Die Rolle der Frau in der 'Religion der Zukunft'


Hausarbeit, 2002

8 Seiten


Leseprobe


- Einleitung -

Die gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, seine ökonomischen Krisen und die ökologische Katastrophe, der die Menschheit seit nunmehr vierzig Jahren mehr oder minder bewußt entgegengeht, führen seit langem zu Forderungen nach einem Umdenken auf allen Sektoren des sozialen und geistigen Lebens. Die Unterdrückung der Frau und die Zerstörung der Umwelt standen und stehen dabei besonders im Brennpunkt intellektuellen In- teresses, als Fragen nur solange voneinander getrennt, bis eine innere Bedingtheit, ja Wechselseitigkeit der Ausbeutungssituation beider erkannt worden ist. Das New-Age- Denken, die synkretistische Religion des „Neuen Zeitalters“, die eine Ablösung des alten patriarchalischen Paradigmas zugunsten eines neuen, als androgyn gedachten, fordert, hat hierbei eine Vorreiterposition eingenommen, während die traditionsreichen Weltreligionen sehr viel später und schwerfälliger auf Fragen des Feminismus und der Ökologie reagierten. Immerhin: sie reagierten.

Durch die Auseinandersetzung mit den Positionen der neuen weiblich-christlichen Spiritualität und denen der New-Age-Religion soll ein Beitrag geleistet werden zur Klärung der Rolle der Frau in einer künftigen Gesellschaftsordnung, ob nun als post-patriarchalisch apostrophiert oder gar im Zeichen eines neuen Paradigmas. Beides erfordert ein Umdenken, die „Aufgabe der Frau“ wird neu definiert als Aufgabe der Selbst-Entdeckung und -erkennt- nis, als Vorbereitung auf die Rolle der (religiösen) Mittlerin eines neuen Denkens.

- Der Weg zum feministisch-ökologischen Weltbild -

Germaine Greer: Weibliche Selbstentdeckung

Betrachten wir zunächst die Stationen auf dem Weg zu einem feministisch-ökologischen Weltbild, das zur Grundhaltung des „Neuen Zeitalters“ werden soll. Vier amerikanische Autorinnen haben durch ihr Ringen um die Darstellung und Förderung feministischen Bewußtseins allen voran einen wichtigen Einfluß auf die Neudefinition der Rolle der Frau nehmen können: Germaine Greer, Carolyn Merchant, Adrienne Rich und Charlene Spretnak. Im Mittelpunkt von Germaine Greers in den frühen siebziger Jahren erstmals erschienenen Buch: „The female touch“ (deutsch: „Die heimliche Kastration“) steht die Forderung nach weiblicher Selbstentdeckung. Die Frau wird nach Greer in einer patriarchalisch dominierten Gesellschaft sich selbst, ihren ureigenen Werten und Selbstwertungen entfremdet und gezwungen, männliche Denkstereotypen als die eigenen zu akzeptieren und zu verinnerlichen. Eine zutiefst demütigende seelische und körperliche Entstellung des Weiblichen: die Frau wird zum „weiblichen Eunuchen“, sieht sich „ von patriarchalischer Gewalt kastriert “ (zitiert nach Fritjof Capra: „Das neue Denken“ S. 246). Vorrangige Aufgabe, ja Pflicht einer Frau ist es, die eigenen Wege und Haltungen wieder zu entdecken, sich als Frau wieder zu entdecken. Allein hierin sieht Greer eine Möglichkeit zur Befreiung der Frau, die auch die des Mannes, die der gesamten Menschheit vorbereitete.

Carolyn Merchant: Tod der Natur im Patriarchat

Selbstentdeckung als Überwindung der Selbstentfremdung wird durch Greer rasch zu einem der wichtigsten Schlagworte für die zweite feministische Autorinnengeneration. Daß in einer männerorientierten, patriarchalisch beherrschten Gesellschaftsform das Weibliche fernab der eigenen Wurzeln ein Ziel angenommen haben mußte, das nicht das seine war, scheint nunmehr unumstritten. Gegenstand hitziger Auseinandersetzungen stellte jetzt die Frage dar, worin diese Selbstentfremdung begründet liegt und welche Ereignisse, welch geistige Strömungen sie nachhaltig förderten.

