Die neureligiöse Bewegung des Wicca: Eine Untersuchung über die Wurzeln des Wicca - Kultes an Hand der Gottheiten und Rituale


Seminararbeit, 2002

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Die Ursprünge der Wicca – Bewegung im Kelten- & Germanentum
1.1. Das Keltentum
1.1.1. Die keltische Religion
1.1.2. Die politische und gesellschaftliche Konstruktion bei den Kelten
1.1.3. Die Stellung der Frau
1.2. Die Wiederbelebung des keltischen Glaubens

2. Die Inhalte des Wicca in Abgrenzung und Übereinstimmung seiner Wurzeln
2.1. Neuerungen der Wicca – Bewegung in Abgrenzung zum „alten“ Glauben
2.2. Was bleibt von den Wurzeln?

3. Exemplarische Rituale des Beltane- & Samhain – Festes
3.1. Das Beltane – Fest im Neuheidentum und als „säkularer“ Festtag
3.2. Das Samhain – Fest im Neuheidentum und als „säkularer“ Festtag

4. Aufbau und Form des Beltane – Rituals
4.1. Der Aufbau des Rituals
4.2. Beschwörungen und magische Handlungen

5. Zusammenfassung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Einleitung

In den letzten Jahrzehnten ist, als eine der neuen religiösen Strömungen, der Wicca – Kult sehr stark in der Glaubenslandschaft Europas hervorgetreten. Die Fantasy- & Sience – Fiction – Literatur zeigt eine erstaunlich hohe Zahl an Büchern, die auf den Hexenkult und andere pagane, also naturreligiöse Religionen zurückgreifen, so z.B. Die Nebel von Avalon, geschrieben von Marion Zimmer Bradley, Tolkin´s Der Herr der Ringe und andere. Auch das Fernsehen greift dergleichen Stoffe auf und hat Serien wie Charmed – Zauberhafte Schwestern, Akte X, PSI - Factor und Buffy – Im Bann der Dämonen fest etabliert.

Doch was ist Wicca eigentlich? Wicca ist eine neureligiöse Bewegung, die sich an den alten, vor – römischen Religionen Nord -, Mittel- und Südeuropas orientiert: dem Kelten- und Germanentum. Zu dieser Tradition kommt der Hexenglaube, der jedoch mit dem mittelalterlichen Hexenbegriff kaum noch etwas gemeinsam hat. Wicca ist heute eine Religion mit mehreren Strömungen, da sich in ihr verschiedenste Zweige sowohl der Esoterik als auch der asiatischen und afrikanischen Kulturen in unterschiedlich starker Ausprägung vereinen. Selbst in den Organisationsstrukturen gibt es kein einheitliches Bild. Es gibt organisierte Coven ebenso, wie man als Einzelner diesen Glauben praktizieren kann. Um das Selbstverständnis von Wicca zu verdeutlichen, seien imn Folgenden Definitionen von Mitgliedern diesen Glaubens zitiert: „Im heutigen WICCA existieren ein steinzeitlich matriarchaler Gottesbegriff, schamanische Praktiken, Druidenwissen, mittelalterliche Magie, Psychologie und moderne Esoterik neben und miteinander. Die gemeinsame Klammer ist das Wissen um die Allgegenwart einer großen Göttin, die Verehrung der Natur und der Elemente.[1], „Die Hexenkunst ist jedoch nicht einfach nur eine heidnische Religion, da sie mindestens zwei andere interessante Aspekte beinhaltet. Der eine ist die Magie, der andere umfasst ein weites Spektrum traditioneller Fertigkeiten, die vom Gebrauch von Kräutern für Heilzwecke bis zur Herstellung von Talismanen und Amuletten reichen. [...] Das Heidentum der modernen Hexenkunst ist eine sich immer stärker ausbreitende Philosophie, die alle Aspekte des Lebens als heilig ansieht.“ [2], „Die Hexenkunst ist eine lebensbejahende Philosophie, die moralischen Regeln folgt, die Natur bejaht und sich bemüht, Harmonie unter den Menschen zu schaffen und ihr eigenes Selbst und das Selbst anderer spirituell zu stärken. [...] Hexen sind für Individualismus, Gedankenfreiheit und eine enge Bindung an die Umwelt mit ihren Pflanzen, Tieren und Menschen.“ [3]

Der Reiz, der von Wicca , mag vor allem von der scheinbar „undogmatischen“, also sehr freien Ausübung des Glaubens („Tu das, was du tun möchtest, sofern es niemandem schadet.“ [4] ), und von seiner frauenerhöhenden Ideologie ausgehen. Da vornehmlich Frauen das Bild der Hexencoven bilden, ist die feminine Seite der Religion sehr stark ausgeprägt. Die „Große Göttin“, als die Leben erschaffende Kraft, ist in ihrer Bedeutung dem „Gehörnten Gott“, der männlichen Seite, deutlich vorangestellt und wirft ein Licht von Emanzipation auf den Wicca – Kult, das den monotheistischen Religionen wie dem Islam, dem Judentum und dem Christentum fehlt.

Auch das Vordringen des Begriffes „Ganzheitlichkeit“ in Naturheilkunde, Ökologiebewegung und Philosophie (vor allem durch New Age und fernöstliche Religionen nach Europa geschwappt) haben Wicca den Weg in die religiöse Landschaft geebnet. Sicher war schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Wiederaufleben der paganen Religion in Großbritannien spürbar, vor allem durch die Werke Margaret Murrays und Gerald Gardners, jedoch kam in ganz Europa und in Amerika erst mit dem Beginn der 60er Jahre eine neue große Dynamik hinein. Ein Grund hierfür könnte die sexuelle Freizügigkeit des Wicca – Kultes sein, von dem sich die 68er – Bewegung angesprochen gefühlt haben könnte. Ebenso war die Friedens- und Ökologiebewegung ein fester Bestandteil der revolutionär gesinnten Jugend dieser Zeit; beides ist in Wicca, wie auch in anderen paganen Religionen, thematisiert.

In dieser Hausarbeit versuche ich zum einen die Ursprünge des Glaubens von Wicca herauszustellen, die Modifikationen und Transformationen der Glaubensinhalte aufzuzeigen und zum anderen auf zwei bedeutende Festtage der paganen Religion einzugehen, sowohl in Form, Ablauf und Bedeutung, als auch in Reflexion und Aufnahme durch die Gesellschaft außerhalb dieses Kreises von Hexen und Zauberern. Dies soll verdeutlichen, wie Rituale abgehalten werden und zur Beantwortung der Frage helfen, in wie weit man Wicca wirklich als eine „andere“ Religion, fern von Dogmen und festgeschriebenen Grundsätzen, bezeichnen kann.

Ich habe, um ein deutliches Bild von „innen“ zu bekommen, auch sehr viele Quellen benutzt, die von bekennenden „Hexen“ selbst publiziert wurden. Auch habe ich auf das Internet als Quelle zurückgegriffen, da sich vor allem darin die vielfältigen Schattierungen der Bewegung wiederspiegeln.

1. Die Ursprünge der Wicca – Bewegung im Kelten- & Germanentum

Die religiöse Strömung Wicca greift auf die Mythologie, den Glauben und die Religionsausübung der keltischen und germanischen Tradition zurück. Die einzelnen Facetten dieser beiden Ursprünge sind jedoch schwierig zurückzuverfolgen, da die Schriftlichkeit dieser beiden Kulturen nahezu nur zum Handels- und Verwaltungszweck genutzt wurde. So erhält man fast ausschließlich durch Quellen römischer und griechischer Literaten und Historiker und durch archäologische Funde Aufschluss über die keltische bzw. germanische Kultur, Gesellschaft und Religion. Im Folgenden werden die einzelnen Bestandteile der keltischen Gesellschaft, Lebensweise und des religiösen Lebens betrachtet, um klarer herauszukristallisieren, woraus sich das Fundament der Wicca – Bewegung gestaltet. Da sich Wicca selbst vornehmlich das Keltentum aufnehmend begreift, wird in dieser Arbeit auf die Ursprünge aus dem Reich der Germanen verzichtet, was mir an dieser Stelle verziehen werden möge.

