Primary Health Care - Die Ideologie "Gesundheit für alle"


Hausarbeit, 2001

31 Seiten


Leseprobe


INHALT

1. EINLEITUNG
1.1. Primary Health Care
1.2. Vorgehensweise

2. ERKLÄRUNG DES BEGRIFFS
2.1. Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
2.2. Prinzipien von Primary Health Care
2.2.1. Zugänglichkeit
2.2.2. Verfügbarkeit
2.2.3. Angemessenheit
2.2.4. Zweckmäßigkeit
2.2.5. Finanzierbarkeit
2.3. Charakteristika
2.3.1. Gesundheitsversorgungssystem
2.3.2. Multisektorale Zusammenarbeit
2.3.3. Gesundheitsförderung und Prävention
2.4. Was Primary Health Care heute bedeutet
2.5. Bedeutung von PHC für Deutschland

3. BETEILIGTE ORGANISATIONEN UND GESCHICHTE VON PHC
3.1. Vorgeschichte
3.1.1. Die Wurzeln von PHC
3.1.2. Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
3.1.3. Der Nutzen für Entwicklungsländer
3.1.4. Erste Komponenten der Alma-Ata-Deklaration aus Indien
3.2. Zeittafel von Primary Health Care

4. BEISPIELE FÜR ENTWICKLUNGEN IM KONTEXT VON PHC
4.1. Integrative Geimeindepflege in der Stadt Breda
4.1.1. Organisation der Geimeindekrankenpflege in den Niederlanden
4.1.2. Die Rolle der Gemeindeschwester
4.2. Primary Health Care in südafrikanischen Ländern
4.2.1. Botswana
4.2.2. Lesotho
4.2.3. Namibia

5. KRITISCHE WÜRDIGUNG

6. ANHANG
6.1. Declaration of Alma-Ata International Conference on Primary Health Care, Alma-Ata, USSR, 6-12 September 1978
6.2. Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung

LITERATURVERZEICHNIS

1. Einleitung

Diese Arbeit ist ein eigenständiger Teil einer Hausarbeit, die ich zusammen mit meiner Kommilitonin Heidrun Pundt verfasst habe. Das Thema „Primary Health Care“ ist so umfassend, dass eine Aufteilung der zu beantwortenden Fragen gerechtfertigt schien.

1.1. Primary Health Care

Als Hinleitung zum Thema sei schon einmal erwähnt, dass es bei der Frage, um was es bei dem Begriff „Primäre Gesundheitspflege“ geht, sogar 1978 Verwirrung unter den 134 Mitgliedern der World Assembly of Nations in Alma Ata (damals UdSSR) gab, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) auf ihrer einberufenen „International Conference on Primary Health Care“ die Ideologie „Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000“ vorstellte. Was den Vertretern von 33 Mitgliedsstaaten aber klar wurde, war, dass Primary Health Care sich vom Grundsatz präziser definieren wollte, als dies zum Beispiel die Gesundheitsdefinition der WHO macht. Ob Primary Health Care (im weiteren Verlauf mit „PHC“ abgekürzt) nun aber eine neue Strategie, ein Ziel oder eine Methode sein sollte, blieb den meisten zunächst verborgen. Erst später, nämlich am 21. November 1986 wurde in Ottawa auf einer Konferenz zur Gesundheitsförderung eine neue Übersetzung der Deklaration von Alma-Ata (siehe Anhang auf Seite 18) geliefert, die den Begriff mit einer spezifischen Kombination von Charakteristika, die im Verlauf der Hausarbeit noch genannt werden sollen, verband.1Diese neue Übersetzung der Alma-Ata-Deklaration, auch als Ottawa-Charta bekannt, findet sich im Anhang unter dem Punkt 6.2.

1.2. Vorgehensweise

Diese Arbeit soll eine ausführliche Beschreibung des Begriffs „Primary Health Care“ liefern, ihre häufig missverstandene Bedeutung für uns verdeutlichen, und außerdem ihre Begründer benennen, und darstellen, was es für Entwicklungen im Kontext von Primary Health Care heute gibt. Welches Menschenbild mit dem Begriff verbunden ist und welche gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Problemlagen er anspricht, wird in meinem Teil der Gesamtarbeit nicht berücksichtigt.

2. Erklärung des Begriffs

Im folgenden Text soll zunächst eine Definition von „Primärer Gesundheitspflege“ geliefert werden. Genau zu benennen, was der Sinn und Zweck dieser Idee ist, ist deshalb so wichtig, weil auch heute in einigen Industrieländern noch Unklarheit darüber herrscht, was PHC überhaupt bezwecken will.2

2.1. Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Primäre Gesundheitspflege ist die wesentliche und unverzichtbare Gesundheitspflege, die auf praktisch, wissenschaftlich und sozial akzeptablen Methoden und Technologien basiert. Sie ist universell für den Einzelnen und Familien in Gemeinschaften zugänglich, und zwar durch ihre eigene volle Teilnahme an der Durchführung und durch die Erschwinglichkeit für die Gemeinschaft und dem Land selbst. Primäre Gesundheitspflege ist die zentrale Funktion und der Hauptfokus des Gesundheitssystems dieses Landes und der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinschaft. Es ist der erste Kontakt eines Einzelnen, der Familie und der Gemeinschaft mit dem nationalen Gesundheitssystem, dass Gesundheitspflege so dicht wie möglich an die Menschen heranbringen soll, wo sie leben und arbeiten, und somit wird das erste Element eines kontinuierlichen Gesundheitspflegeprozesses eingerichtet.

Primäre Gesundheitspflege besteht aus den folgenden acht Elementen:3

- Aufklärung über die überwiegenden Gesundheitsprobleme und über die Methoden, sie zu verhindern zu kontrollieren (Grundbedürfnisse).

- Förderung der Lebensmittelversorgung und der angemessenen und richtigen Ernährung (Primäre Prävention).

- Adäquate Versorgung mit sauberem Wasser und Schaffung von grundlegenden hygienischen Verhältnissen.

- Gesundheitspflege für Mütter und Kinder, einschließlich der Familienplanung (Präventivmedizin integriert oder in vertikalen Programmen).

- Immunisierung gegen die wichtigsten infektiösen Krankheiten.

- Prävention und Kontrolle von örtlichen, einheimischen Krankheiten.

- Angemessene Behandlung von alltäglichen Krankheiten und Verletzungen (Kurative Medizin auf Dorfebene mit Referenzsystem).

- Bereitstellung von den wichtigsten Medikamenten.4

2.2. Prinzipien von Primary Health Care

Für PHC ergeben sich aus den acht genannten Elementen folgende Prinzipien, die ihre Strategie begleiten:5

2.2.1. Zugänglichkeit

Alle Gesundheitsdienste müssen ohne besondere Anstrengungen für die gesamte Bevölkerung zugänglich sein. Sollte eine Person nicht imstande sein eine Gesundheitseinrichtung aufzusuchen, dann muss eine fachkundige Person, z.B. bei leichteren Krankheiten, den Weg zu ihr aufnehmen.

2.2.2. Verfügbarkeit

Das was benötigt wird, sollte auch tatsächlich existieren und jeder Person zur Verfügung stehen.