Carolyn Merchant bietet in ihrem Buch: „The Death of Nature“ (deutsch: „Der Tod der Natur“) einen Erklärungsansatz auf Basis mannigfaltiger Forschungsleistungen. Noch in der Antike und im Mittelalter sind trotz patriarchalischer Prädominanz ein Leben in harmonischer Einheit mit der Natur und die Aufrechterhaltung der ihr innewohnenden Ordnung die höchsten Postulate von Philosophie und „Naturwissenschaften“. Einsicht und verständnisvolles Begreifen dieser Ordnung, der weise Umgang mit ihr stehen im Fokus menschlichen Forscherdrangs. Seit dem 17. Jahrhundert, ausgelöst durch eine neue mechanistisch-naturwissenschaftliche Weltsicht, exemplarisch vorgeprägt durch das Schaffen des englischen Philosophen Francis Bacon, wandelt sich der Umgang mit der Natur in ein Verhältnis von Domestizierung und Beherrschung. Bacon verknüpft seine mechanistische Anschauung mit einer „ maskulinen Besessenheit von Herrschaft und Kontrolle “ (nach Capra S. 248) und begründet damit die gewalttätige, natur- und frauenverachtende Herrschaft der empirischen Naturwissenschaft. Seine Sprache ist zutiefst martialisch, gemäß der tradierten Auffassung der Natur als weiblichem Wesen - man erinnere sich des Mythos der Muttergott- heit, des Antagonismus von Himmel und Erde, die als männlich und weiblich gedacht werden -, steht er nicht ab von der Forderung, der Natur unter Zuhilfenahme mechanischer Folterinstrumente die ihr innewohnenden Geheimnisse zu entreißen. Er fordert gleichsam, die Natur zu schinden. Bacon ist ein Kind der frühen Neuzeit, das die Praxis der „peinlichen Befragung“ noch sehr wohl kannte, er ist mit dem Prozedere von Hexenverfolgung, - verhörung und -verbrennung vertraut, und der seiner Wissenschaftssprache innewohnende Gleichklang mit diesem Prozedere ist für Merchant keineswegs ein Zufall. So korrespondiert also seit drei Jahrhunderten, seit dem Aufkommen und Erstarken der mechanistischen Naturwissenschaft, die Selbstentfremdung der Frau mit der Ausbeutung der Natur: „ Die Geschichte der Frau ist die Geschichte der Umwelt, und sie ist auch die Quelle einer natürlichen Verwandtschaft zwischen Feminismus undökologie. “ (nach Capra S. 249)

Adrienne Rich: Weibliche SpiritualitÄt contra mÄnnliches Wissenschaftsdenken

Adrienne Rich bestätigt und erweitert Greers Ansatz zur Konditionierung der Frau durch die patriarchalische Weltordnung: Sprache und Grammatik sind patriarchalisch. Rich erläutert die Gesamtkonditionierung des Weiblichen, ja der gesamten Menschheit, durch das patriarchalische Sprachsystem. Dessen umfassende Herrschaft hindert die Verbreitung andersartigen Gedankenguts bis hinein in menschliche Denkschemata und konstatiert, daß solch Sprach- und Sprechbeeinflussung in der Ontogenese eines patriarchalisch erzogenen Individuums ebenso wie in der menschheitlichen Phylogenese zu einer Wahrnehmungskrise führt. Diese Krise findet ihren Ausdruck in der Fixierung des Verhältnisses von Künstler und Forscher dem Kosmos (dem Weiblichen) gegenüber. Indem Natur aus dem Individuum „herausgesetzt“ und ihm gegenübergestellt wird, wird sie beherrschbar, domestizierbar. Durch das gleichzeitige Abrutschen des natürlichen, kreatürlichen Anteils des Menschen in Bereiche des Unbewußten geht mit dieser Verdrängung nicht allein für die Frau eine starre Isolation fernab des eigenen Ursprungs einher.

Die patriarchalische Wahrnehmungsform fußt auf der Prädominanz des Intellekts, einer „typisch männlichen“ (Denk-) Domäne, die, so Rich, vollkommen unzureichend ist, da sie einzig von Männern für Männer geschaffen wird. Das dem weiblichen Bewußtsein „eingeborene“ ganzheitliche Gefühl verfiel der Vergessenheit. Für Rich muß die Befreiung der Frau einhergehen mit der Veränderung der Denkstrukturen. Die Menschheit muß den Sprung wagen, die subjektiv-gefühlsbetonten Elemente des Weiblichen ins Strukturell- Rationale, Intellektuell-Männliche zu integrieren. Zugleich bedeutete dies die Reintegration des Körper-Unbewußten im Jungschen Sinne und führte zu einem wichtigen Ausgleich zwischen Spiritualität und Weiblichkeit sowie Rationalität und Männlichkeit.

