Frisch, Max - Homo faber


Referat / Aufsatz (Schule), 2003

8 Seiten, Note: 3+


Leseprobe


Literarische Erörterung

( Textgrundlage: Max Frisch, Homo faber )

Maier Tanja

In seinem Roman, „der Mann ohne Eigenschaften“ setzt sich Robert Musil mit Kunst und Technik auseinander, indem er schreibt: „Wozu braucht man noch den Apollon von Belvedere, wenn man die neuen Formen eines Turbodynamo oder das Gliederspiel einer Dampfmaschine vor Augen hat! […] Wer gewohnt ist, seine Angelegenheiten mit dem Rechenschieber zu erledige, kann einfach die gute Hälfte aller menschlichen Behauptungen nicht ernst nehmen.“ Vergleicht man diese Aussage mit der Lebensphilosophie von Walter Faber, aus Max Frischs Roman „Homo faber“, stellt sich die Frage, ob sich Parallelen zu Walter Fabers Lebenseinstellung und Musils Zitat finden lassen. Diesen soll im Folgenden Erörtert werden.

I. Die Figur Walter Faber in dem Roman „Homo faber“ von Max Frisch ist „Techniker und gewohnt, die Dinge so zu sehen wie sie sind.“ Und somit auch ein höchst rationaler Mensch für den es nichts gibt, was sich nicht wissenschaftlich erklären ließe.

Er richtet seine Handlungen und sein eigenes Verhalten danach aus, um der Rolle des Technikers gerecht zu werden. Ein Reduzieren der Dinge auf Äußerlichkeiten und sein Interesse an den naturwissenschaftlichen Vorgängen macht ein Verständnis für Kunst nahezu unmöglich. Wie zum Beispiel in der Wüste sieht er zwar den Mond „klarer als je, […] aber [als] eine errechenbare Masse, die um unseren Planeten kreist.“ Er „finde[t] es nicht fantastisch sondern erklärlich.“ , was verdeutlicht, dass er immer nach Erklärungen sucht und etwas wie tiefgründige Bedeutungen der verschiedenen Dinge, für ihn nicht existieren.

Für ihn nimmt die Mathematik, einen sehr hohen Stellenwert in seinem Leben ein. Und somit berechnet er sein komplettes Leben um wie oben schon angeführt Erklärungen zu finden. Von Schicksal und Fügung hält er nichts, sondern bezeichnet diese als Zufall und Wahrscheinlichkeit denn als Techniker ist er es gewohnt „mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen“ ,. Die meisten seiner Gedankengänge bestehen aus mathematische Schemen oder sind Statistiken: „Mathematisch gesprochen: Das Wahrscheinliche (daß bei 6 000 000 000 Würfen mit einem regelmäßigen Sechserwürfel annähernd 1 000 000 000 Einser vorkommen) und das Unwahrscheinliche (dass bei 6 Würfen mit demselben einmal 6 Einser vorkommen)“ , so wie dieses Beispiel durchdenkt er sein gesamtes Handeln und Leben, wobei er Fügung und Schicksal nicht einbezieht.

Faber sieht die Zukunft der Technik im „ American Way of Life“ und die Maschine nimmt für ihn eine Vorbildfunktion ein, denn der technische Fortschritt ist für ihn das Wichtigste. Jegliche Kunst ist für ihn nicht von Bedeutung. Als er mit Sabeth im Louvre ist erklärt er ihr, „daß Skulpturen und Derartiges [für ihn] nichts anderes sind […] als Vorfahren des Roboters.“ Es zählen also nur Maschinen und keine Skulpturen. Auch als Marcel, ein Bekannter sich eindeutig gegen die „Theorie über Amerika, das keine Zukunft habe“ ausspricht, bleibt Faber zuerst ruhig, fühlt sich aber dann angegriffen. Denn Marcel äußert sich über die UNESCO, Fabers Tätigkeit, indem er sagt: „der Techniker“ sei die „letzte Ausgabe des weißen Missionars, Industrialisierung“ sei das „letzte Evangelium der sterbenden Rasse, Lebensstandart“ sei „Ersatz für Lebenssinn.“ Dem technisch fixierten Faber tritt somit eine Person gegenüber, die sich gegen den technischen Fortschritt ausspricht. Man kann deutlich erkennen, dass dieser Streitpunkt, die These bestätigt, dass es für Faber nur eine Zukunft mit Technik gibt.

