Die Leserin im frühen Christentum. Betrachtet unter dem Aspekt der Buchentwicklung und der Veränderung des Frauenbildes


Hausarbeit, 1999

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG

2 DIE ENTWICKLUNG DES BUCHES
2.1 FRÜHE SCHRIFTENTRÄGER
2.2 DIE SCHRIFTROLLE
2.2.1 Dieältesten Schriftrollen
2.2.2 Woraus bestand eine Schriftrolle?
2.2.3 Die Rolle aus Papyrus - Herstellung und Aussehen
2.2.4 Das Lesen einer Schriftrolle
2.3 DAS PALIMPSEST - „RECYCLING DER SCHRIFTROLLE“
2.4 HOLZSCHREIBTAFELN - WEGEBNUNG FÜR DEN CODEX
2.4.1 Formen der Holzschreibtafeln
2.5 DER CODEX ALS ENDGÜLTIGE BUCHFORM
2.6 VERGLEICH ZWISCHEN SCHRIFTROLLE UND CODEXFORM

3 DIE VERBREITUNG CHRISTLICHER LITERATUR IN DEN ANFÄNGEN

4 DAS ANTIKE BIBLIOTHEKSWESEN

5 DER ANTIKE BUCHHANDEL

6 DAS ANTIKE BILDUNGSIDEAL
6.1 DAS GRIECHISCHE IDEAL
6.2 DAS RÖMISCHE IDEAL

7 DIE ROLLE DER FRAU IN DER AUßERCHRISTLICHEN WELT
7.1 DIE ROLLE DER FRAU IN DER GRIECHISCHEN ANTIKE
7.2 DIE ROLLE DER FRAU IN PALÄSTINA ZUR ZEIT JESU
7.3 DIE ROLLE DER FRAU IN DER RÖMISCHEN ANTIKE

8 DIE AUFWERTUNG DER FRAU IM FRÜHEN CHRISTENTUM
8.1 DIE ANZIEHUNGSKRAFT DES CHRISTENTUMS
8.2 FRAUEN IM NEUEN TESTAMENT
8.3 DIE FRAU IN DER URCHRISTLICHEN KIRCHE

9 SCHLUßWORT

10 LITERATURVERZEICHNIS

11 WEITERFÜHRENDE LITERATUR

12 ANLAGEN

1 Einleitung

„Das Buch ist ein Massenartikel mit sehr großer Verbreitungsmöglichkeit.“, wie es 1987 im Jugendlexikon der DDR hieß. Und tatsächlich gehört heute ein mehr oder minder gefüllter Bücherschrank zu jeder Wohnungsausstattung dazu. Das Buch ist, seitdem wir die ersten Buchstaben gelernt haben, die größte Quelle unseres Wissens, bei einem Mann wie einer Frau. Auch gehören Frauen heute selbstverständlich zum Bild jeder Schule oder der Universität dazu.

Das beides nicht immer so war, ist wohl jedem bekannt. Wie aber sah die Wertschätzung des Buches vor 2000 Jahren aus? Genossen Jungen und Mädchen die gleiche Bildung? Wie veränderte das Christentum in seinen Anfängen die antike Welt? All diesen Fragen möchte ich in dieser Arbeit auf den Grund gehen.

Die Aufgabe, die Leserin im frühen Christentum zu beleuchten ist vor allem deshalb interessant, weil es so viele Aspekte gibt, die man beleuchten kann. Konnten Frauen lesen? Mussten sie sich nicht ausschließlich um den Haushalt kümmern? Durch was unterscheidet sich das frühe Christentum von dem Bild der Weltreligion, welche wir heute kennen?

Ich sehe diese Erörterungen als Herausforderung, da es eine Fülle von Informationen gibt, die sondiert und geordnet werden müssen, um ein wirklich reales Abbild jener Zeit zu zeigen. Seh wichtig ist mir eine genaue Beschreibung der Entwicklung des Buches. Auch lege ich sehr großen Wert darauf, die Stellung der Frau in der damaligen Zeit gebnau zu betrachten, denn nur mit Hilfe der Grundlagenkenntnisse ist es möglich, eine Meinung zu fassen.

Mit Hilfe verschiedener Quellen werde ich versuchen, die differenzierenden Meinungen zu einem Gesamteindruck zu verbinden. Natürlich kann man über jeden einzelnen Punkt eine ganze Arbeit verfassen, aber mein Ziel ist es, all dies zu verbinden und jedes einzelne Thema auch im Hinblick auf die Rolle, die Frauen dabei spielten, in Kürze, aber mit der erforderlichen Genauigkeit zu erörtern.

Mir ist es ebenso wichtig, dass die Arbeit wissenschaftlich hochwertig, aber genauso angenehm zu lesen ist, denn auch jemand, der sich noch nie mit diesen Themen beschäftigt hat, sollte sich nach der Lektüre eine Meinung bilden können.

2 Die Entwicklung des Buches

Im folgenden Kapitel möchte ich den langen Weg von der Schriftrolle zu der uns heute bekannten Buchform, dem Codex, verdeutlichen. Auch sollen die verschiedenen Einflüsse der unterschiedlichen Kulturen auf die Entwicklung eingehend beleuchtet werden. Das Kapitel soll desweiteren zeigen, dass es den Einflüssen des Christentums zu verdanken ist, dass die endgültige Codexform eine schnelle Aufwertung in der antiken Welt erfuhr.

2.1 Frühe Schriftenträger

Die Entwicklung der Medien, die wir heute zurückverfolgen können, begann in der frühen Menschheitsgeschichte. Obwohl es keine Schrift gab, zeugen Höhlenmalereien als Informationsträger von dem Leben und religiösem Denken der damaligen Erdbevölkerung. Die wohl bekannteste Malerei befindet sich in den Höhlen von Lascaux, Südfrankreich, die ca. 14 500 vor unserer Zeit entstanden.1

Jahrtausende später, zur Zeit der ägyptischen Hochkultur, sind schriftliche Fixierungen zu greifen. Ob Lebensverherrlichung an den Wänden der Pharaonengräber oder Inschriften auf Stein --diese Originaltexte eröffnen uns einen Blick in die Geschichte. Altägyptische Speichermedien sind „Token“, Zählmarken, die der frühen Buchführung dienten und wie Schmuckperlen aussahen, und das Kerbholz, welches eine Art Vertrag zwischen Gläubiger und Schuldner dokumentierte. Noch heute kennt man den Begriff „etwas auf dem Kerbholz haben“.2

Das nächste nachweisbare Schreibmedium ist die Tafel, besonders in Mesopotamien verbreitet. Auf diese Tontafel wurden mit einer Art Griffel Notizen wie Abgaben oder Vorräte eingeritzt. Anschließend wurden sie gebrannt, um die Form zu erhalten.3

Ebenfalls typisch für Ägypten ist die Stele, seit dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeit verbreitet. Dieses Medium ist eine beschriftete, meist rechteckige Steinplatte4 und ebenso unpraktisch und unhandlich wie Zylinder oder Prismen als Ton.Betrachtet man sich diese, so ist es nicht länger verwunderlich, warum Schriftrolle und Codex einen solchen Siegeszug antraten.

2.2 Die Schriftrolle

Noch heute erinnert uns die Redewendung „ein Problem aufrollen“ an die Schriftrolle. Nach den frühen Speichermedien entwickelt sich die Schriftrolle langsam aber stetig zur dominierenden Buchform. Die ganze klassische Antike, sowohl die römische als auch die griechische, nutze überwiegend die Rolle um wichtige Abhandlungen niederzuschreiben, Notizen zu machen, Listen der Vorräte aufzustellen oder der Angebeteten die Gefühle zu offenbaren...

Schriftrollen wurden in Regalen liegend übereinander aufbewahrt. Es gab aber auch geschlossene Truhen und Schränke für die Aufbewahrung, scrinium genannt. Sie ähnelten den Aufbewahrungsschreinen für die Thora in den jüdischen Gemeinden, wie wir sie auch heute noch kennen. Eine andere Möglichkeit der Aufbewahrung boten zylindrische Tongefäße und Holzschachteln, die auch für den Transport von Rollen genutzt wurden. Diese Holzschachteln hießen capsa.5

2.2.1 Die ältesten Schriftrollen

Die ältesten, uns erhaltenen Schriftrollen stammen aus dem dritten Jahrtausend vor unserer Zeit. Als Grabbeigaben sind sie in Ägypten seit 2700 vor unserer Zeit gebräuchlich. Diese Rollen enthielten vor allem Literatur und Geschichte der ägyptischen Kultur.6

Die Frage, ob es schon zuvor ähnliche Speichermedien gab, bleibt dahingehend unbeantwortet, dass die empfindlichen Aufzeichnungen auf Pergament oder Papyrus dem Zahn der Zeit nur schlecht trotzen können. Es ist also durchaus möglich, dass schon viel früher Rollen im Gebrauch waren, diese aber im mediterranen Klima zugrunde gingen und so für uns heute nicht mehr nachzuvollziehen sind.