1.1. Das Keltentum

1.1.1. Die keltische Religion

Wie die Religion der Kelten aussah, ist nicht genau belegt und somit gibt es sehr viel Spielraum zur Spekulation. Sicher ist jedoch, dass, trotz der vorhandenen Schrift[5], von den keltischen Druiden, welche unter anderem die Funktion der religiösen Führung und Bewahrung inne hatten, nichts schriftliches fixiert wurde.[6] Somit sind von den Glaubensinhalten, den Göttern, den Ritualen und anderem nur bekannt, was von anderer Hand hinterlassen wurde. Eine weitere Quelle ist jedoch auch dort zu finden, wo das Aufkommen des christlichen Glaubens erst sehr spät zum Untergang der keltischen Naturreligion als solcher beitrug und wo auch nach dem Christianisierungsprozess der Alte Glauben in Mythen, Sagen und „Alltagsglauben“ (hiermit ist der Glauben gemeint, der abseits der kirchlichen Lehre im Leben der Menschen präsent ist, wie der Glaube, ein zerbrochener Spiegel bringe sieben Jahre Pech) weiterhin spürbar existiert: in Irland und Schottland. Schwierig wird es dahingehend, einen Jahrhunderte dauernden Assimilations- und Modifikationsprozess zu rekonstruieren, in dem deutlich sichtbar aufgezeigt werden könnte, was ein tatsächliches Überbleibsel des keltischen Glaubens ist, der im Laufe der Manifestation des Christentums überlebte. Ein solches Überbleibsel könnte der Glaube an Naturvölker nicht – menschlichen Ursprungs sein, wie beispielsweise Kobolde und Elfen, und an den Einfluss von Mond und Gestirnen sein. Um mich der Religion der Kelten zu nähern, gehe ich zunächst auf die Druiden ein, über die bei Cäsar geschrieben wurde, dass sie eine der beiden hervortretenden Stände seien: „In omnia Gallia eorum hominum, qui aliquo sunt numero atque honore, genera sunt duo. [...] Sed de his duobus generibus alterum est druidum, alterum equitum.“ [7]

Die Aufgaben der Druiden lagen nicht nur in der Pflege und Bewahrung des Heiligen, sondern auch in der Rechtssprechung und in der historischen Überlieferung. Sie waren vom Kriegsdienst und von Abgaben befreit, was auf eine deutlich erhöhte Stellung mit einiger Machtbefugnis und Immunität gegenüber weltlichen Zugriffen schließen lässt.[8] Es ist somit nicht verwunderlich, dass sehr viele junge Männer versuchten, in den Stand der Druiden erhoben zu werden. Dies scheint jedoch ein schwieriger Weg gewesen zu sein. Da keine Niederschriften erlaubt waren, musste ein Druide alles, was die Rechtssprechung und die Religion betraf, so weit verinnerlichen, dass das Wissen jederzeit abrufbar war. So verwundert es nicht, dass die Ausbildung zum Druiden mehrere Jahre umfasste.[9]

Um einen Blick in die Lehre der keltischen Religion zu bekommen, soll an dieser Stelle der Tod als wesentliches Moment des Lebens näher betrachtet werden. Laut Julius Cäsar haben die Druiden in ihrer Funktion als Richter für den Mord an einem Menschen die Todesstrafe verhängt, jedoch nicht, um den Tod zu rächen, sondern um das Gleichgewicht der Natur wieder herzustellen: „Natio est omnis Gallorum admodum dedita religiomibus, atque ob eam causam, qui sunt affecti gravioribus morbis quique in proeliis oericulisque versantur, aut pro victimis homines immolant aut se immolaturos vovent administrisque ad ea sacrificia druidibus utuntur, quod, pro vita hominis nisi hominis vita reddatur, non posse deorum immortalium numen placari arbritrantur, publiceque eiusdem generis habent instituta sacrificia.“ [10] Das Gleichgewicht zu bewahren innerhalb der Welt ist somit eine der Aufgaben der Druiden in ihrer Position als Religionsführer. Da dieses Bild des Gleichgewichtes in der Welt für das Leben und den Tod gilt, liegt es nahe, zu behaupten, dass es auch für die Natur gilt. Um eine reiche Ernte haben zu können, die das Überleben der Kelten sichert, ist es, wie in unzähligen anderen Religionen auch, von Nöten, ein Opfer zu bringen. Man gibt der Erde, um von ihr beschenkt zu werden. So schreibt auch Cäsar von Menschen- und Tieropfern, die eine gestörte Balance der Welt wieder in Ordnung bringen sollen. Herm deutet die Opfer, die ungerecht anmuten, so, dass der Tod nicht das Ende des Lebens ist, sondern, dass das Leben nach dem Tode fortgeführt wurde, und zwar in Form von Seelenwanderung oder Reinkarnation.[11] Dies vertritt auch Nora Chadwick: „It has sometimes been suggested that Celts believed in metempsychosis, the expiation of sin in other bodies after death […]”, jedoch mit der Einschränkung: “There can be little doubt, however, that there was a strong believe in an after-life. This is borne out both by archaeological evidence – particularly that from graves richly furnished with this world’s wealth – and early Celtic literature.” [12]

So scheint nun das Menschenopfer eine Legitimation erhalten zu haben, denn wenn Mord mit dem Tode bestraft wurde, scheint das Leben doch nicht wertlos gegenüber dem Tod zu sein, auch wenn in einem Opferritual Menschen (willkürlich?) gehängt, verbrannt oder auf einem Altar erschlagen wurden.

Von den Göttern, denen Menschen geopfert wurden, sind folgende bekannt[13]:

- Teutates, welcher von Cäsar mit Merkur (dem Sohn Jupiters, Götterbote und Gott des Handels)[14] gleichgesetzt wurde. Herm vermutet, dass er unter Umständen mit Gott Lugh entspricht, der zum einen Schamane und Krieger und zum anderen, der keltischen Sage nach, der Gründer von Lyon (=Lugdunum) und anderen Städten gewesen sein soll.[15]
- Esus, dessen Bedeutung umstritten ist, der von Cäsar jedoch mit dem Kriegsgott Mars verglichen wird.[16] Esus wird unter anderem als ein Bauer dargestellt, so liegt es nahe, dass er ein Gott der Fruchtbarkeit und der Landwirtschaft war. Das Menschenopfer war, im Gegensatz zu dem, welches man Teutates darbrachte, kein Blutopfer. Die Menschen wurden erhängt.
- Taranis, der Gott des Blitzes und des Donners, zu dessen Opfer Menschen verbrannt wurden.

