Die Darstellung der deutschen Jugend, der Burschenschaften und Sportjugend vor und in der deutschen Revolution von 1848 in ausgewählten Lehrmaterialien der DDR


Hausarbeit, 2001

14 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Analyse einiger schulischer Darstellungen

3. Analyse einiger sporthistorischer Darstellungen

4. Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen

5. Literaturangaben

1. Einleitung

Der Gegenstand der Arbeit, wissenschaftliche Fragestellung und methodisches

Vorgehen.

In der Arbeit wird eine Literaturanalyse grundlegender Veröffentlichungen von DDR-Historikern für den Unterricht in der Schule sowie für die Sportgeschichtsschreibung vorgenommen. Sie sind Gegenstand der Untersuchung.

Es wird dabei von zwei grundlegenden Fragestellungen ausgegangen :

1. Wie wird der Einfluss der deutschen Jugend vor und in der deutschen Revolution vom März 1848 anteilig dargestellt und bewertet ?
2. Wie werden die verschiedenen Aktivitäten der deutschen Burschenschaften und der Sportjugend im Vormärz und in den revolutionären Kämpfen von 1848 in das vorgegebene Geschichtsbild eingeordnet und interpretiert ?

Die Beantwortung dieser Fragen stützt sich auf ausgewählte aktuelle Aussagen zur deutschen Revolution von 1848 (Arbeiten von HACHTMANN (1997), STADELMANN (1948), GRAB (1980) ) und deren Aussagen sowie Interpretationen mit einigen grundlegenden historischen Veröffentlichungen in der DDR zu vergleichen. Arbeitshypothetisch wird von der These ausgegangen, dass der Versuch unternommen wurde, die progressive Rolle der deutschen Jugend nicht wissenschaftlich korrekt als Teil der aktiven bürgerlichen Opposition darzustellen, sondern den Anteil und Einfluss kommunistischer Ideologien und Aktivitäten überbetont darzustellen und zu interpretieren

Die Darstellung der Ergebnisse der Analyse folgt der Gliederung der Arbeit nach ihren drei Teilbereichen.

1. Allgemeine Positionen zur vorrevolutionären Situation in Deutschland 1848 sowie zu den revolutionären Ereignissen im März 1848.
2. Ergebnisse der Analyse ausgewählter Geschichtsbücher der Schule (für die damalige Oberstufe und Erweiterte Oberstufe)* .
3. Ergebnisse der Analyse eines Standardwerkes der DDR zur deutschen Sportgeschichte.

Die soziale Situation der Jugendlichen ( unter 20 bis 25 Jahre ) und die ihrer schulischen sowie beruflichen Qualifizierung beeinflusste ihr revolutionäres Verhalten und die Teilnahmebereitschaft an den öffentlichen Auseinandersetzungen an der Seite der Erwachsenen aus den verschiedenen sozialen Schichten. Die Einflussnahme der Erwachsenen (Stärke des Einflusses –Vorbildwirkungen, Mitläuferpositionen) auf deren aktive Teilnahme ist nicht zu ermitteln.

Eine Organisation der Jugend in politischen und militärischen Vereinen war im Vormärz 1848 und in den folgenden revolutionären Ereignissen nicht gegeben. Sie beschränkt sich seit 1817/18 auf eine Organisation der studentischen Jugend in den Allgemeinen Deutschen Burschenschaften gegen alle nachfolgenden staatlichen Verbote sowie ab 1842 auf die Teilnahme der Jugendlichen in den Turnvereinen nach Aufhebung der sogenannten Turnsperre.

In der Deutschen Burschenschaft und in den Turnvereinen hatte die deutsche Jugend große Anteile am Kampf für eine Einheit Deutschlands und für die Wahrnehmung demokratischer Rechte. Sie beteiligte sich aktiv an den Volksbewegungen von 1830 und 1848 und deren Vorbereitung.

