Chamisso, Adelbert von - Peter Schlemihls wundersame Geschichte - Ein anderer Teufelspakt


Facharbeit (Schule), 2003

20 Seiten, Note: 07 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Deckblatt

Aufgabenstellung

Einleitung

Kurzbiografie des Autors

1 Inhalte der zu vergleichenden Text
1.1 Adelbert von Chamisso: „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“
1.2 Anonym: „Historia von D. Johann Fausten“
1.3 Ludwig Bechstein: „Der Richter und der Teufel“
1.4 Jakob und Wilhelm Grimm: „Der Bauer und der Teufel“
1.5 Herbert Rosendorfer: „Der Besuch“

2 Die Bedeut ung des Schattens

3 Der Teufel

4 Vergleich der Teufelsbündler in den Geschichten
4.1 Der Teufelspakt bei Chamisso
4.2 Vergleich mit der „Historia von D. Johann Fausten“
4.3 Vergleich mit „Der Richter und der Teufel“
4.4 Vergleich mit „Der Bauer und der Teufel“
4.5 Vergleich mit „Der Besuch“

5 Zu Textart und Gestaltung des „Schlemihl“

6 Schluss

Bibliografie

Primärliteratur

Sekundärliteratur

Abschließende Erklärungen

Aufgabenstellung

Ein anderer Teufelspakt: Figur und Schicksal des Peter Schlemihl aus Adelbert von Chamissos Erzählung „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ im Vergleich mit anderen Teufelsbündlern in der Literatur.

Einleitung

In meiner Facharbeit werde ich zunächst eine Kurzbiografie des Autors Adelbert von Chamisso geben, da ich später im interpretatorischen Teil eine Verknüpfung der Schicksale von Peter Schlemihl und Chamisso vornehmen werde.

Daraufhin werde ich kurz die Inhalte der Texte vorstellen, die ich vergleichen werde.

Ich habe vier Texte ausgesucht, zunächst habe ich mich für das Volksbuch „Historia von D. Johann Fausten“ entschieden, da es als die „Urversion“ des Teufelspaktes in der Literatur gilt.

Ausserdem habe ich zwei Märchen gewählt, da ich bei meiner Recherche festgestellt habe, dass in dieser Erzählform häufig Teufelspakte zu finden sind.

Die letzte Geschichte ist moderner (aus dem Jahr 1955). Ich habe mir diese Geschichte ausgesucht, da sie durch ihren untypischen Verlauf meiner Meinung nach sehr interessant ist.

Den zweiten Teil der Facharbeit bildet der Teufelspakt.

Eingangs erläutere ich das Wort „Teufel“ und die Bedeutung des Schattens näher, da dies für den Hauptteil meiner Arbeit sehr wichtig ist.

Im Hauptteil werde ich dann die Teufelspakte und Teufelsbündler der einzelnen Geschichten mit „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ vergleichen.

Zum Schluss werde ich eine abschließende Beurteilung des Themas und meiner Ergebnisse vornehmen.

Kurzbiografie des Autors

Adelbert von Chamisso, eigentlich Louis Charles Adélaïde de Chamisso de Boncourt, wurde am 30.01.1781 im Schloß Boncourt geboren. Er stammte aus lothringischem Adelsgeschlecht und floh 1790 vor den Folgen der Französischen Revolution nach Preußen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1798 trat Chamisso ins preußische Heer ein, das er zehn Jahre später wieder verließ.

1812 begann er ein naturwissenschaftliches Studium in Berlin. Während der deutsch-patriotischen Erhebung unterbrach er sein Studium für kurze Zeit, da er als Franzose in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher ist.

Von 1815 bis 1818 nahm er an einer Weltumsegelung teil und war danach Vorsteher des Herbariums am Botanischen Garten in Berlin.

Chamisso wurde 1835 auf Vorschlag von Alexander von Humboldt Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.

Drei Jahre später, am 21. August 1838, starb Chamisso in Berlin.

„[...] Bedeutung erlangten seine sozialen Balladen und die aus dem schmerzlichen Bewußtsein seiner Vaterlandslosigkeit heraus geschriebene Märchennovelle über einen Mann, der seinen Schatten verkaufte (»Peter Schlemihls wundersame Geschichte« , 1814).“[1]

1 Inhalte der zu vergleichenden Texte

1.1 Adelbert von Chamisso: „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“

Der eigentlichen Geschichte stehen Briefe von Adelbert von Chamisso, Friedrich Baron de la Motte Fouqué und Julius Eduard Hitzig voran, in denen über das Schicksal des Peter Schlemihl gesprochen wird, wobei die Ereignisse als real dargestellt werden.

