Probleme der Prozesskostenrechnung in der Logistik


Seminararbeit, 2002

43 Seiten


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Prozesskostenrechnung
2.1. Entstehung
2.2. Begriff und Charakteristika
2.3. Ziele der Prozesskostenrechnung
2.4. Einsatzfelder
2.4.1. Unternehmen
2.4.2. Tätigkeiten
2.5. Aufbau einer Prozesskostenrechnung
2.5.1. Definitionen
2.5.1.1. Prozess
2.5.1.2. Teilprozess
2.5.1.3. Hauptprozess
2.5.1.4. Tätigkeit
2.5.1.5. Kostentreiber
2.5.2. Vorgehensweise bei der Prozessanalyse und Prozess- Kostenermittlung
2.5.2.1. Festlegung des Anwendungsbereiches und der Zielsetzung
2.5.2.2. Bildung von Hypothesen über Hauptprozesse und Cost Drivers
2.5.2.3. Tätigkeitsanalyse in den Kostenstellen und Ableitung von Teilprozessen und Maßgrößen
2.5.2.4. Kapazitäts- und Kostenzuordnung
2.5.2.5. Hauptprozessverdichtung
2.6. Prozesskostenrechnungsmethoden
2.6.1. Prozessbezogene Kalkulation
2.6.2. Prozessorientierte Deckungsbeitragsrechnung
2.7. Kritische Würdigung
2.7.1. Vorteile
2.7.2. Kritikpunkte

3. Probleme der Anwendung in der Logistik
3.1. Kurze Vorbemerkung
3.2. Zum Begriff der Logistik
3.3. Zum Begriff des Logistik-Controlling
3.4. Problem der Definition des Begriffes der Logistikleistung
3.4.1. Abgrenzung der Logistikleistung
3.4.2. Erfassung und Ausweis der logistischen Leistungen
3.5. Problem der Definition des Begriffes der Logistikkosten
3.5.1. Abgrenzung
3.5.1.1. Probleme der Abgrenzung durch einen erheblichen Erfassungsaufwand
3.5.1.2. Probleme der Abgrenzung durch eine Leistungsabgrenzung
3.5.1.3. Probleme der Abgrenzung durch Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Höhe der Logistikkosten
3.5.1.4. Probleme der Abgrenzung durch die Entscheidung der Aufnahme der Fehlmengenkosten
3.5.2. Zusammenfassung des Abgrenzungsproblems der Logistikkosten
3.6. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkostenarten
3.6.1. Problemstellung
3.6.2. Lösung
3.7. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkostenstellen
3.8. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkategorien
3.9. Problem der Bildung von Verrechnungssätzen für die Logistikleistungen
3.10. Probleme bei der Kalkulation der Logistikkosten
3.10.1. Spezielle Problem bei der Kalkulation der Beschaffungslogistikkosten

4. Zusammenfassung

1. Einleitung

Im Zeichen der Globalisierung entwickelte sich in den letzen Jahren ein immer steigender Wettbewerbsdruck. Um den steigenden Wettbewerbsdruck standhalten zu können, sind zuverlässige und hinreichend genaue Informationen über die Produktkosten notwendig. Besonders bedeutend für die Unternehmen ist die Beeinflussung der Kosten durch individuelle Konzepte.1 In den traditionellen Kostenrechnungssystemen standen die Einzelkosten, die dem Kostenträger direkt zurechenbar sind, im Mittelpunkt. Dagegen fanden die Gemeinkosten der indirekten Leistungsbereiche wenig Beachtung. Jedoch ist in der Vergangenheit eine eindeutige Zunahme des Anteils der Gemeinkosten festzustellen. Ein steigender Automatisierungsgrad und die zunehmende Bedeutung von planenden, steuernden und überwachenden Tätigkeiten in den Bereichen wie z.B. Forschung & Entwicklung oder Vertrieb, können als Gründe genannt werden. Als Folge daraus mussten in den traditionellen Kostenrechnungssystemen die Gemeinkostenzuschlagssätze immer wieder erhöht werden. Dabei stellt sich aber recht schnell heraus, dass Zuschlagssätze von über 100% ein Zeichen dafür sind, dass die bis dahin bestehenden Kostenrechnungssysteme die Kosten in einem Unternehmen nicht realitätsgemäß abbilden können. Als Resultat dieser Erkenntnisse entstanden Bemühungen neue Kostenrechnungssysteme zu entwickeln. Es entstand die Prozesskostenrechnung.2

Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser im ersten Teil einen kurzen Überblick über das Wesen der Prozesskostenrechnung zu geben. Dabei wird auf die Ziele, Einsatzfelder und besonders auf den Aufbau der Prozesskostenrechnung eingegangen. In einem zweiten Schritt werden die Probleme, die bei dem Einsatz der Prozesskostenrechnung in der Logistik entstehen, näher untersucht. Aufgrund der Tatsache, dass die Logistik zusehends zu einem bedeutenden Wettbewerbsfaktor wird, ist die Betrachtung der entstehenden Probleme wichtig. Durch die Eingliederung der Logistik in das betriebliche Rechnungswesen können im logistischen Bereich die Kostentransparenz und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden.

2. Prozesskostenrechnung

2.1. Entstehung

Ziel eines jeden Unternehmens muss die Schaffung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen, die auf einem guten Unternehmenskonzept basieren, sein. Die Durchsetzung dieses Unternehmenskonzeptes setzt aber zuverlässige und hinreichende Informationen über die Kosten der Produkte voraus. Seit Mitte der 80-er Jahre stellt sich die Frage, ob die traditionellen Kostenrechnungssysteme diese Anforderungen erfüllen können. Mittelpunkt der heftigen Diskussion war eine Publikation im Jahre 1985, „The Hidden Factory“ von Miller, J.G. und Vollmann, T.E.. Sie behaupteten, dass die Gemeinkosten in den indirekten Leistungsbereichen die Produktkosten entscheidend beeinflussen. Grund hierfür ist nach ihrer Meinung die zunehmende Automatisierung der Produktionsprozesse und dem daraus folgenden Anstieg von Planungs- und Steuerungsaufgaben. Traditionelle Kostenrechnungssysteme konnten und können dieses Problem nicht lösen.

Als Resultat dieser Erkenntnisse wurde von den Amerikanern Cooper, Johnson und Kaplan die Philosophie des Activity Based Costing (ABC) entwickelt. Horváth, Mayer und Coenenberg modifizierten das amerikanische Konzept für deutsche Kostenrechnungszwecke um und es entstand die Prozesskostenrechnung. Activity Based Costing und Prozesskostenrechnung sind somit zwei unterschiedliche Konzepte.3

2.2. Begriff und Charakteristika

Die Prozesskostenrechnung ist kein völlig neues Kostenrechnungssystem. Sie baut auf den traditionellen Systemen, wie Kostenstellen- und Kostenartenrechnung auf. In Ihr finden die Mängel der traditionellen Kostenrechnungssysteme, die Behandlung der

Gemeinkosten, Beachtung.4 Als Grundlage entwickelte Sie ein neues Verständnis für die in den indirekten Bereichen erstellten Leistungen.5

Die Prozesskostenrechnung ist eine Methode, die versucht, den Kalkulationsobjekten, in der Regel den Produkten, genau die Kosten der Aktivitäten oder internen Leistungen zuzurechnen, die auch tatsächlich für diese Kostenträger erbracht oder in Anspruch genommen wurden (Verursachungsprinzip). Mit anderen Worten versucht sie, den Kostenträgern, entsprechend Ihrer tatsächlichen Inanspruchnahme von betrieblichen Prozessen, die Gemeinkosten über prozessbezogene Bezugsgrößen zuzuordnen.6 Dabei werden nur repetitive Prozesse, die für die Erstellung einer Leistung notwendig sind, betrachtet.7

