Die mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt Halle/Saale


Hausarbeit, 2001

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

1.Einführung zu den allgemeinen militärischen Anforderungen an Wehranlagen des Mittelalters

2. Politisch-ökonomische und topographische Vorgeschichte

3. Entwicklung im Mittelalter

4. Wehranlagen bestimmten die aktuellen Siedlungsstrukturen der Altstadt.

5. Literaturverzeichnis

1.Einführung zu den allgemeinen militärischen Anforderungen an Wehranlagen des Mittelalters

In der über 1000 jährigen Stadt Halle sind heute die charakteristischen Merkmale einer sozialökonomischen Siedlungsform des Hoch- und Spätmittelalters fast verschwunden. Obwohl sie die Bebauungsstrukturen der Altstadt bestimmt haben, finden wir nur noch an wenigen Stellen Zeugnisse ihrer permanenten Befestigungsanlagen, der Gräben, Mauern, Tore, die das Leben ihrer Einwohner, ihren Besitz, ihr Gewerbe-, Markt- und weitere Rechte gegenüber dem Umfeld sicherten.

Die Stadt Halle hat in ihrem Wappen ein Abbild von Mond und Sternen. In der nicht belegten legendären Deutung dieser Symbole heißt es, dass die Salzwirker den Bischof fragten, ob sie um ihre Stadt eine Mauer errichten dürften. In seiner Antwort finden wir Mond und Sterne wieder. Wenn ihr Leute eine Mauer bauen wollt, dann arbeitet am Tage für die Salzgewinnung und in der Nacht könnt ihr die Mauer bauen. Mond und Sterne mögen Euch dazu leuchten.

Die nun im Mittelalter über Jahrhunderte errichteten städtischen Befestigungen, die immer wieder neuen Erkenntnissen angepasst und nach den Erfordernissen verstärkt wurden, mussten grundlegenden Sicherheitsansprüchen genügen. Sie wurden in Friedenszeiten für eine lange Nutzung angelegt. Diese Verteidigungsanlagen sollten einer Minderheit der Stadtbevölkerung Sicherheit gegen stärkere Angreifer bieten. Jede permanente Befestigung musste unter Berücksichtigung ihres Umfanges bzw. der Größe des zu sichernden Geländes unter Ausnutzung der natürlichen Geländebedingungen, grundlegenden militärischen Anforderungen genügen

1. Sie musste eine gute, sichere Aufstellung der Verteidiger in einer Deckung vor verschiedenen Wurfgeschossen ermöglichen und ihnen ihren Waffeneinsatz im Vorfeld des Mauernringes sichern.
2. Die Befestigungen sollten gebaut sein, dass sie zusätzliche gut zu verteidigende ,meist natürliche Hindernisse im Vorfeld hatten (Gräben, Wassergräben, Felsen u.ä.) , die Abwehrvorteile bei einer feindlichen Annäherung garantierten.
3. Eine Befestigung baute sich als „Rundumverteidigung“ auf. Eine hohe
kaum zu ersteigende Steinmauer mit erforderlichen Breite wurde nach antiken Vorbildern bevorzugt.
4. Die festen Anlagen mussten eine Verteidigung nach allen Richtungen ermöglichen. Im Vorfeld durfte es keine „toten Winkel“ geben, die eine unbeobachtete und nicht zu bekämpfende gegnerische Annäherung ergaben. Bevorzugt wurden bauliche Lösungen, die eine gegenseitige Unterstützung der Verteidigungsabschnitte sicherten.
5. Die Stadtmauern, oft in mehreren Ringen mussten so gebaut sein, dass sie
hinter ihnen sichere schnelle gedeckte Wege zu allen Verteidigungsab-
schnitten ermöglichten. Ihre Konstruktion musste den eigenen Waffeneinsatz sichern (Schießscharten u.ä.)
6. Die Tore und Pforten in den Maueranlagen waren durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen verstärkt und mussten den kontrollierbaren Stadtein- und Ausgang gewährleisten
7. Es mussten Vorkehrungen eingebaut sein, die bei Verlust eines Mauerabschnittes ein schnelles weiteres Eindringen der Angreifer in das Stadtinnere erschwerten.
8. Die Befestigungsanlagen umfassten Räume für den Aufenthalt der nicht im Dienst stehenden Verteidigungskräfte und der Abwehrmittel in Wachtürmen, Wachhäusern, Arsenalen, die teilweise ständig bewohnt wurden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt Halle/Saale
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Geschichte)
Veranstaltung
Proseminar
Note
2,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V10682
ISBN (eBook)
9783638170437
Dateigröße
470 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wehranlagen, Stadtbefestigung, Stadtmauer
Arbeit zitieren
Alexander Müller (Autor:in), 2001, Die mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt Halle/Saale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10682

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