Die Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert


Skript, 2001

13 Seiten


Leseprobe


Inhalt

LITERATUR

LERNPUNKTE INDUSTRIALISIERUNG
Einführung
Grundlagen für Industrialisierung
Allgemeines für Europa
Vorbedingungen für Deutschland
Periodisierung und Eingrenzung
Gesellschaftlich-Kulturelle Faktoren

Verlauf der Industrialisierung
Politischen Rahmenbedingungen und historische Entwicklungen in den verschiedenen
Phasen der Industrialisierung
Vorgeschichte bis Deutscher Bund (vor 1815 bis ca. 1820)
Der deutsche Zollverein von 1834 (Zeit von ca. 1820-1850)
Take-off und Reichsgründung (ca. 1860-1890)
Die zweite Phase der Industrialisierung (ca. 1890-1914) -> Hochindustrialisierung

Faktoren und Bedingungen im Einzelnen
Die Bevölkerung
Die Landwirtschaft
Die Textilindustrie
Die Eisen und Stahlindustrie
Die Maschinenbau- und Elektroindustrie
Maschinenbau
Elektroindustrie
Der Kohlebergbau
Die chemische Industrie
Transport- und Narichtenwesen

Literatur

- Kiesewetter, Hubert, Industrielle Revolution in Deutschland 1815-1914, Frankfurt a M.,
- Kiesewetter, Hubert, Das einzigartige Europa, Göttingen,
- Henning, Friedrich-Wilhelm, Die Industrialisierung in Deutschland 1800 bis 1914, Paderborn u.a., 19897

Lernpunkte Industrialisierung

Einführung

- Industrialisierung besserer Begriff, nicht Industrielle Revolution, da langer Prozess (50-

100 Jahre)

- Prämissen und Grundfragen für Betrachtung der Industrialisierung:

- Welche Faktoren waren wichtig ? -> Keine Einzelfaktoren, sondern Faktorenbündel
- Das Verhältnis Staat <-> Regionen -> Nationalstaat ist ungeeignet für Vergleich, weil Entwicklungen regional unterschiedlich

- Modelle für Verlauf der Industrialisierung :

- Zur Einordnung des zeitlichen Ablaufes gut geeignet: Take-off-Model -> Anlaufphase: Bündelung von Faktoren -> wenn nötiges Faktorenbündel erreicht -

> Industrieller Take-off (Industrialisierungsquote über 10%)

ƒ- 1780...1800...1820...1840...1860...1880...1900...1920...1940…1950
ƒ- Anlaufphs.→….Take off ⊕ Zeitalter des Massenkonsum
ƒ- Anlph..→...Take off ⊕ Zeitalter des Massenkonsum
ƒ- Für jedes Land unterschiedlich : oben GB, unten D
ƒ- Wichtig für Take-off -> Landwirtschaft muss alle ernähren -> zuerst Modernisierung der LW -> Arbeiter aus LW werden freigesetzt
ƒ- Dann: Reifestadium -> weitere Erhöhung der Investitionen (10%) -> neue Techniken -> neue Industriezweige
ƒ- Dann: Massenkonsum -> Facharbeiteranteil steigt -> Städte wachsen -> Konsum-Gesellschaft entsteht

- Wichtig besonders für Deutschland: Grosse regionale Vielseitigkeit prägte Wachstum

- Deshalb Take-off Modell nicht für Gesamt-Deutschland zu verallgemeinern, da regional unterschiedliche Entwicklung -> Faktorenmodell -> Regionen betrachten!

-> welche Faktoren-Bündel haben in welcher Region zum Take-off geführt ?

Grundlagen für Industrialisierung

Allgemeines für Europa

- Neuer Geist im Denken -> Kapitalistischer (Max Weber: Die calvinistische Ethik und der Geist des Kapitalismus) -> Reich und religiös kein Gegensatz mehr, teilweise sogar gegenteilig -> Heraushebung der Leistung
- Individuum ebenfalls mehr Bedeutung -> Kreativität steigt
- Institutionalisierung der Wissenschaft
- Aufstieg von Nationalstaaten -> Vereinheitlichtes Recht, Normen, Handel
- Bevölkerungsexplosion

Vorbedingungen für Deutschland

Periodisierung und Eingrenzung

- Eingrenzung der Industrialisierungsphase auf 1815-1914

- Endpunkt 1. Weltkrieg 1914

- Anfangspunkt schwerer zu bestimmen:

ƒ- 1789 eigentliches Ende des MA mit französischer Revolution
ƒ- 1803/06 Ende des hlg. römischen Reiches Deutscher Nation -> Flickenteppich der Regionalstaaten blieb
ƒ- Erst über den Rheinbund 1806 bis zum Deutschen Bund 1815/16 reduzierten sich Staaten
ƒ- 1815/16 sind im Deutschen Bund mit Österreich noch 39 deutsche Staaten verblieben -> wesentlich weniger -> hielt sich ungefähr bis nach 1. Weltkrieg -> Grundvoraussetzung -> deshalb hier Ansatzpunkt für Beobachtung der Industrialisierung in Deutschland möglich -> wäre in anderer Regionszusammensetzung anders verlaufen -> Regionen wichtig
ƒ- = 1815-1914 Zeitalter der Industrialisierung als „Rahmen“