Eine weitere zentrale Erneuerung in der Prozesskostenrechnung ist die kostenstellenübergreifende Betrachtung der Prozesse. Dadurch können betriebliche Funktionen besser aufeinander abgestimmt werden und es ergibt sich ein Rationalisierungspotential.8

2.3. Ziele der Prozesskostenrechnung

Es lassen sich folgende Ziele nach Horváth zusammenfassen:

⇒ Erhöhung der Kostentransparenz und Steuerbarkeit in den indirekten Bereichen (Gemeinkostenbereiche)

⇒ Aufzeichnen von Potentialen zur rationelleren Nutzung vorhandener Ressourcen mittels einer verbesserten Gemeinkostenplanung und -kontrolle

⇒ Ermöglichung einer verursachungsgerechten Verrechnung von Leistungen im Rahmen einer Produktkalkulation und Vermeidung von strategischen Fehlentscheidungen

⇒ Aufzeichnung der Kapazitätsauslastung9

2.4. Einsatzfelder

2.4.1. Unternehmen

Die Prozesskostenrechnung ist für Unternehmen mit einer starken Programmkomplexität besonders empfehlenswert. Durch die von den Unternehmen entwickelten Differenzierungsstrategien vergrößert sich die Zahl der Produkte und vor allem der Produktvarianten. Die Folge daraus ist eine unterschiedliche Inanspruchnahme der indirekten Leistungsbereiche, wie Beschaffung, Logistik, Arbeitsvorbereitung, Produktionsplanung und -steuerung, Qualitätssicherung, Auftragsabwicklung, Vertrieb, etc., durch die einzelnen Produkte.

In traditionellen Kostenrechnungssystemen wurden die in den indirekten Leistungsbereichen entstandenen Gemeinkosten durch Zuschlagssätze meist realitätsfern verrechnet. Es entstanden Ungenauigkeiten und Verzerrungen in der Produktkalkulation. Selten nachgefragte Produkte wurden zu günstig und Standardprodukte zu teuer angeboten.10

2.4.2. Tätigkeiten

Theoretisch kann die Prozesskostenrechnung auf alle Gemeinkostenbereiche angewendet werden. Aus Gründen der Praktikabilität und der Wirtschaftlichkeit ist es sinnvoll nur einzelne Teilbereiche auszuwählen.11 Es werden nur Prozesse mit einem repetitiven Charakter (wiederholend, monoton) und einem geringen Entscheidungsspielraum betrachtet.12

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Einsatzfeld und Tätigkeitskategorien der Prozesskostenrechnung

2.5. Aufbau einer Prozesskostenrechnung

2.5.1. Definitionen

2.5.1.1. Prozess

„Ein Prozess kann definiert werden als eine zusammengehörige Folge von repetitiven, also immer wiederkehrenden, Vorgängen in einem Unternehmen, die vielfältig untereinander verknüpft sein können und zur Erbringung einer bestimmten Leistung dienen.“13

Aus dieser Definition ergeben sich folgende Kennzeichen für einen Prozess:

⇒ Leistungsoutput

⇒ Qualitätsmerkmal

⇒ Ressourceninanspruchnahme (in Kosten bewertet)

⇒ Kosteneinflussfaktoren14

2.5.1.2. Teilprozess

„Ein Teilprozess ist in einer Kostenstelle eine Kette homogener zusammengehöriger Aktivitäten, die sich einen oder mehren Hauptprozessen zuordnen lassen und für die sich Prozesskosten ermitteln lassen.“15 Teilprozesse können hinsichtlich der Abhängigkeit von der Leistungsmenge des indirekten Bereiches untergliedert werden in leistungsmengeninduziert (lmi) und leistungsmengenneutral (lmn).

Prozesse sind lmn, wenn die dafür entstandenen Prozesskosten, unabhängig von der Leistungsmenge des indirekten Bereiches, als feste Größe anfallen, z.B. Abteilungsleitung, Planung und Kontrolle.

Prozesse, bei denen sich die Kosten in bezug auf die Leistungsanforderung an die Kostenstelle proportional verhalten, nennt man lmi oder repetitive Prozesse. Ein Beispiel hierfür ist Prüfung der Eingangsrechnung.16

2.5.1.3. Hauptprozess

Ein Hauptprozesse ist ein funktional selbständiger Aufgabenkomplex, der aus sachlich zusammengehörigen Teilprozessen besteht, die demselben Kosteneinflussfaktor (Kostentreiber, Cost Driver) unterliegen. Sie sind kostenstellenübergreifend und für sie werden die Prozesskosten ermittelt.17

2.5.1.4. Tätigkeit

Eine Tätigkeit ist ein einzelner Bearbeitungsschritt, der nicht weiter sinnvoll untergliedert werden kann. Die Aktivität stellt ein Synonym zum Begriff der Tätigkeit dar.18 Tätigkeiten sind gekennzeichnet durch einen Verzehr von Produktionsfaktoren innerhalb einer Kostenstelle.19 In der Regel sind Tätigkeiten beschrieben durch Verben, z.B. „Angebote einholen“, „Qualität prüfen“, etc.

2.5.1.5. Kostentreiber

„Ist der Haupteinflussfaktor auf die Kostenentstehung, der die Abhängigkeit der Gemeinkosten bestimmt“. Er ist somit ein „Maßstab für die Kostenverursachung und Kostenzurechnung auf die Kostenträger.“20 Er dient der Messung der Anzahl der Teilprozessdurchführungen in den Kostenstellen. Somit sollten sie verständlich und einfach zu ermitteln sein.

2.5.2. Vorgehensweise bei der Prozessanalyse und Prozesskostenermittlung

Nach Horváth hat sich für die Prozesskostenrechnung folgende Vorgehensweise als positiv herausgestellt:

1) Festlegung des Anwendungsbereiches im Unternehmen und der Zielsetzungen
2) Bildung von Hypothesen über Hauptprozesse und Cost Driver
3) Tätigkeitsanalyse in den Kostenstellen und Ableitung von Teilprozessen und Maßgrößen
4) Kapazitäts- und Kostenzuordnung oder Prozesskostenstellenrechnung und Ermittlung von Kostensätzen
5) Verdichtung zu endgültigen Hauptprozessen und Ermittlung von Kostensätzen21

2.5.2.1. Festlegung des Anwendungsbereiches und der Zielsetzung

Grundlegende Voraussetzung für die Anwendung der Prozesskostenrechnung besteht in der Festlegung des Anwendungsbereiches. Ziel des ersten Schrittes ist es, durch eine umfassende Analyse der Arbeitsinhalte und -abläufe in dem festgelegten Bereich, eine Prozessstruktur bzw. -hierachie zu entwickeln.

Bei der Einführung der Prozesskostenrechnung in ein Unternehmen ist es empfehlenswert, sie zunächst nur in einem abgegrenzten Teil des Unternehmens anzuwenden. Zur Überzeugung des Management sollten Bereiche gewählt werden, bei denen man einen maximalen Erfolg erzielen kann. Diese sind gekennzeichnet durch ein großes Kostenvolumen und undurchsichtige Strukturen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Prozesskostenrechnung flächendeckend anwenden.

