Süskind, Patrick - Das Parfüm


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

18 Seiten, Note: k.A.


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einleitende Gedanken

2. Hauptteil I
2.1 Biografie des Autors
2.1.1 Patrick Süskind
2.1.2 Bibliographie
2.2 Zusammenfassung des Einzelwerks
2.2.1 Das Parfüm - Die Geschichte eines Mörders
2.3 Charakterisierung und Konstellationen der Figuren
2.3.1 Personenkonstellation
2.3.2 Jean-Baptiste Grenouille
2.3.3 Pater Terrier
2.3.4 Madame Gaillard
2.3.5 Gerber Grimal
2.3.6 Giuseppe Baldini
2.3.7 Marquis de la Taillade - Espinasse
2.4 Der duftende und stinkende Wortschatz des Autors
2.4.1 Der Wortschatz des Autors
2.4.2 Duftende Zitate
2.4.3 Stinkende Zitate

3. Hauptteil II
3.1 Duft
3.1.1 Grenouilles Menschengeruch
3.1.2 Die Bedeutung der Düfte in früheren Epochen
3.1.3 Historische Gewinnungsformen
3.1.4 Moderne Gewinnungsformen
3.2 Das Parfüm
3.2.1 Definition Parfüm
3.2.2 Die Geschichte des Parfüms
3.2.3 Zusammensetzung des Parfüms

4. Schlusswort
4.1 Abschliessende Gedanken zum Buch

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Einleitende Gedanken

Ich lese leidenschaftlich gerne Kriminalromane. Nach etlichen Gesprächen mit KollegInnen, Freunden und Lehrern habe ich mich für das Buch ,,Das Parfüm - Eine Geschichte eines Mörders" von Patrick Süskind entschieden. Der Titel dieses Buches sprach mich am meisten an. Meine anfängliche Skepsis, dass das Buch eine zu hochstehende Literatur für mich sei, verflog nach einigen Gesprächen mit Mitschülerinnen, die das Buch schon gelesen hatten. Ich wurde neugierig, wollte Grenouille kennenlernen und wissen, wieso er zum Mädchenmörder wurde. Mich interessierte, ob ich die beschriebenen Düfte in meiner Fantasie auch riechen würde.

In meiner Semesterarbeit über ,,Das Parfüm" möchte ich den LeserInnen in erster Linie die Geruchwelt von Patrick Süskind näher bringen. In meinem thematischen Teil, werde ich die Geschichte und die Zusammensetzung des Parfüms genauer beschreiben und die verschiedenen Gewinnungsarten und die Bedeutung von Düften erläutern. Die Arbeit beginnt mit der Biographie über Patrick Süskind, danach folgen eine Buchzusammenfassung und die Personenkonstellation. Die Hauptfigur, Jean - Baptiste Grenouille, charakterisiere ich am Ausführlichsten. Ich beschreibe nur die Personen, die aus meiner Sicht grossen Einfluss auf das Leben Grenouilles und dessen Verlauf hatten. Ich wählte auch einige Geruchszitate aus Süskinds enorm grossem Wortschatz aus, um den Leser in die vielfältige Geruchswelt von Grenouille einen kleinen Einblick zu verschaffen. Im Hauptteil II bearbeite ich das Thema Duft und Parfüm. Da ich zu Duft keine mir genügende Definition gefunden habe, wählte ich die Definition Grenouilles zum Mensche ngeruch.

2. Hauptteil I

2.1 Biographie des Autors

2.1.1 Patrick Süskind

Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 geboren. Nach Abschluss des Abiturs und des Zivildienstes, begann Patrick Süskind ein Geschichtsstudium (1968-1974) in München. Sein Auslandstud ienjahr verbrachte er in Aix-en-Provence (Südfrankreich), wo er sich mit der französischen Sprache und Kultur vertraut machte. Nach Abschluss seines Geschichtsstudiums ernährte sich Süskind von Gelegenheitsjobs und schrieb Drehbücher und kleinere Prosastücke, welche aber zunächst nicht veröffentlicht wurden. Süskinds erster grosser Durchbruch gelang ihm mit dem Theaterstück ,,Der Kontrabass", dessen Uraufführung 1981 im Münchner Cuvilliestheater stattfand. Fünf Jahre später gelang Süskind mit dem Roman ,,Das Parfüm" der Welterfolg. Dieser hielt sich mehr als neun Jahre in den Bestsellerlisten, wurde in 33 Sprachen übersetzt und über acht Millionen mal verkauft. Für dieses Werk recherchierte Süskind beispielsweise in Grasse bei der namhaften Firma Fragond und liess sich dort in die Parfümkunst einweihen. Zudem studierte er eine Anzahl von literarischen und kunsthistorischen Quellen, die er ausgiebig für seinen Roman nutzte. Trotz der literarischen Berühmtheit Patrick Süskinds ist über seine Person nur wenig bekannt. Er tritt selten in der Öffentlichkeit auf und gibt grundsätzlich keine Interviews. Zurückgezogen lebt Süskind abwechslungsweise in München, Paris und Montolieu (Südfrankreich).

