Burschenschaften. Historische Wurzeln und gegenwärtige Entwicklungen


Seminararbeit, 2002

23 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


INHALTSANGABE

1. ALLGEMEIN

2. HISTORISCHE GRUNDLAGEN

3. CHARAKTERISTIKA UND ORGANISATION DER BURSCHENSCHAFTEN
3.1 Das ,,Vaterland"
3.2 Abspaltungstendenzen

4. DIE ZUKUNFT DER BURSCHENSCHAFTEN

5. Weitere Ausformungen des deutschnationalen Korporationswesens in Österreich im Überblick
5.1 Vereine deutscher Studenten:
5.2 Sängerschaften:
5.3 Corps:
5.4 Der Österreichische Turnerbund:
5.5 Pennale Burschenschaften:
5.6 Exkurs 1: Der Alpenverein
5.7 Exkurs 2: Mädelschaften

6. DIE BURSCHENSCHAFTEN AN HAND ZWEIER BEISPIELE
6.1 Die Wiener akademische Burschenschaft Olympia
6.2 Prominente Mitglieder der Olympia
6.3 Die Grazer akademische Burschenschaft Arminia
6.4 Prominentestes Mitglied

7. ANMERKUNGEN

LITERATUR

1. ALLGEMEIN

Burschenschaften zählen sicherlich zu den unbekanntesten, gleichzeitig aber auch zu den mächtigsten Phänomen in der rechtsextremen Szene. Auch wenn ihre Mitgliederzahl in Österreich eher gering ist, darf man ihr machtpolitisches Potential sicherlich nicht unterschätzen, gerade seitdem die Freiheitliche Partei, deren bedeutendste Mitglieder aus dem deutschnationalen Korporationswesen stammen, in Österreich an der Regierung war.

Eindrucksvoll meldeten sich die Burschenschaften beim so genannten Putsch von Knittelfeld zurück. Der harte deutschnationale Kern der FPÖ brachte das Regierungsübereinkommen mit der ÖVP zu Fall und stürzte die Freiheitliche Partei in eine vernichtende Wahlniederlage. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, Burschenschaften ,,in Aktion" zu beobachten. Im Mai 2002 löste das so genannte ,,Gefallenengedenken" der Burschenschaften zusammen mit dem Freiheitlichen Volksanwalt Ewald Stadler großes öffentliches Interesse und vor allem öffentliche Kritik aus. Stadler hatte schon vorher Kritik hervorgerufen, als er die Besatzungszeit in Österreich mit der NS-Zeit verglich.

Überhaupt ist bei den Burschenschaften das Phänomen zu beobachten, dass die militärische Niederlage des Dritten Reiches als Trauertag auch für Österreich begangen wird. Dabei versuchen die Burschenschaften, zusammen mit anderen rechtsextremen Verbindungen in Österreich und Deutschland, Österreich durch die NS-Zeit eine gemeinsame Schicksalsgemeinschaft mit Deutschland anzudichten1. In diesem Zusammenhang proklamieren sich die Burschenschaften sehr gerne als Patrioten. Nachdem was in dieser Arbeit über sie in Erfahrung gebracht werden konnte, sind sie das keineswegs, zumindest nicht im Bezug auf unser Land. Vaterland bedeutet für den Burschenschafter nicht Österreich.

Der Burschenschafter meint ein Gebiet, das sich ungefähr mit dem Dritten Reich8 deckt, von dem sich allerdings die meisten Burschenschaften gerne zu distanzieren versuchen. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wie z. B. die Burschenschaften Arminia und Olympia, von denen im Verlauf der Arbeit noch die Rede sein wird.

Grundsätzlich kann man jedoch eine Radikalisierung der Burschenschaften im gesamten deutschsprachigen Raum beobachten und besonders wurde dies deutlich, als der Wiener Korporationsring, der die größte Arbeitsgemeinschaft der deutschnationalen Korporation und Burschenschaften in ganz Österreich ist, eine der radikalsten Burschenschaften, nämlich die eben erwähnte Olympia zum Vorsitzenden wählte. Allerdings wird diese Radikalisierung nicht von allen Burschenschaften im deutschsprachigen Raum mitgetragen. Es existieren auch Abspaltungstendenzen, von denen im Verlauf dieser Arbeit auch noch die Rede sein wird.

In dieser Arbeit sollen nun die historischen Grundlagen der Burschenschaften bis in die Gegenwart dargestellt sowie prominente Burschenschaften und Burschenschafter vorgestellt werden. Außerdem soll hinterfragt werden, warum das deutschnationale Korporationswesen, das ja natürlich nicht nur aus Burschenschaften sondern auch aus anderen Verbindungen besteht, in Österreich sich durch eine besondere Radikalität auszeichnet, die im übrigen deutschsprachigen Raum eigentlich nur vereinzelt zu beobachten ist. Es soll ebenfalls versucht werden zu erklären, warum die deutschnationalen Verbindungen eigentlich ein Partei übergreifendes Phänomen sind.

2. HISTORISCHE GRUNDLAGEN

Der Begriff ,,Burschenschaft" kam Ende des 18. Jahrhunderts auf und war zunächst gleich bedeutend mit Studentenschaft allgemein. Die ersten Studentenverbindungen waren Landsmannschaften, gebildet aus Personen, die aus dem selben geographischen Gebiet stammten und sich in studentischer Vereinigung zusammen schlossen. Viele dieser Landsmannschaften existieren bis zum heutigen Tag. 1815 entstanden jedoch aus diesen Landsmannschaften die durch politische Ziele geeinten studentischen Verbindungen an verschiedenen deutschsprachigen Universitäten. Die erste derartige Burschenschaft wurde am 12. Juni 1815 in Jena gegründet. Ihre Keimzelle waren die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpfenden Freikorps, vor allem das Lützow`sche Freikorps, dem sie auch die deutschen Farben schwarz/rot/gold2 verdanken. Diese Kämpfe gegen Napoleon, die zwischen 1812 und 1815 stattfanden, waren neben dem später erwähnten Wartburgfest das prägende Ereignis, das sie im gesamten deutschsprachigen Raum einte. Beeinflusst von den Ideen Fichtes und Arndts, forderten sie die nationale Einheit Deutschlands sowie demokratische Freiheiten und pflegten zugleich einen in der Verherrlichung des alten Deutschen Kaisertums schwärmerischen Idealismus. Die Burschenschaften gewannen sehr schnell an Anhängerschaft.

Am Wartburgfest, das am 18. und 19. Oktober 1817 stattfand, nahmen Burschen von fast allen deutschsprachigen Hochschulen teil. Das Wartburgfest, das Anfangs als eine Gedenkveranstaltung zu Martin Luther gedacht gewesen war, mutierte sehr bald zu einer deutschnationalen und auch von rassistischen Zügen gekennzeichneten Kundgebung. Erstmals wurden bei diesem Fest in großer Stückzahl Bücher jüdischer Schriftsteller verbrannt. Am 18. Oktober 1818 schlossen sich die Burschenschaften von 14 deutschen Universitäten zur „Allgemeinen Deutschen Burschenschaft“ zusammen und legten in der Denkschrift: ,,Grundsätze und Beschlüsse des 18. Oktobers" ,ihr Programm nieder, indem sie die Einheit Deutschlands, darunter auch die deutschsprachigen Gebiete der K u K Monarchie forderten, sowie die Errichtung einer konstitutionellen Monarchie, die Rede- und Pressefreiheit und anderes.

Der österreichische Staatskanzler Clemens Wenzel Fürst von Metternich erkannte daher schon bald die Gefahr, die von diesen Burschenschaften gegenüber Österreich ausging.

Als Vorsitzender des Deutschen Bundes setzte er deswegen 1819 die so genannten ,,Karlsbader Beschlüsse" durch, in denen sämtliche deutschnationalen und liberalen Bestrebungen im gesamten deutschsprachigen Raum unterdrückt wurden. Metternich fürchtete, natürlich nicht ganz zu unrecht, dass die Burschenschaften die, bis dato über 800 Jahre dauernde österreichische Staatsgeschichte beenden könnten. Auch wurden die europäischen Staatsmänner durch die zunehmende Radikalisierung der Burschenschaften alarmiert, da es vermehrt zu Übergriffen gegen politische Gegner kam und am 23. März 1819 der Dramatiker August von Kotzebue durch einen Burschenschafter ermordet wurde. In der Folgezeit beteiligten sich aktive oder ehemalige Burschenschafter in häufig führender Rolle an revolutionären bzw. liberalen und demokratischen Aktivitäten. Insbesondere sei hier die Frankfurter Nationalversammlung von 1848/1849 zu nennen, in der insb. Burschenschafter den Versuch unternahmen ein „Großdeutsches Reich zu gründen.

Nach der Herauslösung Österreichs aus dem Deutschen Bund 1866 und der Gründung des Zweiten Deutschen Reiches 1871 entwickelten sich die Burschenschaften nach mehreren Spaltungen zu mensurschlagenden, nationalistischen und konservativen Studentenverbindungen. In Österreich waren die Burschenschaften zwar seit dessen Eigenstaatlichkeit geschwächt, hatten aber noch genug politischen Einfluss, um zumindest dazu beizutragen, dass sich Österreich während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 bis 1871 neutral verhielt. Nach dem 1. Weltkrieg waren es besonders die deutschnationalen Verbindungen, die vehement den Anschluss Österreichs an die Weimarer Republik forderten.

Diese Forderung wurde dann durch den Vertrag von Saint-Germain unterbunden. In der Ersten Republik organisierten sich die Burschenschaften in den politischen Parteien rechts der Mitte sowie in der Sozialdemokratie.

Als die Nationalsozialisten in Deutschland stark wurden, beteiligten sich in Österreich sehr viele Burschenschafter sowie Mitglieder anderer deutschnationaler Korporation in der später illegalen NSDAP. Im Juli 1934 waren Burschenschafter maßgeblich an der Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß und an der versuchten Machtübernahme in Österreich beteiligt. Dieser Putschversuch konnte allerdings damals noch von den österreichischen Exekutivorganen niedergeschlagen werden.

Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland waren vielfach

Burschenschaften in wichtigen Positionen des NSDAP Staats- und Parteiapparates anzutreffen. Nach Ende des 2. Weltkrieges gründeten sich die meisten Burschenschaften Anfang der 50-er Jahre neu. 1964 beteiligten sich mehrfach österreichische Burschenschafter an Bombenanschlägen in Südtirol. Dies führte auch zu Verboten diverser Burschenschaften. Infolge der deutschen Wiedervereinigung kam es in den 90-er Jahren zu einer erneuten Radikalisierung der Burschenschaften im gesamten deutschsprachigen Raum15 /16 /22.

Den größten politischen Erfolg erlebten die Burschenschaften in Österreich mit der Aufnahme der Freiheitlichen Partei in die Bundesregierung am 04. Februar 20003, aber in jüngster Gegenwart leiden die Burschenschaften an einem Phänomen, das auch andere Studentenverbindungen betrifft, nämlich an einem zunehmenden Mitgliederschwund und damit auch an einem Schwund ihres politischen Einflusses.

3. CHARAKTERISTIKA UND ORGANISATION DER BURSCHENSCHAFTEN

Wer einer Burschenschaft beitritt, erhält zuerst den Titel eines ,,Fuxes". Diesem ,,Fux4 " wird ein so genannter Leibbursch beigestellt, der als eine Art Lehrmeister fungiert. Der Leibbursch ist dann für die Ausbildung des ,,Fuxes" verantwortlich, die durchaus zwei Jahre und länger dauern kann. In dieser Ausbildungszeit muss der ,,Fux" alles über die Geschichte, Besonderheiten und Riten seiner Burschenschaft lernen. Da die meisten Burschenschaften schlagend sind, muss er sich vor seiner Aufnahme als gleichwertiges Mitglied, diesem Ritual bis zu siebenmal unterziehen. Diese so genannte Mensur ist ein ritueller Wettkampf zweier Burschenschafter, der mit degenähnlichen Hiebwaffen5, den sog. „Schlägern“ ausgefochten wird. Bei diesem Wettkampf geht es weniger darum, sein Gegenüber zu verletzen, als mehr um den Mut des Gegenübers zu testen. Es kann aber bei diesem Wettkampf zu schweren, u.

