden. BuschFunk CD 1991

Schöne, Gerhard: Du hast es nur noch nicht probiert. AMIGA-LP 1988

Sonstige:

Frau Walther (Rektorin der Gerhard-Schöne-Grundschule, Trebnitzerstr. 20, 07545 Gera): Unterlagen zur Namensgebung

Telefon-Interview mit Frau Walter, 29.01.2003, 11:30 Uhr

7. Anhang Liedtexte

Fußnote 9 „Alles muss klein beginnen“

Refrain: Alles muss klein beginnen,

lass etwas Zeit verrinnen.

Es muss nur Kraft gewinnen

und endlich ist es groß.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Du hast es nur noch nicht probiert. AMIGA-LP 1988

Fußnote 33 „Mein Apfelsinchen“ (Bolivien)

Mein Sonnenball, mein Apfelsinchen

Und auch dein Duft will mich betören.

Mein Sonnenball, mein Apfelsinchen

Und auch dein Duft will mich betören.

II: Deine Mama ist ein Baum, ja.

II: Mein Apfelsinchen, mein süßes,

Deine Mama ist ein Baum, ja.

Mein Apfelsinchen, mein süßes.

Dein Papa ist ein Honigbienchen.:II

Ich mag dich, willst du mir gehören?:II

Rot ist dein Kleid, es soll dich schmücken.

Rot ist dein Kleid, es soll dich schmücken.

II: Weiß ist das Röckchen darunter

Weiß ist das Röckchen darunter.

Du bist so süß, ich möchte dich pflücken.:II

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Kinderlieder aus aller Welt. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1987

Fußnote 43 „Du hast es nur noch nicht probiert“

Gleich kommt der Staatsmann vorbei

im Diplomatenconvoi,

die Polizeieskorte rollt langsam heran.

Du hebst gebietend die Hand, und die Eskorte hält an.

Du nimmst den Staatsmann mal ganz herzlich in den Arm.

Und du sagst ihm ins Gesicht,

was dir gefällt und was nicht

und welchen Wunsch du offen hast.

Und er bedankt sich ganz lieb

und sagt: „Das war`n guter Tipp!

Sei`n Sie heut Abend mein Gast!“

Du hast es nur noch nicht probiert

und darum glaubst du`s nicht!

Im Kino kommt heut ein Film

mit dieser Schauspielerin,

bei der dein Herz so klopft, dass sich die Jacke beult.

Sie sitzt vorm Spiegeln betrübt und fragt: „Ob einer mich liebt?“

Das halbe Kino schluckt. Das halbe Kino heult.

Da stehst du auf und rufst: „Ich!“

Und alle starren auf dich,

doch sie springt aus der Leinwand raus.

Ein leerer Fleckt bleibt im Bild,

ihr zwei umarmt euch wie wild,

dann geht ihr glücklich nach Haus.

Du hast es nur noch nicht probiert

und darum glaubst du`s nicht!

Du gibst dich so stinknormal. Es ist dir selbst ein Qual.

Doch eines Tages fällst du auf im Einerlei.

Da explodiert dein Gefühl, du tanzt im Menschengewühl.

Du bist ein Tango, ein Vulkan, ein Jubelschrei.

Die Leute rings um dich her

erstarr`n und atmen nicht mehr.

Die Zigaretten gehen aus.

Es schweigen Autos und Bahn,

dein Tanz hält Flugzeuge an,

und endlich donnert Applaus.

Du hast es nur noch nicht probiert

und darum glaubst du`s nicht!

Mensch, du bist hart wie ein Stein,

wie zärtlich könntest du sein,

und die gefrornen Blicke tau`n wie nichts dahin.

Mensch, du bist stumm wie ein Fisch, und alles wartet auf dich.

In dir steckt doch noch so viel Ungeahntes drin!

In dir schläft Tanz und Gesang,

und was noch keinem gelang,

das packst vielleicht gerade du.

