Englische Reiseliteratur und das 18. Jahrhundert


Hausarbeit, 2002

11 Seiten, Note: gut


Leseprobe


1. Einleitung

Den Begriff ‘Reiseliteratur’ zu definieren, erscheint nur im ersten Augenblick problemlos, geht man dabei von einer „Sammelbezeichnung für jede Art von literarischer Äußerung, die sich stofflich mit dem Bereich des Reisens befasst (wissenschaftliche, essayistische und fiktionale Behandlung des Themas)“[1]aus. Eine detaillierte Analyse der Gattung – und eine solche scheint sie angesichts ihrer Bedeutung zu sein – wird aber aufgrund genau dieser Definition schwierig, da Reiseliteratur mit den verschiedensten Ursprüngen, Hintergründen und Formen verbunden werden kann.

Reisen beeinflusste nicht nur die Literatur. Reisen, Literatur und Kulturwandel standen (und stehen) in enger Wechselbeziehung. Ein Versuch, das Genre Reiseliteratur singulär in einen historischen Kontext und/oder einem bestimmten Umfeld zuzuordnen, scheint nach ausgiebiger Recherche nicht möglich oder sinnvoll.

Reisen, also die Erforschung der Welt in kleinen oder großen Schritten, ist zu vergleichen mit der Schulbildung: der Moment, in dem der Mensch seinen Wohnsitz verlässt, ist wie der Moment der Einschulung. Man wird mit neuen Dingen konfrontiert, die erschrecken, aber auch locken. Ein eifriger Schüler wird sich bemühen, immer mehr und neue Dinge kennen zu lernen. Dabei wird altes Wissen revidiert und ergänzt, bis man sich einen großen Schatz an Wissen angesammelt hat. Diesen Schatz möchte man teilen und weitergeben. Wie in der Schule vom Lehrenden erfährt durch Reiseliteratur also jemand Wissen aus zweiter Hand – zumeist mit der Aufforderung, bestimmte Sachen gleichzutun bzw. zu vermeiden.

Im Folgenden möchte ich die Anfänge dokumentierten Reisens darstellen, wie sich das Reisen und die schriftlichen Formen weiterentwickelten, um zu verdeutlichen, welche Bedeutung Reisen und Reiseliteratur für Kulturwandel und –entwicklung bisher hatten. Im Mittelpunkt soll als explizites Beispiel das Großbritannien des 18. Jahrhunderts stehen.

Dem 18. Jahrhundert kommt aufgrund weltweiter rasanter wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und damit natürlich auch kultureller Veränderungen, die sich selbstverständlich in der Literatur niederschlugen, eine besondere Bedeutung zu. Verengen wir den Blickwinkel auf Europa als Herkunftsort der Reisenden, so ist Großbritannien als industrielle Hochburg und weltumspannendes Empire ein für diese Zeit sicher illustres Beispiel.

Abschließend möchte ich kurz aktuelle Tendenzen betreffend die Auswertung von Reiseliteratur für kulturanthropologische Zwecke sowie die zeitgenössische Reisementalität eingehen.

Deutlich werden dabei soll, dass es sowohl in der Geschichte des Reisens als auch in der bestehenden Geschichte dessen, was wir als ‘Reiseliteratur’ zu definieren versuchen, nie ein hier und jetzt gab und geben wird, sondern das es sich immer um einen Blick in die Vergangenheit oder in die Zukunft handelt. Sobald ich meinen Wohnsitz verlasse, liegt etwas vor mir und etwas hinter mir, entweder ich gehe zurück oder nach vorne – in jedem Fall handelt es sich um eine Bewegung, nie um Stillstand. Und das ist es auch, was die Besonderheit von Reiseliteratur ausmacht.

2. Die Wurzeln der Reiseliteratur

Reise- und Entdeckungsberichte sind die „ältesten literarischen Zeugnisse der Menschheit“[2](dasGilgamesch-Eposentstand 1800 v.Chr.).