Charlene Spretnak:öko-Feminismus

Charlene Spretnak erklärt, das patriarchalische Paradigma habe längst „abgewirtschaftet“, insgesamt sei es nur ein kleiner Schritt in der Menschheitsentwicklung gewesen. Betrachtet man die Gesamtevolution menschlicher Kultur, so „ ist diese Religion relativ jung, für mehr als zwanzig Jahrtausende gingen ihr Göttinnen-Religionen voraus “ (nach Capra S. 255). Die als matriarchalisch apostrophierten Religionen des „Großen Mutterkults“ sind von den patriarchalischen Strukturen nur verdeckt worden, dies jedoch in gründlichem Maße. Nach einigen wenigen Jahrtausenden Männerdominanz treten die alten Strukturen nun aber deutlicher denn je ins Licht und scheinen durch die widernatürliche patriarchalische Ordnung, um den Blick auf ein neues Paradigma freizugeben. In unserer Kultur werden sukzessive „ post-patriarchalische Formen von SpiritualitÄt entwickelt “ (nach Capra S. 334), die dem weiblichen Bewußtsein eignen. Der zyklische Erneuerungsgedanke, die Einheit alles Seienden und die mit ihr verbundene Einsicht, daß lebenswichtige Prozesse nie isoliert vonstatten gehen, beweisen eine urtümliche Verschwägerung von Weiblichkeit, Natur und Kosmos, von weiblicher und ökologischer Sichtweise. Weibliche Spiritualität ist von Grund auf ökologisch, sie stellt bereits im jetzigen Zeitalter das Bindeglied zwischen Feminismus und Ökologie dar und wird im kommenden, androgynen - oder ökologischen - eine Mittlerstellung besitzen. Das neue Paradigma wurzelt in einem feministischem Bewußtsein, nach Adrienne Rich bedeutet es: „ Durch den Körper denken. “ Durch das spezifisch weibliche Eingebettetsein in wiederkehrende Naturabläufe, durch die enge Verknüpfung mit natürlichen Lebensrhythmen (Mutterschaft), nach Spretnak: „Körper-Parabeln“, entwickelt das weibliche Denk-Fühlen eine ihm eigene Ganzheitlichkeit. Es steht Seite an Seite mit indianischer Naturweisheit und Taoismus.

- Susanne Schaup: Der Aufbruch der Frau ins „Neue Zeitalter“ -

Befreiung des Weiblichen

Die Spiritualität der Zukunft ist dem Gedanken des „Neuen Zeitalters“ verpflichtet, dem „ganzheitlichen Denken“, in dem, so scheint es, die alten Strukturen der patriarchalischen Religionen: Judentum, Christentum, Islam, gänzlich an Bedeutung verlieren. Daß indes gerade dem Christentum ganzheitliche Gedanken zueigen sind und wiederentdeckt werden können, sucht Susanne Schaup zu verdeutlichen. Schaup postuliert in ihrem 1988 erstmals erschienenen Buch: „Wandel des Weiblichen - Der Aufbruch der Frau ins New Age“ den Feminismus als revolutionäre Größe, der Macht vergleichbar, die einst aus der matriarchalischen Kultur die patriarchalische Ordnung schuf. „ Das Bewuß tsein des Neuen Zeitalters (...) ist ohne den Feminismus nicht zu denken. “ (S. 134) Auch für Schaup wird weibliche Spiritualität zum Fundament eines neuen Paradigmas: Die latente Schizophrenie der patriarchalischen Welt, die Verdrängung der archetypischen Strukturen der „Großen Mutter“, ihre Wiederkehr als „negative Anima“ im männlichen Unbewußten, hat eine Menschheits- und Umweltkrise von ungeheurem Ausmaß heraufbeschworen, deren Ende nicht abzusehen ist. Erst eine Befreiung des Weiblichen, nicht zuletzt in der männlichen Psyche, kann den katastrophalen Zustand ändern. Schaup fordert eine nachhaltige Neudefinition der Rolle der Frau - auch für Frauen kein einfacher Entwicklungsprozeß, da ihr die stereotypenreiche männliche Rollenzuweisung neben Unterdrückung auch Schutz und Geborgenheit bietet. Die Probleme des feministischen Aufbruchs manifestieren sich somit nicht allein im Widerstand der Männer und des patriarchalischen Systems, sondern auch in der Abwehr der Frauen. In der Berufswelt, in persönlichen Bindungen treten weibliche Defizite zutage: die Anpassung an gängige Schemata in einer männerorientierten, kompetitiven Berufswelt fördert das Überhandnehmen des „Animus-Archetyps“ im weiblichen Unbewußten, erhöht Reizbarkeit und Aggressionsbereitschaft und führt daher weg von einem spezifisch weiblichen Weg beruflichen „Handlings“; ferner provozieren Bindungen zwischen „Nur-Männern“ und „Nur-Frauen“, die eine persönliche Beziehung aus- schließen, emotionale Verkümmerungen, die zu Lasten des weiblichen Partners gehen. So steht auch für Schaup im Zentrum ihrer Befreiungstheorie die Fähigkeit, Selbst-Bewußtsein zu entwickeln, eine weibliche Bewußtwerdung zu erringen: „ In jeder Generation muß die Frau aufs neue den Weg der Bewuß twerdung antreten, weil es keinen besseren Weg gibt, der Welt zu helfen als den, sich klar zu werdenüber sich selbst. “ (S. 140) Einmal mehr verknüpft sich ein nachgerade heilsgeschichtlicher Gedanke mit der feministischen Bewegung.

