Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Grundlagenpapier


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

19 Seiten, Note: Hab ich le


Leseprobe


Inhalt:

1. Inhaltliche Übersicht der einzelnen Szenen.

2. Wann schrieb Lessing das Werk?

3. - Wo spielt das Werk?
- Schauplätze der einzelnen Szenen.

4. - Wer sind die auftretenden Charaktere? (Namen und Stellung)
- Die Beziehungen der einzelnen Personen zueinander.

5. - Welche Personen gehören zur privilegierten, höhergestellten Klasse und welche zur niederen?
- Gibt es Personen, die nicht in diese Zweiteilung passen?

6. Welcher Teil des Werkes ist die Exposition und warum?

7. Was ist der Höhepunkt in der Handlung und warum?

8. Wo gibt es in diesem Werk aufklärerische Ansätze?

Quellenangaben

1 Inhaltliche bersicht der einzelnen Szenen des Dramas „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing

I, 1 (Nathan und Daja)

Nathan kehrt von einer Geschäftsreise aus Babylon zurück. Daja berichtet ihm bei seiner Ankunft vom Brand seines Hauses und davon, dass seine Tochter Recha bei diesem Brand fast ums Leben gekommen wäre. Aber ein Tempelherr, welcher einige Tage vorher, nachdem er zum Tode verurteilt wurde, als Einziger vom Sultan Saladin begnadigt wurde, rettete sie vor dem Tod. Nathan fragt Daja, ob sie ihm alles gegeben hat, was er ihnen zu Hause ließ. Als Daja dies verneint, ist Nathan enttäuscht und möchte diesen Mann finden.

Daja lässt durchblicken, dass Recha nur die angenommene Tochter von Nathan ist und nicht seine leibliche.

I, 2 (Nathan, Daja und Recha)

Recha kommt zu Nathan und Daja hinzu. Sie ist davon überzeugt, von einem Engel gerettet worden zu sein. Nathan sagt, dass der Tempelherr vorher vom Sultan verschont wurde, sei Wunder genug. Er meint, sie sollen nicht tatenlos herumstehen und reden, sondern handeln. Er behauptet, dass der Tempelherr womöglich auch krank geworden sein könnte und Hilfe brauchen könnte. Daja wird von diesem Satz beunruhigt.

Daja hat gehört, dass der Tempelherr auf Grund seiner Ähnlichkeit mit dem Bruder Saladins begnadigt wurde.

I, 3 (Nathan und Al Halfi)

Al Halfi erzählt Nathan, dass er jetzt Schatzmeister vom Sultan ist. Er nennt auch die Gründe dafür, dass er diese Stelle angenommen hat: Der Sultan habe davon gesprochen, dass der vorige Schatzmeister seine Stelle nicht mit dem nötigen Einsatz betrieben habe und er deswegen jetzt einen neuen haben möchte, einen Menschenfreund (vgl. I, 3, 462-489) In dieser Position bittet er Nathan um einen Kredit. Daraufhin sagt Nathan, dass er als Derwisch gerne mit dieser Bitte zu ihm kommen könne, aber als Schatzmeister des Sultans würde er von ihm nichts bekommen.

Al Halfi möchte nicht länger Schatzmeister sein, sondern zu seiner Gemeinde am Ganges zurückzukehren.

I, 4 (Nathan und Daja)

Daja sucht Nathan auf um ihm zu erzählen, dass sie den Tempelherrn gesehen hat. Daja meint, dass Recha ich gerne zu sich ins Haus einladen würde. Daja erzählt Nathan von dem Wunsch von Recha und das diese möchte, dass Nathan den Tempelherrn holt. Nathan sagt Daja, dass sie sich darum kümmern soll. Daja aber meint, dass der Tempelherr zu keinem Juden ins Haus kommt. Daraufhin trägt Nathan ihr auf, ihn wenigstens nicht aus den Augen zu verlieren. Er würde dann gleich nachkommen.

I, 5 (Der Tempelherr und der Klosterbruder)

Der Klosterbruder folgt dem Tempelherrn. Dieser wundert sich, dass er verfolgt wird. Er fragt den Klosterbruder von wem er geschickt wurde da er vermutet, dass der Klosterbruder ihm nicht zu seinen eigenen Zwecken folgt. Der Klosterbruder erzählt ihm, dass er vom Patriarchen geschickt wurde und offenbart ihm zugleich seinen Auftrag: Er soll die Stadt auskundschaften und Saladin ermorden.

Der Tempelherr lehnt diesen Auftrag ab, da er sein Leben Saladin zu verdanken hat und ihn aus diesem grund nicht umbringen kann.

I, 6 (Der Tempelherr und Daja)

Daja folgt dem Tempelherrn. Sie fragt ob Recha jetzt, wo Nathan zurück sei, endlich mit einem Besuch rechnen könne. Der Tempelherr reagiert, wie Daja es vorausgesagt hat: Mit Abweisung, da er nicht zu einem Juden in Haus geht. Außerdem erzählt Daja von ihrem Mann.

II, 1 (Sultan Saladin und Sittah)

Saladin und Sittah spielen Schach. Wenn Sittah gewinnt, bekommt sie von Saladin 1000 Dinar, verliert sie, bekommt sie das Doppelte um sie zu trösten.