Die Idee des instruierenden Reiseführers für den (noch) unbedarften Reisenden entwickelte sich bereits im Altertum. Schon im 3. Jahrhundert vor Christi wurden in solchen Schriften Sehens- und Merkwürdigkeiten entfernter Orte und Stätten beschrieben und erklärt.

Den Beginn fiktionaler Reiseliteratur, in der unglaubliche erfundene Abenteuer mit realen Reiserouten und Schauplätzen unentwirrbar verschmolzen wurden, markiert Homers Epos „Odysseus“. Aus der asiatischen Literatur sind solcherart fiktionale Reisetexte seit dem 4. Jahrhundert nach Christi überliefert.

Stärker an der Realität orientiert waren hingegen die Wikinger-Sagas, die ca. 1000 n.Chr. aus den nördlichen Regionen überliefert wurden.

Im Mittelalter führten Spielmannsdichtung und Rittersagen die Tradition der Reiseliteratur fort.

Größten Einfluss hatte zu jener Zeit das WerkIl Milione, 1301 verfasst von Marco Polo nach dessen Reise in die Mongolei des Kublai Khan. Polo vermischte genaue gesellschaftliche Analyse, authentische Geschichte und Fiktion derart glaubhaft, dass man sich in Europa die abenteuerlichsten Vorstellungen von den asiatischen Völker und dem Fernen Osten machte.

Polos Erzählungen sollen Christoph Columbus und seine Mitstreiter im 15. Jahrhundert zu ihren Entdeckungsfahrten animiert haben, da vor allem immer wieder die Reichtümer der ansonsten ja noch unbekannten Länder in den Mittelpunkt gerückt wurden.[3]

Die Erschließung der restlichen Welt wurde von den wenigen mutigen Reisenden für die Daheimgebliebenen dokumentiert. Die zeigte nun zum einen, dass das Reisen immer noch ein waghalsiges Abenteuer ins Unbekannte darstellte und (da zumindest eine ausreichende Anzahl an Reisenden unterwegs war, um auch Vergleichsmöglichkeiten zu haben) zum anderen, dass der Reisebericht immer stark geprägt wurde von der individuellen Wahrnehmung.

Das 18. Jahrhundert schließlich markiert den Wendepunkt, an dem sich das Reisen vom Abenteuer für Einzelne, zu einer Bildungsmöglichkeit für eine breitere Masse entwickelt.

3. Bedeutung des 18. Jahrhunderts für die englische Reiseliteratur

„Was das Reisen im 18. Jahrhundert von jenem früherer Zeiten unterscheidet, ist, dass sich das aufstrebende Bürgertum das [...] Prinzip des Reisens als wesentliches Bildungselement zueigen machte.“[4]

Das Ende eines Zeitalters der Glaubenskriege machte Reisen wieder zu einer weniger bedrohlichen Aktivität. Zumal Verkehrswege nun abgesichert wurden und das Herbergswesen saniert worden war, war Mobilität sogar mit einem gewissen Komfort möglich. Nichtsdestotrotz kostete gerade der Transport an den gewünschten Ort (gerade, wenn viel Komfort erwartet wurde) immer noch Geld und brachte neben Vergnügen und Bildung auch Unannehmlichkeiten mit sich. Der eigentliche Träger dieses ‘neuen Reisens’ wurde das Bürgertum, dessen zunehmende ökonomische Stärke in einem Missverhältnis zu ihrer Teilhabe an der politischen Macht. Gegen die ererbten Privilegien des Adels setzte es das Postulat der Leistung. Da Leistung aber auf Erfahrungen und Wissen beruht, war der nächste logische Schritt: die Welt bereisen und einen aufgeklärten Geist schulen und schärfen.