Schwierigkeiten bei den einzelnen Gottheiten der Kelten (auf diese wird im weiteren Verlauf des Kapitels noch näher eingegangen) bereiten zum einen die Unterschiede zwischen Inselkelten und den Kelten, die auf dem europäischen Festland lebten (die ihrerseits regionale Unterschiede aufweisen), bereiten. Beachtet werden muss unabdingbar die Verschmelzung der unterschiedlichen, bereits vor dem Einzug der Kelten vorhandenen Kulturen., so dass sich kein einheitliches Bild reproduzieren lässt.[17] So gibt es Einflüsse auf Grund der Hellenisierung, durch den Einfall der Skythen in Europa (vermutlich um 800 – 700 v.Chr.), die laut Herm auch kulturelle Güter aus dem asiatischen Raum nach Europa brachten, und der Einwanderung der Ligurer in Süd- und Mitteleuropa.[18]

Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht sind mindestens 400 Götter der Kelten dem Namen nach bekannt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass es Überschneidungen der Götter hinsichtlich ihrer Funktion gibt und sich viele nur durch den regional unterschiedlichen Namen unterscheiden.[19] Einer der Hauptgötter der Kelten war Dagda, der Stammvater aller Kelten, der wohl mit dem französisch-keltischen Sucellus identisch ist. Ihm angetraut war Dana, die Muttergöttin, die in ihrer Stellung dem Mann in nichts nachstand. Sie war zudem dreigestaltig[20], indem sie sowohl durch die Göttin Anu, einer Greisin, und der Jungfrau Brigid (Heilung, Künste und das Element Wasser waren ihr zugeordnet) verkörpert wird. Sie war zudem die Mutter von Lugh, dem Gott des Lichts, des Krieges, des Handwerks, der Reisen und des Handels, der noch heute in der Wicca – Religion einen sehr hohen Stellenwert hat.[21]

Weitere bekannte Götter[22], auf Grund deren mehrfache Erwähnung in Inschriften und in der Literatur eine nicht mindere Bedeutung anzunehmen ist, sind Morrigan (häufig auch dreigestaltig in Form der Triade Babd – Nemain – Morrigan), eine Kriegsgöttin, Cernunnos (gilt als Vorbild für den im Wicca verehrten „Gehörnten Gott“, da er mit Hirschgeweih dargestellt wurde), dem Gott der Wildnis, der Zeugungskraft und des Waldes und Ogma, ebenfalls ein Kriegsgott und zudem der Schrift und Literatur, dem die Erfindung des Ogham – Alphabets nachgesagt wird.[23]

Es soll an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen werden, dass es zum einen frappierende Unterschiede zwischen der Mythologie der Inselkelten und der Kelten auf dem Festland gab und dass es zudem von Stamm zu Stamm sehr große Differenzen auf Grund der unterschiedlichen Grundstrukturen in den einzelnen keltisch besiedelten Gebieten gab.

Jedoch scheint die Stellung der Druiden im gesamten Gebiet der Kelten gleich zu sein. [So hielten die Druiden der einzelnen Stämme in Kriesenzeiten Konzile ab, welche...] So gab es zumindest in Krisenzeiten abgehaltene Konzile der Druiden der einzelnen Stämme, welche vermutlich auf Grund der zentralen Lage in Frankreich nahe Orléans stattfanden.[24]

Die Druiden wurden laut Strabon in drei Gruppen eingeteilt: in die Vates, welche sich vornehmlich der Deutung der Zukunft und der Wahrsagerei widmeten, die Baden, welche sich der Wahrung der Geschichte verschrieben hatten, und diese in langen, auswendig gelernten Epen weitergaben, und in die Druiden, deren Funktion in der Rechtssprechung lag. Weiterhin beschreibt Strabon sie als eine Art Naturphilosophen.[25] Die Machthabe der Druiden lag, laut Nora Chadwick, hauptsächlich in der Exkommunizierung, da diese, vermutlich durch die ebenso juristische Funktion der Druiden, einer Art Verurteilung zur Vogelfreiheit gleichkam.[26]

Auch eine gemeinsame Sprache (wenn auch in unterschiedlichen Dialekten)[27] war unabdingbar für die Kelten; zum einen zur mündlichen Überlieferung des Wissens, der Gesetze und historischen Begebenheiten auf regionaler, bzw. Stammesebene, als auch bei den oben genannten Zusammenkünften der Druiden aus dem gesamten keltischen Raum.

1.1.2. Die politische und gesellschaftliche Konstruktion bei den Kelten

Eine allgemeingültige Aussage über die politischen Gegebenheiten bei den Kelten zu machen, ist auf Grund der Entwicklung des keltischen Siedlungsgebietes nicht möglich. Um trotzdem einen Einblick in das politische und gesellschaftliche System geben zu können, soll in dieser Arbeit ein Versuch unternommen werden, einige Fakten und Vermutungen aufzugreifen und darzulegen. Dies ist m. E. von Nöten, um die Strukturen in der Wicca – Bewegung auf ihre Wurzeln hin zu untersuchen.

Das Gebiet der Kelten erstreckte sich in seinem größten Ausmaß von den Britischen Inseln und Irland über Frankreich, die Benelux – Staaten, Teilen Westdeutschlands und Österreichs, die Schweiz, den Alpenraum bis schließlich nach Spanien. Es gab für dieses Gebiet keine Art „Großkönig“ oder politische Führungsgewalt, da das Gebiet von verschiedenen Stämme bewohnt wurde, dessen kulturelles „Substrat“ verschiedene Gesichter trug.[28] So hatte jeder Stamm seinen Führer. In wie weit der Stammesführer zu eben jenem wurde und welche Funktion er in Abgrenzung zum Druiden hatte, ist klar überliefert. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich im Laufe der Zeit eine Art Adel entwickelt hat, dessen Mitglieder vorrangig zur Disposition standen. Vermutlich entwickelte sich dieser Adel aus Familien, deren Oberhäupter auf grund ihrer Stärke, ihres Mutes und ihrer Tapferkeit in mehreren darauffolgenden Generationen zum Stammeskönig gewählt wurden, so dass deren Herrschaft in den einzelnen Stämmen quasi zur Tradition wurde.[29] Durch ein Bündnis gegenüber anderen Stämmen bestand wahrscheinlich die Möglichkeit, zum König über ein größeres Gebiet zu werden, die ähnlich des Vasallentums im Mittelalter war (der König verspricht militärische und wirtschaftliche Fürsorge gegen die Stellung von Soldaten und Abgaben der einzelnen Stämme).[30]

Die Gesellschaftsordnung der Kelten scheint eine im Altertum gängige Ordnung gewesen zu sein. Neben den adligen Familien standen wohl die Druiden an der Spitze einer Gesellschaftspyramide, in deren weiteren Verlauf nach unten Krieger, Bauern in unterschiedlicher Abhängigkeit gegenüber Höhergestellten und schließlich Sklaven folgten.[31]

Die Frage ist natürlich, ob ein gesellschaftlicher Aufstieg möglich war, entweder durch militärische Leistungen oder aber durch die Ausbildung zum Druiden.

Einen wesentlichen Faktor innerhalb der gesellschaftlichen Struktur der Kelten in Irland beschreibt Nora Chadwick: „But most important, as is discussed below, was the fact that the individual counted for little in law. It was the kinship group which was ultimately responsible for the actions of its individual members.” [32] Sollte dies auf andere keltische Stämme übertragbar sein, dann ist der Einzelne, mit seinem Handeln innerhalb der Gesellschaft, verpflichtet, sich so zu verhalten, dass die Ehre der Familie nicht darunter leidet. Und sollte man (unter Vorbehalt der Spekulation, Anm. d. Autorin) zudem den Gedanken der Wiedergeburt aufgreifen, dann ist das Handeln eines Menschen immer im Hinblick auf die eigenen Nachfahren und auf die eigene Zukunft nach dem Tod zu beurteilen. Die könnte, wie auch Nora Chadwick annimmt, eine Basis für Stabilität innerhalb des sozialen Gefüges darstellen.[33]

1.1.3. Die Stellung der Frau

Die Attraktivität der Wicca – Bewegung auf Frauen ist ein Phänomen, dass auf der gesellschaftlichen und religiösen Rolle der Frau bei den Kelten basiert, die sich in der Überlieferung über die Jahrhunderte gerettet hat. Sicher ist es fehl am Platz, zu behaupten, dass die Kelten ein matriarchalisches System hatten, es war jedoch vor der „Zivilisierung“ durch den römischen Einfluss und vor der Christianisierung nicht durch und durch patriarchalisch geordnet.