In einem nächsten Schritt sollte die Zielsetzung des Projektes definieren werden. Mögliche Zielsetzungen können sein: Kostentransparenz im Gemeinkostenbereich, Planung der Gemeinkosten, eine prozessorientierte Kalkulation, etc.. Die Formulierung der Ziele ist für den weiteren Ablauf der Prozesskostenrechnung unabdingbar. Aus den definierten Zielen werden die Hauptprozesse und die Prozessanalyse abgeleitetet.22

2.5.2.2. Bildung von Hypothesen über Hauptprozesse und Cost Driver

Ausgehend von der Unternehmensstruktur und der Zielsetzung des Projektes erfolgt eine Aufstellung von Hypothesen über die Hauptprozesse und Kosteneinflussfaktoren. Dies dient der konkreten Auffindung von Anhaltspunkten für die Teilprozesserfassung (konkrete Analyse der Kostenstellen auf Teilprozesse und Cost Driver).

2.5.2.3. Tätigkeitsanalyse in den Kostenstellen und Ableitung von Teilprozessen und Maßgrößen

Nach der Festlegung der hypothetischen Hauptprozesse wird innerhalb des Untersuchungsbereiches analysiert, welche Tätigkeiten in den Kostenstellen ausgeführt werden. Die Tätigkeitsanalyse, deren Ziel es ist, die einzelnen Aktivitäten in der Kostenstelle zu analysieren, kann theoretisch auf unterschiedliche Weise erfolgen:

⇒ Sekundäranalysen, Auswertung vorhandener Unterlagen

⇒ Primäranalysen, Selbstanalyse, Befragung von Mitarbeitern, etc.

⇒ Normatives Vorgehen, Planung idealer Arbeitsabläufe23

In der Praxis wird die Tätigkeitsanalyse in der Regel durch die Methode der persönlichen Befragung der Kostenstellenverantwortlichen durchgeführt.24 Aufgrund der Heterogenität der Leistungen in den indirekten Bereichen ist es empfehlenswert, mehrere Teilprozesse pro Kostenstelle zu definieren.25

Die ermittelten Tätigkeiten werden anschließend analysiert und zu Teilprozessen zusammengefasst.

In einem nächsten Schritt müssen die Teilprozesse in lmi und lmn untergliedert werden, d. h. die Abhängigkeit von dem zu erbringenden Leistungsvolumen wird untersucht. Für alle lmi Prozesse sind nun geeignete Maßgrößen (Cost Driver) zu ermitteln. Mit deren Hilfe sollen die Prozesse mengenmäßig quantifiziert werden.26 Die Maßgrößen sind so zu bestimmen, dass eine Proportionalität zwischen den gemeinkostentreibenden Faktoren und den verursachenden Kosten unterstellt werden kann.27 Die Anforderungen des Verursachungsprinzips werden durch den direkten Bezug zwischen Prozessmengen und - kosten erfüllt. Eine geeignete Maßgröße ist die Häufigkeit der Nutzung der Vorgänge. Für lmn Prozesse werden in der Regel keine Maßgrößen ermittelt, weil diese Tätigkeiten schlecht quantifizierbar sind.28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Logistikkostenstellen, Logistikteilprozesse und Logistikmaßgrößen

2.5.2.4. Kapazitäts- und Kostenzuordnung

In dieser Phase der Prozesskostenrechnung werden die beanspruchten personellen und sachlichen Ressourcen den jeweiligen Teilprozessen zugeordnet. Aufgrund der Tatsache, dass die Personalkosten die Gemeinkosten dominieren, kann die Zuordnung durch die Mitarbeiterzahl erfolgen.29 Somit wird für jeden Teilprozess der Arbeitsaufwand in Mannjahren ermittelt. Die jährlichen Prozesskosten für einen Teilprozess errechnen sich durch die Multiplikation der Kosten pro Mannjahr mit der eingesetzten Mitarbeiterzahl.

Im Anschluss daran wird der lmi Prozesskostensatz ermittelt. Er ist ein Maß der Kostenverursachung für die Ausführung eines Teilprozesses und ergibt sich aus der Division der oben errechneten Teilprozesskosten durch die Prozessmenge, die sich aus Menge der in Anspruch genommenen Cost Drivers ermitteln lässt.

Der lmn Umlagesatz ermittelt sich dagegen durch die Division der lmn Prozesskosten durch die lmi Prozesskosten.30 Hierdurch lässt sich erkennen, das die Kostenumlage der schwer quantifizierbaren lmn Prozesse proportional zu den Prozesskosten der lmi Prozesse erfolgt.31

Zum Abschluss wird der Gesamtkostensatz durch die Addition beider vorher genannten Sätze ermittelt. Er dient vor allem im Rahmen der Kalkulation und in der Kostenträgerzeitrechnung.32

2.5.2.5. Hauptprozessverdichtung

Im letzten Schritt sind die lmi Teilprozesse zu wenigen Hauptprozessen zu verdichten. Die Kosten der Hauptprozesse werden durch die Addition aller Kosten, für die in den Hauptprozess eingehende Teilprozesse, ermittelt.33

Vorteil der Hauptprozessverdichtung gegenüber traditionellen Systemen ist die kostenstellenübergreifende Betrachtung der Hauptprozesse. Dadurch können die indirekten Kosten, z.B. Distributionslogistik, die in der Realität immer mehrere Kostenstellen tangieren, besser ausgewiesen werden. Dies hat wiederum zu Folge, dass Kostenreduzierungs- und Preissenkungsmaßnahmen möglich sind.34

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3 Prinzip der Hauptprozessverdichtung

2.6. Prozesskostenrechnungsmethoden

2.6.1. Prozessbezogene Kalkulation

Die Einzelkosten für die Kalkulationsobjekte werden, wie bei anderen Verfahren der Kalkulation, direkt zugerechnet. Die Verrechnung der Gemeinkosten erfolgt durch die ermittelten Prozesskostensätze.35 Voraussetzung hierfür ist die Kenntnis der Inanspruchnahme der Prozesse durch die Kalkulationsobjekte. Dabei ergibt sich der Wert der Inanspruchnahme der Gemeinkostenressourcen durch den Kostenträger, durch die Multiplikation der Anzahl der Inanspruchnahme eines Teilprozesses mit dem jeweiligen Prozesskostensatz. Die Kalkulation ist für alle diejenigen Kalkulationsobjekte ohne Probleme durchführbar, für die eine Inanspruchnahme der Teilprozesse bekannt ist. In der Praxis ist die Zuordnung nicht immer gegeben, weil die Tätigkeiten auch mehrere Produkte gleichseitig betreffen können.36

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4 Prozesskostenrechnung

2.6.2. Prozessorientierte Deckungsbeitragsrechnung

Die Prozesskostenrechnung kann als Ergänzung zur Deckungsbeitragsrechnung dienen. Durch die Einbeziehung der Daten aus der Prozesskostenrechnung kann der Informationsgehalt einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung ausgebaut werden. Ein Beispiel hierfür ist die Kundendeckungsbeitragsrechnung. Hier werden alle Gemeinkosten, die für den Kunden entstanden sind, berücksichtigt.37 Somit wird eine Klassifikation nach profitablen und unprofitablen Kunden vorgenommen.

2.7. Kritische Würdigung

2.7.1. Vorteile

Die Anwendung der Prozesskostenrechnung kann zu einer höheren Kostentransparenz in den indirekten Leistungsbereichen und einer besseren Planung der Gemeinkosten führen. Ihre Ergebnisse können zur Kalkulation von Produkten und Dienstleistungen ohne Bedenken genutzt werden.38

Somit erweist sich die Prozesskostenrechnung als ein geeignetes Steuerungsinstrument. Durch sie können die Kosten der Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik ausgewiesen werden. Auch Kostenschwerpunkte können durch die Zuordnung der Logistikkosten zu den logistischen Teilprozessen dargestellt werden. Daraus können sich Anhaltspunkte für Kostenreduzierungsmaßnahmen ergeben, z.B. durch eine kostengünstigere Gestaltung der Gemeinkostenprozesse.