2.2.3. Angemessenheit

Dieser Begriff bezieht sich im Wesentlichen auf die Qualitätssicherung. Ihre Kriterien sollten sich stark an den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren, und nicht weiterhin eine Domäne von Politikern und Fachleuten darstellen. Die Politik soll aktiv werden, „…indem sie eine Umgebung fördert und schafft, die es den Menschen leicht macht, gesundheitsförderliche Entscheidungen zu treffen.“6

2.2.4. Zweckmäßigkeit

Besagt im Wesentlichen, dass eine Verhältnismäßigkeit eingehalten werden muss. Zur Beantwortung einer einfachen Frage, oder zur Behandlung einer gewöhnlichen Erkältung muss nicht maximale Diagnostik und maximale Therapie erfolgen.

2.2.5. Finanzierbarkeit

Dieses Prinzip besagt, dass die Gesundheitsdienste bezahlbar sein müssen, und dass ein Land nicht mehr für Gesundheitsversorgung ausgeben kann, als Ressourcen vorhanden sind. Gerade bei uns in der Bundesrepublik Deutschland ist dies ein interessanter Punkt.

2.3. Charakteristika

Die auf Seite 3 aufgeführten acht Elemente von PHC könnten schnell missverstanden werden: Man könnte irrtümlicherweise annehmen, die WHO hätte die Absicht gehabt, einen Plan zu entwerfen, der ausschließlich den Entwicklungsländern helfen sollte. Dass dem nicht so ist, und dass die oben aufgeführten Punkte auch für Industrieländer gelten sollten, wird durch folgende Charakteristika deutlich:7

2.3.1. Gesundheitsversorgungssystem

Das Gesundheitsversorgungssystem meint alle Dimensionen von Gesundheitsdiensten. Dieses beschränkt sich nicht nur auf die ambulante Pflege, wie man das bei dem Begriff „PHC“ vermuten könnte, sondern umfasst auch die Versorgung/Pflege in akuten und semi-akuten Krankenhäusern und Pflegeheimen (sekundäre und tertiäre Gesundheitsversorgung).

2.3.2. Multisektorale Zusammenarbeit

Da Gesundheitsversorgung insgesamt ein komplexes Gebiet ist, kann die Verantwortlichkeit nicht länger nur bei einem einzelnen Ministerium (Gesundheitsministerium) liegen. Alle Ministerien müssen zusammenarbeiten, um möglichst effektiv und effizient planen zu können. Finanzen, Gesetzgebung, Milieu und Raumordnungen sind Aspekte, die sich auf die Konditionen der Gesundheitsversorgung beziehen können. Gleichheit

Unterschwellige Unterschiede zwischen Männern und Frauen und große Unterschiede zwischen Reichtum und Armut bestehen immer noch. Trotz aller Interventionen bleibt zwischen ressourcenarmen und -reichen Bevölkerungsgruppen eine Kluft in punkto Mortalität und Morbidität bestehen. Um dem möglichst effektiv entgegenwirken zu können, soll nach der Gesundheit-für-Alle-Strategie der Bezug der Bevölkerung zur eigenen Gesundheit verstärkt werden. Menschen sollen ermutigt werden, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen. Sie sollen Informationen über ihren eigenen Gesundheitszustand erhalten, Hilfsmöglichkeiten kennen lernen, und mit diesem Wissen weitere Entscheidungen für ihre eigene Gesundheit treffen.

„Es wird ihnen ermöglicht, auf diesem Wege Einfluß auf die Planung, Organisation, Implementation und Evaluation der Gesundheitsversorgung auszuüben.“8

2.3.3. Gesundheitsförderung und Prävention

Diese beiden Begriffe bilden die Schlüsselcharakteristika von PHC. Gesundheitsförderung und Prävention sind nur möglich, wenn alle oben genannten Punkte vorhanden sind, und jedem gleich viel Bedeutung beigemessen wird.

2.4. Was Primary Health Care heute bedeutet

Gegenüber den Anfängen von PHC hat sich die Strategie verändert, weil das Ziel „Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“ nicht erreicht werden konnte. Dass die Strategie teilweise scheiterte, lag unter anderem daran, dass nur unzureichendes politisches Engagement vorhanden war, eine langsame sozioökonomische Entwicklung stattfand, unzureichende Finanzierungsmittel für die Gesundheit zur Verfügung standen, es schnelle demographische und epidemiologische Veränderungen und natürliche und vom Menschen verursachte Katastrophen gab.9 Im 21. Jahrhundert gibt es neue Herausforderungen und die Strategie von PHC musste angepasst werden. Dieses neue Rahmenkonzept mit seinen 21 gesetzten Zielen läuft heute unter dem Begriff „Gesundheit21“. Wie diese Strategie genau aussieht, wird, wie bereits erwähnt, in der Hausarbeit meiner Kommilitonin genauer beleuchtet.

2.5. Bedeutung von PHC für Deutschland

Wenn nun bekannt ist, was Primary Health Care bedeutet, dann stellt sich in dem Zusammenhang auch die Frage, was PHC für unser eigenes Land bedeuten könnte. Dass Primary Health Care auch in Deutschland zusehends an Bedeutung gewinnen könnte, liegt auf der Hand, weil Lösungen für bestehende Probleme gefunden werden müssen. Zum einen gibt es immer mehr hoch spezialisierte, teure Technologie in der Diagnostik; dieses Spezialistentum führt weg von der eigentlichen, primären Gesundheitsversorgung. Ein zweiter Punkt ist, dass unsere kurative Medizin keinen Anstieg des Gesundheitsstandards der Bevölkerung bewirken konnte. Es sei auch erwähnt, dass fachspezialisierte Versorgung auch zur Entfremdung führen kann. Der Patient versteht nicht mehr, was passiert, und das Interesse wendet sich wieder mehr der primären Gesundheitsversorgung zu.10Außerdem gibt es auch in Deutschland das Problem, dass die Zahl der Menschen ansteigt, die an Krankheiten leiden, die durch ihre Lebensweise bedingt wurden. Die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich, und Krankheiten kommen in den sozial schwächeren Schichten wesentlich häufiger vor. Auch die Arbeitslosigkeit steigt bei uns erheblich, was nicht nur einen negativen Effekt auf den Betroffenen, sondern auch auf Familie und ganze Gemeinschaften hat. Ein weiterer und wichtiger Punkt ist, dass die deutsche Bevölkerung immer älter wird.11 Ein Anstieg der medizinisch-pflegerisch zu Betreuenden ist also zu erwarten. Auf diese Problematiken muss in Deutschland eine Antwort gefunden werden.

Die Erklärung des Begriffs möchte ich mit ein paar abschließenden Worten beenden: PHC hatte sich bis zum Ende des letzen Jahrhunderts folgendes sozialpolitisches Ziel gesetzt: „…für alle Bürger der Erde einen Gesundheitszustand zu erreichen, der ihnen erlaubt, ein gesellschaftlich und wirtschaftlich produktives Leben zu führen“12. PHC

sei der Schlüssel zur Erreichung dieses Ziels als Teil einer Entwicklung im Geiste sozialer Gerechtigkeit (Nr. V der Alma-Ata-Deklaration).

PHC war nicht als eine bloße Idee gedacht, die hauptsächlich nur theoretisch bleiben sollte, sondern sie sollte umgehend in die Praxis umgesetzt werden, und nach einer bestimmten Strategie funktionieren. Es heißt absichtlich: „Gesundheit für alle“, d.h., dass eine adäquate medizinisch-pflegerische Versorgung nicht nur ressourcenstarken, sondern eben allen Menschen dieser Erde zukommen soll. PHC soll alle oben aufgeführten Prinzipien verfolgen, um dieses Ziel zu erreichen. Nach Eintritt des neuen Jahrhunderts musste PHC modifiziert werden, weil das Ziel „…bis zum Jahr 2000“ nicht mehr erreicht werden konnte, aber der Grundgedanke blieb gleich.