Cäsar berichtet zwar, dass der Mann sowohl über die Frau, als auch über die Kinder unangefochten herrscht, jedoch ist die Frau erbberechtigt; sollte der Mann sterben, dann erbt sie das gesamte Vermögen.[34] Als weitere Quelle sei Strabo angeführt, in dessen Bericht es heißt, dass die Aufgabenverteilung von Männern und Frauen umgekehrt zur Verteilung bei den Griechen sei[35], womit wahrscheinlich gemeint ist, dass sich die Frau nicht ausschließlich im Hintergrund der Öffentlichkeit und am heimischen Herd aufhielt, sondern dass sie aktiv am Gemeinwesen Teil hatte. Ein archäologischer Fund lässt ebenso darauf schließen, dass Frauen nicht nur auf das Heim und die Kinder reduziert wurden, sondern dass sie sogar Führungspositionen einnehmen konnten: so fand 1957 René Joffroy das Grab einer Frau nahe Chatîllon – sur – Seine (Frankreich), welches vermuten lässt, dass eben jene Frau entweder eine Adlige oder eine Priesterin war. In der Literatur wird sie als „Fürstin von Vix“ bezeichnet. Man nimmt jedoch auf grund der Grabbeigaben an, dass sie eine Priesterin war.[36]

Eine weiteres Bild von der Rolle der Frau in der Gesellschaft der Kelten liefert Tacitus mit der Überlieferung eines Aufstandes der Boudicca. Er berichtet von einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes dessen Führungsposition übernimmt, da er keine männlichen Nachkommen hatte, und sie somit nach keltischem Recht die Herrschaft antritt. Tacitus zeichnet in seinem Text das Bild einer Kriegerin und Fürstin, was die Annahme billigt, dass die Kelten keineswegs in einer gänzlich [Bezug zu oben?] patriarchalisch strukturierten Gesellschaft lebten.[37]

Weitere Hinweise zur Stellung der Frau, die diese These unterstützen, finden sich in den Sagen der Iren, Waliser und Schotten.[38]

1.2. Die Wiederbelebung des keltischen Glaubens

Der Hexenkult in Form der Wicca[39] – Bewegung fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen neuen Auftrieb. So rückte der alte keltische Glauben wieder in den Blick der Öffentlichkeit, als die Anthropologin und Ägyptologin Margaret Murray 1921 das Buch „The Witch Cult in Western Europe“ herausgab. Sie schrieb, dass sich bis in die Neueste Zeit der heidnische Glaube gehalten habe, und zwar in Gemeinschaften kleiner Größe, welche die alten Götter verehrten. Von Margaret Murray wurde der als eigentlicher Vater des modernen Wicca angesehene Gerald Brosseau Gardner beeinflusst, der 1954 das Buch „ Witchcraft Today“ publizierte. Des weiteren gab er 1959 "The Meaning of Witchcraft” heraus. Er behauptete (was nicht unumstritten ist es ist keineswegs unumstritten), dass er selbst einem Hexencoven angehörte, der in den Wäldern Südenglands seinen Glauben praktizierte und machte damit Wicca mit seinen Büchern wieder populär. Seiner Ansicht nach ist mit dem Glauben untrennbar die Magie verbunden, deren Macht sich in einigen Personen konzentriert. Auf Grund der Hexenverfolgung seien diese Menschen nur noch in geringer Anzahl vorhanden, da die Fähigkeit zur Zauberei vererbt würde. Die von Gardener beschriebene Form des Wicca, nämlich in organisierten Hexencoven, ist heute noch sehr weit verbreitet, allerdings gehen die Meinungen über ihn doch auch weit auseinander, da er selbst eine sehr stark sexuell betonte Form der Religionsausübung betrieb und Kontakte zu Aleister Crowley pflegte, der durch die Satansanbetung Wicca in Verruf brachte. Gardener wurde 1884 in Blundellands, nahe Liverpool, England, geboren und verstarb am 12. Februar 1964.[40]

2. Die Inhalte des Wicca in Abgrenzung und Übereinstimmung seiner Wurzeln

2.1. Neuerungen der Wicca – Bewegung in Abgrenzung zum „alten“ Glauben

Eine der auffälligsten Merkmale an Wicca ist die erhöhte Stellung der Frau. Begründet sehen die Frauen dies in der „Großen Göttin“, welche die Hauptgottheit der Religion darstellt. Die „Große Göttin“, sollte es sie in Form einer Muttergöttin gegeben haben, ist nicht ausschließlich auf diese [Gestallt definiert] zurückzuführen. Im Laufe des Religiösen Jahres nimmt die Göttin verschiedenartige Züge an. So wird sie zum Sommersonnenwendfest als eine Jungfrau, zum Beltane - Fest zur Gattin, zum Lughnasad - Fest zur Scharfrichterin über ihren Gatten, der für eine reiche Ernte geopfert wird, zur Wintersonnenwendfeier zur Mutter. So wird die Göttin immer wieder durch eine andere Frau, ebenfalls einer Göttin, jedoch mit bestimmten Attributen, verkörpert. Am bekanntesten und populärsten ist von diesen Göttinnen Brigid, die Tochter des Dagda. Sie verkörpert die „Große Göttin“ zur Sommersonnenwendfeier und zu Beltane, da sie die Fruchtbarkeit, das Wachstum und Kreativität verkörpert.[41]

Doch Wicca hat nicht nur eine weibliche Komponente, sondern auch eine männliche, deren Stellung der „Großen Göttin“ formal gleichgestellt ist, die jedoch in der Literatur über Wicca weit weniger Beachtung findet. Dieser Gott, der meist als „Gehörnter Gott“ bezeichnet wird, geht aus der Göttin hervor, wird ihr Gemahl und wird schließlich geopfert, während die Göttin, von ihm schwanger, ihn zur Wintersonnenwende wieder gebiert.[42]

Der Gott ist vornehmlich für die Tierwelt verantwortlich, die er als Jäger im Gleichgewicht hält, während die Göttin sich um die Erde und die Pflanzen sorgt. Die Position der Göttin ist also die der Lebensspenderin, während der Gott zur Erhaltung des Gleichgewichts beiträgt, sicher auch mit einer kriegerischen Komponente.[43] Es ist anzunehmen, dass der „Gehörnte Gott“, ebenso wie die Göttin, aus mehreren keltischen Göttern hervorging. So wird er zum Fest des Lghnasad als Lugh geopfert; er geht also auf mindestens einen dieser keltischen Götter zurück.

Der Kreislauf des Jahres wurde weitestgehend von den Kelten übernommen, so werden die 4 Hauptfeste der Kelten gefeiert. Es gibt jedoch Feiertage, die in der Überlieferung über die Kelten keine Erwähnung finden, beispielsweise die Esbat – Feste, die sich nach den Mondphasen richten und entweder (je nach Intention der Feiernden) zum Vollmond oder aber zum Neumond gefeiert werden. Anzunehmen wäre, dass diese Esbat – Feste späteren heidnischen Ursprung haben, oder einfach abgeleitet wurden von der Vermutung, dass die Druiden Astrologie betrieben haben und der Vollmond, ebenso wie der Neumond, als besonderes Ereignis galt. Die Mondphasen haben zudem bis heute ihre Bedeutung behalten, auch vor dem Revival durch die New Age- und Neuheidenbewegung; zumindest wurde in den ländlichen Gebieten bestimmten Mondständen eine ihnen eigene Wirkung zugeschrieben (so wusch man beispielsweise weiße Wäsche vorzugsweise zum Neumond, da sie sauberer würde).

