2. Weltkrieg in Europa und im Pazifik


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

10 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Der 2. Weltkrieg

Krieg in Europa und Nordafrika

Hitler trug am 5. November 1937 in einem engen Kreis vor, dass er bis spätestens 1943/45 ein „Großdeutsches Reich“ schaffen wolle. Außerdem wollte er eine Erweiterung des „Lebensraums“ im Osten um die Deutsche Vorherrschaft in Europa zu sichern und das so schnell wie möglich, denn Hitler wollte „einen Krieg lieber mit 50 als mit 60 Jahren führen“. Im Frühjahr 1938 schob Hitler konservative Politiker und Militärs beiseite und wechselte die Wehrmachtsspitze gegen das ihm ergebene Oberkommando der Wehrmacht (OKW) aus um die Wehrmacht besser im Griff zu haben als zuvor.

Das 1. Ziel Hitlers war der Anschluss Österreichs an Deutschland. Da die britische Regierung nichts gegen dieses Vorhaben einzuwenden hatte, bestellte Hitler im Februar 1938 den österreichischen Kanzler Schuschnigg zu sich. Hitler forderte Beteiligung der Nazis an der Regierung und die Besetzung des Sicherheitsministeriums durch Seyß-Inquart. Als Schuschnigg nach Wien zurückkehrte setzte er eine Wahl für ein von Deutschland unabhängiges Österreich an, aber Hitler befahl diese Wahl zu stoppen. Schuschnigg gab nach. Nun forderte er, dass die Regierung Schuschniggs zugunsten Seyß-Inquarts abtreten sollte, ansonsten sollte die Wehrmacht einmarschieren. Obwohl Wien nachgab marschierte die Wehrmacht am 12.03.1938 in Österreich ein. Am 10. April gab es in Deutschland und Österreich eine Abstimmung zur Anschließung des Österreichs an Deutschland, die mit 99,7% der Stimmen beschlossen wurde. Da die Tschechei nun zur Hälfte von Deutschland umschlossen war forderten die Sudetendeutschen nun Autonomie. Die Tschechoslowakei hoffte auf die Hilfe ihrer Bündnispartner. Frankreich sicherte Hilfe zu, England lehnte ab und Russland war zur Hilfe bereit, aber da dies nur über Polen oder Rumänien geschehen konnte und die beiden Länder sich wiedersetzten, konnte Russland nicht helfen und Frankreich wollte nicht mehr. Auf der Konferenz von München wurde ohne die Tschechoslowakei von Frankreich, Großbritannien und Deutschland beschlossen, dass die Tschechoslowakei die Sudetengebiete abtreten muss, aber der tschechische Reststaat erhalten bleiben sollte. Doch Polen nahm das Gebiet um Teschen ein und die Tschechoslowakei musste einen Teil der Ukraine an Ungarn abtreten. Die Slowakei erklärte am 14.03.1939 unter Deutschem Druck die Unabhängigkeit und stellte sich unter den Schutz des Deutschen Reiches. Da die Tschechoslowakei damit nicht mehr existierte brauchten Frankreich und Großbritannien keinen Beistand leisten, aber weitere Friedensversprechen Hitlers fanden keinen Glauben in Großbritannien und Frankreich. Hitler orderte den Präsidenten der Tschechei nach Berlin und drohte ihm mit der Bombardierung Prags bei Wiederstand gegen den Einmarsch Deutscher Truppen. Italien wollte, obwohl Mussolini angekündigt hatte für einen Krieg frühestens 1942 gerüstet zu sein, Deutschland in nichts nachstehen und nahm Albanien ein. Mit der Besetzung der Tschechei wuchs der deutsche Druck auf Polen. Hitler forderte eine Straße und eine Bahn zwischen Ostpreußen und dem Reich. Polen erhielt von Großbritannien und Frankreich eine Beistandserklärung. Deutschland und Italien schlossen den „Stahlpakt“. Am 23. August 1939 unterzeichnete Ribbentrop in Moskau einen deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, dessen geheimes Zusatzabkommen auch die Aufteilung Polens zwischen dem Dritten Reich und Russland vorsah. Am 30.08.1939 täuschte die SS auf Befehl Hitlers einen Überfall auf den deutschen Sender Gleiwitz vor und ließen tote KZ-Häftlinge in polnischen Uniformen zurück. Am 01.09 fiel die Wehrmacht in Polen ein. Daraufhin erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland am 03.09.1939 den Krieg. Australien, Indien und Neuseeland schlossen sich der britischen Kriegserklärung am 6.09, Kanada und Südafrika am 19.09 an. Die USA hielt sich zunächst vom europäischen Kriegsschauplatz fern, aber ließ jedoch keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie Großbritannien und Frankreich durch Wirtschafts- und Militärhilfe unterstützen werde. Nach einem 5 wöchigen Krieg war Polen besiegt, doch nicht nur da die deutschen Panzer- und Luftwaffenverbände überlegen waren, sondern auch weil die erhoffte Hilfe aus Großbritannien und Frankreich nicht kam. Während Deutschland keine Rücksicht auf die Rechte Dritter nahm, fühlten sich die Westmächte an Verträge gebunden. Belgien und die Niederlande wollten ihre Neutralität nicht für britische und französische Aufmarschpläne opfern, so dass der Aufmarsch gegen Westdeutschland behindert wurde. Durch den Einmarsch der Roten Armee am 17. September 1939 wurde die Niederlage Polens endgültig besiegelt. Nachdem Polen eingenommen war begann der sogenannte „Rassenkampf“. SS-Reichsführer Himmler wurde von Hitler angewiesen „schädigenden Einfluss“ auszuschalten. Zur Verfolgung und Vernichtung von Juden und Angehörigen der polnischen Führungsschicht und des Adels wurden „Einsatzgruppen“ aus Mitgliedern der Geheimen Staatspolizei, der SS und der Polizei geschaffen.