Saladin ist mit seinen Gedanken nicht bei der Sache. Er verliert das Spiel. Saladin ist mit seinen Gedanken beim Waffenstillstand. Er würde ihn gerne verlängern, er denkt auch über eine Hochzeit nach die Frieden schaffen würde. Diese würde seine Familie mit der des Richard Löwenherz verbinden. Sittah meint, dass einer Hochzeit nur der „Stolz“ der Christen im Weg stünde. Denn Sittah und Melek müssten sich vor der Hochzeit erst taufen lassen.

II, 2 (Saladin, Al Halfi und Sittah)

Auf Grund der schlechten finanziellen Situation Saladins wird der Zug aus Ägypten mit Geld sehnsüchtig erwartet.

Al Halfi stellt fest, dass Saladin das Spiel noch nicht verloren hat. Als Sittah auf ihr Geld zu sprechen kommt, will Al Halfi dem Sultan endlich die Wahrheit über seine Situation sagen. Er erzählt ihm, das Sittah schon länger auf ihre Gewinne verzichtet und auch die Hofhaltungskosten trägt.

Saladin sagt, dass er stolz auf seine Schwester ist. Er merkt , dass er den nicht nur durch Verzicht aus dieser Lage wieder raus kommt.

Er sagt seinem Schatzmeister das er losziehen soll, um Gelder zu leihen. Da kommt ihm Nathan in den Kopf, über den Al Halfi nur Gutes spricht. Al Halfi sagt Saladin, dass Nathan nicht bereit wäre, ihm Geld zu borgen. Er lobt Nathan aber wieder, indem er von seiner Freigiebigkeit gegenüber den Armen redet. Sittah fragt, ob Nathan nicht doch bereit wäre das Geld zu leihen. Al Halfi verneint dies und gibt vor, ihm sei ein geiziger Reicher eingefallen, den er um einen Kredit bitten könnte.

II, 3 (Saladin und Sittah)

Sittah durchschaut Al Halfis Versuch, Saladin von Nathan abzulenken. Sie ist entschlossen das Geld von Nathan zu borgen und entwickelt bereits einen Plan, mit dem sie Nathan dazu bringen will, ihnen Geld zu leihen.

II, 4 (Nathan, Recha und Daja)

Recha erwartet den Tempelherrn mit Ungeduld. Nathan hat das Gefühl, dass Recha dem Tempelherrn gegenüber nicht nur Dankbarkeit empfindet. Er denkt, sie könnte Zuneigung für ihn empfinden.

Als Nathan, Recha und Daja den Tempelherrn kommen sehen, ziehen sich Daja und Recha an ein Fenster zurück, von dem aus sie alles sehen können.

II, 5 (Nathan und der Tempelherr)

Als Nathan den Gang und den Blick des Tempelherrn sieht, kommt ihm beides irgendwie bekannt vor.

Es möchte dem Tempelherrn danken, dass er Recha gerettet hat und spricht ihn an.

Der Tempelherr wendet ein, dass er es nur aus Pflichtbewusstsein und weil ihm in diesem Augenblick sein Leben sowieso lästig war getan hat, auch wenn es „nur“ das Leben einer Jüdin war. Nathan bezeichnet diese Haltung als groß und abscheulich und bietet ihm eine Belohnung für die Rettung an.

Der Tempelherr lehnt das Angebot Nathans ab und sagt, er werde höchstens das Geld für einen neuen Mantel von ihm nehmen, da seiner angesengt wurde.

Daraufhin küsst Nathan die verbrannte Stelle am Mantel. Ihm laufen die Tränen herunter. Dadurch wird der Tempelherr weich. Er spricht Nathan mit seinem Vornamen an (Zeichen dafür, dass er Nathan jetzt als Menschen sieht und nicht nur als Juden).

Nathan dankt dem Tempelherrn dafür, dass er die Situation nicht genutzt hat, um den Ruf Rechas zu schädigen. Der Tempelherr meint, der Ehrenkodex seines Ordens verlange das von ihm. Nathan entgegnet, dass es überall gute Menschen gibt, egal welcher Religion sie angehören.

Der Tempelherr kritisiert, dass jede Religion meint sie sei die einzige und beste. Nathan erkennt das der Tempelherr so denkt wie er: Beide beurteilen die Menschen nicht nach ihrer Religionszugehörigkeit, da sich beide ihr Volk und ihre Religionsgemeinschaft nicht ausgesucht haben.

Nathan und der Tempelherr schließen Freundschaft.

II, 6 (Nathan, der Tempelherr und Daja)

Daja kommt hinzu. Sie meldet, dass Saladin dringend mit Nathan sprechen möchte.

II, 7 (Nathan und der Tempelherr)

Der Tempelherr ist Saladin dankbar für die Begnadigung. Dieser Handlung von Saladin verdankt Nathan das Leben Rechas. Er ist dadurch zum Dienst verpflichtet. Er ist wegen dem Tempelherrn bereit, Saladins Befehl zu gehorchen.

Im Gespräch erfährt Nathan den Namen des Tempelherrn. Er lautet Curd von Stauffen.

Nathan weiß jetzt, an wen er durch den Gang, die Stimme und die Gestik des Tempelherrn erinnert wurde: an seinen alten Freund Wolf von Filnek.

Nathan fasst den Entschluss, den Grund für die Ähnlichkeit zwischen seinem alten Freund und Curd von Stauffen zu erforschen.