A. auch lebensgefährlichen Verletzungen kommen. Bei dieser Mensur sind die Gesichter der Kontrahenten nur teilweise geschützt, d.h., beim Abgleiten der Klinge entstehen im Gesicht Narben, die so genannten Schmisse, die eigentlich als Zeichen des schlechten Fechtens gelten, von den radikalen österreichischen Burschenschafter allerdings mit Stolz getragen werden. Die Forderung zur Mensur kann immer erfolgen. Wenn ein Burschenschafter einen anderen jedoch in seiner ,,Ehre verletzt", kann dieser auch zu einem Duell fordern, welches dann zumeist schwere Verletzungen und in einigen Fällen auch den Tod zur Folge haben kann, wie dies das letzte Mal 19936 geschehen sein soll. Merkmale der meisten radikalen Burschenschaften in Österreich heutzutage sind ein radikaler Deutschnationalismus, durchsetzt von Rassismus und Antisemitismus, Ablehnung aller liberalen Bestrebungen sowie ein hohes Ausmaß von Autoritätsdenken und Autoritätsgläubigkeit. Dadurch haben die Burschenschaften untereinander einen sehr großen Zusammenhalt und einen hohen Organisationsgrad. Diese Faktoren und der Umstand, dass sie in Österreich (Böhmdorfer, Haupt, Haider, Stadler etc.) und Deutschland vielfach wichtige politische Ämter besetzen, macht sie zu den überhaupt gefährlichsten rechtsradikalen Organisationen. Ein Burschenschafter, der nicht mehr studiert und einen Beruf ausübt, wird, im übrigen, als ,,Alter Herr" bezeichnet.

3.1 Das ,,Vaterland"

Wie bereits erwähnt, haben die Burschenschaften einen ,,besonderen" Vaterlandsbegriff, der anhand von Fallbeispielen näher erörtert werden soll. Der ehemalige deutsche Ministerialdirigent Dr. Hans Merkel erklärte diesen Vaterlandsbegriff bei einem WKR-Kommers am 30. November 2002 im Parkhotel Schönbrunn folgendermaßen: ,,Ich habe zu einem meiner Geburtstage eine Landkarte aus dem Jahre 1899 geschenkt bekommen. Sie ist betitelt: Neueste Reisekarte von Deutschland. Auf dieser Karte besteht Deutschland aus dem Zweiten Deutschen Reich, dem so genannten Bismarckreich und Deutsch-Österreich, unter welchem man seinerzeit die ehedem zum deutschen Bund gehörenden Teile Österreichs verstand. Dieser Begriff von Deutschland ist mit gewissen Österreich betreffenden Abstrichen, ich meine damit die geschlossen fremdvölkisch besiedelten Gebiete, ist auch mein Deutschlandbegriff. Deutschland ist also größer als die Bundesrepublik Deutschland7."

Andreas Mölzer, ehemaliger Bundesrat und auch ehemaliger Parteiideologe Jörg Haiders bemerkte zum selben Thema: ,,Der Korporationsstudent in Österreich ist sui generis als Angehöriger einer deutschen Korporation bereits eine lebende Anklage gegen die große Lebenslüge der zweiten österreichischen Republik. Der allzu opportunistische Ausstieg aus der deutschen Geschichte und der deutschen Verantwortung [...] und die damit verbundene Lebenslüge stellt eben jener in Frage, der sich weiter als Deutscher bekennt12 ".

Diese Aussagen Mölzers und Merkels einen die meisten Burschenschaften in Österreich. Die meisten Burschenschaften bekennen sich aber in ihren Statuten zumindest offiziell zur Republik Österreich, da der Wunsch nach einem Anschluss an Deutschland eine strafrechtliche Handlung darstellen würde. Lediglich einige wenige Burschenschaften hängen noch dem ,,Traum eines Großdeutschen Reiches in den Grenzen vom 1. September 19398 " an. Dieser Umstand hat diesen Burschenschaften seit jeher große Probleme mit der österreichischen Exekutive beschert.

Das Innenministerium bemerkte dazu in einer Beobachtung aus dem Jahre 1999:" Von diesen Verbindungen geht zwar kein konkreter, aber ein verklausulierter Rechtsextremismus aus und deswegen wendet man ihnen auch ein besonderes Augenmerk zu9 ". Die österreichischen Behörden überwachen die Burschenschaften zwar nicht vollständig, aber stichprobenartig, um zu verhindern, dass sie sich in der rechtsextremen Szene zu unkontrolliert bewegen können. Die Freiheitlichen waren allerdings durch ihre Regierungsbeteiligung durchaus in der Lage, diese Überwachung sehr stark einzuschränken3.

3.2 Abspaltungstendenzen

Der bereits erwähnte Vaterlandsbegriff brachte die Burschenschaft Olympia bereits vor einigen Jahren in den eigenen Reihen in recht große Schwierigkeiten. 1996 hatte die Olympia erneut den Vorsitz in der ,,Deutschen Burschenschaft" übernommen. Die ,,Deutsche Burschenschaft" umfasst alle deutschnationalen Korporationen in Deutschland, Österreich und Chile. Während einer Sitzung entbrannte ein großer Streit, was nun für die Burschenschaften der Vaterlandsbegriff bedeuten sollte. Die Vorsitz führende Olympia brachte den eben erwähnten Vaterlandsbegriff ein, der allerdings das Problem mit sich brachte, dass die Souveränität von bis zu zehn Staaten angezweifelt wurde. Andere gemäßigtere Burschenschafter wollten den Vaterlandsbegriff auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland beschränken.

Als es zu keiner Einigung diesbezüglich kam, spalteten sich acht Burschenschaften von der deutschen Burschenschaft ab und gründeten die ,,Neue Deutsche Burschenschaft" (NDB). Diese ,,Neue Deutsche Burschenschaft" war ab dann ein gemäßigter Gegenpol zu den vorhandenen Burschenschaften. Die ostdeutschen Grenzrevisionsbestrebungen wurden hierbei abgelehnt und in der ,,Neuen Deutschen Burschenschaft" wurde versucht rassistische Tendenzen einzuschränken. Mittlerweile hat die ,,Neue Deutsche Burschenschaft" bereits 22 Mitgliederorganisationen10, was wiederum die vorhandenen radikal deutschnationalen Burschenschaften schwächt.

Aber auch innerhalb der konservativen ,,Deutschen Burschenschaft" sind die Olympen nicht unumstritten, da sie so wie die Arminia einen recht sorglosen Umgang mit Rechtsextremisten und Neonazis pflegen, worauf allerdings später noch näher eingegangen wird.

4. DIE ZUKUNFT DER BURSCHENSCHAFTEN

Über die Zukunft der Burschenschaften zu spekulieren, ist sicherlich kein sehr einfaches Unterfangen. Hat man sie schon mehrfach totgesagt, sind sie immer wieder wie ein ,,Stehaufmännchen" wiedergekommen. Es ist zu befürchten, dass in einer Welt, die das Radikale, das Extreme liebt, auch diese Verbindungen eine Renaissance erleben könnten. Die Republik Österreich hat bisher recht wenig getan, um den Burschenschaften entgegenzutreten. Das geschah weniger aus einem gewissen Opportunismus, sondern in erster Linie aus dem Irrglauben, die Burschenschaften würden durch ein staatliches Desinteresse von selbst verschwinden.

Man kann aber mit Sicherheit sagen, dass das deutschnationale Korporationswesen in Österreich schweren Zeiten entgegensieht. Burschenschaften sind größtenteils von Spenden ihrer ,,Alten Herrn" abhängig. Diese Spenden benötigen sie, um ihr Propagandamaterial und andere Aktivitäten finanzieren zu können. Da die Freiheitliche Partei allerdings vor einem finanziellen Kollaps durch die schwere Wahlniederlage steht, ist anzunehmen, dass die finanziellen Zuwendungen an die Burschenschaften wahrscheinlich abnehmen werden.

Zwar werden die Burschenschaften auch aus dem Ausland unterstützt, allerdings natürlich in einem weitaus geringeren Maße, wie von der FPÖ bzw. ,,Alten Herrn" in der FPÖ. Des weiteren ist die Konkurrenz innerhalb der Studentenverbindungen recht hoch. Der ÖVP-nahe Kartellverband (CV) verfügt über eine wesentlich höhere Mitgliederzahl und ist auf Grund weitaus gemäßigter politischer Anliegen für viele konservative Studenten wesentlich attraktiver, als die im Vergleich dazu sehr radikalen Burschenschaften. Außerdem leiden die Burschenschaften am Fakt in Wirklichkeit keine Deutschen Verbindungen zu sein und an dem Umstand eines weit verbreiteten Österreichbekenntnisses im Großteil der Bevölkerung, die deswegen auch ihre Ansichten nicht versteht.

Und genau dieser Umstand macht die heimischen deutschnationalen Korporationen so derart radikal.

5. Weitere Ausformungen des deutschnationalen Korporationswesens in Österreich im Überblick

5.1 Vereine deutscher Studenten:

Diese deutschnationalen Studentenvereine richten sich weniger nach dem Brauchtum der Burschenschaften, als mehr nach dem der alten Landsmannschaften, aus dem sie hervorgegangen sind. In vielen Bereichen sind diese den Burschenschaften sehr ähnlich. Die meisten haben ebenfalls das Mensurritual, d.h., es sind schlagende Verbindungen. Als Beispiel wäre hier der Verein deutscher Studenten ,,Sudetia" anzuführen, der sich als eine deutschnationale Verbindung der Vertriebenen aus dem Sudetenland sieht20.

5.2 Sängerschaften:

Die Sängerschaften sind ebenfalls in vielen Punkten den Burschenschaften sehr ähnlich. Sie haben eine ähnliche Struktur im Aufbau und die meisten sind schlagend. Im Gegensatz zu den Burschenschaften werden aber bei den Sängerschaften größere regionale Schwerpunkte gesetzt und verstärkt deutschnationales Brauchtum gepflegt. Zu den bekannten Sängerschaften zählt die ,,Gothia Graz20 ".

5.3 Corps:

Corps sind ebenfalls studentische, schlagende Verbindungen, die allerdings Studenten aus allen politischen Richtungen aufnehmen. Corps haben zwar die Rituale der Burschenschaften, tolerieren in ihren Reihen allerdings auch nicht- deutschnationale Mitglieder. Als Beispiel sei hier das ,,Corps Allemannia Wien zu Linz" genannt20.

5.4 Der Österreichische Turnerbund:

Der Österreichische Turnerbund ist aus dem ehemals ,,Deutsch-Österreichischen Turnerbund" hervorgegangen und hat ebenfalls in erster Linie ein studentisch deutschnationales Verständnis. Neben den schon erwähnten illegalen Nationalsozialisten und Burschenschafter waren es auch vor allem Mitglieder des Turnerbundes gewesen, die 1934 den Putschversuch gegen die Regierung Dollfuß anführten. Der Turnerbund zählt allerdings heute zu den eher gemäßigten deutschnationalen Organisationen und findet daher auch als eine der wenigen überparteiliche Anerkennung bzw. Akzeptanz in breiten Teilen der österreichischen Gesellschaft20.

5.5 Pennale Burschenschaften:

Diese sind ebenfalls deutschnationale und zumeist schlagende Verbindungen, die allerdings auf der gymnasialen Ebene tätig sind. Eine der bekannteren derartigen Verbindungen ist die „Pennale Burschenschaft Arminia“ in Graz.20

Der derzeitige Bundesparteiobmann der FPÖ, Heinz Christian Strache ist im übrigen Mitglied einer derartigen Verbindung.23

5.6 Exkurs 1: Der Alpenverein

1862 wurde in Wien der ,,Deutsch-Österreichische Alpenverein" gegründet, der sich kurz darauf mit dem deutschen Alpenverein zusammenschloss. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges existierte praktisch kein eigener österreichischer Alpenverein.