Die in Ägypten gefundenen Rollen waren aus Papyrus. Es wurden allerdings auch Rollen aus Leder ausgegraben, die aus dem zweiten Jahrtausend vor unserer Zeit stammen. Besonders in Babylonien war die Schriftrolle aus Leder, beziehungsweise Pergament, im Gebrauch, jedoch erst seit dem neunten vorchristlichen Jahrhundert.7

Man kann davon ausgehen, dass die Verbreitung der Rollen dem Handel zu verdanken ist, der schon in der Antike große Flächen miteinander verband.

2.2.2 Woraus bestand eine Schriftrolle?

In Griechenland und Rom bestanden die frühen Schriftrollen aus Palmblättern, Baumbast oder auch Leinen.8 Dies fand auch in der Sprache Ausdruck, denn liber ist ein römisches Buch, heißt aber in seiner ursprünglichen Bedeutung Bast.9 Aus Ägypten kam dann durch den Handel auch der Papyrus in diese Gebiete. Wie schon erwähnt gab es in Babylonien, also vorwiegend im Orient, auch Schriftrollen aus Leder, welches als Pergament dann den Siegeszug in Europa bis ins Mittelalter hinein antrat. „Das geht auf keine Kuhhaut“ ist noch heute ein Sprichwort, welches uns daran erinnert, dass vor tausend Jahren noch die meisten Verträge auf Leder festgehalten wurden.

Der Unterschied zwischen Leder und Pergament lag in der Verarbeitung. Um Leder zu erhalten, wurden die enthaarten Tierhäute mit gerbsäurehaltigen, pflanzlichen Stoffen gegerbt. Dagegen musste man um Pergament zu erhalten, die Tierhaut mit Kalk behandeln, anschließend unter Spannung trocknen, dünn schaben und glätten.10

Das Pergament wurde in der antiken Welt eigentlich notgedrungen angenommen, nachdem Ptolemaeus II. von Ägypten ein Ausfuhrverbot von Papyrus erteilt hatte. Er fürchtete Konkurrenz für seine berühmte Bibliothek in Alexandria, das Museion, von dem Herrscher von Pergamon, Eumenes, der ebenfalls dabei war, eine große Bibliothek aufzubauen. Um aber die Bibliothek des Eumenes von Pergamon weiterhin füllen zu könne, entwickelte sich die Stadt zum Lieferanten für Opergament. Eben dieser Stoff aus Tierhäuten verdankte Pergamon, dem jahrelang wichtigsten Lieferanten für Schreibstoff in der antiken Welt außerhalb Ägyptens, seinen Namen. Denn erst seit dieser Zeit ist es als Pergament bekannt.11

2.2.3 Die Rolle aus Papyrus - Herstellung und Aussehen

Die aus Ägypten stammende Papyrusrolle verbreitete sich sehr schnell in der antiken Welt. Ägypten blieb jedoch lange Zeit Zulieferer für die Papyrusstauden, aus denen das kostbare Schreibmaterial gewonnen wurde.

Das Mark dieser Staude wurde in Streifen geschnitten. Anschließend wurden die Streifen längs und quer, in zwei Schichten also, nebeneinadergelegt und zusammengeklopft.12 Durch die klebrige Substanz in Mark klebten die Streifen von allein aneinader. Das so entstandende Blatt nannte man plagula.13

Für eine Rolle wurden 20 solcher Blätter aneinander geklebt.14 Durch Verwendung von Naturmaterialien kommt es ganz natürlich zu Qualitätsunterschieden, da ja nicht jede Papyrusstaude gleich beschaffen war. So differenziert dann auch die weitere Verwendung der Papyri - für religiöse oder staatsbetreffende Texte benutzte man ausschließlich hochwertiges Material, charta hieratica oder charta augusteus genannt. Die schlechteste Qualität, charta emporitica, wurde als Einwickelpapier genutzt.15

Die durchschnittliche Länge einer Papyrusrolle betrug sechs bis zehn Meter, dabei war sie ungefähr 25 bis 30 cm hoch.16 Das erste und das letzte Blatt waren zusätzlich verstärkt.

Am Ende befand sich meistens ein Rollstab, um das Aufwickeln zu erleichtern.

Der Titel des Werkes stand grundsätzlich auf der letzten Seite, möglich ist, dass es sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme handelte, da die ersten Blätter eher kaputtgingen oder abhandenkamen.17 Damit der Inhalt der Rolle jedoch auch von außen erkennbar war, klebte man einen kleinen Pergament- oder Papyrusstreifen an die Außenseite, der den Titel bekanntgab. Diesen kleinen Streifen nannte man index oder titulus.18

Die einzelne Textspalte hießpagina und die einzelne Zeile versus, noch heute erinnert uns das Wort ‚Vers‘ daran.19 Die Gesamtzahl der Zeilen wurde am Ende der Rolle festgehalten. Dies hatte zwei Gründe: Erstens wurde auf dieser Basis der Schreiberlohn berechnet und zweitens wollte man so das Textgut gegen Ausfälle sichern.

Eine Papyrusrolle konnte eingehüllt sein, beispielsweise in Pergament. Neben dem Schutz hatte dies auch vielfach Schmuckgründe, denn oft wurde das Pergament zuvor eingefärbt, beispielsweise in leuchtendes Rot.20

2.2.4 Das Lesen einer Schriftrolle

Die Rolle wurde während der Lektüre quer gehalten. Die rechte Hand des Lesenden rollte den Text auf, die linke Hand jedoch den gelesenen Text wieder auf. In der Mitte war die zu lesende Kolumne, eine Art Kapitel, zu sehen.21

Am besten beschreibt ein Zitat die Situation. Lukian schrieb in seinen Imagines, Kapitel 9: „Sie hatte ein Buch in den Händen, das nach zwei Seiten gerollt war, und sie schien die eine Partie lesen zu wollen, die andere eben gelesen zu haben.“22

Nach dem Lesen musst die Rolle wieder zurückgerollt werden, um eine neue Lektüre möglich zu machen. Ein Rollstab, der umblicus, konnte dabei behilflich sein.23

2.3 Das Palimpsest - „Recycling der Schriftrolle“

Um neues Schreibmaterial zu erhalten, andererseits aber nicht viel Geld auszugeben, „recyclete“ man Schriftrollen. Die Schrift auf den Pergamentrollen wurde mit einem scharfen Messer Buchstabe um Buchstabe abgekratzt, bei einem Papyrus wurde sie sorgfältig abgewaschen.24 Dieser Technik, neues Schreibmaterial zu erhalten, begegnet man vor allem im Mittelalter. Da man die antiken, heidnischen Texte nur gering schätzte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie entfernt und überschrieben wurden. Leider gingen dadurch sehr viele antike Texte verloren. Ein Beispiel anderer Art ist das Palimpsest, auf dem man Ciceros „De re publica“ fand. Das Werk war überschrieben und wäre heute wohl nicht erhalten, hätte man es als Urkunde, die es nach dem Überschreiben war, nicht aufgehoben.25

2.4 Holzschreibtafeln - Wegebnung für den Codex

Die Idee der Schreibtafel begegnet uns noch in der ersten Hälfte des erst vergangenen Jahrhunderts: Statt Papierheften wurden für Übungen im Unterricht die abwaschbare und neu beschreibbare Schiefertafel genutzt.

Lange Zeit malte man auf weißgefärbte Holztäfelchen mit dunkler Tinte seine Notizen, doch nach und nach veränderte sich das antike „Notizblatt“ und statt der reinen Holztafel benutzte man Tafeln mit einer eingelegten Schicht aus Wachs. Dieses war teilweise gefärbt, um das darauf Geschriebene besser erkennen zu können.26

Diese Tafeln wurden hauptsächlich für Notizen genutzt, für kurze Mitteilungen und Briefe oder in der Schule. Der Vorteil war, dass das Geschriebene wieder entfernt, beziehungsweise eingeebnet werden konnte. Oft wurde dazu ein Stab benutzt, der auf der einen Seite schmal , also zum Schreiben gedacht war, und auf der anderen Seite eine Art Griffel zum Glattdrücken des Waches hatte, stilus genannt.27

2.4.1 Formen der Holzschreibtafeln

Um mehr Fläche zum Schreiben zu haben, wurden die Tafeln oft miteinander verbunden. An die Seiten wurden Löcher gebohrt und so entstanden mehrere Seiten, wie bei einem Buch der Codexform. Zwei verbundene Tafeln nannte man Diptychon, bei drei war es ein Triptychon und mehr als drei verbundene Tafeln ergaben ein Polyptychchon.28

2.5 Der Codex als endgültige Buchform

Schon um 700 vor unserer Zeit waren Papyruscodices im vorderen Orient bekannt.29

In vollem Umfang jedoch entfaltete sich die Begeisterung für den Codex erst im zweiten bis vierten Jahrhundert nach Christi Geburt.30

Der Codex hatte einen festen Einband, die inneren Seiten waren also gut geschützt. In früherer Zeit wurden mehere Papyrusbögen in der Mitte gefaltet, dann übereinandergelegt. Der so entstandene Packen wurde dann an der Pfalzlinie mit einem Faden vernäht. Leider hatte dies Vorgehensweise einige Nachteile. Das Buch ließsich nur schlecht schließen, die Heftung riss sehr schnell aus. Auch standen die inneren Blätter immer etwas vor oder waren, wenn das Buch zurechtgeschnitten war, kleiner als die äußeren Seiten..