- I. hat in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingesetzt -> deshalb bei Betrachtung der I. in Deutschland besonderes Augenmerk auf Regionen

- Aufgrund unterschiedlicher Entwicklung in Regionen -> Herausarbeitung der Faktoren: Welche Faktoren waren notwendig, um I. in den einzelnen Regionen in Gang zu setzen, bzw. warum das Fehlen von einigen durch andere ersetzt werden konnte und teilweise nicht

Gesellschaftlich-Kulturelle Faktoren

- Wichtig: Protestantische (Calvinistische) Ethik

- Selbstverwirklichung, Fähigkeiten ausspielen, Gewinn machen ->
- Alter Kapitalismus (Geld Anhäufung) + neuer Aspekt der Investitionen (zum Gewinn machen) = Moderner Kapitalismus (Multiplikator Theorie)
- -> neues System in Deutschland

Bevölkerungsexplosion in England -> strahlt aus auch auf Kontinent

Verlauf der Industrialisierung

Politischen Rahmenbedingungen und historische Entwicklungen in den verschiedenen Phasen der Industrialisierung

Vorgeschichte bis Deutscher Bund (vor 1815 bis ca. 1820)

- Französische Revolution und Napoleon + Reaktion auf ihn ist wichtiger historischer Wendepunkt für Industrialisierung -> Veränderungen:

- A) Nach und nach Auflösung der Ständeordnung, Zünfte, Vorrechte von Städten, langsamer in Deutschland: Bauernbefreiung (Beispiel hierfür Preußische Reformen) → nur durch diese Elemente Loslösung von reiner Existenzerhaltung zur kapitalistischen Wirtschaft möglich

- B) Sorgte sekundär für späteren Zusammenschluss des Flickenteppich Deutschlands -> Wegfall von Hemmnissen

- England eigentlich weit voraus !

- Vor 1815: Kontinentalsperre Napoleons gegen England bewirkte Wegfall englischer Importe -> Plötzlich Warenproduktion IN Kontinentaleuropa (aber teuer)

ƒ- Aber England produzierte auf Lager + Schmuggel -> Industrie bricht weitgehend wieder zusammen -> erst durch Kriegs/politische Faktoren wieder aufstieg ! ->

- Vor 1815 auch zu großer Flickenteppich an Staaten und damit Normen etc. in Deutschland -> Zollgrenzen blockieren Handel -> Ganz andere Ausgangssituation als andere Staaten -> Deutscher Bund einigt viele Gebiete -> günstigere Bedingungen -> Beispiel Mittelgebirge: hier vorher alle damals wichtigen Faktoren an einem Ort (Erz, Wasser, Holz) -> nach Einigung wurden sie zu Armutsregionen, weil Handel möglich war und so andere Regionen günstiger an Rohstoffe kamen -> Verlagerung des Gewerbes in Ebenen

- Staat als Faktor ohnehin wichtig -> die einzelnen deutschen Staaten haben stark eingewirkt (wenn auch nicht Wirtschaftspolitik wie heute) -> Gewerbliche Reformen, Rechtsverfassungen, Darlehen, Bau von Infrastruktur, Bildungseinrichtungen... -> auch hier regional unterschiedlich -> vielfach auch unwirksam -> nur langfristig wirklich wirksam !

- Dennoch bis in die 30er-Jahre nur spärliche Industrialisierung

- Bevölkerung nahm zu -> Landwirtschaft aber nur langsam (erst richtig in 50er- 80er-Jahren)-> Hunger -> Aber auch: keine überhastete Landflucht, weil langsame Erhöhung der Anbauflächen -> mit der langsam aufkommenden INTENSIVEN kaufmännischen LW-Nutzung auch Ertragssteigerung
- Arbeiter und Handwerker (auch, wie erwähnt durch Einbruch nach Ende der Kontinentalsperre 1815) sehr schlecht bezahl -> Weberaufstand noch 1844

- Einige Unternehmer wagten zwischen 1815-1840 den Übergang zur industriellen Produktion von Kohle, Eisen und Maschinen -> sammelten Infos aus England, holten Maschinen + Fachleute ->

- Deutscher Markt aber noch eng umgrenzt -> erst 1835 war größerer Teil der Ausfuhr NICHT-agarisch

- Unternehmer selbst, unterstützt von verschiedenen Faktoren, haben Industrialisierung vorangetrieben

- Mit harter (tlw. Fast erzwungener - so niedrig waren Löhne) Arbeit

Der deutsche Zollverein von 1834 (Zeit von ca. 1820-1850)

- Preußens Zollgesetz 1818 -> Aufhebung von Binnenzöllen -> Staatliche Einwirkung hier zu sehen

- -> Zollvereine erst getrennt (Süd, Mitte, Nord), dann 1834: DEUTSCHER ZOLLVEREIN !!! -> ökonomischer Dammbruch, da enorme Verbesserung für Handel und Produktion -> eine der wirksamsten staatlichen Maßnahmen

- Zollstreit: Schutzzoll oder Freihandel

ƒ- Entscheidung: Freihandel -> bedeutete zunächst harte Konkurrenz und viel weiteres Elend
ƒ- Aber: billige Einfuhr von Vorprodukten und Maschinen ließ eigene Industrie konkurrenzfähiger werden