In dir schläft Mut, Phantasie,

na und vielleicht ein Genie. Quelle: Schöne, Gerhard:

Na los, nun trau dir`s doch zu! Du hast es nur noch nicht probiert.

AMIGA-LP 1988

Du hast es nur noch nicht probiert...

Fußnote 44 „Glück oder Unglück“

War ein Bäuerlein, hatte nur ein Pferd.

Lief das Pferd davon und ist nicht heimgekehrt.

Kamen alle Nachbarn an, klagten laut: „Du armer Mann!

So ein Unglück, so ein Unglück, so ein Unglück nein!“

Doch das Bäuerlein sprach leis:

„Ob`s ein Unglück ist, wer weiß?

Morgen bin ich schlauer!“

Als das Pferd tags drauf durch das Hoftor schritt

Brachte es dem Bäuerlein noch ein Wildpferd mit.

Kamen alle Nachbarn an, freuten sich: „Du guter Mann!

So ein Glück, hey, so ein Glück, hey, so ein Glück, hey hey!“

Doch das Bäuerlein sprach leis:

„Ob`s ein Glück ist, nun, wer weiß?

Morgen bin ich schlauer!“

Und des Bauern Sohn ritt das Wildpferd ein.

Stürzte von dem Pferd und bracht sich ein Bein.

Kamen alle Nachbarn an, klagten laut: „Du armer Mann!

So ein Unglück, so ein Unglück, so ein Unglück nein!“

Doch das Bäuerlein sprach leis:

„Ob`s ein Unglück ist, wer weiß?

Morgen bin ich schlauer!“

Als ein Krieg im Land ausbrach zog man die Burschen ein.

Nur des Bauern Junge nicht mit dem gebrochnen Bein.

Kamen alle Nachbarn an, freuten sich: „Du guter Mann!

So ein Glück, hey, so ein Glück, hey, so ein Glück, hey hey!“

Doch das Bäuerlein sprach leis:

„Ob`s ein Glück ist, nun, wer weiß?

Morgen bin ich schlauer!“

Dein Verhängnis ist doch vielleicht dein Glück!

Und dein Hauptgewinn bricht dir das Genick!

Sei heut zufrieden, dass du lebst. Und noch einen Finger hebst.

Morgen oder übermorgen oder überübermorgen kommt ja doch

Der Tod!

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder im Märchenmantel – Die sieben Gaben. BuschFunk CD 1992

Fußnote 27 „Hampelmännerlied“

Die Frau von einem Hampelmann lief auf das Fundbüro

und heulte los: „Mein Mann ist weg und ich weiß gar nicht wo.“

Da sprach der Herr vom Fundbüro: „Dann kommen sie mal rein.

Wir haben viele Hampelmänner. Welcher wird’s denn sein?

Hier dieser wackelt mit dem Kopf, wie es kein Andrer kann

und steckt ganz weit die Zunge raus...“

„Nein, das ist nicht mein Mann!“

Refrain: Lalalallalallaaa.

„Und der da hebt die Arme hoch und wackelt mit dem Po.

Ist das vielleicht ihr Hampelmann?“

„Das ist er nicht, iwo.“

„Er schüttelt seine rechte Hand und hebt das rechte Bein.

Dann kommt die linke Seite dran.“

„Das ist er auch nicht, nein!“

Refrain

„Da hab ich Einen, der sich dreht und lacht übers Gesicht.

Ich nehme an, das wird er sein?“

„Nein, nein, das ist er nicht.“

„Er beugt den Rumpf nach rechts und links, dann vor rund dann zurück.

Das ist bestimmt ihr Hampelmann.“

„Ach nein, ich hab kein Glück!“

„Der Letzte wackelt mit dem Kopf und hebt die Arme so.

Dann steckt er weit die Zunge raus und wackelt mit dem Po.

Er schüttelt seine rechte Hand und hebt das rechte Bein.