Die neuere Version ist jene, die wir auch heute noch kennen: Aus Einzelbögen wurden nach obigem Verfahren mehrere Lagen, die dann einzeln geheftet werden. Anschließend wurden die verschiedenen Lagen aufeinandergelegt und miteinander verbunden.31

Die Frage, ob es erst Papyruscodices oder erst Pergamentcodices gab, ist umstritten, da viel Material, welches uns die Frage beantworten könnte, inzwischen lange zerfallen sein dürfte.32 Die Codexform verbreitete sich jedoch nicht nur deshalb so schnell, weil sie praktischer war als die Schriftrolle, sondern auch durch die Tatsache, dass Christen diese Form bevorzugten. Zwar existierten auch Homer- oder Vergiltexte schon im ersten Jahrhundert, aber den größten Verdienst muss man den Christen zusprechen, die durch ihre zahlreichen Missionsreisen ihre Literatur in Codexform den Menschen überall rund ums Mittelmeer und auch in Vorderasien zugänglich machten. Die Frage, warum sie den Codex der Rolle vorzogen, kann nur durch Vermutungen beantwortet werden. Man kann spekulieren, ob sie als die Ersten die Vorzüge dieser Buchform erkannten, ob sie sich dadurch von den Heiden abgrenzen wollten, die ja größtenteils die Rolle benutzten oder ob sie ihren Protest gegen die jüdische Religion, die ja auf den Glaubensgrundsätzen der Thora, einer Lederrolle, basierte, in dieser Form ausdrücken wollten.

Als Kaiser Konstantin im Jahre 313 das „Mailänder Toleranzedikt“ erließ, erfuhr auch die Lieblingsbuchform der Christen, der Codex, eine enorme Aufwertung und galt nicht länger als anrüchig.33

Als 1945/46 in Nag Hammadi dreizehn koptische Papyruscodices aus dem vierten Jahrhundert ausgegraben wurden, bedeutete dies einen großen Schritt hin zum Verstehen des Aufbaus der frühen Codices, denn zuvor war nur wenig bekannt über das Aussehen und die Form dieser.Dank dieser Fundstücke, können wir uns heute auch ein Bild von den Einbänden dieser frühen Bücher in Codexform machen: Ziegen- oder Schafleder bildete mit der haarlosen Seite nach innen das Äußere des Buches. Das Lederstück wurde oben, unten und auf der rechten Seite einige Zentimeter breiter als der einzubindene Buchblock zugeschnitten, links lief es in einem dreieckförmigen Lappen aus. In diese Form hinein wurde dann der fertig gebundene Codex hineingeklebt, meist mit Knochenleim oder ähnlichem. Die linke Dreieckform wurde mit einer Schlaufe versehen, ebenso wie der obere Buchdeckel, so dass das Buch verschnürt werden konnte.34

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ablösung der Rolle durch den Codex zugleich die Erhaltung antiken Geistesgutes für die Nachwelt bedeutete, da Papyri viel vergänglicher sind. Tatsächlich wurden dann auch die klassische Literatur in die Codex form überschrieben, aber erst seit dem vierten Jahrhundert. Es steht fest, dass schon lange zuvor fast die ganze christliche Literatur in Codexform vorlag und auch die juristischen Sachverhalte wurden in Codices übertragen. Dies geschah im dritten Jahrhundert, um auch auf Reisen ein Gesetzesbuch schnell zur Hand zu haben und nach einem Sachverhalt nicht lange suchen zu müssen und war vor allem für die Beamten praktisch.35

Der Codex wurde im Laufe der Jahrhunderte Synonym für „das Buch“, obwohl die Rolle bis ins späte Mittelalter hinein, vor allem genutzt für Urkunden oder Erlässe, also als Repräsentation der Staatsautorität, weiterhin existierte.36

2.6 Vergleich zwischen Schriftrolle und Codexform

Die Vorteile des Codex gegenüber der Schriftrolle sind vielfältig. Davon abgesehen, dass die Codexform bedeutend handlicher ist, kann man auch eine bessere Platzausnutzung nennen, da die Seiten vorn und hinten beschrieben werden. Das hat auch den Vorteil, dass Pergament oder Papyrus hoher Qualität sehr teuer ist und auf diese Art und Weise eine Kostenersparnis vermutet werden kann.

Die Codexform ist übersichtlicher. Dies hat gerade bei christlicher oder der schon erwähnten juristischen Literatur den Vorteil, dass man hier besser nachschlagen kann und ein bestimmtes Kapitel leichter auffindbar ist als bei einer Schriftrolle.

Durch den Bucheinband ist die Literatur in Codexform nicht so starken Umwelteinflüssen ausgesetzt und länger haltbar. Auch ist eine geordnetere in Regalen Aufbewahrung möglich.37 Für die christliche Literatur kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Da Christen und somit auch ihre Bücher lange Zeit verfolgt wurden, galt der Codex auch hinsichtlich der Möglichkeit des Versteckens als praktischer.38

Der Codex erlangte in späterer Zeit eine Bedeutung als Buch der Kultdiener, Magistrate, Ärzte, der Reisenden und der Schüler.39

Nach dem Siegeszug des Christentums wurde es zudem als Sakralobjekt gesehen, beispielsweise im Gottesdienst als Symbol für die Lehren der Religion. Insgesamt betrachtet kann man den Wandel von der Rolle zum Codex durchaus als Markierung des Wandels von der antiken zur mittelalterlichen Welt sehen.40

3 Die Verbreitung christlicher Literatur in den Anfängen

Jseus verkündete - wie auch Buddha - seine Lehren mündllich. Seine Jünger, seine „Sendboten“ wie Markus sagt (Mk 3, 14), trugen diese hinaus in die Welt und sorgten dafür, dass viele Menschen seine Worte hörten. Zeitgleich berichteten auch Augen- und Ohrenzeugen von den Erlebnissen des Mannes aus Nazareth. Erst allmählich kam das Bedürfnis auf, alle diese Erzählungen schriftlich zu fixieren. Während der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts wurden daraufhin die Evangelien niedergeschrieben.

In den Anfängen des Christentums hatte jede Gemeinde ihr eigenes Evangelium, denn „durch schlafende Schreiber“ und „fehlerreiche Ausleger“41 entstanden zahlreiche verschiedene Ausgaben dieser Schriften.

Da der Gottesdienst in jener Zeit anders organisiert war, eher in Gesprächen denn in Monologen statt fand und man gemeinsam in den Evangelien las, was den Gemeinden den Titel der Lesegemeinden einbrachte, war es eben auch Frauen möglich, Zugang zu dieser Literatur zu erhalten.

Die christliche Literatur, also die Evangelien, aber auch Auslegungen dazu, asketische Schriften oder Regelwerke des Verhaltens, wurde nur langsam verbreitet, da ihr Inhalt als staatsgefährdend galt. Auch wurde vieles davon bei Beschlagnahmungen oder Plünderungen zerstört. So erließbeispielsweise der römsche Kaiser Diokletian im Jahre 303 ein Edikt, worin es hieß, dass Kirchen und Versammlungsorte der Christen zu zerstören seinen, ihre gottesdienstlichen Bücher sollten konfisziert und verbrannt werden.

Viele Texte wurden von den Christen heimlich durch Abschriften verbreitet, daher bevorzugten sie auch den handlicheren Codex als Buchform.

Erst als Kaiser Konstantin 313 sich den Christen zuwendet, wird ihr Glaube weniger gefährlich. Nun finden auch ihre Schriften eine rasche und weite Verbreitung.42

Sulpicius Severus, ein Historiker der von 363 bis 425 lebte, äußerte sich dazu, dass es kaum einen Ort gebe, „ an den seine Schrift nicht gedrungen sei; kein anderes verkaufe sich leichter, und entsrechend großsei das Interesse, das die Buchhändler am Vertrieb dieses Werkes nähmen, das bis zu den Eremiten in der Wüste Verbreitung gefunden habe.“43

4 Das antike Bibliothekswesen

Das Anhäufen von Wissen in Form von Büchern hat eine lange Tradition. Schon der assyrische König Assurbanipal, der 669 bis 630 vor unserer Zeit lebte, besaßin Ninive44 eine Tontafelbibliothek, die größte ihrer Art zu jener Zeit.45 Sagenhafte 22 000 Tafeln und Tafelfragmente wurden bei den Ausgrabungen gefunden.46

Doch schon im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeit existierten Bibliotheken in Ägypten, eingeteilt in die Bibliotheken der Priester und die der Beamten.47 Eine ähnliche Situation war im Mesopotamien dieser Zeit zu beobachten.