Hatte es sich diese Organisation zuerst zur Aufgabe gemacht, die Alpen im damaligen Deutschen Bund zu kartographieren und zu schützen, so nahm der deutsch- österreichische Alpenverein sehr bald auch rassistische und antisemitische Ideologien in seine Charta mit auf.

Bis zum Ende des 2. Weltkrieges unterhielt der ,,Deutsch-Österreichische

Alpenverein" engste Kontakte zum deutschnationalen Korporationswesen und war auch eine der wenigen Organisationen gewesen, die Hitler im Zuge der Gleichschaltung nicht mehr berücksichtigen musste, da die meisten Charakteristika der NS-Ideologie sich bereits in der Vereinscharta dieses Vereins wiederfanden. Nach 1945 gründete sich der Alpenverein neu und wurde eine überparteiliche Organisation, deren Funktion es nun ausschließlich ist, Aufgaben im Naturschutz und der Erschließung der Alpen wahrzunehmen. Eine enge Kooperation mit dem deutschen Alpenverein und der gute Kontakt zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich und Deutschland blieben allerdings bis zum heutigen Tag aufrecht21.

5.7 Exkurs 2: Mädelschaften

Deutschnationale Frauenverbindungen sind ein eher neues Phänomen. In Österreich existieren mit den Mädelschaften ,,Freya" und ,,Barbara", dem ,,Verein Grazer Studentinnen" und der ,,Sudetendeutschen Damengilde Edda" nur vier derartige Vereine. ,,Freya" und ,,Edda" haben ihren Sitz in Wien, die Mädelschaft ,,Barbara" in Leoben auf der Montanuniversität. ,,Edda", ,,Barbara" und der ,,Verein Grazer Studentinnen" vertreten ebenfalls deutschnationales Gedankengut, sind jedoch relativ gemäßigt.

Die Mädelschaft ,,Freya", die unter der Schirmherrschaft der Olympia steht, kann man hingegen auch als radikal bezeichnen. Grundsätzlich streben die Damenverbindungen keine Konkurrenz mit den Burschenschaften und anderen deutschnationalen Herrenverbindungen an. Sie wollen gemäß dem deutsch-germanischen Frauenbild den Männern zur Seite stehen und sie in ihren Aktivitäten unterstützen. Daher vermeiden es die Damenverbindungen zumeist auch, sich politisch so zu exponieren, wie die Burschenschaften und deutschnationalen Herrenverbindungen.

6. DIE BURSCHENSCHAFTEN AN HAND ZWEIER BEISPIELE

6.1 Die Wiener akademische Burschenschaft Olympia

Am 10. November 1859 wurde anlässlich einer Feier zum 100. Geburtstag Friedrich Schillers die Wiener Burschenschaft Olympia gegründet. In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit machten sich die Olympen für Liberalitätsrechte stark, die im metternichschen Österreich sehr stark eingeschränkt worden waren, fingen aber sehr bald an, auch großdeutsche und antisemitische Paragraphen in ihre Satzung aufzunehmen.

Bis zum heutigen Tag ist es Juden und ,,nicht-Ariern" nicht gestattet, Mitglied in der Olympia zu werden. Olympen waren maßgeblich an der Organisation von Massenkundgebungen beteiligt, die im deutsch-französischen Krieg die Neutralität Österreichs erzwingen sollten und versuchten besonders in Böhmen und Mähren die Gleichberechtigung der slawischen Bevölkerung mit den Deutschsprachigen zu verhindern. In der 1.Republik waren Olympen ebenfalls maßgeblich am Putsch gegen die Regierung Dollfuß beteiligt.

Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland wurden die Olympen feierlich mit allen anderen studentischen Korporationen in die deutsche Studentenschaft integriert. Bis heute beteuern die Olympen, es sei eine zwanghafte Integration gewesen. Dies ist historisch unrichtig, es war eine freiwillige Eingliederung der Burschenschaften in das deutsche Studentenwesen15. Der Anschluss Österreichs war die Erfüllung ihres ,,großdeutschen Traums8 " gewesen und hatte sie, die die Aufgabe gehabt hatten, diesen ,,Traum" am ,,Leben" zu halten, somit überflüssig gemacht. Auch hatten die Burschenschaften innerhalb der deutschen Studentenschaft die Möglichkeit, ihre Riten praktisch unverändert weiterzuführen. 1951 gründeten sich die Olympen neu, und acht Jahre später wurde ein Verfahren gegen sie, wegen NS- Wiederbetätigung, aufgenommen.

Als sich dann Olympen maßgeblich an Terroranschlägen in Südtirol Anfang der 60-er Jahre beteiligt hatten, wurde die Olympia am 01. Dezember 1961 endgültig verboten. Sie konnte sich aber wenige Jahre später als so genannter ,,Akademischer Leseverein" neu gründen. Im Geschäftsjahr 1989/90 übernahm die Olympia erstmals den Vorsitz in der deutschen Burschenschaft. Zusammen mit der deutschen

Wiedervereinigung stellte sie damals die Forderung nach einer Angliederung der ehemals deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße und forderte vehement einen Anschluss Österreichs und Südtirols an Deutschland.

Diese Forderung wurde damals von den meisten Burschenschaften der deutschen Burschenschaft mitgetragen. Als dann die Burschenschaften in Deutschland sich im Zuge einer gesellschaftspolitischen Integration zu mäßigen begannen, führte die erneute Forderung der Olympia nach einem Anschluss der erwähnten Gebiete an Deutschland, 1996 zu den bereits bekannten Abspaltungstendenzen. Bis heute nimmt die „Olympia“ bei den deutschnationalen Korporationen in Österreich eine dominierende Stellung ein und verfügt auch über einen nicht zu unterschätzenden politischen Einfluss.

6.2 Prominente Mitglieder der Olympia

Dipl.-Ing. Dr. Norbert Burger: 1945 als Freiwilliger an der Front eingesetzt und nach eigenen Angaben an Hinrichtungen beteiligt, war er bereits 1951 an der Neugründung der Burschenschaft Olympia maßgeblich beteiligt. 1953 war er Bundesvorsitzender des Ringes freiheitlicher Studenten und leitete ab 1961 zusammen mit anderen Burschenschaftern Bombenattentate in Südtirol und im übrigen Italien. Nach Meinungsverschiedenheiten der FPÖ trat er 1963 aus und war 1967 Gründungsmitglied der nationaldemokratischen Partei. 1979 wurde er von der NDP zum Präsidentschaftskandidaten nominiert und erhielt 1980 bei der Wahl 3,2 % der Stimmen. 1988 wurde die NDP verboten und somit Burgers politisches Engagement stark eingeschränkt. An Burgers Begräbnis 1992 nahmen zahlreiche Aktivisten des Rechtsextremen Lagers teil17.

Dr. Martin Graf:

Abgeordneter zum Nationalrat der FPÖ Graf bekannte sich, wie sein Parteikollege Wolfgang Jung, mehrmals öffentlich zum Deutschtum11. Graf forderte außerdem als einer der wenigen freiheitlichen Politiker eine totale Restitution des 1945/46 von der tschechoslowakischen Regierung enteigneten Besitzes der deutschsprachigen Bevölkerung19.

Graf gehörte auch zu den Freiheitlichen Abgeordneten, die vehement die Abschaffung der NS-Verbotsgesetze forderten und die deswegen innerhalb der FPÖ eher eine Minderheit darstellen.

6.3 Die Grazer akademische Burschenschaft Arminia

Die Grazer Burschenschaft Arminia wurde 1868 als Ableger der ,,Wiener

Progressistischen Burschenschaft Arminia" gegründet. 1870 bis 1872 nahmen Arminen am deutsch-französischen Krieg teil. Das brachte der Arminia nebst ihrer ,,großdeutschen Haltung" im Sommersemester 1875 das erste Verbot ein. Trat sie im Wintersemester 1875 unter einem anderen Namen erneut auf, wurde sie 1879 erneut verboten, 1884 wieder erlaubt. Während des 1. Weltkrieges wurde der Aktivbetrieb der Arminia eingestellt und die Burschenschaft gründete sich im Wintersemester 1922/23 neu. Die Arminia war ebenfalls am nationalsozialistischen Putsch gegen die Regierung Dollfuß beteiligt und verlor in den Folgekämpfen zwei ihrer Mitglieder. 1938 wurde die Arminia im Zuge des Anschlusses zusammen mit der Grazer Burschenschaft

Allemannia und der Kameradschaft Leo Mardaunig, in die ,,Kameradschaft 5" überführt16. Bis 1945 waren Arminen in führenden Positionen des NS-Apparates zu finden. 1951 gründete sich die Arminia unter dem Namen ,,Akademische Studentenverbindung Libertas" neu und nahm im Wintersemester 1952/53 wieder den Namen Arminia an. In den Folgejahren waren Arminen ebenfalls an den Attentaten in Südtirol beteiligt und pflegen bis heute engen Kontakt zu österreichischen Rechtsextremisten, wie Franz Radl und Gottfried Küssel18.

6.4 Prominentestes Mitglied

Ernst Kaltenbrunner:

Kaltenbrunner trat 1926 während seines Jusstudiums in Graz der Arminia bei. Er beteiligte sich an Demonstrationen und Boykotts gegen jüdische Studenten und Professoren. Kaltenbrunner propagierte bereits vor seinem Eintritt in die NSDAP 1930

Prinzipien, wie ,,Rassenreinheit", ,,Lebensraumerweiterung" sowie einen radikalen Antisemitismus. 1931 trat er der österreichischen Zweigstelle der SS bei und wurde 1935 zu ihrem Anführer.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Kaltenbrunner Staatssekretär für öffentliche Sicherheit und wurde zu einem höheren SS- und Polizeiführer in Wien ernannt. Dies ermöglichte ihm Kontakte zum Führungskreis der NSDAP, damit war der Grundstein für seine spätere Karriere gelegt. Durch seine Konsequenz und Brutalität in seinen Aktionen, erregte er die Aufmerksamkeit Heinrich Himmlers, der zu seinem Gönner avancierte.

Am 30. Jänner 1943 berief Himmler Kaltenbrunner zum Nachfolger Heidrichs, der nun neben der Leitung der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes auch den für die ,,Endlösung der Judenfrage" zuständigen Verwaltungsapparat übernahm. Kaltenbrunner war innerhalb der NSDAP gefürchtet, da er auch konsequent Gegner innerhalb der eigenen Partei ausschaltete.

Um dies tun zu können, sicherte er sich die Gunst Hitlers dadurch, dass er die

Liquidierung der so genannten ,,Reichsfeinde" beschleunigte. Kaltenbrunner war nach Hitler der hochrangigste Österreicher im NS-Apparat gewesen und wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet12. Die Arminia bedachte ihren prominentesten ,,Bundesbruder" mit einer Gedenktafel14.

7. ANMERKUNGEN

1.) siehe: www.wkr.at (Festrede zum WKR-Kommers 2002, gleichzeitig Festkommers aus Anlaß des 143. Stiftungsfestes der Wiener Akademischen Burschenschaft Olympia am 30. November im Parkhotel Schönbrunn Wien).

2.) siehe: http://home.t-online.de/home/Guenter.joergenshaus/srg2.htm (Text 1.1.1.)

3.) erstmals war es ihnen möglich, ihre Ansichten bundespolitisch umzusetzen (z.B.: Wegfall des Rechtsextremismusberichtes des Innenministeriums ab 2000).

4.) Der Fux hat während seiner Ausbildungszeit in der Burschenschaft ,,niedere

Dienste" zu tun wie Bier ausschenken und Reinigungsarbeiten. Jeder Bursch ist berechtigt dem Fux solche Arbeiten anzuordnen. Bei nicht Befolgung einer Anordnung kann der Fux von einem Bursch bestraft werden, indem er, gezwungener Maßen, eine große Menge Bier in einem Schluck (ad Profundum) austrinken muss.

5.) Diese ,,Schläger" gibt es in verschiedenen Konfigurationen. Je nach dem aus welcher Stadt die Burschenschaft stammt, unterscheiden sie sich nach Profil, Länge und Aussehen; Interview mit Markus Katzmeier/ Burschenschaft Olympia März 1999.