Fernab undifferenzierter Egalitätsbestrebungen untersucht Schaup schließlich die Frage, ob es Ziel sein kann und darf, „Rollenzuweisungen“ aufgrund biologischer Tatsachen einfach zu ignorieren, ob psychische Realitäten nicht doch gegen eine gleichmacherische Denkart sprechen. Ihre Erörterung basiert hier auf Ergebnissen des Jung-Schülers Erich Neumann und dessen Werk: „Zur Psychologie des Weiblichen“.

Erich Neumann: Zur Psychologie des Weiblichen

Neumann fordert eine „Psychologie des Weiblichen“. Einer der wichtigsten Gründe für die heutige Bewußtseinskrise des Abendlands, so erklärt er, beruht auf der Ignoranz gegenüber der Andersartigkeit weiblicher Psychomechanismen. Die patriarchalische Welt ist nur in der Lage, erneut Kraft zu schöpfen, wenn sie ihre Einseitigkeit zugunsten eines weiblichen Ganzheitsdenkens über Bord wirft.

Neumann führt zunächst die These seines Lehrers C.G. Jung an, daß die Ontogenese des Geistes der der Phylogenese entspricht. Die Entwicklung vom matriarchalischen zum patriarchalischen Bewußtsein der Menschheit findet ihre Entsprechung im individuellen Kindheitsstadium. Während jedoch vor gut 3000 Jahren phylogenetisch ein einheitlicher gesamtgesellschaftlicher Übergang zum Patriarchat zu beobachten ist, nimmt die ontogenetische Entwicklung beim weiblichen Kind einen Verlauf, der sich von dem des männlichen Kindes grundlegend unterscheidet. Kinder beider Geschlechter stammen aus demselben Ursprungsstadium, das sie als „ psychische Einheit mit dem mütterlichen Urprinzip “ erleben (nach Schaup, S. 142), auf phylogenetischer Ebene dem Archetyp der „Großen Mutter“ entsprechend. Die Ernährerin und Beschützerin, die auch die Versagende und Bestrafende ist, symbolisiert das frühmenschheitliche wie frühkindliche Abhängigkeitsverhältnis des Menschen von der Natur.

Die Kindesentwicklung divergiert indes von dem Moment an, da das männliche Kind feststellt, daß die Mutter kein gleichgeschlechtliches Wesen ist. Der damit verbundene Schock führt zu einem ersten Entfremdungsprozeß, gleichsam zu frühen Emanzipationsbestrebungen. Als „Anima“ kehrt das Weiblich-Mütterliche indes im Unbewußten wieder. Im Gegensatz zu solch vollzogener Trennung, die die Voraussetzung für die „Mannwerdung“ ist, bleibt das Unbewußte des weiblichen Kindes noch lange in enger Verbindung mit dem mütterlichen Unbewußten, ja, es „ steht durch diese frühe Identifikation dem Unbewuß ten zeitlebens nÄher als der Mann. “ (ebda.) Neumann konstatiert, daß sich das weibliche Unbewußte bei weitgehend neurosenfreiem Entwicklungsverlauf eine „natürliche Ganzheit“ erschafft, „in sich ruht“, während sich das männliche Kind vom Mutter- Unbewußten zu dissoziieren sucht. Um allerdings zu einem Individuum zu reifen, muß sich auch das weibliche Kind vom mütterlichen Unbewußten lösen, dem männlichen entgegentreten und in seinem Zeichen „zum Bewußtsein erlöst werden“. Kulturleistungen können in einer patriarchalischen Gesellschaft nur unter Zuhilfenahme des männlichen Logos erbracht werden, was zur Folge hat, daß jeder neue „Erlösungsvorgang“, der in der Frau seinen Anfang nimmt, zugleich auch eine Stärkung des Patriarchats bedeutet - ein schwerwiegendes Problem für den wissenschaftlichen Feminismus.