In elf Briefen berichtet Peter Schlemihl dem fiktiven Herausgeber Chamisso[2] von den Ereignissen einer Gartengesellschaft des reichen Herrn John und deren Folgen.

Auf der Gartengesellschaft fällt Schlemihl ein in grau gekleideter Mann auf, der sich später als der Teufel herausstellt. Dieser Mann zieht alles Gewünschte, von Englisch Pflaster bis hin zu drei Reitpferden aus der Tasche seines grauen Mantels.

Als Schlemihl die Gesellschaft verlassen will, folgt ihm der graue Mann und schlägt ihm schließlich vor, dass Schlemihl ein nie versiegendes Glückssäckel bekäme, wenn er ihm seinen Schatten gäbe. Schlemihl geht auf den Handel ein, was ihn aus dem Leben in der Gesellschaft ausschließt, da diese ihn aufgrund seiner Schattenlosigkeit, trotz seines Reichtums, ächtet.

Mit Hilfe seines Dieners Bendel und seinem vielen Geld kann er sich zumindest eingeschränkt in der Gesellschaft bewegen, trotzdem bleibt die Angst groß, seine Schattenlosigkeit könnte entdeckt werden.

Seine Beziehung zu der schönen Fanny endet mit der Entdeckung seiner Schattenlosigkeit, auf die die Flucht in eine Stadt folgt, in der Schlemihl sich als Graf Peter ausgibt.

Dort verliebt er sich in Mina, die sein Geheimnis zunächst nicht herausfindet. Da der graue Mann versprochen hatte nach einem Jahr zurückzukehren, will er sie an diesem Tag heiraten, da Schlemihl denkt, dass er seinen Schatten dann wiederbekommen kann.

Sein zweiter und untreuer Diener Rascal kommt jedoch hinter sein Geheimnis und verrät ihn.

Am Tag der Hochzeit von Mina und Rascal kehrt der Graue zurück, der sich, indem er Schlemihls Seele gegen seinen Schatten tauschen will, als der Teufel entpuppt. Schlemihl fällt in Ohnmacht und muss sich nicht zwischen Seele und Schatten entscheiden.

Der graue Mann begegnet ihm auf einer Wanderung erneut und bietet Schlemihl den Tausch des Schattens gegen die Seele nochmals an. Als der Graue jedoch die entstellte Gestalt des Herrn John aus seiner Rocktasche zieht, wirft Schlemihl sein Glückssäckel in einen Abgrund und beschwört den Teufel, ihn nie wieder aufzusuchen.

Seine Schattenlosigkeit wird Schlemihl zum Segen, als er sich ein paar alte Stiefel kauft, die sich als Siebenmeilenstiefel entpuppen.

Mit Hilfe der Stiefel reist Schlemihl durch die ganze Welt und erforscht die Natur. Er ist nun unabhängig von der menschlichen Gesellschaft und legt seine Erfahrungen und Beobachtungen zum Wohl der gesamten Menschheit schriftlich nieder.

1.2 Anonym: „Historia von D. Johann Fausten“

Die bekannte Volkssage des „Faust“ handelt von dem realen Wissenschaftler und Alchimisten Faust.

Schon zu Lebzeiten (1480 bis 1540) setzte die Mythenbildung ein. Seit dem ersten Volksbuch, herausgegeben von Johann Spies, das verschiedene Anekdoten aus dem Leben Fausts beinhaltet, beschäftigten sich viele Künstler mit dem Faust-Stoff.

Zunächst denkt man wahrscheinlich an Goethes Version, wenn man von Faust hört, in dieser Arbeit möchte ich mich jedoch mit dem Volksbuch von 1587 beschäftigen, da es meiner Meinung nach der Grundstein für viele Teufelspaktmythen ist.

Wie schon erwähnt sind in der „Historia“ mehrere Anekdoten aus dem Leben von Faust beschrieben, die Rahmenhandlung ist folgendermaßen zusammen zu fassen:

Der Alchimist Faust fühlt sich unzufrieden, da sein Wunsch, alles über die Welt zu erfahren, nicht erfüllt werden kann. Mephistopheles, ein Diener des Teufels, macht ihm den Vorschlag, er würde ihm für 24 Jahre dienen und ihm Reichtum und Ansehen verschaffen, wenn er dafür Fausts Seele nach der abgelaufenen Zeit bekäme.

Faust reist durch die Welt und versetzt diese mit Hilfe seiner Zauberkünste in Staunen.

Vor seinen Studenten lässt er die schöne Helena erscheinen, in die er sich schließlich verliebt und mit der er seinen Sohn Justus Faustus bekommt.