3. Beteiligte Organisationen und Geschichte von PHC

Des Weiteren soll nun die Geschichte von PHC angeschaut werden - mit der einfachen Fragestellung, wo die Wurzeln des PHC-Konzeptes zu suchen sind, und welche Organisationen daran beteiligt waren. Eine Übersicht über die Vorgeschichte wird eine Zeittafel im Anschluss liefern.

3.1. Vorgeschichte

Die Entstehung von PHC ist nicht sehr einfach gewesen. Viele Länder sind indirekt an der Entwicklung beteiligt gewesen, und häufig sind die Nationen erst durch Krisensituationen darauf gekommen, dass etwas an der Gesundheitspolitik geändert werden muss. So beginnt denn auch der folgende Abschnitt mit dem Zweiten Weltkrieg.

3.1.1. Die Wurzeln von PHC

Die Wurzeln von PHC sind in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu suchen. Am 24. Oktober 1947 wurden in San Francisco die Vereinten Nationen (UN) gegründet. Im Laufe der Jahre wurden neben der Anzahl von Fach- und Sonderorganisationen auch Unterorganisationen mit humanitärem Mandat gegründet, wie z.B. 1946 UNICEF, 1948 die WHO und 1951 das UN-Flüchtlingskommisariat UNHCR. Es folgten UNDP (1965) und UNFPA (1967; 1969 der UNDP angegliedert). Das Internationale Arbeitsamt (ILO) stellte 1946 mit als erstes die Forderung auf, dass die wirtschaftliche Entwicklung mit der sozialen Entwicklung eines Landes verknüpft sein sollte. Es wurden erste Grundrechte benannt, die sich auf Gesundheit und Gesundheitsversorgung bezogen.13 Die UN-Deklaration der Menschenrechte vom 10.12.1948 in Verbindung mit der Gesundheitsdefinition der WHO stellte den Wegweiser für eine Weltgesundheitspolitik dar. Die Belange der Entwicklungsländer, deren Anzahl mittlerweile beträchtlich gestiegen war, wurden erst Mitte der 70er Jahre von der WHO ernsthaft aufgegriffen und diskutiert.

3.1.2. Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung

Eine weitere wichtige Institution, die hier genannt werden muss, ist die Weltbank, die bereits 1944 in Bretton Woods als Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gegründet worden war. Gegenüber der WHO hat sie länger gebraucht, um zu erkennen, dass Gesundheit zwingend Voraussetzung für Entwicklung sein muss. Erst 1993 wurde dies als politisches Ziel erkannt und dann eine viel versprechendere gesundheitspolitische Vision geschaffen.

Wie bereits oben erwähnt, hat die 1973 in Genf tagende 26. Weltgesundheitsversammlung schließlich festgestellt, dass die Entwicklungsländer in Bezug auf Gesundheit keine Fortschritte machten. Immer noch hatten über 80% keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten.14Kritisiert wurde, dass in der Entwicklung immer noch das wirtschaftliche Wachstum im Vordergrund gestanden hätte, nicht aber soziale und gesundheitliche Belange der Bevölkerung. Die WHO begann diese Aufgabe anzugehen. Ein weltgesundheitspolitisches Konzept wurde erarbeitet. Es wurde erkannt, dass „…die sozialen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen, Armut, mangelnde Bildung, Rechtlosigkeit, Mangel an Grundbedarf zu Krankheit führen muss und Krankheit und Armut sich in einem Teufelskreis gegenseitig bedingen.“15Dies war auch eindeutig am Beispiel Europa zu belegen. Es war hier nämlich die Gesundheitspolitik und nicht die Verbesserung der Medizin, die es schaffte, die Frühsterblichkeitsrate erheblich zu senken16.

3.1.3. Der Nutzen für Entwicklungsländer

Nun meldeten sich auch immer häufiger Vertreter der Entwicklungsländer zu Wort. Es wurde stärker über die Ungleichverteilung von Macht und Gütern diskutiert, und die Entwicklungsländer konnten für sich feststellen, dass sie weitestgehend nicht an der nachkriegszeitlichen Rollenneuverteilung in Bezug auf die Weltwirtschaftsordnung einbezogen wurden, was sich viele durch die Neugründung von UN-Organisationen anscheinend versprachen. Die Aufteilung in Ost, West und „Blockfreie“ erbrachte auch keinen wesentlichen Vorteil für die schwächeren Länder. Es ist genau genommen sogar so, dass viele Entwicklungsländer heute noch schlechter dastehen, als zum Beispiel vor zwanzig Jahren - mit wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel Länder in Asien und Lateinamerika. Neben den „Dritte Welt“-Nationen bestimmten auch immer mehr sozialistische und blockfreie Länder das Geschehen in den Vereinten Nationen und in ihren Unterorganisationen. So vor allem die Volksrepublik China. Der „Club of Rome“ und Ivan Illich übten in dieser Zeit massive Kritik an der modernen Medizin und zeigten die Grenzen des globalen Wachstums auf.17

3.1.4. Erste Komponenten der Alma-Ata-Deklaration aus Indien

Indien hatte zur gleichen Zeit einen sehr schlechten Gesundheitszustand seiner Bevölkerung zu beklagen, und arbeitete fieberhaft an einem Konzept zur Bewältigung dieser Situation. Dieses Konzept beinhaltete Teile des damals revolutionären British Health Service, und Indien ging einen völlig anderen Weg in seiner Gesundheitspolitik als alle anderen Staaten. Grundzüge dieses Konzeptes sind dann 1978 in der Alma-Ata-Deklaration wieder zu finden. Ebenfalls Teile des „Konzeptes der kommunalen Verantwortung für Gesundheit und der gemeindegetragenen Gesundheitsdienste“ aus dem chinesischen Gesundheitssystem, sowie Formulierungen aus dem gesundheitspolitischen Konzept Nord-Vietnams (1954) finden sich später im Konzept von PHC wieder, das im wesentlichen von den Pionieren der WHO, Kenneth Newell (schrieb die Monographie „Health by the people“, 1975) und dem damaligen Generaldirektor der WHO Halfdan Mahler Mitte der 70er Jahre entwickelt wurde. Das Konzept wurde zwar 1978 vorgestellt, aber einen Effekt hatte es zunächst nicht. Erst zehn Jahre später diskutierten Vertreter der stärkeren Nationen das Vorhaben, und erst weitere zehn Jahre später begannen sie ihre Gesundheitspolitik im Sinne des PHC-Konzeptes zu überdenken, weil in ihren Ländern der Druck durch die immer weiter ansteigenden Kosten im Gesundheitssystem immer größer wurde.18

3.2. Zeittafel von Primary Health Care

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4. Beispiele für Entwicklungen im Kontext von PHC

In diesem Abschnitt meiner Arbeit möchte ich einige praktische Beispiele benennen, um zu verdeutlichen, wie sich die Idee von PHC in etwas Greifbares verwandelt hat. Leider gibt es in diesem Zusammenhang keine nennenswerten Ansätze aus der Bundesrepublik Deutschland; dafür aber aus unserem Nachbarland, den Niederlanden.

