Lyrik nach der Wende: Gunter Kunert "Nachtvorstellung" und "Mein Golem"


Hausarbeit, 2001

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG

I. BIOGRAFIE
1.1 JUGEND
1.2 NACHKRIEGSZEIT
1.3 DDR ZEITEN
1.4 LEBEN IN DER BRD

II. LYRIK NACH DER WENDE
1.1 DIE VERSCHIEDENEN GENERATIONEN DER DDR- LYRIKER
1.2 THEMATIK DER NACHWENDE- LYRIKER

III. GUNTER KUNERTS LYRIK NACH DER WENDE
2.1 ALLGEMEINES
2.2 MEIN GOLEM
2.3 NACHTVORSTELLUNG

Vergleichung Atlantis (1990) und Allerneueste Atlantis Hypothese (1999)

SCHLUSSFOLGERUNG

BIBLIOGRAPHIE

Einleitung

Günter Kunert ist einer der vielseitigsten und produktivsten Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Er schreibt vor allem Gedichte und Kurzprosa, aber hat seit seinem ersten Gedichtband Wegschilder und Mauerinschriften (1950) in rascher Folge Texte der verschiedensten literarischen Gattungen publiziert. Er schrieb Erzählungen und einen Roman (Im Namen der Hütte, 1967), Filmdrehbücher und Hörspiele, Opernlibretti und Essays, Reportagen und Jugendbücher, Fernsehspiele und ein Theaterstück Futuronauten. (1981) Er gilt als Meister der kleinen Form: des Gedichts, der Kurzprosa und der Erzählung.

Günter Kunert ist literarischer Repräsentant einer Generation „mit einer staatlich verpfuschten Kindheit.“1Die literarische Tätigkeit des Autors ist der Ausdruck seines individuellen Standortes und seiner subjektiven Beziehungen zu den gesellschaftspolitischen Prozessen und Wandlungen in der DDR. Nach seiner Meinung liegt die Initialzündung für die Literatur schlechthin latent immer in der Biografie des Autors. Sein Motiv zu schreiben ist daher primär persönlich- biografisch bedingt, aber weiter auch um die Gesellschaft zur Reflexion herauszufordern. Das Schreiben ermöglicht ihm auch das Trauma seiner Vergangenheit aufzuarbeiten und um in der Gegenwart leben zu können: „Solange man schreibt ist der Untergang gebannt, findet Vergängliches nicht statt, und darum schreibe ich: um die Welt, die pausenlos in Nichts zerfällt, zu ertragen.“2

Diese Arbeit möchte sich auf diesen Grund zuerst mit Kunerts Biografie auseinandersetzen.

I. Biografie

1.1 Jugend

Günter Kunert wurde am 6. März 1929 in Berlin geboren. Die jüdische Identität seiner Mutter hat seine Jugend wesentlich geprägt. Nach dem Besuch der Volksschule wurde ihm, wegen seiner jüdischen Abstammung keine Weiterbildung erlaubt. Kurz vor dem Krieg, 1943, arbeitete er als Lehrling in einem Bekleidungsgeschäft. Aufgrund seiner Abstammung erklären die Nazibehörden ihn für wehrunwürdig.

Mit den zunehmenden Deportationen und Bedrohungen der Juden in den dreißiger Jahren, isolierte die Familie sich von den nicht-jüdischen Nachbarn. Kunert wuchs in einer Atmosphäre der Angst auf und befand sich ohne Wahl in der Außenseiterrolle der Juden. Der Mangel an Gemeinschaft und Geborgenheit, den er in seinen jungen Jahren erfuhr, ist zu einem beherrschenden Motiv seines Werkes geworden. Das Angstsyndrom und die existenziellen Stimmungen in seinen Gedichten und Erzählungen, also die spätere Offenheit für den Existentialismus, findet ebenfalls in seiner Jugenderfahrung eine Erklärung.

1.2 Nachkriegszeit

Bei Kriegsende war Kunert 16 Jahre alt. Er studierte fünf Semester Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Für den Lebensunterhalt arbeitete er nebenher für die Zeitschrift Ulenspiegel. Gerade die Erfahrungen des jüdischen Kindes im Dritten Reich und das Erlebnis des Holocausts bewegten Günter Kunert dazu, nach dem Krieg voller Hoffnung und mit aller Euphorie in der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR zu leben und zu schreiben. Er wurde - wie viele Intellektuelle in seiner Situation - von marxistischen Ideen inspiriert. Mit 18 Jahren, im Jahr 1949, Gründungsjahr der DDR, trat er in die SED ein. In der Frühphase der DDR war Kunerts Entscheidung aufgrund seiner Vergangenheit durchaus überzeugend und logisch. Am Anfang könnte man in seinen Gedichte noch einen Optimismus finden, der den damals jungen sozialistischen deutschen Staat beherrschte. Allmählich sah er seine Erwartungen enttäuscht und begann er an seine politische Einstellung zu zweifeln. Sein Glaube an die Utopie des Sozialismus schlug in eine generelle Desillusionierung über.