Nach der abgelaufenen Frist stirbt Faust und seine Frau und sein Sohn lösen sich in Nichts auf.

1.3 Ludwig Bechstein: „Der Richter und der Teufel“

Das Märchen handelt von einem reichen Richter, der voll mit Lastern ist. Eines Tages begegnet ihm ein gut gekleideter Mann. Als der Richter fragt, wer der Mann sei, antwortet er, er sei der Teufel und er wolle in die Stadt gehen und nehmen, was ihm in vollem Ernst gegeben wird. Der Richter will mitkommen, um dies zu sehen, doch der Teufel rät ihm davon ab. In Gottes Namen beschwört er den Teufel ihn mitzunehmen und so gehen beide zusammen in die Stadt.

Der Richter ist in der Stadt sehr bekannt und ihm werden Getränke angeboten, von denen er auch dem Teufel etwas abgeben will. Dieser nimmt es aber nicht an, da er weiß, dass es nicht des Richters Ernst ist.

In der Stadt begegnen sie nun vier Weibern. Das erste hat ein Schwein, das der Frau nicht folgt, weswegen sie es zum Teufel wünscht. Die zweite Frau wünscht ihr Kind zum Teufel, da es nicht gehorcht und auch das Kind der dritten Frau schreit und ist unartig und soll deshalb vom Teufel geholt werden.

Bei allen drei Weibern fragt der Richter, warum der Teufel das Schwein und die Kinder nicht mitnähme, doch der Teufel antwortet, dass sie es nicht ernst meinen und es sehr bereuen würden.

Das vierte Weib, das ihnen begegnet erkennt den Richter wieder, denn sie ist sehr arm und er hat ihr ihre Kuh genommen. Sie hält eine kurze Rede, in der sie den Richter zum Teufel wünscht.

Der Teufel weiß, dass es der Frau ernst ist, streckt seine Krallen nach dem Richter aus und nimmt ihn mit in die Lüfte.

1.4 Jakob und Wilhelm Grimm: „Der Bauer und der Teufel“

Ein Bauer erblickt eines abends auf seinem Feld einen Teufel, der auf einem Haufen feuriger Kohlen sitzt. Der Teufel behauptet, unter dem Feld läge ein Schatz und der Bauer könne ihn haben, wenn er ihm zwei Jahre die Hälfte von dem gäbe, was der Acker hervorbringe.

Der Bauer schlägt vor, dass der Teufel das bekäme, was über der Erde ist und er selbst solle das bekommen, was unter der Erde wüchse, damit kein Streit entstünde.

Zur Zeit der Ernte will der Teufel seinen Teil abholen, doch da der Bauer Rüben gesät hat, bekommt der Teufel nur die welken Blätter.

Der Teufel will es für das nächste Jahr besser machen und dreht den Handel um, sodass er bekommt, was unter der Erde wächst, doch nun sät der Bauer Weizen.

Als der Teufel seinen Teil fordert, findet er nur die Stoppeln der Halme, fährt in eine Felsschlucht hinab, und der Bauer kann sich den Schatz holen.

1.5 Herbert Rosendorfer: „Der Besuch“

Der durch die Firma seines Vaters reich gewordene Schriftsteller Herr Mühlenfeind hat eine Schreibblockade und kommt mit seinem Manuskript nicht weiter. Er ist völlig verzweifelt, da ihn seine Hilfsmittel, die ihm normalerweise immer helfen, nicht weiterbringen.

Nach einiger Zeit hat er den Plan, dem Teufel seine Seele zu verkaufen, um wieder schreiben zu können.

Er trifft alle notwendigen Vorbereitungen, bestellt bestimmte Bücher, kauft eine weibliche, jungfräuliche Katze und nimmt sich selbst Blut ab, das er in den Kühlschrank stellt und wundert sich, dass ihm niemand entgegenkommt.

In einer Vollmondnacht, kurz vor zwölf Uhr wartet er mit den Utensilien in seinem Arbeitszimmer. Die Tür öffnet sich um Mitternacht und der erwartete Mann tritt ein. Es ist der Teufel, der eine menschliche Gestalt angenommen hat.

Herr Mühlenfeind und sein Gast unterhalten sich scheinbar normal, als der Besuch ihm jedoch mit seinem Mittelfinger ein Zigarre anzündet und beim Lesen einiger Vorschläge für den Seelentausch mehrmals seine dämonische Gestalt annimmt, muss Herr Mühlenfeind schlucken.