II, 8 (Nathan und Daja)

Nathan bittet Daja, Recha auf den baldigen Besuch des Tempelherrn vorzubereiten.

II, 9 (Nathan und Al Halfi)

Al Halfi kommt zu Nathan. Er möchte sich von ihm verabschieden. Er hat das Amt des Schatzmeisters beim Sultan niedergelegt und will jetzt zu seiner Glaubensgemeinschaft - den Ghebern - an den Ganges zurückkehren.

Al Halfi erzählt Nathan von den finanziellen Schwierigkeiten des Sultans, welche durch seine Freigiebigkeit verursacht wurden. Aus diesem Grund soll Al Halfi losziehen und Kreditgeber suchen. Diese Aufgabe möchte Al Halfi nicht ausführen, da er für sich selbst nie morgen musste. Er möchte nun wieder ein Leben in völliger Bedürfnislosigkeit verbringen. Al Halfi bietet Nathan an ihn zu begleiten. Am Ganges wäre ein Menschenwürdiges Leben möglich.

Nathan nimmt das Angebot nicht an, bürgt aber für Al Halfis Abrechnung beim Sultan.

III, 1 (Recha und Daja)

Die Ankunft des Tempelherrn wird von Recha und Daja erwartet. Daja sagt, sie wünsche sich, dass der Tempelherr sie und Recha mit nach Europa nimmt. Recha möchte aber in ihrem Land bleiben.

Recha betrachtet ihre Schwärmerei nach der Rettung selbstkritisch. Sie ist Nathan dankbar das er sie vernünftig gemacht hat.

III, 2 (Der Tempelherr, Recha und Daja)

Als der Tempelherr eintritt, möchte Recha ihm zu Füßen fallen. Der Tempelherr wehrt ihrem Dank ab.

Jetzt vergleicht Recha die Anhänger des Tempelordens mit Wassereimern und einem dressierten Hund. Sie sagt, der Orden mache die Menschen zu einem gefühllosen Mittel. Dem Tempelherrn kommt kaum mehr ein zusammenhängender Satz über die Lippen. Der Grund hierfür ist der Anblick Rechas. Er verlässt schnell den Raum. Er sagt, er sei mit Nathan verabredet.

III, 3 (Recha und Daja)

Recha macht sich Gedanken darüber, warum der Tempelherr sie so schnell verlassen hat. Ihr wird bewusst, dass der Tempelherr ihr immer wertvoll sein wird. Auch noch wenn die erste Schwärmerei einmal vorüber ist.

III, 4 (Saladin und Sittah)

Sittah und Sala din warten auf Nathan. Saladin gibt seine Abneigung gegen den Plan, Nathan eine Falle zu stellen kund.

Mit dem Argument das es ja auch Spaß bereite zu sehen, wie sich ein weiser Mann aus solch einer Falle rettet, überredet Sittah Saladin zu dem Plan.

III, 5 (Nathan und Saladin)

Nathan kommt zu Saladin. Sittah ist in einem Nebenzimmer. Saladin spricht Nathan auf seinen Namen „Der Weise“ an, welcher ihm vom Volk gegeben wurde. Nathan meint dieser Namen könne landläufig auch eigennützig bedeuten.

Saladin denkt, Nathan ist schon alleine aus dem Grund, dass er über die Bedeutung des Namens nachdenkt weise.

Nathan vermutet zuerst, dass er aus geschäftlichem Interesse zum Sultan bestellt wurde. Dann meint er, der Sultan will Neuigkeiten über feindliche Aktivitäten erfahren. Der Sultan aber stellt die Frage nach der wahren Religion.

Er gibt Nathan einige Minuten Bedenkzeit.

III, 6 (Nathan allein)

Nathan ist für einige Minuten alleine. Er ist überrascht von der Frage des Sultans. Ihm wird bewusst, das ihm eine Falle gestellt wurde, da jede Antwort auf die Frage des Sultans ihm Schwierigkeiten bereiten wird. Nathan beschließt, auf die Frage mit einem Märchen zu antworten.

III, 7 (Nathan und Saladin)

Nathan erzählt Saladin die Geschichte von drei Ringen welche folgendermaßen lautet:

Ein Mann besitzt einen Ring. Wer diesen Ring trägt wird, wenn er in dieser Zuversicht getragen wird, vor Gott angenehm erscheinen.

Der Ring wird immer von einem Vater an seinen meistgeliebten Sohn vererbt. Dieser Sohn ist dann auch gleichzeitig der Nachfolger als Herrscher.

Nach einigen Jahren kommt der Ring zu einem Herrscher, welcher drei Söhne hat. Dieser Mann liebt aber seine drei Söhne alle gleichermaßen. Er kann und will sich nicht für einen der drei entscheiden. Er sieht nur eine Lösung: Er lässt den Ring kopieren, so dass jeder der Söhne einen bekommt.

Nach seinem Tod streiten sich die Söhne erfolglos um die Nachfolge, da keiner der drei die Echtheit seines Rings beweisen kann.

Nathan überträgt nun die Religionen auf diese Ringe. Bei den Religionen kann auch nicht gesagt werden, welches die „wahre“ Religion ist. Saladin hingegen meint, man könne die Religionen sehr wohl unterscheiden.