Mit der Rolle des Technikers hängt für Faber die Rolle des Mannes sehr eng zusammen. Er selbst bezeichnet sich als typischen Mann. „Ich lebe wie jeder wirkliche Mann in meiner Arbeit“ , weiterhin kann ein Mann nicht „die ganze Zeit Gefühle haben“, welche er als „Ermüdungserscheinungen“ ansieht. Ein solcher Mann ist ein vollkommener Gegensatz zum künstlerischen Mann. Seines Erachtens steht er „auf dem Standpunkt, daß der Beruf des Technikers, mit den Tatsachen fertig wird, immerhin ein männlichen Beruf ist, wenn nicht der einzig männliche überhaupt.“ spricht er sich somit dafür aus, dass für ihn nur ein männliches Ideal existiert. Alle anderen Ansichten findet er absurd.

Seines „Erachtens [ist] der einzigmögliche Zustand für Männer[…]“ „allein zu wohnen,[…].allein zu erwachen [und…] kein Wort sprechen zu müssen.“ Dieser Männerrolle entspricht Faber in seinem gesamten Selbstbild und richtet auch sein Leben danach aus.

Ein weiterer Punkt für die Ablehnung Fabers gegenüber der Kunst und allem Nichttechnischem ist, dass er die Wahrheit zu unterdrücken versucht. Denn die meisten. Künstler suchen in ihren Kunstwerken nach der Wahrheit, ihrer eigene Identität. Faber hingegen erfindet eine „Geschichte“, die er „für sein Leben“ hält.

So unterdrückt er die Wirklichkeit dadurch, dass er sich bei seinem komplett berechneten Leben, mit Absicht verrechnet. Gibt dies jedoch nicht zu, da es nicht in sein Selbstverständnis des Technikers passt. Seit Faber Sabeth kennen gelernt hat, wird er durch sie immer wieder an seine Jugendliebe, Hanna erinnert. Als er erfährt, dass Hanna tatsächlich ihre Mutter ist, hält er dieses für Ausgeschlossen. Er „dachte […] nicht einmal daran, daß Sabeth sogar“ sein „eigenes Kind sein könnte.“ Er versucht das Problem mathematisch zu lösen, indem er zurückrechnet und die Rechnung so löst, dass er sich irrt und somit seine Vaterschaft ausgeschlossen ist. Er „rechnete […] pausenlos, bis die Rechnung aufging wie“ er „sie wollte: Sie konnte nur das Kind von Joachim sein!“ Denn er „legte sich die Daten zurecht, bis die Rechnung wirklich stimmte“ Walter hat sich also verrechnet, um die Wahrheit nicht tragen zu müssen.

Trotz seines schlechten körperlichen Zustandes macht Faber keinerlei Anstalten zum Arzt zu gehen, was zeigt, dass Krankheit und sogar Tod von ihm nicht akzeptiert werden. Somit ignoriert er die Wahrheit über seinen Gesundheitszustand, da diese nicht in sein Bildnis von Leben passt. Schon am Anfang des Romans klagt er über Magenbeschwerden und beschreibt sein Aussehen als „scheußlich wie eine Leiche“ , wobei er sich aber dann herausredet und glaubt „es kommt vom Neon-Licht“ . Solche Erkenntnisse werden von ihm immer wieder verdrängt, beispielsweise als er vergisst „in Paris zu einem Arzt zu gehen, wie“ er es sich „eigentlich vorgenommen hatte.“ So lebt Walter Faber in seiner eigenen Welt, die er sich wünscht und es gelingt ihm somit die eigentliche Wirklichkeit. seine Schuld und Vergänglichkeit zu vertuschen.

Des weiteren sieht Faber sie Natur als seinen Feind und versucht sie mit allen Mitteln der Technik zu beherrschen. Natur ist das völlige Gegenteil der Technik, er bezeichnet sie weibisch“ und „hysterisch“ . Er hasst die Natürlichkeit, was im Beispiel seines ständigen Rasierdranges, durch Äußerungen wie, „Ich habe das Gefühl, ich werde eine Pflanze, wenn ich nicht rasiert bin.“ Außerdem trägt er ständig seine Filmkamera bei sich hat. Auch nach der Notlandung in der Wüste „Als der Mond aufging [was…]“ er „ebenfalls gefilmt“ hat. So muss er die Natur nicht selbst erleben, sondern erlebt sie dadurch projiziert. Jegliche Naturerscheinung hält er also von sich fern und kämpft gegen diese Abneigung an.