Als der Teufel mit dem Lesen fertig ist, kommt er auf die Probleme des Tausches zu sprechen. Es sei zu viel Arbeit für eine Seele die ganze Literatur umzuschreiben und außerdem habe Herr Mühlenfeind einen zu guten Charakter um sicher sein zu können, dass der Tausch auch ordnungsgemäß abliefe. Herr Mühlenfeind versucht ihn eindringlich vom Gegenteil zu überzeugen, doch der Teufel bringt Gegenbeispiele, unter anderem nennt er Faust. Schließlich verbeugt er sich um ein Uhr höflich, verabschiedet sich und geht ohne die Seele von Herrn Mühlenfeind.

2 Die Bedeutung des Schattens

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Bedeutung des Schattens in der Erzählung zu interpretieren: autobiografisch, moralisch und religiös. Im Folgenden werde ich diese drei Aspekte näher erläutern.

Der Schatten bei Chamisso kann als Symbol der „menschlichen Zugehörigkeit“[3] gesehen werden.

Chamisso floh aufgrund der Französischen Revolution nach Deutschland, doch er fühlte sich dort nie richtig zu Hause, sondern immer wie ein Franzose in Deutschland.

Während der deutsch-patriotischen Erhebung musste er sich sogar verstecken, da er als Franzose in der deutschen Öffentlichkeit nicht mehr sicher war.

Chamisso musste also Ähnliches wie Schlemihl durchmachen und sich verstecken, da er sich nicht frei in der Öffentlichkeit bewegen konnte.

In der Sekundärliteratur zum Schlemihl wird oft angedeutet, dass der Heimatverlust Chamissos ein Beweggrund für die Geschichte des Peter Schlemihls war, da sich die Schicksale in dieser Beziehung ähneln.

Besonders interessant finde ich den Vergleich, den Thomas Mann macht. Er vergleicht Chamisso mit Goethe und schreibt:

„Werther erschoß sich, aber Goethe blieb am Leben. Schlemihl stiefelt ohne Schatten, ein >nur seinem Selbst lebender< Naturforscher, grotesk und stolz über Berg und Tal. Aber Chamisso, nachdem er aus seinem Leiden ein Buch gemacht, beeilt sich, dem problematischen Puppenstande zu entwachsen, wird seßhaft, Familienvater, Akademiker, wird als Meister verehrt. [...] Man kann nicht immer interessant bleiben. Man geht an seiner Interessantheit zugrunde oder man wird ein Meister.“[4]

Es scheint also, als hätte der „Schlemihl“ Chamisso über eine sehr schwere Phase seines Lebens hinweggeholfen und getröstet.

Bei Schlemihl kann der Verlust des Schattens auch als Hinweis auf einen „moralischen Mangel“[5] interpretiert werden, da er seinen Schatten für Geld weggeben hat. Schlemihl hat nicht für seinen Reichtum gearbeitet, was moralisch gesehen nicht richtig ist.

Der Schatten kann aber nicht als Indiz für einen richtig handelnden Menschen gesehen werden, denn Herr John, der sich dem Teufel für Geld verschrieben hat, und der Verräter Rascal besitzen tadellose Schatten.

Der Schattenverlust ist auch im religiösen Sinn deutbar. Das Licht könnte man mit Gott in Verbindung setzen, sodass dort, wo Gott ist, auch Licht ist. Durch Licht entsteht Schatten, also zeigt das Fehlen von Schlemihls Schatten, dass er den Weg Gottes verlassen hat und nicht mehr durch das Licht des Herrn angestrahlt wird.

3 Der Teufel

„von griechisch diábolos („Verleumder“; lat. Diabolus) abgeleiteter Begriff für die Personifikation der widergöttlichen Macht. Die Gestalt des Teufel geht im christlichen Bereich auf den Satan des Alten Testaments zurück. Im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit findet der Teufelsglaube seine stärkste Verbreitung. Der Teufel erscheint im Volksglauben in vielfältiger Gestalt, meist mit Hörnern, Vogelkrallen, Bocksbeinen, Flügeln, Hufen und Schwanz. Er gilt als gefallener Engel und kann von Menschen angerufen und durch Pakt zu Hilfeleistungen veranlaßt werden. Diese von Augustinus ausgebildete Teufelspakttheorie (Dämonenpakttheorie) hatte großen Einfluß auf den Hexenwahn.“[6]

Bei dem Wort „Teufel“ denkt man gewöhnlich an einen Mann mit Hörnern, Ziegenfuß und Schwanz, wie oben beschrieben. In den Geschichten, die ich im Folgenden näher untersuchen werde, erschient der Teufel jedoch zunächst in menschlicher Gestalt.