Aber auch für den Mann ist die Begegnung mit dem Weiblichen von höchster Notwendigkeit, erfährt er doch durch die Frau erst Befreiung und Erlösung von der einseitigen, schmerzlich empfundenen Prädominanz des Logos. In dieser Begegnung erkennt er eigene Seelenanteile, erfährt das „Numinose“, das „ganz andere“ in seiner Psyche: die „positive Anima“ mit ihren schöpferischen Eigenschaften. Folglich wird beiden die „ Begegnung mit ihrem geschlechtlichen Gegenpol unabdingbar, wenn sie in sich vollstÄndig werden wollen. “ (nach Schaup S. 143)

Im Patriarchat jedoch wird nach Neumann die Entwicklung eines eigenständigen weiblichen Wesens gehemmt und unterdrückt. Die Frau, festgelegt auf „nur-persönliche“, materielle Eigenschaften, kämpft mit dem Defizit der Unmündigkeit, es wird ihr versagt, an gesellschaftlichen Entwicklungen aktiv teilzunehmen. Nahezu demselben Werdegang sieht sich der in diesem Kontext beheimatete Mann gegenüber: er verdrängt seine weiblichen Seelenanteile, sie kehren wieder als „negative Anima“, in deren beständiger Abhängigkeit er lebt - von hier nimmt nicht zuletzt die „Femme fatale“ des hyperpatriarchalischen viktorianischen Zeitalters ihren Ausgang -, aber auch als „Schatten“, als Abspaltung eigener Persönlichkeitsanteile mit Komplexcharakter, die, nach außen projiziert, immer nur dem einen Zweck dienen: dem Abreagieren von Feindbildern (Neumann nennt dies „Sündenbockpsychologie“).

All dies rührt her von der „ mangelnden Integration des gegengeschlechtlichen Pols in der Psyche des Menschen “ (ebda.). Das Patriarchat schafft Gegensätze anstelle von Polaritäten, die für das Matriarchat charakteristisch sind. Der Dualismus männlichen Denkens meint Differenzierung, meint getrenntes Gegenüberstehen; weibliches Denken dagegen eint das Unvereinte in „ wechselseitiger Bezogenheit, ErgÄnzung, Einheit eines höheren Ganzen “ (nach Schaup S. 144). Dem Matriarchat sind solche Gegensätze noch vollständig unbekannt, des Männliche erscheint in ihm als Enthaltenes. Das taoistische „T’aichi“ als Symbol für die Polarität, das Enthaltensein des einen im anderen, ist als Archetyp ein matriarchalisches Relikt in einer patriarchalischen, analytisch geprägten Welt.

Auch Neumann fordert die Überwindung des Patriarchats und seiner Bewußtseinsanteile: für das Weibliche muß es nach Duldung seiner Knechtschaft und Teilbegegnung mit dem männlichen Prinzip zu einer erneuten Konstruktion der Urbeziehung zur „Großen Mutter“ auf einer höheren Stufe der Entwicklung kommen. Das Patriarchat kennt nur die Begegnung der Geschlechter, das neue Paradigma - tatsächlich auch ein Ausdruck Neumanns - führt dagegen zur Wiederverschmelzung der Geschlechter. Auch für das Männliche, das ja grundsätzlich zur Dissoziation vom Urmütterlichen strebt, bedeutet eine Verschmelzung Komplettierung, Synthese, Erleuchtung.

Der „ Hieros gamos “ und „ Die Frau als Spiegel “

Schaup zitiert ergänzend zu ihrer Theorie die portugiesische Autorin Irene Claremont de Castillejo. Die „Bewußtseinslage“ der Frau ist grundverschieden von der des Mannes, ihr eignet eine „ahnende Wahrnehmung“ (diffuse awareness), ihm ein sach- und zielorientiertes, fokussierendes Bewußtsein. „Ahnende Wahrnehmung“ sucht ständig den Bezug auf „das Ganze“, stellt Beziehungen und Zusammenhänge her. Zum Unglück der Frau wird indes in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft einzig das fokussierende Element gefördert, so daß sie sich genötigt sieht, ihren Animus, den männlichen Seelenanteil, einseitig zu stärken („negativer Animus“) und sich so dem patriarchalischen System anzupassen. Stattdessen sollte die Frau suchen, ihren „positiven Animus“ zu fördern, dessen „Licht“ sie benötigt, um ihr undeutliches Bewußtsein eines Kontakts mit der Quelle des Unbewußten zu erhellen, um also „ ihr dunkles Wissen zu erkennen. “ (nach Schaup S. 146) Die Wahrnehmung unter Zuhilfenahme des Animus entspricht einer der Frau eigenen spirituellen Fähigkeit. Auch de Castillejo betont die Beidseitigkeit dieses schöpferischen Austauschs zwischen Mann und Frau: „ Nurüber seine zunÄchst unbewuß te Anima findet er in der Begegnung mit der Frau seine Seele. “ (nach Schaup S. 147) „Seele“ ist aber nur erfahrbar in personaler Liebe, in der Verschmelzung des Männlichen mit dem Weiblichen, im Symbol der Vermählung von Sonne und Mond.

