Reif für die Insel? Warum Abenteuergeschichten so beliebt sind. Dargestellt anhand von "Treasure Island" von Robert L. Stevenson


Bachelor Thesis, 2000

18 Pages, Grade: gut


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung

2. Begriffliche Klärung

3. Warum muss es Abenteuer sein?

4. „Treasure Island“ - eine Erfolgs-Story
4.1. Die „Fährte in verborgene Tiefen“
4.2. Die Möglichkeit zu phantasieren
4.3. Der reizvolle geographische Kontext

5. Schluss

Bibliografie

1. Einleitung

Der Duft der großen, weiten Welt - er fasziniert. Wenn der Cowboy, die Zigarette im Mundwinkel, im Kino auf seinem treuen Hengst lässig durch die Prärie reitet, spricht das die Zuschauer an. Und vielleicht greifen sie das nächste Mal sogar zu der Schachtel „Marlboro“, weil sie ihnen den Hauch von Abenteuer in die Lungen bringt. Abenteuer ist „in“; Filme und Aktionen, die die Nerven kitzeln, sind beliebter denn je: „Star Trek“-Fans spielen (voll kostümiert!) Episoden ihrer aufregenden Lieblingsserie nach; Live-Rollenspieler verkleiden sich als Ritter und Burgfräulein und treffen sich zum Burg-Fest, um dort das abenteuerliche Leben des Mittelalters nachzuempfinden. Und am Computer geht ohne sogenannte „Adventures“, in denen Drachen getötet, Prinzessinnen gerettet und wilde Prüfungen bestanden werden müssen, gar nichts (mehr).

Das lässt sich gleichermaßen an den immensen Verkaufszahlen der Terry PrattchetRomane ablesen. Zugegeben: Hierbei handelt es sich um Science-Fiction-Literatur. Aber auch hier werden phantastische Abenteuer-Geschichten erzählt - und das findet entsprechenden Anklang beim Lese-Publikum.

Nicht zuletzt ist auch der gute, alte Abenteuerroman weiterhin auf dem Vormarsch: Defoes „Robinson Crusoe“ beispielsweise hält sich bereits seit fast 300 Jahren auf dem Markt, ebenso wie Robert Louis Stevensons „Treasure Island“. Und selbst der erhobene Zeigefinger der Literaturkenner, die solche Romane gerne zur Jugend- oder Trivialliteratur degradieren, hat nichts daran hindern können, dass Abenteuerromane den Hunger ganzer Scharen von Lesern befriedigen. Stellt sich nur die Frage,warumdas eigentlich so ist. Wieso lassen sich die Menschen seit jeher entführen? Weshalb suchen sie das Abenteuer? Diese Arbeit versucht, Erklärungen für die Popularität von Abenteuerromanen zu finden. Zuerst soll daher eine Bestimmung des Begriffs versucht werden, bevor Gründe für die „Faszination Abenteuer“ anhand von Robert Louis Stevensons „Treasure Island“ gegeben werden sollen.

2. Begriffliche Klärung

Schon in der mittelhochdeutschen Dichtung (wie zum Beispiel der Artussage) gab es sogenannte „Aventiuren“, die jeder Ritter bestehen musste, wollte er in den Kreis der tapferen Berühmtheiten aufgenommen werden (vgl. von Wilpert 1989, S. 71). Damals konnte das ein Kampf mit einem Ungeheuer sein oder die Rettung einer schönen Jungfrau aus den Fängen eines Drachen. Später wurde die „Aventiure“ (frz. „aventure“, mlat. „adventura“) im „Sinn von einer wunderbaren oder gefährlichen Begebenheit“ (Pleticha 1978, S. 20) dann als „Abschnitt einer Dichtung, der ein solches Abenteuer [Zweikampf etc.] berichtet“ bezeichnet und stand bald auch für „die ganze abenteuerliche erfundene Erzählung“.

Unter dem Oberbegriff „Abenteuerroman“ fasst man heutzutage viele verschiedene volkstümlich-realistische Romane wie beispielsweise Schelmen-, Lügen-, Reise-, Räuber- oder Schauerromane zusammen (vgl. von Wilpert 1989, S. 2). In ihrem Mittelpunkt: der fast immer männliche, zumeist heroische Abenteurer, der ein „naives Rechtsempfinden“ vertritt, „gegen negative gesellschaftliche Tendenzen“ kämpft und „die Hilflosen verteidigt“ (vgl. Daemmrich 1987, S. 3). Ein wichtiger Schauplatz des Geschehens ist dabei immer wieder das Meer: Hier passieren einfach die schönsten Abenteuer; hier gibt es Piraten, Unwetter oder Verschwörungen an Bord der Schiffe, mit denen sich die Helden aufgemacht haben. Ebenso beliebt sind die Südsee- Inseln, die schon seit den ersten Nachrichten von Entdeckern und Reisenden, also „seit der portugiesische Seefahrer Magellan in spanischen Diensten mit seinen Schiffen 1521 zum ersten Mal den Stillen Ozean durchquerte“ (Pleticha 1978, S. 183), verklärt als „paradiesisch“ oder „reizend“ (Daemmrich 1987, S. 8) bezeichnet werden.