6.) berichtet von einem Mitglied des ,,Vereins Deutscher Studenten Sudetia" bei einem Interview am 20. 9. 2002.

7.) aus der Rede Hans Merkels.

8.) 100 Jahre Wiener Akademische Burschenschaft Bruna Sudetia, in: Akademisches Leben, 7./8. Folge, Juli/August 1971, S. 22. / sowie PERNER Markus, ZELLHOFER Klaus: Österreichische Burschenschaften als akademische Vorfeldorganisationen des Rechtsextremismus; in : Handbuch des Österreichischen Rechtsextremismus. Wien 1994, S. 275f / siehe auch: Wiener Coleur Szene; Oktober 1991, S. 5

9.) BM f. Inneres, Gruppe C, Abteilung II/7: Rechtsextremismus in Österreich. Jahreslagebericht 1999; Wien 2000, S10

10.) stand 2001.

11.) z.B.: Am 30. April 2001 bei einer Veranstaltung der Katholischen Landsmannschaft Josephina/ siehe u.A. auch: Der Spiegel 24/97, S. 54.

12.) aus: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes: Handbuch des Österreichischen Rechtsextremismus; Wien 1993, S 274.

13.) FUGMANN Markus: Ernst Kaltenbrunner; aus Microsoft Encarta 2002.

14.) lt. Mag. Bernhard Auer; Vorsitzender des Wiener Kartellverbandes 2001.

15.) http://olympia.burschenschaft.at (Chronik).

16.) http://members.aon.at/arminia_graz (Geschichte).

17.) http://www.doew.at/ (Publikationen/ Handbuch des Österreichischen Rechtsextremismus/Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen/ Burger, Norbert).

18.) lt. Franz Radl jr.

19.) www.fpoe.at (August 2002).

20.) lt. Interviews mit Mag. Bernhard Auer, sowie div. Mitglieder des RFS.

21.) http://www.orf.at/orfon/020612-51807/51808txt_story.html sowie Microsoft Encarta 2002/ Österreichischer Alpenverein.

22.) ESCHENHAGEN Wieland: Burschenschaft; aus Microsoft Encarta 2002.

23.) WALDBRUNNER Andrea: Der Standart; 4.3.2004.

LITERATUR

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes: Handbuch des Österreichischen Rechtsextremismus; Wien 1994, S. 270ff/ S. 327-428

http://www.cousin.de

Microsoft Corporation: Microsoft Encarta Professional 2002; Irland 2001. http://www.wkr.at

Junge Freiheit 4/90: Interview mit der Burschenschaft Olympia, S. 8 http://www.rfs.at

Grässle-Münscher: Kriminelle Vereinigungen. Von den Burschenschaften bis zur RAF; Hamburg 1991.

Heither / Gehler / Kurth u. a.: Blut und Paukboden. Eine Geschichte der Burschenschaften Frankfurt/Main;1997.

http://members.aon.at/arminia graz http://www.edda.at

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Burschenschaften. Historische Wurzeln und gegenwärtige Entwicklungen
Hochschule
Universität Wien
Veranstaltung
Proseminar: Rechtsextremismus und Rechtspopulismus
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V107634
ISBN (eBook)
9783640058884
ISBN (Buch)
9783668103436
Dateigröße
628 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Beschäftigt sich zum überwiegenden Teil mit dem deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. Aktualisiert 1/2007.
Schlagworte
Burschenschaften, Proseminar, Rechtsextremismus, Rechtspopulismus
Arbeit zitieren
Philipp Depisch (Autor:in), 2002, Burschenschaften. Historische Wurzeln und gegenwärtige Entwicklungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107634

Kommentare

  • Gast am 10.8.2009

    Zu den Fußnoten und der Literatur.

    Die Fußnoten, die sich auf Internetseiten beziehen, sind alle ohne Datum.

    Fußnote 3 ist zum Teil halbwahr, zum Teil eine unbewiesenen Unterstellung:
    "3.) erstmals war es ihnen möglich, ihre Ansichten bundespolitisch umzusetzen (z.B.: Wegfall des Rechtsextremismusberichtes des Innenministeriums ab 2000)."
    1.) Es gibt den Verfassungschutzbericht des Innenministeriums, der unter http://www.bmi.gv.at/cms/bmi_verfassungsschutz/ abrufbar ist (alle Berichte von 1997 - 2009, 2003 fehlt, dem Autor war es anscheinend zu mühsam diese anzusehen.)
    2.) In jedem dieser Berichte gibt es eine Rubrik "Rechtsextremismus".
    3.) Das Innenministerium wird seit 2000 von ÖVP- Politiker geführt.
    4.) Der Autor erbringt keinen Nachweis für eine Einflußnahme von FPÖ - Politikern auf die Verfassungschutzberichte ab 2001.

    Fußnote 4:
    "4.) Der Fux hat während seiner Ausbildungszeit in der Burschenschaft "niedere Dienste" zu tun wie Bier ausschenken und Reinigungsarbeiten. Jeder Bursch ist berechtigt dem Fux solche Arbeiten anzuordnen. Bei nicht Befolgung einer Anordnung kann der Fux von einem Bursch bestraft werden, indem er, gezwungener Maßen, eine große Menge Bier in einem Schluck (ad Profundum) austrinken muss."
    Ich weiß nicht der Autor auf diesen Unfug kommt, da er keine Quelle angibt (wie so oft). Jedenfalls haben die Burschenschaften in der Regel bezahltes Reinigungs- und Sevierpersonal engagiert, deren Arbeit ich übrigens nicht als niederen Dienst bezeichnen würde.
    Es ist bei Burschenschaften nicht üblich Füxe durch Zwang zum Alkoholgenuß zu bestrafen. Anscheinend hat der Autor, anstatt sich zu informieren, eine der Legenden, die über Verbindungen kursieren einfach kritiklos übernommen.

    Fußnote 6:
    "6.) berichtet von einem Mitglied des "Vereins Deutscher Studenten Sudetia" bei einem Interview am 20. 9. 2002."
    Wer? Wann? Wo? Quelle?

    Fußnote 7
    "7.) aus der Rede Hans Merkels."
    Wann? Wo? Quelle?

    Fußnote 14
    "14.) lt. Mag. Bernhard Auer; Vorsitzender des Wiener Kartellverbandes 2001."
    In welchem Zusammenhang? Wurde ein Interview geführt?

    Fußnote 18:
    "18.) lt. Franz Radl jr."
    Wann? Wo?

    Fußnote 20:
    "20.) lt. Interviews mit Mag. Bernhard Auer, sowie div. Mitglieder des RFS."
    Wer sind diverse Mitglieder des RFS? Wann? Wieviele?

    Zur Literatur:

    Der Autor hat drei ganze Bücher herangezogen, wovon sich nur eines (Heither / Gehler / Kurth) schwerpunktmäßig mit Verbindungen beschäftigt. Von den drei Büchern sind zwei von dezitierten Verbindungsgegner (Heither / Gehler / Kurth; Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes; die beurteilende Lehrveranstaltungsleiterin Dr. Brigitte Bailer-Galanda ist zudem Wissenschaftliche Leiterin des obengenannten DÖW)
    Die Literaturauswahl läßt weder das Bemühen erkennen, sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen, noch den Versuch zumindest einigermaßen objektiv an das Thema heranzugehen.

    Mein persönliches Fazit:

    Der Autor bastelt aus Fakten, Halbwissen, Gerüchten und unbelegten Behauptungen eine Arbeit zusammen, die seinem persönlichen Weltbild entspricht. Um zu überprüfen, ob sie auch der Realität entspricht, hätte der Autor sich auf die Fakten beschränken sollen.
    Selbstverständlich ist es das Recht des Autors, Burschenschaften abzulehnen und ich werde mich auch sehr dafür einsetzen, dass er diese Ansicht in einer freien, rechtsstaatlichen Demokratie weiterhin artikulieren kann. Wäre er nach ehrlicher Abwägung aller Fakten zu diesem Ergebnis gekommen, würde allerdings nicht der extrem schale Beigeschmack der Geschichtsklitterung bleiben.

    mit freundlichen Grüßen!
    Arnulf Helperstorfer
    Burschenschaft Gothia

  • Gast am 10.8.2009

    Fakten statt Halbwissen Teil 3.

    "Burschenschaften sind größtenteils von Spenden ihrer ,,Alten Herrn" abhängig. Diese Spenden benötigen sie, um ihr Propagandamaterial und andere Aktivitäten finanzieren zu können. Da die Freiheitliche Partei allerdings vor einem finanziellen Kollaps durch die schwere Wahlniederlage steht, ist anzunehmen, dass die finanziellen Zuwendungen an die Burschenschaften wahrscheinlich abnehmen werden."
    Was haben Spenden Alter Herren an ihre Burschenschaft mit der FPÖ zu tun? Haben Sie einen Nachweis für einen Finanzfluß von der FPÖ zu Burschenschaften?

    "Zwar werden die Burschenschaften auch aus dem Ausland unterstützt,..."
    Aus welchem Ausland werden Burschenschaften denn unterstützt?

    "5.1 Vereine deutscher Studenten:

    Diese deutschnationalen Studentenvereine richten sich weniger nach dem Brauchtum der Burschenschaften, als mehr nach dem der alten Landsmannschaften, aus dem sie hervorgegangen sind. In vielen Bereichen sind diese den Burschenschaften sehr ähnlich. Die meisten haben ebenfalls das Mensurritual, d.h., es sind schlagende Verbindungen. Als Beispiel wäre hier der Verein deutscher Studenten "udetia" anzuführen, der sich als eine deutschnationale Verbindung der Vertriebenen aus dem Sudetenland sieht20"

    Dieser Absatz zeugt von völliger Unkenntnis der Vereine deutscher Studenten. Die VdSt gibt es erst seit 1881 (ca 65 - 70 Jahre nach dem Untergang der meisten alten Landsmannschaften). Sowohl ihre Organisation (nur ein VdSt pro Hochschulstadt) als auch ihre Zielsetzung (Überwindung der landsmannschaftlichen Zersplitterung) stehen denen der alten Landsmannschaften diametral gegenüber.

    "Im Gegensatz zu den Burschenschaften werden aber bei den Sängerschaften größere regionale Schwerpunkte gesetzt und verstärkt deutschnationales Brauchtum gepflegt."
    Sängerschaften setzen keine regionale Schwerpunkte (was auch immer damit gemeint ist), sie singen. Daher kommt nämlich auch ihr Name...

    "5.4 Der Österreichische Turnerbund:"
    Der Österreichische Turnerbund ist keine Verbindung sondern eine Vereinigung von Turnvereinen; jederman kann dort Mitglied werden. Wieso er unter Korporationswesen angeführt wird, ist mir rätselhaft.

    "Die Mädelschaft "Freya" , die unter der Schirmherrschaft der Olympia steht, kann man hingegen auch als radikal bezeichnen."
    Die Mädelschaft Freya steht unter niemandes Schirmherrschaft (Wo haben Sie das wieder her?) Gibt es einen Nachweis, dass sie radikaler als die anderen Damenverbindungen sind?

    "In der 1.Republik waren Olympen ebenfalls maßgeblich am Putsch gegen die Regierung Dollfuß beteiligt."
    Haben Sie einen Nachweis für eine maßgebliche Beteiligung der B! Olympia am Juliputsch 1934?

    "Die Arminia war ebenfalls am nationalsozialistischen Putsch gegen die Regierung Dollfuß beteiligt, ..."
    Haben Sie einen Nachweis für eine Beteiligung der B! Arminia am Juliputsch 1934?

    "Bis 1945 waren Arminen in führenden Positionen des NS-Apparates zu finden."
    Wer waren die anderen Arminen (außer Kaltenbrunner)?

    "In den Folgejahren waren Arminen ebenfalls an den Attentaten in Südtirol beteiligt und pflegen bis heute engen Kontakt zu österreichischen Rechtsextremisten, wie Franz Radl und Gottfried Küssel18."
    Wann und wo hat Hr. Radl das gesagt? Haben Sie versucht die Aussage des Hr. Radl zu überprüfen?