Um die für Deutschland sehr wichtigen Erzlieferungen aus Schweden zu sichern begann am 09.04.1940 die „Operation Weserübung“, welche die Besetzung Dänemarks und Norwegens vorsah. Während sich Dänemark kampflos ergab, leisteten die Norweger bis zur Kapitulation am 10.06.40 heftigen Widerstand. Norwegen wurde von Großbritannien unterstützt, die sich große Seeschlachten mit den Deutschen lieferten und obwohl Deutschland Norwegen einnehmen konnte war der Preis sehr hoch, denn Deutschland verlor viele Schiffe.

Am 10.05.1940 begann der „Schlag nach Westen“. Der Überraschungseffekt und das Tempo des völkerrechtswidrigen Vorstoßes gegen die neutralen Länder Belgien und die Niederlande lähmten die Verteidiger, so dass die Niederlande bereits am 05.05.1940 und Belgien am 28.05.1940 kapitulierten. Der entscheidende schnelle Vorstoß über die Ardennen gelang im Gegensatz zu 1914. Nur sechs Wochen nach Kriegsbeginn war Frankreich besiegt, aufgeteilt in einen besetzten und einen unbesetzten Teil, dem so genannten Freien Frankreich. Das britische Expeditionskorps konnte sich aus Frankreich retten, musste aber alles Kriegsmaterial zurücklassen. Hitler war jetzt auf dem Höhepunkt seiner Macht und das deutsche Volk stand nach der Besiegung des „Dauerfeindes“ Frankreich endgültig hinter Hitler. Am 27.09.1940 unterzeichneten Deutschland, Italien und Japan den „Dreimächtepakt“ dem bis 1942 noch weitere Länder, darunter Ungarn, Rumänien und die Slowakei beitraten. Großbritannien lehnte ein Friedensangebot Hitlers ab, denn Großbritannien lehnte weiterhin die ihm von Hitler zugedachte Rolle eines Partners entschieden ab. Deshalb befahl Hitler am 16.07.1940 die Vorbereitungen zur Invasion Englands und am 13.08. eröffnete er die Luftschlacht um England. Aber nach dem Verlust von ca. 2200 Maschinen gab Hitler den Versuch auf Großbritannien auf seine Seite oder zumindestens einen Frieden zu erzwingen. Die Wende im Krieg sollte nun der Krieg gegen Russland bringen. Doch Hitler musste seine Pläne verschieben, da Italien die britischen Stellungen in Nordafrika nicht besiegen konnte und sich Mussolini an Hitler wandte und der im Dezember 1940 begann Truppen nach Nordafrika zu verlagern. Bis zum Sommer 1941 konnte das Afrikakorps unter der Leitung des „Wüstenfuchses“ Rommel große Landgewinne erzielen. Mussolini wandte sich ein weiteres mal an Hitler, da Italien es nicht schaffte Griechenland und Jugoslawien zu erobern. Im April und Mai 1941 eroberte die Wehrmacht diese beiden Länder. Hitlers Traum von einem „Parallelkrieg“ war beendet, da Italien aufgrund ständiger militärischer Misserfolge auf Deutschland angewiesen war und sich von nun an an die Deutsche Kriegsführung anpassen musste.

Am 22.06.1941 begann der Kampf gegen Russland ohne eine Kriegserklärung. Dieser Vernichtungskrieg richtete sich gegen die Juden und die gesamte Bevölkerung. Hitler gab die Anweisung jeden Partisanen und jeden Zivilisten der sich einem Befehl deutscher Soldaten widersetzte sofort zu erschießen. Auch der Krieg gegen Russland war als Blitzkrieg geplant und sollte nach 3 bis 4 Monaten beendet sein und die Anfangserfolge der Deutschen gaben den Militärs Recht. Um die Angriffsgeschwindigkeit noch zu erhöhen wurde auf die Winterausrüstungen verzichtet. Bereits am 03. Juli kündigte Generalstabschef Halder an, dass der Krieg noch 14 Tage dauern würde und am 14. Juli befahl Hitler den Schwerpunkt der Rüstungsindustrie auf die Marine zu verlegen um für einen Krieg gegen Großbritannien und die USA gerüstet zu sein. Bis zum Herbst 1941 waren die deutschen Truppen bereits bis nach Leningrad vorgerückt. Deutschland verfügte zu Beginn des Krieges gegen Russland über mehr Soldaten und über eine, durch die vielen motorisierten Truppen, schnellere Armee als Russland. Und diese Schnelligkeit nutzten die Deutschen aus, so wurden in den 1. Tagen bereits über 2000 Flugzeuge am Boden zerstört. Doch trotz enormer Landgewinne musste die Wehrmacht große Verluste hinnehmen. Bis zum August 1941 wurden bereits annähernd 410 000 Verwundete, Gefallene und Vermisste gemeldet. Doch trotzdem konnte Leningrad eingekesselt werden, aber die Stadt wehrte sich erfolgreich gegen die deutschen Belagerer. Mit dem Wintereinbruch kam die Deutsche Front 30 km vor Moskau zum erliegen, doch trotzdem erklärte Hitler den USA am 11. Dezember 1941 den Krieg. Die Wehrmacht drohte aufgerieben zu werden, doch es gelang Hitler im Januar die Front wieder zu stabilisieren.