Der Teufel hat also im Volksglauben die Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern. Dies macht es ihm leichter seine „Opfer“ dazu zu bringen, dass sie auf einen Teufelspakt eingehen. Kommt ein solcher Teufelspakt zustande, so ist es fast immer das Ziel des Teufels, die Seele seines Opfers zu bekommen.

4 Vergleich der Teufelsbündler in den Geschichten

4.1 Der Teufelspakt bei Chamisso

Der Teufel in Chamissos Geschichte weicht äußerlich völlig von dem herkömmlichen Teufelsbild ab. Er ist ein „stiller, dünner, hag’rer, länglichter, ältlicher Mann“[7] und hat keine typischen „Teufelsmerkmale“ an sich, die ihn verraten könnten, er hat also ein menschliches Aussehen angenommen.

Trotz der vielen Dinge, vom Englisch Pflaster bis hin zu den drei Reitpferden, die der Graue aus seiner Tasche zieht, und dem Handel mit dem Schatten, den er ihm zunächst vorschlägt, spricht Schlemihl nicht direkt davon, dass er ihn für den Teufel hält.

Der Graue wirkt durch die höfliche Art, in der er mit Schlemihl handelt und ihn auffordert, Fortunati Glückssäckel zu „besichtigen und zu erproben“[8], fast wie ein Geschäftsmann. Dass der Teufel mit dem Materiellen in Zusammenhang gebracht wird, wundert wenig, da nach romantischer Auffassung das Streben nach größtmöglichem Reichtum, ohne dafür zu arbeiten, verwerflich ist.

Das Ziel des Teufels ist es, die Seele Peter Schlemihls zu bekommen. Da dieser zu Beginn der Geschichte mittellos ist und nach Geld strebt, bietet ihm der Graue, neben anderen Zaubergegenständen, Fortunati Glückssäckel zum Tausch gegen seinen Schatten an.

Der Teufel weiß, dass ein Leben in der Gesellschaft ohne Schatten nicht möglich ist und kommt nach einem Jahr zu Schlemihl zurück, um ihm dieses Leben im Tausch gegen seine Seele wiederzugeben.

Der graue Mann geht also in zwei Schritten vor: Zunächst nimmt er Schlemihl seinen Schatten und damit sein „Existenzrecht in der bürgerlichen Gesellschaft“[9]. Um dieses Existenzrecht wiederzuerlangen soll Schlemihl ihm dann seine Seele verkaufen.

Auf diesen Tausch geht Schlemihl aber nicht ein, und zwar nicht nur, weil die Seele seiner Meinung nach noch mehr bedeutet als Geld und Schatten, sondern auch zu einem großen Teil, weil seine Seele „mit unüberwindlichem Hasse gegen diesen rätselhaften Schleicher auf krummen wegen“[10] gefüllt ist und weil Schlemihl nichts mit ihm gemein haben will.

4.2 Vergleich mit der „Historia von D. Johann Fausten“

Während Chamisso Verständnis und Mitleid für seinen Schlemihl fordert, so soll die Historia, dem Titelblatt der ersten Ausgabe des Herausgebers Johann Spies nach, „als schrecklich Exempel des teuffelischen Betruges/ Leibs und Seelenmords/ allen Christen zu Warnung“[11] gelesen werden.

Die „Historia“ stammt aus dem Jahr 1587 und sollte eine Warnung sein, sich nicht mit dem Teufel einzulassen. Die Menschen sollten Faust verachten, doch stattdessen sahen viele in ihm eine Identifikationsfigur.

Faust war ein Zauberer und Wissenschaftler, was der Kirche zu dieser Zeit missfiel, da die Forschung und das Wissen die Menschen von ihr entfernte.

Faust sollte ein abschreckendes Beispiel sein, da er seine Seele eintauscht, damit ihm Mephistopheles vierundzwanzig Jahre dient und ihm sein Wünsche erfüllt, was in der damals sehr christlich geprägten Welt natürlich verwerflich war. Ebenso verwerflich ist es nach Zeitgenössischer Auffassung, dass Schlemihl versucht sich zu bereichern, ohne dafür zu arbeiten.

Faust wird aber von seinen Mitmenschen nicht so verabscheut wie Schlemihl, sondern eher wegen seinen Fähigkeiten bewundert, vermutlich, weil die Menschen nichts über den Teufelspakt wissen.

4.3 Vergleich mit „Der Richter und der Teufel“

Der Richter ist im Gegensatz zu Schlemihl am Anfang der Geschichte reich, er hat „alle Kisten voll Geld und Gut“[12] und ist voller Laster.