  • Gast am 10.8.2009

    Fakten statt Halbwissen Teil 2.

    "Im Juli 1934 waren Burschenschafter maßgeblich an der Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß und an der versuchten Machtübernahme in Österreich beteiligt."
    Haben Sie entweder einen quantitative (besonders viele Burschenschafter unter den Putschisten) oder einen qualitativen (besonders viele Anführer der Putschisten waren Burschenschafter) Beweis für diese Behauptung?

    "Dies führte auch zu Verboten diverser Burschenschaften." Haben Sie einen Nachweis für irgendein Verbot einer anderen Burschenschaft außer Olympia ("diverser")im Zuge der Südtirolaktivitäten?

    "Infolge der deutschen Wiedervereinigung kam es in den 90-er Jahren zu einer erneuten Radikalisierung der Burschenschaften im gesamten deutschsprachigen Raum15/16/22." verglichen mit (weiter unten): "Als dann die Burschenschaften in Deutschland sich im Zuge einer gesellschaftspolitischen Integration zu mäßigen begannen, führte die erneute Forderung der Olympia nach einem Anschluss der erwähnten Gebiete an Deutschland, 1996 zu den bereits bekannten Abspaltungstendenzen."
    Haben sich die Burschenschaften in den 90er Jahren jetzt radikalisiert oder gemäßigt?

    "Diesem "Fux4" wird ein so genannter Leibbursch beigestellt, der als eine Art Lehrmeister fungiert."
    Der Fux sucht sich den Leibbursch bei allen Verbindungen selbst aus.

    "Der Leibbursch ist dann für die Ausbildung des "Fuxes" verantwortlich, die durchaus zwei Jahre und länger dauern kann."
    In jeder Verbindung ist der Fuxmajor für die Ausbildung der Füxe zuständig. (Woher Sie diese seltsamen Vorstellungen über die Organisation einer Verbindung haben, ist mir sowieso schleierhaft. Einfaches Nachlesen im Internet hätte genügt, um sich entsprechend zu informieren.)

    "Da die meisten Burschenschaften schlagend sind, muss er sich vor seiner Aufnahme als gleichwertiges Mitglied, diesem Ritual bis zu siebenmal unterziehen."
    Keine Burschenschaft in Österreich verlangt von ihren Mitgliedern sieben Mensuren. (Wie kommen Sie überhaupt auf die Zahl sieben?? Das liegt ja völlig daneben...)

    "Wenn ein Burschenschafter einen anderen jedoch in seiner "Ehre verletzt" , kann dieser auch zu einem Duell fordern, welches dann zumeist schwere Verletzungen und in einigen Fällen auch den Tod zur Folge haben kann, wie dies das letzte Mal 1993 6 geschehen sein soll."
    Wo ist die Leiche???

    "Merkmale der meisten radikalen Burschenschaften in Österreich heutzutage sind ein radikaler Deutschnationalismus, durchsetzt von Rassismus und Antisemitismus, Ablehnung aller liberalen Bestrebungen sowie ein hohes Ausmaß von Autoritätsdenken und Autoritätsgläubigkeit."
    Für diese heftige Behauptung haben Sie doch sicher auch ein paar Nachweise?

    " Die meisten Burschenschaften bekennen sich aber in ihren Statuten zumindest offiziell zur Republik Österreich, da der Wunsch nach einem Anschluss an Deutschland eine strafrechtliche Handlung darstellen würde."
    Sie unterstellen damit, dass die meisten Burschenschaften es inoffiziell nicht tun. Haben Sie einen Nachweis?

    "Dieser Umstand hat diesen Burschenschaften seit jeher große Probleme mit der österreichischen Exekutive beschert."
    Welche konkreten Probleme hat es den Burschenschaften besdchert?

    "Die Freiheitlichen waren allerdings durch ihre Regierungsbeteiligung durchaus in der Lage, diese Überwachung sehr stark einzuschränken3."
    Haben Sie irgendeinen Beweis für die Beeinflußung des ÖVP - geführten Innenministeriums?

    "Die "Deutsche Burschenschaft" umfasst alle deutschnationalen Korporationen in Deutschland, Österreich und Chile."
    Die Deutsche Burschenschaft hat keine Mitgliedsburschenschaften in Chile. Hätten Sie sich die Internetseite www.burschenschaft.de angesehen, wüßten Sie das.

    " Die Republik Österreich hat bisher recht wenig getan, um den Burschenschaften entgegenzutreten."
    Österreich ist glücklicherweise ein Rechtsstaat. Vereinsfreiheit ist ein verfassungsmäßig garantiertes Grundrecht. Warum soll der Staat gegen vereinsmäßig organisierte Burschenschaften vorgehen, solange diese sich an die geltenden Gesetze halten???

    "Das geschah weniger aus einem gewissen Opportunismus, sondern in erster Linie aus dem Irrglauben, die Burschenschaften würden durch ein staatliches Desinteresse von selbst verschwinden."
    Haben Sie irgendeinen Nachweis, irgendeines offiziellen Vertreters der Republik Österreich auf den sich diese seltsame These stützt?

  • Gast am 10.8.2009

    Fakten statt Halbwissen! Teil 1.

    "Der Burschenschafter meint ein Gebiet, das sich ungefähr mit dem Dritten Reich8 deckt, von dem sich allerdings die meisten Burschenschaften gerne zu distanzieren versuchen."
    Meint das jetzt jeder Burschenschafter oder nur manche? Oder meint es der einzelne und die Burschenschaft distanziert sich dann davon?

    "Grundsätzlich kann man jedoch eine Radikalisierung der Burschenschaften im gesamten deutschsprachigen Raum beobachten und besonders wurde dies deutlich, als der Wiener Korporationsring, der die größte Arbeitsgemeinschaft der deutschnationalen Korporation und Burschenschaften in ganz Österreich ist, eine der radikalsten Burschenschaften, nämlich die eben erwähnte Olympia zum Vorsitzenden wählte."
    Der Vorsitz im Wiener Korporationsring wird nicht gewählt, sondern wechselt jedes Jahr in alphabetischer Reihenfolge.

    "Viele dieser Landsmannschaften existieren bis zum heutigen Tag. 1815 entstanden jedoch aus diesen Landsmannschaften die durch politische Ziele geeinten studentischen Verbindungen an verschiedenen deutschsprachigen Universitäten."
    Es existieren kaum noch Landsmannschaften aus dieser Zeit. Mir sind nur vier bekannt.

    "Das Wartburgfest, das Anfangs als eine Gedenkveranstaltung zu Martin Luther gedacht gewesen war, mutierte sehr bald zu einer deutschnationalen und auch von rassistischen Zügen gekennzeichneten Kundgebung."
    Welche rassistischen Züge konnten Sie ausmachen? Haben Sie Belege dafür?

    "Erstmals wurden bei diesem Fest in großer Stückzahl Bücher jüdischer Schriftsteller verbrannt."
    Auf dem Wartburgfest wurden keine Bücher verbrannt; diese waren damals viel zu teuer. Es wurden Papierrollen, auf denen Titel und Autor vermerkt waren, verbrannt. Von 24 verbrannten Titel war eines von einem Juden geschrieben worden (Saul Ascher: Germanomanie)

    "Metternich fürchtete, natürlich nicht ganz zu unrecht, dass die Burschenschaften die, bis dato über 800 Jahre dauernde österreichische Staatsgeschichte beenden könnten."
    Welchen Staat meinen Sie? Zur Auswahl stehen Markgrafschaft Österreich (ab ca 10. Jahrhundert, Teile des heutigen Ober- und Niederösterreich bis ungefähr Wien), Herzogtum Österreich (ab 1156, ebenso Teile Ober- und Niederösterreich, Kaisertum Österreich (ab 1804, Gebiet der Donaumonarchie)

    "Auch wurden die europäischen Staatsmänner durch die zunehmende Radikalisierung der Burschenschaften alarmiert, da es vermehrt zu Übergriffen gegen politische Gegner kam und am 23. März 1819 der Dramatiker August von Kotzebue durch einen Burschenschafter ermordet wurde."
    Welche Übergriffe außer dem Attentat Sands kennen Sie noch? Belege?

    "Insbesondere sei hier die Frankfurter Nationalversammlung von 1848/1849 zu nennen, in der insb. Burschenschafter den Versuch unternahmen ein „Großdeutsches Reich zu gründen."
    In der Frankfurter Nationalversammlung wurde versucht dem Deutschen Bund eine demokratische Verfassung als Einheitsstaat zu geben. Zum Reichsverweser wurde übrigens Erzherzog Johann gewählt, der dieses Amt von Juni 1848 bis Ende 1849 innehatte.

    "In Österreich waren die Burschenschaften zwar seit dessen Eigenstaatlichkeit geschwächt, hatten aber noch genug politischen Einfluss, um zumindest dazu beizutragen, dass sich Österreich während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 bis 1871 neutral verhielt."
    Glauben Sie ernsthaft, dass der Kaiser und seine Regierung sich von ein paar Burschenschaften abhalten hätten lassen, in einen Krieg zu ziehen? Auf welcher Seite und wozu hätte Österreich-Ungarn an diesem Krieg teilnehmen sollen? Haben Sie irgendeinen Beleg für Ihre These?

    "Nach dem 1. Weltkrieg waren es besonders die deutschnationalen Verbindungen, die vehement den Anschluss Österreichs an die Weimarer Republik forderten."
    Ist Ihnen Artikel 2 des Gesetzes über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich bekannt(Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik.) Dieses Gesetz wurde in der Provisorische Nationalversammlung mit zwei Gegenstimmen beschlossen (Sitzverteilung: Deutschnationale und Liberale: 106, Christlichsoziale: 65, Sozialdemokraten: 37)

    "In der Ersten Republik organisierten sich die Burschenschaften in den politischen Parteien rechts der Mitte sowie in der Sozialdemokratie."
    Ist das Ihr Ernst? Haben Sie irgendeinen Beleg für Burschenschafter in der Sozialdemokrtie der Ersten Republik?

  • Gast am 8.1.2007

    Re.

    Ich stelle nochmals fest, dass dies eine überarbeitete Version einer Proseminararbeit von mir aus dem Jahr 2003 ist und keine Dissertation.
    Sie beschäftigt sich gerafft mit den schlagenden deutschnationalen Verbindungen in Österreich und nicht mit dem österreichpatriotischen CV bzw Pro Patria, die nicht in einen Kontext mit den Burschenschaften zu setzen sind.

  • Gast am 8.1.2007

    Re.

    Ich stelle nochmals fest, dass dies eine überarbeitete Version einer Proseminararbeit von mir aus dem Jahr 2003 ist und keine Dissertation.
    Sie beschäftigt sich gerafft mit den schlagenden deutschnationalen Verbindungen in Österreich und nicht mit dem österreichpatriotischen CV bzw Pro Patria, die nicht in einen Kontext mit den Burschenschaften zu setzen sind.

  • Gast am 3.1.2007

    Dachverbände.

    Nachtrag. Die erwähnte Damenverbindung aus Graz heißt in Wirklichkeit "Verein Grazer Hochschülerinnen" und ist die älteste bestehende Damenverbindung überhaupt.
    Gründungsdatum: 15.11.1912
    Hochschulort: Graz
    Wahlspruch: Gedenke, daß du eine deutsche Frau bist!
    Farben: silber-grün-silber

    Und nun zu den Dachverbänden:
    -----------------------------
    Deutsche Burschenschaft (DB)
    Verband d

  • Gast am 3.1.2007

    Dachverbände.