3.1. Verschiedene Reisemodelle

Die klassische Bildungsreise wurde als ‘Grand Tour’[5]bezeichnet und führte den jungen männlichen Reisenden unter der Obhut eines Tutors an die klassischen Stätten der Antike und an die Schauplätze wichtiger historischer Ereignisse. Sinn und Zweck war, mit eigenen Augen die Kunstwerke und Wirkungsstätten der Vergangenheit zu sehen, sich den damaligen Geist zu vergegenwärtigen und dadurch zu Einsicht und Reife zu gelangen.

Der gesetzte Bürgerliche war interessiert an den wirtschaftlichen Entwicklungen des ‘British Empire’, zu denen er schließlich seinen nicht geringen Beitrag leistete. Er bereiste ganz Großbritannien und dessen Ausläufer, um sich einen Eindruck vom ‘present state’, von der aktuellen Lage seiner Heimat zu machen.

Mit der Pluralität der Reisemöglichkeiten und –ziele rückte nun auch die reisende Frau in den Mittelpunkt des Interesses. Zuvor stark reduziert auf eine statische Rolle als wartende Braut daheim oder lockende Nymphe am Wegesrand etablierte sich nach und nach das Bild der respektablen weiblichen Reisenden. Paradoxerweise bedeutete dies nicht unbedingt immer eine Emanzipation – vielmehr war es der Frau durch die Neuerungen im Bereich des Transports und den Ausbau der Infrastruktur in ganz Europa jetzt möglich, zu reisen und mobil zu sein und dabei gleichzeitig einen gesamten Hausstaat mit sich zu führen.[6]

Nicht zu vergessen sind jene Reisenden, welche seit der Antike aus ganz persönlichen Gründen weite und auch strapaziöse Unternehmungen machten: der Pilger, der schon lange religiös motiviert und vor allen Dingen in organisierter Form Wallfahrtsorte und Glaubensstätten bereiste, der Händler, immer auf der Suche nach neuen Waren und neuen Absatzmärkten oder auch der Handwerker, der auf der Suche nach Lohn und Brot stets neue Arbeitgeber finden musste.

Eine wichtige Rolle spielten natürlich auch stets Kuriere und Postillione, Postkutschen waren das Transportmittel für den weniger gut betuchten Reiselustigen.

Reisen bedeutete also nicht nur den Transport von Personen, sondern auch den Transport von Informationen, von Wissen – von Kultur.

3.2. Kulturwandel und Reisen

Wurde die Welt mit den Entdeckungs- und Eroberungsfahrten beschrieben und vermessen, so wurde sie im 18. Jahrhundert sozusagen „photographiert“[7]. Für den zukünftigen oder auch den gar nicht reisenden wird dokumentiert, was die Welt ausmacht. Doch jetzt hat alles die Qualität ‘zweiter Hand’, denn: Das Reisen an sich hatte eine Entwicklung in Gang gesetzt, die überall Veränderungen in solchen Ausmaße mit sich brachte, das ein wirkliches Erleben des einstigen Zustandes nicht mehr möglich ist. Hätte man nicht mit Kolumbus nach Amerika fahren müssen, um wirklich Amerika zu erleben? War nicht danach alles geprägt worden von der einfallenden Kultur, die in ihrer Andersartigkeit stark zerstörerischen Charakter hatte? Hatten die Industriestädte in Großbritannien nicht einen Charakter entwickelt, mit dem sich für Außenstehende nur noch schwer zu identifizieren war?

Der moderne Reisende des 18. Jahrhunderts läuft nur noch den Resten verschwundener Wirklichkeit nach, dieselbe Reise kann nicht zweimal unternommen, nicht zu zwei verschiedenen Zeitpunkten wiederholt werden.

Dennoch eine vom kulturanthropologischen Standpunkt durchaus sinnvolle und logische Entwicklung, denn: je weniger die Kulturen der Menschheit in Kontakt waren und damit auch weniger imstande, sich gegenseitig zu vergiften oder zu verfälschen, desto weniger war der Mensch auch imstande, Reichhaltigkeit und Bedeutung der Verschiedenheit zu begreifen[8].