Nach der „Wannsee Konferenz“ 1942 wurde die Kriegsführung noch stärker vom Völkermord an den Juden überlagert. Statt die deutsche Offensive mit dringend benötigten Transportkapazitäten zu unterstützen, wurden Tausende Juden aus Westeuropa in die Vernichtungslager im Osten gebracht. Dort wurden sie in Arbeitslager gebracht und nach Geschlechtern geordnet. Sie sollten Straßen bauen, „wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der Restbestand wird... entsprechend behandelt werden müssen...“. Nicht weniger Juden, Partisanen und andere "Untermenschen" fielen den "Einsatzgruppen" zum Opfer, die der deutschen Front folgten. Die Besiedlung bis zur Ukraine mit "Ariern" wurde in Russland durch millionenfachen Mord vorbereitet. Während die Vernichtung der Juden ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hatte, war die Niederlage Deutschlands schon vorhersehbar.

Ab 1942 begann der Bombenkrieg der alliierten Luftwaffen. Sie begannen mit der Zerstörung der Wohnviertel deutscher Städte, die sie mit dem Angriff Hitlers auf englische Städte rechtfertigten. Bis zum Kriegsende fielen dem Bombenkrieg etwa 593.000 Menschen und mit 400.000 Gebäuden circa ein Fünftel der Wohnräume zum Opfer. Aber der Bombenkrieg wurde erst Kriegsentscheidend als die Alliierten begannen die Treibstoffproduktionsstätten und Straßen und Schienen zu zerstören. Im Sommer begann eine neue Offensive der Deutschen die sie bis ins Hinterland Russlands führten sollte. Das Ziel dieser Offensive waren die Ölvorkommen Kaukasiens und das Zentrum der Rüstungsproduktion Russlands: Stalingrad. Die 6. Armee war Ende August nach Stalingrad vorgedrungen. Circa 280.000 deutsche Soldaten wurden am 22. November durch eine russische Gegenoffensive „eingekesselt“. Doch da Hitler Stalingrad halten wollte untersagte er einen Ausbruchsbefehl und ein Befreiungsversuch durch die 4. Deutsche Panzerarmee schlug fehl. Am 10. Januar 1943 setzte eine sowjetische Offensive ein. Ende Januar kapitulierte der Großteil der deutschen Truppen und am 2. Februar ergab sich schließlich der Rest der Armee. Beinahe 150 000 deutsche Soldaten starben während der Schlacht um Stalingrad und von den ungefähr 90 000 Kriegsgefangenen kehrten nur etwa 6 000 nach Deutschland zurück.

Die sich abzeichnende Kriegsniederlage Deutschland im Osten wurde vom Verlust der Vorherrschaft in Nordafrika begleitet. Bis zur Jahresmitte 1942 konnte das deutsche und das italienische Afrikakorps wichtige Erfolge verbuchen und Ende Juni gelang den Truppen die Überschreitung der ägyptischen Grenze. Die Eroberung Kairos war das Ziel. Doch Deutschland verfügte nur unzureichend über Nachschub. Am 23. Oktober begann bei El Alamein die groß angelegte Offensive der Briten. Die Luftangriffe auf die deutschen Basen schwächten die deutsche Offensive, so dass die Westmächte Land zurückgewinnen konnten. Rommel erkannte die Überlegenheit der amerikanisch-britischen Streitmächte, die seit der überraschenden Landung in Marokko und Algerien am 7. und 8. November 1942 ihren Druck verstärkten. Auf eigenen Befehl hin ordnete Rommel den Rückzug an. Den Untergang des italienisch- deutschen Afrikakorps konnte er nicht mehr verhindern. Im Januar forderten Eisenhower und Roosevelt auf der Konferenz von Casablanca die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, doch Propagandaminister Goebbels reagierte darauf mit der Forderung des „totalen Krieges“. Im Mai 1943 beendeten die alliierten Streitkräfte durch die Eroberung der Hafenstädte Tunis und Bizerta den Nordafrikakrieg. Ebenso schwer wie der strategische Verlust war der Verlust von Soldaten und Material für die Achsenmächte. Mehr als 250 000 italienische und deutsche Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft.