- Technische Entwicklungen in dieser frühen Phase von großer Bedeutung -> vielfach hinkte Deutschland hinterher -> nur Unternehmen, die WEITERENTWICKELTEN waren konkurrenzfähig

- Beispiel Eisenproduktion: Hochöfen in England stellten, mangels Holz, auf Koks statt Holzkohle um -> Produktivitätssteigerung
- Bis in die 40er-Jahre blieben Deutsche in technischer Entwicklung zurück

ƒ- Teilweise auch wegen Mangel an qualifizierten Arbeitern -> technische Entwicklung hauptsächlich handwerkliche Leistung am Anfang
-ƒ Staatlich geförderte Verwissenschaftlichung griff erst später -> dann aber aufgrund des vorher herrschenden Mangels umso mehr -> starke technische Bildung -> erst um 1900 war Punkt erreicht, wo wissenschaftliches Potential einer Firma über wirtschaftlichen Aufschwung bestimmte -> der dann hohe Standart einer der wichtigsten Vorteile Deutschlands später!

- 1847 wurde zum letzten mal in der Deutschen Geschichte eine Wirtschaftskrise durch Missernte ausgelöst

- Schon 1844 Konjunktureinbruch -> Spekulationen an Berliner Börse mit Eisenbahnaktien Zusammengebrochen
- Ende der Flauten-Phase erst mit Beginn der 70er-Jahre

- Durchbruch zur Industrialisierung aber vor allem durch neues Produkt: Eisenbahn !

- Indiz: Bis 1840 waren über die Hälfte aller Investitionen in die LW geflossen

- Danach Anstieg von Verkehrsinvestitionen (Eisenbahn)

ƒ- Zwischen 1840 und 1849 Bau von 6500 km Eisenbahnstrecke -> erste zwischen Fürth und Nürnberg (1835) -> Führungssektor
ƒ- Vorwärts und Rückwärtskopplungseffekte ->
ƒ- Vorwärts: Angebotspreise und Produktivität zum Beispiel der Eisen-, Maschinen und Waggonbauindustrie grundlegend verändert
ƒ- Nach Hinten: Aufschwung für Kohlen-, Maschinen und Holzindustrie

- -> Ungeheure Eskalation der Nachfrage setzte ein: Zwischen 1849 und 1864 gingen über 50% der Eisenproduktion in die Eisenbahn

- Transportleistungen vervielfachten sich als Effekt ebenfalls

- Eisenbahn erhöhte Produktivität, Mobilität

- Somit in den 1850er und 1860er Jahren allgemeiner Anstieg des Industrialisierungsgrades -> Überwindung der Rezension aber erst Anfang der 70er-Jahre
- Wichtig aber: Regionale unterschiede: Der größte Teil Deutschlands nur indirekt von Auswirkungen betroffen -> Ruhrgebiet, Berlin, Sachsen, Oberschlesien wuchsen viel schneller
- Kapital für Firmengründungen wurde zum großen Teil in Deutschland selbst gesammelt (aber auch F, GB, Belgien)

Take-off und Reichsgründung (ca. 1860-1890)

- Zwei Elemente vorherrschend VOR der Reichsgründung

- Ökonomischer Liberalismus
- Aber: wenig liberale Strömung Preußens

- Krimkrieg sorgte für starke Nachfrage

- Dann 1857-1859 letzte „vorindustrielle“ Wirtschaftskrise -> Deutsche merken erstmals, dass es Zyklen gibt

- Danach wieder Aufstieg bis zur Gründerkrise 1873

- Gleichzeitig zu diesen konjunkturellen Entwicklungen: Entwicklung der Arbeiterfrage o Immer mehr Landarbeiter in die Städte

- Strengere Überwachung in Betrieben -> Fabrikordnungen

- -> Arbeiter beginnen sich zu organisieren -> Arbeitervereine

ƒ- 1863 Verbund deutscher Arbeitervereine (marxistisch) ->
ƒ- 1869 in Eisenach SPD Gründung
ƒ- Programm SPD hauptsächlich marxistisch -> auch KOMINTERN

- In den 60ern allgemeiner Aufwärtstrend: Innerhalb von 50 Jahren hatte sich industrielle Lücke zu England schon deutlich geschlossen -> kurz nach 1871 sank Anteil der Agrararbeiter unter 50% -> Verlagswesen (Heimarbeit) ging schon seit 1850 zurück

- In den 60er-Jahren langsam Gleichgewicht zwischen Bevölkerungsvermehrung -> Arbeitsplatzangebot -> Produktionswachstum
- Landflucht und Industrialisierung glichen sich aus

- Zwar verbesserten sich Löhne und Lebensstandart der Arbeiter langsam, aber immer

wieder unkalkulierbare: Kleinere und größere Konjunkturelle Rückschläge -> Schwankungen blieben dauerhafte Bedrohung

- Noch keine stabile Wirtschaft

- 1871 REICHSGRÜNDUNG

- Reich zunächst in Kompetenz schwach <- Nationalstaaten wollten keine Kompetenzen abgeben -> Monarchie auch immer noch an der Macht -> Bürgerrechte zwar von oben verliehen, aber recht fortschrittlich (allgemeines, freies Wahlrecht
- Trotzdem: Erheblicher wirtschaftlicher Erfolg -> einheitliches Zoll + Handelsgebiet -> Wunsch vieler Bürger