1.3 DDR Zeiten

Kunerts frühere Ausbildung als Graphiker war nicht nur in sein erstes Gedichtbuch Wegschilder und Mauerinschriften (1950), sondern auch bis heute sichtbar. Der Hang zur Bildlichkeit und strengen Linienführung seiner Texte machen Kunerts Dichtung zur „graphischen Sprachkunst“. Ein linientreuer Genosse ist Kunert allerdings nie gewesen: Bereits 1950 verließ er den „Ersten Schriftstellerlehrgang des deutschen Schriftstellerverbandes“, nachdem es zwischen ihm und einigen Parteidichtern zu massiven Kontroversen gekommen war. Johannes R. Becher und Bertolt Brecht beeinflussten ihn sehr. Brecht wurde zu seinem geistigen Mentor. Beide treffen einander für das erste Mal im Jahr 1950.

In den Jahren nach 1962 begannen Kunerts Schwierigkeiten mit dem Staat DDR und mit der Kulturpolitik der SED. Da der Glaube an den neuen Aufbau einer menschenwürdigen und freien sozialistischen Gesellschaft enttäuscht worden war, begannen nun bei Kunert Verstörung und Verzweiflung. Wenn die Gedichte seiner ersten Schaffensperiode noch, wenn auch häufig abstrakt - von einer utopischen Botschaft geprägt waren, ist das für die Gedichte, entstanden, etwa Mitte in der sechziger Jahren, in dem Band Der ungebetene Gast nicht mehr den Fall. Diese neuen Gedichte formulieren die Erkenntnisse und Erfahrungen der Desillusionierung mit der Offenheit. Der vorherige Traum von Erneuerung und Aufbau erscheint ausgeträumt. In stärkerem Maße werden hier und in dem folgenden Gedichtband Verkündigung des Wetters Spannungen, Probleme und Konflikte innerhalb des sozialistischen Gesellschaft thematisiert. Wegen Kunerts Problemen mit der Zensur, konnten seine Bücher nur unter wachsenden Schwierigkeiten in der DDR erscheinen. Der 1962 fertiggestellter Gedichtband Der ungebetene Gast durfte erst 1965 gedruckt werden. Seit 1965 verstärkte sich die Kritik an Kunert innerhalb kulturpolitischer Debatten. Er wurde als „Ruhestörer“ empfunden und wurde ein angemessener Platz in der Gesellschaft verweigert. Doch die Kritik an Kunert in der DDR mobilisierte die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik, in Westeuropa und in den USA. Diese Bekanntheit im Westen wirkte zurück in die DDR als eine Art Schutzwand für Kunert und ermöglichte ihm zugleich als einem der wenigen privilegierten Schriftsteller aus der DDR in den Westen zu reisen. Kunert hielt sich denn auch immer häufiger im Ausland auf: 1972/73 als Visiting Associate Professor an der University of Texas in Austin, 1975 als Writer in Residence an der University of Warwick in Großbritannien. 1976 wird er Mitglied der Akademie der Künste in West- Berlin.

Als Kunert im Oktober 1976 die Petition der DDR- Schriftsteller zugunsten Wolf Biermanns unterschrieb, spitzte sich seine Lage zu. Im Januar 1977 wurde ihm- wie kurz zuvor schon Jurek Becker, Sarah Kirsch und Gerhard Wolf, die ebenfalls zu den Unterzeichern gehörten- seine SED- Mitgliedschaft aberkannt. 1979 erhielt er ein mehrjähriges Visum für die Bundesrepublik Deutschland und verließ die DDR. Seitdem wohnt Günter Kunert mit seiner Frau Marianne, mit der er seit 1952 verheiratet ist, in Schleswig- Holstein in der Nähe von Itzehoe als freier Schriftsteller

1.4 Leben in der BRD

Kunerts Grenzübergang kennzeichnet den endgültigen Abschied von der Ideologie der DDR und der Utopie. Wenn man Kunerts ganzes literarisches Schaffen von 1963 bis zum Grenzübertritt als Prozess der Desillusionierung charakterisieren will, hört dieser Prozess allerdings nicht auf zu bestehen in die Bundesrepublik. Sein Lyrikband Abtötungsverfahren (1980) und der Prosaband Verspätete Monologe (1981) sind von Todesmotiven und Hoffnungslosigkeit geprägt. Die Hochindustrialisierung und die damit verbundenen ökologischen Probleme in West-Deutschland bilden einen weiteren Faktor, der Kunerts Weltanschauung in einen tieferen Pessimismus drängt.