Gerne verknüpfen die Autoren von Abenteuergeschichten wohl nicht zuletzt deswegen das Abenteuer mit der Reise, die sich ja offensichtlich auch dafür anbietet (frei nach dem Motto: „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“). Trotzdem ist Abenteuer- nicht gleich Reise- und Reise- nicht gleich Abenteuerliteratur. Denn während beispielsweise bei Eichendorffs „Taugenichts“ „allein die Reise selbst wichtig“ ist, weil „ihr Verlauf das Thema des Werkes bildet“ (Allerdissen 1975, S. 13), so ist die Fahrt übers Meer bei „Treasure Island“ zwar ein wichtiger Punkt für die Entwicklung der Geschichte. Sie ist aber keinesfalls selbst das Ziel der Handlung. Während das „Reiseziel [z.B. beim „Taugenichts“] seine Bedeutung als gesonderte, eigenständige Kategorie aufgegeben“ hat und „zum Ziel selbst geworden“ ist, kann bei „Treasure Island“ keineswegs davon die Rede sein - dafür ist die Beschreibung der Route zu kurz und ungenau geraten. Nein, im Mittelpunkt von Stevensons abenteuerlichen Erzählung stehen Jim, die Insel, der Schatz und die Umstände - nicht die Reise an sich.

Doch nun zur Geschichte des erfolgreichen Genres: Der typische Abenteuerroman entstand bereits im späten Mittelalter in Anschluss an die höfischen Epi und erreichte im 16. und 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt als „realistische Gegenströmung gegen die höfisch-galante Literatur“ (von Wilpert 1989, S. 2 ff.). Rund hundert Jahre später fing man im Zuge des englischen Familienromans an, eher den Charakter des Helden als seine abenteuerlichen Wagnisse in den Mittelpunkt zu stellen; das „Abenteuer wurde zur Folie psychologischer Motivierung oder im Reiseroman integriert“ (von Wilpert 1989, S. 2 ff.).

In der Klassik bekam der Abenteuerroman den Touch des Bildungsromans oder wurde romantisch verklärt wie zum Beispiel Eichendorffs „Taugenichts“. Im 19. Jahrhundert erschufen die Autoren den Typ des Outsiders, der in ein Abenteuer gleitet, weil er aus der normalen Gesellschaftsordnung ausgeschlossen wurde und einsam ist. Dafür wurde der bis dato relativ einheitliche „Abenteurer“ in viele verschiedene Unterarten wie den Landstreicher, den Hochstapler etc. aufgespalten. Im 20. Jahrhundert schließlich erneuerten Schriftsteller wie Günther Grass („Blechtrommel“) oder Thomas Mann („Felix Krull“) den sozialkritischen Schelmenroman: Ihren Antihelden bleibt am Ende der Rückzug in die Realität versperrt, während das traditionelle Abenteuer bisher nur eine Episode im Leben des Protagonisten darstellte.

Insgesamt dient die Abenteuerliteratur eher der Unterhaltung der Leser als der „Darstellung einer Entwicklung“ (vgl. Metzler 1984, S. 1) - vielleicht hat sie es deshalb so schwer, sich als „vollwertige“ Literatur zu behaupten. Ihrer großen Anhängerschaft scheint ihre Degradierung zum Trivialen allerdings sowieso gleichgültig - sie lässt sich durch „Schilderungen außergewöhnlicher Reisen in entlegene Länder, Berichte erstaunlicher Fahrten und Nachrichten über Entdeckungen und Erforschungen unbekannter Landstriche“ (vgl. Daemmrich 1987, S, 3) bereits seit dem babylonischen „Gilgamesch“ verzaubern.

Seit 1881 verzaubert auch Robert Louis Stevensons erster Roman „Treasure Island“, der „dank seiner bewährten Ingredienzen - Seefahrt, Abenteuer, Freibeutertum, Schatzsuche, Meuterei, Verrat, Gefahr und Überwindung - zum Klassiker des Abenteuerromans“ (von Wilpert 1968, S. 915f.) wurde - und das auch bis heute geblieben ist.

Im Folgenden soll erörtert werden, was es ist, das die Menschen immer noch und immer wieder an abenteuerlichen Geschichten fasziniert.