Homo Faber ist nicht nur indirekt durch seinen Einstellungen ein Gegenspieler der Kunst, sondert spricht sich auch ganz konkret gegen jede Art von Kunst aus.

Durch die Bekanntschaft zu Marcel kann man zwei ganz und gar gegensätzliche Charaktere erkennen. Auf der einen Seite Walter Faber und auf der anderen den Künstler Marcel, welcher die Natur nicht bekämpfen, sondern erleben will. Marcel geht ihm „auf die Nerven, wie alle Künstler“ weil sie „sich für höhere oder tiefere Wesen halten.“ Faber beschreib ihn zudem auch herablassend: „Seine einzige Sorge: kein Schweißtropfen auf sein Papier!“ und hält seine Arbeit für eine „irrsinnige Arbeit, bloß um Kopien“ von „Hieroglyphen und Götterfratzen“ herzustellen. Gleichzeitig gibt Faber auch zu, dass er „kein Kunsthistoriker“ sei. Somit ist Marcels Denken für Faber etwas absolut Negatives, da für ihn ein derartiges Kunstinteresse nicht nachvollziehbar ist.

Weiterhin bezeichnet Faber Künstler als primitiv und sieht Kunst als mystisch und irrational, was im Weltbild eines Technikers keinen Platz findet. Als er Sabeth im Louvre trifft, äußert er sich gegen die Künstler indem er sagt: „Die Primitiven versuchen den Tod zu annullieren, indem sie den Menschenleib abbilden – wir, indem wir den Menschenleib ersetzen.

Technik statt Mystik“ Es wird deutlich dass er genauso wenig von Künstlern hält, wie von deren Werken. Bei ihm kann man „nicht lande[n] mit Malerei und Theater und Derartigem“.

Es wird auch klar, als er sich mit den Freud von Sabeth unterhält, dass er Künstler eher eine faule Berufsgruppe ansieht. Im Gespräch bemerkt er: „So blöd wie vermutet war er gar nicht“ und er sei „nicht skrupellos, aber tüchtig.“

Es lässt sich also nicht bestreiten, dass Walter keinerlei Interesse an Kunst zeigt man kann sogar eine Abneigung gegenüber Künstler und Kunst hat.

II. Entgegen dieser Aspekte, die Fabers Lebensphilosophie bestätigen ist anzuführen, dass Walter Faber im Laufe des Romans eine innerliche Wandlung durchlebt. Und somit auch zu einer Erkenntnis eines anderen Denkens kommt. Zuerst hat Faber die Dinge auf ihre Äußerlichkeiten reduziert, doch nach und nach gerät er in einen Konflikt um seine eigene Identität. Plötzlich betrachtet er die Dinge aus einer neuen Perspektive. Auf seiner Abschiedsfeier lädt er Bekannte ein, welchen er vorwirft, dass man in ihrer „Gesellschaft sterben“ könnte „ohne daß“ sie „es merk[en], [und] von Freundschaft keine Spur […]“ sei. Außerdem erkennt er, dass er eigentlich nichts Genaueres über Ivy, seiner Freundin weiß. „Sonst wusste ich wenig über Ivy“ , weder in beruflicher noch in familiärer Hinsicht. Ihre Beziehung besteht aus Oberflächlichkeiten. Ihm wird also klar, dass er bisher alles nur in der äußeren Hülle betrachtet hat und damit sich innerlich räumlich entfernt. Des Weiteren neigt Walter immer mehr zur Spontaneität. Der vorerst stur berechnete und logische Ablauf seines Lebens wird durch unerwartete Handlungen durchbrochen. So entschloss er sich kurzer Hand zu Joachim, einen Jugendfreund zu reisen, da er zufällig im Flugzeug Herbert, Joachims Bruder kennen lernte. Selbst äußert er sich dazu, indem er sagt: „jedenfalls ist es noch nie vorgekommen, daß ich eine Dienstreise aus purer Laune verzögere, geschweige denn änderte.“ Durch solche plötzlichen Entscheidungen, ist Faber nicht mehr so berechnend wie vorher. Für ihn gehören Rechnungen also nicht mehr zum Lebensalltag. Auch die Technik rückt für Faber in den Hintergrund und entfernt sich von ihr. Er sieht plötzlich nicht mehr den „American Way of Life“ als non puls ultra, sondern muss sich eingestehen, dass er dem einstigen Gegenspieler Marcel immer mehr gleicht. Ihm wird zum Beispiel durch die Diskussion mit Hanna bewusst, dass er „das Leben […] als Gestalt“ und nicht als „bloße Addition“ betrachten soll. Faber wünscht sich „nochmals leben [zu] könn[en].“ In ihm staut sich „Zorn auf Amerika“ an und er erkennt, dass nicht nur Technik im Mittelpunkt steht, sondern auch Mystik und Religion, denn „Marcel hat recht“ Eine weitere Veränderung durchlebt Faber, indem in seinem Selbstbild als typischer Mann zu einem verhältnismäßig gefühlvollen Menschen wird. Gefühle wie Freude und auch Eifersucht, lässt er zu. „Das machte mich eifersüchtig, mag sein, aber […]ich freute mich über jeden Augenblick, der sich einigermaßen dazu eignete.“ Plötzlich spürt er auch die Einsamkeit und hält daran fest, dass „Hanna“ sein „Freund“ ist und er ist „ nicht allein.“ Er zeigt also Gefühlsregungen, die er vorher, in seinem technischen Idealbild des Mannes gar nicht kannte.