Auch in Russland hatte sich das Blatt für Hitler gewendet. Die Russen hatten mittlerweile den Schrecken des Blitzkrieges der Deutschen überwunden und nachgerüstet, doch trotzdem schlug Hitler im Frühjahr 1943 die von den Russen geäußerte Möglichkeit zu Friedensverhandlungen ab und ging im Sommer 1943 sogar zu einem Gegenangriff über. Er startete einen „Zangenangriff“ bei Kursk, aber 2 russische Generäle hatten die Gefahr erkannt und Truppen dorthin verlegt. In der größten Panzerschlacht des 2. Weltkrieges besiegten sie die Deutschen Truppen und drängten sie wieder bis an ihre Ausgangsposition zurück. Schließlich brach Hitler die Operation ab um Truppen nach Italien verlagern zu können, denn die Alliierten waren auf Sizilien gelandet. Die Russen griffen inzwischen immer wieder ohne Rücksicht auf eigene Verluste an. Am 15. September befahl Hitler den Rückzug nach der Taktik „verbrannte Erde“. Das bedeutete das die Truppen alle Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen zerstörten, eine Zwangsevakuierung der arbeitsfähigen Bevölkerung stattfand und die Misshandlung und Ermordung der Zivilbevölkerung zunahm. Am 3. November gab Hitler Anweisung, den Westen personell und materiell bevorzugt auszustatten. Trotz einiger militärischer Erfolge gelang den Russen der Durchbruch erst mit der Winteroffensive 1943. Russische Truppen drangen bis zur ehemaligen Grenze zwischen Polen und Russland vor. Mit der Sommeroffensive 1944 drang die Rote Armee bis zur Grenze von Ostpreußen vor, denn die Wehrmacht war zu dieser Zeit aufgrund der Landung der Alliierten in der Normandie gebunden.

Am 10. Juli 1943 landeten alliierte Truppen auf Sizilien und nahmen es nach 5 Wochen ein. In der Zwischenzeit wurde Mussolini am 27. Juli von den Faschisten entmachtet aber der neue Staatschef Badoglio erklärt, dass er trotzdem an der Seite Deutschlands weiterkämpfen werde, aber ein italienischer General unterschrieb insgeheim ein Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten, das am 3. September 1943 unterzeichnet wurde. Hitler ließ jetzt Angriffe gegen die italienische Flotte starten und befreite den Gefangenen Mussolini. Im August 1943 landeten alliierte Truppen in Italien. Im November zog sich die Wehrmacht hinter die sogenannte „Gustavlinie“ 100 km südlich von Rom zurück. Im Mai brach die „Gustavlinie zusammen und Rom fiel im Juni den Alliierten in die Hände. Im November endete die Offensive der Alliierten, da sie die „grüne Linie“ nicht durchbrechen konnten.

Nach einer wochenlangen Luftoffensive der Alliierten gegen das Streckennetz in Nordfrankreich kam es am 06. Juli 1944 zum D-day - der Landung der Alliierten in der Normandie. Da Hitler nur mit einem Scheinangriff der Alliierten rechnete und da wegen der Luftüberlegenheit der Alliierten Truppenbewegungen nur nachts möglich waren, wurden die deutschen Truppen anfangs nicht verstärkt. Gegen diesen massiven Angriff war die Wehrmacht wehrlos. Obwohl Rommel zu wenig Truppen hatte weigerte sich Hitler bis zum Juli alle Truppen im Norden zusammenzuziehen, da er mit einer weiteren Landung der Alliierten an der Seine rechnete. Schon im Juni hatten die Alliierten einen Landekopf mit einer Länge von 100 Kilometern und einer Tiefe von 30 Kilometern errichtet. Ende Juli hatte Eisenhower 850 000 Mann und 150 000 Fahrzeuge in der Normandie stehen.