3. Warum muss es Abenteuer sein?

Ein paar Piraten, eine geheimnisvolle Schatztruhe, eine Insel und eine mysteriöse Schatzkarte - viel mehr, so könnte man behaupten, brauchte es anscheinend nicht, um einen Autor wie Robert Louis Stevenson im 19. Jahrhundert berühmt und bis heute unsterblich zu machen. Von jeher scheint der Mensch in andere Welten zu fliehen, die ihm Abwechslung, aber nur in seltenen Fällen persönlich Gefahr bringen: Durch Filme (man denke an das erfolgreiche Genre des Horror-Films!), Bücher, Spiele und Geschichten lässt er sich bereitwillig in andere Sphären locken. In diesem Zusammenhang ist zweifelsohne auch die Beliebtheit von Abenteuerromanen im Allgemeinen und „Treasure Island“ im Speziellen einzuordnen. Das Leben selbst ist grausam - das wissen wir, aber gerade mithilfe der phantastischen Erzählung „Schatzinsel“ können wir uns ein wenig der Illusion hingeben, dass nach harten Prüfungen, spannenden Schicksalsschlägen und gefährlichen Wagnissen am Ende doch wieder alles gut wird (Börner 1984, S. 7):

Seitdem das Leben des Menschen im Argen liegt, ist es auch gleichzeitig immer wieder von hoffnungsvollen Träumen auf Besseres erfüllt gewesen. Dass das Leben voll von Unglück, Mangel und Leiden ist und der Tod unvermeidlich, ist tägliche schmerzliche Erfahrung und Gewissheit. Diese Unzulänglichkeiten und Unvollkommenheiten der menschlichen Existenz erfahren zwar ihre oft genug mühsame Erklärung und Rechtfertigung in den Mythen, der Religion oder der Philosophie, sie bedürfen trotzdem immer auch tröstlicher und hoffnungsvoller Gegenbilder, die auf anschaulichere, ja handgreiflichere Art und Weise den Abstand vom Glück und die Angst vor einem ungewissen Ende erträglich machen.

Konkret spricht Börner hier von einem der „zentralen Menschheitsträume vom irdischen Paradies, von einem Ort auf dieser Erde, der absolutes Glück und höchste Glückseligkeit in Aussicht stellt“. Hinzufügend lässt sich sagen, dass das „hoffnungsvolle Gegenbild“ zum alltäglichen Leid und Schmerz aber auch, ganz allgemein gesprochen, eine Phantasiereise sein kann, auf die uns ein Buch, ein Film oder dergleichen mitnimmt; eine Geschichte, die uns für kurze Zeit von der Realität ablenkt - und dabei muss sie nicht zwangsläufig das Bild vom „Paradies“ entwerfen, sondern wird selber zum Ziel der Flucht aus dem „leidvollen Leben“.

Wie auch immer, die konkrete Realisation von der Insel in Stevensons „Treasure Island“ verheißt Spannung, ein Entkommen aus Festgefahrenem und weckt die Abenteuerlust (Robert Louis Stevenson 1994, S. 42):

I approached that island in my fancy, from every possible direction; I explored every acre of its surface; I climbed a thousand times to that tall hill they call the Spy-Glass, and from the top enjoyed the most wonderful and changing prospects. Sometimes the isle was thick with savages, with whom we fought; sometimes full of dangerous animals that hunted us...

Wilde Tiere, wilde Wilde, ein wunderschöner Ausblick und gefährliche Kämpfe - davon lässt sich nicht nur der kleine Jim beeindrucken, sondern sicher auch der Leser, der den Ich-Erzähler auf sein Abenteuer begleitet und dadurch für einen kurzen Moment vor seinen bereits angedeuteten nüchternen Erkenntnissen des realen, sicher ungleich langweiligeren Leben fliehen kann.

Dabei interessiert es den aufgeklärten Leser nicht wirklich, dass das Leben im Südsee- oder Pazifik-„Paradies“ wahrscheinlich ebenso hart (wenn nicht sogar härter) ist als das im eigenen zu Hause. Dass es dort, in der vermeintlich paradiesischen Ferne, regelmäßig tropische Wirbelstürme gibt, die jedes Jahr Tausende Tote fordern; dass Taifune die Ernte und Häuser der Eingeborenen zerstören und sie damit ihrer Lebensgrundlage entziehen (vgl. Arnberger 1988, S. 60) - all das kümmert den Leser nicht. Er lässt sich trotzdem von der Atmosphäre der entworfenen Insel einfangen; er darf mal ganz naiv sein. Und das ist ja auch das Schöne daran: „Treasure Island“ entzieht sich einfach jeglicher Realität, indem Stevenson die Insel in eine unbekannte, weite Ferne situiert, in der alles möglich, alles erdenklich, nichts ausgeschlossen ist.