Der Teufel kennt vermutlich den Charakter des Richters und dessen Reaktion. Meiner Meinung nach gibt der Teufel nur vor, die Bannsprüche des Richters hätten ihn überzeugt, diesen mitzunehmen. Das drängt zu der Annahme, dass der Teufel den Verlauf der Geschichte geahnt hat. Er weiß von den Lastern des Richters und vom Hass der Menschen auf ihn, genau wie der Graue weiß, dass für Schlemihl, der ja zu Beginn der Geschichte sehr bürgerlich eingestellt ist, ein Leben außerhalb der Gesellschaft nicht möglich ist.

Da der Richter voller Laster und „böse“ ist, wird der Teufel als „gut“ dargestellt, indem er den Richter warnt, bevor sie zusammen in die Stadt gehen, um die Moral zu vermitteln, dass schlechte Menschen leicht vom Teufel geholt werden können.

4.4 Vergleich mit „Der Bauer und der Teufel“

Dieses Märchen ist eine der wenigen Geschichten, die einen Teufelspakt beinhalten, bei dem der Teufel nicht die Seele seines „Opfers“ fordert. Man kann in diesem speziellen Fall sogar fast den Teufel bemitleiden, da er von seinem Pakt nichts hat, weder den Schatz, noch einen Teil der Ernte. Beides steht natürlich dem Bauern zu, doch in Anbetracht der Tatsache, dass der Teufel der Sage nach die Menschen fast immer um ihr Eigentum bringt, hat dieser Teufel einen sehr schlechten Handel gemacht.

Der eingangs als klug beschriebene Bauer schafft es, den Teufel zweimal zu überlisten. Der Pakt ist, dass der Teufel 2 Jahre lang den über- bzw. unterirdischen Teil der Ernte bekommen will, um dem Bauern danach den Schatz zu geben, der unter dessen Feld liegt. Der Bauer sät aber jeweils das an, was nur ihm den Vorteil bringt. Er hat somit den Schatz und die Ernte des Feldes der beiden Jahre für sich.

Mit Hilfe seiner Intelligenz schafft es der Bauer also, einen Vorteil aus seinem Teufelspakt zu ziehen, im Gegensatz zu Schlemihl, der sein Schicksal nur abmildern kann, da er es letztendlich aus seinen Gefühlen heraus verweigert, seine Seele zu verkaufen.

Dieses Märchen stellt den Bauern als richtigen Helden dar, anders als Chamissos Geschichte, in der Schlemihl nicht der Held ist, sondern eher ein Glückspilz, da er die Siebenmeilenstiefel durch Zufall erhält.

Bei einer Untersuchung von Märchen kam folgende Statistik zustande: „In 150 untersuchten Märchen kommt es 77 mal zu einem Teufelspakt wovon in 62 Fällen der Teufel der betrogene ist [...].“[13]

Diese Strömung von Geschichten, in denen der Teufel betrogen wird, ist vermutlich durch die Angst der Menschen vor dem übernatürlichen zu erklären, die sie damit abmildern wollten. Eine andere Erklärung könnte sein, dass die Bauern, die zu dieser Zeit meist nicht viel Geld hatten, die Hoffnung hatten, dass sie ihre Situation eines Tages durch ihren Fleiß und ihr Können verbessern könnten.

4.5 Vergleich mit „Der Besuch“

Herr Mühlenfeind, die Hauptperson in „Der Besuch“ will, im Gegensatz zu Schlemihl, seine Seele dem Teufel verschreiben. Er ist hilflos, da ihm als Schriftsteller die Fortsetzung seines Werkes nicht gelingt. Diese Schreibblockade ist für ihn Grund genug, seine Seele zu verkaufen, natürlich nur unter der Bedingung, dass ihm dafür unermesslicher Reichtum und eine Lebensdauer von 84 Jahren garantiert wird. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1955, ist also ungefähr 150 Jahre nach dem Schlemihl geschrieben worden, was das veränderte Denken über die Bedeutung der Seele erklären kann.

Herr Mühlenfeind zögert zwar zunächst, den Teufel zu rufen, doch dann ist er sehr entschlossen und trifft die Entscheidung, seine Seele gegen Einfälle für seine literarischen Werke und Reichtum zu tauschen. Im Gegensatz zu Schlemihl hat Herr Mühlenfeind aber schon vorher Geld durch die Firma seines Vaters, ist also eigentlich nicht auf die Bücher angewiesen, die er schreibt. Der stärkere Beweggrund als diese Bücher ist also vermutlich, wie auch bei Schlemihl, eine nie versiegende Geldquelle, die er natürlich nicht wirklich braucht.