2.1.2 Bibliographie

1980 Der Kontrabass

1985 Das Parfum

1987 Die Ta ube

1991 Der Zwang zur Tiefe

1991Dreissig Jahre umsonst gelesen oder Amnesie

1991 Die Geschichte von Herrn Sommer

2.2 Zusammenfassung des Einzelwerks

2.2.1 Das Parfüm - Die Geschichte eines Mörders

Jean - Baptiste Grenouille wird am 17. Juli 1738 am übelstriechenden Ort des Königreichs Frankreich, den Cimetière des Innocents in Paris, unter dem Verkaufsstand seiner Mutter geboren. Wie schon bei ihren vorherigen vier Kindern will sie auch ihn zwischen den Fischresten sterben lassen. Seinem lautstarken Schreien, womit er auf sich aufmerksam machte, hat es Jean - Baptiste Grenouille zu verdanken, dass er noch am Leben ist. Man findet ihn unter dem Marktstand und gibt ihn in die Obhut einer Amme. Seine Mutter wird wegen mehrfachen Mordes hingerichtet. Greno uille verbringt seine ersten Lebenswochen bei den verschiedensten Ammen, bis er schliesslich bei der Amme Gaillard in Obhut kommt. Madame Gaillard hat durch einen Schlag auf die Stirn den Geruchsinn und jegliche Gefühle für menschliche Wärme verloren. Somit fällt ihr der fehlende Eigengeruch Grenouilles nicht auf. Die anderen Kinder finden sein seltsames Äusseres und seine Zurückhaltung sehr merkwürdig. Sie hassen ihn nicht, haben aber Angst vor ihm. Die menschliche Sprache erlernt Jean - Baptiste nur zögerlich. Sein erstes Wort ,, Fische" spricht er erst mit vier Jahren. Seine Konzentration gilt ganz und gar der Umgebung. Er versucht diese geruchlich zu erfassen und die gesammelten Gerüche in seinem Gedächtnis zu speichern. Mit sechs Jahren hat er bereits seine ganze Umgebung olfaktorisch erfasst. Nachdem das Kloster Saint - Merri die Unterhaltszahlungen für Grenouilles bei Madame Gaillard eingestellt hat, verkauft sie Grenouille im Alter von acht Jahren an den Gerber Grimal.

Bei ihm arbeitet und lebt Greno uille unter den unmenschlichsten Bedingungen, erst als Grenouille eine tödliche Gerberkrankheit überlebt, wird er für Grimal ein wertvoller Mitarbeiter. Grimal gewährt Grenouille immer mehr Freiheit, diese nutzt Jean - Baptiste um Paris olfaktorisch zu erfassen. Am 1. September 1753, trägt ihm der Wind einen neuen, noch nie gerochenen Duft, zu. Wie besessen folgt er dem Geruch, bis zu seinem Ausgangspunkt, einem jungen Mädchen. Um ihren zauberhaften, noch nie gerochenen Duft aufzunehmen, wagt sich Grenouille bis auf einen Schritt an sie heran. Als das Mädchen Grenouille spürt, wendet sie sich um, erstarrt vor Schreck, als sie ihn sieht. Die Zeit nutzt Grenouille, legt seine Hände um ihren Hals und drückt zu. Nachdem er sie getötet hat entreisst er ihr das Kleid und sammelt dessen Duft. Seit diesem Erlebnis ist Grenouille nun imstande, seine bisher gesammelten Düfte zu ordnen. Er hat nun ein neues Ziel in seinem Leben gefunden. Er will der grösste Parfümeur aller Zeiten werden. Als er bei Grimal hört, dass Zie genleder zum Parfümeur Baldini geliefert werden soll, hat Grenouille alles daran gesetzt, diesen Auftrag zu übernehmen. Baldini ist im Begriff, sein immer schlechter laufendes Geschäft aufzugeben. In kurzer Zeit überzeugt Jean - Baptiste Baldini von seinen Fähigkeiten, Gerüche zu erkennen und bekannte Parfüms zu kopieren. Der immer noch etwas skeptische Baldini kauft von Grimal, Grenouille für eine stattliche Summe ab.

Grenouille lernt schnell und gut. Er lernt die Arbeitsweisen, die Verfahren und die Werkzeuge eines Parfümeurs kennen. Baldini wird durch ihn zum erfolgreichsten und berühmtesten Parfümeur Frankreichs. Nachdem Grenouille das Destillieren erlernt hat, versucht er den unmöglichsten Dingen den Geruch zu entlocken. Als er bei seinen Versuchen jedoch scheitert, wird er plötzlich todkrank. Da Grenouille glaubt, dass es keine anderen Möglichkeiten mehr gebe, ausser das Pressen und das Destillieren, um einen Duft zu gewinnen, bricht er zusammen. Mit seinen letzten Kräften fragt Grenouille Baldini, ob er keine weiteren Techniken kenne. Baldini erklärt ihm, dass er noch weitere drei Techniken in Grasse erlernen könne. Grenouille erholt sich binnen einer Woche. Nach drei Jahren, nachdem er Baldini geschworen hat, nie mehr nach Paris zurückzukommen, keine Parfüms und keine Formeln weiterzugeben, erhält Grenouille seinen langersehnten Gesellenbrief. Jean - Baptiste verlässt Paris und macht sich auf den Weg nach Grasse. Je weiter sich Grenouille von Paris entfernt, um so befreiter fühlt er sich vom Geruch der Menschen. Er fängt an die Städte, die Dörfer ja sogar die Reisenden zu meiden, da er sich vor ihrem Menschengeruch ekelt. So treibt es ihn immer weiter weg von den Menschen. Im Zentralmassiv der Auvergne, auf dem Gipfel des Vulkans ,,Plomb du Cantal" zieht sich Grenouille in eine kleine Höhle zurück. Er verlässt die Höhle nur, um seine Geschäfte zu erledigen und sich von Insekten, Moos und Wasser zu ernähren. In seinen Träumen verarbeitet er zunächst alle Demütigungen, die er in seinem bisherigen Leben erfahren musste. In seinem selbsterschaffenen Reich, berauscht sich Grenouille an seinen Geruchserinnerungen. Eines Tages träumt Grenouille von einem Nebel, seinem Eigengeruch, den er selber nicht riechen kann. Grenouille ist so entsetzt, dass er sich entschliesst, sein Leben zu ändern. Er verlässt nach sieben Jahren die Höhle und wandert Richtung Süden. Als er in Pierrefort völlig verwildert ankommt, erzählt er den Leuten einfach, dass er sieben Jahre in Gefangenschaft gelebt habe. Nachdem der Bürgermeister die Geschichte dem Marquis de la Taillade - Espinasse mitgeteilt hat, lässt dieser Grenouille sofort in sein Laboratorium bringen. Dieser betrachtet Grenouille als lebender Beweis seiner ,,fluidum letale" - Theorie. Der Marquis heilt Grenouille mit einem von ihm entwickelten Vitalluftventilationsapparates von seiner Erdgasverseuchung. Nach einem vorgetäuschten Schwindelanfall, der durch den Veilchenduft des Marquis ausgelöst wird, bittet Grenouille ihn, ein eigenes Parfüm für den Marquis entwerfen zu dürfen. Bei dieser Gelegenheit mischt sich Grenouille das erste mal einen Menschengeruch, den er auch erfolgreich erprobt. Nach diesem Erlebnis kommt er zum Entschluss, ein Parfüm zu entwickeln, das die Menschen dazu bringt, ihn zu lieben. Nach einigen Wochen in Montpellier packt er eines Tages seine Sachen und macht sich auf den Weg nach Grasse, der Hochburg der Parfümeure.