Und gerade damit hat er auch im 21. Jahrhundert, in einer Zeit, in der „die letzten weißen Flecken auf dem Globus verschwunden sind“ (Börner 1984, S. 44), in der (fast) alles berechenbar, (fast) alles planbar geworden ist, weiterhin großen Erfolg: Die Leser holen sich - vielleicht sogar als konkrete Reaktion auf unsere pünktliche, bis auf die Sekunde genau tickende Gesellschaft - den Duft der großen, weiten Welt, des Unbekannten, Unvorhergesehenen, Unplanbaren ins Haus und erliegen der Faszination des Möglichen.

Harald Eggebrecht (1985, S. 7ff. und 33) beschreibt noch weitere Gründe, warum Abenteuerliteratur verzaubert:

1. Sie „lockt auf Fährten, welche zu verborgenen Tiefen in jedem Leser führen“.

2. Sie ist „ein Terrain, das die Jugend für sich in Beschlag nimmt, um auszuprobieren, um zu agieren, um zu phantasieren.“

3. Ihr „geographischer Kontext gibt dauernden Reiz ab.“

Im nächsten Kapitel sollen diese, für die stetige Beliebtheit der Abenteuerliteratur interessanten und wichtigen Thesen an „Treasure Island“ nachempfunden werden.

4. Treasure Island - eineErfolgs-Story

4.1. Die „Fährte in verborgene Tiefen“

Eggebrecht gibt an, dass einer der Gründe, warum Abenteuerromane die Leserschaft faszinieren, die Tatsache ist, dass sie ihre Anhänger auf „Fährten in verborgene Tiefen locken“.

Konkret: Abenteuerliteratur nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Unbekannte, auf eine Reise, bei der fremdartige, gefährliche, spannende Dinge passieren. Dabei werden unter anderem Menschen, Gefühle und Landschaften entdeckt, die zuvor unbekannt (= „verborgen“) waren - unbekannt nicht nur für den Protagonisten, der sich ganz real fremden Sitten, fremden Landstrichen oder wunderlichen Eingeborenen gegenübersieht, sondern auch für den Leser. Und auf dieser Reise bleiben abenteuerliche Geschichten meist nicht an der Oberfläche. Schließlich geht es um Gefühle (Angst vor dem Unbekannten, Freude über das Geschaffte etc.) und deshalb in die „Tiefe“.

Auch „Treasure Island“ nimmt den Leser mit auf einen Streifzug in Verborgenes. Und das im zweifachen Sinne - einmal ganz konkret, denn Jim reist ja zur Schatzinsel, und einmal im übertragenen Sinne, denn die ganze Geschichte beschreibt ja nichts Anderes als eine Reise ins Abenteuer.

Dabei „lockt“ Robert Louis Stevenson tatsächlich auf die „Fährten in verborgene

Tiefen“ in jedem Leser. Das bewirkt allein schon der Ich-Erzähler, der eine gute

Identifikation zwischen Protagonisten und Leser erlaubt. Denn die auf der einen Seite vielleicht gegenüber dem Epiker etwas „beschränkte Perspektive des Erzählers“ (von Wilpert 1989, S. 399) bewirkt auf der anderen Seite eine „stärkere Unmittelbarkeit“ und nicht zuletzt auch, dass der Leser selbst „phantastische Geschehnisse“ glaubt. Indem Jim von seinen Gefühlen berichtet, spricht er auch die Gefühle des Lesers an, der sich - mit ein bisschen Phantasie - in die Rolle der Hauptperson hineinversetzen kann. Die Unmittelbarkeit der Ich-Form kann tiefe Empfindungen im Leser wecken: Welcher kleine Junge, welches kleine Mädchen hat sich denn heutzutage wirklich schon einmal so gefürchtet wie Jim, als er (im 14. Kapitel) Gefahr läuft, den bösen Piraten in die Hände zu fallen:

I do not know what it rightly is to faint, but I do know that for the next little while the whole swam away from before me in a whirling twist; Silver and the birds, and the tall Spy-Glass hill-top, going round and round and topsy-turvy before my eyes, and all manner of bells ringing and distant voices shouting in my ears. (...) Instantly I began to extricate myself and crawl back again, with what speed and silence I could manage, to the more open portion of the wood

Jim hat Angst, und indem er sie beschreibt, erzeugt er nicht nur Spannung. Er bringt auch im Leser eine Saite zum Klingen. Denn der entdeckt vielleicht zum ersten Mal, dass er selber, tief in sich, auch Angst verspüren kann.