Der Graue macht sich sehr viel Mühe um Schlemihls Seele, er nimmt ihm erst den Schatten und wartet ein Jahr, bis Schlemihl sein Leben ausserhalb der Gesellschaft nicht mehr aushält, um ihm dann seine Seele zu nehmen.

Dieser Geduld und diesem Bemühen des Grauen steht der Teufel in „Der Besuch“ gegenüber, der gar nicht an dem Pakt interessiert ist, der ihm vorgeschlagen wird.

Allen Beteuerungen Mühlenfeinds, er werde schlecht bleiben, zum Trotz, scheint ihm das Risiko und die Mühe für nur eine Seele zu groß, schließlich unternähme die „Gegenseite“[14] einiges gegen Päkte solcher Art.

Herbert Rosendorfer spielt in seiner Geschichte mit den aus „Faust“ und anderen Teufelspakt-Mythen bekannten Motiven Blut, Mitternacht und der jungfräulichen Katze. Er lässt den Teufel sogar ein Beispiel für einen misslungenen Vertrag nennen, wobei er vermutlich auf Faust anspielt, da er zum Beispiel von Helena spricht.

Auch Chamisso benutzt bekannte Motive, die aus anderen Geschichten entnommen und teilweise leicht abgeändert sind, wie zum Beispiel die Siebenmeilenstiefel. Chamisso lässt das Detail weg, dass sie nach jeder Reparatur etwas kürzere Schritte machen und fügt die Filzpantoffeln hinzu. Die Pantoffeln dienen als „Hemmschuhe“ und „verbürgerlichen“ so dieses Märchenmotiv.

Beide Autoren spielen also mit bekannten Motiven, die als selbstverständliche Gegenstände in die Geschichten eingebaut wurden und damit in die Werke „hinein gehören“.

5 Zu Textart und Gestaltung des „Schlemihl“

Die Geschichte von Peter Schlemihl erscheint beim Lesen als ein „wissenschaftlicher Bericht“[15], da sie durchgehend von der selben Person (Schlemihl) und in der zeitlich richtigen Reihenfolge geschrieben ist.

Da die Geschichte ein Brief ist, spricht Schlemihl Chamisso mehrmals direkt an, zum Beispiel mit „lieber Freund“[16], wodurch man sich persönlich in die Geschichte mit einbezogen fühlt.

Die Geschichte ist in der damals üblichen Alltagssprache geschrieben, was sie noch mehr wie einen echten Brief wirken lässt.

Wegen dem Entstehungsjahr 1813 wird die Geschichte oft der Romantik zugeordnet, doch eine nähere Analyse bringt diese Theorie ins Wanken. Das Ende der Geschichte ist zum Beispiel nicht im romantischen Sinn. Schlemihl reist zwar durch die Natur, jedoch nur, um die Natur zu erforschen und seine Ergebnisse der Menschheit zugänglich zu machen. Das Reisemotiv wird also nicht im romantischen Sinn benutzt.

Auch die Gattungsfrage ist schwer zu beantworten, so reichen die Bezeichnungen von „Kindermärchen“ über „kuriose Geschichte“ bis hin zu „Novellen-Märchen“. Die Einordnung ist schwierig, da zum Teil Motive des Volksmärchens benutzt werden.

6 Schluss

Durch die Bearbeitung meines Themas habe ich festgestellt, dass es sehr viele Geschichten gibt, in denen ein Teufelspakt vorkommt.

Da man meist zunächst an die Art Teufelspakt denkt, wie er in der „Historia von D. Johann Fausten“ vorkommt, hat es mich sehr gewundert wie viele verschiedene Varianten es gibt.

Die Geschichten, die ich ausgewählt habe, sollen einige der vielen Möglichkeiten des Teufelspaktes darstellen. Das eine Extrem ist „Faust“, der in die Hölle gehen muss, das andere ist der Bauer, der den Teufel überlisten kann. Peter Schlemihl kann das schlimmste verhindern, nämlich den Verlust der Seele, muss dafür aber ohne Schatten mit Hilfe der Siebenmeilenstiefel ausserhalb der Gesellschaft leben. Der Richter in „Der Richter und der Teufel“ ist kein guter Mensch, deshalb wünscht eine Frau ihn zum Teufel, was eigentlich der gerechte Lohn für ihn ist. Herr Mühlenfeind aus „Der Besuch“ will seine Seele verkaufen, doch der Teufel zeigt kein Interesse an einem Pakt, was sicherlich zu Herrn Mühlenfeinds Vorteil ist, da er den Pakt mit dem Teufel eigentlich nicht nötig hat.

Alle Personen bekommen also im Prinzip das, was sie, bedingt durch ihre Lebensart, verdienen.