Die Vision der global ökonomischen und ökologischen Katastrophen führt bei Kunert zu einer gründlichen Verneinung des technischen Fortschritts und naturwissenschaftlicher Lösungen der menschlichen Probleme. Auch die Überflut der Medien und die Kommerzialisierung des Literaturbetriebs in West-Deutschland war für Kunert eine bittere Erfahrung. Er wird dort als Apokalypse- Prediger und Schwarzseher betrachtet.

Kunerts Absage an Fortschrittsgläubigkeit und Geschichtsoptimismus ist umfassend und unwiderruflich, ist für ihn Reflex der Isolation, Angst und Ohnmacht des modernen Menschen schlechthin. Das einzige Gesetz der Geschichte ist ihre Vergänglichkeit und Unbeständigkeit.

I. Lyrik nach der Wende

1.1 Die verschiedenen Generationen der DDR- Lyriker

Mit der urplötzlichen Wende vom real existierenden Sozialismus in der DDR zur kapitalistisch geprägten Gesellschaft- und Wirtschaftsordnung, wie sie seit fünfzig Jahren in der BRD vorherrscht, und der damit verbundener Wiedervereinigung Deutschlands ändert sich die Situation für die ehemaligen DDR - Bürger immens. Die Ostdeutschen müssen sich mit einer gänzlich neuen Lage auseinander setzen, mit der neu erlangten Freiheit auf ökonomischer und gedanklicher Hinsicht, sowie auch mit den neuen Lebensbedingungen. Sie müssen sich jetzt bei der Angleichung der „westdeutschen“ Lebensverhältnisse neu orientieren. Zu den politischen und ökonomischen (Währungsreform, hohe Arbeitslosigkeit, Privatisierung der Geschäfte,...) Schwierigkeiten kommen noch den Psychologischen, die ein großes Ausmaß zu haben scheinen. Die Ostdeutschen fühlen sich wie „Fremd im eignen Land“3und haben das Gefühl den Westdeutschen unterlegen zu sein.

Wie alle Menschen werden auch Schriftsteller mit der gesellschaftlichen Veränderung konfrontiert und zu einer Reaktion in ihrer literarischen Produktion genötigt. Da die Schriftsteller nach der Wende unterschiedliches Verhalten an den Tag legen, entsteht eine überraschende Vielfalt an schriftstellerische Kreation. Aus der Fülle der literarischen Stellungnahmen zur deutschen Einheit seien vier verschiedene Positionen von Schriftstellern herausgehoben, die von der apriorischen Ablehnung über die kritische Revidierung bis zur Befürwortung der deutschen Einigung reichen.4

Es lassen sich nicht nur unterschiedliche Generationen mit unterschiedlichen Identitäten und Generationserfahrungen unterscheiden, sondern auch vielfältige Autor-Biografien mit höchst divergenten Lebensgeschichten. Für die DDR-Lyrik der neunziger Jahren können vier Generationen unterschieden werden: Die Nachkriegslyriker wie Sarah Kirsch, Günter Kunert und Volker Braun, die Lyriker, die in den sechziger Jahren zu schreiben begann wie unter anderen Biermann, Czechowski und Kunze. Hinzu kommen diejenigen, die etwas später zu veröffentlichen anfingen- wie Hilbig zum Beispiel und die in der DDR geborenen Autoren, wie Drawert, Kolbe, Rathenow und Schedlinski. Schließlich gibt es die jüngste Generation, wozu Grünbein, Hensel, Papenfuß und Köhler gehören.

Allen Genannten ist zunächst nichts als der biografische DDR- Bezug gemeinsam, und diese Zufälligkeit bildet noch keine literarische Gruppe. Am auffälligsten sind die Unterschiede zwischen Günter Grass und Martin Walser: Die deutsche Einheit findet die unnachgiebige, verdrossene Anlehnung des einen und die vorbehaltlose Zustimmung des anderen. Weil sie für Grass ein nationales Unglück ist, begrüßt Walser sie als einen Glücksfall der Geschichte. Günter Kunert gehört zu jener Gruppe, die die Autorinnen und Autoren aus der DDR umfasst, die mehr oder minder entschieden gegen die DDR opponiert und nach 1990 nachdrücklich für die deutsche Einheit und gegen jede Form der „Ostalgie“ votiert hatten. Diese Haltung Kunerts wird bestätigt in dem Gedichtband Nachtvorstellung, in einem Gedicht mit dem Titel: An einem Ostalgischen Dichter, in dem Kunert Volker Braun kritisiert. (s.u. S. 12)