4.1. Integrative Geimeindepflege in der Stadt Breda

Ich möchte im folgenden Beispiel kurz auf die Organisation und auf das Angebot einer Gemeindekrankenpflege, sowie auf die Rolle der Gemeindeschwester eingehen.

4.1.1. Organisation der Geimeindekrankenpflege in den Niederlanden

In den Niederlanden gibt es so genannte „Gemeindevereinigungen“. Eine Gemeindevereinigung ist im Prinzip nur ein Zusammenschluss von Menschen, der versucht so viel Geld zusammenzubekommen, dass er sich die Dienste einer Gemeindeschwester leisten kann.19Man verspricht sich durch die Mitgliederstruktur dieser Vereinigungen, dass die Mitglieder aktiver an ihrer eigenen Gesundheitsaufrechterhaltung und Krankheitsbewältigung beteiligt werden. Ein Beispiel ist eine Gemeindevereinigung im niederländischen Breda. Sie setzte sich vier wesentliche Ausgangspunkte, die sehr stark die Merkmale von Primary Health Care widerspiegeln. Zum einen soll ein komplettes Angebot von verschiedenen Diensten angeboten werden, zum anderen soll so gearbeitet werden, dass es zu dem Stadtviertel, bzw. der Gemeinde passt. Ein weiterer Ausgangspunkt ist, dass die Menschen selbst verantwortlich für ihre Gesundheit sind, und dass Prävention ein essentieller Bestandteil der Gesundheitsfürsorge sein soll.20

Das Angebot der Gemeindevereinigungen stellt sich dann auch sehr vielfältig dar:

- Häusliche Pflege der Kranken und Behinderten,

- Präventive Gesundheitssorge im Allgemeinen, Information und Aufklärung vor allem von Schwangeren, sehr kleinen Kindern, Betagten, chronisch Kranken und Behinderten,

- Spezielle Aufklärung über Ernährung und Diätetik,

- Ausleihen von Pflegeartikeln, zum Beispiel spezielle Betten, Rollstühle, Nachttöpfe etc.

- Die Pflege der Wöchnerin/Wochenbettpflege,

- Alarmzentrale für Betagte (Hausnotrufe),

- Organisation und Koordination von freiwilligen Helfern.21

4.1.2. Die Rolle der Gemeindeschwester

Kranke Menschen, die teilweise schwer pflegebedürftig sind, aber nicht im Krankenhaus liegen müssen, werden zuhause, meistens natürlich nach Bestem Wissen und Gewissen, von ihren Angehörigen versorgt, die häufig mit der Situation überfordert sind, weil die Betreuung eines Kranken zuhause etwas sehr aufwendiges sein kann, und weil das bestimmte Handling vielleicht einfach noch nicht bekannt ist.

Hier ist es zum Beispiel die Aufgabe einer Gemeindeschwester Anleitungskurse zu veranstalten, um praktische Informationen zu vermitteln. Allein dass die Gemeindeschwester eine Außenstehende ist, kommt den pflegenden Angehörigen zugute, weil sie sich eher trauen Fragen zu stellen, die sie anderen Familienmitgliedern, vielleicht aus Rücksicht, nicht zu fragen wagen. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Umgang mit Dementen. Auch hier kann es hilfreich sein, jemanden fragen zu können, wie am besten mit bestimmten Situationen umgegangen werden kann. In Breda wird ein solcher Kurs von einer Gemeindeschwester und einer Gemeindeschwester aus der ambulanten psychiatrischen Pflege durchgeführt.

Ein weiterer Punkt ist der Einsatz von freiwilligen Helfern. Mit ihrer Hilfe wird es zum Beispiel ermöglicht, dass ein pflegender Angehöriger seine Aufsicht für einige Stunden abgeben kann, um andere Dinge zu erledigen.22

Folgende weitere Kurse und Aktivitäten sollen nur kurz benannt werden:

- Kurs „Schlafen“: Was mache ich um besser schlafen zu können?

- Kurs „Gesund alt werden“: Ernährung, Körperbewegung und Umgang mit

körperlichen Beschwerden.

- Gedächtnistraining für ältere Menschen.

- Gesprächsgruppen für schwangere Frauen und deren Partner.

- Kurse zu Suchtfragen, sowie Vorbeugen und Umgehen mit Stress.

Außerdem ist es üblich, dass sich die Mitglieder einer solchen Gemeinschaft selbst organisieren und gegenseitig helfen, so gibt es in Breda zum Beispiel ein Projekt „Ältere besuchen Ältere“.

Die Rolle der Gemeindeschwester spiegelt hier genau das wider, was PHC verlangt. Sie soll als gut ausgebildete Fachkraft ein Bindeglied zwischen dem Individuum und dem Gesundheitswesen der jeweiligen Region darstellen. Sie ist die erste Person, die in punkto Gesundheitsfragen initiiert und koordiniert.23

4.2. Primary Health Care in südafrikanischen Ländern

Eine weitere gut funktionierende Anwendung des PHC-Konzeptes ist in den südafrikanischen Ländern zu finden. Dies soll am Beispiel der südafrikanischen Länder Botswana, Lesotho und Namibia verdeutlicht werden.

4.2.1. Botswana

Botswana ist seit 1966 ein unabhängiges Land. Zwei Drittel des Gebietes besteht aus Wüste. 1996 hatte es 1,5 Millionen Menschen mit einer Populations-Wachstumsrate von 3,1%. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist 52 Jahre und es herrscht eine Kindersterblichkeitsrate von 40:1000. 1985 kamen auf einen Mediziner 7000 Menschen und eine Pflegekraft auf 700 Menschen, wobei sich der Durchschnitt zu den Städten hin für die Bevölkerung verbesserte. Die wirtschaftliche Situation des Landes hat sich seit der Unabhängigkeit stetig verbessert, dennoch konnte die Armut nicht stark genug bekämpft werden. Nur 20% der Bevölkerung sind in einem sicheren Arbeitsverhältnis angestellt. Fast alle anderen arbeiten in der Landwirtschaft oder anderen Arbeitsverhältnissen, in denen sie nicht abgesichert sind.24

PHC wurde hier als Hauptstrategie angenommen. Die Regierung entwickelte den „National Development Plan VI“ (1986-1991), der die höchste Priorität darin sieht, dass eine produktiv arbeitende Bevölkerung und ländliche Weiterentwicklung geschaffen werden muss, um den Teufelskreis der Armut niederzubrechen. Das Gesundheitsministerium ist für die nationale Gesundheit verantwortlich und wird dabei vom privaten Sektor unterstützt, wie z.B. von christlichen Missionseinrichtungen. Ebenfalls auf der ersten Ebene steht der Rat für ländliche Entwicklung, der die Handlungen der einzelnen Distrikt-Entwicklungskomitees koordiniert. Diese zuletzt genannten Komitees treffen sich in regelmäßigen Abständen, um sich besser absprechen und ihre Vorhaben diskutieren zu können. Auf der Dorfebene gibt es weitere, kleinere Gemeinschaftskomitees, in denen sich die Dorfbewohner in Bezug auf Gesundheitspflege selbst organisieren. Die Gesundheitsdienste in Botswana bestehen aus: kleineren Gesundheitseinrichtungen, Kliniken, Gesundheitszentren, Distrikt-Hospitälern und Bezugshospitälern. Das Land ist also unterteilt in Distrikte, die jeweils von einem Distrikt-Rat geleitet werden. In diesem Distrikt ist ein spezielles Gesundheitsteam, bestehend aus einem Arzt, einer Pflegekraft, einem Gesundheitsinspektor, einem Tuberkulose-Beauftragten, einem Ernährungs-/Gesundheitserziehungsbeauftragten, einem Beauftragten für Rehabilitation und sozialer Wohlfahrt und dem Unterstützungspersonal, für das Geschehen verantwortlich. Sie unterstützen alle Gesundheitseinrichtungen im Distrikt.