Im siebten und sechsten Jahrhundert vor Christus herrschte in den griechischen Stadtstaaten die Diktatur. „Zu den Leitideen der Tyrannen zählte die Begründung einer neuen Staatsidee in Gestalt eines repräsentativen, das gesamte Kulturleben umfassenden Staates.“48 Aus diesem Grund agierten sie auch als Förderer für die Kultur, die Gründung der ersten Bibkliotheken fallen in diesen Zeitraum.49 Dabei handelte es sich in diesem Fall um Privatbibliotheken. Die erste öffentliche Bibliothek geht auf das vierte Jahrhundert vor unserer Zeit zurück, sie wurde von dem Tyrannen Klearchos in Herakleia gegründet50, obwohl in anderen Quellen erwähnt wird, dass bereits der Tyrann Peisistratos 540 vor unserer Zeit Athen eine öffentliche Bibliothek schenkte, die von seinen Söhnen Hippias und Hipparchos nach seinem Tode weiter geführt wurde.51

Die erste wissenschaftliche Bibliothek entstand durch Aristoteles (384-322), der für seine gegründete Akademie in Lykeum das Wissen zusammentrug.

Die wohl berühmteste Bibliothek des Altertums war jedoch die alexandrinische, Museion genannt und begründet durch den Herrscher von Ägypten, Ptolemaeus I., im Jahre 286 vor unserer Zeit. Sein Vorbild war die Bibliothek des Aristoteles und ebenso wie Athen sollte auch Alexandria ein Zentrum der Forschung und Gelehrsamkeit werden. Er erarb nach dem Tod Aristoteles auch viele seiner Handschriften und sah sich so auch als geistigen Erben.52

Sein Nachfolger, Ptolemaeus II., erweiterte die Bibliothek und führte sie zu der Größe, die noch heute ihren Ruhm ausmacht. Er sah in Eumenes von Pergamon immer einen großen Konkurrenten, was die Büchersammlung betraf, und wurde so zu immer neuen Käufen angeregt.53 Ptolemaeus III., der ebenfalls bestrebt war, die Bibliothek zu Ruhm zu führen, erließein Gesetz, welches ihm viele neue Rollen beschaffen konnte: Passagiere der Schiffe, die in Alexandria ankerten, ließer durchsuchen und ihnen die mitgebrachten Rollen abnehmen. Von diesen wurde dann in aller Eile eine Kopie angefertigt, mit denen sich die ursprünglichen Besitzern zufrieden geben mussten. Die Originale hingegen wanderten in die Bibliothek.54

Bevor Caesar 48/47 vor Christus Alexandria eroberte und das Museion in Flammen aufging, beherbergte es sagenhafte 700 000 Schriftrollen - ein wahrer Wissenschatz!55 Zwar bemühte sich Kleopatra, Alexandria als Zentrum der Gelehrten aufrecht zu erhalten, aber nach der Einahme durch Augustus, die gleichzeitig ihren Tod 31 vor unserer Zeit zur Folge hatte, konnte sie sich nur schlecht behaupten.

Augustus hingegen eröffnete 28 vor Christus die öffentliche Bibliothek in Zusammenhang mit der Neugestaltung des forum romanum, ganz im Sinne von Caesar, der eigentlich die Idee hatte. Da Augustus sich aber als dessen Erben sah, ist eine Diskussion darüber hier nicht vonnöten.56

Im dritten Jahrhundert lassen sich erstmals christliche Bibliotheken verzeichnen. Die ersten dieser Art entstanden an den großen Bischofskirchen wie Konstantinopel. Diese Bibliotheken bewahrten die Geschichte der Religion auf und aus diesen zog Eusebius auch seine Kenntnisse, als er die Kirchengeschichte aufschrieb.57

Im vierten Jahrhundert gab es allein in Rom 28 öffentliche Bibliotheken, aber schon immer nahmen sich auch die nun langsam formierten Klöster der Literatur an, und ihnen wird auch teilweise die Pflege und Rettung der literarischen Denkmäler der Antike verdankt.58

Da , wie in dem Kapitel über das antike Bildungsideal noch näher beschrieben wird, die Gelehrten jedoch allesamt Männer waren und es Frauen nicht gestattet war, höhere Bildung zu erlangen, kann man davon ausgehen, dass Frauen zu jeglich Bibliotheken dieser Zeit keinen Zugang hatten. Mir ist auch keine Quelle bekannt, die anderes berichtet.

Eine Ausnahme könnten lediglich Bibliotheken in Privathäusern sein. Da ja in Rom nicht wenige Frauen Vermögen besaßen, ist es möglich, dass auch sie eine private Büchersammlung besaßen und so Zugriff auf wertvolle Schriften und das damit verbundene Wissen erlangten.

5 Der antike Buchhandel

Schon die Juden klagten in den Schriften des sogenannten Predigers (Quohélét 12, 12): „Des Büchermachens ist kein Ende.“ Zurecht, denn ihr Volk blickte auf eine lange Tradition des Buchhandels zurück, gefördert durch die schon damals gut ausgebauten Handelsnetze der Juden.59

Einer Bemerkung des Grammatikers Dionysios von Halikarnassos, der um 30 vor Christus nach Rom kam, haben wir das Wissen um den Reisebuchhandel zu verdanken, der schon im vierten Jahrhundert vor Christus in Griechenland florierte. Sonst sind die Quellen über die Situation des Buchhandels in Griechenland eher karg. Dennoch heißt es, der altgriechische Philosoph Anaxagoras sei der erste Buchhändler gewesen, natürlich in einer anderen Form, als wir den Begriff heute definieren.60 Auch Sokrates bemerkte, dass philosophische Literatur der Zeit, also 400 vor Christus, für billiges Geld zu erwerben sei. Die Frage der früheren Preise ist schwierig zu beantworten, da Umrechnungen der einzelnen Währungen schwanken und uns auch eine größere Anzahl Belege dafür fehlt.61

In Ägypten ist ein reger Buchhandel durch das Museion vorauszusetzen. Ohne Handel wären nie so viele Bücher nach Alexandria und auch nicht so viele Abschriften der Bücher aus Alexandria in alle Welt gelangt.

Vor der Mitte des ersten Jahrhunderts haben wir auch keine Zeugnisse über den Buchhandel in Rom, dennoch können wir auch hier eine längere Tradition vermuten.62 Der bekannteste Buchhändler der späten römischen Republik ist Titus Pompeius Atticus, Freund und Verleger Ciceros.63 Das Netz des römischen Buchhandels war weit gespannt, wie sonst könnte Martial behaupten, seine Schriften seien „auf der ganzen Welt bekannt“?

Man kann heute davon ausgehen, dass es keinerlei Urheberrechte gab, denn oft berichten antike Autoren über die eigene Verbreitung ihrer Schiften. War ein Werk erstmal im Umlauf, so konnte es jeder lesen oder kopieren. Die Kopien für den Buchhandel wurden zumeist in Schreibstuben hergestellt, wo Sklaven tätig waren. Die Auflagen waren zu jener Zeit gering, oft existierten nur ein Dutzend Abschriften. Auch über die heute üblichen Autorenhornorare wird uns nichts berichtet. Oft hing die Verbreitung und der erfolg eines Werkes von dem Wirken eines Mäzenen ab, und viele Schriftsteller darbten ohne einen solchen.64

Dennoch betrieben die Buchläden eine Art Werbung, indem sie die erhältlichen Titel schon außen am Laden ankündigten.

Es ist uns nicht bekannt, dass Frauen in irgendeiner Art und Weise am Buchhandel teilhatten, man kann also mit Fug und recht behaupten, diese Branche sei eine Männerdomäne gewesen. Dies scheint sich erstaunlicherweise - bis auf wenige Ausnahmen - bis in die heutige Zeit hinein behauptet zu haben.

6 Das antike Bildungsideal

Mit den Ausführungen in diesem Kapitel möchte ich zeigen, welche Voraussetzungen für das Lesen in der antiken Welt geschaffen wurden. Natürlich müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die hier genannten Ideale lediglich für die Sprösslinge männlichen Geschlechts gedacht waren. Frauen war dies nicht vorbehalten, obwohl es natürlich Ausnahmen gegeben haben mag.

6.1 Das griechische Ideal

Das greichisch Ideal des Menschen basierte nicht er seit der hellenistischen Epoche auf dem Wunsch nach Einheit von Körper und Geist. Die Vortstellung war, dass nur ein gesunder Körper auch einen wachen Geist hervorbringen kann.

Die Bildung der griechischen Frühzeit ist vor allem in den homerischen Epen nachvollziehbar.Der homerische Held behrrschte den Umgang mit Waffen, ist mit ritterlichem Spüort und Spiel vertraut, des Leierspiels, Gesangs und des Tanzes mächtig und besitzt das Talent der klugen Rede. Darüber hinaus muss er alles könne, was in der ritterlichen Welt von Bedeutung ist, sich also auch in Dingen wie der Heilkunst beweisen. Das Ziel dieser Bildung ist das streben nach Ehre und Ruhm, der Wille, auch nach dem Tod den Menschen noch im gedächtnis zu bleiben.