Dann kommt die linke Seite dran.

Das macht er wirklich fein!

Er beugt den Rumpf nach rechts und links, dann vor und dann zurück.

Dann dreht er sich im Kreis herum und lacht vor lauter Glück.“

Refrain

Da rief die Frau vom Hampelmann: „Ich dank dem Fundbüro!

Mein lieber Mann ist wieder da und ich bin wieder froh!“

Refrain

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1982

Fußnote 42 „Ich bin ein Gast auf Erden“

Ich bin ein Gast auf Erden.

Bald muss ich wieder gehen.

Umarme ich Gefährten

sag ich: „Auf Wiedersehn!“,

dann denke ich beklommen:

Ob wir wohl noch einmal,

wie heut zusammenkommen?

Wer weiß der Stunden Zahl?

Ich bin ein Gast auf Erden.

Ich bin noch auf dem Weg.

Hab mancherlei Beschwerden

vom schweren Marschgepäck.

Muss mich bei Zeiten wenden

von allem, was mich hält.

Ganz nackt mit leeren Händen

geh ich von dieser Welt.

Ich bin ein Gast auf Erden,

versuch mich dann und wann

als Hausherr zu gebärden,

der alles machen kann.

Dann sterben Wälder, Meere,

dann bleibt kein Lüftchen rein,

dann gehen ganze Heere

von andern Gästen ein.

Ich bin ein Gast auf Erden.

Ich weiß, es muss so viel

bis morgen anders werden

und ferne liegt das Ziel.

Wills mit in Ordnung bringen,

will stillen manches Weh,

mein schönstes Danklied singen,

bevor ich von ihr geh.

Quelle: Schöne, Gerhard: Ich bin ein Gast auf Erden. BuschFunk CD 1991

Fußnote 26 „Jule wäscht sich nie!“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1982

Fußnote 30 „Kalle, Heiner, Peter“

Warum spielt denn keiner,

mit dem dicken Heiner?

Er trifft zwar nicht alle Bälle,

er ist eben nicht so schnelle, Heiner.

Er sah letzten Winter auf dem Eis ne Möwe liegen.

Ging zum Tierarzt, gab ihr Futter. Heute kann sie fliegen.

So tierlieb ist sonst Keiner, wie der dicke Heiner.

Warum spottet jeder

über unsern Peter?

Er trägt eine kluge Brille,

lacht kaum und ist meistens stille, Peter.

Aber er kann Geige spielen und auch komponieren.

Zu Weihnachten beim Klassenfest wird er es dann aufführen.

So was kann nicht Jeder, nur der stille Peter.

Warum hänseln alle

grad den schwachen Kalle?

Er holt sich zwar selten Beulen,

trotzdem sieht man ihn oft heulen, Kalle.

Als einmal beim Fußball spielen doch ein Fenster krachte,

rannten alle, außer ihm, der es zum Glaser brachte.

So mutig sind nicht alle, wie der schwache Kalle.

Kalle, Heiner, Peter

Solche kennt wohl Jeder:

Kinder, die nicht stark, nicht schnell sind,

Kinder, die nicht ganz so hell sind.

Doch lernst du sie richtig kennen, lässt du sie nicht stehen.

Wirst du etwas ganz Besondres grad bei ihnen sehen.

Und ihr könnt auf Erden die besten Freund werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD/ AMIGA-LP 1982

Fußnote 38 „Die Schule vom Killifisch“

Muss der kleine Killifisch auch zur Schule gehn?

Schau in den Fluss hinein, dann siehst du es bestimmt:

Wie er so fröhlich mit den andern Fischen schwimmt.

Das ist die Schule von dem kleinen Killifisch.

Hat der kleine Killifisch eine Lehrerin?

Stell dich ans Ufer und schau in den Fluss hinein:

Einer der großen Fische muss der Lehrer sein.

Ganz sicher weiß das nur der kleine Killifisch.