Weiterhin ist ein herausragendes Phänomen der Wicca – Bewegung der Hexenkult, auch wenn Hexen an sich nicht eindeutig einer keltischen Tradition zuzuordnen sind. Die heutigen Hexen begreifen sich selbst als „Weise Frauen“, die zum einen in der Heilkunde und zum anderen in Magie bewandert sind. M. E. konstruiert sich dieses Bild der Hexe aus der keltischen starken Frau, welche die Möglichkeit zur Machtausübung hat, aus den Hebammen, die, in Krankenheilkunde bewandert, bis ins 19. Jahrhundert hinein medizinisch tätig waren und dem möglichen Vorhandensein von Priesterinnen bei den Kelten (wie die „Fürstin von Vix“ eine gewesen sein könnte) . Die keltischen Druiden, als Magier und Pfleger des Glaubens, gibt es in der Wicca – Bewegung dergestalt nicht mehr. Dieses Erbe wird jedoch im Schamanismus und in Druidenzirkeln aufgegriffen.

Da sich in der Wicca – Bewegung die Hexen als „Kultdienerinnen“ und „Priesterinnen“ betätigen, es jedoch über Rituale der Kelten kaum Quellen gibt, mussten Rituale zum größten Teil erst neu geschaffen werden. So sind die Festtage und deren Bedeutung bei den Kelten zwar bekannt, doch der genaue Ablauf eines Rituals ist heute nicht rekonstruierbar. So ist nicht bekannt, in welcher Form die metaphysischen Kräfte, die zur magischen Handlung gebraucht werden, angerufen wurden. Das Ziehen eines „Magischen Kreises“, als eine der rituellen Handlungen, die unabdingbar für das Ritual und dessen Wirkung sein sollen, und die währenddessen stattfindende Anrufung der vier Himmelsrichtungen und Elemente, ist also eine Neuschöpfung, die für sich keineswegs in Anspruch nehmen kann, auf einer keltischen Tradition zu basieren. Dies hat jedoch in der erst noch jungen Wicca – Bewegung einen Vorteil: die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu unerschöpflich. So können zur Anrufung der transzendentalen Mächte immer neue Formulierungen gebraucht werden, ebenso wie Lieder, Tänze und Gedichte frei eingebaut werden können und Beschwörungsformeln selbst gedichtet werden können etc..

Es ist jedoch m.E. anzunehmen, dass sich im Laufe der Zeit, sollte die Wicca – Bewegung fortbestehen, auch in dieser Religion feste Liturgien bilden, zumal die heutigen Hexen ihre Rituale schriftlich festhalten. Es ist wohl davon auszugehen, dass verschiedene Coven[44] [Anmerkung bei erster Erwähnung wäre günstiger] auf bestimmte Bücher zurückgreifen und die darin beschriebene Ritualdurchführung übernehmen.

2.2. Was bleibt von den Wurzeln?

Vom Keltentum übernommene Glaubensinhalte sind trotz der Berufung der Wicca – Gläubigen auf eben jene Wurzeln nur fragmentarisch vorhanden. Zunächst wäre von den übernommenen Bruchstücken der keltischen Religion der Pantheismus zu nennen[45], der eine Grundlage von Wicca darstellt. So werden die Kräfte der Göttin und des Gottes nicht auf diese beschränkt, sondern sie sollen in der Natur und in den Menschen gleichermaßen weilen. Sie werden von den Hexen dazu gebraucht, um magische Rituale durchzuführen. Da auch die Götter der Kelten jeweils die Verkörperung von natürlichen Vorgängen, Dingen oder Wesen waren, ist auch die keltische Kultur als pantheistisch zu bezeichnen.

Die Vielzahl der keltischen Götter ist auch heute in der Konfession des Wicca bekannt, wenn auch diese nicht in dem Maße angebetet werden, wie die Kelten dies taten. Es ist m. E. jedoch eine notwendige Reduktion der komplexen Götterwelt, da die Attraktivität der Wicca – Bewegung unter einem uneinheitlichen und zu umfassenden Mythologiefundus gelitten hätte und sich die Religion wahrscheinlich nicht als eine einheitliche Glaubensrichtung hätte manifestieren können. Anzumerken wäre, dass sich in den verschieden Büchern und den Websites abzeichnet, dass sich die Wicca – Gläubigen dessen bewusst zu sein scheinen und auf Grund dessen zumindest an der Weitergabe der Namen der Götter und dessen Funktionen interessiert sind.

Die Natur als schöpferische Kraft wird im heutigen Wicca - Glauben weiter gepflegt und basiert auf dem Pantheismus der Kelten. Da alle Völker der Antike in ihrer Existenz vorwiegend auf die Landwirtschaft angewiesen waren, spielte die Natur als Spenderin allen Lebens die größte Rolle im Leben [Alltag] der Menschen. Die Abhängigkeit von Witterungsverhältnissen und deren Folgen war den Kelten ebenso wie den anderen Völkern klar vor Augen, und man versuchte mit Hilfe von Opfern an die jeweiligen Götter Einfluss auf die Ernte zu nehmen. Auch im Wicca bedeutet die Natur mit den vier Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft die Kraft zu ernähren und Leben zu spenden, aber auch sterben zu lassen oder gar zu töten. Die Kräfte der natürlichen Umwelt werden jedoch nicht mehr vorrangig zur Beschwörung der Götter für eine gute Ernte genutzt, da dies im Zeitalter der Supermärkte und der gesicherten Lebensmittelversorgung in den Industriestaaten nicht mehr von Nöten ist; es sind eher Dinge wie Liebe, Schwangerschaft und Geburt, sowie Erfolg, zu denen die Mächte der Natur verhelfen sollen. Nichts desto trotz sieht man sich auch in diesen Dingen von seiner natürlichen Umwelt und deren Gottheiten abhängig:

„Wir müssen sie [die weisen Alten] in ihrer alten Heimat aufsuchen, in den Wäldern und Hügellandschaften, auf den Bergen und in den Flusstälern, auf Felsgipfeln und in geheimen Höhlen. Ihre Stimmen kann man im Wind vernehmen, im Geschrei der Vögel und im Gelächter des herabstürzenden Wassers.“ [46]

3. Exemplarische Rituale des Beltane- & Samhain - Festes

3.1. Das Beltane - Fest im Neuheidentum und als „säkularer“ Festtag

Das Beltane - Fest ist das Fest der Fruchtbarkeit. So wird es heute in der Nacht vom 31. April zum 1. Mai gefeiert. Der mythologische Hintergrund dieses Festes ist die Vermählung Muttergöttin Brigid mit ihrem Sohn Lugh, der somit zum König wird. Brigid ist bereits von ihm schwanger (die Zeugung erfolgt zur Frühlings – Tag – und – Nacht – Gleiche) und der heranwachsende Sohn, der zur Wintersonnenwende geboren wird, steht als Sinnbild für die heranreifende Ernte.[47]

Viele Menschen sind mit einigen der Bräuche des Neuheidentums auch als „Nicht – Gläubige“ insofern vertraut, als dass am 31. April des Jahres die Walpurgisnacht gefeiert wird. Dieses Fest wird als säkulares Fest der Hexen und Geister gefeiert, die auf dem Brocken im Harz in dieser Nacht ihr Unwesen treiben sollen. Als rituelle Handlung wurde der Sprung der Paare über das Feuer übernommen, abgesehen davon ist der eigentliche Hintergrund des Beltane - Festes jedoch kaum bekannt. So wird in Goethes „Faust I“ die Walpurgisnacht als ein Treiben von Geistern und Hexen, die um das Feuer tanzen und singen, geschildert. Dieses Bild beherrscht heute die meisten Menschen beim Gedanken an die Nacht vom 31. April.