    Nachtrag. Die erwähnte Damenverbindung aus Graz heißt in Wirklichkeit "Verein Grazer Hochschülerinnen" und ist die älteste bestehende Damenverbindung überhaupt.
    Gründungsdatum: 15.11.1912
    Hochschulort: Graz
    Wahlspruch: Gedenke, daß du eine deutsche Frau bist!
    Farben: silber-grün-silber

    Und nun zu den Dachverbänden:
    -----------------------------
    Deutsche Burschenschaft (DB)
    Verband der Akademischen Burschenschaften in Österreich (DBÖ)
    Süddeutsches Kartell (SK)
    Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB)
    Coburger Convent (CC)
    Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV)
    Österreichischer Pennäler Ring (ÖPR)
    Weinheimer Senioren-Convent (WSC)
    Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV)
    Deutsche Sängerschaft (Weimarer CC) (DS)
    Cartellverband der Katholischen Österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV)
    Marburger Konvent studentischer Verbindungen (MK)Kartellverband der Katholischen Deutschen Studentenvereine (KV)
    Wingolfsbund (WB)
    Verband der Vereine Deutscher Studenten (Kyffhäuserverband) (VVDSt)
    Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV)
    Schwarzburgbund (SB)
    Akademischer Turnbund (ATB)
    Schweizerischer Studentenverein (StV)
    BDIC Korporationsverband an deutschen Hochschulen (BDIC)
    Wernigeroder Jagdkorporationen-Senioren-Convent (WJSC)
    Unitas-Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine (UV)
    Sondershäuser Verband Akademisch-Musikalischer Verbindungen (SV)
    Miltenberger Ring (MR)
    Schweizerischer Waffenring (SWR)
    Kartellverband Holzminden (KVH)
    Pennäler Kartell Baden (PKB)
    Allgemeiner Pennälerring (APR)
    Akademischer Ruderbund (ARB)
    Convent Nautischer Kameradschaften (CNK)
    Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften (KÖL)
    Vertretertag akademischer Korporationen (VTAK)
    Passauer Seniorenconvent (PSC)
    Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV)
    Kartellverband der Katholischen Österreichischen Studentenvereine (ÖKV)
    Mittweidaer Senioren Cartell (MSC)
    Wartburg-Kartell (WK)
    Conservativer Delegierten Convent der fachstudentischen Burschenschaften Österreichs (CDC)
    Technischer Cartell-Verband (TCV)
    Baltischer Philisterverband (BPhV)
    Verband der Akademischen Segler-Vereine (VASV)
    Senioren-Konvent Pennaler Landsmannschaften (SCPL)Schweizerischer Zofingerverein (Zofingia) (Z) Österreichischer Landsmannschafter- und Turnerschafter-Convent (ÖLTC)
    Fränkischen Absolven Convent (FAC)
    Bund Chilenischer Burschenschaften (BCB)
    Rotenberger Vertreter-Convent (RVC)
    Deutsche Gildenschaft (DG) 7 Mitglieder Vereinigung christlicher farbentragender Studentinnen in Österreich (VCS)
    Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB)
    Nürnberger Convent Technischer Corporationen (NCTC)
    Ring Technischer Verbindungen (RTV)
    Société Stella Helvetica (SSt)
    Miltenberg-Wernigeroder Ring (MWR)
    Katholiek Vlaams Hoogstudenten

  • Gast am 3.1.2007

    Herr.

    Abgesehen davon, dass die Arbeit semantisch durch die Gegend stolpert, tw. falsch zitiert, nichts im Kontext beleuchtet, Deutsche Geschichte verzerrt darstellt und überdies keinerlei Wertneutralität aufweist, empfehle ich zur weiteren Vertiefung der Frage, warum die Burschenschaften im Kaiserreich Österreich ungleich mehr von politischem Interesse waren, als die des Deutschen Kaiserreiches folgende Literatur:

    Pichl, Eduard Herwig, Georg Schönerer und die Entwicklung des Alldeutschtums in der Ostmark, 6 Bde., Oldenburg, Berlin 1938. Das ist die "gute" Auflage. Die vierbändige - offiziell 6 in 4 Bänden - ist dagegen gekürzt, teilweise um die besten Stellen.

    Ähnliches gilt für: Whiteside, Andrew G., The Socialism of Fools. Georg Ritter von Schönerer and Austrian Pan-Germanism, Berkeley, Los Angeles 1975 (deutsch: Georg Ritter von Schönerer. Alldeutschland und sein Prophet, Graz 1981). Die amerikanische Ausgabe enthält Stellen, die in der deutschen fehlen. Deutlich merkbar waren da die frühen Gutmenschen am Werk.

    Und dann wäre da noch: Kohary, Theodor von, Der Burschenschafter Georg Ritter von Schönerer, in: BBl 51/1 (1936), S. 9-13. Sehr panegyrisch.

    Neuerdings siehe:
    - Bled, Jean-Paul, Schönerer et le "Los-von-Rom-Bewegung", in: Revue d'Allemagne et des Pays de Langue allemande 32/2 (2000), S. 257-262
    - Bösche, Andreas, "... daß die akad. Burschenschaft Suevia voll und ganz auf dem Standpunkt des Führers der Deutschnationalen in Österreich, Schönerer, steht und stehen wird". Ein Beitrag zur Innsbrucker Studentengeschichte im ausgehenden 19. Jahrhundert, in: Alemannia Studens 11 (2003), S. 91-111
    - Cerwinka, Günter, Hermann Bahrs Grazer Semester. Mit Briefen Bahrs zur Auseinandersetzung Pernerstorfer-Schönerer, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 4 (1971), S. 137-147, auch in: Ders., ... und heraus mit mut'gem Sang. Beiträge zur österreichischen Studenten- und Studentenvereinsgeschichte, Graz 2002 (= Schriftenreihe des Instituts für Geschichte [der Karl-Franzens-Universität Graz], Bd. 13), S. 15-26
    - Valentin, Helwig, Der Prozeß Schönerer und seine Auswirkungen auf die parteipolitischen Verhältnisse in Österreich, in: Österreich in Geschichte und Literatur 5 (1972), S. 56-65 (auch: Diss. phil. Wien 1970)

    Zu letzterem Titel sehr empfehlenswert: Höbelt, Lothar, Kornblume und Kaiseradler. Die deutschfreiheitlichen Parteien Altösterreichs 1882-1918, Wien, München 1993. Die Habilitationsschrift leidet darunter, daß Höbelt die korporativen Zugehörigkeiten nicht kennt und daher manches übersieht. Daher als Ergänzung sehr gut geeignet: Bechmann, Edmund, Die Wiener Akademische Burschenschaft "Silesia", Bd. II: Von 1870-1885, Bd. III: Von 1885-1900, Wien 1931 und 1934. Bei Bechmann finden sich die präzisesten Angaben, nicht nur für Silesia, sondern Wien allgemein.

    Auf der Verwechslung von Vater und Sohn Schönerer beruht: Rabe, Walter, War der österreichische Reichstagsabgeordnete Georg Ritter von Schönerer auch Corpsstudent?, in: Acta Studentica 24 (1977), S. 8-9

    Denn vor allem ein Thema wird dabei völlig außer Acht gelassen und zwar die Partei "Die Deutschnationalen" selbst. Ebenso die Verfassung des Linzer Programms, das auch ihr werter Kollege (Parteikollege, wenn auch aus der Vorgängerpartei der ÖVP) Karl Lueger und Victor Adler mit unterzeichneten.

    Darüberhinaus kann ich noch folgende Publikationen empfehlen:

    - Oscar Waas. Die Pennalie. Dieses Buch über die nationalen Schülerverbindungen der Donaumonarchie von ihren Anfängen bis zur heutigen Zeit, ist leider vergriffen, aber über den ÖPR in digitaler Form erhältlich.

    - Peter Krause. O Alte Burschenherrlichkeit. Findet man auf eBay bzw. im akademischen Buchhandel sehr leicht.

    Des Weiteren darf ich Sie auf einen gravierenden Fehler aufmerksam machen:

    "1938 wurde die Arminia im Zuge des Anschlusses zuerst in "Kameradschaft 5", dann gemeinsam mit der Grazer akad. B! Allemannia in "Kameradschaft Leo Mardaunig" umbenannt". Das stimmt nicht. Die Akad. B! Allemannia Graz ging 1939 in der Kameradschaft Noreia auf.

    Die Deutsche Burschenschaft ist nicht der Dachverband der nationalfreiheitlichen Korporationen, sondern der Dachverband der akademischen Burschenschaften, die sich in der Tradition der Urburschenschaft sehen.

    Andere Korporationsverbände sind nicht den Burschenschaften ähnlich, sondern die Burschenschaft ist den anderen Korporationsverbänden ähnlich. Ich empfehle darüberhinaus eine differenziertere Betrachtung der akad. Korporationsverbände. Der CC ist bspw. kein politischer Verband.
    Auch fehlerhaft: der VdSt Sudetia ist nicht Mitglied im VVDSt und war es auch nie. Es könnte sich in Wien nur um den VDSt Philadelphia handeln. Die Websites der Korporationsverbände geben Aufschluss darüber. Eine Liste der Dachverbände werde ich im Anschluss hier ins Netz stellen.

    Was ich in dieser Arbeit vermisse, ist die Beleuchtung der katholischen Verbände, inwiefern diese einem stark rechts stehenden Pro-Patria-Nationalismus mit austrofaschistischen Tendenzen fröhnen. Kurz gesagt: die Rolle der Dollfußanhänger, Monarchisten und Legitimisten in MKV, ÖCV, KÖL, KV udgl. Bzw. den Umstand der Trennung CV-ÖCV hätte man kurz erwähnen können.

    Die Mensur wird gänzlich falsch dargestellt. Aber sowas von falsch, dass es richtig humoristisch g

  • Gast am 20.7.2006

    Lieber Herr Arnsteiner.

    Danke für die lobenden Worte, ich empfinde sie als äußerst wohltuend!

  • Gast am 19.7.2006

    Kritische, aber gelungene Arbeit.

    Abgesehen von einigen kleineren Formfehlern ist das hier eine sehr interessante Arbeit, die sehr wohl wahrheitsgemäß über Entstehung und Wesen der schlagenden Verbindungen berichtet. Beim lesen der Beiträge ist auffallend, dass diejenigen die sich an dieser Arbeit reiben größtenteils selbst Verbindungsstudenten sind. Das ist ein Merkmal dafür, dass Sie, Herr Depisch, den richtigen Pfad beschritten haben.

  • Gast am 4.7.2006

    Re2.

    Ich würde es begrüßen, wenn Sie mir die Möglichkeit geben würden auf Ihre Stellungnahme einzugehen.

  • Gast am 3.7.2006

    Grüß Gott.

    Sie gehören nicht zufälliger Weise selbst einer Korporation an?

  • Gast am 28.6.2006

    Bewertung.

    Es handelt sich um eine sehr oberflächliche Arbeit. Die Literaturangaben allein sprechen Bände und sind meines Erachtens schon per se durch das Fehlen akademischer Primärliteratur ein Zeichen dafür, auf welch niedrigem Niveau sich die Arbeit bewegt.
    Sollte dies tatsächlich als Seminararbeit an der Universität zu Wien angenommen worden sein, spricht das nicht etwa für die Richtigkeit der Arbeit, sondern vielmehr für ein beängstigend schlechtes Niveau der Fakultät...

  • Philipp Depisch am 29.4.2005

    Vorschlag.

    Warum übermittlen Sie mir nicht ein Photo der Gedenktafel? Dann kann ich meine Arbeit diesbezüglich modifizieren.

  • Gast am 26.4.2005

    Herr North.

    Dass sieht die Universität Wien anders, wie Ihnen die Mädelschaft Freya bestätigen wird.

  • Gast am 25.4.2005

    Re:Re:.

    "Arbeit" würde ich Ihr Elaborat nicht nennen!

  • Philipp Depisch am 11.4.2005

    Re.

    Wie Sie meiner Arbeit entnehmen können beziehe ich mich bei diesem Zitat auf einen Kollegen, der mir den Wortlaut geschildert hat. Dass Ihre Verbindung einen Kriegsverbrecher wie Herrn Kaltenbrunner mit einer Gedenktafel würdigt, sagt sowiso alles über ihre Geisteshaltung aus.

  • Gast am 9.4.2005

    Ein weiterer Fehler:.

    "Die „Arminia“ bedachte ihren prominentesten „Bundesbruder“ mit einer Gedenktafel, auf der folgende Inschrift zu lesen ist:„Für Bundesbruder Ernst Kaltenbrunner, ermordert am 16. Oktober 1946 in Nürnberg für Deutschlands Freiheit14.“"

    Dies ist schlichtweg falsch! Eine derartige Inschrift befindet sich nicht auf unserer Gedenktafel.