- -> Gründerboom (Gründerjahre) 1871-ca. 1873

- durch Kriegsentschädigung Frankreichs an das Reich -> große Summe -> strömte in deutschen Wirtschaftskreislauf -> Investitionen -> z. Tl. Stark spekulative Züge

-ƒ Staat hatte sich weitgehend von Aktienaufsicht zurückgezogen -> kühne Firmengründungen und abenteuerliche Aktienspekulationen

- -> zunächst Boom, aufbauend auf Hochkonjunktur der 60er-Jahre -> Profitstreben

-> Gründung vieler AGs -> Aktienkurse und Handelsvolumen stiegen unverhältnismäßig (reichten nicht an Wert der Unternehmen heran) -> Parallele zu Neuem Markt heute

ƒ- auch psychologisch: wirtschaftlicher Optimismus

- Insgesamt: Zwei wilde Gründerjahre -> schneller Reichtum gesucht ->

- Dann aber: Große Depression 1874-1877

- Börsenkrach !!! -> Kurse fielen -> Finanzierungsschwierigkeiten

-ƒ Auch Banken teilweise in Liquiditätskrisen

- Auch die vergleichsweise große Nachfrage nach Materialien und Maschinen...sowie gestiegener Konsum reichte nicht aus, die rasch wachsenden Produktionskapazitäten auszulasten

- Preise und Löhne sanken, Arbeitslosigkeit stieg

- Auch internationale Verflechtungen mit Krisen in USA wirkten ein

- Zugleich Zeit sozialer Unruhe

- Rückgänge der Produktionsmengen nur in Jahren 1874-77 und 1886 -> also keine Dauerkrise bi 1896 (wie manchmal behauptet) -> aber naturgemäß nicht mehr so hohes Wachstumsniveau wie vorher

- Effekt der Krise : Angenommene Bedrohung, aber auch Wiederbelebung der deutschen Industrie von außen ->

- Z.B. Gute Ernten in USA -> Billige Getreideeinfuhr o Hochkonjunktur in Frankreich

ƒ- -> Protektionismus entwickelte sich als neue Strömung: Einfluss des Auslands verringern (z.B. Getreide aus USA)

-ƒ Forderung nach Zöllen <- auch der vorher liberalen Schwerindustrie

- Gründung des ersten Industriellenverbandes „Centralverband deutscher Industrieller“ hatte diese Forderung 1876

-ƒ Umkehr des ökonomischen Gesichtes: Von Freihandel zu Schutzzoll o -> Zu dieser Zeit Industrialisierung Deutschlands auf der Kippe -> Agrar- oder Industriestaat

-ƒ Einige Regionen betrieben nachfrageorientierte Landwirtschaft -> hier relativer Wohlstand -> aber auch in LW Bedrohung durch billige Einfuhr - > Forderung nach Schutzzöllen

- Vorab Info: Schon Bismarck-Hochzeit

- Bruch B. mit Nationalliberalen -> diese Zerbrach auch nachdem 1879 Schutzzollpolitik im Reichstag gewann -> Bündnis von Schwerindustrie und LW wegen Schutzzöllen „Stahl und Roggen“
- Attentat auf Kaiser -> Chance für B. Sozialistengesetze gegen Sozialisten durchzubekommen (78-90)
- Kulturkampf

- Besonderheiten Deutschlands in dieser Phase:

- Patentgesetzgebung und Markenschutz im Gesamtreich (vorher Einzelstaatlich)

- Deutsches Reich Vorreiter in Sozialgesetzgebung

ƒ- Bismarcks Ergänzung seiner Industriefreundlichen Politik -> wollte Arbeiter mit Kapitalisten aussöhnen (adlig-patriarchalische Ansichten)
ƒ- Krankenversicherung -> Sozialversicherung (Kranken, Unfall, Alter) 83-89
ƒ- Genossenschaftssystem breitete sich aus

- Langfristig Grundlage für Regelung gesellschaftlicher Konflikte

- Kolonialpolitik:

ƒ- Rotz

Die zweite Phase der Industrialisierung (ca. 1890-1914) -> Hochindustrialisierung

- Politischer Einschnitt: Bismarcks Entlassung 1890

- Nicht-Erneuerung des Rückversicherungsvertrages mit Russland

- Dann wieder: Großer Konjunkturaufschwung von 1894(1890)-1913 o Nur zwei kurze Einbrüche 1902/03 und 1907/08

- Industrielle Produktion verdreifachte sich o Kapitalbestand UND Konsum wuchsen

- Wichtig: Nicht Fortsetzung alter „Konjunkturschwankungen“ sondern Modernisierung der Industrie in Deutschland ->

- Besonderheit: Deutschland entwickelte im Gegensatz zu anderen Staaten „Schlüsselindustrien“ weiter

ƒ- Chemie-, Elektro- (Nachrichtentechnik, Starkstromtechnik) Feinmechanik, Motorenbau
ƒ- England konzentrierte sich auf alte Industrien

- Wichtig bei Betrachtung: komplizierte Querverbindungen zwischen den Branchen o Hier sind Regionen entscheidend:

ƒ- Zwar wuchsen Oberschlesien und Ruhrgebiet weiter, aber die MACHT der Schwerindustrie verhinderte Ansiedlung von Zukunftsbranchen -> Nachteile bis heute
ƒ- Neue Führungsregionen:

- Z.B. Baden-Württemberg -> Elektro, Maschinenbau, Fahrzeugbau

- Köln, Wuppertal+Frankfurt+Ludwigshafen -> Chemie

- Und Bildung:

ƒ- 1. technische Uni 1825 in Karlsruhe -> Ausbreitung
ƒ- Ab 1895/96 als Hochschulen anerkannt
ƒ- Überangebot an Technikern auf Arbeitsmarkt
ƒ- Kommen in Betriebsforschung unter -> gering bezahlt aber Prämien für Patente ->
ƒ- Enorme Entwicklungsschritte -> Auch für alte Industrien (Kohle-> Ertragssteigerung durch Tiefenabbau, oder: Stahlherstellungsverfahren Thomas -> Spezial-Legierungen)
ƒ- Deutsche beherrschen Weltmarkt !

- Beispiel hierfür: 1878 Englischer Merchandise-Act: „Made in Germany“ -> ging später nach hinten los!

- Standardisierung von Produktionsabläufen notwendig um durch höhere Stückzahlen Kosten zu senken -> immer größere Unternehmen entwickelten sich, weil konkurrenzfähiger

- Zusätzlich überforderte Investitionsbedarf der Modernisierungswelle viele „Familienbetriebe“ -> Großbanken entstanden, die solche Summen bewältigen konnte

- Neue Strategien um Kapitalrisiko abzuschwächen: Horizontale (Betriebe mit gleicher Produktion) und Vertikale (alle Produktionsabläufe in einem Betrieb vereint) Verschmelzung -> Konzentration

- Wo in einem einzelnen Unternehmen dies nicht möglich war: Firmenzusammenschlüsse hauptsächlich durch Kartelle (Absprachen über Menge und Preis) und Syndikate (gemeinsames Verkaufsbüro) -> Keine komplette Verschmelzung (Trusts) wie in USA -> Betriebe weiterhin eigenständig

- Rolle der Banken stieg in diesem Abschnitt der Industrialisierung stark an:

- Enge Bindung an Banken sicherte Unternehmen in Expansionsphasen und Krisen ab

ƒ- Auch bei Außenhandel, der immer wichtiger wurde, halfen ausländische Filialen der Banken
ƒ- Langsam auch Trennung von Kapitalträger und Firmenführung

- Rolle von Verbänden (Industrie) weitgehend negativ -> Verbindung von Staat und Wirtschaft

- Bilanz der Hochindustrialisierung: Vor dem ersten Weltkrieg war Deutschland moderner Industriestaat geworden

- LW verlor weiter an Bedeutung
- Relativ niedrige Arbeitslosigkeit
- Sozialprodukt pro Kopf stieg zwischen 1875 und 1900 um 40 % und bis 1914 nochmals um 23%
- Verbesserung der Lebensumstände
- Auch politisches Gewicht stieg (Im Zeitalter des Imperialismus von großer Bedeutung)

Faktoren und Bedingungen im Einzelnen

- Warum Aufstieg Deutschlands ?
- Hier nicht Nationalstaatskonzept sondern Regional- und Faktorenanalyse !

Die Bevölkerung

- Allgemein Bevölkerungs“explosion“ wichtiger Faktor

- Aber Bevölkerungsentwicklung regional unterschiedlich

- Wichtig hierbei immer die BevölkerungsDICHTE

ƒ- Bei über 100 Einwohner pro qkm = Industrialisierte Region

- Bevölkerung stieg durch Demographischen Überhang : Unterschied zwischen Geburten und Sterberate = Zuwachs

- Hierbei hatte auch Heirats-Alter-Verschiebung Einfluss

- Medizin verbesserte sich zunehmend

- Modell von Malthus mit Bevölkerungsfalle : Bevölkerung wächst, aber LW kann nicht mithalten -> Irgendwann Gau ! (Bev. Geometrisch, LW arithmetisch)

- Hatte Produktivitätssteigerung der LW nicht bedacht

- Chemische Düngung

- Land -> Stadt-Bewegung

- Städte wuchsen + mehr Städte -> wurden zu Zentren für Industrie, Kultur, Banken...

- Auswanderung

- Förderung UND Behinderung durch Regierungen
- Auswanderung als Ventil für Krisen

Die Landwirtschaft

- Auch LW hat „revolutionären“ Prozess durchgemacht

- 1804 noch 80% der Bevölkerung Preußens in LW

- Regionalstaatlich unterschiedliche Systeme der „Feudalherrschaft“
- Merkmal: Unfreiheit und Abhängigkeit -> Hemmte Entwicklung einer produktiven LW -> kein Anreiz -> Subsistenzwirtschaft

ƒ- Dreifelderwirtschaft noch verbreitet

- Entscheidender Schritt: Stein-Hardenbergschen Reformen ab 1807 in Preußen

- Agrarreform von oben mit „Bauernbefreiung“ stieß jedoch auf Widerstand des Adels -> Regelung der Entschädigung der Gutsherren durch freikaufende Bauern entstand -> 1821 Gesetze über Gemeinheitsteilung und Ablösung der Dienste

-ƒ Lange Zeit des Abzahlens -> die meisten blieben zunächst in Abhängigkeit
ƒ- Kleine Bauern wurden vielfach zu Landarbeitern die später in die Industrie
-abwanderten
ƒ- Gutsherrliche Gerichtsbarkeit blieb bis 1848/49 in Preußen

- Dennoch ist Agrarreform VORAUSSETZUNG für Industrialisierung

ƒ- Rationale Wirtschaftssysteme, Kommerzialisierung waren der Erfolg !
ƒ- Nur diese Erfolge konnten auch die Malthus-Falle überwinden

- Agrarreformen ebenfalls regional unterschiedlich von Zeit und Art -> Ergebnis

- Veränderungen in der LW im 19 Jh.:

- Vermehrung der Anbauflächen durch Einbeziehung von Brachen, Rodungen...