Hat der kleine Killifisch Unterricht wie wir?

Er lernt die Sprache andrer Fische zu verstehn,

Tauchen und Steigen und sich blitzschnell umzudrehn.

Das und noch Vieles lernt der kleine Killifisch.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Kinderlieder aus aller Welt. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1987

Fußnote 25 „Lügenlied“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1982

Fußnote 34 „Der Traummann Fidibus“

Ich bin der Traummann Fidibus. Ich denk mir aus, was ihr so träumt.

Doch pass ich auf, dass ihr den Schluss von einem schönen Traum versäumt.(Refrain)

Ich komm verwandelt als ein Prinz ans Bettchen von Marie-Susan.

Schenk Rosen ihr und Kaugummi und werd vielleicht einmal ihr Mann.

„...Und kurz bevor sich das traute Paar die Ringlein ansteckt erhebt sich der greise Königsvater, um ein paar Worte an das Paar zu richten. Er klingelt mit seinem Silberlöffelchen ans Gläschen und wie Marie-Susan genau hinsieht“

Rrrrrrrrr – der Wecker! (Refrain) Ich bin der Traummann Fidibus...

Ich sag als Robin Hood zu Frank: „Hallo. Ich hab am Fluss ein Floß.

Ich weiß, wo die Schatzinsel liegt. Nimm deinen Strohhut, wir fahrn los!“

„...Da der Fahrstuhl des Hochhauses nicht funktioniert, springen wir kurzer Hand aus dem Fenster und rennen, was wir können, zur Straßenbahn. Die Bahn steht schon da, aber wir haben noch 50 Meter vor uns, vielleicht schaffen wirs, noch 40 Meter, Hauptsache die Bahn klingelt nicht ab, noch 30 Meter, noch 20, noch 10!“

Rrrrrrrr! (Refrain) Ich bin der Traummann Fidibus...

Ich zieh mit Fahne und Gesang zum Fußballplatz mit Onkel Heinz.

Wir brülln: „Traktor vor! Und Toor!“ Und endlich steht es 8:1.

„...Traktor, sein Dorffußballclub, der sonst immer verliert, macht heute ein blendendes Match gegen Dynamo Dresden. Da zieht Rolf, der Mittelstürmer, vor und gibt den Ball ab zu Ludwig. Der verwandelt das Ganze in einen sauberen Kopfball und da das Kontern. Die Leute jubeln, pfeifen, schreien, tuten,.“

Rrrrrrrr – Klingeln (Refrain) Ich bin der Traummann Fidibus...

Als Fernsehlottknüllermann sag ich zu Tante Rosmarie:

„Wir gratulieren ihnen, denn 10 000 Mark gewinnen Sie!“

„...Tante Rosmarie nimmt vor Schreck 10 Be-Beruhigungstabletten auf einmal und singt wie in alten Zeiten das Lied `Kleines Haus am Wald`. Sie schaut zum Fenster hinaus. Da kommt schon der Postbote mit einer großen Geldbörse geeilt. Sie hört seine Schritte im Treppenhaus, gleich wird er klingeln, gleich“

Rrrrrrrrrrrrrr (Refrain) Ich bin der Traummann Fidibus...

Ich will nicht Alles euch erzähln, hab zwar noch Hübsche Sachen drauf.

Vielleicht sehn wir uns heute Nacht. Zieht vorher euern Wecker auf.

Ich bin der Traummann Fidibus. Ich denk mir aus, was ihr so träumt.

Doch pass ich auf, dass ihr den Schluss von einem schönen Traum...

Rrrrrrrr- versäumt!