Als die militärische Situation im Osten und Westen ausweglos war und aufgrund der Entscheidung der Alliierten nur eine bedingungslose Kapitulation hinzunehmen und somit nie andere/bessere Friedensmöglichkeiten möglich waren entschlossen sich einige Militärs Hitler umzubringen um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Am 20. Juli 1944 gelang es Generalstabsoffizier Stauffenberg eine Bombe in der Nähe Hitlers zu platzieren doch Hitler überlebte den Anschlag. Stauffenberg versuchte noch in Berlin den Umsturz zu schaffen, doch er wurde trotz einiger Teilerfolge am gleichen Abend erschossen. Der nur leicht verletzte Hitler sah sein Überleben als "Zeichen der Vorsehung" und ließ rund 200 Männer und Frauen aus vielen Widerstandskreisen in Schauprozessen zum Tode verurteilen. Im Zuge der "Säuberungen" wurden weitere 7.000 Menschen verhaftet, rund 5.000 von ihnen wurden bis Kriegsende umgebracht. Je näher die Alliierten auf die Reichsgrenzen vorrückten, desto mehr förderte die deutsche Propaganda den Widerstandswillen der Bevölkerung "bis zum Endsieg", gegen den Alliierten "Bombenterror" und die "Rachsucht" der Roten Armee. Vor allem gegen die Russen wurde im September 1944 der "Volkssturm" aller Männer zwischen 16 und 60 Jahren aufgeboten. Am 25. Juli 1944 durchbrachen Amerikaner die deutsche Front. Am 25. August 1944 zogen die Alliierten in Paris ein. Der deutsche Kommandant Choltitz hatte Hitlers Befehl die Stadt zu zerstören nicht befolgt. Eisenhower ordnete an, an den Rhein vorzudringen. Mitte August landeten alliierte Truppen in Südfrankreich. Zehn Tage später überschritten die Amerikaner erstmals die deutsche Grenze. Die Briten hatten den oberen Rhein erreicht, die Amerikaner standen am Westwall, den die Deutschen in den dreißiger Jahren errichtet hatten. Das größte Problem der Westmächte war der Nachschub. Benzin und Munition mussten von den französischen Häfen 800 Kilometer weit über zerstörte Straßen und Schienen transportiert werden. Im November gelang es den Alliierte den Hafen von Antwerpen zu reparieren um den Nachschub zu sichern, aber bevor sie einen Nutzen davon hatten startete Hitler die Ardennenoffensive. Diese Offensive war die letzte große Offensive der Deutschen im 2. Weltkrieg. Drei deutsche Truppenverbände begannen am 16. Dezember 1944 die Alliierten anzugreifen. Der Plan war es zuerst Antwerpen einzunehmen, um den Nachschub der Alliierten zu stoppen und dann die alliierten Truppen in den Beneluxländern einzuschließen und zu vernichten. Zunächst gelang es der Wehrmacht die völlig überraschten Alliierten zurückzudrängen, doch am 24. Dezember wurde die Wehrmacht gestoppt und zur Verteidigung gezwungen, aber Hitler ließ entgegen dem Rat seiner Generäle nicht den Rückzug anordnen. Die deutschen Truppen wurden am 16. Januar von den Alliierten eingeschlossen. Gegen Ende des Jahres 1944 standen die Russen an der Deutschen Grenze. Anfang Februar 1945 trafen sich die drei alliierten Staatschefs in Jalta. Das Hauptthema der Konferenz war die Zukunft Deutschlands. Widerstrebend stimmte Stalin der Einrichtung einer französischen Besatzungszone in Deutschland zu. Über die zukünftige Entnazifizierung und Entmilitarisierung einigten sich die Alliierten schnell. Nach der Konferenz von Jalta entschieden bisher neutrale Staaten, unter ihnen die Türkei und die lateinamerikanischen Staaten, aufseiten der Alliierten in den Krieg zu ziehen. Ende März 1945 drangen die Alliierten bis zum Rhein vor. Die Wehrmacht zerstörte beim Rückzug alle Brücken über den Rhein, bis auf die Eisenbahnbrücke bei Remagen. Während die Deutschen versuchten, die Brücke doch noch zu sprengen, konnten amerikanische Kräfte ans Ostufer gelangen. Nächstes Ziel der Westmächte war das Ruhrgebiet. Am 14. April kapitulierten die im Ruhrgebiet eingeschlossenen deutschen Truppen. Am 25. April 1945 gaben sich amerikanische und sowjetische Soldaten bei Torgau die Hand. In südlicher Richtung erreichten die Amerikaner im Mai Italien. Auch die sowjetische Front war vorgerückt. In Pommern, Schlesien, Ost- und Westpreußen leistete die Wehrmacht verzweifelt Widerstand. Nach dem Zusammenbruch der Front Ende März flohen Soldaten und Zivilisten vor der Roten Armee nach Westen. Die Westalliierten erreichten die Ostsee und Österreich, die Rote Armee griff die Vororte der Reichshauptstadt Berlin an. Hitler und einige seiner Berater waren entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Viele Militärbefehlshaber wollten den Krieg nur noch weiterführen, um Zeit für die Flüchtlinge und Soldaten zu gewinnen und um zu ermöglichen, der Gefangennahme durch die Rote Armee zu entgehen. Die sowjetischen Truppen drangen in die östlichen Randgebiete Berlins ein und näherten sich am 29. April 1945 dem Führerbunker. Hitler setzte sein Testament auf, in dem er seine Politik rechtfertigte und dazu aufforderte seine Rassenpolitik fortzusetzen. Er ernannte Dönitz zum Reichspräsidenten und Oberbefehlshaber der Wehrmacht und Goebbels zum Reichskanzler. Himmler der versucht hatte mit den Alliierten einen Frieden auszuhandeln wurde entlassen. Am nächsten Tag nahm sich Hitler mit Eva Braun, die er kurz zuvor geheiratet hatte, das Leben. Hitler lebte damit zwei Tage länger als Mussolini, der am 28. April 1945 von Partisanen erschossen wurde. Am 1. Mai brachte sich auch Goebbels um. Am 2. Mai kapitulierte Berlin. Bei Flensburg richtete Dönitz eine „geschäftsführende Reichsregierung“ ein. Diese Regierung versuchte möglichst viele Wehrmachtsangehörige und Flüchtlinge aus dem sowjetischen Einflussbereich zu holen. Erst am 7. Mai 1945 unterschrieb Generaloberst Jodl die Gesamtkapitulation für Deutschland im amerikanischem Hauptquartier in Reims und auf ausdrücklichen Wunsch Stalins noch mal im sowjetischen Hauptquartier in Berlin- Karlshorst in der Nacht vom 8. zum 9. Mai. Zu diesem Zeitpunkt hatten die deutschen Teilkräfte in Berlin, Italien, Holland, Norddeutschland und Dänemark bereits kapituliert. Die Gesamtkapitulation trat am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr in Kraft. Am 23. Mai lösten die Alliierten die Regierung Dönitz auf. Damit war die Regierungsgewalt auf die Alliierten übergegangen.