Nathan fährt mit seinem Märchen fort: Die Brüder klagen bei einem Richter. Dieser meint, dass der echte Ring ja vielleicht sogar verloren gegangen sei, da er ja offensichtlich bei keinem der drei wirke.

Der Richter rät ihnen, sie sollen einfach an die Echtheit des eigenen Ringes glauben und diese durch eine gottesfürchtige und humanistische Lebensführung beweisen.

In tausend Jahren könne ihnen ein weiserer Richter sagen, welcher der echte Ring ist.

Saladin merkt schnell, dass er nicht der gesuchte Richter ist. Die Geschichte Nathans imponiert dem Sultan. Er bittet Nathan um seine Freundschaft.

Nathan bietet Saladin einen Kredit an. Außerdem erzählt er vom Tempelherrn der Recha rettete und das dies nur durch Saladin möglich war, da er ihn begnadigte.

Saladin bittet den Tempelherrn zu sich.

III, 8 (Der Tempelherr allein)

Nathan wird vom Tempelherrn erwartet. Der Tempelherr gesteht sich seine Liebe zu Recha ein. Die Liebe zu einem jüdischen Mädchen würde einen Konflikt mit seinem Orden bedeuten. Das macht ihm nichts. Er denkt, dass er durch die Verurteilung und Begnadigung zu einem neuen Menschen wurde, dem der Orden egal war.

Jetzt ist ihm nur noch die Meinung Nathans wichtig.

III, 9 (Nathan und der Tempelherr)

Der Tempelherr gesteht Nathan seine Liebe zu Recha. Außerdem äußert er den Wunsch, Recha immer sehen zu dürfen.

Nathan reagiert mit Zurückhaltung. Er möchte mehr Informationen über die Familie des Tempelherrn.

Es stellt sich heraus, dass Nathan Conrad von Stauffen, den Vater des Tempelherrn, kannte. Der Tempelherr ist verbittert über die zurückhaltende Reaktion Nathans.

III, 10 (Der Tempelherr und Daja)

Daja erfährt vom Tempelherrn seine Liebe zu Recha. Daja bittet ihn sofort, Recha zur Frau zu nehmen. Der Tempelherr erzählt ihr von der Abweisung Nathans. Daraufhin verrät ihm Daja, dass Recha eine Christin ist und nicht die Tochter von Nathan. Der Tempelherr meint, Nathan hätte Recha der angeborenen Religion entzogen.

Daja bittet ihn schließlich sie mit nach Europa zu nehmen, wenn er mit Recha dorthin zurückgeht.

IV, 1 (der Klosterbruder und der Tempelherr)

Der Klosterbruder sagt, er habe sich nicht von der Welt „geschieden“ um sich nun erst recht vom Patriarchen in die weltlichen Angelegenheiten verwickeln zu lassen.

Er begegnet dem Tempelherrn und vermutet, dass dieser sich entschieden hat, den Spionauftrag des Patriarchen anzunehmen. Dieser Gedanke wird vom Tempelherrn gleich dementiert. Er wolle sich nur einen Rat beim Patriarchen holen. Aber eigentlich könnte er sich diesen auch beim Klosterbruder holen, meint der Tempelherr. Der Klosterbruder entzieht sich dieser Verantwortung auf Grund seines Ordengelübdes.

Die Unterhaltung wird durch die Ankunft des Patriarchen unterbrochen.

IV, 2 (der Klosterbruder, der Tempelherr und der Patriarch)

Der Tempelherr stellt dem Patriarchen die Frage, ob ein Jude ein christliches Mädchen erziehen darf. Der Patriarch verneint dies sofort. Er fordert die Todesstrafe für diesen Juden, da er das Mädchen zum Abfall von Gott verleitet habe.

Der Tempelherr wendet ein, dass das Mädchen ohne diesen Juden eventuell gestorben wäre und außerdem könne Gott das Mädchen immer noch selig machen, da sie ohne religiöse Bindung erzogen wurde. Auch das ändert die Meinung des Patriarchen nicht. Der Jude müsse verbrannt werden.

IV, 3 (Saladin und Sittah)

Das Geld von Nathan wird in den Palast des Sultans gebracht.

Sittah gibt Saladin ein Bild von Assad um die Ähnlichkeit des Tempelherrn damit zu vergleichen.

IV, 4 (der Tempelherr und Saladin)

Am Anfang des Gesprächs mit dem Tempelherrn erwähnt Saladin die Ähnlichkeit des Tempelherrn mit seinem Bruder Assad.

Der Tempelherr und Saladin schließen Freundschaft. Als der Name Nathan fällt erzählt der Tempelherr von seiner Liebe zu Recha und von der zurückweisenden Reaktion Nathans. Saladin sagt, er soll Verständnis für einen alten Mann haben.

Nun berichtet der Tempelherr dem Sultan die Wahrheit über Rechas Herkunft. Saladin meint, er solle dies für sich behalten. Daraufhin gesteht der Tempelherr, dass er bereits beim Patriarchen war, dort aber durch die „Blutbegier“ des Patriarchen abgeschreckt wurde. Saladin versichert dem Tempelherrn sich darum zu bemühen, dass der Tempelherr und Recha zusammenfinden.

IV, 5 (Saladin und Sittah)

Sittah und Saladin vermuten, dass der Tempelherr ein Sohn von Assad sein könnte. Die Gründe hierfür sind die Ähnlichkeit und das der Tempelherr die gleiche Vorliebe für „Christendamen“ hat wie sie Assad hatte.