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD/AMIGA-LP 1982

Fußnote 40 „Vergesst ihr auch das Beste nicht?“

Zwei Bauersleuten schenkte der Himmel ein Kind. Sonst aber hatten sie nicht viel zum Leben. Einmal, als sie vom Felde nach Hause gingen, entdeckten sie eine Höhle, die sie zuvor noch nie beachtet hatten. In der Höhle saßen kleine Wichte an einer langen Tafel, die zählten Gold. Die Bauersleute klagten den Wichten, dass sie nur das Kind und sonst nicht viel zum Leben hätten: ob sie nicht etwas von dem Golde abbekommen könnten? Darauf sagte eines der Wichte: „Kommt herein! Und was ihr nach Draußen tragen könnt, gehört euch. Aber was ihr liegen lasst, ist für uns.“ Die Eltern stiegen in die Höhle. Sie legten ihr Kind auf den Boden und füllten sich die Taschen ihrer Kleider und Schürzen voller Gold, bis sie ganz krumm gingen. Und als sie damit hinausgehen wollten, fragte eines der Wichte: „Seid ihr sicher, dass ihr genug habt? Vergesst ihr auch das Beste nicht?“ Die beiden, indem sie Angst hatten, es könne ihnen wieder etwas genommen werden, antworteten: „Nein, nein. Wir sind schon zufrieden!“ Und traten schnell ins Freie. In dem Moment schnappte das Schloss hinter ihnen zu!

Fußnote 41 „Die zurückgelassnen Kinder“

Manchmal höre ich sie Grölen, durch die Häuserschluchten ziehn.

Manchmal seh ich sie an Wände ihre Höhlenzeichen sprühn.

Manchmal fallen sie wie Wölfe über Unschuldslämmer her.

Die zurückgelassnen Kinder.

Schnauze voll und Augen leer!

Ihre Eltern aber sagen, wenn sie krumm gehen nach Gold:

„Wir tuns nur für unsre Kinder. Ham das Beste nur gewollt.“

Hinter Flipperautomaten spielen sie ums kleine Glück.

Blättern lustlos in den Pornos, immer Traurigkeit im Blick.

Ein Gefühl beinah wie Hunger oder Heimweh, das sie packt.

Die zurückgelassnen Kinder.

Ungetröstet, splitternackt!

Hilflos rufen ihre Eltern, doch die Drähte sind gekappt.

Sie warn grade so beschäftigt, als die Türe zugeschnappt.

Manche gehen langsam unter, Andre steigen auf im Nu.

Drücken dir als smarte Herren skrupellos die Kehle zu.

Kein Gewissen kann sie bremsen bei der Schlacht ums große Geld.

Die zurückgelassnen Kinder.

Die sich rächen an der Welt!

Quelle: Schöne, Gerhard: Lieder im Märchenmantel - Die sieben Gaben. BuschFunk CD 1992

[...]


[1] www.gerhardschoene.de

[2] AMIGA-LP 1987

[3] AMIGA-LP 1982

[4] Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland. Ravensburger CD, Lied Nr.1

[5] www.gerhardschoene.de/presse.html

[6] www.gerhardschoene.de/presse.html

[7] vgl. http://www.vds-mv.de/seiten/start.htm

[8] biografische Angaben vgl. Görnandt, D.und M., sowie www.gerhardschoene.de/GS_biogr.htm , www.gerhardschoene.de/person.htm

[9] Schöne, Gerhard: „Alles muss klein beginnen“. Vollständiger Liedtext siehe Liedanhang

[10] www.gemeinden-in-berlin.de/public_htm./rubriken/kirchenzeitung/index_kztg.html

[11] Görnandt, Danuta und Matthias, S. 90-91

[12] in: Görnandt, D. und M., S. 128-129

[13] alle Angaben vgl. Görnandt, D. und M., Kapitel 11

[14] vgl. Schöne, Gerhard: Lieder aus dem Kinderland, Ravensburger CD, Lied 1,6,8,5,12,11

[15] vgl. Görnandt, D. und M.