3.2. Das Samhain - Fest im Neuheidentum und als „säkularer“ Festtag

Das Samhainfest in heutiger Zeit vor allem bekannt durch Halloween, einem Fest, dass in der jetzigen Form von Amerika aus in Europa erneut Einzug hält[48]. Das Samhainfest, welches vom 31. Oktober zum 1. November gefeiert wird, begeht man als die Neujahrsnacht der Neuheiden. In dieser Nacht ist die Grenze zwischen dem Reich der Toten und dem Diesseits durchlässig für die bösen Geister, Dämonen und Untoten, welche die Welt der Sterblichen zu überrennen drohen.[49] Um nicht von den bösen Geistern als Sterblicher erkannt und verfolgt zu werden, verkleiden sich heute die Menschen als Hexen, Dämonen etc., um vom Unheil im neuen Jahr verschont zu werden. Die ausgehöhlten und mit einer Kerze ausgeleuchteten Kürbisse, als Schmuck vor den Türen und in den Fenstern, dienen durch ihr abschreckendes Aussehen als Schutz vor dem Eindringen der Gespenster in das Haus.

Die Wicca – Anhänger begehen das Samhainfest, indem sie die Göttin in der Unterwelt, die das Gesicht der Greisin trägt zum Schutz und zur Hilfe im neuen Jahr anrufen. Es gibt in den Bücher zu Wicca – Ritualen sehr viele verschiedene Riten zu Samhain. Eines davon ist das Löschen aller Feuerquellen im eigenen Heim und das Entzündung eines gemeinschaftlichen heiligen Feuers aus dem daraufhin Kerzen entzündet werden. Mit diesen wiederum wird zu Hause das vorher gelöschte Feuer oder eine Kerze entzündet.[50] Es können die Ahnen angerufen werden, indem Kräuter in ein heiliges Feuer geworfen werden und Namen von Verstorbenen genannt werden[51]

Ebenfalls am 1. November ist das christliche Fest „Allerheiligen“, dass auch in Gedanken an die Verstorbenen begangen wird und somit inhaltlich dem Samhainfest sehr nahe steht.

4. Aufbau und Form des Beltane – Rituals

4.1. Der Aufbau des Rituals

Das Fest zu Beltane wird nach folgendem Schema gefeiert:

1. Das Ziehen des „Magischen Kreises“ unter Anrufung der vier Elemente

- der Kreis soll sowohl zum Schutz vor bösen Geistern dienen, als auch einen abgegrenzten Raum bieten, in dem sich die Kräfte der einzelnen Elemente verdichten können, um so wirksamer zu sein
- die vier Elemente sind den Himmelsrichtungen zugeordnet, so wird das Element der Luft gerufen, wenn man mit dem Ziehen des Kreises im Osten beginnt. Schreitet man den Kreis in Richtung Süden wird das Feuer beschworen, im Westen das Wasser und im Norden die Erde
- die Gestaltung der Beschwörungsformel dieser rituellen Handlung obliegt dem Ausführenden

2. Es werden das dem Fest zugeordnete Räucherwerk und die Kerzen innerhalb des Kreises platziert und entzündet, das Feuer wird entfacht und alle anderen Utensilien geordnet

- die Utensilien sind notwendig für die magischen Handlungen. Sie sind Symbole für die vier Elemente (zum Beispiel Steine für das Element Erde, Räucherwerk für das Element Luft usw.) und zur Verstärkung für die gewünschten Ergebnisse des Rituals (so sind dem Beltane - Fest der Weißdorn und Eichenzweige zugeordnet, welche der Göttin Brigid zugeordnet sind; rote Kerzen für Leidenschaft und Liebe, Äpfel für Liebe und Fruchtbarkeit etc.).

3. Nun beginnt der Hauptteil: es wird zunächst gesungen und getanzt, meist dergestalt, dass alle Frauen mit Bändern um den Maibaum tanzen, der als Phallussymbol gilt. Im weiteren Verlauf wird eine der Gläubigen zur Verkörperung der Göttin erwählt, sowie ein Mann den „Gehörnten Gott“ personifiziert. Diese beiden spielen die Brautwerbung und die Hochzeit der Göttin Brigid und des Gottes nach, was auch bis zum tatsächlichen Geschlechtsverkehr führen kann.

Darauffolgend springen alle Männer und Frauen paarweise über das Beltane - Feuer, wodurch die Potenz und die Fruchtbarkeit erhalten oder gesteigert werden soll.[52]

4. An diesen Teil anschließend wird gefeiert und gegessen, gesungen und getanzt und nach Wunsch auch miteinander geschlafen (hierzu sei angemerkt, dass trotz des orgiastischen Charakters des Festes der Verkehr von zwei Personen zumeist im Abseits erfolgt).

Das Ende des Festes wird durch die Reinigung des Festplatzes und durch die Aufhebung des „Magischen Kreises“ erreicht. Auch hierzu ist eine Formel zur Entlassung der vier Elemente und der Geister und Götter von Nöten, die ebenso frei gestaltet werden kann, wie die Anrufungsformel.

4.2. Beschwörungen und magische Handlungen

Wie bereits erwähnt wurde, sind die Beschwörungsformeln, mit deren Hilfe transzendentale Mächte zur Unterstützung des Rituals angerufen werden, im Wicca nicht festgeschrieben. Das einzige immer wiederkehrende Moment ist die Anrufung der vier Himmelsrichtungen und deren vier zugeordneten Elemente. Ich habe während der Recherche zu dieser Arbeit mehrere Formulierungen aufgefunden, von denen drei exemplarisch vorgestellt werden:

„Erde unten, Himmel oben, lasst mich Eure Liebe loben;

Urnatur und Kraft der Erde, helft mir, dass ich mächtig werde;

Wasserläufe, Frühlingsregen, gebt mir Euren sanften Segen;

Sommerfeuer, Flammenlicht, ohne euch gedeih` ich nicht;

Wind des Herbstes, Atemluft, zeigt mir Euren reinen Duft;

Kreis ringsum und Licht in mir: Unsre Kraft vereint sich hier.“ [53]

„Osten ist der Ort der heiligen Energien. Ich grüsse den purpurroten Wind des Ostens. Möge er Schutz bereiten.

Süden ist der Ort von Musik und von Wohlstand. Ich grüsse den weissen Wind des Südens. Bringe er Poesie und Ueberfluss.

Westen ist der Ort von Lernen und Tod. Ich grüsse den braunen Wind des Westens. Möge er uns Wissen schenken.

Norden ist der Ort der Schlacht. Ich grüsse den schwarzen Wind des Nordens. Stärke er uns an diesem Ort.“ [54] Ort.

„Du großer, mächtiger Kreis,

sei meine Grenze zwischen der Welt

der Menschen und den mächtigen Geistern,

ein Treffpunkt der Liebe, der Freude, des Friedens.

Halte die Kraft fest, die ich bündle in dir.

Ich rufe die Wächter des Nordens und Ostens,

des Südens und Westens:

Helft mir dabei im Namen des Gottes und der Göttin.

Sei meine Grenze,

du großer, mächtiger Kreis!

Hüter des Nordens, Mächte der Erde,

seid willkommen bei meiner Zeremonie.

Engel der Erde, gebt mir eure Kraft und

eure besonderen Gaben.