Sie ist aber auch Informationsgrundlage für sinnvolle Kapazitätsanpassungsmaßnahmen und für die Entscheidung über Aufnahme eines Neuproduktes.39

2.7.2. Kritikpunkte

Die Prozesskostenrechnung erhebt den Anspruch der verursachungsgerechten Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger. Dies ist aber nur für die lmi Prozesse gegeben. Die lmn Prozesse werden wiederum im Verhältnis zu den lmi Prozessen verrechnet. Jedoch unumstritten ist, dass die Prozesskostenrechnung die Gemeinkosten der indirekten Unternehmensbereiche verursachungsgerechter als traditionelle Rechnungssysteme zuordnet.

Bezogen auf den Anwendungsbereich der Prozesskostenrechnung muss man erwähnen, dass es aufgrund der Wirtschaftlichkeit nur sinnvoll ist, repetitive Abläufe in den indirekten Leistungsbereichen anzuwenden. Somit lohnt sich die Prozesskostenrechnung nur für Unternehmen mit sehr hohen Gemeinkostenanteilen.40

Ausgehend von den vorhergehenden Punkt kann die Prozesskostenrechnung somit nur mit einer Integration in das bereits bestehende Kostenrechnungssystem erfolgreich im Unternehmen eingesetzt werden. Als alleiniger Bestandteil kann sie nicht existieren.41

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Bezugsgrößendifferenzierung. Aus Gründen der Praktikabilität muss die Anzahl der Bezugsgrößen zur Weiterverrechnung eingegrenzt werden. So werden zum Beispiel die Sachkosten der Teilprozesse, die eine geringe Bedeutung haben, proportional zu den Personalkosten für den Teilprozess weitergerechnet. Beispiele für Sachkosten sind der PC, der Schreibtisch und die Raumkosten.42

Des weiteren ergeben sich praktische Umsatzprobleme mit der Folge einer eingeschränkten Aussagefähigkeit der Ergebnisse der Prozesskostenrechnung. Dies ist der Fall bei der Definition der Aktivitäten in einem Unternehmen und bei der Zusammenfassung von Teilprozessen zu Hauptprozessen. So sind auch hier Kompromisse nötig, um die Prozesskostenrechnung überhaupt einsatzfähig zu gestalten. Es erfolgen zum Beispiel Zusammenfassungen obwohl man genau weiß, dass nicht alle Aktivitäten innerhalb des Prozesses leistungsmengenproportional anfallen. Auch noch genannt werden muss, dass nicht alle Gemeinkosten, die entstanden sind, sich zu Aktivitäten zuordnen lassen.43

Die ermittelten Prozesskostensätze, die in die Kalkulation der Produkte eingehen, werden nur einmal im Jahr errechnet und sind somit konstant. Sind die Schätzungen der Planprozessmenge, z.B. durch falsche Annahmen über zukünftige Produktions- und Absatzmengen, ungenau, so ergeben sich falsche Prozesskostensätze und damit falsche Produktkalkulationen. Die Produktkosten steigen trotz einer geringeren Auslastung der Gemeinkostenbereiche nicht an, was Verluste zur Folge haben kann.44

Durch das Fehlen von allgemeingültigen Regeln beim Einsatz der Prozesskostenrechnung in der Praxis, ist die Hemmschwelle der Unternehmen sehr groß. Aber nur ein unternehmensindividueller Einsatz der Prozesskostenrechnung ist sinnvoll.

Ein weiteres Problem besteht in der Wirtschaftlichkeit der Prozesskostenrechnung. Die Einführung ist oftmals mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der teilweise jedoch durch den Einsatz der EDV verringert werden kann.

Die Prozesskostenrechnung erbringt Neuerungen, die eine verbesserte Kostenerfassung und -verrechnung ermöglichen. Jedoch ist Ihre Aussagekraft und Einsatzfähigkeit begrenzt. .45

3. Probleme der Anwendung in der Logistik

3.1. Kurze Vorbemerkung

Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich (ich weiß nicht genau, ob man „ich“ schreibt oder lieber „der Autor“ oder „der Verfasser“?!) näher auf die Probleme eingehen, die sich beim Einsatz der Prozesskostenrechnung in der Logistik ergeben. Dazu scheint es mir erforderlich in einem ersten Schritt den Begriff der Logistik und des Logistik-Controlling näher zu betrachten. Im zweiten Schritt werden dann die konkreten Problembereiche genannt und beschrieben.

3.2. Zum Begriff der Logistik

Die Logistik gewinnt in Zukunft immer mehr an Bedeutung und wird sogar zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen. Gründe hierfür liegen in der Globalisierung, in den dynamischen Märkten, in den verkürzten Produktlebenszyklen, etc..46

Die daraus resultierende Aufgabe der Logistik ist auf den Material- und Warenfluss und den dazu gehörigen Informationsfluss innerhalb und außerhalb des Unternehmens gerichtet.47 Dabei sind Auftragsabwicklung, Lagerung mit Lagerhaltung, Warenumschlag und Lagerhaus, Transport und Verpackung die wichtigsten Komponenten.48 Es soll ein reibungsloser Fluss durch alle Stationen der Auftragsdurchläufe vom Kunden bis zum Lieferanten realisiert werden. Als Voraussetzung müssen die Beziehungen im Material- und Warenfluss erfasst und diese in einem zweiten Schritt in ein Gesamtsystem integriert werden. Die Reaktionsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit eines Unternehmens wird dadurch erhöht.

3.3. Zum Begriff des Logistik-Controllings

Logistik und Controlling sind als Querschnittsfunktionen auf Bereichsverknüpfungen spezialisiert, so dass stets eine enge Verknüpfung zu anderen Bereichen besteht. Es lässt sich aber folgender grundlegender Unterschied zwischen beiden feststellen. Die Logistik ist eine Querschnittsfunktion im Leistungssystem und befasst sich mit den unmittelbaren produktbezogenen Prozesse. Handlungen, mit denen die produktbezogenen Prozesse des Leistungssystems gesteuert werden sollen, unterliegen dem Controlling. Somit ist das Controlling eine Querschnittsfunktion im Führungssystem.49

Das Logistik-Controlling entsteht durch die Wahrnehmung von Controllingaufgaben (Führungsaufgaben) für die Logistik. Für die Durchsetzung von Führungsaufgaben in der Logistik sind umfassende, differenzierte und zeitnahe Information, z.B. über die Kosten, erforderlich. In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass diese in den Unternehmen nicht zur Verfügung stehen. Der Ruf nach einer Logistikkostenrechnung wird immer lauter.50 Deren Aufgabe ist es, die Kosten und Leistungen, die im Material- und Warenfluss innerhalb eines Unternehmens entstehen, transparent zu machen, um die Aufgaben der Logistik planen, kontrollieren und steuern zu können. Sie ermöglicht das rechtzeitige Erkennen logistischer Defizite und kann Möglichkeiten zu Rationalisierungsmassnahmen innerhalb des Logistikbereiches aufzeigen.51 Der Aufbau und die Einführung einer Logistikkostenrechnung ist nicht problemlos zu bewältigen und bedarf einer großen Sorgfalt.

Nach Weber erfüllt eine funktionierende Logistikkostenrechnung einen erheblichen Teil der Aufgaben der Prozesskostenrechnung und kann ihr somit gleichgesetzt werden. Betrachtet man die Literaturbeispiele für eine Prozesskostenrechnung, wird schnell deutlich, dass diese aus dem Logistikbereich stammen.52 Im weiteren Verlauf der Arbeit wird nur noch der Begriff der Logistikkostenrechnung verwendet.