In Grasse angekommen, durchstreift Grenouille die Stadt. Bei einem Haus, in der Rue Droite, bleibt er stehen. Ein wahrhaftig bezaubernder Duft steigt in seine Nase. Diesen Duft will Grenouille unbedingt haben. Wie das geschehen soll, weiss er vorerst noch nicht, er hat jedoch zwei Jahre Zeit um dies zu erlernen. Bis dahin würde dieser Duft noch reifen und sich entfalten. Bei einem kleinen Parfümeuratelier bittet Grenouille Madame Arnulfi um Arbeit. Bei Druot, ihrem Gesellen und Geliebten, erlernt Grenouille die Kunst der Mazeration und der Enfleurage, mit denen er nun die zartesten Düfte einzufangen vermag. Im Winter, als es in der Werkstatt ruhiger wird, fängt Grenouille an, mit Gegenständen von lebenden Objekten zu experimentieren. Grenouille fertigt sich mehrere Eigengerüche an, um sie je nach Situation zu benutzen. Er findet heraus, das er den Duft des Mädchens nicht roh verwenden darf, sondern ihn als Edelstein, in ein Duftdiadem fassen muss. Die Basis für dieses Diadem, liefern ihm 24 Mädchen, die er in der übrigbleibenden Zeit tötete, um ihren Duft zu ernten. Den kostbarsten aller Düfte, kann sich Grenouille noch nicht ergattern. Antoine Richis, der Vater von Laure, fürchtet um das Leben seiner Tochter und versucht mit ihr zu flüchten. Er verfolgt sie und kommt noch vor ihnen im Gasthof an, in dessen Stall er übernachtet. In derselben Nacht tötet er Laure Richis und nimmt von ihrem Körper den Duft ab. Nachdem eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters ausgesetzt wird, meldet sich nach zehn Tagen ein Mann. Dieser hat Grenouille in Grasse wiedererkannt und der Polizei dessen Aufenthaltsort gemeldet. Grenouille wird sofort verhaftet, gefoltert und zu einem grausamen Tod verurteilt. Auf einem Volksfest soll er vor allen Bürgern hingerichtet werden. Als er mit seinem Parfüm besprenkelt vor die Schaulustigen tritt, geschieht ein Wunder. Die Menschen erliegen Grenouille völlig. Sie beginnen sich zu lieben, sie stürzen gar regelrecht aufeinander und lieben sich in den unmöglichsten Stellungen und Paarungen. Die Hinrichtung wird zum grössten Bacchanal aller Zeiten. Sie vergöttern Grenouille. Doch dieser fängt an, sich immer mehr vor den Menschen zu ekeln und sie zu hassen. Grenouille beginnt auch sich zu hassen und hofft, er werde wenigstens von Antoine Richis getötet. Dieser aber liebt ihn wie seinen eigenen Sohn. So beschliesst Grenouille, Grasse zu verlassen.

Jean - Baptiste Grenouille macht sich auf den Weg nach Paris, um dort zu sterben. Die Macht, die er mit dem Mädchenparfüm erreicht hat, ist für ihn nicht mehr erstrebenswert. Als er am 28. Juni 1767 die Stadt betritt, geht er zu seiner Geburtsstätte, um dort sein Leben zu beenden. Als Grenouille den Flakons entstöpselt und dessen Inhalt über sich giesst, stürzt sich das Gesindel auf ihn. Jeder will diesen Engel berühren, einen Teil von ihm haben. So zerhacken sie ihn in dreissig Teile und fressen ihn auf. Die Kannibalen sind ausserordentlich stolz, sie haben ,,zum ersten Mal etwas aus liebe getan."(Das Parfüm Kap. 51 S.320)