Auf diese Weise zeigt Jim demjenigen, der ihn begleitet, noch eine ganze Reihe anderer Emotionen, die den Leser berühren und ansprechen und ihm die Tatsache bewusst machen, dass er selber eine ebenso breite Palette an Gefühlen besitzt: Abschiedsschmerz beispielsweise (7. Kapitel):

It was on seeing that boy that I understood, for the first time, my situation. I had thought up to that moment of the adventures before me, not at all of the home that I was leaving; and now (...) I had my first attack of tears.

oder Entdeckungslust (14. Kapitel):

...I began to enjoy myself and look around me with some interest on the strange land that I was in. (...) I now felt for the first time the joy of exploration. The isle was uninhabited; my shipmates I had left behind, and nothing lived in front of me but dumb brutes and fowls.

Insgesamt bleibt Jim im Großen und Ganzen eher oberflächlich gezeichnet (er hat zum Beispiel kein richtiges Heimweh, man erfährt nicht viel über seine Vergangenheit, seine Vorlieben oder Abneigungen) - die Handlung ist wichtiger als die ausführliche Charakterbeschreibung. Trotzdem spricht der kleine Junge die Leser an; er nimmt sie an die Hand, um mit ihnen auf eine Phantasiereise zu gehen. Und genau hier schließt sich Eggebrechts nächste These an:

4.2. Die Möglichkeit zu phantasieren

Ferne Länder, Gefahren und ein Held, der am Ende doch alles richtig gemacht hat - selten kann man so schön ins Träumen geraten wie bei abenteuerlichen Erzählungen.

Und das meint die zweite These, die Eggebrecht aufstellt (s.o.) - Abenteuerromane ermöglichen es dem Leser, zu phantasieren, in die Welt der Vorstellungskraft abzutauchen und sich entführen zu lassen. Denn gerade weil Jim keine sehr tief beschriebene Person ist, wird dem Leser Platz gelassen, sich seine eigenen Gedanken zu machen.

Denn da die Dinge nicht zwangsläufig ausformuliert und detailliert dargestellt sind, kann und sollte sich der Leser sein eigenes Bild machen, selbst aktiv werden und weiterdenken: Wie sieht Jim überhaupt aus? Was passiert auf der Reise zur Schatzinsel? (Die Überfahrt ist - im Gegensatz zu vielen anderen Abenteuergeschichten, in denen die Schatzsucher mindestens einmal stranden, in einen Sturm oder eine andere missliche Lage geraten oder auf dem Schiff eine Meuterei erleben - ziemlich kurz gehalten!)

Doch das wäre ja noch nichts „typisch Abenteuerliches“ - mit solchen angedeuteten oder nicht ganz bis in Letzte beschriebenen Tatsachen und Personen erzeugt auch „nicht-abenteuerliche“ Literatur Spannung. Piraten, vor allem aber die aufwendige Suche nach Gold und das Leben auf versteckten Inseln sind allerdings Motive, die gerne und häufig für abenteuerliche Geschichten verwendet werden (siehe „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe oder Edgar Allan Poes kleiner Roman „Der Goldkäfer“) (Pleticha 1978, S. 153 f.):

Die Suche nach verborgenen oder versunkenen Schätzen bot und bietet genug abenteuerliche Momente und bildet deshalb in verschiedenen Variationen ein beliebtes Thema in Abenteuererzählungen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Suche nach Silber oder Gold. (...)

Nicht wenige solcher kostbaren Ladungen [von spanischen Schatzschiffen] wurden auch von den Seeräubern des 18. Jahrhunderts geraubt, die einen Teil davon wieder in geheimnisvollen Verstecken unterbrachten. Die Suche nach solchen Piratenschätzen ist beliebtes Thema von Abenteuererzählungen.

Und gerade die laden zum Phantasieren ein; gerade hier entsteht das Abenteuer im Kopf des Lesers:

In Stevensons „Treasure Island“ beispielsweise kommt schon gleich zu Beginn (Stevenson1994, S, 1 ff.) in alter, furchteinflößender Mann in das Wirtshaus, das Jims Vater gehört. Er ist groß, stark, hat nuss-braune Haut und einen Pferdeschwanz, der ihm über die Schulter fällt; er hat abgebrochene, schwarze Nägel und eine Narbe im Gesicht. Es stellt sich bald heraus, dass er ein Seemann ist

- schließlich singt er oft und gerne Piratenlieder, die ihn wohl an bessere Zeiten erinnern. Wie gruselig diese Erscheinung wirkt, kann man an Jims Träumen sehen, die ihn bald nach dem ersten Auftreten des Alten nicht mehr in Ruhe lassen:

How that personage haunted my dreams, I need scarcely tell you. On stormy nights, when the wind shook the four corners of the house, and the surf roared along the cove and up the cliffs, I would see him in a thousand forms, and with a thousand diabolical expressions. Now the leg would be cut off at the knee, now at the hip; now he was a monstrous kind of a creature who had never had but one leg, and that in the middle of his body. To see him leap and run was pursue me over the hedge and ditch was the worst of nightmares.