- Rationalisierung der LW durch Agrarreform und Agrarwissenschaftler

ƒ- Liebig und chemische Düngung (nach 1840)
ƒ- Genossenschaftswesen

- Produktionsentwicklung (regionale Unterschiede): 1815-1830 schlecht, dann

1830-1850 Konjunktur, nach Einbrüchen 48/49 (Revolution, Kartoffelkrankheit) geriet LW in Wachstumsstrom der Industrialisierung, während großer Depression sanken Preise -> Schutzzoll-Forderung, Siegeszug der Kartoffel

- Bereitschaft zur chemischen Düngung nur langsam

- Auch Mechanisierung nur langsam (im Vergleich mit USA und England)

- Fleischkonsum stieg

Die Textilindustrie

- Eng mit Handwerk und Landwirtschaft verbunden -> deshalb nicht einfach zu Differenzieren und Zuzuordnen (angeschlossene Bleichereien...)

- Vor 1815 war TXI zweitgrößter Industriezweig nach LW

- Damals noch 10 Spinner für EINEN Weber, während in England schon Maschinen

Spinnen übernahmen -> teilweise Garnmangel in D.

- Leinenindustrie:
- Leinengewerbe in D. stark entwickelt (Oberlausitz, Schlesien, Schwaben, Westfalen)
- Großer Export
- Krise ab 1815 (auch durch Aufkommen der Baumwolle und Festhalten an Handspinnerei) -> technologisch rückständig -> Dauerkrise mit Höhepunkt in den 40er-Jahren
- Leinengewerbe starb nach und nach in der Industrialisierung fast aus

- Wolle:

- Entwickelte sich aus LW -> Schafszucht
- Wolle zwar besser als andere Stoffe, aber auch teurer o Wichtiger Einschnitt: Einfuhr spanischer Merinoschafe
- Aber auch in Wollindustrie nur langsame Mechanisierung (Bedarf konnte trotzdem gut aus eigener Produktion gedeckt werden) -> Erst mit Gründerkrise wachsende internationale Konkurrenz -> stärkere Mechanisierung
- Zentren: Preußen und Sachsen

- Baumwolle:

- Wurde in Industrialisierung hereingerissen

- Obwohl schon vorher in Mischungen vorhanden erst Siegeszug mit Mechanisierung -> erste in D. Cromford 1783

- Ausbreitung von Jennies während Kontinentalsperre -> danach allerdings wieder Einbruch

- Nach Zollvereinsgründung Ausbreitung der Mechanisierung in Baden, Württemberg, Bayern -> immer noch weit entfernt von Englischen Verhältnissen

-ƒ Sachsen technologisch rückständig, obwohl bedeutenste Textilregion

- Insgesamt hatte Baumwollindustrie zwar stärker industrialisiert als alle anderen Textilsparten, aber die Bedeutung für den Industrialisierungsprozess war eher geringer als in England

- Seide auch -> Rheinland führend

Die Eisen und Stahlindustrie

- Frühe Ausgangsregion für Eisenindustrie: Oberschlesien -> staatlich gefördert -> Gutsherren hier Unternehmer -> technisch fortschrittliche Montanregion (relativ zu anderen D.-Regionen gesehen)

- Ausreichend Kohle und Eisenerz vorhanden -> rasche Expansion Ende des 18 Jhd.

- Zu Beginn des 19. Jhd waren Produktionsstätten weit gestreut -> entweder in Mittelgebirgen oder an Flüssen

- Für Streuung drei Faktoren: 1. Verwendung von Wasserkraft, 2. billige Beschaffung von Holz, 3. räumliche Nähe zu Eisenerz
- In keiner der alten kleingewerblichen Gebiete (bayrische Rheinpfalz, Saargebiet, Mittelrhein, Sauer- und Siegerland) hatte sich bis zur Jahrhundertmitte auch nur Ansätze von schwerindustrieller Ballung herausgebildet

- Eisenbahnbau beschleunigte dann die Modernisierungswelle (Steinkohle, integrierte Walzwerke...), die in England schon früher eingesetzt hatte, ab de 30er-Jahren

- Vor 50er-Jahren wurde deshalb häufig ausländisches Eisen weitergearbeitet, in 50er- Jahren entstanden viele Hochöfen in Ruhrgebiet selbst

- Mitte des Jahrhunderts begannen Schlesien und Rheinland mächtige Montanindustrie aufzubauen, während alte Zentren in Oberpfalz + Amberg verfielen o Typische Verlagerung von Zentren geht weiter->

- In 60er-Jahren grundlegende Veränderung der Stahlindustrie -> räumlicher Strukturwandel