Die Mentalitätsbeeinflussung von Reisen und Reiseliteratur ist nicht von der Hand zu weisen, ebenso wenig, wie ihren Einfluss auf Stereotypenbildung. Genauso im Mittelpunkt stehen sollte deswegen neben der Vernetzung der Kulturen durch den Reisenden die Rezeption des Erfahrenen durch die Masse, welche an die Heimat gebunden war und dort basierend auf dem Informationsfluss, der ihr zukam, Meinungen, Anschauungen und Einstellungen formte.

Der Wirkungsgrad der Beeinflussung der Mentalität des Reisenden selber sowie dessen Einfluss auf die breite Masse wird für die Mentalitätsgeschichte durch die Zahl der kommunizierenden Personen und die Intensität der Kommunikation relevant. Neben den Reiseberichten finden wir natürlich auch Reaktionen auf solche Werke, Kritiken und Auseinandersetzungen mit dem Verfasser.

Am Beispiel Großbritanniens wird ganz deutlich, das Reisen und Reisedarstellungen als Katalysatoren von kulturellen Transformationen dienen. Räumliche Grenzen werden öfter und von mehr Menschen überschritten und diese Grenzüberschreitungen in vielfältigerer Form als zuvor dargestellt. Reisen ermöglicht Wissenstransfer und materiellen Kulturaustausch, gleichzeitig bilden Informationen durch und über das Reisen einen zunehmenden allgemeinen gesellschaftlichen Bedarf[9].

Gekennzeichnet durch inner Stabilität suchte man auch ein inneres Gleichgewicht, nach Harmonie, eine Tatsache, die in einer Kultur der Konventionen, des Harmonisierens und - wenn der Bogen überspannt wurde – nicht selten in der für den Gegenwartsmenschen oft überzogenen Doppelmoral des ‘Übertünchens’ mündete.

Unter Rückbezug auf die Antike wollte man sich wieder der menschlichen Natur nähern. Leitvorstellung war der ‘common sense’, vernünftige Grundtatsachen, über die man sich einigen konnte, wenn jeder seine Sondermeinungen und –interessen zurückstellt[10]. Paradoxerweise jedoch scheint gerade in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nichts mehr im Vordergrund zu stehen (auch auf literarischer Ebene) als das ‘Ich’ und die extrem subjektive Wahrnehmung des Umfeldes.

Auch eine Entwicklung, die auf den zweiten Blick Sinn mach, war es doch zuvor noch nie einer so breiten Masse in diesen Ausmaßen möglich gewesen, sich an der Gestaltung des Lebensumfeldes zu beteiligen und dazu zu äußern.

Prozesse der Umorientierung und der Selbstverständigung sind besonders sichtbar hinsichtlich der Entwicklungen eines neuen Bürgertums oder der reisenden Frau.

Diese ständig Wandlungen fanden natürlich auch ihren literarischen Niederschlag, vom chronikalischen neugierigen Aufnehmen der Welt zur autobiographischen Bildungsreise sowie weiter zur wissenschaftlichen Auswertung des Reisens.

3.3. Zum Begriff „Reiseliteratur“

Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist es aufgrund der komplexen Entwicklungen, die dem Reisen voraus- und mit ihm einhergehen, schwierig, eine genaue Definition für die Gattung ‘Reisliteratur’ zu finden. Liegt doch die Geschichte der Gattung weniger in der Ausbildung bestimmter Formen, die oft verschiedener nicht sein können, sondern vielmehr in der Ausbildung der Sehweise, der Interpretation der Inhalte bei der wissenschaftlichen Aneignung des Wissens von der Welt[11].

Gerade im 18. Jahrhundert ist die unpersönliche Gleichförmigkeit der Reiseberichte mit instruierendem Charakter einer subjektiveren und kritischeren Darstellungsform gewichen, so dass sich eine Typologie der Reiseliteratur am ehesten über eine Typologie des Reisenden entwickeln ließe. Querverbindungen zur Memoirenliteratur, Biographie und Abenteuerroman sind so fließend, dass ein Werk sich nicht selten mehr als nur einem Genre zuordnen ließe.