1.2 Thematik der Nachwende- Lyriker

Nach dem Ende der DDR existiert die DDR- Lyrik gleichsam in einem virtuellen Raum weiter - als DDR- Lyrik der neunziger Jahren. Ein großer Teil von Lyrikerinnen und Lyrikern aus der DDR reflektieren in ihren Gedichten nicht das lebensgeschichtliche Faktum von Wende und DDR- Zusammenbruch, von Anschluss und Vereinigung, sondern eher den politische, soziale und kulturelle Aspekt der Wiedervereinigung. Offenbar tradiert die DDR- Lyrik nach 1990 auch ihre implizite Leserschaft, so dass Elemente literarischer Kommunikation, wie sie die DDR- Literatur kennzeichnete, über die Wende- Zäsur hinweg weiterhin in den Schreibprojektionen und - poetiken eine Rolle spielen.

Rückblick auf die DDR ist eine der Themen der Nachwende Lyrik: wirkliche Wende- Hymnen oder Vereinigungsgesänge gibt es nicht, sondern es ist die ziemlich brutale Freiheit der Gegenwart nach 1990, die bei vielen Autoren Erinnerungsprozesse in Gang hält. Ein Beispiel dazu ist Sarah Kirsch die in ihren Versen „Aus dem Haikugebiet“, dem Auftakt von „Erlkönigs Tochter“5, zur Wende eine kühle, skeptische Stimmung, welche alle Euphorie von Erwartung und Neubeginn entlobte.

Eine andere Thematik ist die menschliche Reaktion auf den plötzlichen Umbruch und zwar das Gefühl des Alleinseins und des Fremdseins. Dieses Gefühl finden wir zurück bei Kurt Drawert, er schreibt: „...das Gefühl, in einer Fremde umgeben zu sein und in eine Fremde hinein zu sprechen.“6Dieses Gefühl der Fremdheit ist verbunden mit dem Gefühl der Heimatlosigkeit, dass wir in Kunerts Dichtung zurückfinden (Cfr. Kapitel 2)

Die Ankunft im Kapitalismus, aus dem fremden Blick wahrgenommen und ohne jede für die ostdeutsche Mehrheit so charakteristische Konsumerwartung ist Grund für eine weitere Thematik. Ein Schlüsselgedicht dafür ist Kurt Drawerts „Geständnis“7, ein poetischer, in 66 Terzinenstrophen abgefasster Zustandsbericht. Es ist ein poetisches Panoramagedicht, das viele Facetten der Lebens-, Arbeits- und Schreibbedingungen der ehemaligen DDR- Autoren beschreibt und zugleich eine kritische Vorbehaltung an das „Wirtschaftswunder“ BRD.

II. Gunter Kunerts Lyrik nach der Wende

2.1 Allgemeines

1991 schrieb Kunert:

Man möchte meinen, die Geschichte sei, nach einem langem Schlaf, erwacht, und sie fahre just dort fort, wo sie in Schlummer gesunken ist.

Zitat übernommen aus dem Vorwort: Mentalitätswandel in der deutschen Lyrik zur Einheit. 1990-2000 (Hg.: Volker Wehdeking) Als sich Kunert in der ersten Euphorie nach der Maueröffnung zur zukünftigen Hauptstadt des in friedlicher Revolution wiedervereinten Deutschland so fasziniert äußerte, konnte er die bald einsetzenden Verdrießlichkeiten des Alltags zwischen „alten“ und „neuen“ Bundesländern noch nicht ahnen, das beklommene Erwachen zu einer langen Dauer des inneren Einigungsprozesses, das sich ab Mitte der 90er Jahre immer deutlicher abzeichnete.

Heimatlosigkeit bleibt das bestimmte Thema der Gedichte Kunerts auch nach dem Fall der Berliner Mauer. Jedoch bleibt er seiner Skepsis gegenüber „Vaterländern“ treu. Trotz der unterschiedlichen ökonomischen Systeme, die die trennende Grenze zwischen Ost und West so scharf zogen, beharrte Kunert immer auch auf Gemeinsamkeiten zwischen der DDR und der BRD. Trotzdem glaubt er nicht an „völlige Fremdheit“, weil es immer noch die gemeinsame Kultur- und Literaturgeschichte gibt, die eine gemeinsame Identität für die Deutschen schafft.