2.3 Charakterisierung und Konstellationen der Figuren

2.3.1 Personenkonstellation

2.3.2 Jean-Baptiste Grenouille

Jean - Baptiste Grenouille ist die zentrale Figur des Romans. Grenouille heisst übersetzt, der Frosch. Er besitzt von seiner Geburt an keinen Eigengeruch, hat jedoch die Fähigkeit, mit seiner Nase zu sehen. Ein wahres Geruchsgenie. Grenouille wird in seiner Kindheit immer wieder verstossen. Seine Ammen bezeichnen ihn als ein vom Teufel besessener Bastard. Dank seinem ausserordentlichem Lebenswillen, den er schon bei seiner Geburt zeigte, überlebt Grenouille seine Kindheit, Jugendzeit und Gesellenzeit. In dieser Zeit gleicht sein verhalten einer Zecke. Ein Tier ohne Ziel, ohne Regung und ohne grosse Bedürfnisse. Auch sein Erscheinungsbild, ein verkrüppelter Fuss, seine Narben, die der Milzbrand hinterliess und sein Buckel lassen ihn auf die Menschen unheimlich wirken. Die Gerüche, die er aufschnappt, saugt er regelrecht in sich hinein. Diese zerlegt er in seine Komponenten und speichert sie in seinem Gedächtnis. Gierig versucht er alle Gerüche zu besitzen, die es auf der Welt gibt.

Nachdem Grenouille der Duft aller Düfte in die Nase steigt, wird zum ersten Mal in seinem Leben emotional berührt. Verwirrt von seinen plötzlich empfundenen Gefühlen, tötet er das Mädchen, um ihren prägenden Geruch zu besitzen. Von nun an kann Grenouille die Düfte in seinem Gedächtnis ordnen. Mit dem Duft des Mädchens bekommt sein Leben einen Sinn. Er erkennt seine Bestimmung, sein Ziel: Der grösste Parfümeur aller Zeiten zu werden. Bei Giuseppe Baldini beweist Grenouille seine Genialität, ein bestehendes Parfüm zu kopieren. Grenouille lernt die handwerklichen Techniken und die Kunst des Destillierens sehr schnell. Als er jedoch Gerüche aus Dingen, die ihn umgeben, mit Hilfe der Destillation entreissen will, scheitert er. Grenouilles Sinn für sein Leben verschwindet und er wird lebensbedrohlich krank. Nach der Aufklärung Baldini's, dass es noch andere Methoden gäbe, um Dingen Gerüche zu entreissen, erholt sich Grenouille in kürzester Zeit. Grenouille macht sich nun auf den Weg nach Grasse. Unterwegs fängt er an, sich immer mehr vor der Menschheit zu distanzieren. Auf einem Berg weit weg von der Zivilisation, findet Grenouille seinen inneren Frieden. Endlich kann Grenouille einmal völlig in sich gehen. In seinen Fantasien wird er zum Herrscher seiner erschaffenen Duftwelt. Ihm wird bewusst, dass er Macht, Kreativität und Kräfte besitzt, die er gar nie bemerkte. Nach sieben Jahre Tiefschlaf beschliesst Grenouille seinen Neuanfang. Völlig verwahrlost kehrt Grenouille zurück in die Zivilisation der Menschen. Der Marquis de la Taillade - Espinasse nimmt sich seiner an. In dieser Zeit, fertigt sich Grenouille seine erste Parfümimitation des Menschengeruchs an. Alle Menschen um ihn herum lassen sich von seiner Imitation des Menschengeruchs täuschen. Grenouille fasst den Entschluss, der allmächtige Gott des Duftes zu werden. Alle Menschen sollen ihn lieben, sich ihm unterwerfen, wenn sie seinen Duft riechen. In seiner Boshaftigkeit entwickelt er die Idee, alle Menschen mit seinem Duft zu beherrschen, egal wie. Nach einigen Wochen Resozialisierung, verlässt er den Marquis, um nun seine geniale Idee in die Tat umzusetzen. Um diese zu verwirklichen, muss Grenouille erst die Techniken für die Herstellung des absoluten Dufts in Grasse erlernen. Als Grenouille in Grasse ankommt, durchstreift er noch am selben Abend die Stadt. Aus einem Gebäude riecht Grenouille einen betörenden Duft, der Duft eines Mädchens, der aber erst in zwei Jahren ausgereift ist. Während dieser Zeit lernt Grenouille die neuen Techniken der Duftgewinnung. Grenouille wird auch klar, dass der Duft des Mädchens nicht ewig halten wird. Mit der Idee, ihren Duft in ein Duftdiadem einzubauen macht sich Grenouille zum Massenmörder. Grenouille tötet 24 Mädchen. Zur Vollendung seines Werks tötet er nun das letzte Mädchen um den wertvollsten aller Düfte zu ernten.

Grenouille gesteht alle Morde bei seiner Verhaftung. Am Tag seiner Hinrichtung besprenkelt sich Grenouille mit seinem Parfüm. Die Menschen sehen in ihm den wahrhaftigen Gott. Diese Situation kann und will Grenouille nicht geniessen, denn die Menschen lieben nicht ihn sondern nur sein Parfüm. Er fängt an die Menschen zu hassen, will auch von ihnen gehasst werden. Eines Nachts macht er sich auf den Weg an seine Geburtsstätte in Paris um auf eine von ihm provozierte Art sein Leben zu beenden.