Generell finden wir zu diesem Zeitpunkt eine Verbürgerlichung des literarischen Genres, wobei hier die Literatur insgesamt zur Herausbildung neuer, wesentlich bürgerlicher Normen und Ästhetik diente. Die Lebenswelt mittlerer Schichte in Stadt und Land wurde literaturwürdig und künstlerisch gestaltbar: bürgerliche Einfachheit, Nüchternheit, Arbeitsamkeit und Sparsamkeit sollten gepriesen werden. Doch oft wurde auch kritisiert, wie manch einem braven Bürger das mondäne Leben schnell zu Kopfe steigen konnte.

Wie im vorangegangenen Kapitel bereits erwähnt spielen die Beschreibungen von Reisen eine nicht unerhebliche Rolle für die Darstellung und auch die Aufrechterhaltung von Kulturbeziehungen. Dabei kommt jedoch auch gleichzeitig eine kulturelle Einflussangst zum Vorschein, denn gleichzeitig werden in der englischen Reise- und Abenteuerliteratur kulturelle Grenzen inszeniert.

Indem mit ihnen stellvertretend die Grenzen Europas überschritten wurden, bestätigten die literarischen Helden gleichzeitig ihre Existenz und distanzierte dabei das ‘Andere’, welches zum Teil bedrohlich wirken mochte, sowohl räumlich als auch zeitlich. Dadurch wurde wiederum die eigene Identität bestätigt und gestärkt, kam man dem ‘Anderen’ doch mühelos nahe genug, um es vergleichbar, verhandelbar und analysierbar machte.

Jedoch wurde in der Literatur somit teilweise ein Tabu transportiert, welches den Protagonisten eine wirkliche kulturelle Annäherung an das ‘Andere’ verbietet und so doch den Unwillen zu Akkulturation widerspiegelt, der schließlich den modernen europäischen Kolonialismus kennzeichnete[12].

4. Forschungsstand und aktuelle Tendenzen

Verschiedenartige kulturelle Reisemodelle und dem Faktum kultureller Transformationen, die speziell durch Reisen vermittelt wurden, scheinen wissenschaftlich bisher noch nicht zufriedenstellend behandelt worden zu sein[13].

Auf viel zuwenig Interesse stößt wohl auch besonders die Rezeption durch ein immer breiter werdendes Publikum. Zwar wird die mentalitätsbeeinflussende Wirkung des Reisens und vor allem der Reiseliteratur wiederholt bestätigt, nicht aber konkret bestimmt worden[14]. Eine solche Arbeit wäre anscheinend zu zeitaufwendig und hätte Schwerpunkte (wie eben Reise-Wissen, Kulturwandel usw.) die in einem sehr interdisziplinären Zusammenhang zu sehen wären.

Die bisher erschienene Literatur zur Geschichte des Reisens zeigt zwar eine Vielzahl von Möglichkeiten des Reisens, seine Voraussetzungen und Schwierigkeiten, der

Motivation, der Erlebnisweise und der Wirkungen auf, doch widersprechen und widerlegen sich die Quellen hier häufig gegenseitig.

Viele Begrifflichkeiten wie ‘Pilger’ oder ‘Pionier’ sind einfach stark verallgemeinert worden, ohne das diese Generalisierung kritisch befragt worden wäre. Heikel und bisher auch zu wenig beachtet die Verbindung von Exil und Reise, welche allerdings in der Reiseliteratur verschiedener Länder und Kulturen eigens thematisiert wird und daher analytische ernst genommen werden muss.

Eben sowenig sind Gründe für die Karriere bestimmter geographischer Räume als ‘Sehnsuchsorte’ ausreichend untersucht und belegt worden.