Für eine optimale Durchführung der Logistikkostenrechnung müssen die in der betrieblichen Logistik entstandenen Leistungen und Kosten systematisch erfasst werden. Dazu ist im ersten Schritt eine begriffliche Abgrenzung nötig. Im zweiten Schritt müssen die im Unternehmen anfallenden logistischen Kosten und Leistungen quantitativ und qualitativ erfasst werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5 Schematische Darstellung der Einbindung der Logistik in die traditionelle Kostenrechnung

3.4. Problem der Definition des Begriffes der Logistikleistung

3.4.1. Abgrenzung der Logistikleistungen

Allgemein definiert sind Logistikleistungen das Resultat der Aktivitäten der Planung, Steuerung und Kontrolle des Material- und Informationsflusses.

Für eine ordnungsgemäße Durchführung der Logistikkostenrechnung muss der Begriff der Logistikleistung genauer definiert werden. Dies stellt sich aber in der Praxis als problematisch dar.

Im Bereich der operativen Logistik ergeben sich folgende Abgrenzungsprobleme:

⇒ durch eine unauflösliche Verkettung mit anderen Leistungsarten (z.B. Transportvorgänge in Fertigungsautomaten)

⇒ durch eine unauflösliche Überschneidung mit anderen Leistungsarten (z.B. Reifelager)

Im Bereich der dispositiven Logistik treten bedeutendere Abgrenzungsprobleme auf. Ein typisches Beispiel ist die Losgrößenplanung. Durch ihre Planung trifft man gleichzeitig auch Aussagen über Rüst-, Produktions- und Lagervorgänge. Ein weiteres Beispiel ist die Bestellposition im Einkauf.

Die Abgrenzungen, d.h. die Definition der Logistikleistungen, müssen von jedem Unternehmen individuell vorgenommen werden. Es existiert keine theoretisch eindeutige Definition. Ist eine Abgrenzung erfolgt, sollte im Unternehmen aber beachtet werden, dass diese in den nächsten Jahren konsequent beibehalten wird. Dadurch soll die Vergleichbarkeit im Zeitverlauf gewährleistet werden.53

3.4.2. Erfassung und Ausweis der Logistikleistungen

Ein weiteres Problem der Logistikleistungen besteht in Ihrer Vielfältigkeit und in Ihrem Dienstleistungscharakter. Im Gegenteil zu den Sachleistungen sind Dienstleistungen im allgemeinen schlechter zu erfassen. Sie sind durch raum-, zeit- und qualitätsbezogene Merkmale charakterisiert, die man nicht messen, zählen oder wiegen kann. Somit existieren keine Messgrößen für die Erfassung der Steuerungsaufgaben, die von jedem akzeptiert werden und die stets anwendbar sind. Es müssen einzelne wichtige Indikatoren gewählt werden, die eine optimale Leistungsmessung gewährleisten.

Weiter zu erwähnen ist, dass man zwischen mehreren Begriffsebenen nebeneinander unterscheiden kann. Somit werden hohe Anforderungen an die Logistikkostenrechnung gestellt.54

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6 Überblick über die Probleme der Abgrenzung von Logistikleistungen

3.5. Problem der Definition des Begriffes der Logistikkosten

3.5.1. Abgrenzung

Hier ergibt sich eine ähnliche Situation wie bei den Logistikleistungen. Es existiert keine allgemeingültige Definition der Logistikkosten, die man auf alle Unternehmen anwenden kann. Begriffsumfang und -inhalt müssen unternehmensindividuell festgelegt werden.55 Hierbei werden 4 wesentliche Gründe genannt:

⇒ Abgrenzungsprobleme von Logistikkosten, bei denen eine gesonderte Erfassung nicht rentabel erscheint.

⇒ Abgrenzungsprobleme von Logistikkosten, die sich keinem eindeutig bestimmbaren betrieblichen Bereich zu ordnen lassen, aufgrund der Querschnittsfunktion der Logistik.

⇒ Abgrenzungsprobleme von Logistikkosten, deren Höhe man nicht exakt ermitteln kann.

⇒ Abgrenzungsprobleme von Logistikkosten, bei denen sich die Frage stellt, ob es sich tatsächlich um Logistikkosten handelt. Hier sind die Fehlmengenkosten zu erwähnen.56

Durch die Definition der Logistikkosten soll dem Unternehmen zusätzliches Wissen bereitgestellt werden. Dieses zusätzliche Wissen äußert sich z.B. darin, dass Kostenstrukturen und deren Kostentreiber deutlich erkennbar werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtkosten des Unternehmens haben. Diese Informationen sind bei der Durchsetzung der Unternehmensziele (wie z.B. Kostensenkung durch mehr Kostentransparenz) besonders wichtig. Deshalb kann die alleinige Formulierung von neuen Begriffen kein Ziel sein, wenn dafür keine neuen Informationen zur Verfügung gestellt werden.57

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7 Überblick über die Probleme der Abgrenzung von Logistikkosten

3.5.1.1. Probleme der Abgrenzung durch einen erheblichen Erfassungsaufwand

Wie bereits im Gliederungspunkt 3.2. beschrieben, nimmt die Logistik eine Querschnittsfunktion ein, d.h. die logistischen Leistungen erstrecken sich vom Einkauf über die Produktion bis Verkauf. In diesem Prozess treten sowohl logistische Leistungen mit einem erheblichen Umfang (z.B. Wareneingang) als auch logistische Leistungen mit einem sehr geringen Umfang auf. Betrachtet man z.B. die Vielzahl kurzer Bewegungs- und Ruhevorgänge zwischen den einzelnen Fertigungsstufen, wird schnell ersichtlich, dass bei Fehlen einer umfassenden, detaillierten DV-gestützten Erfassung des Materialsflusses, eine Ermittlung der noch so kleinen Lagerungs- und Transportkosten unrentabel ist. Es ist nun von dem jeweiligen Unternehmen und deren EDV-Ausstattung abhängig, welche Kosten in welcher Höhe nicht erfasst werden können.58

3.5.1.2. Probleme der Abgrenzung durch eine Leistungsabgrenzung

Die Probleme der Abgrenzung der Logistikkosten zu anderen Unternehmensbereichen ergeben sich aufgrund der Querschnittsfunktion der Logistik. Je umfassender z.B. die Produktionsmittel und Bearbeitungsstationen miteinander verkettet sind, umso schwieriger fällt die Abgrenzung. Besonders deutlich wird dies im dispositiven Bereich. Hier sollte der

Unternehmer fragen, ob bestimmte betriebliche Aktivitäten, wie z.B. die Fertigungssteuerung oder die Bestellposition zum Bereich der Produktion bzw. Einkauf oder zum Bereich der Logistik gezählt werden.59 Dabei ist zu berücksichtigen, ob eine Trennung der Kosten in Produktionskosten und Logistikkosten wirtschaftlich rentabel ist.60 Nicht außer Acht gelassen werden sollte hier der Gesichtspunkt, dass eine solche Abgrenzung aufgrund der gestiegenen und weiter steigenden Logistikkosten von besondere Bedeutung ist.61 Durch statistische Befragungen stellte sich heraus, dass Logistikkosten bereits 15 bis 20% der Gesamtkosten ausmachen.62 Eine Zurechnung zu den Logistikkosten bedeutet somit einen erheblichen Anstieg derer.

3.5.1.3. Probleme der Abgrenzung durch Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Höhe der Logistikkosten

Besonders zu nennen sind die Kosten des im Lager gebundenen Kapitals. Es herrscht Einigkeit darüber, dass diese Art von Kosten in jedem Unternehmen anfallen. Jedoch kann deren Höhe nicht eindeutig ermitteln werden. Der Grund hierfür liegt in der Quantifizierung der Zinskosten. Ein zentrales Problem ist die Festlegung des richtigen Zinssatzes.