In gewissem Sinn hat sich dieses Ideal auch in in der Blütezeit Spartas durchgesetzt. Allerdings lag hier die Betonung aufgrund der besonderen Situation eher auf der kriegerischen Ausbildung.

In Athen hingegen wurde das homerische Ideal lange Zeit umgesetzt. Statt ritterlichen Spielen gab es hier Gymnastik und ein besonderer Schwerpunkt war auch dr Lese- uns Schreibunterricht mit der anschließenden Lektüre großer Klassiker.

Diese Art der Bildung war jedoch lange Zeit dem Adel vobehaltn, eine breite intelektuelle Bildung der ganzen Bevölkerung brachte erst die Aufklärungsbewegung ( 5./ 4. Jahrhundert v.u.Z.) mit den Sophisten, die durch das Land zogen und gegen Geld Wissen vermittelten. Vor allem lag bei ihnen das Augenmerk auf den Sprach- und Gesellschaftswissenschaften, also der Grammatik, Rhetorik und Dialektik, ebenso aber auf den mathematischen Disziplinen wie Arithmetik, Geometrie, und Astronomie.

Als dritte Stufe lassen erstmals Platon und Isokrates ein philosophisches, beziehungsweise rethorisches Studium darauf folgen.

So bildete sich ein Bildungsmodell heraus, welches lange Zeit erhalten blieb und das uns heute nicht fremd ist: Auf der erstn Bildungsstufe werden Elemantarkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt, ebenso wird Turn- und Musikunterricht erteilt. Darauf folgte ein höherer Unterricht, in Gymnasien erteilt, die öffentlich waren. Ein Schwerpunkt hier bildeten die Sprach- und Literaturwissenschaften sowie in Mathematik. Als dritte und letzte Ausbildungstufe folgte das Studium, wo Philosophie und Rethorik die wichtigesten Inhalte bildeten, sozusagen als Krönung und Abschluss der Bildung.65

6.2 Das römische Ideal

Das altrömische Bildungsideal war das des Bauernkiegers, der im Frieden der Republik als Bauer und in Kriegszeiten als Krieger dient. Cato der Ältere zeigt in seiner Bildungsschrift an den Sohn, das Libri ad filium, was der Römer außer Lesen, Schreiebn und Rechnen noch können musste. Darin wurden auch die Fächer Landwirtschaft, Heilkunst, Beredsamkeit und Kriegswesen behandelt, man kann also davon ausgehen, dass auch dies wichtige allgemeinrömische Unterrichtsfächer waren.

Seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus gewann auch das griechische Bildungssystem in Rom an Bedeutung. Allerdings traten die mathematischen Disziplinen fast gänzlich zurück, dafür schien den Römern die juristische Ausbildung sehr wichtig. Desweitern wurde in den Bildungskanon die Einführung in die römische Geschichte und statt des Turnunterrichts eine Unterweisung im Reiten und Fechten aufgenommen. Sehr wichtig war den Römern die Rethorik. Am besten zusammengefasst hat Cicero dises Ideal in seinem Werk De oratore. Darin zeichnet er das Bild des römischen Redners und Staatsmannes, der auf der Grundlage einer allumfassenden Bildung philosophische Einsicht mit praktischer politischer Tätigkeit im Dienste der Gesellschaft zu verbinden weiß.66

Das Lesen und Schreiben gehörte also zu der Grundlage einer jeden weiteren Bildung, weshalb es nur logisch erscheint, dass für dn Unterricht Bücher erforderlich waren. Auch war ja die Lektüre der Klassiker sozusagen Pflicht und nicht umsonst gründete Aristoteles für seine Akademie eine Bibliothek. Die Bildung der Antike bildete die Grundlage für den Handel, Erwerb und die Lektüre von Büchern jeder Art, vorrangig natürlich der wissenschaftlichen Abhandlungen.

7 Die Rolle der Frau in der außerchristlichen Welt

Die folgenden Betrachtungen sind eine Grundlage, um die Befreiung der Frau im Christentum besser zu verstehen. Ich habe mir die Mühe gemacht, Unterschiede der verschiedenen Gebiete in der antiken Welt aufzuzeigen, um ein möglichst genaues Bild zu zeichnen. Freilich gelten die hier beschrieben Ideale nicht für alle Schichten, sondern sind eher in der oberen Gesellschaftsklasse angesiedelt. Das hat sicherlich damit zu tun, dass die ländliche Bevölkerung eher ums Überleben denn um strenge Sitten bemüht war. Auf die Ideale habe ich mich deshalb beschränkt, da in diesen Fällen die Quellenlage eindeutiger ist.

7.1 Die Rolle der Frau in der griechischen Antike

Man muss davon ausgehen, daßGriechenland nicht gleich Griechenland war. Zwar ist die Quellenlage - bis auf die Gegebenheiten in Athen - sehr schwierig67, aber dennoch kann und muss man klare Unterschiede feststellen, auch wenn ich behaupte, dass das allgemeine Bild der armen, eingeschlossenen Griechin aufgrund mehrerer Beweise völlig hinfällig ist.68

Das Auftreten der Frau in Athen beschreibt am ehesten eine Abhandlung von Xenophon.69

Dort ist davon die Rede, dass der idealste Platz für eine Frau das Haus sei.

Dabei muss erwähnt werden, dass das Haus zu jener Zeit wesentlich mehr war, als wir heute unter diesem Begriff verstehen. Es hatte eine spirituelle Bedeutung, die durch die Präsenz der Hausgötter erkärt wird.

Von der Frau wurde verlangt, dass sie den Haushalt führte, und das war beileibe keine leichte Aufgabe! Sie wurde also nicht eingeschlossen, sondern es war nur natürlich, dass sie den Fähigkeiten nachging, die sie seit Kindesbeinen an gelernt hatte, nämlich das Kochen, Nähen und die Erziehung der Kinder. Es war nichts dagegen einzuwenden, dass sie einen Spaziergang machte oder an religiösen Feiern teilnahm, verpönt war nur das „Herumtreiben“ ohne Ziel. Und ebenso hatte ein Mann in ihrer Domäne nichts zu suchen., denn dadurch vernachlässigte er seine Pflichten außer Haus.

Desweiteren galt die Frau nicht als gleichberechtigt, sondern eher als schwach und schutzbedürftig.

Bis jetzt ging die man davon aus, dass Zitate wie: „Wir haben die Hetären der Lust wegen, die Nebenfrauen wegen der täglichen Pflege unseres Körpers, die Ehefrauen aber dazu, um uns legitime Kinder zu gebären und als verläßliche Wächter unseres Haushalts.“70 eine Geringschätzung und Degradierung der Frauen bedeutete. Woher haben aber all die Dramenautoren ihr doch sehr hochgeschätztes Bild von Frauen, wenn die Wirklichkeit ganz anders ausgesehen hätte? Woher nehmen all die Künstler die Vorstellung von stolzen Göttinnen, wenn nicht aus dem wahren Leben?

Das oben genannte Zitat stammt aus einem Gerichtsprozess gegen eine Hetäre, es ist also durchaus logisch, wenn die aufgeführte Reihenfolge in umgekehrter Reihenfolge gemeint ist, also an oberster Stelle die Ehefrau kommt, die durch ihre Kinder dem Vater die Erben gibt und dem Ehemann durch ihr sittliches Verhalten ehrenhaft bereichert, dann die Nebenfrau, die die Notwendigkeiten übernimmt und ganz unten erst die Hetäre, die das Stillen der körperlichen Lust übernimmt. Natürlich ist es noch immer negativ, dass Frauen lediglich auf ihr Handeln beschränkt werden, aber so betrachtet, scheint das Bild der eingeschlossenen Athenerin zu wackeln.

Aber natürlich - und das will ich hier nicht bestreiten - hatte die Frau in der Politik keine Rechte und auch juristisch gesehen war es um sie als eigenständiger, unabhängiger Mensch schlecht bestellt. Ihre Verheiratung wurde vom Vater oder Bruder beschlossen und auch Eigentum wurde diesen oder dem Manne unterstellt.

Anders dagegen in Sparta. Dieser Stadtstaat litt seit jeher unter Mangel an Menschen. Um aber die Sklavenschicht, die Heloten, die ihnen zahlenmäßig überlegen waren, unter Kontrolle halten zu können, aber auch die Kriege gegen andere Stadtstaaten bestehen zu können, musste der Nachwuchs gesichert sein. Schon daraus resultiert die hohe Stellung der Frau, die eine Sicherung für die Nachkommenschaft war. Auch gab es in Sparta Bräuche, die im übrigen Griechenland als unmoralsich gegolten hätten. So wurden die Mädchen kollektiv auch im Sport im Freien unterrichtet, da man der Meinung war, gesunde Frauen brächten auch gesunde Kinder zur Welt. Mädchen wurden nicht wie üblich im Kindesalter verheiratet, sondern erst, wenn sie körperlich voll entwickelt waren. Sehr seltsam erscheint auch die Möglichkeit, daßein älterer Mann einem jüngerem seine Frau zwecks Zeugung legitimer Nachfahren überlassen konnte.71 Aber dennoch wurde die Frau nicht auf ihre Rolle als Mutter reduziert, wenn sie auch daraus ihr für Griechinnen ungewöhnlich grosses Selbstbewusstsein zogen. Sie hatten eine vermögensrechtliche Stellung und durften Land besitzen.