Krieg im Pazifik

Seit 1931 sah die japanische Außenpolitik vor Asien von der Ausbeutung durch die Kolonialmächte zu befreien. Das 1. Zeichen dafür war der Austritt aus dem Völkerbund. Ab Juli 1937 rückten japanische Truppen gegen China vor und hatten zwei Jahre später als der Vormarsch ins stocken geriet 5 Provinzen Nordchinas erobert. Außerdem kontrollierte Japan die chinesische Küste. Nun erpresste Japan von England eine dreimonatige Sperrung der Burmastraße sowie vom unabhängigen Teil Frankreichs, dem Vichy Regime, die Zustimmung zur japanischen Besetzung des Nordens Indochinas. Damit hatte Japan die letzten überseeischen Versorgungswege für Waffen und Munition nach China abgeschnitten. Als Deutschland im Sommer 1940 Holland und Frankreich angriff änderte sich auch die Situation im Pazifik, denn nun waren die Soldaten im Heimatland gebunden und ein Vorstoß auf die Kolonialgebiete der Europäer sah vielversprechend aus. Außer 6 dem Gebietsgewinn hätte das für Japan den Vorteil gehabt China weiter von Versorgungswegen abzuschneiden und damit dem Krieg gegen China eine Wende zu geben. Doch für so ein Vorhaben schloss Japan am 13. April 1941 einen Neutralitätspakt mit Russland. Am 2 Juli 1941 griff Japan Französisch Indochina und Thailand an. Darauf reagierten die USA, Großbritannien und Niederländisch Indien mit der Einfrierung der japanischen Guthabens. Japan musste sich nun entscheiden ob sie ihre Ausbreitungspläne fortsetzen und sich die Rohstoffquellen sichern, dabei aber einen Krieg mit der USA riskieren sollten oder ihre Politik aufgeben. Das politische Klima zwischen Japan und den USA verschlechterte sich weiter als der Ministerpräsident Konoe seinen Posten an den General Tojo Hideki abtrat. Obwohl die USA den Diplomatencode der Japaner entschlüsselt hatten und wussten, dass ein japanischer Angriff kurz bevor stand kam der Angriff der Japaner auf Pearl Habor für die USA sehr überraschend.

Am frühen morgen des 7. Dezember griffen die Japaner ohne Kriegserklärung den Hafen an. U-Boote und Flugzeuge griffen die Schlachtschiffe im Hafen an und auch die in der nähe gelegenen Militärflughäfen wurden angegriffen. 18 Schiffe, 200 Flugzeuge der Amerikaner wurden zerstört und 3000 Menschen wurden verletzt oder getötet. Doch die vollständige Vernichtung der amerikanischen Flotte, was das eigentliche Ziel der Japaner war wurde nicht erreicht, da sich am 7. Dezember einige Schiffe auf See befanden und die USA rasch neue Schiffe und Flugzeuge produzierte um die Verluste wieder auszugleichen. Dieser Tag gilt als Eintritt der USA und Japan in den 2. Weltkrieg.

Das nächste Ziel der Japaner war die Sicherung der Rohstoffe in Südostasien. 1942 begannen die japanischen Offensiven in 3 Richtungen. Die Hauptrichtung war Süden. Im Januar wurden die Philippinen und im März Niederländisch Indien, der Bismarck-Archipel, Neuguinea und die Salomonen eingenommen. Java und die Sunda-Inseln wurden besetzt. Auf diesen Inseln kapitulierten die Holländer im März. Nach der Eroberung Timors war auch Australien bedroht. Nach dem sie ein Bündnis mit Thailand geschlossen hatten nahmen sie die britischen Stützpunkte Hongkong und Singapur ein. Im April schnitten die Japaner China endgültig von alliierten Nachschublieferungen ab, indem sie Birma besetzten. In weniger als 6 Monaten war Japan zur Großmacht aufgestiegen. Japan herrschte jetzt über 450 Millionen Einwohner und hatte Zugang zu wichtigen Rohstoffquellen wie zum Beispiel Gummi, Chinin, Zinn, Reis, Erdöl und Erze.

Durch die raschen Eroberungen war man in Großbritannien und in der USA zu er Ansicht gekommen, dass Japan nicht leicht zu besiegen sei. Die Japaner vergasen die Tatsache, dass man nur so leicht Siegen konnte, da Deutschland in Europa militärische Erfolge feierte und damit die alliierten Kräfte auf sich zog. Außerdem gab es in der japanischen Armee ein großes Problem, nämlich das es keinen Oberbefehlshaber gab der eine einheitliche Richtung bestimmte. Heer und Flotte mussten sich untereinander absprechen und ihre Pläne dann vom Kaiser bestätigen lassen.