Die Effektivität ist nicht abzustreiten. Das Land hat es erreicht, 89% seiner Bevölkerung gesundheitliche Einrichtungen zugänglich zu machen (jeweils in einem 15-Kilometer-Radius). Wobei allerdings längst nicht das ganze Ausmaß der Armut beseitigt werden konnte. Immer noch leiden Kinder an Unterernährung, was sich wiederum negativ auf ihre immunologische Abwehr auswirkt. Der Zugang zu adäquaten, sanitären Einrichtungen steht nur 55% der Bevölkerung zur Verfügung.25

4.2.2. Lesotho

Das Königreich Lesotho ist ebenfalls seit 1966 ein unabhängiges Land. Es ist das einzige Land der Welt, dessen gesamtes Gebiet mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es ist komplett von der Südafrikanischen Republik eingeschlossen. Viele Lesotho-Bürger (1996 waren es zwei Millionen) arbeiten in den Minen der Südafrikanischen Republik, und sind so für einen beachtlichen Teil ihres Bruttosozialproduktes verantwortlich. Die meisten der gebirgigen Regionen sind in Lesotho nicht über die Straße zugänglich. Nur kleine Flugzeuge oder Pferde schaffen es, zu diesen Orten zu gelangen. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt hier 58 Jahre, mit einer Bevölkerungs-Wachstumsrate von 2,6%. Die Kindersterblichkeit liegt gegenüber Botswana wesentlich höher, nämlich bei 96:1000. Es sind nur annähernd 114 Ärzte und 900 praktizierende Pflegekräfte in diesem Land, die sich hauptsächlich in den Städten konzentrieren.

Die Regierung Lesothos akzeptierte 1979 die in Alma-Ata konzipierte Strategie zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation seiner Bevölkerung. Das Land ist in achtzehn Distrikte aufgeteilt, so genannte „health service areas“, die unabhängig operieren und sich in ein Drei-Ebenen-System aufspalten:

- Der private Sektor und die Nicht-Regierungsorganisationen sind mit ungefähr 50% an der Gesundheitsfürsorge der Bevölkerung beteiligt.

- Das politische Vorgehen und die Gesundheitsentwicklung ist von nationaler Seite her vorgegeben.

- Auf der Distrikt-Ebene ist den Gemeinschaften selbst die Verantwortlichkeit für ihre Gesundheit und deren Entwicklung übertragen. Sie wählen ihre eigenen Komitees, was im Gesetz des Landes auch so vorgesehen ist. Das Komitee besteht vorwiegend aus traditionellen Führern und Heilern.26

Da die Ressourcen des Landes sehr stark begrenzt sind, hat man sich darauf konzentriert, gesundheitliche Fürsorge den Leuten näher zu bringen, die sie bislang nur sehr wenig oder gar nicht erfahren haben - den Menschen, die in ländlichen Gebieten leben. Sofern dann noch Ressourcen vorhanden sind, werden bereits bestehende Dienste auf einen aktuelleren Stand gebracht.

Die Effektivität wird in Lesotho als großer Erfolg gesehen, da es die Bürger von sich aus geschafft haben, die PHC-Programme zu initiieren und weil die Programme sehr gemeinschaftsorientiert sind. Ein Problem bleibt jedoch weiterhin, dass einige Regionen aufgrund ihrer unzugänglichen Lage schlecht versorgt bleiben. Ein weiterer Faktor ist, dass die Menschen im Land sehr verstreut leben, was die Gesundheitsfürsorge noch schwieriger gestaltet. Immer noch haben nur 62% der Menschen Zugang zu sauberem Wasser, und nur 38% der Menschen haben Zugang zu adäquaten, sanitären Einrichtungen. Diese beiden großen Probleme wurden sofort aufgegriffen und aktuelle Projekte scheinen die Situationen zu verbessern. Dies gilt ebenfalls auf die Impfungs-Situation der Kinder, die sich nun langsam verbessert.27

4.2.3. Namibia

Namibia ist seit 1990 ein unabhängiges Land. Ein großer Anteil der Landesfläche besteht aus Wüste. Die Population betrug 1996 1,6 Millionen, wovon 34% in städtischen Gebieten lebten. Der Rest ist stark verteilt über den Rest des Landes. Die Bevölkerungs-Wachstumsrate beträgt 2,7%, und die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 56 Jahre, die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 60:1000. Vor der Unabhängigkeit des Landes waren gesundheitliche Dienste stark getrennt entlang der Grenzen verschiedener Rassen, so dass es 11 verschiedene Gesundheitszuständigkeiten gab. Zuständig waren im Wesentlichen Kirchenmissionseinrichtungen, die besonders stark im Norden des Landes aktiv wurden. Eine große Ungleichheit entstand, und das Augenmerk war hauptsächlich auf den kurativen Teil von Gesundheitspflege gerichtet.

Das Gesundheitssystem musste nach der Unabhängigkeit 1990 von Grund auf neu aufgebaut werden. Ein „Direktorat für Primary Health Care“ wurde errichtet, entsprechend wurde die Politik gestaltet und neue Gesetze traten in Kraft. Gesundheitsdienst am Menschen sollte nun nicht mehr kurativ, sondern präventiv und gesundheitsfördernd stattfinden.28

- Auf der ersten Ebene steht das „Department of Health and Social Wellfare“.

- Auf der regionalen Ebene teilte man das Land in mehr oder weniger gut überschaubare vier Regionen. Diese Regionen sind verantwortlich für die Überwachung der einzelnen Disktrikt-Dienste. Jeder Distrikt umfasst ein Distrikt-Hospital mit seinen angeschlossenen Gesundheitszentren, Kliniken und weitere Dienste. Außerdem findet der Einsatz von mobilen Kliniken statt, ohne die das Erreichen der stark im Land verteilten Bevölkerung überhaupt nicht möglich wäre.

Auch hier kann man anhand von Statistiken behaupten, dass der Einsatz dieses neuen Gesundheitsdienstes erfolgreich gewesen ist. Dass Primary Health Care leider auch in diesem Fall keinen vollen Erfolg erzielen kann, ist zurückzuführen auf die großen Distanzen, die zurückzulegen sind, wenn man eine Gesundheitseinrichtung aufsuchen möchte, der Mangel an öffentlichen Transportmitteln und die Unerreichbarkeit mancher Gebiete, der Mangel aus Ausbildung, und die stark verteilte Bevölkerung.

5. Kritische Würdigung

Die Definition von Primary Health Care und auch die Geschichte lassen das Thema doch sehr theoretisch wirken. Für mich stellte sich während der Erarbeitung die Frage, wie ein solches Konzept überhaupt in die Tat umgesetzt werden könnte. Für Länder in Südafrika war dies meines Erachtens nach noch vorstellbar, doch in Europa schien mir die Umsetzung schwierig. Unser Nachbarland, die Niederlande, gehen jedoch mit gutem Beispiel voran, wie am Beispiel der Gemeindeschwester zu sehen ist. Sofort stellte ich mir natürlich die Frage, ob PHC auch in Deutschland vorstellbar wäre. Und zunächst fielen mir nur ein paar Fragen ein:

- Wenn wesentlich schärfer, im Hinblick auf Kostenersparnis, beurteilt werden soll, welche Diagnostik bei welchem Krankheitsbild sinnvoll ist, besteht nicht eventuell die Gefahr, dass eine Krankheit nicht richtig oder nicht schnell genug behandelt wird, obwohl die Möglichkeit dies zu verhindern, bestanden hätte?