Sie halfen bei der Verteidigung mit und weigerten sich, in Kriegszeiten evakuiert zu werden. Sie machten also männliche Ideale und Gepflogenheiten zu ihren eigenen und wurden dafür von ihren Männern weder verurteilt oder bestraft, sondern geehrt.

Quellen über andere Teile Griechenlands sind so dünn gestreut, dass sie keine Verallgemeinerungen zulassen.

Zusammengefasst war also die Stellung der Frau in Griechenland eine angesehene, wenn, auch, besonders in Athen, ihre rechtliche Stellung doch sehr eingeengt war und von Mitbestimmung oder gar annähernder Gleichberechtigung keine Rede sein kann!

7.2 Die Rolle der Frau in Palästina zur Zeit Jesu

Die palästinensischen Frauen genossen nicht gerade das, was man ein umfangreiches Gemeinschaftsleben nannte. Sie nahmen nicht am öffentlichen Leben teil, durften ihr Haus, - wenn überhaupt - nur zweifach verschleiert verlassen. Auf der Straße durfte kein Mann ein Gespräch mit ihr anfangen, dies wäre unsittlich gewesen. Wohlhabende Töchter verließen das Haus des Vaters gar nicht. Selbst in ihren eigenen vier Wänden sollte sie ein Zusammentreffen mit Männern, und wären es ihre Brüder oder Söhne gewesen, verhindern. Die Frauen hatten keine Gesetzeskenntniss, durften die Thora nicht einmal lesen, selbst wenn sie des Lesens mächtig waren.Auch brauchten sie kein Glaubensbekenntnis ablegen; da sie die Thora nicht kannten, wurden von ihnen keine Einhaltung der Glaubensgesetze erwartet und selbst das Segensgebet vor der Mahlzeit durfte ausschließlich der Mann sprechen.

Die Synagoge durften Frauen nur durch eine gesonderte Tür betreten, auch war ihnen der Aufenthalt darin nur in bestimmten Räumen gestattet.72 Ein altes jüdisches Gebet beschreibt wohl am besten die relative Geringschätzung der Frau: „Gesegnet bist du Gott, daßDu mir nicht als Heiden, Sklaven oder als Frau das Leben geschenkt hast.“73

Festzustellen bleibt, dass die Betrachtung der Rolle der Frau und ihre Wertschätzung innerhalb der antiken Auffassungen bleibt, am ehesten vergleichbar mit der Situation in Athen.

7.3 Die Rolle der Frau in der römischen Antike

Da die Entwicklung der Rolle der Römerin eine langwierige ist, will ich mich darauf beschränken, die Rechte und Pflichten in der späten römischen Republik und der frühen Kaiserzeit zu schildern, da in diesen Zeitraum auch die Entwicklung des Christentums fällt. Die Frauen der späten römischen Republik waren im Gegensatz zu den Griechinnen geradzu emanzipiert. Nicht wenige Frauen nahmen Einfluss auf das politische Geschehen, wenn auch indirekt durch ihre Männer. Fulvia, die Frau des Marcus Antonius, die sich mit dessen Bruder verbündete und sogar den Perusinischen Krieg gegen Augustus, damals noch Octavian, anführte, ist wohl das schillernste Beispiel dafür.

Tatsache ist, dass das römische Gemeinschaftswesen wesentlich durch Klientelbeziehungen gestützt wurde. Denn neben den rechtlich geregelten Bereichen des Lebens hing vieles von dem sozialen Verhältnis zwischen Klienten und deren Patronen ab. Die herrschende, einflussreiche Schicht bestand jedoch auch teilweise aus Frauen, die über solche, gesellschaftlich anerkannte, Beziehungen Einfluss ausübten.74

Auch scheuten sie nicht, in Krisensituation Partei zu ergreifen oder für eigene Rechte zu kämpfen. Als Augustus beispielsweise eine Abgabe der Frauen forderte, zog Hortensia, die Tochter des Redners und Konsuls Hortensius, auf das Forum und hielt dort eine flammende Rede. Die Abgabe wurde verworfen, sicherlich auch durch das Zutun der Frau des Augustus, Livia.

Mit dem Zerfall der römischen Republik ging allerdings auch ein Verfall der Sitten einher. Nicht nur Männer gaben sich ohne moralische Bedenken wilden Orgien hin, auch für Frauen war es normal, einen Liebhaber zu haben.

Dennoch lagen die eigentlichen Aufgaben der Frau im häuslichen Bereich. Als mater familias überwachte sie die Sklaven und sorgte für die Einhaltung der Regeln und Traditionen, auch die der religiösen Bräuche.75

Als Augustus die Macht ergriff, stärkte er diese traditionelle Frauenrolle und begann, unsittliches Verhalten zu bestrafen. Sogar seine eigene Tochter und seine Enkelin, Julia die Ältere und Julia die Jüngere, wurden wegen unsittlichen Verhaltens verbannt. Durch ein neues Ehegesetz. die lex julia, wurden Witwen innerhalb von zwei Jahren zur Wiederheirat angehalten, ansonsten drohten ihnen hohe Geldstrafen. Augustus war nach Kräften bemüht, die Rolle der Frau wieder auf den Haushalt und die Erziehung der Kinder zu beschränken, was ihm auch gelang und der Emanzipation der Frauen in der späten römischen Republik ein Ende setzte. Sie waren also wieder in einer ähnlichen Situation wie die Griechinnen, wenn auch vielleicht nicht ganz so unbedarft wie die Athenerinnen, da ihnen einige erkämpfte Privilegien, wie die Auszahlung der Mitgift bei Scheidung und eigene Vermögensverwaltung, erhalten blieben.76

Gängige Praxis waren zu allen Zeiten jedoch die Tötung weiblicher Neugeborenen und Verheiratung schon im Kindesalter. Beides hatte sehr einfache Ursachen. Einer Tochter musste man eine Mitgift mit in die Ehe geben, einem Sohn nicht. Der Sohn konnte zu Ämtern kommen und so das Ansehen der Familie steigern, sie im Alter auch dadurch unterstützen und versorgen, einem Mädchen war dies nicht möglich. Sie konnte lediglich der Politik und Bereicherung durch eine Hochzeit dienen, um Bündnisse zu festigen oder Land zu sichern.

Die frühe Heirat war ebenso gesellschaftlich akzeptiert wie angesehen. Oft wurden die erst Elfjährigen mit Männern verheiratet, die über ihre Blütezeit schon lange hinweggealtert waren - für die Mädchen, noch fast Kinder, sicherlich kein Sachverhalt, die ihnen die Sache leichter zu ertragen machte. Doch die einheitliche Vorstellung war, dass ein älterer Mann seine Frau nach seinen Wünschen erziehen und lehren konnte. Durch seine Lebenserfahrung war er besser geeignet, sie durch das Leben zu führen, als womöglich ein jüngerer Bräutigam. Auch die Ehe wurde in diesem Alter schon vollzogen.

Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, war es also keine Situation, auf die wir heute neidisch wären oder von der man lernen könnte, denn die uns heute so vertraute eigene Entscheidung oder freie Wahl waren um die Jahrtausendwende in Rom wie auch in den anderen mediterranen Ländern eine Utopie, an die niemand zu denken wagte. Es erschien aus dem traditionellen Rollenverständnis her auch nicht als notwendig, die Frau als einen vollwertigen Menschen zu betrachten oder gar anzuerkennen. Es kommt eher der Verdacht auf, dass eine gewisse Angst bestand, Frauen könnten Rechte einfordern. Diese Gedanken schlagen sich auch in den Zitate großer Denker nieder, wie etwa bei Pythagoras: „Drei Dinge sind vor allem zu fürchten: das Feuer, das Wasser und eine Frau.“, Seneca: „Eine Frau und die Unwissenheit sind die zwei grössten Katastrophen der Welt.“ oder bei Cato dem Älteren: „Sobald die Frauen anfangen, euch gleich zu sein, werden sie auch überlegen werden.“77

8 Die Aufwertung der Frau im frühen Christentum

Nach dieser eingehenden Betrachtung der verschiedenenRechte - oder eher der nicht vorhandenen Rechte - der Frauen in der mediterranen Welt, soll im Folgenden ein Ausblick gegeben werden, wie das frühe Christentum die Rolle der Frau verstand. Meine Ausführungen gründen sich hauptsächlich auf Betrachtungsweisen der feministischen Theologie, aber auch auf sozialgeschichtliche Erörterungen.