- Bis auf Schlesien wurden alle traditionellen Zentren durch neue, moderne verdrängt
- Nähe zu Steinkohle verringerte Transportkosten (Kohle teurer zu Transportieren wegen spezifischen Gewichtes)

- 1876 hatte Deutschland schon den dritten Platz weltweit in der Roheisenproduktion erreicht, 1903 überholte man in beidem noch England

- <- Entscheidend für diese Entwicklung war die Entstehung von schwerindustriellen Eisen- und Stahlregionen -> Ruhrgebiet, nach 1871 auch in Elsaß-Lothringen

- Ruhrgebiet noch Anfang des Jahrhunderts praktisch bedeutungslos -> 1911 50% der Gesamtproduktion

- Vertikale Konzentration hier ebenfalls wichtig

- Und technologische Veränderungen

ƒ- Puddeln, Frischen → Hochöfen→ von Holzkohle auf Steinkohle → Bessemer Birne

- Auf Basis dieser Veränderungen entstanden in Kohlerevieren unglaublich große Konzerne -> späteres Problem des Ruhrgebietes beim Strukturwandel

- Lothringens Eingliederung als Wachstumsmotor

- Weitere Konzentration der Industrie im letzten Zyklus 1895-1913 -> Kartelle, Syndikate, Verbände (besonders im Ruhrgebiet) -> sogar Einfluss auf Politik und Städtebau

Die Maschinenbau- und Elektroindustrie

Maschinenbau

- Starker Einfluss auf handwerkliche Produktion

- Auch hier technische Entwicklung wichtig, denn erst mit der Dampfmaschine kam der entscheidende Durchbruch dieser Industrie (Watt)

- Zuerst Anwendung im Bergbau (Wasser abpumpen)

- In Deutschland selbst gibt es erst ab 1820 Dampfmaschinen-Konstrukteure -> anfänglich rekrutiert aus spezialisiertem Handwerk

-ƒ Auch Proteste (Ludditen) gegen Maschinen, als Arbeitsplatzvernichter o Immer neue Arten und Anwendungsgebiete entstanden im LAUFE DER Zeit

- Bis 1876 produzierte Deutschland noch schlechtere Qualität als USA ->

- USA hatte austauschbare Teile als besseres System
- Erst in den 80er-Jahren kam in Deutschland das „Universal-System“ auf -> Sockel war immer gleich

- Regionale Zentren entstanden:

- Ausgangspunkt war teilweise Textilmaschinen
- Regionale Differenzierung -> Einerseits in industriellen Zentren und auch -> günstige Transportbedingungen, Nähe zum Markt, Bedarf an gelernten Arbeitern -> Wurde immer mehr städtische Industrie -> Berlin, Halle, Leipzig, Dresden, Nürnberg, München, Köln...
- Oder Eisenbahn: Borsig soll in Schlesien 1825 Dampfmaschinen bauen -> Lokomotiven-König

- Ab den 50er-Jahren Aufschwung -> immer weiter regionale „Entzerrung“

- Maschinenbau als Führungssektor ->

- Wohl letzter Sektor, der Nachfragesteigerung durch mehr Arbeitskräfte und nicht durch größere Produktivität entgegensteuerte
- Nicht so starke Konzentrationstendenzen wie in Eisenindustrie (auch wegen Vielfalt der Produkte) -> durch nicht so starke Spezialisierung auch nicht so starke Kartellbildung (keine Monopole)

- Besonders wichtig: Lokomotiven und Dampfschifffahrtsbau !

Elektroindustrie

- Phänomen der Elektrifizierung war etwas ganz Neues

- Führte ÜBERALL zu Veränderungen ->

- Immer mehr Fabriken im Elektrische Maschinen-Bereich

- 2 wichtige Ebenen: Drehstrom + Starkstrom (transportierbar)

- Verdrängung von Dampfmaschinen

- Zentren: Berlin und Nürnberg -> entscheidende Faktoren: Regierungs- und Banknähe (und andere Auftraggeber) -> dann Ausbreitung: Fast in jeder größeren Stadt eine Fabrik

- Deutschland wurde FÜHREND im Elektro-Bereich -> auch durch ständig neue Entwicklungen -> Dies ist Grundstein für gute Position in der Hochindustrialisierung

- 1925 waren schon 75% der Deutschen mit Strom versorgt

Der Kohlebergbau

- Prinzipiell der älteste Gewerbezweig überhaupt

- Industriell aber hauptsächlich Steinkohle wichtig -> ohne Steinkohle wäre Industrialisierung nicht weit gekommen -> Entscheidender REGIONALER Faktor

- Preußen hatte im Deutschen Gebiet die größten Kohlevorkommen (Glück beim Wiener Kongreß (1814/15): Norden Sachsens und Rheinland + Westfalen ging an Preußen) -> Förderung stieg im Verlauf der Industrialisierung stark an

- Industrien siedelten sich an Abbaustädten an: Erz geht zur Kohle

- Besonders Eisenindustrie
- Ruhrgebiet wird ab Mitte des Jarh. Führungsregion -> durch Kohle zum Industriezentrum
- Steinkohle als wichtigste Ressource hat Nachwirkungen bis heute
- Massen von Arbeitern strömen ins Ruhrgebiet (50% aus Polen und Ostgebiete) -> Schmelztiegel für Bevölkerungsgruppen
- Kohle-Syndikate entstanden -> Ziel: Beseitigung der Konkurrenz -> Diktierten Verkauf