Nicht nur Jim phantasiert - diese Textpassage lädt sicher auch jeden Leser ein, sich das Geschehen bunt und phantasievoll vorzustellen; Bilder entstehen von „teuflischen“ Figuren und Fratzen, die ein Geheimnis verbergen. Der finstere Seemann scheint außerdem auch noch auf irgend etwas zu lauern, und das lässt wiederum Abenteuer im Kopf entstehen.

Ebenso wie das Lied, die der Alte immer wieder anstimmt:

Fifteen men on the dead man‘s chest -

Yo-ho-ho, and a bottle of rum!

Drink and the devil had done for the rest - Yo-ho-ho, and a bottle of rum!

Da fragt man sich doch, wo der finstere Seebär diese Zeilen gelernt hat. Und schon kann man sich vorstellen, wie Seeleute beieinander hocken, während draußen der Sturm wütet; wie das Schiff zu kentern droht, und wie sie sich mit letzter Kraft an ihren paar Zeilen und ihrem Rum festhalten, der sie an das sichere Festland erinnert. Um Seefahrer schwirren so viele Mythen und unglaubliche Geschichten, dass sie in der (Abenteuer-)Literatur immer wieder gerne als Ausgangspunkt für Gedankenreisen verwendet werden; sie wecken die Phantasie, lassen Bilder entstehen.

Ebenso übrigens wie eine geheimnisvolle Schatzkarte, die eine ebenso geheimnisvolle Insel zeigt, auf der es etwas zu entdecken gilt: Als Dr. Livesey und die anderen Schatzsucher in spe bei dem Seemann, den der Schlag getroffen hat, die Karte finden, die sie später zur Schatzinsel bringen wird, ist ihre (und damit auch des Lesers) Abenteuerlust geweckt (Stevenson 1994, S. 39f.):

...brief as it was, and, to me, incomprehensible, it filled the

squire and Dr. Livesey with delight. ‘Livesey,‘ said the squire, ‘you will give up this wretched practice at once. Tomorrow I start for Bristol. In three weeks‘ time - three weeks! - two weeks - ten days - we‘ll have the best ship, sir, and the choicest crew in England. (...) We‘ll have favourable winds, a quick passage, and not the least difficulty in finding the spot, and money to eat - to roll in - to play duck and drake ever after.‘

Die Aussicht auf Geld, Gold und Glück lässt die Augen des Gutsherren funkeln, die Schatzsucher so schnell wie möglich aufbrechen und den Leser gespannt weiterlesen und -denken: Was wird passieren? Welche Gefahren lauern auf die Helden? Wie könnte die Insel, wie der Schatz aussehen?

Schließlich stellt sich auch die Insel selbst als geheimnisvolles, unberührtes Stück Land dar, auf dem theoretisch wohl alles möglich oder zumindest denkbar wäre (Stevenson 1994, S. 85):

Here and there were flowering plants, unknown to me; here and there I saw snakes, and one raised his head from a ledge of rock and hissed at me with a noise not unlike the spinning of a top. Little did I suppose that he was a deadly enemy, and that the noise was the famous rattle. Then I came to a long thicket of these oak-like trees, live, or evergreen, oaks, I heard afterwards they should be called which grew low along the sand like brambles, the boughs curiously twisted, the foliage compact, like thatch. The thicket stretched down from the top of one of the sandy knolls, spreading and growing taller as it went, until it reached the margin of the broad, reedy fen, through which the nearest of the little rivers soaked its way into the anchorage...

Schlangen, die giftig sind, Bäume, die Jim erst im Nachhinein erkennt - auf der Insel scheint es erst einmal nichts zu geben, was es nicht gibt. Dass die Bäume dann auch noch als personifiziert und als „neugierig“ beschrieben werden, rundet die phantasievolle Beschreibung ab.

Und damit wären wir bereits bei der dritten These, die Eggebrecht zur Erklärung der Faszination, die von Abenteuerromanen ausgeht, aufstellt.

4.3. Der reizvolle geographische Kontext

Abenteuerromane spielen normalerweise nicht einfach in einer stinknormalen Stadt oder beim Nachbarn um die Ecke. Abenteuerliche Geschichten können am besten da entstehen, wo schon das Umfeld etwas Besonderes ist: in fernen Ländern, in einem verwunschenen Schloss, auf See oder (wie im Falle von „Treasure Island“) auf einer Insel.

Diese Insel, die Jim am Ende seiner Reise vorfindet, ist wie zum Phantasieren, wie zum Abenteuer-Erleben gemacht. Und das fängt schon mit dem Namen an: „Skeleton Island“ wird das Stück Land genannt, ein Name, der ein bisschen gruselig und irgendwie so außergewöhnlich klingt, dass man sich sofort ein imaginäres Bild von dem Ort am anderen Ende der Welt macht.