Sittah und Saladin möchten den Tempelherrn und Recha miteinander in Verbindung bringen. Zu diesem Zweck soll Recha zu ihnen geholt werden.

IV, 6 (Nathan und Daja)

Daja bittet Nathan, Recha dem Tempelherrn zur Frau zu geben damit Recha als Christin unter Christen leben kann.

Nathan meint der Tempelherr sei der Richtige für Recha, sie soll aber noch etwas Geduld haben.

IV, 7 (Nathan und der Klosterbruder)

Nathan ist klar, das, wenn die Wahrheit über Recha rauskommt, er nicht mehr ihr Vater ist, auch wenn er das gerne weiterhin wäre.

Der Klosterbruder erzählt Nathan das er im Dienste des Patriarchen steht und dieser ihm für Sachen benutzt die er nicht machen möchte. Der Klosterbruder erzählt, der Patriarch habe gehört, dass irgendwo ein Jude lebt der ein christliches Kind erzogen hat. Nun soll der Klosterbruder herausfinden, wer dieser Jude ist und wo er lebt.

Im weiteren Gespräch erzählt der Klosterbruder wie er selbst vor 18 Jahren einen Säugling zu Nathan brachte. Die Mutter des Säuglings sei gestorben und der Vater, Wolf von Filnek, hat das Kind wegen des Krieges nicht behalten können. Wolf von Filnek sei dann kurz darauf auch gestorben.

Der Klosterbruder sagt aber auch, er werde Nathan nicht verraten, da das Kind ohne ihn nicht die notwendige Liebe bekommen hätte. Außerdem meint der Klosterbruder die Christen würden viel zu oft die jüdische Tradition ihrer Religion verachten.

Daraufhin erzählt Nathan, dass, wenige Tage, bevor der Klosterbruder Recha zu ihm brachte, seine Familie durch Christen getötet wurde. Seine Frau und seine sieben Söhne sind im Haus des Bruders verbrannt. Nach dieser Tat hasste Nathan die Christen. Nach drei Tagen hat sich seine Vernunft gemeldet und hat ihn zu Gottvertrauen und Nächstenliebe aufgefordert. Gerade in diesem Moment habe der Klosterbruder ihm Recha gebracht.

Wenn ihm jetzt einer Recha nehmen will, so muss er größere Rechte auf sie habe. Darum möchte Nathan mehr über die Familie Rechas wissen.

Nathan vermutet, dass Conrad von Stauffen ein Onkel Rechas war. Der Klosterbruder bestätigt diesen Verdacht vage. Er meint aber auch, dass in Gebetsbuch, welches er dem toten Wolf von Filnek abgenommen hat und das die Namen der Angehörigen enthält, Gewissheit bringen kann. Der Klosterbruder geht um das Gebetsbuch zu holen.

Nathan vermutet, dass Daja dem Patriarchen die wahre Herkunft Rechas verraten hat.

IV, 8 (Daja und Nathan)

Daja erzählt Nathan, dass Recha auf den Hof von Saladin eingeladen wurde.

Nathans Vermutung, dass Daja beim Patriarchen war, bestätigt sich nicht.

Daja fasst einen Beschluss: Sie möchte Recha über ihre Wahre Herkunft aufklären, da sie als einzige Tochter eines reichen Juden auch für einen „Muselmann“ (Moslem) interessant werden kann.

V, 1 (Saladin und Mamelucken)

Die lang erwartete Karawane aus Ägypten kommt endlich an.

Der Sultan lobt das edelmütige Verhalten der Mamelucken. Der eine nimmt die Belohnung Saladins nicht, da er sie nicht ohne Aufforderung bekommen hat, der andere will die Belohnung mit einem Freund teilen, welcher gestürzt ist.

V, 2 (Saladin und Emir Mansor)

Saladin gibt dem Emir Mansor den Auftrag, den größten Teil der Gelder zu seinem Vater in den Libanon zu bringen, da dieser es für seine Kriegsführung benötigt.

V, 3 (der Tempelherr allein)

Vor Nathans Haus wartet der Tempelherr. Dieser stellt fest, dass früher sofort bemerkt wurde, wenn er dort stand.

Er stellt sich Selbst die Frage was der Grund für die Bitterkeit, die er gegenüber Nathan empfindet, ist. Er zie ht in Erwägung, dass es christlicher Fundamentalismus sein könnte. Der Tempelherr erkennt, dass der wahre Vater Rechas immer Nathan bleiben wird. Er erinnert sich auch an die Worte Saladins, der meinte, er solle nicht in christlichen Eifer verfallen. Der Tempelherr ruft sich selbst zur Besinnung.

Als er Nathan zusammen mit dem Klosterbruder aus dem Haus kommen sieht, erkennt er, in welche Gefahr er Nathan mit seinem Besuch beim Patriarchen gebracht hat.

V, 4 (Nathan und der Klosterbruder)

Der Klosterbruder gibt Nathan das Gebetbuch, aus dem die Abstammung Rechas ersichtlich wird.

Nathan ist sich trotz der Warnungen des Klosterbruders vor dem Patriarchen und dem Tempelherrn sicher, dass er, auch wenn die Sache ein Nachspiel hätte, es nie bereuen würde. Außerdem sagt der Klosterbruder Nathan, dass es der Tempelherr war, der dem Patriarchen die Sache mit dem unrecht aufgezogenen Christenkind gesagt hat.