2.3.3 Pater Terrier

Er ist ein etwa fünfzigjähriger, gemütlicher, sehr gebildeter Mann. Pater Terrier studierte Theologie, las nebenbei die Philosophen und beschÄftigte sich ein bisschen mit Botanik und Alchimie. Pater Terrier ist der Verwalter des klösterlichen Karitativfonds von Saint - Merri. Der Pater ist ein aufgeklärter und kritischer Mensch, würde aber nie die Texte der Heiligen Schrift in Frage stellen. Von solchen Problemen lässt er lieber die Finger. Sie sind ihm zu ungemütlich. Er bekämpft die abergläubischen Vorstellungen des Volkes. Terrier empfindet die Nase als primitivstes Organ unserer Sinne. Er hält nichts von den Anschuldigungen der Amme Jeanne Bussie, dass Grenouille vom Teufel besessen ist. Auch dem Pater wird Grenouille immer unheimlicher, bis er ihn dann in panischer Angst Madame Gaillard bringt.

2.3.4 Madame Gaillard

Obwohl kaum 30 Jahre alt, ist Madame Gaillard bereits innerlich tot (seelena rm). Sie wurde als Kind vom Vater mit dem Feuerhaken auf die Stirn geschlagen, somit hatte sie ihren Geruchsinn und jegliche Leidenschaft verloren. Sie hat einen gnadenlosen Ordnungs- und Gerechtigkeitssinn (genau drei Mahlzeiten täglich pro Kind). Ihr einziger Wunsch ist es, einmal zu hause zu sterben und nicht wie ihr Mann im Armenhaus zu verkümmern. Sie bekommt ihre Rente, doch der von ihr erwartete Tod trifft nicht ein. So wird sie durch die Revolution immer ärmer und kommt schliesslich in ein Armenhaus, wo sie dann nach einer langwierigen Geschwulstkrankheit verstirbt.

2.3.5 Gerber Grimal

Grimal benutzt billige Arbeitskräfte für die gefährlichen Arbeiten. Er ist ein sehr brutaler Mensch. Grenouille hält er wie ein Haustier. Als Grenouille erkrankt hat Grimal ihn sofort abgeschrieben und schaut sich nach Ersatz um. Grenouille überlebt die Krankheit. Somit steigt auch sein Wert bei Grimal wieder. Der Gerbermeister verkauft Grenouille an Baldini und versäuft die Ablösesumme. Besoffen stürzt Grimal in die Seine und ertrinkt. Niemand weint um ihn.

2.3.6 Giuseppe Baldini

Ein alter, verbrauchter Mann. Ehrgeizig sammelt er alles, was irgendwie duftet oder auf irgend einer Weise dem Duft dient. Baldini hat in seinem ganzen Leben noch kein eigenes Parfüm erfunden. Zwei Düften, deren Formeln er gekauft hat, verdankt er sein Vermögen. Er kann nichts mit den modernen Zeiten anfangen. Er ekelt sich vor ihnen. Baldini glaubt, dass er zu alt und zu schwach sei, um sich noch gegen die gewaltige Strömung der neuen Generationen in der Parfümindustrie zu stemmen. Eines Abends fasst Baldini den Entschluss, sein Geschäft aufzugeben. Als Grenouille auftaucht, ist er anfangs sehr misstrauisch. Aber als Grenouille behauptet, ein berühmtes Parfüm kopieren zu können, wird Baldini neugierig. Er bezeichnet sich als sehr gutmütig, ist aber in jeder Situation nur an seinem persönlichen Wohlstand interessiert. Er nutzt Grenouille nach Strich und Faden aus. Nachdem Grenouille Baldini verlässt, stürzt Baldini mit allem was er besitzt in die Seine.

2.3.7 Marquis de la Taillade - Espinasse

Ist der Lehnsherr der Stadt Grasse und ein Mitglied des Parlaments in Toulouse. Mit vierzig Jahren kehrt er dem Versailler Hofleben den Rücken zu, um seiner Faszination, der Wissenschaft nachzugehen. In seinem Werk über die Nationalökonomie, verlangt er die umgekehrte Einkommensteuer. Diese hat zur Folge, das es den Ärmsten am härtesten trifft. Im grossen und ganzen ist Taillade ein schräger Spinner, der hofft mit seinen Ideen mehr Beachtung und Ruhm zu finden. Er gebraucht Grenouille, um seine Theorie über die ,,fluidum letale" zu beweisen. Der Marquis de Taillade - Espinasse löst sich auf einem Berg buchstäblich in Luft auf.

2.4 Der duftende und stinkende Wortschatz des Autors

2.4.1 Der Wortschatz des Autors

Patrick Süskind hat einen extrem grossen Geruchswortschatz. In seinem Roman beschreibt er die einzelnen Gerüche peinlichst genau. Der Leser kann die Gerüche und den Gestank in seinen Vorstellungen regelrecht riechen. Patrick Süskind legt grossen Wert auf die Beschreibung der Parfümherstellung im 18. Jahrhundert. Er beschreibt die verschiedenen Techniken und die Abläufe während der Destillation und der Enfleurage in den damals gebräuchlichen Fachbegriffen haargenau. Seine Beschreibungen der verschiedenen Städte und Landschaften sind so genau, dass man sich diese bildlich vorstellen kann. Süskind ist ein Meister in ausführlichen Beschreibungen von Gerüchen, der Parfümherstellung und Landschaften.

Süskind spielt auch gerne mit Worten und Vergleichen, ein Beispiel ist der Name Grenouille, der übersetzt der Frosch bedeutet oder der Vergleich Jean - Baptistes mit einer Zecke.