Die Geschichten sind alle sehr verschieden, wodurch sie einige der in der Literatur verwendeten Möglichkeiten, einen Teufelspakt zu beschreiben, veranschaulichen.

Bibliografie

Primärliteratur

Bechstein, Ludwig: Märchen, Berlin: Verlag Neues Leben, 1990

Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl, Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, o.J.

Grimm, Jakob und Wilhelm: Die Märchen der Brüder Grimm, Berlin: Verlag Neues Leben, 1990

Rosendorfer, Herbert: Große Prosa, München: Nymphenburger, 1994

Sekundärliteratur

Baasner/ Reichhard: Epochen der deutschen Literatur, Stuttgart: Phillip Reclam junior, 2000

Jens, Walter (Hrsg.): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München: Kindler Verlag, 1988

Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.): Duden – Das Neue Lexikon in zehn Bänden, Mannheim: Dudenverlag, 1996

Walach, Dagmar(Hrsg.): Erläuterung und Dokumente, Adelbert von Chamisso, Peter Schlemihls wundersame Geschichte, Stuttgart: Phillip Reclam jun., 1994

Wiese, Benno von: Die Deutsche Novelle, Düsseldorf: August Bagel Verlag, 1962

www.atrox-silentium.com

[...]


[1] Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.): Duden – Das Neue Lexikon in zehn Bänden, Mannheim: Dudenverlag, 1996

[2] Chamisso ist zwar in der Realität der echte Herausgeber, in dem Buch ist er jedoch als ein Teil der Erzählung anzusehen.

[3] Mann, Thomas: Chamisso (1911). In: Gesammelte Werke in 13 Bdn. Bd. 9: Reden und Aufsätze 1. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1960, S. 54 In: Walach, Dagmar (hrsg): Erläuterungen und Dokumente, Adelbert von Chamisso, Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Stuttgart: Phillip Reclam jun., 1994, S.75

[4] Ebd. S.56f

[5] Hohoff, Curt: Adelbert von Chamisso. In: Das innere Reich 7 (1940/41) Bd. 2. S. 449 In: Walach, Dagmar, a.a.O., S.78

[6] Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.): Duden – Das Neue Lexikon in zehn Bänden, Mannheim: Dudenverlag, 1996

[7] Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl, Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, o. J., S.10

[8] Ebd. S.13

[9] Freund, Winfried: Adelbert von Chamisso »Peter Schlemihl«, Geld und Geist: ein bürgerlicher Bewußtseinsspiegel; Entstehung – Struktur – Rezeption – Didaktik. Paderborn/ München [u.a.]: Schöningh, 1980. S. 36. In: Walach, Dagmar, a.a.O., S. 98

[10] Chamisso, Adelbert von, a. a. O., S. 40

[11] Jens, Walter (Hrsg): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München: Kindler Verlag, 1988, Band 18, S. 756

[12] Bechstein, Ludwig (Hrsg.), Märchen; Der Richter und der Teufel, Berlin: Verlag Neues Leben Berlin 1985, S. 118

[13] Quelle: www.atrox-silentium.com Ich konnte diese Quelle leider nicht ausdrucken, da die Seite während meiner Bearbeitungszeit plötzlich nicht mehr aufrufbar war.

[14] Rosendorfer, Herbert, Der Besuch. In: Rosendorfer, Herbert, Große Prosa, München: Nymphenburger 1994, S. 87

[15] Hoffmann, Ernst Fedor: Spiegelbild und Schatten. Zur Behandlung ähnlicher Motive bei Brentano, Hoffmann und Chamisso. In: Lebendige Form. Interpretationen zur deutschen Literatur. Festschr. Für Heinrich Edmund Karl Henel. Hrsg. von Jeffrey L. Sammons und Ernst Schürer. München: Fink, 1970, S.184 In: Walach, Dagmar a.a.O., S.87

[16] Chamisso, Adelbert von, a.a.O., S.16

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Chamisso, Adelbert von - Peter Schlemihls wundersame Geschichte - Ein anderer Teufelspakt
Note
07 Punkte
Autor
Jahr
2003
Seiten
20
Katalognummer
V107975
ISBN (eBook)
9783640061808
Dateigröße
476 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein anderer Teufelspakt: Figur und Schicksal des Peter Schlemihl aus Adelbert von Chamissos Erzählung 'Peter Schlemihls wundersame Geschichte' im Vergleich mit anderen Teufelsbündlern in der Literatur.
Arbeit zitieren
Kristina Schiegel (Autor:in), 2003, Chamisso, Adelbert von - Peter Schlemihls wundersame Geschichte - Ein anderer Teufelspakt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107975

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