- Würde eine Tendenz weg von der speziellen Diagnostik und der speziellen Therapie nicht einen Rückschritt bedeuten, auch wenn uns verbesserte Medizintechnik in der Vergangenheit keinen wesentlich besseren Gesundheitszustand liefern konnte?

- Die Kosten in unserem Gesundheitssystem steigen an, weil u.a. die Arbeitslosigkeit und die Anzahl der älteren Bürger ansteigt. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Müssen diese Probleme auf dem Rücken des Gesundheitswesens ausgetragen werden?

Um Gleichheit zwischen den Menschen zumindest in punkto Gesundheit zu erreichen, die auch in Zukunft finanzierbar bleibt, ist PHC sicherlich eine gute Idee, und vielleicht sind meine oben aufgeführten Fragen auch leicht zu beantworten. Meine Befürchtung ist nur, dass radikale Veränderungen im Gesundheitssystem auch unerwartete Folgen haben können - ich stehe dem Ganzen noch skeptisch gegenüber, weil ich eben die Folgen einer solchen Veränderung noch nicht absehen kann. In Deutschland bleibt es auf jeden Fall spannend im Gesundheitswesen.

6. Anhang

6.1. Declaration of Alma-Ata

International29 Conference on Primary Health Care, Alma-Ata, USSR, 6-12 September 1978 The International Conference on Primary Health Care, meeting in Alma-Ata this twelfth day of September in the year Nineteen hundred and seventy-eight, expressing the need for urgent action by all governments, all health and development workers, and the world community to protect and promote the health of all the people of the world, hereby makes the following Declaration:

I

The Conference strongly reaffirms that health, which is a state of complete physical, mental and social wellbeing, and not merely the absence of disease or infirmity, is a fundamental human right and that the attainment of the highest possible level of health is a most important world-wide social goal whose realization requires the action of many other social and economic sectors in addition to the health sector.

II

The existing gross inequality in the health status of the people particularly between developed and developing countries as well as within countries is politically, socially and economically unacceptable and is, therefore, of common concern to all countries.

III

Economic and social development, based on a New International Economic Order, is of basic importance to the fullest attainment of health for all and to the reduction of the gap between the health status of the developing and developed countries. The promotion and protection of the health of the people is essential to sustained economic and social development and contributes to a better quality of life and to world peace.

IV

The people have the right and duty to participate individually and collectively in the planning and implementation of their health care.

V

Governments have a responsibility for the health of their people which can be fulfilled only by the provision of adequate health and social measures. A main social target of governments, international organizations and the whole world community in the coming decades should be the attainment by all peoples of the world by the year 2000 of a level of health that will permit them to lead a socially and economically productive life. Primary health care is the key to attaining this target as part of development in the spirit of social justice.

VI

Primary health care is essential health care based on practical, scientifically sound and socially acceptable methods and technology made universally accessible to individuals and families in the community through their full participation and at a cost that the community and country can afford to maintain at every stage of their development in the spirit of self-reliance and self-determination. It forms an integral part both of the country's health system, of which it is the central function and main focus, and of the overall social and economic development of the community. It is the first level of contact of individuals, the family and community with the national health system bringing health care as close as possible to where people live and work, and constitutes the first element of a continuing health care process.

VII

Primary health care:

- reflects and evolves from the economic conditions and sociocultural and political characteristics of the country and its communities and is based on the application of the relevant results of social, biomedical and health services research and public health experience;

- addresses the main health problems in the community, providing promotive, preventive, curative and rehabilitative services accordingly;

- includes at least: education concerning prevailing health problems and the methods of preventing and controlling them; promotion of food supply and proper nutrition; an adequate supply of safe water and basic sanitation; maternal and child health care, including family planning; immunization against the major infectious diseases; prevention and control of locally

endemic diseases; appropriate treatment of common diseases and injuries; and provision of essential drugs;

- involves, in addition to the health sector, all related sectors and aspects of national and community development, in particular agriculture, animal husbandry, food, industry, education, housing, public works, communications and other sectors; and demands the coordinated efforts of all those sectors;

- requires and promotes maximum community and individual self-reliance and

participation in the planning, organization, operation and control of primary health care, making fullest use of local, national and other available resources; and to this end develops through appropriate education the ability of communities to participate;

- should be sustained by integrated, functional and mutually supportive referral systems, leading to the progressive improvement of comprehensive health care for all, and giving priority to those most in need;

- relies, at local and referral levels, on health workers, including physicians, nurses, midwives, auxiliaries and community workers as applicable, as well as traditional practitioners as needed, suitably trained socially and technically to work as a health team and to respond to the expressed health needs of the community.

VIII

All governments should formulate national policies, strategies and plans of action to launch and sustain primary health care as part of a comprehensive national health system and in coordination with other sectors. To this end, it will be necessary to exercise political will, to mobilize the country's resources and to use available external resources rationally.

IX

All countries should cooperate in a spirit of partnership and service to ensure primary health care for all people since the attainment of health by people in any one country directly concerns and benefits every other country. In this context the joint WHO/UNICEF report on primary health care constitutes a solid basis for the further development and operation of primary health care throughout the world.

X

An acceptable level of health for all the people of the world by the year 2000 can be attained through a fuller and better use of the world's resources, a considerable part of which is now spent on armaments and military conflicts. A genuine policy of independence, peace, détente and disarmament could and should release additional resources that could well be devoted to peaceful aims and in particular to the acceleration of social and economic development of which primary health care, as an essential part, should be allotted its proper share.

The International Conference on Primary Health Care calls for urgent and effective national and international action to develop and implement primary health care throughout the world and particularly in developing countries in a spirit of technical cooperation and in keeping with a New International Economic Order. It urges governments, WHO and UNICEF, and other international organizations, as well as multilateral and bilateral agencies, non-governmental organizations, funding agencies, all health workers and the whole world community to support national and international commitment to primary health care and to channel increased technical and financial support to it, particularly in developing countries. The Conference calls on all the aforementioned to collaborate in introducing, developing and maintaining primary health care in accordance with the spirit and content of this Declaration.

6.2. Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung30 zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. sie verändern können. In diesem Sinne ist die Gesundheit als ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens zu verstehen und nicht als vorrangiges Lebensziel. Gesundheit steht für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit ebenso betont wie die körperlichen Fähigkeiten. Die Verantwortung für Gesundheitsförderung liegt deshalb nicht nur bei dem Gesundheitssektor, sondern bei allen Politikbereichen und zielt über die Entwicklung gesünderer Lebensweisen hinaus auf die Förderung von umfassendem Wohlbefinden.

Voraussetzungen für die Gesundheit

Grundlegende Bedingungen und konstituierende Momente von Gesundheit sind Frieden, angemessene Wohnbedingungen, Bildung, Ernährung, ein stabiles ÖkoSystem, eine sorgfältige Verwendung vorhandener Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Jede Verbesserung des Gesundheitszustandes ist zwangsläufig fest an diese Grundvoraussetzung gebunden.