Nathan hat die Geheimhaltung von Rechas wahrer Herkunft selbst als Last empfunden und dankt nun Gott in einem Gebet, dass diese Sache jetzt ein Ende hat.

V, 5 (Nathan und der Tempelherr)

Der Tempelherr erzählt Nathan die Gründe für seinen Besuch beim Patriarchen: Die Abweisung Nathans als er ihm seine Liebe zu Recha gestand und die Nachricht Dajas, dass Recha eine Christin ist. Der Tempelherr bereut seinen Besuch beim Patriarchen sagt aber auch, dass ihm die menschenverachtende Art des Patriarchen wieder zur Vernunft gebracht hat.

Der Tempelherr bittet Nathan erneut, ihm Recha zur Frau zu geben. Aber Nathan muss ihn auch wieder enttäuschen. Durch den Gang des Tempelherrn zum Patriarchen seien die wahren Verwandtschaftsverhältnisse Rechas ans Licht gekommen. Der Klosterbruder suchte Nathan auf, um ihn zu warnen, und dabei ist die Sprache auf ein Gebetsbuch gekommen, in dem die Namen der Verwandten Rechas stehen.

Nathan fordert den Tempelherrn auf, bei einem Bruder um Erlaubnis für die Hochzeit zu fragen. Der Tempelherr befürchtet, dass dieser christliche Bruder die gute Erziehung Nathans hinfällig machen könnte.

Der Tempelherr fasst den Entschluss, direkt bei Recha um ihre Hand anzuhalten.

Nathan und der Tempelherr machen sich auf den Weg zum Palast des Sultans in dem sich auch Recha aufhält.

V, 6 (Sittah und Recha)

Auf dem Weg zum Palast hat Daja Recha die Wahrheit über ihre Herkunft erzählt.

Im Palast spricht Recha mit Sittah. Während des Gesprächs lobt Recha ihren Vater, der ihr das beigebracht hat, was sie heute weiß. Sie ist traurig darüber, dass sie Nathan jetzt verlieren soll. Während sie mit Sittah spricht, bricht Recha immer wider ihr zusammen.

V, 7 (Saladin, Recha und Sittah)

Saladin kommt hinzu. Er möchte Recha beruhigen. Recha bittet ihn, ihr Nathan nicht wegzunehmen. Sie meint auch, dass die Abstammung noch lange nicht den Vater ausmachte. Saladin bietet sich als dritter Vater an. Dann kommt ihm eine neue Idee: Recha solle sich einfach nach einem Ehemann umsehen. In diesem Moment kommt die Nachricht der Ankunft des Tempelherrn und Nathan.

Letzter Auftritt (Saladin, Recha, Sittah, der Tempelherr und Nathan)

Saladin möchte das geliehene Geld an Nathan zurückzahlen. Doch dieser möchte Recha trösten. Recha sieht Nathan immer noch als ihren Vater.

Der Tempelherr fasst das Bekenntnis Rechas zu Nathan als eine Ablehnung für ihn auf. Aus diesem Grund bittet er Saladin sein Anliegen nicht mehr zu vertreten.

Saladin und Sittah ermuntern Recha dazu, dem Tempelherrn ihre Liebe zu gestehen. Nathan meint, dass vor einer Verbindung der beiden erst der Bruder gehört werden muss. Er legt die Familiengeschichte des Tempelherrn und Recha offen:

Der Tempelherr hat seinen Namen vom Bruder seiner Mutter - Curd von Stauffen - der ihn erzogen hat. Sein wirklicher Name ist Leu von Filnek. Somit ist er der Bruder von Recha die in Wirklichkeit Blanda von Filnek heiß t. Der Vater, Wolf von Filnek, ist Assad, der Bruder von Saladin und Sittah.

Saladin erkennt die Handschrift im Gebetsbuch, welches der Klosterbruder bei Assad entdeckt hat.

Der Tempelherr zögert erst, ist dann aber auch über seine neugewonnenen Familie glücklich. Am Ende umarmen sich alle gegenseitig.

2 Wann schrieb Lessing das Werk?

Lessing schrieb dieses Drama in den Jahren 1778/ 1779.

(Quelle 2/ Vorwort)

3 Wo spielt das Werk?

- Das Werk spielt zur Zeit des Waffenstillstands 1192 in Jerusalem. (Quelle 2)

Schauplätze der einzelnen Szenen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4 Wer sind die auftretenden Charaktere? (Namen und Stellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Beziehungen der einzelnen Personen zueinander:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

5 Welche Personen gehören zur privilegierten, höhergestellten Klasse und welche zur niederen?

Privilegierte, höhergestellte Klasse

- Sultan Saladin (wegen seiner Eigenschaft als Sultan)
- Sittah, die Schwester vom Sultan (da sie die Schwester vom Sultan ist)
- Nathan (da er reich und vom Volk angesehen ist)
- Der Patriarch von Jerusalem (wegen seiner Position als Bischof von Jerusalem)
- Der Emir [da ein Emir eine höhere Person im Staat ist, zum Beispiel Befehlshaber, General oder Chef (vgl. Anmerkungen S. 157 →Emir)]