Die Höhe des Zinssatzes beeinflusst, die Höhe der Logistikkosten in einem erheblichen Masse. In der Literatur kann man Zinssätze im Wert von 0%, für eigenkapitalfinanzierte Lagerbestände, bis hin zu einem Wert von 30% finden (Opportunitätskosten).63 In der Praxis stellt die Offenheit des Zinssatzes ein erhebliches Problem dar. Als eine erste Variante können Unternehmen Ihre Lagerbestände mit nur einem Zinssatz bewerten, von dem man sicher weiß, dass dieser nicht auf alle Lagerbestände zutrifft. Für diesen einheitlichen Zinssatz bietet sich in der Praxis der durchschnittliche Fremdkapitalzinssatz an, weil die Lagerbestandserhöhungen meist nicht durch Eigenkapitalerhöhungen durchgeführt werden, sondern durch die Aufnahme von Fremdkapital.

Eine zweite Variante ist die Bewertung mit unterschiedlich hohen Zinssätzen, wobei aber festgelegt werden muss, welche Lagerbestände mit welchem Zinssatz bewertet werden.64

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8 Höhe der kalkulatorischen Zinsen in der Praxis im Spiegel einer empirischen Befragung

3.5.1.4. Probleme der Abgrenzung durch die Entscheidung der Aufnahme der Fehlmengenkosten

Derzeit ist noch nicht geklärt, ob die Kosten logistischer Fehlleistungen, auch Fehlmengenkosten genannt, als Logistikkosten ausgewiesen werden sollen. Darunter werden alle wirtschaftlich nachteiligen Konsequenzen zusammengefasst, die entstehen, wenn Unternehmen die vertraglich vereinbarten Lieferbedingungen nicht einhalten.65 Die genaue Erfassung der Fehlmengenerfassung fällt besonders schwer. Folgende Gründe hierfür sind zu nennen:

⇒ Sie entstehen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen und werden von unterschiedlichen Verursachern ausgelöst.

⇒ Sie sind abwechselnd Mehrkosten, entgangene Erlöse bzw. Deckungsbeitrag.

⇒ Sie sind in Ihrer Höhe schwer schätzbar.

Darum sollte man sie nur für Einzelfallsituationen ausweisen, bei denen man sie genau erfassen kann.66

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 9 Überblick über die Zusammensetzung von Fehlmengenkosten

3.5.2. Zusammenfassung des Abgrenzungsproblems der Logistikkosten

Aus all den vorangehenden Gründen wird deutlich, dass der Begriff der Logistikkosten sehr unscharf ist und das er unternehmensindividuell abgegrenzt werden muss. Auch hier sollte die Abgrenzung im weiteren Zeitverlauf beibehalten werden, um Zeitvergleiche zu ermöglichen.67

3.6. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkostenarten

3.6.1. Problemstellung

Ist die Abgrenzung der Begriffe erfolgt, muss man sich nun die Frage nach der Zahl der unterschiedlichen logistischen Kostenarten in einem Unternehmen stellen. Alle Logistikkostenarten werden im Bereich der Kostenartenrechnung erfasst. Dabei lassen sich 2 Gruppen unterscheiden:

Kosten für logistische Fremdleistungen

Sie werden auch primäre Logistikkosten genannt und fallen außerhalb der Unternehmensgrenzen an. Die Kosten lassen sich meist direkt dem Kostenträger zurechnen, d.h. sie sind Einzelkosten.

Kosten für logistische Produktionsfaktoren (Eigenproduktion logistischer

Leistungen)

Diese findet man in der Literatur oft unter dem Begriff der sekundären Logistikkosten. Sie werden auf Kostenstellen gesammelt, d.h. es handelt sich um Gemeinkosten.

Das Problem der Unternehmen liegt darin, dass sie meist zu wenige logistische Kostenarten unterscheiden. Die Logistikkostenarten haben einen Anteil zwischen 3% und 7% an den Gesamtkostenarten. Folgt man weiter den Ausführungen von Weber, besteht auch ein Schwachpunkt in der Güte der Differenzierung der Logistikkostenarten. Zum Beispiel werden Transport- und Lagerkosten zusammen als eine Kostenart erfasst. Es ergibt sich dadurch in den meisten Unternehmen eine „Unsystematik und Verstreuung der Logistikkostenarten“.68 Durch diese Unsystematik und Untransparenz der Logistikkosten können die wesentlichen Rationalisierungspotentiale nicht erkannt und eine effektive Logistikkostenrechnung nicht durchgeführt werden.

3.6.2. Lösung

In den Unternehmen muss eine Systematisierung der Logistikkostenarten erfolgen. Der Freiheitsgrad dieser Systematisierung ist bei den logistischen Einzelkosten größer als bei den logistischen Gemeinkosten.

Diese Systematisierung kann im Unternehmen ohne zusätzlichen Aufwand erfolgen. Es ergibt sich lediglich ein etwas höherer Kontierungsaufwand.

Aber ein wesentliches Problem bei der Erfassung der Logistikkosten kann damit nicht gelöst werden. Sie gibt keine Garantie, dass die Fremdlogistikkosten mit Ihrem Einzelkostencharakter verursachungsgerecht weiterverrechnet werden.69

3.7. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkostenstellen

Die Logistikkostenstellenrechnung bildet einen Schwerpunkt beim Aufbau einer Logistikkostenrechnung. Logistikkostenstellen haben die Aufgabe, logistische Aktivitätsbereiche zu erfassen und Informationen über die Höhe der Kosten einzelner Aktivitätsbereiche zu liefern.

Auch hier ergibt sich das Problem, dass in der Praxis spezielle logistische Kostenstellen in einem nur geringen Umfang anzutreffen sind. Aus diesem Grund wird nur ein Teil der Logistikkosten bzw. Prozesskosten gesondert erfasst und somit verursachungsgerecht auf die Kostenträger weiterverrechnet. Der andere Teil wird anhand von Gemeinkostenzuschlagssätzen zu pauschal verrechnet (traditionelle Systeme).70

Als Resultat für die Unternehmen, müssen spezielle logistische Kostenstellen eingerichtet werden, die folgende Vorteile bringen:

⇒ Transparenz darüber, wo logistische Aufgaben im Unternehmen erfüllt werden und wo Logistikkosten anfallen.

⇒ Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung durch Schaffung eines Kostenbewusstseins beim Kostenstellenleiter. Daraus ergeben sich deutliche Einsparungspotentiale.

⇒ Es ist eine Voraussetzung dafür, dass man Logistikkosten verursachungsgerecht in die Produktkalkulation einzubezieht.71

Der Umfang der neu zu bildenden Logistikkostenstellen soll dabei jedoch aufgrund von wirtschaftlichen Gesichtspunkten auf ein Mindestmass beschränkt werden. Es sollen nur wenige, aber wesentliche Logistikkostenstellen gebildet werden, weil sonst das Kalkulationsproblem, welches entsteht, zu mächtig wird.72

Die Gemeinkosten der Logistikkostenstellen werden für eine logistikgerechte Kalkulation direkt mittels Bezugsgrößenkalkulation auf die Produkte verrechnet. Dabei werden in den einzelnen Logistikkostenstellen Verrechnungssätze gebildet.73

3.8. Problem der Bildung und Differenzierung von Logistikkosten-kategorien

Ein weiteres Problem der Logistikkostenrechnung besteht in der fehlenden Trennung der Logistikkosten in variable und fixe Kosten. Variable Logistikkosten sollten direkt dem Kostenträger zugerechnet werden und fixe Kosten über z.B. Verrechnungssätze, die in der Prozesskostenrechnung gebildet worden sind. In der Praxis aber trifft man oft nur eine pauschale Fix-Setzung der gesamten Logistikkosten an. Bei traditionellen Kostenrechnungssystemen ist die Trennung der Kosten eine Notwendigkeit, die nicht zur Diskussion steht. Als Folge der pauschalen Zurechnung können wesentliche Informationen, die für eine Unternehmensentscheidung bedeutend sind, nicht geliefert werden.