2.2 Mein Golem

Die 78 Gedichte, fast stets in freien Rhythmen verfasst, werden in einem Rahmen gespannt, eine Entwicklung von Leben bis zum Sterben, als Leidfaden des Bandes. Der thematische Gang durch das Buch beginnt mit dem „Leben“, der erste Vers des ersten Gedichts „Fragment“ lautet:

Das Fragment jedes Lebens benötigt viel Fleiß. Diese abgebrochenen Unternehmungen. Diese unausgeführten Arbeiten. Diese verbliebenen Mängel (aus dem Gedicht Fragment) Weiter handelt der Band von „Ursprüngen“ und „Wanderungen“ und führt über Positionsbestimmungen, Reflexion, Poetologie und Fortschrittsskepsis. Der Band endet mit Sterben, in der letzte Elegie lautet es:

Äonen vergingen bis gestern da hingen wir noch Masken von Verstorbenen an Wände: “L´inconnu“ Heute reichen die Wände nicht mehr aus für all die unbekannten Gesichter der Toten (Aus dem Gedicht Letzte Elegie) Eine Reihe von Gedichte handeln über große Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Auden, Dylan Thomas und Wolfgang Koeppen. Figuren der Mythologie wie Ikarus, Herakles, Avalon und Ephesus erscheinen in eine Anzahl von Gedichten.

Auch in diesem Band bleibt der Autor treu in die negativ geprägte Lebenssicht.

Kunerts Tinte fließt tiefschwarz und sein Lebenssaft schmeckt zartbitter. Der Mensch, gehetzt von anderen „Menschenwölfen“, sei lediglich ein „Niemandsgast“ auf dieser Welt, die wiederum nur „eine einzige Wunde“ sei.8

Die Erfahrungen seiner Vergangenheit lassen sein Unbehagen gegenüber einer allzu optimistischen Geschichtsphilosophie erklären. Man kann Kunerts Bewusstsein als aufklärerisch umschreiben. Kunerts Skepsis im Zeitalter einer radikalen Technokratie haben ihm immer wieder den Vorwurf eingebracht, ein Prophet des Untergangs zu sein.

Die Widersprüche zwischen Subjekt und Gesellschaft will er seinen Lesern mitteilen, um sie zur Selbstartikulation und Selbsterkenntnis zu motivieren. Damit ist gemeint, dass Kunert mit seinem „Schwarzsehen“ nicht in einen Nihilismus münden will, sondern die Funktion hat seine Leser wach zu schütteln und zur Einsicht zu bringen. Nur wenn der Mensch zur Selbsterkenntnis gelangt, kann er etwas tun um unsere Gesellschaft zu ändern.

Kunert thematisiert seine privaten und gesellschaftlichen Erfahrungen der Desillusionierung und Isolation, die in einem Geschichtspessimismus münden. Auch die Zukunft betrachtet Kunert ganz negativ, weil er nicht glaubt an weiteres Leben nach dem Tod.

Jedermanns Opus Magnus Bleibt doch der Verrat. Als Sprung Über den eigenen Schatten. Als Verzweifelte Heiterkeit à la mode Und als Hoffnung Auf kein weiteres Leben Nach dem Tode (Aus dem Gedicht Von Angesicht zu Angesicht) Naturelemente, die in diesem Band vorkommen, lassen einige Strahlen Licht in der überherrschenden Dunkelheit des Werkes ein. In das Gedicht Morgenfrühe scheint der Autor zu glauben, dass das Paradies doch irgendwo heimlich existiert. Es sind dann trotzdem nicht die Menschen, die das Paradies ermöglichen könnten, sondern die kleinen Tiere, die in der Morgenfrühe erwachen. Irgendwie sind die kleinen Tiere unschuldig und harmlos und nicht wie die Menschen, die alles in der Natur vernichten zu versuchen. Solange die Menschen noch schlafen, und die Tiere in der Morgenfrühe aufwachen, sieht die Welt schön und ruhig aus. In diesem Sinne ist Kunerts Paradies unmöglich, weil in einige Stunden die Menschen aufwachen werden, und dieses schönes Bild zerstören werden. Das Paradies ist nur von kurzem Dauer.

Morgenfrühe Des Nordens zähe Dämmerung: Nicht Nacht nicht Tag. Atemstille. Noch Eine Stunde bis Schöpfungsbeginn Unfertig alles Irdische. Ohne Kain und Abel. Ohne beräderten Baal.

Ohne Tiefflieger und Postwurfsendungen. Ohne Überdruss und Niedergeschlagenheit, Zwei grundlegende Teile der Person Zu der ich späterhin werden soll. Bis dahin bilden einige Schwerfällig erwachende Amseln und Ein einsamer Marder Vorerst die Welt Vorherrschend ist jedoch die Finsternis und das negative Weltbild, dass wir auch im Titelgedicht Mein Golem zurückfinden: Mein Golem An manchen Tagen Höre ich deutlich Seinen Schritt. Überflüssig Der Blick aus dem Fenster Der Blick in die Zeitung. Es sind solche Tage Dass die Gedanken stocken Als wären sie Atem Es ist der Atem. Tage die ihren Namen verloren. Anonyme Tage.