Hier einen kleinen Einblick in die Duft- und Gestankwelt von Patrick Süskind aus: ,,Das Parfüm - Die Geschichte eines Mörders"

2.4.2 Duftende Zitate

- ,,Brenzlig süss rochen die obersten Scheite, moosig duftete es aus der Tiefe des Stapels herauf, und von der Fichtenwand des Schuppens fiel in der Wärme bröseliger Harzduft ab."(S.32)
- ,,Das Meer roch wie ein geblähtes Segel, in dem sich Wasser, Salz und eine kalte Sonne fingen. Es roch simpel, das Meer, aber zugleich roch es gross und einzigartig,.."(S.46)
- ,,Dieser Geruch hatte frische; aber nicht die Frische der Limetten oder Pomeranzen, nicht die Frische von Myrrhe oder Zimtblatt oder Krauseminze oder Birken oder Kampfer oder Kiefernnadel, nicht von Mairegen oder Frostwind oder von Quellwasser..., und er hatte zugleich Wärme; nicht wie Jasmin und Narzisse, nicht wie Rosenholz und nicht wie Iris...Dieser Geruch war eine Mischung aus beidem, aus Flüchtigem und Schwerem, keine Mischung davon, eine Einheit, und dazu gering und schwach und dennoch solid und tragend, wie ein Stück dünner schillernder Seide..."(S.52)
- ,,...sich feine Düfte um die Nase spielen: ein würziges Lüftchen etwa, wie von Frühlingswiesen hergetragen; einen lauen Maienwind, der durch die ersten grünen Buchenblätter weht; eine Brise vom Meer, herb wie gesalzene Mandeln."(S.160)
- ,,...aber da schien noch etwas anderes zu sein, etwas mörderisch Gutes, was in diesem Garten duftete, ein Geruch so exquisit, wie er ihn in seinem Leben noch nicht - oder nur ein einziges Mal - in die Nase bekommen hatte..."(S.214)
- ,,Die Düfte des Gartens fielen über ihn her, deutlich und klar konturiert wie die farbigen Bänder eines Regenbogens."(S.215)

2.4.3 Stinkende Zitate

- ,,...entfleischte die bestialisch stinkenden Häute,..."(S.41)
- ,,...stieg hinab in die von beissendem Dunst erfüllten Lohgruben,..."(S.41)
- ,,...im Schlaf dünsteten sie ihren Geruch aus, der durch die offenen Fenster und durch die Ritzen ihrer Behausungen hinaus ins Freie drängte und die sich scheinbar selbst überlassene Natur verpestete. Je mehr sich Grenouille an die reinere Luft gewöhnt hatte, desto empfindlicher traf ihn so ein Menschengeruch, der plötzlich, völlig unerwartet, nächtens daherflatterte, scheusslich wie Odelgestank,.."(S.151)
- ,,Schlechtes Surrogat war es, verfälscht mit Lindenholz und Zimtstaub und Salpeter. Gott stank."(S.199)
- ,,...den feindlichen, dampfigen Dunst der Schlafstube von Madame Gaillard; das ledrig verdorrte Odeur ihrer Hände; den essigsauren Atem des Pater Terrier; den hysterischen, heissen mütterlichen Schweiss der Amme Bussie; den Leichengestank des Cimetière des Innocents; den Mördergeruch seiner Mutter."(S.158/159)
- ,,...und kostete vom Gestank der rohen, fleischigen Häute und der Gerbbrühen, oder er imaginierte den versammelten Brodem von sechshunderttausend Parisern in der schwülen lastenden Hitze des Hochsommers."(S.159)
- ,,Die tausendfältigen Gerüche und Gestänke quollen wie aus tausend aufgeplatzten Eiterbeulen."(S.317)

3. Hauptteil II

3.1 Duft

3.1.1 Grenouilles Menschengeruch

Stinkender Mensch (Basis):

- ein halber Löffel Katzendreck - Ammoniak
- einige Tröpfchen Essig - Muskat
- zerstossenes Salz - gefeiltes Horn
- ein daumennagelgrosses, altes Stück Käse - angesengte Schweineschwarte, fein gebröselt
- ein fischig - ranzig - riechendes etwas - hohes Quantum Zibet
- ein faules Ei - Alkohol
- Castoreum

Duftender Mensch: (zur Basis dazu!)

- Basis (siehe oben) - Eukalyptus
- Pfefferminze - Geranium
- Lavendel - Rose
- Terpentin - Orangenblüte
- Limone - Jasmin

3.1.2 Die Bedeutung der Düfte in früheren Epochen

Die Düfte spielten schon 5000 v.Chr. in der Wirtschaft und in der Kultur von Völkern eine sehr wichtige Rolle. In der Religion und in der Heilkunde hatten sie damals schon ihren festen Platz. Viele Seiten der Geschichtsbücher wären ohne die zahlreichen Duftstoffe leer geblieben. Natürlich gab es in der Geschichte Zeiten, in denen es um die Duftstoffe stiller war. Hingegen gab es dann auch wieder Epochen, die gerade durch die Düfte geprägt wurden. In den Zeiten, wo ganze Kulturen fast ausschliesslich vom Handel mit Räucherstoffen lebten, wurden gar Kriege ausgefochten, um den Handel zu sichern.

Heute tritt das Interesse des Menschen an den Duftstoffen etwas mehr in den Hintergrund. Man nimmt den Duft mit der Nase sehr schnell wahr. Ohne irgendwelche Umwege und unverfälscht gelangen die Informationen und Botschaften, die ein Duftstoff in sich birgt, in uns. Der Duft ist etwas sehr lebendiges, die Erfahrungen im Umgang mit den Duftstoffen sind ebenso wandlungsfähig, wie jedes Lebewesen. Das Erleben eines Duftes ist etwas sehr persönliches und individuelles. Das Dufterlebnis ist vergänglich, nicht wiederholbar und einmalig, jede Begegnung mit einem Duft trägt diese Einmaligkeit in sich, jede Begegnung ist immer wieder neu.