[16] alle Angaben vgl. www.gerhardschoene.de

[17] Görnandt, Danuta und Matthias, S.103

[18] Görnandt, Danuta und Matthias, S.19

[19] Niedersächsisches Kultusministerium: Rahmenrichtlinien für die Grundschule, S.9

[20] Titel: Grundschule, Richtlinien. Köln: Greven Verlag GmbH 1985

[21] vgl. S.12-13

[22] „Grundsätze der Erziehung im deutschen Kindergarten“ (1946/1948) und „Programm für die Erziehungs- und Bildungsarbeit im Kindergarten“ (1985) sind wesentliche Elemente eines verbindlichen Curriculums für Bildung und Erziehung in der DDR

[23] vgl. Liegle, Ludwig, S.166

[24] Liegle, L.: Ziele, Inhalte und Methoden der Vorschulerziehung, S.166

[25] Ravensburger CD: Lieder aus dem Kinderland. Lied Nr.6. Vollständiger Text siehe Anhang

[26] Ravensburger CD: Lieder aus dem Kinderland. Lied Nr.11. Vollständiger Text siehe Anhang

[27] Ravensburger CD: Lieder aus dem Kinderland. Lied Nr.2. Vollständiger Text siehe Anhang

[28] Schaub, Horst/ Zenke, Karl G.: Wörterbuch der Pädagogik

[29] Wörterbuch der Pädagogik, S.506

[30] Ravensburger CD: Lieder aus dem Kinderland. Lied Nr.12. Vollständiger Liedtext siehe Anhang

[31] Ravensburger CD, Gerhard Schöne

[32] Wörterbuch der Pädagogik, S.48

[33] Ravensburger CD: Gerhard Schöne singt Kinderlieder aus aller Welt. Lied Nr.15. Vollständiger Text siehe Anhang

[34] Ravensburger CD: Lieder aus dem Kinderland. Lied Nr. 7. Vollständiger Text siehe Anhang

[35] Frau Walther: Schriftliche Ausarbeitung der Rede zum Festtag. In: Unterlagen zur Namensgebung

[36] vgl. Unterlagen zur Namensgebung

[37] Unterlagen zur Namensgebung

[38] Ravensburger CD: Gerhard Schöne singt Kinderlieder aus aller Welt. Lied Nr. 12. Vollständiger Text siehe Anhang

[39] Unterlagen zur Namensgebung

[40] BuschFunk CD: Lieder im Märchenmantel. Die sieben Gaben. Lied Nr.4. Vollständiger Text siehe Anhang

[41] BuschFunk CD: Lieder im Märchenmantel. Die sieben Gaben. Lied Nr.5. Vollständiger Text siehe Anhang

[42] Amiga LP: Ich bin ein Gast auf Erden. Lied Nr.2 Vollständiger Text siehe Anhang

[43] AMIGA LP: Du hast es nur noch nicht probiert. Lied Nr.4. Vollständiger Text siehe Anhang

[44] BuschFunk CD: Lieder im Märchenmantel. Die sieben Gaben. Lied Nr.12. Vollständiger Text siehe Anhang

[45] Die Begriffe „Lehrer“ und „Pädagoge“ werden im Folgenden synonym gebraucht.

[46] www.vds-mv.de/seiten/start.htm

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Gerhard Schöne - Pädagogische Aspekte und inhaltliche Werte seiner Kinderlieder
Hochschule
Universität zu Köln
Veranstaltung
Seminar: Kindheit und Jugend im Umbruch: von der DDR in die BRD
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
35
Katalognummer
V108072
ISBN (eBook)
9783640062768
Dateigröße
1038 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Der Anhang ist aus Darstellungsgründen leider nur in der Druckversion enthalten.
Schlagworte
Gerhard, Schöne, Pädagogische, Aspekte, Werte, Kinderlieder, Seminar, Kindheit, Jugend, Umbruch
Arbeit zitieren
Juliane Röbel (Autor:in), 2003, Gerhard Schöne - Pädagogische Aspekte und inhaltliche Werte seiner Kinderlieder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108072

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