Im April startete die japanische Marine einen Angriff auf Madagaskar, der aber nicht zum Erfolg führte, da das japanische Heer die Marine nicht unterstützen konnte, weil ihre Kräfte in China gebunden waren. Da die Amerikaner ihre Militärpräsenz im Südpazifik wieder verstärkt hatten, waren die Japaner unter Zugzwang. Deshalb beschlossen sie eine Art Schutzschild im Süden zu errichten und griffen am 4. Juni 1942 die Midway Inseln an. Anfang Juni entdeckten die Amerikaner eine Flotte von 185 Schiffen die sich in Richtung der Midway Inseln bewegte. Am 4. Juni griffen drei amerikanische Flugzeugträger und einige Kampfflugzeuge von ihrem Stützpunkt auf den Midway Inseln aus die japanische Flotte an. Gleichzeitig griffen japanische Flugzeuge den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Midway an, um eine Invasion vorzubereiten, aber sie konnten den amerikanischen Stützpunkt nicht zerstören. In den darauffolgenden Kämpfen trugen die Flugzeuge die Hauptlast. In der entscheidenden Luftschlacht in der Nacht vom 5. zum 6. Juni unterlagen die Japaner. Japan hatte am Ende vier Flugzeugträger, zwei Kreuzer und drei Zerstörer verloren, die USA einen Flugzeugträger und einen Zerstörer. Dieser Sieg ermutigte die USA zu einem Gegenangriff auf die Salomon-Insel Guadalcanal. Die Japaner antworteten darauf mit schweren Attacken aus der Luft und zur See. In sechs Seeschlachten erlitten beide Seiten große Verluste. Im November/Dezember 1942 zeichnete sich die Niederlage Japans ab. Japans geringe Ressourcen konnten mit der Kriegsproduktion der USA nicht mithalten. Am 7. Februar 1943 zogen sich die Japaner schließlich zurück. Die Annahme der Japaner, dass Amerika nicht bereit sei, für einige unwichtige Inseln Material und Menschen zu verschwenden, war falsch. Statt sich aus den Kämpfen entweder rasch zurückzuziehen oder mit vollem Einsatz zu kämpfen, brachten die Japaner immer mehr Ressourcen in den Kampf ein, aber nie genug um den Gegner zu überwältigen. Mit der erfolgreichen alliierten Gegenoffensive von Guadalcanal im Winter 1942 hatte der Krieg im Pazifik eine Wende genommen, wie sie sich auch in Europa zeigte. Im Sommer 1945 hatten die Alliierten die Philippinen wieder zurückerobert. Ab Oktober 1944 setzte die Japaner eine neue Waffe ein- die Kamikazeflieger. Doch trotzdem gelang den alliierten der weitere Vormarsch und durch die Eroberung von Inseln in der Nähe Japans konnten die Alliierten mit Luftangriffen gegen Japan beginnen. Den Alliierten gelang es auf Okinawa zu landen und die Russen kündigten den Neutralitätsvertrag. Da die Amerikaner sich sicher waren, dass Japan nur unter großes Verlusten eingenommen werden könnte entschlossen sie sich für den Einsatz einer neuen Waffe- der Atombombe. Als die Japaner auf ein Ultimatum nicht eingingen warfen die Amerikaner am 6. August 1945 eine Atombombe auf Hiroshima. Dabei wurden 92.000 Menschen getötet, 37.000 verletzt und 170.000 wurden Obdachlos. Drei Tage später erklärte Russland Japan den Krieg und marschierte in die Mandschurei ein. Am selben Tag warfen die Amerikaner die zweite Atombombe auf Nagasaki ab. durch diese Bombe starben 40.000 Menschen und 60 000 wurden verletzt. Noch immer war die japanische Regierung uneinig, wie sie auf die alliierten Kapitulationsbedingungen reagieren sollte. Nach der Niederschlagung einer Revolte von Offizieren erklärte Kaiser Hirohito am 15. August 1945 die Kapitulation. Am 2. September wurde die Kapitulationsurkunde auf dem Schlachtschiff „Missouri“ unterzeichnet.

Der 2. Weltkrieg war die größte Auseinandersetzung in der Menschheitsgeschichte. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung aus 61 Ländern war daran beteiligt. Insgesamt standen 110 Millionen Menschen unter Waffen, davon über die Hälfte im Dienst der Sowjetunion, Deutschlands und der USA. Die jahrelangen Kämpfe hatten viele Opfer gefordert und große Zerstörungen mit sich gebracht. Die größten Verluste hatte die Sowjetunion zu beklagen. Schätzungen gehen von mindestens 25 Millionen Toten aus. Davon kamen höchstens ein Drittel bei militärischen Aktionen ums Leben kam. Die Zahl der zivilen Opfer überstieg die der militärischen bei weitem. In China sind Schätzungen zufolge etwa 15 Millionen Menschen gestorben. Polen hatte fast sechs Millionen Tote zu beklagen, die Vereinigten Staaten etwa 300 000. In Deutschland forderte der Krieg über vier Millionen Opfer, in Japan über zwei Millionen. Weltweit schätzt man die Zahl der Toten auf ungefähr 60 Millionen, darunter sechs Millionen Juden. Der 2. Weltkrieg hatte eine Flüchtlingswelle ausgelöst, die auch nach Kriegsende nicht zum Stillstand kam. Viele Menschen konnten aufgrund der politischen Veränderungen nicht in ihre Heimat zurückkehren, andere - wie z. B. die polnischen Juden - trafen bei ihrer Rückkehr auf so viel Ablehnung, dass sie erneut fliehen mussten. Auch Millionen Deutsche waren auf der Flucht aus den ehemaligen Ostgebieten. Man spricht von weit über zehn Millionen Flüchtlingen. Das internationale Kräfteverhältnis verschob sich infolge des Krieges nachhaltig: Die Sowjetunion wurde neben den USA zur Weltmacht. Die bisherigen Großmächte England, Frankreich, Deutschland und Japan verloren an Bedeutung.