Dabei entsteht aber ein zweites Problem. Es werden in einem Unternehmen sehr unterschiedliche Entscheidungen getroffen. Das bedeutet, dass man für jede Entscheidung die relevanten Kosten herausfiltern und erfassen muss. Daraus resultiert ein erheblicher Erfassungsaufwand und zu lange „Antwortzeiten“: Besser ist es, wenn im Unternehmen standardmäßig unterschiedliche Logistikkostenkategorien gebildet werden, die sich in bezug auf bestimmte Einflussgrößen gleichartig verhalten und immer angewandt werden können.74

3.9. Problem der Bildung von Verrechnungssätzen für Logistikleistungen

Sind die Logistikkosten auf den entsprechenden Kostenstellen erfasst und in variable und fixe Bestandteile getrennt, könnte man sie durch Verrechnungssätze, also leistungsvolumenentsprechend und verursachungsgerecht, weiterverrechnen und somit in die Produktkalkulation einfließen lassen.

Im ersten Schritt beziehen sich die Verrechnungssätze auf die Einheit, in denen die Beschäftigung der jeweiligen Logistikkostenstelle gemessen wird. Beispiele können sein die Kosten pro Behälter, Kosten pro Lagerbox. Dies ist ein noch überschaubares Leistungsspektrum.

Im zweiten Schritt versucht man eine Zuordnung von Messgrößen der Beschäftigung zu den einzelnen betrieblichen Erzeugnissen vorzunehmen. So können z.B. in einem Behälter unterschiedliche Teile transportiert oder gelagert werden. Die damit verbundenen Kalkulationsprobleme sind groß. Es stellt sich die Frage welcher Wertansatz bzw. welcher Verrechnungssatz der Richtige ist.

Diese Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden, sondern immer nur bezogen auf die jeweils vorliegende Fragestellung. Als Folge daraus resultiert ein erheblicher zusätzlicher Arbeitsaufwand. Weber sieht eine Lösung des Problems darin, das mehrere standardisierte Verrechnungssätze auswiesen werden. Die Gefahr darin liegt jedoch in der falschen Anwendung der differenzierten Sätze.75

3.10. Probleme bei der Kalkulation der Logistikkosten

Sind die in den vorhergehenden Gliederungspunkten genannten Probleme beseitigt und alle relevanten Logistikkosten erfasst, so hat das Unternehmen die wesentlichen Voraussetzungen erfüllt um die Produkte auch in bezug auf die relevanten Logistikkosten zu kalkulieren.76

Folgt man den Ausführungen von Weber, gibt es derzeit kein Unternehmen, welches die Höhe ihrer Logistikkosten, die in die maßgeblichen Produkte eingehen, bestimmen kann.77

Die Kalkulation der Logistikkosten stellt aber das abschließende Element der Logistikkostenrechnung dar und findet in der Kostenträgerrechnung statt. Gerade in diesem Bereich kommt es in den traditionellen Systemen oft zu Ungenauigkeiten durch eine zu pauschale Verrechnung der Logistikkosten durch Gemeinkostenzuschlagssätze auf die Kostenträger.78 An die Stelle der Gemeinkostenzuschlagssätze treten nun differenzierte Zuschläge für die Logistik. Diese können entsprechend dem Vorgehen der Prozesskostenrechnung ermittelt werden.79 Für eine exakte Kalkulation ist es im letzten Schritt „nur“ noch erforderlich, für jedes wichtige Produkt einmal zu erfassen, welche Logistikkostenstelle in welcher Höhe und in welcher Reihenfolge in Anspruch genommen wird.80 Dies bedeutet einen erheblichen Erfassungsaufwand, der sehr unpraktikabel ist. Für die Unternehmen hat dies zur Folge, dass Sie entweder jeden logistischen Prozess einzeln erfassen oder logistische Leistungspläne, die mit den Arbeitsplänen vergleichbar sind, erstellen.

Der zusätzliche Erfassungsaufwand, der dadurch entsteht, soll an einem kleinen Beispiel verdeutlicht werden. Ein Produkt A wird in 4 Fertigungskostenstellen hergestellt. Dabei gehen vier Materialarten, ein Bauteil und eine Baugruppe, die alle fremdbezogen werden, in das Produkt ein. Die Materialbestandteile gehen alle in das Eingangslager ein und werden dort eingelagert. Weitere Lagerbewegungen finden in drei Zwischenlagern und im Absatzlager statt. Güterbewegungen im Rahmen des außerbetrieblichen Transports finden vom Lieferanten zum Eingangslager und vom Ausgangslager zum Kunden statt. Im innerbetrieblichen Transport sind Güterbewegungen zwischen den Fertigungskostenstellen und den verschiedenen Lagerorten zu betrachten.

Aufgrund des geschilderten Material- und Warenflusses ergibt sich folgender logistischer Leistungsplan.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 10 Beispiel der Erstellung eines logistischen Arbeitsplanes

Es wird deutlich, dass bereits bei einer sehr einfachen Produktstruktur der Leistungsplan einen erheblichen Umfang aufweist. Dieser muss aber noch um Zeit- und Mengendaten erweitert werden. Damit soll die entsprechende Inanspruchnahme der einzelnen Leistungsstellen festgehalten werden. Dies führt in den Unternehmen zu mächtigen Datenbeständen.81

Ein weiteres Problem entsteht, wenn die vom Markt gewünschten häufigen Produktänderungen betrachtet werden. Es ist kaum möglich die Arbeitsgangpläne und auch die Leistungspläne auf einem immer aktuellen Stand zu halten. Aufgrund der zwei geschilderten Probleme wird die Erstellung von logistischen Leistungsplänen in den meisten Unternehmen in der Zukunft nicht realisiert werden können.82

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 11 Für eine exakte Kalkulation der Logistikkosten benötigter Informationsbedarf

3.10.1. Spezielle Probleme bei der Kalkulation der Beschaffungslogistikkosten

Wie bereits erwähnt ist auch der für die Beschaffungslogistikkosten (Gemeinkosten) erforderliche Datenbestand sehr umfangreich. Jedoch sind die Daten in den meisten Unternehmen rechnerverfügbar. Das Problem hierbei liegt in der Leistungsmessung für die Warenannahme. Gemeint sind die Angaben über Behälterart und Packungsdichte, die bei jeder Lieferung variieren können. Ein alleiniger Maßstab, der die Kostenverursachung in der Beschaffungslogistik eindeutig wiederspiegelt, ist für eine Vereinfachung notwendig. Die Zahl der durchgesetzten Behälter ist am besten geeignet. Voraussetzung hierfür aber ist, dass Standard-Packordnungen für Materialien vorliegen. Ist dies nicht der Fall, lässt sich eine behälterzahlbezogene Zurechnung der Beschaffungslogistikkosten nicht durchführen. In diesem Fall ist die Bildung von differenzierten, wertbezogenen Zuschlagssätzen anzuwenden.