Dass eigentlich keiner so richtig weiß, wo sich die Insel befinden soll, ist Ehrensache: Auf diese Weise wird sie nämlich noch geheimnisvoller - nicht ohne Grund stachelt das ferne Eiland sofort den Entdecker in Dr. Livesey und dem Gutsherrn an, die es beide gar nicht mehr erwarten können, endlich auf See zu kommen und der Schatzkarte zu folgen (Stevenson 1994, S. 40).

Dementsprechend geheimnisvoll wird die Insel dann auch bei Ankunft der Schatzsucher beschrieben (nachdem Jim übrigens schon im Vorfeld in den schillerndsten Farben von ihr geträumt hat, vgl. Stevenson 1994, S. 47):

A belt of fog lifted almost simultaneously with the appearance of the moon. Away to the south-west of us we saw two low hills, about a couple of miles apart, and rising behind one of them a third and higher hill, whose peak was still buried in the fog. All three seemed sharp and conical in feature. So much I saw, almost in a dream... (Stevenson 1994, S. 73)

Es ist vollbracht! Die Schatzsucher sind angekommen und betreten im wahrsten Sinne des Wortes Neuland. Dabei wird die Ankunft beschrieben wie ein Traum: Der Mond geht auf, die Nebel lüften sich gerade so viel, dass die Insel zu erkennen ist, und auch Jim selber spricht von einem traumhaften Zustand, in dem er sich befindet. Zu diesem Zeitpunkt ist alles möglich; der Moment erstarrt zum bloßen Staunen, und John vergisst bei dem Bild der Insel sogar für einen Moment sein Holzbein. Bis die Stimme des Kapitäns Smollett, der sicher schon öfter unbekannten Boden betreten hat und sich von einer Insel mit drei Bergen nicht so schnell aus der Fassung bringen lässt, Jim und die anderen wieder aus ihrer bewundernden Starre erlöst.

Bald nähert man sich dem fremden Land, dessen Anblick sich am nächsten Morgen auf geheimnisvolle Weise verändert hat:

The appearance of the island when I came on deck next

morning was altogether changed. (...) Grey-coloured woods covered a large part of the surface. This even tint was indeed broken up by streaks of yellow sandbreak in the lower lands, and by many tall trees of the pine family, outtopping the others - some singly, some in clumps; but the general colouring was uniform and sad. (Stevenson 1994. S. 79)

Diese Beschreibung scheint im ersten Moment Eggebrechts These von dem „Reiz“ des Umfelds zu widersprechen. Traurig, grau und trist beschreibt Jim die Insel, von Ausstrahlung keine Spur.

Doch ist mit „Reiz“ sicher nicht gleich „Schönheit“ gemeint: Der geographische Kontext kann farblos und fade wirken und trotzdem reizvoll sein. Denn was die Insel verspricht, ist Abenteuer pur, Ausbruch aus der Langeweile, spannende Entdeckungen, ungewöhnliche Gegebenheiten. Das macht ihre Anziehungskraft aus, das ist ihr entscheidender Vorteil gegenüber der „realen“ Welt, die Jim von zu Hause kennt. Und - wie bereits bemerkt - weckt das insulare Umfeld auch tatsächlich ziemlich schnell Jims Abenteuerlust (Stevenson 1994, S. 85):

... I began to enjoy myself and look around me with some interest on the strange land I was in. (...) I now felt for the first time the joy of exploration.

Insgesamt lässt sich also sagen, dass die Insel ein würdiges Ziel für die Schatzsucher darstellt. Sie ist wie für ein Abenteuer geschaffen (bzw. sieistfür Abenteuer geschaffen), sie lädt geradezu zum Phantasieren ein.

5. Schluss

Fasst man alle diese Erkenntnisse zusammen, kommt man quasi automatisch zu einer vierten These, die Eggebrecht angeführt hat, um die „Faszination Abenteuergeschichte“ zu erklären (Eggebrecht 1985, S. 33): „Der Protagonist des Abenteuers (...) gibt dem täglichen Einerlei den Abschied.“

Der Abenteurer sagt demnach dem täglichen Einerlei, der Routine, dem Alltag „Auf Wiedersehen!“ - und mit ihm der Leser. Gerade das ist es, was auch „Treasure Island“ so erfolgreich macht.

Denn der Leser kann sich durch die abenteuerliche Geschichte in eine andere Welt versetzten. Wörtlich genommen auf die vermeintlich real existierende Insel, die Jim und seine Kameraden entdecken; im übertragenen Sinne in die Welt der Phantasie, des Abenteuers.