Politische und wirtschaftliche Situation 1945 in Deutschland

Nach der Niederlage Deutschlands wurde es in 4 Besatzerzonen unterteilt. Diese Aufteilung wurde bereits vom 4. -11. Februar 1945 beschlossen und am 5. Juni 1945 wurde sie durchgesetzt. Die 4 Besatzerzonen wurden von der USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion regiert. Am 2. August 1945 wurde von den Siegermächten, mit Ausnahme Frankreichs, beschlossen wie die Stellung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg aussehen sollte. Die Staatschefs einigten sich auf die Entnazifizierung, die Verhaftung der führenden NSDAP-Mitglieder sowie die Entlassung von NSDAP-Mitgliedern aus öffentlichen Ämtern, die Gewährung von Meinungs- und Pressefreiheit, die Bildung von der demokratischen Parteien und Gewerkschaften und die Dezentralisation der Verwaltung. Deutschland sollte entmilitarisiert und von den Alliierten militärisch besetzt werden und ein Alliierter Kontrollrat sollte in allen Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen die oberste Regierungsgewalt übernehmen, die politische Macht in den einzelnen Besatzungszonen sollte Militärgouverneuren zukommen. Nach der Konferenz von sollte mit Hilfe von Fragebögen die gesamte Bevölkerung „durchleuchtet“ werden. Aber wegen des großen Aufwands wurde diese Art der Entnazifizierung eingestellt und man ging dazu über, dass speziell eingerichtete Spruchkammern die Angeklagten in 5 Kategorien einteilten. Bis 1950 wurden in den Westzonen in 6,08 Millionen Verfahren fast 1 700 Personen als Hauptschuldige, 23 000 als Belastete, 150 000 als Minderbelastete und 1,6 Millionen als Mitläufer eingestuft. Das hatte die Folge, dass viele potentielle Anwärter auf Ämter in Wirtschaft, Verwaltung, Rechtsprechung und Politik nicht wider zurücktreten mussten. Die Nachkriegszeit in Deutschland war durch die sehr schlechte Ernährungslage gekennzeichnet und einen durch die Zerstörung der Großstädte verursachten Wohnraummangel, denn rund ein Fünftel der Wohnungsräume in Deutschland waren zerstört. Des weiteren herrschte ein umfangreicher Abbau von technischen Anlagen durch die Besatzungsmächte. Gleichzeitig Tausende Flüchtlingen nach Deutschland, die ernährt, untergebracht und in die Gesellschaft integriert werden mussten - ebenso wie die Displaced Persons. Displaced Persons waren Menschen die nicht zur Rückkehr in ihre Heimatländer bereite ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.

Mitte Juli 1945 wurden in der russischen Besatzungszone die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die Christlich Demokratische Union (CDU) und die Liberal-Demokratische Partei (LDP) zum „Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien“ verbunden. Außerdem wurden am 9. Juli die 5 Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg gebildet. Am 27. Juli 1945 schuf die Sowjetische Militärverwaltung 11 „deutsche Zentralverwaltungen“. Am 20. Oktober fanden die 1. Wahlen in der russischen Besatzungszone statt.

In den westlichen Zonen verlief die Entwicklung anders. Die Amerikaner gestatteten im August 1945 die Gründung von Parteien. Am 19. September wurden die Länder Bayern, Württemberg-Baden und Hessen gebildet (später kam Bremen hinzu) und am 6. November wurde in Stuttgart ein „Länderrat“ ernannt. In der Britischen Zone konnten sich die Parteien erst im September gründen, und der „Zonenbeirat“ in Hamburg wurde erst am 15. Februar 1946 als deutscher Beratungsausschuss geduldet. Unter Druck ließen schließlich im Dezember 1945 auch die Franzosen Parteien zu. Im Gegensatz aber zu den beiden anderen westlichen Zonen erhielten die Parteien in der Französischen Zone keinerlei Beratungs- oder Mitspracherecht. Neben den auch in der Sowjetischen Zone vorhandenen Parteien CDU, SPD, FDP und KPD bildeten sich in den Westzonen außerdem noch regionale Parteien, wie z. B. die Christlich Soziale Union (CSU) und der Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) in allen drei Westzonen. In der Amerikanischen Zone fanden am 30. Juni 1946 die Wahlen zur Landesversammlung statt. In der Britischen Zone fanden die Landtagswahlen erst am 20. April 1947 statt.

Die fast vollständig zerstörte Wirtschaft musste in allen Zonen wieder neu aufgebaut werden und durch die jeweiligen Besatzer gefördert werden. Durch den Neuaufbau und die daraus folgend Modernisierung der Industrie kam es in den 50 Jahren zum „Wirtschaftswunder“ in Deutschland.

Quellen: Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie

Bertelsmann Lexikon Geschichte

Geschichtliche Weltkunde Klasse 9; Diesterwegverlag

www.dhm.de/lemo/wk2/html

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
2. Weltkrieg in Europa und im Pazifik
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
10
Katalognummer
V105896
ISBN (eBook)
9783640041756
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Weltkrieg, Europa, Pazifik
Arbeit zitieren
Sebastian Tomschi (Autor:in), 2001, 2. Weltkrieg in Europa und im Pazifik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105896

Kommentare

  • Gast am 15.11.2004

    Supi!!.

    Genial, wie kann man nur so was treffendes schreiben!! Das hat mir echt geholfen!!!
    Aisha

  • Gast am 28.3.2002

    danke.

    der artikel ist echt klasse

Blick ins Buch
Titel: 2. Weltkrieg in Europa und im Pazifik



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