Ausdauerndes Ausschreiten. Verstecke dich selber In Träume in Bücher in Gläser. Der Verfolger Ist ein Koloß Seine Ferse rostiger Schorf Sein Gesicht abwesend Sein Gang unaufhaltsam Besonders an manchen Tagen.

Die Vergangenheit des Autors wirkt auch in diesem Gedicht nach: die Verfolgungsangst des Kindes, die Verunsicherung des Sohnes einer jüdischen Mutter und eines arischen Vaters im Berlin der dreißiger und vierziger Jahre.

Auf hebräisch bedeutet „Golem“ formlose Masse. Der Golem war eine Sagengestalt, die in bösen Zeiten die Juden vor Verfolgung rettete. Golem hatte zu diesen Zeiten also eine positive Bedeutung. Das ist bei Kunert nicht der Fall: Denn für ihn ist der Golem ein Monster, das die schlimmste Form der Vergangenheit darstellt. Er steht für die todbringende, anonym wirkende Zeit, die jede Rede verschluckt.

Das Gedicht kann auf zwei Ebene interpretiert worden: Einerseits Kunerts persönliche Erfahrung als Außenseiter, die Erinnerung an die Nazizeit und die Judenverfolgung, die Angst deportiert zu werden. Dies wird deutlich durch die Verse „die stockenden Gedanken“ und „Verstecke dich selber“, die auf Angst verweisen. Auch die Beschreibung der Verfolger als Koloß ist negativ und erregt Furcht.

Andererseits kann der Golem Kunerts Fortschrittsskepsis symbolisieren. Der Fortschritt wird als Golem angesehen, von Menschen geschaffen, diesen aber nun als Macht übertreffend.

2.3 Nachtvorstellung

Dieser Band ist zum 70. Geburtstag Kunerts, am 6.März 1999, erschienen und in vier Kapitel eingeteilt. Im Klassikjargon ist das erste der vier Kapitel überschrieben. Der Begriff signalisiert ironische Distanz, indem er zusammenfügt, was sich scheinbar ausschließt. Hier wird Erhabenes auf den Boden des vulgären Alltags geholt. Satire und Parodie kennzeichnen dieses Kapitel. Die Gedichte im ersten Teil sprechen mit Goethe oder Heine, mit Lichtenberg oder Ovid, aber auch mit Stefan Hermlin. Volker Braun wird als „ostalogischer Dichter“ beschrieben, von dem sich das Lyrische Ich in direkter Anrede distanziert.

Das Eigentum (Volker Braun)

Da bin ich noch: Mein Land geht in den Westen. KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN Ich selber habe ihm den Tritt versetzt

Es wirft sich weg und seine magre Zierde Dem Winter folgt der Sommer der Begierde Und ich kann bleiben wo der Pfeffer wächst Und unverständlich wird mein ganzer Text. Was ich niemals besaß, wird mir entrissen Was ich nicht lebte, werd ich ewig missen. Die Hoffnung lag im Weg wie eine Falle. Mein Eigentum, jetzt habt ihrs auf der Kralle Wann sag ich wieder mein und mein alle.

(Volker Braun, Lustgarten Preußen. Gedichte, Frankfurt/ M. 1996, S. 141) An einen ostalgischen Dichter (Günter Kunert) Hinter der Mauer flossen die Worte Eklektisch: Komm mir nicht Mit Vorgefertigtem. Expropriateur großer Gesten. Jedes besitzanzeigende Fürwort Bezeugt den Besitz mittels Versalien Zwischen MEIN und DEIN und allgemein Hat DEINE Partei die Unterschiede Geschleift. Der Restbestand:

Das Kollektiv. Die Massen.

Das Proletariat. Die Neuen Menschen Hintz und Kuntz Erstickt, Genosse, ist DEINE Stimme An einer längst verrotteten Sprache. Gedenke Majakowskis In der Gummizelle der Utopie. Das gekränkte Ich rebelliert Gegen seine Niederlage Als „Sieger der Geschichte“ ( In: Nachtvorstellung)

Volker Braun verabschiedet sich von der DDR. Der Ausgangspunkt des Gedichtes ist der Nichtübereinstimmung zwischen der großen Mehrheit der DDR-Bevölkerung und dem Dichter, zwischen politischer Vereinigungseuphorie und dem eigenen beharrenden Gestus: „Da bin ich noch“. Das Gedicht ist auch eine Kritik an die Utopie des sozialistischen Staates. Im Rückblick erscheint die ambivalente Rolle des DDR-Schriftstellers als eine kritische, sich mit der Macht des eignen Landes streitende Instanz: „Ich selber habe ihm den Tritt versetzt“

Kunerts Gedicht ist wiederum eine Kritik an Brauns kommunistisch geprägter Weltsicht. Dorothea von Törne9findet Kunerts Anfall an Braun sehr verwunderlich. Kunert übersieht die jahrzehntelange, schwierige Entwicklung Brauns, der sich - genau wie Kunerts selbst - von der SED entfernte. Kunert hatte Glück, 1977 von ihr ausgeschlossen zu werden, Braun dagegen rang mit ihr im Dauerclinch. Jedoch war er kein Parteidichter. Überdies hat er sich mit eigenen Irrtümern, auch öffentlich auseinandergesetzt.