Diese „hehre“ oder „heilige Vermählung“, als „hieros gamos“ oder „unio mystica“ in die Symbolforschung eingegangen, stellt sich ein, „ wenn die kosmische UrpolaritÄt (...) sich durch die Anziehungskraft der Liebe zum Ganzen eint. “ (ebda.) Wenn die Liebe aber eine „ ureigene DomÄne der Frau “ ist (ebda.), spielt sie im menschheitlichen „Heilsprozeß“ eine Rolle, die besonderer Aufmerksamkeit verdient.

Schaup referiert in diesem Kontext Stellen im Alten und Neuen Testament, insbesondere in den Psalmen: hier wird die Frau dem Mann als hebräisch „ezer“ gegenübergestellt, von Luther wiedergegeben mit „Gehilfin“. „Ezer“, so Schaup, wird aber auch in all jenen Momenten in bezug auf Gott gebraucht, in denen der Mensch hilflos ist oder sich selbst nicht zu helfen vermag. Diese Hilfe, oder besser: Unterstützung, entspricht dem „ Gegenüber als Spiegel, in dem der Mensch (oder Mann) sich selbst erkennt. “ (S. 150) Das Weibliche fun- giert als Reflexionsobjekt, nur mit seiner Hilfe ist das Männliche in der Lage, seine verschütteten Seelenanteile dem Bewußtsein zurückzuführen. Da die Frau aber „ Hilfe ist, wie Gott dem Menschen Hilfe ist, erfüllt sie Göttliches an ihm (dem Mann). “ (ebda.) Solch „Epiphanie der Sophia“ (oder: ruach, chochma, dynamis) bewirkt das Ende des geistigen Monopols des Mannes. Die Befreiung der Frau transzendiert also längst die bloße Beteiligung an der Macht, sie bedeutet für Mann und Menschheit „ die Erfüllung dieser Macht mit einem neuen Geist, dem Geist der Sophia. “ (S. 155)

Allerdings räumt Schaup ein, daß eine wiedergewonnene weibliche Machtstellung noch keine menschheitliche Rettung per se nach sich ziehen wird, vielmehr muß sie eine Verwandlung der Gesellschaft durch Integration der schöpferischen Kraft der Liebe vorantreiben. Dies „Agens psychischer Alchimie“, die Kraft also, die in der Lage sein wird, das alte Paradigma zu stürzen und neues zu offenbaren, ist die Liebe als Transformatorin, als Verschmelzerin, als neuernder Faktor. „Alles muß neu werden“ heißt demzufolge auch der Schlußabschnitt ihres Werkes.

- Weibliche christliche Spiritualität der Zukunft -

Elga Sorge: Eine heidnische Vision im Christentum

Während bei den eingangs vorgestellten vier Feministinnen noch ein der christlichen Religion fernstehender Paradigmenwechsel zu beobachten ist, weiß Schaup bereits New Age und christliche Spiritualität zu kombinieren. Werfen wir nun also einen Blick auf christlich geprägte Entwürfe einer kommenden Spiritualität, die eine Ablösung matriarchalischer oder ganzheitlicher Ideen aus dem Patriarchat anstreben.

Elga Sorge sucht, eine „ heidnische Vision im Herzen des Christentums “ wiederaufzuspüren. Die patriarchalischen Religionen, allen voran das Judentum, hatten und haben eine Tendenz, die ursprüngliche Polarität zwischen Himmelsgott und Naturgöttin zugunsten des ersteren aufzulösen, um ihm den Machtbereich der letzteren einzuverleiben. Der Mann-Gott dominiert so die Kosmos-Frau-Göttin und unterstellt sie seiner Schöpfungsordnung. Solch Irrglaube le- gitimiert den Mann als „Krone der Schöpfung“, der sie beherrschen darf, „ wenn er sich seinem allmÄchtigen HERRN nur genügend unterwirft. “ (Sorge: „Religion und Frau“ S. 142)

Der Machtanspruch ist allerdings nur dann haltbar, wenn er auf nachfolgende Generationen übertragen wird. Daher nimmt es nicht wunder, wenn in die Kindeserziehung gleichsam eine „patriarchalische Urlüge“ einfließt, die in dem sinnwidrigen Gedanken besteht, dem Kind zu lehren, der „Vater im Himmel“ sei ein Ursprünglicheres als die „Mutter auf Erden“, um es zu überzeugen, seinen Instinkten zu mißtrauen (bereits Neumann führt ja aus, daß die uterine und postuterine Phase des Kindes ganz im Zeichen der Beziehung zum Mütterlichen steht). Derlei zieht nicht nur eine Erniedrigung des Weiblichen und alles Natürlichen insgesamt nach sich, sondern trennt auch das Kind von seinen Wurzeln, vom kollektiven Unbewußten, in dem die „Große Mutter“ ja nahezu allmächtig herrscht. Eine solche Erziehung bildet und formt das Kind im Sinne des ethischen Wertekanons eines Vater-Gottes, während die Frau für den selbstverständlich auftretenden Autonomieverlust des Kindes verantwortlich gemacht wird. Die patriarchalische Kultur hält diese Verletzungen des Lebens und der Natur freilich für einen gottgewollten Fortschritt, über lange Zeit wurde jeder Eingriff in die natürliche Lebensordnung, den Männer wie Bacon postulierten, als wissenschaftliche Leistung gewürdigt.