Interessen vertreten

Ein guter Gesundheitszustand ist eine wesentliche Bedingung für soziale, ökonomische und persönliche Entwicklung und ein entscheidender Bestandteil der Lebensqualität. Politische, ökonomische, soziale, kulturelle, biologische sowie Umwelt- und Verhaltensfaktoren können alle entweder der Gesundheit zuträglich sein oder auch sie schädigen. Gesundheitsförderndes Handeln zielt darauf ab, durch aktives anwaltschaftliches Eintreten diese Faktoren positiv zu beeinflussen und der Gesundheit zuträglich zu machen.

Befähigen und ermöglichen

Gesundheitsförderung ist auf Chancengleichheit auf dem Gebiet Gesundheit gerichtet. Gesundheitsförderndes Handeln bemüht sich darum, bestehende soziale Unterschiede des Gesundheitszustandes zu verringern sowie gleiche Möglichkeiten und Voraussetzungen zu schaffen, damit alle Menschen befähigt werden, ihr grösstmögliches Gesundheitspotential zu verwirklichen. Dies umfasst sowohl Geborgenheit und Verwurzelung in einer unterstützenden sozialen Umwelt, den Zugang zu allen wesentlichen Informationen und die Entfaltung von praktischen Fertigkeiten als auch die Möglichkeit, selber Entscheidungen in bezug auf die persönliche Gesundheit treffen zu können. Menschen können ihr Gesundheitspotential nur dann weitestgehend entfalten, wenn sie auf die Faktoren, die ihre Gesundheit beeinflussen, auch Einfluss nehmen können. Dies gilt für Frauen ebenso wie für Männer.

Vermitteln und vernetzen

Der Gesundheitssektor allein ist nicht in der Lage, die Voraussetzungen und guten Perspektiven für die Gesundheit zu garantieren. Gesundheitsförderung verlangt vielmehr ein koordiniertes Zusammenwirken unter Beteiligung der Verantwortlichen in Regierungen, im Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftssektor, in nichtstaatlichen und selbstorganisierten Verbänden und Initiativen sowie in lokalen Institutionen, in der Industrie und in den Medien. Menschen in allen Lebensbereichen sind daran zu beteiligen als einzelne, als Familien und als Gemeinschaften. Die Berufsgruppen und sozialen Gruppierungen sowie die Mitarbeiter des Gesundheitswesens tragen grosse Verantwortung für eine gesundheitsorientierte Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Interessen in der Gesellschaft.

Aktives, gesundheitsförderndes Handeln erfordert: Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik

Gesundheitsförderung beinhaltet weit mehr als medizinische und soziale Versorgung. Gesundheit muss auf allen Politiksektoren auf die politische Tagesordnung gesetzt werden. Politikern müssen dabei die gesundheitlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen und ihre Verantwortung für die Gesundheit verdeutlicht werden. Dazu wendet eine Politik der Gesundheitsförderung verschiedene, sich gegenseitig ergänzende Ansätze an, u.a. Gesetzesinitiativen, steuerliche Massnahmen und organisatorisch strukturelle Veränderungen. Nur koordiniertes, verbündetes Handeln kann zu einer grösseren Chancengleichheit im Bereich der Gesundheits-, Einkommens- und Sozialpolitik führen. Ein solches gemeinsames Handeln führt dazu, ungefährlichere Produkte, gesündere Konsumgüter und gesundheitsförderlichere soziale Dienste zu entwickeln sowie sauberere und erholsamere Umgebungen zu schaffen.

Eine Politik der Gesundheitsförderung muss Hindernisse identifizieren, die einer gesundheitsgerechteren Gestaltung politischer Entscheidungen und Programme entgegenstehen. Sie muss Möglichkeiten einer Überwindung dieser Hemmnisse und Interessengegensätze bereitstellen. Ziel muss es sein, auch politischen Entscheidungsträgern die gesundheitsgerechtere Entscheidung zur leichteren Entscheidung zu machen.

Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen

Unsere Gesellschaften sind durch Komplexität und enge Verknüpfung geprägt; Gesundheit kann nicht von anderen Zielsetzungen getrennt werden. Die enge Bindung zwischen Mensch und Umwelt bildet die Grundlage für einen sozialökologischen Weg zur Gesundheit. Oberstes Leitprinzip für die Welt, die Länder, die Regionen und Gemeinschaften ist das Bedürfnis, die gegenseitige Unterstützung zu fördern - sich um den anderen, um unsere natürliche Umwelt zu sorgen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Erhaltung der natürlichen Ressourcen als globale Aufgabe.

Die sich verändernden Lebens-, Arbeits- und Freizeitbedingungen haben entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit. Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeitsbedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der Gesundheit und nicht der Krankheit sein. Gesundheitsförderung schafft sichere, anregende, befriedigende und angenehme Arbeits- und Lebensbedingungen. Eine systematische Erfassung der gesundheitlichen Folgen unserer sich rasch wandelnden Umwelt - insbesondere in den Bereichen Technologie, Arbeitswelt, Energieproduktion und Stadtentwicklung - ist von essentieller Bedeutung und erfordert aktives Handeln zugunsten der Sicherstellung eines positiven Einflusses auf die Gesundheit der Öffentlichkeit. Jede Strategie zu Gesundheitsförderung hat den Schutz der natürlichen und der sozialen Umwelt sowie die Erhaltung der vorhandenen natürlichen Ressourcen mit zu ihrem Thema zu machen.

Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen

Gesundheitsförderung wird realisiert im Rahmen konkreter und wirksamer Aktivitäten von Bürgern in ihrer Gemeinde: in der Erarbeitung von Prioritäten, der Herbeiführung von Entscheidungen sowie bei der Planung und Umsetzung von Strategien. Die Unterstützung von Nachbarschaften und Gemeinden im Sinne einer vermehrten Selbstbestimmung ist ein zentraler Angelpunkt der Gesundheitsförderung; ihre Autonomie und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsbelange sind zu stärken. Die Stärkung von Nachbarschaften und Gemeinden baut auf den vorhandenen menschlichen und materiellen Möglichkeiten auf. Selbsthilfe und soziale Unterstützung sowie flexible Möglichkeiten der grösseren öffentlichen Teilnahme und Mitbestimmung für die Gesundheitsbelange sind dabei zu unterstützen bzw. neu zu entwickeln. Kontinuierlicher Zugang zu allen Informationen, die Schaffung von gesundheitsorientierten Lernmöglichkeiten sowie angemessene finanzielle Unterstützung gemeinschaftlicher Initiativen sind dazu notwendige Voraussetzungen.

Persönliche Kompetenz entwickeln

Gesundheitsförderung unterstützt die Entwicklung von Persönlichkeit und sozialen Fähigkeiten durch Information, gesundheitsbezogene Bildung sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen und lebenspraktischer Fertigkeiten. Sie will dadurch den Menschen helfen, mehr Einfluss auf ihre eigene Gesundheit und ihre Lebenswelt auszuüben und will ihnen zugleich ermöglichen, Veränderungen in ihrem Lebensalltag zu treffen, die ihrer Gesundheit zugute kommen.