  • Gast am 30.11.2004

    Kevin allein zu Hause.

    Ich fände es nett, wenn Sie sich höflicher Weise bemühen würden mir für diese angeblichen "Fehler" Beispiele zu nennen-wie schon erwähnt-kritisiert wird diese Arbeit immer nur von Korporierten.

  • Gast am 29.11.2004

    beim ersten durchlesen fehler.

    Ich war selbst in einer schlagenden Verbindung und habe bereits beim ersten Durchlesen des Textes Fehler, Ungenauigkeiten und höchst subjektive Bewertungen entdeckt. Unbelegte Meinungsäußerungen haben m.E. in einer wissenschaftlichen Arbeit nichts zu suchen. Ich finde die Arbeit deshalb sehr schlecht.

  • Gast am 22.11.2004

    Re: Föderartion.

    "Das Heilige Römische Reich, zunächst ein relativ lockerer Verbund aus den deutschen Stammesherzogtümern mit Oberitalien und zeitweise Burgund, in seiner Endphase ein Konglomerat weitgehend unabhängiger Territorialstaaten, existierte fast achteinhalb Jahrhunderte lang".

    Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2002. © 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

    Tja, ist halt schlimm für Sie wenn auch renomierte Lexika mir beipflicheten. Dass Sie Herr "Staatsrechtler" im Gegensatz zu mir keinen Namen oder e-Mail Adresse angeben spricht sehr für die Mentalität derer, die diese Arbeit kritisieren.
    Im übrigen wurde dies bislang noch von keinem Nichtkorporierten getan.

    Beste Grüße aus Österreich!

  • Gast am 20.11.2004

    Föderation.

    Das Hl.Röm.Reich als Staatenföderation zu bezeichnen, legt nur Zeugnis davon ab, daß Sie eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, wovon sie reden.

  • Gast am 17.11.2004

    Herr Batsch.

    Jeden Punkt in meiner Arbeit kann ich wissenschaftlich belegen, einer Diskussion mit Ihnen stelle ich mich gerne!

  • Gast am 16.11.2004

    Fehler.

    Diese Arbeit enthält s viele, daß man sie garnicht alle aufzählen kann. Z. B. die Behauptung, auch hier in der Diskussion, daß auf dem Wartburgfest rassistische und antisemitische Tendenzen ist falsch dar zu dieser beide Strömungen nicht existieren.
    Wahrscheinlich hat der Bewerter ebensoviele Vorurteile wie in diesem Beitrag gepflegt werden.

  • Gast am 12.10.2004

    Kor. zu: "Sehr geehrter Herr... Teil 2.

    Meinte natürlich: "Integration in die Deutsche Studentenschaft 1938".

  • Gast am 21.7.2004

    Sehr geehrter Herr Feistauer, Teil 2.

    Zum Vierten: Natürlich waren Wartburg- und Hambacher Fest auch von rassistischen und antisemitischen Zügen gekennzeichnet. Selbstverständlich und da haben Sie ausnahmsweise Recht, war das zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches. Im übrigen und diese unrichtige Behauptung führen die Burschenschafter bis heute an: Die Integration in die "Deutsche Studentenschaft" 1934 erfolgte großteils freiwillig. Ich habe recherchiert und auch Fotos gefunden, von "Zwang" kann da wirklich keine Rede sein. Was die Mensuren anbelangt, so glaube ich schon, dass die Verletzungsgefahr gerne von den Verbindungen heruntergespielt wird, nichts desto trotz, das ist die Angelegenheit desjenigen, der so was machen will. Last but not least: Die österreichischen Burschenschaften sind sicher radikaler als die Deutschen. Das liegt sicher auch daran, dass die überwiegende Mehrzahl der Österreicher ihren Staat bejahen, was sicherlich nicht im Interesse einer "Olympia" ist.
    Ich bin persönlich davon überzeugt, dass die Burschenschaften in Österreich staatsfeindlich agieren und agiert haben und diese Meinung teilt unser Innenministerium. Abschließend möchte ich auch Ihr Weltbild zerstören, ich bin in der ÖVP tätig. Beste Österreichische Grüße!

  • Gast am 21.7.2004

    Sehr geehrter Herr Feistauer, Teil 1.

    Als ich diese Arbeit vor etwa 18 Monaten ins Netz stellte, war mir nicht bewusst, dass sie auch nach so langer Zeit immer noch Reaktionen hervorrufen würde.

    Zu allererst: Für jeden österreichischen Patrioten war der Tag an dem Nazi-Deutschland besiegt und Österreich wieder hergestellt wurde ein Freudentag. Etwa 400.000 Österreicher verloren zwischen 1938-45 ihr Leben, das Bekenntnis zu Österreich konnte zu dieser Zeit lebensgefährlich sein. Nur Personen ihres Schlages betrauern die Wiederherstellung Österreichs als "Niederlage".

    Zum Zweiten: Österreich eine 1000 Jährige gemeinsame Geschichte mit "Deutschland" zuzuschreiben ist aus historischer Sicht ein kompletter Schwachsinn, ganz einfach weil es Deutschland nicht gab. Diese Staatenföderation die sich "Heiliges Römisches Reich" und ab 1500 mit der Beisilbe "Deutscher Nation" nannte, hatte mit einem Nationalstaat weniger, als die heutige EU zu tun, der Kaiser hatte weniger Handlungsspielraum, als der Kommissionspräsident. Deswegen war Wien auch nie "Deutsche Hauptstadt", wie das die Burschenschafter gerne behaupten, sondern Residenz des Kaisers, übrigens wie Prag. Tatsächlich war Österreich nur ein einziges Mal Teil eines deutschen Staates und das war von 1938-45.

    Zum Dritten: Minsk, Warschau, Narvik etc. waren "Besetzte Gebiete" und keine integralen Bestandteile des "Dritten Reichs". Sehen Sie sich einmal eine Landkarte von Deutschland 1941 an, die Reichsgrenze deckt sich ziemlich mit Ihrem Nationsbegriff, den ich übrigens zutiefst missbillige. Was Südtirol anbelangt, hatte Hitler keine andere Wahl als darauf zu verzichten, sonst hätte Mussolini beim Einmarsch 1938 einen Krieg begonnen.

  • Gast am 30.6.2004

    Herr.

    Die Hausarbeit enthält leider viele inhaltliche Fehler und ist somit nicht mit der Note sehr gut zu bewerten.
    Zu Herrn Feistau: Das Wartburg-Fest und das Hambacher-Fest sind zwei unabhängige Ereignisse der dt. Geschichte (das Hambacher-Fest wurde nicht in der Hausaufgabe erwähnt, bei ihm wurden auch keine Bücher verbrannt). Die auf dem Wartburg-Fest verbrannten Bücher (vermutlich durch eine Gruppe um unseren glorreichen Turnvater Jahn) wurden verbrannt, weil sie von Restauratoren verfasst wurden, nicht weil diese evtl. Juden waren.
    Zum Verfasser der Hausarbeit: Der Link ist nicht auf der HU-Seite zu finden, sondern auf den Seiten des Antifaschistischen ReferentInnenRat der HU. Dieser Rat geht in seiner Arbeit völlig subjektiv und von Vorurteilen behaftet zu Werke und ist daher kein Prädikat für ihre Hausarbeit.
    MfG und mit der Hoffnung das Sie sich noch einwenig genauer mit der deutsch-österreichischen Korporationsgeschichte beschäftigen ihr Korporierter aus Berlin.

  • Gast am 23.6.2004

    Kann es sein das der Blickwinkel etwas arg einseitig ist ?.

    "Überhaupt ist bei den Burschenschaften das Phänomen zu beobachten, dass die militärische Niederlage des Dritten Reichs als Trauertag auch für Österreich begangen wird."

    Gegenfrage: Was gibt es an diesem Tag zu feiern?
    -Schätzungsweise 15-17 Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat vertrieben. 2-3 Millionen sind dabei ums leben gekommen.
    -Osteuropa und ein Teil Mitteleuropas kamen unter stalinistischer Terrorherrschaft

    Es geht insofern nicht darum die Niederlage des Naziregimes zu feiern, sondern vielmehr darum den 8.Mail als das wahrzunehmen was er ist: Ein Gedenktag.

    "zusammen mit anderen rechtsextremen Verbindungen in Österreich und Deutschland, Österreich durch die NS-Zeit eine gemeinsame Schicksalsgemeinschaft mit Deutschland anzudichten"

    -Über 1000 Jahre war Österreich genauso ein Teil der deutschen Nation wie Bayern, Sachsen oder Württemberg. Der großdeutsche Gedanke bestand jedenfalls schon weit vor den 12 Jahren Nationalsozialismus.

    "Der Burschenschafter meint ein Gebiet, das sich ungefähr mit dem Dritten Reich8 deckt,"

    - Rofl... Es wäre mir neu, daß die Burschaften Interesse an Minsk, Warschau oder Narwik hätten. Das von Hitler und den italienischen Faschisten verratene Südtirol dürfte jdenfalls auch ein Beispiel sein, weches Ihre These widerlegt.

    "Am Wartburgfest, das am 18. und 19. Oktober 1817 stattfand, nahmen Burschen von fast allen deutschsprachigen Hochschulen teil. Dieses Fest, das als Gedenkveranstaltung zu Ehren Martin Luthers getarnt gewesen war, mutierte sehr bald zu einer deutschnationalen und auch von rassistischen Zügen gekennzeichneten Kundgebung. Erstmals wurden bei diesem Fest in großer Stückzahl Bücher jüdischer Schriftsteller verbrannt."

    -Das das Hambacher Fest "rassistische Züge" getragenb hat wäre mir wirklich neu. Belege für diese These gibt es anscheinend nicht.
    Das auch Bücher jüdischer Autoren verbrannt wurden kann wohl kaum ein Indiz sein. Antisemitismus war jedenfalls zur damaligen Zeit eine gesellschaftliche Randerscheinung. Wenn Bücher von Juden ins Feuer geschmissen wurden, dann nicht weil es Juden geschrieben habe, sondern weil sie (aus der damaligen Sicht) vaterlandsverräterische Schriften verfaßt haben.
    Es wurden ja auch Bücher von Evangelen, Katholiken und was weiß was noch verbrannt. Warum kommt jetzt nicht der Vorwurf des Antikatholizismuses ?
    Abgesehen davon: Es gab auch in der Burschenschaft en eine lange jüdische Tradition bis 1933. Theodor Herzl war selbst bei den Wiener Alben aktiv.
    Des weiteren: Wenn das Hambacher Fest acho rassistisch gewesen ist, dann ist es schon verwunderlich, daß 1932 beim Hambacher Fest deutsche und polnische Korparationsstudenten demonstrierten. Ein Spruch von damals lautete auch: Für die Freiheit und die Eure.

    "Dieser Putschversuch konnte allerdings damals noch von den österreichischen Exekutivorganen niedergeschlagen werden.
    Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland waren vielfach Burschenschaften in wichtigen Positionen des NSDAP Staats- und Parteiapparates anzutreffen."

    -Hoppala... es scheint dem Autor also keine Erwähnng wert, daß die Burschenschaften 1934 in Deutschland im Zuge der Gleichschaltungspolitik verboten wurden. (Genauso wie auch die Mensur von den Nazis verboten wurde).

    "a die meisten Burschenschaften schlagend sind, muss er sich vor seiner Aufnahme als gleichwertiges Mitglied (,,Burschung"), diesem Ritual bis zu siebenmal unterziehen"

    - Na von müssen is da ned die Rede: Wer ned will kann immer noch austreten ;-)
    OK: Für Außenstehende mag dieses "Ritual" genauso absurd vorkommen wie für mich das Bungee Jumping.
    Mir hats jedenfalls Spaß gemacht, weswegen ich statt der geforderten 2 Parteien fünf gemacht habe .

    "Es kann aber bei diesem Wettkampf zu schweren, u. A. auch lebensgefährlichen Verletzungen kommen."