Tretet ein und helft mir

bei diesem wichtigen Ritual. [...]“[55] (dies wird mit allen vier Himmelsrichtungen durchgeführt)

Die Beschwörung der Elemente zu Beginn des Rituals soll gewährleisten, dass das Ritual ungestört von negativen übermenschlichen Wesen vollzogen werden kann, dass ein Raum geschaffen wird, in dem die beiden Hauptgottheiten dem Ritual „beiwohnen“ können, dass magische Handlungen gelingen und von Erfolg gekrönt sind und nicht zuletzt, dass signalisiert wird, dass sich innerhalb des so geschaffenen „heiligen Kreises“ eine gleichgesinnte Gruppe von Menschen von der Welt separiert. M. E. ist es nicht zu verkennen, dass mit dieser zeremoniellen Tat nicht nur ein räumlich abgetrennter, sondern auch ein geistig gesonderter Raum entstehen soll, der die Intimität in der Gruppe selbst und die Ausgrenzung der „Anderen“ deutlich macht.

Die während des Rituals oftmals ausgeführten magischen Handlungen unterscheiden sich insofern von einigen anderen Religionen, wie dem Christentum beispielsweise, dass nicht nur eine Bitte oder ein Opfer an die Gottheit gesandt werden, und es somit ausschließlich der transzendentalen Macht obliegt, ob der Wille der Gläubigen geschieht, oder nicht. Durch ein magisches Ritual, wie zum Beispiel dem Springen über das Feuer als Schutz vor Geistern und zur Festigung der Partnerschaft, wirken die Ausführenden an dem Ergebnis mit; es könnte also den Anschein erwecken, man hätte selbst Einfluss auf die Dinge, die geschehen und wäre somit nicht willkürlich den Gottheiten ausgeliefert. Das Teilen eines Apfels zum Beltane - Fest wird dadurch Mittel zur aktiven Gestaltung des persönlichen Schicksals, ebenso wie das Verbrennen von Kräutern, das Anzünden roter Kerzen etc.

5. Zusammenfassung

Die Wicca – Religion ist eine der am stärksten wachsenden Glaubensrichtungen der heutigen Zeit. Die Gründe dafür liegen m. E. zum einen in einem erstarkenden Umweltbewusstsein in den letzten Jahren, welches Wicca durch ihr Auftreten als eine naturverbundene Religion vermittelt, des weiteren an der Öffnung gegenüber der Sexualität des Menschen, die offen gelebt werden kann, und zudem an der relativen Freiheit im Glauben.

Dies möchte ich abschließend noch näher erläutern: Im Gegensatz zu den seit Jahrhunderten in Europa etablierten Religionen, dem Katholizismus und dem Protestantismus, scheint Wicca sowohl in der Theorie als auch in der praktischen Ausübung des Glaubens ohne Dogmen auszukommen. Es gibt augenscheinlich keine Tabus und keine Grenzen, ebenso wie es keine zentrale Instanz gibt, die alles unter sich beherbergt und kontrolliert. In dieser Hausarbeit wird jedoch deutlich, dass auch Wicca als Religion nur mit Glaubenssatzungen existieren kann. Nicht umsonst gibt es eine Vorsteherin oder einen Vorsteher eines jeden Covens, in Form von Hohepriesterin oder Hohepriester, denen der Vollzug der Rituale obliegt. Genauso gibt es selbst in der kreativ frei gestaltbaren Ausführung von Ritualen Richtlinien: so werden bei jedem Ritual die vier Elemente angerufen, der Kreis muss gezogen und auch wieder geöffnet werden, magische Handlungen folgen einem Ablauf usw.

Ein weiterer, in der Literatur immer wieder genannter Grund zur Konversion zum Wicca – Glauben, ist die Anknüpfung an die Religion Europas vor der Christianisierung. Es wurde jedoch in dieser Arbeit gezeigt, dass die Basis, nämlich der keltische Glauben, nur noch fragmentarisch erhalten geblieben ist. Es muss jedoch auf Grund der bruchstückhaften Überlieferung und der Uneinheitlichkeit der Religion der Kelten nicht wundern, dass von den Glaubensinhalten nur wenig erhalten geblieben ist.

So ist jedoch Wicca ein Zeichen einer neuen Spiritualität vieler Menschen, welche in einer Zeit leben, in der die Natur beschädigt und krank ist, in der Sexualität nicht mehr in den eigenen vier Wänden diskutiert wird und in der die großen Konfessionen für viele nicht mehr glaubwürdig oder zu wenig präsent erscheinen.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Monographien

Ansha, magischer Kalender 2000. Von den magischen Kräften im Jahreskreis, o. O. und o. J.

Anthea, Die weisse Magie der Hexen. Uraltes Wissen von Heilung und Weisheit, Rastatt o. J.

Nora Chadwick, The Celts, New York, Victoria, Ontario et al. 1970.

Vivianne Crowley, Naturreligion. Was Sie wirklich darüber wissen müssen, München 1998.

Marian Green, Das geheime Wissen der Hexen. 13 Monde, um Meisterschaft in natürlicher Magie zu erlangen, München 1996.

Pierre Grimal, Der Aufbau des Römischen Reiches. Die Mittelmeerwelt im Altertum III (=Weltbild Weltgeschichte, Bd.7), Augsburg 1998.

Gerhard Herm, Die Kelten. Das Volk, das aus dem Dunkel kam, Hamburg 1977.

Duncan Norton-Taylor, The Celts, New York 1974.

T.G.E. Powell, The Celts, London 1980.

Silver RavenWolf, Freche Hexen. Liebeszauber und magische Rituale für kesse Junghexen, Freiburg 2000.

Quellen

Julius Cäsar, De bello gallico.

Diodorus Siculus, Histories.

Strabon, Geographica.

Tacitus, Annales.

Quellen aus dem Internet

http://www.euro-celts.com/kosmos/samhrit.html (23.03.2003)

http://www.hexenwelt.de/hexen/wicca3.htm (23.03.2003)

http://www.magieheim.at/nagaroon/sabbate1.htm (23.03.2003)

http://members.aol.com/selina500/religion.htm (22.03.2003)

http://www.moac.ch/keltische_goetter.htm (22.03.2003)

http://www.philolex.de/pantheis.htm (06.03.2003)

http://www.tillmann-group.de/mythen/tuatha.htm (22.03.2003)

[...]


[1] http://www.hexenwelt.de/hexen/wicca3.htm (23.03.2003)

[2] Marian Green, Das geheime Wissen der Hexen. 13 Monde, um Meisterschaft in natürlicher Magie zu erlangen, München 1996,21f.

[3] Silver RavenWolf, Freche Hexen. Liebeszauber und magische Rituale für kesse Junghexen, Freiburg 2000, S. 26.

[4] Vivianne Crowley, Naturreligion. Was Sie wirklich darüber wissen müssen, München 1998, S. 23.

[5] Die Druiden konnten Griechisch, Latein (vgl. Duncan Norton-Taylor, The Celts, New York 1974, S. 11) und hatten eine eigene Schrift in Form des Ogam – Alphabets (vgl. Gerhard Herm, Die Kelten. Das Volk, das aus dem Dunkel kam, Hamburg 1977, S. 292).

[6] Herm, Die Kelten, S. 188.

[7] Julius Cäsar, De bello gallico, VI, 13, 1-3.

[8] ebd., VI, 13, 4 und ebd., VI, 14, 1.

[9] Die Angaben liegen um die 20 Jahre bei Norton-Taylor, The Celts, S. 86; vgl. Nora Chadwick, The Celts, New York, Victoria, Ontario et al. 1970, S. 47 u. 149.; vgl. Dazu auch Pierre Grimal, Der Aufbau des Römischen Reiches. Die Mittelmeerwelt im Altertum III (=Weltbild Weltgeschichte, Bd.7), Augsburg 1998, S. 172.