Nieder Klasse

- Daja (da sie „nur“ eine Gesellschafterin in Nathans Haus ist, deshalb aber nicht zu den höhergestellten Personen zählt)
- Der Derwisch [da er für den Sultan als Schatzmeister arbeitet und ansonsten nur ein mohammedanischer Bettelmönch ist (vgl. Anmerkungen S. 156, Derwisch)]
- Der Klosterbruder (da er im Dienste des Patriarchen steht und selbst keine höhere Stellung hat)
- Die Mamelucken [da sie Kriegsdienste für den Sultan leisten, selbst aber wiederum nicht auf einer höheren Position verweilen, erst zur Zeit nach dem Geschehen des Dramas beherrschten sie Ägypten und Syrien (vgl. Anmerkungen S. 157, Mamelucken)]

Gibt es Personen, die nicht in diese Zweiteilung passen?

Ja, es gibt meiner Meinung nach Personen, die nicht in diese Zweiteilung passen. Diese sind Folgende:

- Recha (weil Recha eigentlich am Anfang nur die Tochter Nathans ist und somit nicht unbedingt zu den höher gestellten Personen zählt, erst als ihre wahre Herkunft bekannt wird, gehört sie eigentlich durch die Verwandtschaft mit Saladin zu den höher gestellten Personen)
- Der Tempelherr (da er zu Anfang nur ein gewöhnlicher Tempelherr ist und dann erst, genau wie Recha, durch das Aufkommen der wahren Verwandtschaftsverhältnisse zur Familie Saladins und somit zu den höheren Personen zählt)

6 Welcher Teil des Werkes ist die Exposition und warum?

- Der gesamte erste Aufzug ist die Exposition. Der Grund hierfür ist, dass wir in diesem Teil des Dramas alle Grundlagen bekommen. Die Geschehnisse, welche vor der eigentlichen Handlung geschahen werden dem Leser hier nahegebracht.

Dafür gibt es folgende Beispiele:

Im ersten Aufzug erfahren wir, dass

- Nathans Haus gebrannt hat und Recha darin fast ums Leben gekommen wäre.
- Recha nicht die richtige Tochter Nathans ist, sondern nur seine angenommene Tochter.
- Der Tempelherr sie aus den Flammen rettete.
- Der Tempelherr einige Tage vorher vom Sultan begnadigt wurde.
- Dass der Tempelherr auf Grund seiner Ähnlichkeit mit einem Bruder Saladins begnadigt wurde.
- Der Sultan Geldprobleme hat.

Exposition:

Einführung in die Dramenhandlung, Darlegung der vor Beginn des Dramas liegenden Handlung. (Quelle 5)

7 Was ist der Höhepunkt der Handlung und warum?

Der Höhepunkt der Handlung liegt für mich an der Stelle, an welcher der Tempelherr den Patriarchen in der Sache um Nathan und Recha um Rat fragen will und erst dem Klosterbruder die Geschichte erzählt.

(vgl. IV, 1/ IV, 2 und IV, 7)

Der Grund hierfür ist, dass durch das Gespräch zwischen dem Tempelherrn und dem Patriarchen der Klosterbruder zu Nathan geht und ihm erzählt, er habe den Auftrag, einen Juden zu suchen, welcher eine Christin in jüdischem Glauben erzogen hat. Denn erst hierdurch entschließt sich Nathan, die wahren Verwandten Rechas zu finden und die Sprache kommt auf das Gebetsbuch, womit Nathan erst die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Saladin, Sittah, Recha und dem Tempelherrn aufklären kann.

8 Wo gibt es in diesem Werk aufklärerische Ansätze?

Zunächst einmal gibt es im ganzen Werk aufklärerische Ansätze. Sie drücken sich durch die religiöse Toleranz bei vielen Personen aus. Hier einige Beispiele für die Personen:

- Nathan: Ihm kommt es gar nicht auf die Religion an. Er sucht sich seine Freunde nicht nach der Konfession aus, sondern nach ihren menschlichen Werten. Selbst als seine ganze Familie von Christen umgebracht wird, nimmt er wenige Tage später das Kind eines Christen bei sich auf.
- Der Tempelherr: Seine Einstellung ist eigentlich auch eher tolerant. Er verfällt nur an einigen Stellen wieder in christliche Denkweisen zurück (vgl. IV, 4, 2783 f)

Aber aufklärerische Ansätze werden meiner Meinung nach auch bei Saladin sichtbar. Er wird im Laufe des Werkes aufgeklärt.

Zur Zeit der Aufklärung waren der Absolutismus und die Monarchie weitverbreitete Herrschaftsformen. Die Herrscher versuchten die sich immer mehr verbreitende Aufklärung des Volkes zu unterdrücken. Die meisten Herrscher waren auch nicht darauf bedacht, einen Krieg zu verhindern.

Als Saladin mit Sittah Schach spielt, verliert er das Spiel da er nicht bis zum Ende sein Spiel durchzieht. Das spiegelt den Aufklärungsstand Saladins wieder. Er handelt unüberlegt und ist aus diesem Grunde wahrscheinlich auch in der schlechten finanziellen Situation. Noch ein Beispiel dafür, dass Saladin in seinem Wesen eigentlich nicht aufgeklärt ist, dass er sich von Sittah den Plan aufdrängen lässt, Nathan in eine Falle zu locken. Er möchte den Plan eigentlich nicht durchführen lässt sich aber dann von Sittah dazu überreden. Dies zeigt, dass er seinen eigenen Verstand nicht ohne die Leitung eines anderen benutzt.