Zusammen mit dem Ich-Erzähler begibt sich der Leser auf eine Reise. Wiederum wörtlich genommen ganz konkret auf die Reise zur „Skelett-Insel“; im übertragenen Sinne auf die Reise in ein Land, in dem so gut wie alles möglich ist, ein Land, in dem die Helden am Ende vollgepackt mit Geld und Gold zurück nach Hause kommen. Eine Reise, die das „Besondere des Übergangs von einer Welt in die andere, vom bürgerlichen Alltag in Europa zum abenteuerlichen Dasein im fremden Land“ (Schott- Tanich 1993, S. 156) betont.

Damit erliegt der Leser nicht zuletzt auch dem Reiz des Eskapismus: Es ist die Möglichkeit zur „Flucht vor Wirklichkeit und sozialer Verantwortung“, zur Flucht in die „Literatur als Ersatzwelt des schönen Scheins gegenüber der (...) Realität“ (von Wilpert 1989, S. 266), die Abenteuergeschichten gemeinhin so interessant macht. Von Wilperts Definition wäre in diesem Sinne nur noch hinzuzufügen, dass der „schöne Schein“ eben auch ein „schön abenteuerlicher Schein“ sein darf - nicht alles, was die Helden erleben, ist wirklich „schön“.

Deshalb ist (Klotz 1979, S. 10) „Abenteuerliteratur so alt wie die Literatur überhaupt“, deshalb zieht sie sich „querweg durch etliche Jahrhunderte und Kulturkreise“: Die meisten Menschen brauchen den „Kick“ in ihrem tristen Leben - einer holt ihn sich durch wilde sportliche Betätigungen, der andere kuschelt sich in sein Bett ein, holt „Treasure Island“ hervor und beginnt zu lesen (und zusammen mit Jim zu reisen). Damit wird der Abenteuerroman zum Wegweiser in die Welt der Abenteuer und der Träume und lockt auf Entdeckungsreisen. In diesem Sinne ist Heinrich Pleticha (1979, S. 1) zuzustimmen, wenn er sagt:

„Die Menschen wären um einiges ärmer, gäbe es solche Abenteuergeschichten nicht.“

Und dem bleibt nicht viel hinzuzufügen...

Bibliografie:

Arnberger, Erik und Hertha: Die tropischen Inseln des indischen und pazifischen Ozeans. Deuticke, Wien 1988.

Börner, Klaus H.: Auf der Suche nach dem irdischen Paradies. Zur Ikonographie der geographischen Utopie. Wörner, Frankfurt 1984.

Daemmrich, Horst und Ingrid: Themen und Motive in der Literatur. Francke, Tübingen 1987.

Eggebrecht, Harald: Sinnlichkeit und Abenteuer. Die Entstehung des

Abenteuerromans im 19. Jahrhundert. Guttandin und Hoppe, Berlin/Marburg 1985.

Klotz, Volker: Abenteuer-Romane. Sue/Dumas/Ferry/Retcliffe/May/Verne. Hanser, München/Wien 1979.

Schott-Tanich, Sabine: Der ethnographische Abenteuer- und Reiseroman des 19.

Jahrhunderts im Urteil der zeitgenössischen Rezensenten. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie im Fachbreich Germanistik der Universität Gesamthochschule Kassel. Kassel 1993.

Schweikle, Günther und Irmgard (Hg.): Metzler Literatur-Lexikon. Stichwörter zur Weltliteratur. Stuttgart 1984.

Stevenson, Robert Louis: Treasure Island. Penguin, London 1994.

Pleticha, Heinrich: Abenteuerlexikon. Alles über Motive, Inhalte und Autoren alter und neuer Abenteuerbücher. Arena, Würzburg 1978.

von Wilpert, Gero: Sachwörterbuch der Literatur. Kröner, Stuttgart 1989.

von Wilpert, Gero (Hg.): Lexikon der Weltliteratur, Bd. II: Hauptwerke der Weltliteratur in Charakteristika und Kurzinterpretationen. Kröner, Stuttgart 1968.

Excerpt out of 18 pages

Details

Title
Reif für die Insel? Warum Abenteuergeschichten so beliebt sind. Dargestellt anhand von "Treasure Island" von Robert L. Stevenson
College
University of Duisburg-Essen
Course
Hauptseminar Literaturwissenschaft
Grade
gut
Author
Year
2000
Pages
18
Catalog Number
V105815
ISBN (eBook)
9783640040964
File size
438 KB
Language
German
Keywords
Reif, Insel, Warum, Abenteuergeschichten, Dargestellt, Treasure, Island, Robert, Stevenson, Hauptseminar, Literaturwissenschaft
Quote paper
Tina Halberschmidt (Author), 2000, Reif für die Insel? Warum Abenteuergeschichten so beliebt sind. Dargestellt anhand von "Treasure Island" von Robert L. Stevenson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105815

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