Mit der zunehmenden Globalisierung speziell auch durch die Medien im Hintergrund erscheint Reisen heutzutage mehr in den Köpfen als real stattzufinden. Tatsache ist aber, dass gerade diese differenzauflösenden Tendenzen zu einem verstärkten Bedürfnis nach Selbstfindung, nach Definition der eigenen Person in Raum und Zeit geführt hat. Der dadurch entstehende Konflikt zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung der Reisenden im heutigen Massentourismus ist jedoch bis jetzt viel zu wenig vergleichend und an Fallstudien untersucht worden bzw. hat dementsprechend keinen literarischen Niederschlag gefunden.[15]

Abschließend wäre also zu sagen, dass reichhaltige Quellen vorhanden sind, doch der Umfang und die komplizierten Interdependenzen haben bisher vor einer gezielten interdisziplinären Analyse zurückschrecken lassen.

5. Anhang

5.1. Literatur

- Bausinger, Hermann (Hrsg.), Reisekultur – Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus, München: Beck 1991

- Krasnobaev, Robel & Zeman (Hrsg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, Berlin: Verlag Ulrich Camen 1980.

- Maurer, Michael, Kleine Geschichte Englands, Stuttgart: Reclam 1997

- Wuthenow, Ralph-Rainer, Die erfahrene Welt – Europäische Reiseliteratur im Zeitalter der Aufklärung, Franfurt/Main: Insel Verlag 1980.

5.2. Internet

zum BereichDefinition Reiseliteratur/Geschichte der Reiseliteratur

- http://deutsch.pi-noe.ac.at/inetsem/pfeiff-r.htm

zum BereichGrand Tour

- www.getty.edu/art/exhibition/grand_tour

zum Bereichaktueller Forschungsstand

- hrz.uni-paderborn.de/graduiertenkolleg

zusätzliche Informationen sind der SoftwareMicrosoft Encarta 2000, Stichwort „Reiseliteratur“ entnommen

[...]


[1]Zitiert nach Angaben auf der Internetseite http://deutsch.pi-noe.ac.at/inetsem/pfeiff-r.htm , Stand 24.7.2000

[2]Zitiert nach Angaben auf der Internetseite http://deutsch.pi-noe.ac.at/inetsem/pfeiff-r.htm, Stand 24.7.2002

[3]entnommen: Microsoft Encarta 2000.

[4]Robel, Gert, Reisen und Kulturbeziehungen im Zeitalter der Aufklärung, in: Krasnobaev, Robel&Zeman (Hrsg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, S. 11.

[5]Genauer Details über z.B. den Verlauf einer solchen Reise findet man unter www.getty.edu

[6]vgl. Pelz, Annegret, Reisen Frauen anders? Von Entdeckerinnen und reisenden Frauenzimmern, in: Bausinger, Hermann (Hrsg.), Reisekultur – Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus, S. 174-178

[7]vgl. Wuthenow, Ralph-Rainer, Die erfahrene Welt – Europäische Reiseliteratur im Zeitalter der Aufklärung, S. 422.

[8]Vgl. Wuthow, S. 422.

[9]Vgl. Angaben der Internetseite hrz.uni-paderborn.de/graduiertenkolleg , Stand 26.7.2002

[10]vgl. Maurer, Michael, Kleine Geschichte Englands, S. 265/266.

[11]vgl. Wuthenow, S. 417.

[12]Vgl. Angaben der Internetseite www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de , Stand 26.8.2002

[13]vgl. Angaben der Internetseite hrz.uni-paderborn.de/graduiertenkolleg , Stand 26.7.2002

[14]vgl. Robel, S.23.

[15]Vgl. Angaben der Internetseite hrz.uni-erlangen.de/graduiertenkolleg, Stand 26.7.2002

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Englische Reiseliteratur und das 18. Jahrhundert
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
11
Katalognummer
V107599
ISBN (eBook)
9783640058549
Dateigröße
506 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Englische, Reiseliteratur, Jahrhundert
Arbeit zitieren
Nina Astor (Autor:in), 2002, Englische Reiseliteratur und das 18. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107599

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