Es gilt dabei, Menschen zu lebenslangem Lernen zu befähigen und ihnen zu helfen, mit den verschiedenen Phasen ihres Lebens sowie eventuellen chronischen Erkrankungen und Behinderungen umgehen zu können. Dieser Lernprozess muss sowohl in den Schulen wie auch zu Hause, am Arbeitsplatz und innerhalb der Gemeinde erleichtert werden. Erziehungsverbände, die öffentlichen Körperschaften, Wirtschaftsgremien und gemeinnützige Organisationen sind hier ebenso zum Handeln aufgerufen wie die Bildungs- und Gesundheitsinstitutionen selbst.

Die Gesundheitsdienste neu orientieren

Die Verantwortung für die Gesundheitsförderung wird in den Gesundheitsdiensten von Einzelpersonen, Gruppen, den Ärzten und anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens, den Gesundheitseinrichtungen und dem Staat getragen. Sie müssen darauf hinarbeiten, ein Versorgungssystem zu entwickeln, das auf die stärkere Förderung von Gesundheit ausgerichtet ist und über die medizinisch- kurativen Betreuungsleistungen hinausgeht.

Die Gesundheitsdienste müssen dabei eine Haltung einnehmen, die feinfühlig und respektvoll die unterschiedlichen kulturellen Bedürfnisse anerkennt. Sie sollten dabei die Wünsche von Individuen und sozialen Gruppen nach einem gesünderen Leben aufgreifen und unterstützen sowie Möglichkeiten der besseren Koordination zwischen dem Gesundheitssektor und anderen sozialen, politischen, ökonomischen Kräften öffnen.

Eine solche Neuorientierung von Gesundheitsdiensten erfordert zugleich eine stärkere Aufmerksamkeit für gesundheitsbezogene Forschung wie auch für die notwendigen Veränderungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Ziel dieser Bemühungen soll ein Wandel der Einstellungen und der Organisationsformen sein, die eine Orientierung auf die Bedürfnisse des Menschen als ganzheitliche Persönlichkeit ermöglichen.

Auf dem Weg in die Zukunft

Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen.

Füreinander Sorge zu tragen, Ganzheitlichkeit und ökologisches Denken sind Kernelemente bei der Entwicklung von Strategien zur Gesundheitsförderung. Alle Beteiligten sollten als Leitprinzip anerkennen, dass in jeder Phase der Planung, Umsetzung und Auswertung von gesundheitsfördernden Handlungen Frauen und Männer gleichberechtigte Partner sind.

Literaturverzeichnis

Badura, B./Elkeles, T./Grieger, B./Huber, E./Kammerer, W. (Hrsg.): Zukunftsaufgabe Gesundheitsförderung, 4. Auflage, Mabuse-Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 1995

Dennill, K., King, L., Swanepoel, T.: Primary Health Care in other southern African countries, in: Aspects of Primary Health Care - Community Health Care in Southern Africa, Zweite Auflage, International Thomson Publishing (Southern Africa), 1999

Deutsche Zentrale für Volksgesundheitspflege e.V.: Primäre Gesundheitsversorgung - von der Theorie zur Praxis, Bericht über ein WGO-Symposium Kuopio (Finnland) 30. November bis 03. Dezember 1981, Schriftenreihe Heft 40, Hg. von der WGO unter dem Titel „Primary Health Care - from theory to action“, 1982

Diesfeld, H.-J.: Primäre Gesundheitsversorgung - Primary Health Care (PHC), in: Going International (Pflegende in der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe), Ullstein Medica, 1998

Internetquelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), Internationales, PCN-Position: Primäre Gesundheitsversorgung und Public Health, http://www.dbfk.de/bv/pcn.htm, Stand: 06.01.2002

Internetquelle: Universität Ulm, Ottawa-Charta für Gesundheitsförderung, http://www.uni-ulm.de/public_health/old/who_ottawa_1986.html, Stand: 20.01.2002

Internetquelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO), About WHO, Primary Health Care, http://www.who.int/aboutwho/en/ensuring/primary.htm, Stand: 02.01.2002

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Krampe, E.-M.: Warum eine Konferenz?, in: PFLEGE AKTUELL, Sonderbeilage 7- 8/2000, Eschborn, 2000

Schwartz, F.W.: Das Public Health Buch, Gesundheit und Gesundheitswesen, Urban&Fischer Verlag, München, Jena, 2000

van Maanen, Hanneke/Görres, Stefan/Koch-Zadi, Dagmar/Schöller-Stindt, Mechthild (Hrsg.): Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, Reihe: Forum Pflegewissenschaft 2, Altera Verlag, Bremen, 1996

Wendler-Hülse, I.: Von Alma-Ata über Wien nach München, in: PFLEGE AKTUELL, Sonderbeilage 7-8/2000, Eschborn, 2000

[...]


1Vgl.van Maanen, H., 1996, S. 133

2Vgl. Deutsche Zentrale für Volksgesundheitspflege e.V., 1983, Heft 40, S. 6

3About WHO - Primary Health Care, 2002, Internetseite, übersetzt aus dem Englischen durch Nils Claassen

4About WHO - Primary Health Care, 2002, Internetseite, übersetzt aus dem Englischen durch Nils Claassen

5Vgl. van Maanen, H., 1996, S. 136

6Zit. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, 2002, Internetseite

7Vgl. van Maanen, H., 1996, S. 134

8Zit. van Maanen, H., 1996, S. 135, 136

9Vgl. Wendler-Hülse, 2000, S. 3

10Vgl. Deutsche Zentrale für Volksgesundheitspflege e.V., 1983, Heft 40, S. 6

11Vgl. Krampe, E.-M., 2000, S. 5

12Vgl. Diesfeld, Prof. Dr. H.-J., 1998, S. 61

13Vgl. Diesfeld, Prof. Dr. H.-J., 1998, S. 55

14Vgl. Diesfeld, Prof. Dr. H.-J., 1998, S. 56

15Zit. Diesfeld, H.-J., 1998, S. 57

16Vgl. Diesfeld, H.-J., 1998, S. 57

17Vgl. Diesfeld, H.-J., 1998, S. 57

18Vgl. Diesfeld, H.-J., 1998, S. 58

19Vgl. Kruyt, J., 1996, Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 151

20Vgl. Kruyt, J., 1996, Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 152

21Zit. n. Kruyt, J., 1996, Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 152

22Vgl. Kruyt, J., 1996, Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 153

23Vgl. Kruyt, J., 1996, Pflegewissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 156

24Vgl. Dennill, K., King, L., Swanepoel, T., 1999, S.50, übersetzt aus dem Englischen von Nils Claassen

25Vgl. Dennill, K., King, L., Swanepoel, T., 1999, S.51, übersetzt aus dem Englischen von Nils Claassen

26Vgl. Dennill, K., King, L., Swanepoel, T., 1999, S.52, übersetzt aus dem Englischen von Nils Claassen

27Vgl. Dennill, K., King, L., Swanepoel, T., 1999, S.52, übersetzt aus dem Englischen von Nils Claassen

28Vgl. Dennill, K., King, L., Swanepoel, T., 1999, S.53, übersetzt aus dem Englischen von Nils Claassen

29Weltgesundheitsorganisation Dänemark, Internetseite, 2002

30Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 2002, Internetquelle

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Primary Health Care - Die Ideologie "Gesundheit für alle"
Hochschule
Hochschule Bremen
Autor
Jahr
2001
Seiten
31
Katalognummer
V105721
ISBN (eBook)
9783640040056
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Primary, Health, Care, Ideologie, Gesundheit
Arbeit zitieren
Nils Claassen (Autor:in), 2001, Primary Health Care - Die Ideologie "Gesundheit für alle", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105721

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