Zudem kommt auch noch dazu, dass Walter nicht nur eine Wandlung in seinem Selbstbild, sondern auch in seinem Weltbild durchmacht.

So erkennt er selbst die Wirklichkeit, die er immer verdrängt hatte, an. Er wird mit Tatsachen konfrontiert, wobei ihm klar wird, dass er sich in seinem Leben verrechnet hat. Er erkennt den Inzest zu Sabeth. Walter wünscht sich „nochmals leben“ zu leben. Durch die Erkenntnis seiner nicht wahrgenommen Vaterrolle, versucht Faber diese zum Beispiel in Cuba aufzuarbeiten. Dort trifft er das Mädchen Juana, welcher er von Sabeth erzählt. und stellt ihr auch die „Frage, ob“ Juana „an die Todsünde glaubt“ Wobei er auf den Inzest zu seiner Tochter anspielt. Durch diese Erkenntnis seiner Fehler, sucht Faber nun nach der Wirklichkeit, die er vorher nicht zuließ.

Ein weiterer Aspekt ist, dass er lernt den Tod, also die Vergänglichkeit zu akzeptieren. Ihm wird klar, dass sein gesundheitlicher Zustand kritisch ist und weiß, dass er sterben wird. Er „häng[t] an“ seinem „Leben wie noch nie“ und „weiß, daß“ er „verloren“ ist. Als er Schreibt: „Standhalten dem Licht […] im Wissen, daß ich erlösche[…]“ verdeutlicht sich, dass er seinen Tod anerkennt und nicht mehr die Vergänglichkeit ignoriert. Dadurch, dass er die Wirklichkeit erkennt, merkt Faber, dass sein Leben ein „Irrtum“ war und versucht sich vor sich selbst und anderen Menschen zu rechtfertigen.

Ein weiter wichtiger Aspekt für seine Distanzierung von seiner bisherigen Lebensphilosophie ist, dass er die Natur nicht mehr als Feind ansieht, sondern sie erlebt. Vor allem in Cuba begegnet er der Natur. er schildert Eindrücke der Natur, wie „das Klirren im Kies […]Das klare Wasser […] den Meeresgrund […]“ und sogar „ein[en] violette[n] Frosch“ Außerdem beschließt er: „ich filme nichts mehr.“ Faber will nun die Natur selbst erleben, nicht mehr projizieren und bekämpfen. „[He] love it“ , - die Natur.

Zuletzt ist noch zu sagen, dass Walter sich nun auch der Kunst zuwendet. Hierfür spielt Sabeth eine wichtige Rolle, denn sie weckt Walters Wahrnehmungsfähigkeit. Während der Italienreise entdeckt Faber mit Hilfe von Sabeth den Kopf einer schlafenden Erinnye.“ Er war begeistert und bezeichnete ihn als „Großartig, ganz großartig, beeindruckend famos, tiefbeeindruckend […] wie […] das Gesicht einer schlafenden Frau.“ uns auch als Sabeth ihm die Erinnye aus einem anderen Blickwinkel zeigt, erkennt er „Schatten“ die die Erinnye für ihn „sofort viel wacher, lebendiger, gerade zu wild“ erscheinen lassen. Somit begeistert sich Faber immer mehr für Kunst und lernt sich für Kunstwerke zu interessieren. Weiterhin drückt sich sein Kunstinteresse in seiner Wortwahl aus. Der vorher nüchterne und sachliche Faber benutzt nun eine Gefühlssprache. Er drückt sich mit deutlich längeren Sätzen aus uns beschreibt Sabeth durch Metaphern wie „ihre Augenbogen […] wie Marmor“ , lässt Assoziationen zu: „ihr Haar im knallblauen Himmel, man hätte meinen können, es werde sich im Geäst der schwarzen Pinie verfangen, ihr rötliches Haar.“ und nennt sie sogar „eine Statue.“ Durch eine solche Ausdrucksweise, verstärkt sich Walters Hinwendung zur Kunst.