8.1 Die Anziehungskraft des Christentums

Obwohl es keine eindeutigen Belege dafür gibt, nimmt man an, dass in den Anfängen des Christentums wesentlich mehr Frauen als Männer in den Gemeinden vertreten waren.78

Doch warum zog die Urkirche gerade Frauen in ihren Bann? Waren sie von neuen Ideen leichter zu beeindrucken? War es eine Art Rebellion gegen die bestehenden Verhältnisse? Die Antwort ist eher schlicht: Das Christentum war frauenfreundlicher als jeder damals existierende andere Glaube.

Eines der zehn christlichen Gebote besagt: Du sollst nicht töten! Zwar gab es die Gebote damals noch nicht in dieser Form, aber es existierten Regeln, die Ähnliches aussagten. Diese Regeln beinhalteten natürlich auch die Ablehnung gegenüber der Kindstötung und Abtreibung. Dies sind zwei sehr frauenfreundliche Aspekte. Zum einen wird so die in der heidnischen Welt sonst gängige Tötung von weiblichen Neugeborenen unterbunden, zum anderen fällt so auch die Todesgefahr für die Frau durch eine Abtreibung weg.

Dem Ehebruch und der Polygamie machte das Christentum ein Ende - erfreulich für nicht wenige Frauen. Auch Scheidung war bei den Christen kein Thema und dies hatte mehrere positive Folgen für Frauen.79 Zum einen machte dies es den Männern unmöglich, sich von einer Frau zu trennen, die ihm nichts mehr „nützte“, zum anderen hießdas für die Frauen auch lebenslange Sicherheit. Denn war es bei den Heiden Gang und Gebe, unliebsam gewordenen Frauen Ehebruch vorzuwerfen und sie so moralisch zu diskreditieren und finanziell ins Verderben zu stürzen, sorgte im Christentum der Ehemann lebenslang für sie. Starb der Ehemann, so mussten sich Christinnen nicht dem Druck der Neuheirat unterwerfen, wie es für Heidinnen üblich war, denn der Witwenstatus genoss einiges Ansehen.

Da das Idealbild einer christlichen Witwe, so aussah, dass sie alte Bindungen zugunsten Christus aufgab und ihr Leben - neben dem Glauben - den Armen widmete, erscheint uns dies nur logisch.80

Aber es gab noch einen Vorteil: Die Mädchen wurden bei den Christen erst nach der Pubertät verheiratet und hatten bei der Wahl des Ehemannes ein weit größeres Mitspracherecht als Römerinnen oder griechische Mädchen in ihrer Situation, ein nicht unerheblicher Aspekt, der vor allem jungen Frauen und werdenden Müttern sehr gefallen haben muss.81 Dies könnte aus dem fast heiligen Status der Jungfrau bei den Christen resultieren.82

Aus diesen Gründen ist es also wirklich nicht verwunderlich, dass die frühe Kirche so viele Frauen anzog. Auch durch den Wegfall der weiblichen Kindstötung und den vermiedenen Tod bei Abtreibungen durch das Tötungsverbot war die Anzahl der Frauen bei den Christen, im Gegensatz zur heidnischen Welt, sehr hoch. Guttentag und Secord entwickelten eine Theorie, die - kurz gesagt - den Einfluss eines Geschlechts von der Anzahl des jeweiligen Geschlechts abhängig macht.83 Dies scheint natürlich, blickt man auf die Unterordnung der Frauen und ihre Rechtslosigkeit in der Antike zurück. Folgt man dieser Theorie, so kann man aus der hohen Anzahl der Frauen im Urchristentum einen großen Einfluss auf ihr Umfeld schließen. Und tatsächlich wurden sie ja nicht mehr wie Kleinkinder bevormundet, sondern hatten eine hohe, fast gleichberechtigte Stellung den Männern gegenüber - unvorstellbarer in jener Zeit!

8.2 Frauen im Neuen Testament

Das Neue Testament soll vor allem im Zusammenhang mit dem Leben Jesu, also mit den Evangelien, und dessen Zusammentreffen mit Frauen gesehen werden.

Bei Markus dominieren vor allem Frauen, die bei den Wundergeschichten eine Rolle spielen, genannt sei nur die Schwiegermutter des Simon Petrus (Mk 1, 29-31). Auch Matthäus erzählt in ähnlicher Weise von Frauen, allerdings nahm er Änderungen auf, die durchaus nicht frauenfreundlich sind, sondern eher die Existenz von Frauen in den Gemeinden und im Umfeld Jesu reduzieren.

Im Sondergut des Lukas begegnen einem die meisten Frauengeschichten.84 Da dieser auch sonst sehr stark die Zuwendung Jesu zu den Armen und Unterdrückten reflektiert, scheint das kein Wunder, jedoch überwindet Jeus hier zusätzlich die frauenfeindliche Haltung des Judentums.85 Ein schönes Beispiel, wie Lukas die Frauen in seinem Evangelium behandelt, gibt die Geschichte der Salbung von Bethanien, von Jesus und der Sünderin (Lk 7, 36-50), der er ihre Sünden vergibt, da ihre Liebe zu Gott und ihr starker Glauben durch ihre Handlung bestätigt werden.86

An dieser Geschichte lässt sich auch gut erkennen, dass das Verhalten Jesu gegenüber den Frauen sich nicht von dem gegenüber den Männern unterschied.

Auch wird im Neuen Testament die Frauenfrage durch ihn nicht explizit erörtert, allein durch sein Handeln scheint er alle bis dahin existierenden Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Er kam allen Schwachen zu Hilfe und die Frau war schwach.87

8.3 Die Frau in der urchristlichen Kirche

Allzu lange wurde der 1. Kor 14,34-36 als Grundlage für die Frauen in der frühen Gemeinde gesehen. Doch andere Briefe des Paulus weisen darauf hin, dass die Aussage: „Sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen,...“ nicht darauf bezogen ist, dass sie nichts sagen sollen, sondern vielmehr verurteilt er den Lärm, den Frauen sonst mit der Religion verbinden. Als Ausgleich zu ihrer Rechtslosigkeit, gaben sich Frauen der antiken Welt gern Feiern zu Ehren der Götter hin, bei denen es alles andere als geordnet zuging. Es wurde gefeiert und getrunken, alles mit lautem Geschrei und ohne Kontrolle, besonders orgienhaft im Dionysos- Kult. Deshalb kann auch vermutet werden, dass Paulus in 1. Kor 14, 33 diesen meint, wenn er vom „Gott der Unordnung“ spricht. Der 14. Brief endet mit den Worten: „Alles aber geschehe in Würde und in Ordnung“, was diese These nochmals unterstützt.88

Die Achtung, die Paulus allgemein den Frauen entgegenbrachte, drückt sich viel eher in 1.Römer 16, 1-2 aus, wo er der Gemeinde um die Aufnahme der Phöebe bittet, die ihm selbst beigestanden hat. Auch heißt es: „..., die Diakonin in der Kirche von Kenchreä ist“, was einen Hinweis auf den Tätigkeitsbereich der Frauen in der Urkirche beinhaltet.89

Auch in anderen Briefen gibt es Hinweise auf Frauen, die diesen Dienst wahrnahmen. Die Aufgaben der Diakone waren Ministration bei liturgischen Handlungen und die Leitung der Wohltätigkeitsdienste es war also eine verantwortungsvolle Funktion. 90,

In eben diesem Römerbrief, in dem Paulus Phöbe erwähnt, läßt er auch eine gewisse Junia grüßen, die den Titel Aspostel trug - für eine Frau sicherlich ungewöhnlich und ehrenhaft.

Auch diese Stellen des Neuen Testaments beweist die hohe Stellung in den frühen Gemeinden, die auch Frauen zukommen konnte.91

Allgemein anerkannt ist die Tatsache, dass die Gründerin der ersten christlichen Gemeinde auf griechischem Boden eine Frau namens Lydia war (Apg 16, 13-15).92

Hinzu kommt, dass die frühchristliche Kirche anders organisiert war, als wir die Strukturen heute kennen.

Das Zusammenkommen einer Gemeinde geschah nicht, um eine Predigt zu hören. Vielmehr entwickelte sich zwischen den Gläubigen ein Gespräch, oft gepaart mit „prophetischem Reden“93 an dem die Frauen durchaus teilhatten. Es ist also nicht falsch, wenn ich sage: Frauen hatten Anteil am allgemeinen, noch nicht sakralisiertem Priestertum.

Dies beinhaltet auch den Zugang zu christlicher Literatur. Besonders die asketischen Frauengruppen in Rom zur Zeit des Hieronymus beschäftigten sich eingehend mit den religösen Schriften und ihrer Umsetzung im alltäglich, gottesfürchtigen Leben.94 Diese intensive, öffentliche Auseinandersetzung mit Büchern hatte es bis dahin von seitens der Frauen nicht gegeben und ist als bemerkenswerte Neuerung des Christentums hervorzuheben.