Hier indes setzt Sorges Zukunftsvision ein: sie erklärt die revolutionäre Kraft des Christentums zum Sprengstoff, der unter das Fundament der patriarchalisch-jüdischen Religion gelegt wurde. Christus nämlich beteuert, Gott verheiße sein Reich nicht den Herr- schenden, sondern den Nicht-Herrschenden und Beherrschten: den Kindern. Dieses matthäische „Reich Gottes“ korrespondiert nicht mit dem „ Gott der VÄter samt seinem mosaischen Gesetz “, sondern vielmehr mit der „ universellen Ganzheit und (ihrem) ‚ Gesetz ’ des Lebens “ (S. 144), was einer Wiederherstellung alter heidnischer Mutterbräuche gleichkommt. Die Vision Christi ist der „hieros gamos“ zur Überwindung aller Gegensätze und Widersprüche, selbst des größten: des Todes. Sorge deutet folglich das Sakrament des Abendmahls aus ganzheitlicher Sicht fernab „kannibalischer Totemmahlsvorstellungen“: das Brot vom Leib der Erdenmutter und der Wein aus ihrem Blut werden zu Symbolen eines neuen Bundes mit der Erde, dem Himmel und allen Kreaturen. Christi Tischgemeinschaft bewirkt, recht verstanden, eine Einung des gespaltenen Menschen mit sich selbst und dem Kosmos. „ Das Reich Gottes, das in der Gegenwart Jesu, in der Gegenwart der Liebe anbricht, ist ganz offenbar und unzweideutig die Gottesherrschaft, die die frommen Juden meinen. “ (S. 145) Christus offenbart das Gottesreich in heidnischen Bildern, mit einer heidnischen Vision, die unmittelbar verständlich und noch jedem Kinde zugänglich ist. Sein Gottesreich ist die Lebenskraft, die im gesamten Kosmos webt und wirkt: „ Es entsteht, wo Menschen lieben und im Einklang mit sich selbst und dem Klang des Kosmos (...) leben, sterben, wiedergeboren werden und ihre Lebenswelten schöpferisch gestalten. “ (S. 147) Sein Gesetz ist das „heilige Lebensgesetz“ (S. 146), seine Unterdrückung sohin die schwerste Sünde, der ein Mensch verfallen kann.

Die dazugehörigen Paradiesvorstellungen entstammen nach Sorge einer heidnischen, matriarchalischen Zeit. Sie besitzen eine starke, immanente Diesseitsbezogenheit, deren Existenz eine schwere Provokation für die klassische Theologie darstellt. Der Abschaffung der patriarchalischen Herrschaft steht - den rechten Umgang mit dieser „heidnischen Vision“ und der Wiederbelebung des urmenschheitlichen Empfindens für die „Große Göttin“ vorausgesetzt - nichts mehr im Wege.

Rosemary R. Ruether: Perspektiven weiblicher SpiritualitÄt

Weniger polemisch, auch unaggressiver, präsentiert Rosemary Radford Ruether in ihrem Buch: „Frauenbilder, Gottesbilder“ christliche Mythen, die neuzeitlicher, weiblicher Spiritualität entsprungen sind. Sie erachtet die Tatsache für absurd, daß eine Offenbarungsreligion, deren Botschaft gerade darin liegt, daß ihr Offenbarungsglaube niemals abgeschlossen sein kann, sucht, neue Offenbarungserlebnisse zu unterdrücken und Jesu Wort zum alleinigen Wort Gottes erklärt. Vielmehr ist es vonnöten, von feministischen Standpunkten aus neue, eigene Erfahrungen als nicht-kanonische Texte in den Kanon zu überführen, der durch die Konjekturen und Kommentare patriarchalischer Jahrhunderte ohnehin restlos entstellt worden ist. Diese neuen „Geschichten“ als gleichwertige Aus- drucksweisen göttlicher Wahrheit tragen dazu bei, eine Frauengemeinschaft als Frauenkirche zu etablieren. Die „Geschichten“, die „neuen christlichen Mythen“, erzählen vom Beschreiten eines gemeinsamen neuen Wegs in eine Zukunft ohne den Schutz der althergebrachten christlichen Gemeinschaft. Der Weg wird erst entdeckt, indem er beschritten wird, und so benötigen die Wanderinnen wechselseitige Bestärkung, um ihn konsequent zu begehen:

„ Doch durch neue Geschichten, die von unseren Krisen und Hoffnungen erzÄhlen, sind wir einander ein Licht auf dem Weg. “ (S. 385)

Ann Spurgeons „Gleichnis von der nackten Lady“ verdeutlicht diesen Weg wechselseitiger Bestärkung: eine nackte Frau, die an einer Weggabelung sitzt, verhilft den vorübergehenden Geschlechtsgenossinnen, die ihre Blöße mit den ihnen eigenen Kleidern, ihren weiblichen Verhaltensmustern, zu bedecken suchen, dazu, sich mit den Stereotypen einer männerdominierten Welt auseinanderzusetzen. Eine Diskussion wird rege, von der endlich alle Betroffenen profitieren, die Nackte zieht indes weiter, um sich an der nächsten Weggabelung niederzulassen.

Beth Hamiltons „Reise“ beschreibt dagegen den Weg aus der „faulen Geborgenheit“ christlicher Gemeinschaft hin zur Entdeckung des eigenen weiblichen Selbst. Auf diesem Pfad befinden sich viele Gleichgesinnte, die sich untereinander mit neuen Energien versorgen. Das Ziel ist, feminine Welterfahrung erklären zu können, erklären zu können, was der Satz: „Ich bin eine Frau“ bedeutet.

- Beschluß -

Weibliche christliche Spiritualität der Zukunft unterscheidet sich nur noch in graduellem Maße von den Vorstellungen der New-Age-Religion. Beide betonen die Ganzheitlichkeit des neuen Paradigmas, des neuen Zeitalters, der postpatriarchalischen Gesellschaft, die nur durch die Referenz auf weibliche Werte, durch die Vereinigung der Gegensätze erlangt werden kann. Auch sehen beide im „hieros gamos“, der Verschmelzung der Pole durch das Agens der kosmischen Liebe ein Symbol für die werdende neue Weltordnung, die Patriarchat wie Matriarchat transzendieren und ein Einswerden mit dem Selbst und dem kosmischen Gesetz herbeiführen soll.

Während jedoch die New-Age-Religion die Beziehung zwischen Ökologie und Feminismus, die weiblichen Aspekte des Körper-Unbewußten in seiner unbegreiflichen und starken Verbundenheit mit dem irdisch-kosmischen Lebensgesetz betont, setzt die weibliche christliche Spiritualität ihre Hoffnungen auf die „heidnische“, mutterrechtliche Urkraft, die sich auch im Christentum erneut Bahn bricht, und die unter Schaffung einer neuen Frauenkirche das alte Vatergott-Paradigma sprengen soll.

In beiden ist die künftige Rolle der Frau die einer Mittlerin zwischen Bewußtem und Unbewußtem, die einer Gehilfin des „Heilsgeschehens“, eines psychischen Spiegels gleichsam, in dem die Menschheit die jahrhundertealten Defizite ihrer einseitigen Lebensführung erkennt und beseitigt, um anschließend die alt-neue „uroborische“ Verbundenheit mit der „Großen Mutter“, der „Großen Göttin“ neu zu erwecken. Überraschend sind dabei die Analogien bezüglich der neuen Weltordnung als „Lebensgesetz“. Wenn Elga Sorge vom „ Einklang mit sich selbst und dem Klang des Kosmos “, sowie vom „ Sterben und Wiedergeborenwerden “ in diesem Lebensgesetz spricht, trägt dies unabweisbar Züge der hinduistischen Dharma-Lehre, vermittelt durch die New- Age-Religion. Und Susanne Schaup beweist, daß auch das „neue Christentum“ - im matthäischen, nicht paulinischen Sinne verstanden -, durchaus befähigt ist, eine Spiritualität der Zukunft anzuregen, die zwischen Himmelreich und „unio mystica“ frei schwingt.

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Die Rolle der Frau in der 'Religion der Zukunft'
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Autor
Jahr
2002
Seiten
8
Katalognummer
V106545
ISBN (eBook)
9783640048243
Dateigröße
409 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Durch die Auseinandersetzung mit den Positionen der neuen weiblich-christlichen Spiritualität und denen der New-Age-Religion soll ein Beitrag geleistet werden zur Klärung der Rolle der Frau in einer künftigen Gesellschaftsordnung, ob nun als p! ost-patriarchalisch apostrophiert oder gar im Zeichen eines neuen Paradigmas. Beides erfordert ein Umdenken, die 'Aufgabe der Frau' wird neu definiert als Aufgabe der Selbst-Entdeckung und -erkenntnis, als Vorbereitung auf die Rolle der (religiösen) Mittlerin eines neuen Denkens.
Schlagworte
Rolle, Frau, Religion, Zukunft
Arbeit zitieren
Martin von Arndt (Autor:in), 2002, Die Rolle der Frau in der 'Religion der Zukunft', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106545

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