Konkrete Angaben entnehmen wir einer Arbeit von HARTMANN,R (.), der sich auf die Veröffentlichungen von Roerdansz,H.; Kuczynski,J./Hoppe,R. nach einer Quellenanalyse des Stadtarchives Berlin stützt. Es wird eine Analyse der Sozial –und Altersstruktur der Berliner Märzkämpfer von 1848 vorgenommen. Die ermittelten Werte und prozentualen Angaben beziehen sich auf die gefallenen, verletzten und gefangenen Berliner Revolutionsteilnehmer.

In der tabellarischen Auswertung ist bei HACHTMANN zu entnehmen, dass

1. Studenten und in der Ausbildung für einen bürgerlichen Beruf befindliche Teilnehmer (ca.1% der Berliner Bevölkerung von 1848) mit 218,8 % überproportional an den Kämpfen beteiligt waren, obwohl das Bürgertum insgesamt mit 70,6 % unterpräsentiert war ;
2. Die Handwerksgesellen und Lehrlinge ebenso mit 243,2 % überproportional vertreten waren ;
3. Man kann davon ausgehen, dass in weiteren Teilnehmergruppen (unqualifizierte Arbeiter oder Dienstpersonal) Jugendliche beteiligt waren.

Prinzipiell wurden die Aufstände 1848 von den Unterschichten dominiert. Das entsprach der sozialen Bevölkerungsstruktur Berlins. Die Jugendlichen waren im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil an den Ereignissen überproportioniert vertreten.

Ihre Beteiligung beschränkte sich in diesem Umfang vermutlich nur auf die städtischen Ballungszentren, da in ländlichen Bereichen nicht die Voraussetzungen für ein aktives Engagement bestanden und die organisatorischen wie politischen Bedingungen für eine Teilnahme in den städtischen Zentren nicht gegeben waren. Es kann als sicher angenommen werden, dass die Mehrzahl der Jugendlichen in den Mittel- und Unterschichten der Bevölkerung mit ihrer sozialen Situation unzufrieden war.

2. Analyse einiger schulischer Darstellungen

In den Arbeiten von MÜLLER – MERTENS, PATERNA, STEINMETZ (1965) zur bürgerlich-demokratischen Revolution 1848 – 1849 (264 ff.) wird u.a. auf die revolutionären Forderungen der Aufständischen verwiesen, nach denen wir von der Annahme ausgehen können, dass sie im Sinne der deutschen Jugend ausgesprochen wurden. Hervorgehoben werden die Abschaffung der Standesvorrechte, die Beteiligung an der Staatsmacht, die Lehr-, Rede-, Presse-, Versammlungsfreiheit. Das städtische Kleinbürgertum im Bündnis mit den armen Volksschichten und der bürgerlichen Intelligenz (Studenten –264) war zur Durchsetzung der Forderungen zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem Militär gegen die Fürsten, den Adel und das preußische Junkertum bereit.

Die Bauernschaft, da kann man die landlosen jugendlichen Landarbeiter und Kleinbauern zurechnen, war nach den Autoren in ihrem Kampf gegen die Guts- und Grundherren führungsbedürftig.

Mit Ausbruch der meist bewaffneten Auseinandersetzungen bereits nach der dritten französischen Revolution (22.-24.2.1848) in Süddeutschland, Bayern, Hessen, Sachsen, Thüringen wird auf die Rolle der Studenten, die sich mit dem Bürgertum verbanden verwiesen.

In den Märzkämpfen in Wien (ab 13.3.1848) waren „Studenten der UniversitätHauptträger der blutigen Straßenkämpfe, die das Militär zum Rückzug zwangen“(266). Im Österreich –Wiener Sicherheitsausschuss gab es eine Art Nationalgarde, eine „gut bewaffnete revolutionäre Akademische Legion“ (Ebenda) mit etwa 4000 Mann.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Darstellung der deutschen Jugend, der Burschenschaften und Sportjugend vor und in der deutschen Revolution von 1848 in ausgewählten Lehrmaterialien der DDR
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Geschichte)
Note
2,5
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V10681
ISBN (eBook)
9783638170420
Dateigröße
737 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
1848
Arbeit zitieren
Alexander Müller (Autor:in), 2001, Die Darstellung der deutschen Jugend, der Burschenschaften und Sportjugend vor und in der deutschen Revolution von 1848 in ausgewählten Lehrmaterialien der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10681

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