Das Urchristentum bot also sowohl Männern als auch Frauen die Möglichkeit, sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen, ganz nach dem Glaubensgrundsatz: „Da gilt nicht mehr Jude und Hellene, nicht Sklave und Freier, nicht Mann und Frau, denn alle seid ihr eins in Christus Jesus.“95

9 Schlußwort

Der Wandel , den das Christentum heraufbeschwörte, griff in viele Lebensbereiche ein, in die Buchkultur wie in das Rollenverständnis der Frau. Die Christen trugen durch ihre Vorliebe zum Codex zu seiner schnellen Verbreitung bei. Der Wechsel von der Rolle zum Codex ermöglichte es uns, auch zwei Jahrtausende später das Leben jener Zeit nachvollziehen zu können.

Wichtig ist, noch einmal hervorzuheben, dass speziell das Frauenbild der frühen Kirche eine Befreiung der Frau aus den Zwängen des mediterranen, antiken Frauenverständnisses darstellt und es allein diesem Bild zu verdanken ist, dass Frauen offiziellen Zugang zu Büchern erlangten. Die Leserin war also eine Schöpfung des frühen Chistentums.

Obwohl ich bereits das Referat aus Interesse am Thema gehalten habe, wurde mir bei der Erarbeitung der Hausarbeit eigentlich klar, wie sehr mich der Stoff fasziniert. Zwar bin ich kein Anhänger der alten Geschichte und lege meinen Schwerpunkt in meinem zweiten Hauptfach, Geschichte, auch eher auf das Mittelalter, aber die Entwicklungen der Zeit unter den Aspekten der Religion und der Frauenrolle zu betrachten hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich hoffe, dies ist auch bei der Lektüre festzustellen gewesen.

Für mich steht fest, dass ich mich jederzeit wieder gern mit diesem oder einem ähnlichen Thema auseinandersetzen würde und auch die dazu erscheinenden Publikationen aufmerksam verfolgen werde. Ich bin fest überzeugt, dass mir das Wissen, welches ich mir für dies Arbeit angeeignet habe auch an anderer Stelle noch sehr nützlich sein wird, ein nicht unerheblicher Aspekt für Studierende. Um es in kurze Worte zu fassen: „Es hat Spass gemacht und erschien mir nicht als Last!“

10 Literaturverzeichnis

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Außerdem griff ich für diese Hausarbeit auf Aufzeichnungen aus meinem Geschichtsstudium, speziell die Vorlesung „Augustus“ von Prof. Dr. Schubert und das Seminar desselben Themas bei Prof. Dr. Scholl, zurück. Auch benutze ich die Unterlagen meiner drei Jahre Evangelischen Religionsunterrichts in der Schule.

11 Weiterführende Literatur

BAUMERT, NORBERT: Frau und Mann bei Paulus / Überwindung eines Mißverständnisses, Würzburg, 1992

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KOLLMANN, BERND / REINBOLD, WOLFGANG / STENDEL, ANETTE (Hrsg.): Antikes Judentum und Frühes Christentum / Festschrift für Hartmut Stegemann zum 65. Geburtstag, Berlin / New York, 1999

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STEGEMANN, EKKEHARD W. / STEGEMANN, WOLFGANG: Urchristliche Sozialgeschichte / Die Anfänge im Judentum und die Christusgemeinden in der mediterranen Welt, Stuttgart / Berlin / Köln, 1995

WEITZMANN, KURT: Spätantike und frühchristliche Buchmalerei, München, 1977

WENDEL, CARL: Kleine Schriften zum antiken Buch- und Bibliothekswesen, Köln, 1974

[...]


1 Vgl. Faulstich, 1997, S. 109

2 Vgl. Faulstich, 1997, S. 134 f.

3 Vgl. Faulstich, 1997, S. 136

4 Vgl. Faulstich, 1997, S. 146

5 Vgl. Janzin, 1997, S. 36

6 Vgl. Widmann, 1975, S. 3

7 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 556

8 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 551

9 Vgl. Widmann, 1975, S. 5 / Mazal, 1999, S. 61

10 Vgl. Blanck, 1992, S. 62

11 Vgl. Janzin, 1997, S. 36

12 Vgl. Janzin, 1997, S. 25

13 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 559

14 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 558

15 Vgl. Janzin, 1997, S. 26

16 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 560 ff.

17 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 564

18 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 568

19 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 559

20 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 570 / Birt, 1976, S. 239

21 Vgl. Janzin, 1997, S. 35

22 Widmann, 1967, Sp. 562

23 Vgl. Mazal, 1999, S. 120

24 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 579 f.

25 Vgl. Widmann, 1975, S. 6

26 Vgl. Widmann, 1975, S. 5

27 Vgl. Janzin, 1997, S. 37

28 Vgl. Mazal, 1999, S. 63

29 Vgl. Janzin, 1997, S. 37

30 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 587

31 Vgl. Janzin, 1997, S. 37

32 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 593 f.

33 Vgl. Widmann, 1975, S. 17

34 Vgl. Blanck, 1992, S. 88 ff.

35 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 598

36 Vgl. Janzin, 1997, S. 38

37 Vgl. Janzin, 1997, S. 38

38 Vgl. Widmann, 1975, S. 7

39 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 600

40 Vgl. Widmann, 1967, Sp. 600

41 Hieronymus 384 in: Widmann, 1975, S. 16

42 Vgl. Widmann, 1975, S. 15 ff.

43 Widmann, 1975, S. 17

44 Vgl. Irmscher, 1990, S. 93

45 Vgl. Faulstich, 1997, S. 137

46 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 235

47 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 232 f.

48 Mazal, 1999, S. 20

49 Vgl. Mazal, 1999, S. 20

50 Vgl. Irmscher, 1990, S. 93

51 Vgl. Janzin, 1997, S. 30

52 Vgl Klauser, 1954, Sp. 235

53 Vgl. Janzin, 1997, S. 30

54 Vgl. Widmann, 975, S. 12

55 Vgl. Janzin, 1997, S. 30

56 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 244

57 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 246 ff.

58 Vgl. Irmscher, 1990, S. 93

59 Cgl. Widmann, 1975, S. 4

60 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 676

61 Vgl. Widmann, 1975, S. 19

62 Vgl. Widmann, 1975, S. 13

63 Vgl. Klauser, 1954, Sp. 677

64 Vgl. Widmann, 1975, S. 14 ff.

65 Vgl. Irmscher, 1990, S. 94 f.

66 Vgl. Irmscher, 1990, S. 95

67 Vgl. Schuller, 1985, S. 78

68 Vgl. Schuller, 1985, S. 44 ff.

69 Vgl. Schnurr-Redford, 1996, S. 73 ff.

70 Rede gegen Neaira aus dem demosthenischen Corpus; Plutarch: Alexander 38, in:. Schuller, 1985, S. 53 18

71 Vgl. Schuller, 1985, S. 79 ff.

72 Vgl. Kuen, 1998, S. 46 f.

73 Kuen, 1998, S. 47

74 Vgl. Schuller, 1987, S. 55

75 Vgl. Balsdon, 1989, S. 48 f.

76 Vgl. Gardner 1995 S. 166 ff.

77 Vgl. Kuen, 1998, S. 40

78 Vgl. Stark, 1997, S. 113 f.

79 Vgl. Stark, 1997, S. 120 ff.

80 Vgl. Steininger, 1995, S. 196

81 Vgl. Stark, 1997, S. 122

82 Vgl. Steininger, 1995, S. 199

83 Vgl. Stark, 1997, S. 118

84 Vgl. Bieberstein, 1998, S. 14

85 Vgl. Bieberstein, 1998, S. 16

86 Vgl. Blank ,1983, S. 13 ff.

87 Vgl. Kuen, 1998, S. 291 f.

88 Vgl. Kuen, 1998, S. 89 ff. / Hempelmann, 1997, S. 35 ff.

89 Vgl. Stark, 1997, S. 125 / Lohfink, 1983, S. 326 f.

90 Vgl. Stark, 1997, S. 126

91 Vgl. Lohfink, 1983, S. 327 ff.

92 Vgl. Kuen, 1998, S. 65

93 1. Korinther 14, 39

94 Vgl. Steininger, 1995

95 Galater 3, 28

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Die Leserin im frühen Christentum. Betrachtet unter dem Aspekt der Buchentwicklung und der Veränderung des Frauenbildes
Hochschule
Universität Leipzig
Veranstaltung
Frauen und Buchkultur
Note
1,3
Autor
Jahr
1999
Seiten
30
Katalognummer
V106169
ISBN (eBook)
9783640044481
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Leserin, Christentum, Betrachtet, Aspekt, Buchentwicklung, Veränderung, Frauenbildes, Frauen, Buchkultur
Arbeit zitieren
Susanne Schöpe (Autor:in), 1999, Die Leserin im frühen Christentum. Betrachtet unter dem Aspekt der Buchentwicklung und der Veränderung des Frauenbildes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106169

Kommentare

  • Gast am 16.11.2008

    Schönes Referat .

    Wunderbar geschrieben, hat mir selbst auch sehr geholfen, danke :)

Blick ins Buch
Titel: Die Leserin im frühen Christentum. Betrachtet unter dem Aspekt der Buchentwicklung und der Veränderung des Frauenbildes



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