Organisation der panhellenischen Spiele


Hausarbeit, 2003

12 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Index

Bekanntmachung:

Zeitpunkt der Spiele/Ekecheiria:

Ablauf:

Vorbereitungen:

Kampfrichter:
Bestechung:

Athleten:
Bestrafung:

Zuschauer:

Siegerehrung:

was war nach den olympischen Spielen

Literatur:

Die Organisation der panhellenischen Spiele

Bekanntmachung:

Die Bekanntmachung der panhellenischen Spiele nennt man Epangelie und sie erfolgte durch Boten (Theoroi) und meistens im Frühling. Diese Boten wurden auf ihren Reisen von Theorodokoi beherbergt, die für den Schutz und die weiterer Reise verantwortlich waren. Im Normalfall besitzt eine Stadt einen Theorodokos, aber 65 Städte verfügen über je zwei, drei von 20 Städten und sieben zu je vier Theorodokoi. Auch Frauen können diese Rolle übernehmen, müssen sich diese Funktion aber regelmäßig mit einem männlichen Familienmitglied teilen.[1]

Mehrere Gesandte – bei Finley sind es drei - teilten sich in ganz Griechenland auf. Die zu bereisenden Gebiete waren: Ionien, Boiotien, der Peloponnes, Kreta, Kyreneika, Zypern und die Küsten Syriens, Thessalien, Makedonien, westliche Landschaften von Griechenland, Unteritalien und Sizilien.[2] Das wissen wir von einer Liste, die in Delphi gefunden worden ist.

Zeitpunkt der Spiele/Ekecheiria:

„Das Datum war nach einem komplizierten religiösen Kalender festgesetzt, dass stets der dritte Tag der Spiele entweder mit dem zweiten oder dem dritten Vollmond nach der Sommersonnwende zusammenfiel.“[3] Die Teilnehmer wurden aufgefordert, mindestens ein Monat vorher in Elis zu erscheinen, um zu trainieren. Auch die Zuschauer und diverse Händler kamen nach Olympia. Während der Zeit, in der die Vorbereitungen für die Spiele begannen, herrschte die sogenannte Ekecheiria, ein sogenannter Festfriede, um die Anreise der Athleten und Besucher nicht zu gefährden. In dieser Zeit gab es auch keine Todesurteile. Ekecheiria heißt aber nicht, dass eine totale Waffenruhe herrschte, nur ein kurzfristiger Waffenstillstand, um die Unverletzlichkeit der Polis, die die Spiele veranstaltete, zu gewähren.

Die Bestimmungen des Festfriedens konnte man in Olympia nachlesen, wo sie in den Diskus des Iphitos eingemeißelt waren. Auch jeder Theoros trug einen solchen Diskus mit sich quasi als Ausweis.[4]

Ablauf:

Die panhellenischen Spiele wurden alle zwei (Isthmien und Nemeen) bzw. alle vier Jahre ausgetragen. Der Ablauf war immer der gleiche, auch wenn es im Laufe der Jahre Änderungen gab. Pausanias nennt uns einige: In der 18. Olympiade kamen der Fünfkampf und der Ringkampf hinzu. In der 23. Olympiade Preise für den Faustkampf und erst in der 99. Olympiade die Wagenrennen.[5] Hier jedoch anhand Olympias im 5. Jahrhundert und laut Finley:[6]

Am ersten Tag fanden die hippischen Agone statt. Das ganze Spektakel fing mit dem Wagenrennen an. Die Wagen fuhren in feierlichem Aufzug ins Hippodrom. Jedes Pferd und der Reiter wurden angekündigt. Nachmittags gab es das Pferderennen.

Am zweiten Tag fand laut Finley der Fünfkampf statt.[7] Für diesen Kampf wurde der Boden gelockert und mit Sand bestreut. Jeder Teilnehmer hatte nur fünf Würfe (bezogen auf Speerwurf und Diskuswurf), wobei der beste zählte.

Beim Weitsprung trugen die Springer ein Paar Stein- bzw. Metallgewichte mit einem Durchschnittsgewicht von 2 Kilogramm. Diese wurden vorwärts bis auf Schulterhöhe geschwungen, dann zurückgerissen und wenn sie in Kniehöhe waren, erfolgte der Sprung. Der Sinn des ganzen war folgender: Man wollte mit dieser Technik den Sprung verlängern und einen sauberen Aufsprung sichern.

Am dritten Tag war Vollmond, weswegen am Vormittag Riten zelebriert wurden, „deren Höhenpunkt eine Prozession war, die vom Rathaus ausging und ihren Weg durch den Heiligen Bezirk nahm, bis sie den Zeus-Altar erreichte.“[8] Sowohl Priester sowie Athleten, deren Verwandtschaft und Trainer folgten. 100 Stiere wurden geschlachtet. Am Nachmittag fanden die Agone der Jugendlichen statt.

Der vierte Tag war den diversen Läufen (200m, 300m und 400m) gewidmet. Am Nachmittag fanden dann die Kampfsportarten statt, wobei das Los entschied, wer gegen wen kämpfte

Decker liefert uns einen Ablauf der olympischen Spiele aus dem 5. Jahrhundert, der jedoch nicht gleich ist, wie der oben erwähnte:[9]

[...]


[1] W. Decker, Nikephoros 10, 1997, 81 [=Nikephoros 10]

[2] W. Decker: Sport in der griechischen Antike. Vom minoischen Wettkampf bis zu den olympischen Spielen. München: Beck 1995, 116

[3] M. I. Finley/H.W. Pleket: Die olympischen Spiele der Antike. Tübingen: Rainer Wunderlich 1976, 57

[4] Decker, a.O. 117

[5] Pausan., VI, 2, 20.9.

[6] Finley, a.O. 58ff.

[7] Finley, a.O. 71

[8] Finley, a.O. 76

[9] Decker, a.O. 46f.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Organisation der panhellenischen Spiele
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Alte Geschichte und Altertumskunde)
Note
gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
12
Katalognummer
V10604
ISBN (eBook)
9783638169783
ISBN (Buch)
9783638787345
Dateigröße
469 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Organisation, Spiele
Arbeit zitieren
Sigrid Vollmann (Autor:in), 2003, Organisation der panhellenischen Spiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10604

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