Goethe Zitate sind im zweiten Kapitel Bestandsaufnahme konzentriert und dienen als Kontrastprogramm zur praktizierten Ernüchterung. Dieses Kapitel berichtet über den Verlauf von Geschichte, Kulturgeschichte und Naturzerstörung. Seine Weltsicht bleibt jedoch auch hier gleich: Der Mensch ist benutzbar und verformbar, das Ich zunehmend von Ängsten und Todesahnungen geplagt. Absurd erscheinen alle Bemühungen, dem Unheil entgegenzuwirken. Verlust des Sinns, des Gedächtnisses, des Denkens und des Glaubens aller Art lautet Kunerts Bilanz.

Die Buchstaben Pulsieren in erdachter Reihenfolge Und können nichts einhalten (Aus dem Gedicht Aus dem Arbeitsjournal) Diese Idee, dass dem Wort nicht mehr zu trauen ist, war in Mein Golem auch schon anwesend:

Mehr als der stete Wind Ums Haus hat keiner mitzuteilen. Jedes Wort so flüchtig, dass nichts es hält.

(Aus dem Gedicht Elegie V)

Kunerts diagnostiziert den Verlust des Sinns in unserem Welt und widerspiegelt diesen Verlust in der Sprache. Dieser Sprachskepsis können wir in den Chandosbrief (1901) von Hugo von Hofmannsthal auch zurückfinden:

... die abstrakten Worten, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muss, um irgendwelches Urteil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze.

(Aus H. v. Hofmannsthal: Gesammelte Werke. Dritter Band: Gespräche und Briefe, S. Fischer Verlag Berlin, 1934, S. 194)

Hofmannsthal verweist nicht nur auf die Sprachkrise am Anfang des 20. Jahrhundert, aber er stellt das Denken in Frage, weil die Welt nicht mehr als Einheit erlebt wird. In diesem Zusammenhang, kann auch Kunerts Problem mit Sprache analog mit seiner negativen Weltvision betrachtet werden.

Auch die Reiseberichte in dem Kapitel Unterwegssein, bezeugen längst nicht mehr von der Neugier, die die Reisebücher einst motivierten. Der Reisende im Gedichtband nimmt die Leere und die Isolation wahr.

Vergleichung Atlantis (1990) und Allerneueste Atlantis Hypothese (1999) Atlantis (1990) Als es unterging Sklaven Sollen geschrien haben in dieser Nacht Wie ihre Eigentümer: Homo sum.

Aber in den Legenden herrscht Stille Als wäre die Geschichte ein Konzert Gewesen und die Mitwirkenden heimgegangen. Akten zur Beweisführung herbeigeschafft Ihre blutige Schrift verblichen aber. Erneut gelang die Transsubstantiation: Alle Getöteten wurden annehmliche Zahlen. (...): Alles Rätsel für Nachgeborene.

Wenn da wirklich geschrien wurde ist es ja Längst verhallt. (...) Und einige die Gelegenheit ergriffen Zu einem Gedicht: Spätfolge Von Untergängen die allein durch Ortsnamen Der Unterscheidung sich fügen.

(Aus: Fremd Daheim. Gedichte, 1990)

Allerneueste Atlantis Hypothese (1999)

Unverhofft in einer Nacht. Staatsrat Belsazar ward nicht umgebracht. Ach die Naturgewalt zu Fuß!

Schluß mit dem Schalten und Verwalten: Da gab´s kein Halten. Geschweige denn.

Flüchtige Überlegung für ein tödliches Wenn. Selten verliefen Untergänge so sacht.

Trotz schäumender Wortkaskaden, keine Waffe geladen. Irgendeiner war schuld. Clio. Marx. Henry Ford. Oder gar ein verwirrter Sekretär, ein dummes Schwein. Die Geduld der herrschenden Klasse überspannt. Die Helden der Arbeit hatten auf Sand gebaut und konnten nicht fassen, was geschah: Plötzlich war Atlantis nicht mehr da. Die große Flut aus dem großen Frust. Und keiner hatte nichts gewusst. Kein oberer was angestiftet. Ein russischer Furz hatte die Atmosphäre vergiftet. Atlantis ade! Sich bescheiden tut weh. Nach dem Ende immerhin lebt als Legende die Vergangenheit fort.