Die chemische Industrie

- England war auch hier zunächst wieder Vorreiter

-ƒ Bedarf für Textilindustrie (Bspw. Bleichen) -> löste sich dann aber als eigener Zweig

- Deutschland nutzte seine Vorteile als Nachzügler -> praxisnahen Forschung

- In der zweiten Hälfte des 19 Jhd. immer größere Konzentration

- Vorteile Deutschlands:

ƒ- Große Flüsse (hoher Wasserbedarf)
ƒ- Keine Kleingewerbliche Tradition -> völlig neues Fundament
ƒ- Forschungszweige wurden in Industrieunternehmen integriert

- Zusatzverdienst für Chemiker durch Patente war Anreiz -> viele Patente -> Aushebelung der ausländischen Konzerne

- Chemie wird auch immer stärker in LW eingesetzt

- Aufstieg der deutschen chemischen Industrie zur WELTMACHT

Transport- und Narichtenwesen

- Grundvoraussetzung von entwickelten Wirtschaftssystemen -> ohne Transport- und Narichtenwesen ebenfalls stecken bleiben der Industrialisierung

- Pferde-Transport war viel zu teuer (gebräuchlich vor Eisenbahn war Postwagentransport)- > vor allem für Massen-Güter -> vom Normalbürger nicht zu bezahlen ->

- Zur Verbesserung der Lage mussten neue Chausseen gebaut werden - trotz einsetzendem Eisenbahnbau

- Mit Eisenbahn gerät Frachtfuhrwerk in die Krise -> weil immer noch zünftisch, teurer und hatte gleiche Strecke wie die Eisenbahn

- Auch Flussschifffahrt war nicht groß ausgebaut

ƒ- Zollprobleme

ƒ- Stapelrecht der Städte -> komplette Entladung

ƒ- Wiener Kongress versuchte Hindernisse zu beseitigen: Ab 1821 Fluss- Akten -> für freieren Warenverkehr

ƒ- Seeschifffahrt VOR Kontinentalsperre gut -> danach Zusammenbruch -> erst ab 1846 wieder positiv -> erneuter Zusammenbruch durch amerikanische Billig-Transporte von Getreide -> Aufbau durch Reichs- Schifffahrtsförderung -> größter Rivale bis 1. Weltkrieg England

- Ab Mitte des 19. Jhd. gab es riesigen Transportbedarf

- EISENBAHN DER FÜHRUNGSSEKTOR der deutschen Industrie

ƒ- Gleichklang von Entwicklung der Eisenbahn und Industrie
-ƒ Vorwärts- und Rückwärtskopplungen
ƒ- 1835 erste Strecke Nürnberg-Fürth -> eher Experiment,, da alles aus England
ƒ- Strecke Leipzig-Dresden war wichtiger Zündfaktor
ƒ- Aber auch große Opposition gegen Eisenbahn
ƒ- Teilweise Probleme mit den Regierungen der Regionen
ƒ- Wichtiger Schritt hier : 1840 Exproprationsgesetz -> zur Enteignung beim Bahnbau
ƒ- Bismarcks drängen auf deutsche Staatsbahn scheiterte zwar, aber immer mehr Privatbahnen wurden vom Staat aufgekauft
ƒ- Um 1910 hatte Deutschland dann das größte europäische Bahnnetz

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Details

Titel
Die Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert
Hochschule
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Veranstaltung
Skript zur Magisterprüfung in Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Thema: Industrialisierung
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V105764
ISBN (eBook)
9783640040476
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Gegliedertes Lernskript zur Magisterprüfung im Themenbereich Industrialisierung. Überblick auch für Referate oder Arbeiten geeignet.
Schlagworte
Industrialisierung, Deutschland, Jahrhundert, Skript, Magisterprüfung, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Thema, Industrialisierung
Arbeit zitieren
Tobias Pott (Autor:in), 2001, Die Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105764

Kommentare

  • Gast am 13.3.2007

    SEHR SCHÖN.

    Klasse Zusammenfassung

  • Gast am 14.7.2003

    Kurze Zusammenfassung - gute Übersicht.

    Gut für eine kurze Übersicht. Inhaltlich korrekt und fundiert.

  • Gast am 4.7.2003

    Als Lernskript brauchbar.

    Es sollte mehr Skripts dieser Art veröffentlicht werden. Manchmal sind die hilfreicher als ganze Arbeiten.

  • Gast am 6.4.2003

    Vielen Dank!.

    Vielen Dank! Deinen Zusammenfassung ist wirklich gut! Auch ich habe in gut einer Woche eine Prüfung zu diesem Thema...dann werde ich sehen, ob es mir geholfen hat ;-)

  • Gast am 12.5.2002

    Danke!!.

    Danke!!

    Diese Zusammenfassung war eine Rettung in letzter Sekunde. Meistens hat man nicht viel Zeit, um mit den Quellen so gründlich auseinanderzusetzen. Deshalb braucht man eine kompetente Zusammenfassung.

  • Gast am 2.5.2002

    Gute Zusammenfassung.

    Gute Zusammenfassung

Blick ins Buch
Titel: Die Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert



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