Früher waren die Duft- und Räucherstoffe häufig auch Symbole und dies sind sie heute noch. Die Grenzen zwischen Mythologie und Magie auf der einen Seite und tatsächlicher Geschichte auf der anderen, sind sehr fliessend und kaum voneinander zu trennen. In der alten Medizin der Ägypter, der Orientalen, der Griechen, der Römer und vieler sogenannter Primitiver waren die Düfte schon damals als sehr wirksame Heilmittel erkannt worden. Um im Traum dem Gott oder der Göttin der Heilung zu begegnen, räucherten die Griechen in den Tempeln Mischungen von bestimmten Kräutern. Die Türken reinigten sich mit den verschiedensten Duftwässern, allen voran das Rosenwasser, mit dem sich übrigens der Muslim heute noch reinigt.

3.1.3 Historische Gewinnungsformen

Früher wurden die Duft- und Pflanzenstoffe auf ganz einfache Art und Weise aus der Pflanzenwelt gewonnen. Der Mensch verwendete ganz einfach die frischen oder getrockneten Pflanzen und verräucherte diese. Er benötigte keine Geräte. Erst durch die Entwicklung technischer Gräte erfuhren auch die Gewinnungsformen Verbesserung. Im Laufe der Zeit änderten sich auch die Gewinnungstechniken durch die neu gewonnenen Erkenntnisse. Um Harze und Balsame zu gewinnen, ritzte man einfach die Rinde von Bäumen und Sträuchern an und sammelte das austretende Harz oder Balsam. Salböle und Balsamöle wurden mit Hilfe von fetten Ölen hergestellt. Man lagerte die Duftstoffe unter Wärmeeinwirkung in ein fettes Öl, Wachs oder in einem festem Fett, die als Grundlage dienten. Durch das nachträgliche Filtern, wurden die Salb- und Balsamöle gereinigt. Für die Herstellung von Salben verwendete man früher je nach Gegend tierische oder pflanzliche Fette als Trägerstoffe. Die Pflanzen wurden ähnlich wie bei der Herstellung von Ölauszügen im Fett ausgezogen, jedoch meist bei gleichmässiger Hitze über dem Feuer. Nach dem Ausziehen erwärmte man das Fett mit den Kräutern, so dass es sich gut filtrieren liess. Balsame entstanden, indem man in die Salböle Wachs, vorwiegend Bienenwachs einschmolz. Bei der Herstellung einer Paste, mischte man getrocknete und fein pulverisierte Kräuter oder mineralienhaltige Erde den Salbölen bei.

3.1.4 Moderne Gewinnungsformen

Ungefähr im neunten bis zehnten Jahrhundert begann die Gewinnung von reinen Duftölen mittels Destillation. Avicenna, der berühmte Arzt und sein Geselle (980-1037), sollen erstmals Rosenblüten destilliert und zugleich Rosenwasser gewonnen haben. Bei der Expression, werden durch schonendes Auspressen von Fruchtschalen die ätherischen Öle gewonnen. Durch Mazeration werden in erster Linie Blütenöle gewonnen. Die Blütenblätter kommen in ein Fett oder in ein fettes Öl. Anschliessend entzieht man dem Fett oder dem fettem Öl wiederum die Essenzen mit Hilfe von Alkohol. Die Enfleurage geschieht nach dem Grundprinzip der Mazeration, ist jedoch viel schonender. Auf eine neutrale Unterlage meist sind es Glasplatten, wird Butter, Wachs oder ein anderes Fett aufgetragen. Auf diese Wachs- oder Fettschicht werden nun z.B. Tuberoseblüten oder Jasminblüten einzeln nebeneinander gelegt. Eine weitere beidseitig bestrichene Trägerunterlage wird auf die erste Platte gelegt. Wiederum werden die Blüten einzeln nebeneinander ausgelegt. So geht es weiter, bis 5 oder 10 solcher Schichten übereinander liegen. Je nach Blütenart werden sie täglich oder erst nach einigen Tagen unter leichtem Druck zwischen den Glasplatten durch neue Blüten ersetzt. Ist die Sättigung des Wachses oder des Fettes erreicht, können diese entweder destilliert oder als ,,Essence absolue de pomade" verwendet werden. Bei der Destillation, unterscheidet man grundsätzlich drei verschiedene Techniken. Die gewöhnliche Destillation, die Wasserdampfdestillatio n und die Vakuumdestillation.

3.2 Das Parfüm

3.2.1 Definition Parfüm

meist wässrig - alkoholische Lösung tierischer oder synthetischer vorwiegend jedoch pflanzlicher Riechstoffe; Wohlgeruch _·Parfum franz._

3.2.2 Die Geschichte des Parfüms

Im 18., 19. Jahrhundert und anfangs 20. Jahrhundert, erlebten die Düfte eine Hochblüte. Diese stand sowohl im Zusammenhang mit der Entwicklung der Parfümherstellung als auch mit der Heilkunde.