    - Bei der normal üblichen Schläger-Mensur (welche Sie auch beschreiben) ist wirklich nix lebensgefährlich. Bei nem Fußballspeil aufm Rasen kann da weitaus mehr passieren. Die einzig gefährliche Stelle bei einer Schlägermensur ist der Halsbereich, welcher aber durch Halsbandagen gut geschützt ist.

    "Die Forderung zur ,,Mensur" kann immer erfolgen. Wenn ein Burschenschafter einen anderen jedoch in seiner ,,Ehre verletzt", kann dieser auch zu einem Duell fordern, welches dann zumeist schwere Verletzungen und in einigen Fällen auch den Tod zur Folge haben kann, wie dies das letzte Mal 19936 geschehen sein soll. "

    - Das Gerücht wonach 1993 jemand gestorben ist habe ich auch schon vernommen. Was aber auch hierzu erwähnt werden muß ist die Tatsache, daß Mensuren welche Ehrenhändel sind nicht mit dem Schläger ausgefochten werden (zumindest nicht im österriechischen Raum).
    Hier wird bevorzugt der schwere Säbel genommen, bei dem im Gegensatz zur Schlägerpartie Brust und Bauch die hauptsächliche Trefferfläche ist.

    So... uund jetzt hab ich keinen Bock noch bZeit mich nächer mit ihrem Werk zu beschäftigen.
    Das es durchaus Querschläger und rechtsradikale bei Burshcenschaften gibt will ich nicht bestreiten. Letztendlich ahbe ich aber zumindest im deutschen(oder besser gesagt in der BRD) Raum recht wenige Getroffen. Einer von Hundert wäre hier meine Schätzung. Des weiteren waren auch die österriechischen Korporierten welche ich in der BRD getroffen habe nicht mal ansatzweise rechtsextrem.

    Ansonsten möchte ich ihr Weltbild auch noch etwas ins Wanken bringen und mich als Grünen-Wähler outen.

    Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Gast am 1.11.2003

    Noch eins.

    1870-1872 stand auf der Homepage der Arminia. Was diese Arminen damals 1872 noch dort taten weiß ich nicht, ich halte mich an das, was die Burschenschaft Arminia selbst geschrieben hat.

  • Philipp Depisch am 1.11.2003

    2. Stellungnahme.

    Als ich diese Arbeit ins Netz stellte, war mir durchaus bewusst, dass sie Reaktionen auslösen würde, besonders bei denen die sie betrifft. Da aber das Fakt besteht, dass sie mit Sehr Gut bewertet wurde, und ausserdem auf der Homepage der Humboldt-Universität als Link aufscheint,erspaare ich es mir auf die teils sehr unreflektierte Kritik zu antworten.
    Was Ihre beiden Antworten betrifft, Herr Diplomingenieur, so würde eine schriftliche Rückmeldung bei derart detaillierten Fragen zu lange dauern ich biete Ihnen aber an mir Ihre Telephonnummer zukommen zu lassen, wir können dann gerne über Ihre Fragen reden.

    Mit besten Grüßen
    Philipp Depisch

  • Gast am 17.5.2003

    Unglaublich....

    Mit dieser Arbeit hat sich zwar jemand viel Mühe gemacht, aber dieser Artikel entspricht teilweise über mehrere Seiten hinweg nicht der Wahrheit! Es ist zwar davon auszugehen, dass gewisse Interviews und recherchen angestellt wurden, allerdings fehlt jeglicher Wille die erhaltenen Informationen zu einem objektiven Ganzen zusammen zu fügen. Ich denke die einzigen Personen, die das Recht haben, über jene uns vorliegende Arbeit wirklich zu urteilen sind wir Korporierte selbst. Kein dieser Materie nicht mächtiger Pädagoge sollte bei dieser Arbeit um eine Note gebeten werden, nein einzig und allein Menschen, die selbst Mitglieder der hier genannten Verbindungen sind. Meine Verbindung wird Gott sei dank nur am Rande erwähnt und nicht so ausführlich schlecht wie B!Arminia Graz & B!Olympia Wien, jedoch stört es mich sehrwohl in so einem Verriß des Waffenstudententums auch den Namen meiner Verbindung lesen zu müssen. Ich halte als Corpsstudent selbst nichts von Rechtsextremismus, aber ich denke die Gefahr sollte nicht bei Burschenschaften, Corps oder Sängerschaften gesucht werden sondern viel mehr bei Untergrundorganisationen wie NSDAPAO oder NPD die auch mit Gewalt gegen Mitglieder ihres Staates vorgehen. Dies wird jedoch sicher nie von einem Korporierten passieren. Ich kann ihnen auch sagen warum: Die akademische Bildung unserer Mitglieder wird dafür verwendet erfolgreiche Staatsbürger zu werden, die sich privat wie beruflich nichts zu schulden kommen lassen und nicht derb wie in diesem Artikel beschrieben an bösen staatsverräterischen Putschversuchen teilzunehmen.

    Abschließend kann ich dem Autor jenes Artikels nur nahelegen, neu zu recherchieren, sich vielleicht auch in Corpsstudentischen Kreisen zu informieren (keine Angst wir kochen auch nur mit Wasser) und dieses mit "Ungenügend" zu bewertende Werk zu überarbeiten.

    Beste Grüße

  • Gast am 23.4.2003

    weitere Nachfragen.

    Da mich die (warum eigentlich mit "sehr gut" bewertete ???) Hausarbeit interessiert, habe ich zu meinen gestrigfen Anmerkungen noch zwei weitere Punkte hinzuzufügen:

    zu Abschnitt 6 (Olympia):
    Unabhängig des Einflusses dieser Burschenschaft - für wen hätte den Österreich im Deutsch- (oder besser Preussisch-)Französischen Krieg 1870/71 kämpfen sollen ? Mit den verhassten Preussen, die ihnen 1866 schwere Verluste zugefügt hatten gegen das fortschrittliche Frankreich der Pariser Kommune ? Oder nach nur 4 Jahren (!) wieder gegen die Preussen ??

    zu Abschnitt 6 (Arminia):
    Es sollen Arminen 1870-72 im Deutsch-Französischen Krieg gekämpft haben - bisher war ich immer der MEinung, dass dieser Krieg mit der Gründung des ersten Deutschen Kaiserreiches in Versailles mehr oder weniger beendet worden wäre - haben die Arminen dann noch über ein Jahr einen Privatkrieg geführt ?

    Herr Depisch, ich wäre sehr auf eine ausführliche Begründung der Bewertung Ihrer Hausarbeit gespannt, da ich selbst einige Jahre in der wissenschaftlichen Ausbildung tätig war und - unbenommen Ihrer schützenswürdigen persönlichen Meinung und Interpretation der Fakten - derartig grobe historische Fehler niemals mit "sehr gut" bewertet hätte.

  • Gast am 22.4.2003

    Unwissenschaftlich.

    Die Arbeit ist leider höchst unwissenschaftlich und in einigen Punkten definitiv falsch. Daß so etwas mit sehr gut benotet wird, spricht nicht für eine Universität. Für den Studenten spricht das sowieso nicht, doch ihm kann man wenigstens Ignoranz und Unwissenheit zu recht vorwerfen.

  • Gast am 22.4.2003

    fachliche Fragen.

    Die Arbeit halte ich für den eingesetzten Aufwand befriedigend, ich habe jedoch einige Fragen bzw. Anmerkungen, vor allem zur Einordnung historischer Ereignisse, die m.E. recht eigenwillig bewertet wurden:

    zu Abschnitt 2)
    In unserem Geschichtsunterricht (DDR, 19985-1988) wurde Metternich durchgehend als der Verhinderer der damals wirtschaftlich und politisch notwendigen deutschen Einheit dargestellt. Ich bin gegen jede Annexion Österreichs, Südtirols oder anderer Gebiete, in denen deutsch- und anderssprachige Europäer zusammen leben, an Deutschland. Jedoch sehe ich vor dem geschichtlichen Hintergrund des beginnenden 19. Jahrhunderts die Lage etwas anders: Metternich hatte als Kanzler Österreichs UND Vertreter des deutschen Bundes, in dem Österreich in seiner 800jährigen eigenständigen Geschichte (und vorher des heiligen Römischen Reiches deutscher Nation) "Mitglied" (oder wie das heißen mag ...) gehandelt, er wollte nicht Österreich vor Deutschland per se schützen, er hatte einfach Angst um seine Macht und Pfründe sowie die der anderen Lokalaristokraten in Mitteleuropa! Und wenn da junge dynamische Menschen (Studenten oder nicht, in den Freikorps waren auch Handwerksgesellen u.a.) kommen, die diese Macht in Frage stellen und eine Mitbestimmung auf demokratischer Grundlage nach dem Muster der Napoleon vorangegangenen Französischen bürgerlichen Revolution forderten, hatte er einfach ANGST um sich (Guillotine), seine Macht (in einer Demokratie hat er nur eine Stimme) und seine Pfründe (Enteignung u.ä.)

    Wenn man bedenkt, dass Mitteleuropa damals auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, Österreichs, Tschechiens, Frankreichs, Polens, ... aus immerhin noch über 30 Staaten bestand mit jeweils eigenen Zoll-, Währungs-, Steuer- u.a. Vorschriften, dann war ist die heutuge EU ein akademischer Verein im Gegensatz zum damaligen Kindergarten ! Keine der heute exisitierenden Firmen in Europa hätte diesen Firlefanz mitgemacht - eine wirtschaftliche Entwicklung im Sinne Englands oder der Vereinigten Staaten undenkbar !

    nächstes zum 2. Abschnitt)
    Ebenfalls aus den o.a. Gründen tue ich mich schwer damit, die eine Demokratisierung und Vereinheitlichung der mitteleuropäischen gesellschaft anstrebende Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 als "größte4 Kundgebung zur Errichtung eines großdeutschen Reiches" anzusehen, selbst, wenn da 30 % Korporierte drin saßen, aber immerhin 70 % andere !

    zum 3. Abschnitt)
    Das studentische Fechten wird seit ca. 1840 nicht mehr mit Stich, sondern mit Hiebwaffen ausgeführt.

    Duelle sind in Deutschland - und meines Wissens auch in Österreich - gesetzlich verboten, keine Vereinigung wird sie als Duelle zulassen.

    weiters zum 3. Abschnitt)
    Das beste Mittel gegen Studentenverbindungen (und die ÖH, die Studentengemeinden u.a.) ist nicht etwa deren Verbot oder deren Repression - sowas macht nur anziehend ! Das beste Mittel gegen Gemeinschaften aller Art ist die Stärkung des bedingungslosen Individualismus um jeden Preis und die Diffamierung sozialen bzw. gesellschaftlichen Engagements. Als Beispiel sei der Status der Kirchen in der ehemaligen DDR genannt, die Kirchen und ihre Mitglieder wurden in den 1950er Jahren massiv unterdrückt, das stärkte sie nur und gab ihnen neuen Zulauf - in den Zeiten, wo die Kirchen "links liegen gelassen wurden" und der Materialismus propagiert wurde, haben sie die meisten Mitglieder verloren ! (1950 in Sachsen noch 90 % Kirchenglieder, 2000 zwischen 25 und 30%) Ein ähnliches Beispiel sind die Bekennende Kirche in Deutschland und die Widerstandsgruppen während des "Dritten Reiches"

    MfG in der Erwartung einer angeregten Diskussion
    Michael Creutz

  • Gast am 17.4.2003

    Mittelmaß mit besten Noten.

    Mittelmäßige Arbeit mit orthographischen und Recherchemängeln. Interessant, dass man in Österreich dafür ein

  • Philipp Depisch am 9.3.2003

    Mitteilung des Autors.

    Mir wurde soeben von der Lehrveranstaltungsleiterin Dr. Bailer mitgeteilt, dass meine Arbeit (die Fassung mit dem einem noch genaueren Zitierapparat/Inhaltlich gleich) mit "Sehr Gut" bewertet wurde.

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Titel: Burschenschaften. Historische Wurzeln und gegenwärtige Entwicklungen



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