III. Führt man die verschieden Aspekte der Lebensphilosophie Fabers zusammen, stellt man fest, dass Faber einerseits Musils Zitat vertritt, jedoch macht Faber im Laufe des Romans eine Wandlung durch. Seine Lebenseinstellung ändert sich also grundlegend, wobei er sich neue Schwerpunkte setzt. Diese Schwerpunkte könnte man mit dem Apollon von Belvedere symbolisieren, welcher als Sinnbild der Gefühle, Natur und vor allem Kunst steht. Ist es jedoch wirklich so, dass Faber zu einem solchen Gefühlsmenschen wird?

Es stimmt zwar, dass Walter sich im der Technik abwendet, jedoch kann er nicht ganz ohne sie bestehen. Er steht in seiner Einstellung zwischen Technik und Kunst. So ist zum Beispiel „Hermes-Baby“, seine Schreibmaschine, sein ständiger technischer Wegbegleiter. Mit dieser er bis kurz vor seinem Tod alle Eindrücke festhält.

Auch versuchte er, vor seiner Erkenntnis, ständig die Wahrheit, also seine Schuld zu verdrängen. Jedoch bekennt er sich nicht ganz zu seinen Fehlern, er versucht nämlich seinen Irrtum, also sein Leben vor sich und anderen Menschen zu rechtfertigen.

Somit kann man auf die Frage: „Wozu braucht man den Apollon von Belvedere?“ antworten, indem man versucht nicht alles mit Technik zu erklären, sondern versucht Gefühl mit einzubeziehen. In der heutigen Zeit ist es zwar so, dass man ohne den technologischen Fortschritt nicht mehr existieren kann und dieser unaufhaltsam zu sein scheint. Man sollte aber die Welt nicht Rationalisieren. Im Grunde braucht man den Apollon von Belvedere nicht dazu. Der Mensch sollte aber eine Gedankenstütze haben, dass ihn erinnert Gefühl, Kunst und auch Natur zu erhalten und zuzulassen, denn unsere Gesellschaft neigt dazu unpersönlich und materiell zu werden.

„Als „Homo Faber“ erschien dachte kein Mensch ernsthaft an Umweltschutz, an Ökologie, an Energieressourcen, die infolge planlos-planmäßiger „Ausnutzung“ zu Ende gehen könnten. Heute sehen wir ein, daß wir zwar auf die produktiven Künste des Homo fabers angewiesen sind wie nie zuvor – aber auch sein Zerstörerisches hat sich (…) brutal enthüllt.“ So lautet ein Zitat des Literaturkritikers, Joachim Kaiser. Damit will er sagen, dass er den Roman eine Aufforderung, sich Gedanken über die Umwelt zu machen. Man soll sie nicht einfach rücksichtslos behandeln. Gleichzeitig sollte man sich, aber auch vor Augen halten, dass die Welt nicht ohne Rationalismus funktioniert. Max Frisch ist mit dem Roman „Homo faber“ ein literarisches Werk gelungen, das ein hohes Maß an Aktualität wie nie zuvor zeigt.

Literaturverzeichnis:

Primärliteratur:

- Frisch, Max, Homo faber. Ein Bericht, Frankfurt a. M. 1957.

Sekundärliteratur:

- Eisenbein, Manfred, Homo faber. Lektürenhilfe. Stuttgart 1987

http:/www.forum-rom.de/Faszinierende%20Antike/Fotoausstellung/der%20apoll%

20vom%20belvedere%20.htm

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Frisch, Max - Homo faber
Note
3+
Autor
Jahr
2003
Seiten
8
Katalognummer
V107887
ISBN (eBook)
9783640061020
Dateigröße
381 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Literatrische Erörterung.
Schlagworte
Frisch, Homo
Arbeit zitieren
Tanja Maier (Autor:in), 2003, Frisch, Max - Homo faber, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107887

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