Im Leben der italienischen Gesellschaft und an italienischen Höfen waren lange bevor sich Frankreich zur Hochburg der Duftstoffe entwickelte, zahlreiche Pomaden und Duftwässer bekannt. In Italien fertigte man schon früh wertvolle Seifen, wie beispielsweise die noch heute viel gerühmte ,,Florentiner Seife". Dieser zarte Duft der ,,Florentiner Iris" ist einer der feinsten überhaupt. Der Anbau der Iris sicherte hauptsächlich der toskanischen Landbevölkerung Einkommen und Lebensunterhalt. Als die ersten Pomaden von Italien ins französische Grasse gelangten und bald darauf das Eau de Cologne kreiert wurde, waren die Voraussetzungen für die rasante Entwicklung der Parfümindustrie geschaffen.

3.2.3 Zusammensetzung des Parfüms

Der Aufbau aller Parfüms ist der gleiche. Ein Parfüm wird jeweils aus drei Komponenten zusammengeführt. Jede einzelne dieser drei Komponenten kann wiederum aus einer Vielzahl von einzelnen Duftsubstanzen bestehen.

Der Fond (Grund) dient als Basis und soll möglichst lange auf dem Träger haften; er ist in sich ausgewogen und eher schwer oder süss. Bildlich kann man ihn als Erde oder Wurzel betrachten. Er sollte in sich ruhig sein und den anderen zwei Komponenten eine Trägerfunktion erfüllen und diese zugleich ergänzen.

Das C_ur (Herz) hat die Funktion, das eigentlich Duftbild zu entfalten. In ihm sind die Geheimnisse der Komposition eingebettet. Zugleich soll es die Verbindung zwischen dem Fond und der Tête schaffen.

Die Tête (Kopf) hat die Aufgabe, die Aufmerksamkeit des Wahrnehmenden auf sich zu lenken indem es als erstes Duftgeschehen das Duftbild einleitet. Nachdem sie die eigentliche Duftgeschichte angekündigt hat, überlässt sie ihren Platz dem C_ur, so dass dieses dann seine Botschaft erzählen kann.

4. Schlusswort

4.1 Abschliessende Gedanken zum Buch

An diesem Buch fasziniert mich vor allem, dass es anders ist als alle anderen, die ich bisher gelesen habe. Es ist nicht ein langweiliger Krimi, bei dem man schon nach der Hälfte des Buches weiss, wie es ausgehen wird. Das Buch beschränkt sich ausschliesslich auf den Geruchsinn. Die anderen Sinne haben nur eine unwichtige Nebenrolle. Der Autor überrascht den Leser immer wieder mit unerwarteten Geschehnissen. Als Grenouille zum Beispiel Paris verlässt, hatte ich das Gefühl, dass er nach Grasse gehen würde, um dort seine handwerklichen Techniken zu verbessern. Er aber zog es vor, acht Jahre auf einem Berg in der Einsamkeit zu Leben. Ausserdem gefällt mir das Buch, weil es leicht verständlich ist und man sozusagen alle Wörter schon kennt oder erraten kann. Ich musste sehr selten in einem Lexikon nachschlagen. Es muss jedoch auch gesagt werden, dass das Buch zu langatmig ist. Einzelne Düfte wurden mir zu genau beschrieben.

Während ich die Biographie zu Patrick Süskind schrieb, fiel mir auf, dass Süskind eine Menge mit seiner Hauptfigur gemeinsam hat. Er ist nur mit sehr wenigen Menschen befreundet. Wie Grenouille , hat er grosse Schwierigkeiten, sich in der Welt zurechtzufinden und im Umgang mit seinen Mitmenschen. Grenouille ist ein Sonderling, wie auch Patrick Süskind ein Sonderling ist. Süskind liebt die Einsamkeit, er verkriecht sich regelrecht in eine ,,Höhle", vielleicht deshalb die siebenjährige Zurückgezogenheit Grenouilles auf dem Berg ,,Plomp du Cantal".

Während des Lesens fiel mir auch auf, dass alle Personen, die irgendwie von Jean - Baptiste Grenouille profitiert haben, auf eine schicksalhafte Art und Weise umkamen. Ist wohl der Erfolg tödlich? Auch Grenouille hatte Erfolg, der ihn letztendlich um sein Leben brachte.

5. Literaturverzeichnis

Bücher:

- Strassmann, René A.; Duftheilkunde. Aarau: AT Verlag Aarau/Schweiz, 1992, 2. Auflage
- Süskind, Patrick; Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes Verlag AG Zürich, 1994

Sekundärliteratur:

- Matzkowski, Bernd; Königs Erläuterungen Band 386 - Das Parfum, Süskind, Patrick; Hollfeld: Bange Verlag, 2001, 1.Auflage

Internet:

- http://www.google.ch (Suchmaschine; Das Parfüm Patrick Süsskind; abgerufen am 01.10.2001)

- www. raffiniert.ch/ssuskind.html#perfum
- www.krref.krefeld.schulen.net/referate/deutsch/r0628t00.htm
- www.eurogio-gymnasium.de/parfum3.htm

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Süskind, Patrick - Das Parfüm
Note
k.A.
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V106293
ISBN (eBook)
9783640045723
Dateigröße
367 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Süskind, Patrick, Parfüm
Arbeit zitieren
Keller, Bettina (Autor:in), 2001, Süskind, Patrick - Das Parfüm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106293

Kommentare

  • Niklas winter am 9.12.2010

    dieses Dokument ist sehr hilfreich weil ich schreib darüber noch eine Arbeit über Charakterisierungen danke !

  • Gast am 16.2.2003

    ha ha.

    wenn das eine diplomarbeit ist, dann lache ich mich kaputt! noch immer am studieren? *lach

Blick ins Buch
Titel: Süskind, Patrick - Das Parfüm



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