[10] Julius Cäsar, De bello gallico, VI, 16, 1.

[11] Herm, Die Kelten, S. 188f.

[12] Chadwick, The Celts, S. 150.

[13] Es ist nicht unumstritten, inwieweit diese Götter eine Trinität bilden (vgl. Herm, Die Kelten, S. 195), da selbst das Pendant zu Cäsars Aufzählung der römischen Götter, und somit auch die Bedeutung der keltischen Götter nicht klar ist. So wird in einer Anmerkung zu Cäsar´s De bello gallico VI, 17, 2f. von Minerva berichtet, deren entsprechende gallische Gottheit unbekannt ist, die jedoch auf Grund ihrer Nennung im Bericht Cäsars nicht unbedeutend gewesen sein dürfte; vgl. Cäsar, Der gallische Krieg. Auswahl mit Begleittexten, hrsg. von Wolfgang Flurl und Wilfried Olbrich, bearb. von Friedrich Maier und Heinrich Voit, Bamberg 1990, S. 125. Ich beziehe mich in der Benennung der folgenden Liste hauptsächlich auf Herm, wobei dies aus oben genannten Gründen jedoch unter Vorbehalt geschieht.

[14] Cäsar, De bello gallico, VI, 17, 1.

[15] Herm, Die Kelten, S. 192 – 194. Herm setzt Teutates zudem Mars gleich.

[16] Cäsar, De bello gallico, VI, 17, 2.

[17] Grimal (Hg.), Der Aufbau des Römischen Reiches, S. 81f, vgl. ebd., S. 166f.

[18] Herm, Die Kelten, S. 138 – 142. Des weiteren sei hier Cäsar angeführt, der die Gallier ebenfalls untereinander differenziert (vgl. Cäsar, De bello gallico I, 1, 1-4.)

[19] Norton – Taylor, The Celts, S. 93.

[20] In Cirencester (England) wurde ein Steinrelief gefunden, welches die dreifache Muttergöttin darstellt; vgl. Norton – Taylor, The Celts, S. 95.

[21] Chadwick, The Celts, S. 168-185; Nora Chadwick stützt sich auf die überlieferten irischen Sagen der „Lebor Gabàla Érenn“, in denen über das Göttergeschlecht „Tuatha Dé Danann“ berichtet wird.

[22] Es handelt sich hier um eine sehr kleine Anzahl an Göttern, welche die Autorin ausgewählt hat. Das Kriterium der Auswahl war die mehrfache Nennung in der Literatur und die dazugehörigen Beschreibungen, die im höchsten Maße durch Forschungen in der Archäologie und andere Wissenschaftszweigen als erwiesen gelten.

[23] T.G.E. Powell, The Celts, London 1980, S. 144-158; vgl. Dazu Chadwick, The Celts, S. 168-185. Ebenso wurde das Internet herangezogen: http://www.tillmann-group.de/mythen/tuatha.htm (22.03.2003), http://www.moac.ch/keltische_goetter.htm (22.03.2003) und http://members.aol.com/selina500/religion.htm (22.03.2003).

[24] ebd., S. 186f; vgl. dazu Grimal (Hg.), Der Aufbau des Römischen Reiches, S. 173, in dessen Darstellung auch diese Versammlungen genannt, aber nicht zwingend auf die Druiden zurückgehend beurteilt werden.

[25] Strabo, Geographica, IV, 4, c 197; vgl. dazu Diodorus Siculus, Histories, V, 31, 2-5, in dem nur zwischen Druiden und Barden differenziert wird.

[26] Chadwick, The Celts, S. 113 u. 150.

[27] Grimal (Hg.), Der Aufbau des Römischen Reiches, S. 171.

[28] a.a.O.

[29] ebd., S. 173f.

[30] Chadwick, The Celts, S. 111f; vgl. dazu Herm, Die Kelten, S. 84f.

[31] a.a.O., vgl. dazu Herm, Die Kelten, S. 84f.

[32] ebd., S. 113.

[33] a.a.O.

[34] Cäsar, De bello gallico, VI, 19, 1-2.

[35] Strabo, Geographica, IV, 4, 3.

[36] Herm, Die Kelten, S. 142-144; Herm stützt sich in seiner These auf den Fund eines sehr großen Kraters, der kultischen Zwecken gedient haben soll.

[37] Tacitus, Annales, XIV, 31-37.

[38] Es werden zum Beispiel bei Herm genannt: „Book of Leinster“, „Book of the Dun Cow“ und das „Yellow Book of Lecan“, in denen Göttinnen wie Maeve und Deirdre beschrieben werden; vgl. dazu Herm, die Kelten, S. 299 – 304.

[39] Das Wort „Wicca“ könnte etymologisch vom englischen „witch“ = Hexe abstammen, es gibt jedoch auch die Möglichkeit der Herleitung von „wit“ (altengl.) = Weisheit, Wissen und „wiccian“ (altnord.) = einen Zauberspruch aussprechen; vgl. dazu Anthea, Die weisse Magie der Hexen. Uraltes Wissen von Heilung und Weisheit, Rastatt o. J., S. 21.

[40] ebd., S. 19f.

[41] Ansha, magischer Kalender 2000. Von den magischen Kräften im Jahreskreis, o. O. und o. J., S. 30f.

[42] Green, Das geheime Wissen der Hexen,22f.

[43] a.a.O.

[44] Die Coven bilden eine Organisationsform, in der sich mehrere Mitglieder aus der Wicca – Bewegung zusammenschließen, um Rituale und Feste zu feiern

[45] Eine der prägnantesten Definitionen des Pantheismus findet sich unter http://www.philolex.de/pantheis.htm (06.03.2003), indem der Pantheismus als der Glaube an eine transzendentale Kraft ohne eigenes Bewusstsein beschrieben wird, die sich in allem Dinglichen und Lebenden findet.

[46] Green, Das geheime Wissen der Hexen, S. 16.

[47] T.G.E. Powell, The Celts, S. 147f.

[48] Halloween fand seinen Weg durch irische Einwanderer in die USA. Die Bezeichnung leitet sich ab aus „all hallows even“, was sinngemäß „Abend vor Allerheiligen“ bedeutet; vgl. dazu Norton-Taylor, The Celts, S. 92.

[49] Chadwick, The Celts, S. 181; vgl. dazu T.G.E. Powell, The Celts, S. 146f.

[50] http://www.euro-celts.com/kosmos/samhrit.html (23.03.2003)

[51] http://www.magieheim.at/nagaroon/sabbate1.htm (23.03.2003)

[52] Dieser Brauch geht auf das keltische Ritual zurück, im dem das Treiben des Viehs durch das Feuer als Schutz vor Krankheit, Unfruchtbarkeit und zur Reinigung der Tiere dienen sollte; vgl. dazu Norton-Taylor, The Celts, S. 28.

[53] Green, Das geheime Wissen der Hexen, S. 92.

[54] http://www.euro-celts.com/kosmos/samhrit.html (23.03.2003)

[55] Silver RavenWolf, Freche Hexen, S. 112f.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die neureligiöse Bewegung des Wicca: Eine Untersuchung über die Wurzeln des Wicca - Kultes an Hand der Gottheiten und Rituale
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V108002
ISBN (eBook)
9783640062065
Dateigröße
556 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bewegung, Wicca, Eine, Untersuchung, Wurzeln, Wicca, Kultes, Hand, Gottheiten, Rituale
Arbeit zitieren
Isabella Mill (Autor:in), 2002, Die neureligiöse Bewegung des Wicca: Eine Untersuchung über die Wurzeln des Wicca - Kultes an Hand der Gottheiten und Rituale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108002

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