Einzelbeschaffungslogistikkosten werden entgegen Ihrem Charakter als Einzelkosten pauschal verrechnet und sind somit „unechte“ Gemeinkosten. Der Grund hierfür sind Erfassungsschwierigkeiten. Eine Einzelerfassung der Eingangsfrachten ist in den meisten Fällen unwirtschaftlich, angesichts der großen Zahl von Materialarten und Produkten.83

4. Zusammenfassung

In den vorhergehenden Kapiteln wurde deutlich, dass die Prozesskostenrechnung ein geeignetes Instrument ist, die Mängel der traditionellen Kostenrechnungssysteme zu beseitigen. Sie hat den Anspruch einer verursachungsgerechten Gemeinkostenverrechnung auf die Kostenträger. Jedoch wird sie diesem Anspruch nur bedingt gerecht (siehe Gliederungspunkt 2.7.2.). Aber trotzdem kann man zusammenfassend sagen, dass durch die Berücksichtigung einiger bedeutender Kosteneinflussfaktoren und die Betrachtung von abteilungs- und kostenstellenübergreifenden Prozessen, sich Potentiale für eine verbesserte Abbildung des Ressourcenverzehrs im Gemeinkostenbereich ergeben. Es konnte im wesentlichen eine erhöhte Kostentransparenz und eine verbesserte Planung, Steuerung und Kontrolle der Gemeinkosten erreicht werden. Die Ergebnisse der Prozesskostenrechnung können ohne Bedenken zur Kalkulation von Produkten und Dienstleistungen herangezogen werden. Damit besteht die Möglichkeit das Produktionsprogramm zu optimieren und absatzpolitische Fehlentscheidungen zu umgehen. Im Allgemeinen erfüllt die Prozesskostenrechung die an sie gestellten Anforderungen.

Besonders durch die Betrachtung der Prozesse ist die Prozesskostenrechnung zum Einsatz in der Logistik geeignet. Dabei treten jedoch Probleme auf, die nicht unterschätzt werden dürfen. Hat ein Unternehmen die Absicht die Rationalisierungspotentiale voll auszuschöpfen, müssen die logistischen Leistungen und Kosten unternehmensindividuell definiert und erfasst werden. Diese Definition und Erfassung ist als zentrales Problem zu nennen. Probleme bei der Definition ergeben sich aufgrund der Querschnittsfunktion und dem Dienstleistungscharakter der Logistik. Probleme bei der Erfassung liegen im wesentlichen darin, dass Unternehmen eine unzureichende Erfassung von Logistikleistungen und -kosten, eine zu geringe Differenzierung von Logistikkostenarten und -stellen aufweisen.

Sind diese Probleme im Unternehmen individuell gelöst, kann durch den Einsatz der Prozesskostenrechnung, auch Logistikkostenrechnung genannt, die Transparenz im Unternehmen und die sich daraus ergebenen Vorteile genutzt werden. Die Logistik wird somit zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil.

[...]


1 Vgl. Mayer, Elmar, Kostenrechnung, Stuttgart 1996, S. 264

2 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 265

3 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S.264

4 Vgl. Weber, Jürgen, Einführung in das Controlling, Stuttgart 1998, S. 175

5 Vgl. Dr. Horváth, Peter, Controlling, München 1994, S. 489

6 Vgl. Walter, Wolfgang G., Einführung in die moderne Kostenrechnung, Wiesbaden 2000, S. 262

7 Vgl. Steinle, Claus, Eggers, Bernd, Lawa, Dieter, Zukunftsgerichtetes Controlling, Wiesbaden 1996, S. 314

8 Vgl. www.vlb-berlin.org/fiqs/p1.html, 12.04.2002

9 Vgl. Vahrenkamp, Richard, Logistikmanagement, Wien 1998, S. 265

10 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, Wiesbaden 1995, S. 28

11 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 178

12 Vgl. Walter, Wolfgang G., a.a.O., S. 265

13 Vahrenkamp, Richard, a.a.O., S. 266

14 Vgl. Walter, Wolfgang G., a.a.O., S. 264

15 Mayer, Elmar, a.a.O., S. 291

16 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 268

17 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 268

18 Vgl. Vahrenkamp, Richard, a.a.O., S. 266

19 Mayer, Elmar, a.a.O., S. 291

20 Mayer, Elmar, a.a.O., S. 291

21 Vgl. Horváth & Partner, Das Controllingkonzept, München 1995, S. 83

22 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 70

23 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 267

24 Vgl. Steinle, Claus, Eggers, Bernd, Lawa, Dieter, a.a.O., S. 315

25 Vgl. Horváth & Partner, a.a.O., S. 84

26 Vgl. Dr. Horváth, Péter, Controlling, a.a.O., S. 490

27 Vgl. Vahrenkamp, Richard, a.a.O., S. 266

28 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 73

29 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 73

30 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 269

31 Vgl. Horváth, Péter, Controlling, a.a.O., S. 490

32 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 269

33 Vgl. Horváth & Partner, a.a.O., S. 87

34 Vgl. Steinle, Claus, Eggers, Bernd, Lawa, Dieter, a.a.O., S. 318

35 Vgl. Walter, Wolfgang G., a.a.O., S. 271

36 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 270

37 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 84

38 Vgl. Götze, Uwe, Kostenrechnung und Kostenmanagement, Chemnitz 2000, S. 241

39 Vgl. Steinle, Claus, Eggers, Bernd, Lawa, Dieter, a.a.O., S. 322

40 Vgl. Götze, Uwe, a.a.O., S. 242

41 Vgl. Götze, Uwe, a.a.O., S. 242

42 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 288

43 Vgl. Mayer, Elmar, a.a.O., S. 289

44 Vgl. Männel, Wolfgang, Prozesskostenrechnung, a.a.O., S. 79

45 Vgl. Götze, Uwe, a.a.O., S. 245

46 Vgl. Männel, Wolfgang, Logistik-Controlling - Controlling materialwirtschaftlicher Prozesse und Systeme in Männel, Wolfgang, Logistik-Controlling, Wiesbaden 1993, S. 29

47 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, Logistik-Management, Stuttgart 1996, S. 156

48 Vgl. Küpper, Hans-Ulrich, Controlling, Stuttgart 1995, S. 389

49 Vgl. Küpper, Hans-Ulrich, a.a.O., S. 389

50 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, Stuttgart 1995, S. 32

51 Vgl. Küpper, Hans-Ulrich, a.a.O., S. 398

52 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 84

53 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 47

54 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 48

55 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 86

56 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 158

57 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 86

58 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 90

59 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 158

60 Vgl. Männel, Wolfgang, Logistik-Controlling - Controlling materialwirtschaftlicher Prozesse und Systeme in Männel, Wolfgang, a.a.O., S. 35

61 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 158

62 Vgl. Männel, Wolfgang, Logistik-Controlling - Controlling materialwirtschaftlicher Prozesse und Systeme in Männel, Wolfgang, a.a.O., S. 35

63 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 158

64 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 93

65 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 94

66 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 158

67 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 96

68 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 98-100

69 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 102

70 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 159

71 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 103

72 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 173

73 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 175

74 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 105

75 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 111-113

76 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 159

77 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 155

78 Vgl. Weber, Jürgen, Kalkulation von Logistikkosten in Männel, Wolfgang, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 109

79 Vgl. Küpper, Hans-Ulrich, a.a.O., S. 399

80 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling in Schuh, Günther, a.a.O., S. 159

81 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 162

82 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 164

83 Vgl. Weber, Jürgen, Logistik-Controlling, a.a.O., S. 167-171

Ende der Leseprobe aus 43 Seiten

Details

Titel
Probleme der Prozesskostenrechnung in der Logistik
Hochschule
Westsächsische Hochschule Zwickau, Standort Zwickau
Veranstaltung
Studiumschwerpunkt Unternehmenslogistik
Autor
Jahr
2002
Seiten
43
Katalognummer
V106807
ISBN (eBook)
9783640050826
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Abbildungen fehlen
Schlagworte
Probleme, Prozesskostenrechnung, Logistik, Studiumschwerpunkt, Unternehmenslogistik
Arbeit zitieren
Susen Pabst (Autor:in), 2002, Probleme der Prozesskostenrechnung in der Logistik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106807

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