In seiner Politik hingegen ist Saladin überaus fortschrittlich. Er legt Wert darauf, den Waffenstillstand noch einmal zu verlängern. Also ist er ein Herrscher der nicht jedem Krieg einfach blind zustimmt. Außerdem versucht er diesen Waffenstillstand durch eine Hochzeit, welche seine Familie und die von Richard Löwenherz zusammenbringen würde, zu bewahren. Diese Heiratspolitik scheitert aber von Seiten der Christen, welche dieser Hochzeit aus religiösen Gründen nicht zustimmen.

Hier zeigt sich auch eine leichte konfessionelle Toleranz von Saladin und somit ein Widerspruch zum Verhalten vorher. Also weist Saladin schon jetzt aufklärerische Ansätze vor. Er hat den Friedensplan selbst unter Gebrauch seines eigenen Verstandes ausgeklügelt. Dieser Plan würde als Ergebnis Frieden, Humanität und Toleranz mit sich bringen. Er ist aus einem weiteren Grund nicht so wie andere Herrscher in dieser Zeit: Er will immer das Beste für sein Volk, er sorgt sich um Bettler und orientiert sich an der Meinung seines Volkes (vgl. III, 5, 1799 f).

Saladin regiert also nicht in einem klassischen absolutistischen Staat, sondern in einer etwas fortgeschrittenen Form, die aber der alten noch ziemlich ähnlich ist.

Man merkt, dass Saladin in politischer Hinsicht schon ziemlich aufgeklärt ist, aber seine Persönlichkeit ist noch nicht aufgeklärt. Diese Aufklärung erfolgt durch Nathan. Als Saladin ihm die Frage nach der wahren Religion stellt (vgl. III, 5, 1840 f), antwortet er mit der Ringgeschichte (vgl. III, 7, 1910-2054): Nathan meint also damit, dass man die wahre Religion nicht herausfinden kann.

Saladin sieht ein, dass man nicht über anderen Konfessionen aburteilen darf und Menschen wegen ihrer Religion verachten darf.

Die Aufklärung Nathans führte zum Erfolg.

Später lässt Saladin sogar den Tempelherrn in seinen Palast holen (vgl. III, 8, 2107).

An diesem Beispiel stellt sich heraus, dass der islamische Sultan seine Vorurteile gegenüber den anderen Religionen abgelegt hat. Er lässt sich von einem jüdischen Kaufmann beraten und lädt einen christlichen Tempelherr zu sich bitten.

Die erst kürzlich erfolgte Aufklärung wird also hier schon sichtbar.

Aber durch diese Aufklärung wechselt auch das ganze Wesen des Sultans.

Er bittet Nathan sogar sein Freund zu werden (vgl. III, 7, 2060). An diesem Beispiel wird deutlich, dass Saladin in der kurzen Zeit nicht nur seine Meinung geändert hat, sondern diese in das genaue Gegenteil umgewandelt hat, nämlich in Freundschaft. Saladin ignoriert die religiöse Überzeugung Nathans und sieht seine menschlichen Werte. Saladin hat nun die nötige Toleranz die für eine erfolgreiche Aufklärung notwendig ist. Am Ende des Werkes wird die Toleranz Saladins am deutlichsten sichtbar. Als die wahren Verwandtschaftsverhältnisse herauskommen, akzeptiert er Recha und den Tempelherr, obwohl hier alle drei Religionen aufeinandertreffen: Der islamische Saladin, die als Christin geboren ist aber als Jüdin aufwuchs und der christliche Tempelherr. Nun ist die Aufklärung Saladin entgültig bewiesen.

Am Ende fallen sich sogar alle in die Arme.

Dieser Auftritt zeigt die neugewonnenen Eigenschaften von Saladin: Toleranz, Humanität und Rationalismus.

Quellenangaben:

1. G. E. Lessing, „Nathan der Weise“ (Reclam) [Wurde natürlich für diese ganze Arbeit verwendet, wurde nicht bei jeder Aufgabe aufgeführt]

2. Lektürenhilfe: Königs Erläuterungen und Materialien/ C. Bange Verlag

3. Internet:

- www.young.de/schule/hausaufgaben/
- www.raffiniert.ch/slessing.htm

4. Microsoft Encarta 2000

5. Wahrig „Deutsches Wörterbuch“

Alle Aufgaben ohne Quellenangabe wurden nur mit dem Werk „Nathan der Weise“ selbst beantwortet.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Grundlagenpapier
Note
Hab ich le
Autor
Jahr
2001
Seiten
19
Katalognummer
V105277
ISBN (eBook)
9783640035748
Dateigröße
372 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lessing, Nathan, Weise, Grundlagenpapier
Arbeit zitieren
Brigitte Grießer (Autor:in), 2001, Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Grundlagenpapier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105277

Kommentare

  • Gast am 28.11.2002

    die inhaltsangabe ist zu umfangreich.

    wenn man sie als Senen übersicht verwenden will, ist es einfach mal zuviel
    es wären bei schriftgröße 12 immerhin 8 seiten (nur die senen übersicht)
    2-3 seiten sind normal

Blick ins Buch
Titel: Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Grundlagenpapier



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