Von Dichtern gehegt, von Ahnungslosen gepflegt: War doch alles gar nicht so schlecht. Brüder, in Unschuld die Hände, auf zum allerletzten Gefecht und bereit zur nächsten persönlichen Wende.

( Aus: Nachtvorstellung, 1999)

Kunert charakterisiert seine Geburtsstadt Berlin nach der Maueröffnung als „Atlantis“. Die Erinnerung an den Untergang von Atlantis leitet das Gedicht in der knappen Form ein, die ein allgemeines Wissen voraussetzt: „Als es unterging“. Die Sklaven sind die Opfer der Diktatur, die jetzt Anlass haben zu schreien: „homo sum“, im Anklang an „ Wir sind das Volk“. Trotz der Befreiung, „herrscht Stille“, weil die „blutige Schrift“ der „Geschichte“ vieles verschweigt, obwohl die Stasi - „Akten“ jetzt zur Verfügung stehen. Dennoch ist für den Dichter nach anderen „Untergängen“ von Diktaturen (Er verweist auf das dritte Reich und die DDR) wiederum „Gelegenheit“ zu einem Gedicht, das der „Getöteten“ (der Mauertoten und Opfer der Diktatur) ebenso gedenkt, wie der befreiten Sklaven von Atlantis. Die Berufung auf ein Stück Menschlichkeit („homo sum“) verweist auf etwas Positives, namentlich die Möglichkeit einer friedlichen Maueröffnung.

Das Gedicht Allerneueste Atlantik Hypothese ist eine sarkastische Wendebetrachtung. Mit der Verhöhnung der „Naturgewalt zu Fuß“ sind die damaligen Aufbruchshoffnungen der Menschen, die ja nicht alle „Helden der Arbeit“ waren, nicht einmal andeutungsweise charakterisiert. Hier formuliert sich wiederum eine Kritik an den Dichtern, denjenigen, die Legende der Vergangenheit weiterleben lassen. Der Sarkasmus liegt hier an der Grenze der Verbitterung. „Die Helden der Arbeit hatten auf Sand gebaut“ ist eine Kritik an die DDR- Bürger, die an die Utopie des realexistierenden Sozialismus glaubten (Sand symbolisiert etwas, was nicht dauerhaft ist: z. B. Kinder am Meer die Sandkastelle bauen, die Kastelle kommen aus der Imagination der Kinder und wenn es Flut ist, und das Wasser kommt, geht alles kaputt), durch den Verlust moralischer Maßstäbe bei der Zusammenbruch der DDR, fühlen sie sich heimatlos und können „nicht fassen was passiert“ Die Kritik an dem als beengend empfundenen Wertesystem der sozialistischen Gesellschaft des ersten Gedichts wird in dem zweiten Gedicht zum Sarkasmus gesteigert.

Kunerts ironische Wendung gegen die Utopie darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Utopische für jene Schreibjahrzehnte der entscheidende Antrieb seiner Arbeit war.

Schlussfolgerung

Kunerts Sprache macht im Laufe der mittlerweile über vier Jahrzehnte währenden poetischen Produktion einen verblüffenden Wandel durch, einen Wandel, den man als mühevoll erstrittenen Durchbruch zur Unabhängigkeit betrachten kann. Er entwickelt sich von einer diskursiv und didaktisch argumentierenden Gedankenlyrik zu einer Dichtung, die durch Bilder, Stimmungen und Klänge Unsagbares zu sagen versucht. Ein Weg, auf dem er sich nicht nur von ideologischer Bevormundung, sondern auch von dem gebieterischen Vorbild Brechts befreite. Seine jüngste Lyrik ist kaum mehr aus der Position des literarischen Aufklärers geschrieben, sondern eher als eine Einladung zur Meditation.

Jedoch kann Kunert den Krieg, die Zerstörung, die Verfolgung und den organisierten Mord nicht vergessen und sieht in der Gegenwart immer noch die Schatten der Vergangenheit, und er richtet an seine Zeitgenossen immer wieder Appelle, sich der steten Aktualität des Vergangenen bewusst zu werden:

„Man müsste die zentnerschweren Brokken mit sich tragen, um nicht zu vergessen - Vergessen ärgster, doch unaufhaltsamer Bewusstseinsschwund der Vergangenheit, vor deren Wiederholung nur nicht vergessen schützt“

Bibliographie

Primärliteratur:

Kunert, Günter, Mein Golem, Carl Hanser Verlag München Wien, 1996

Kunert, Günter, Nachtvorstellung, Carl Hanser Verlag München Wien, 1999 Sekundärliteratur:

Bekes, Peter, Günter Kunert, In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Edition Text + Kritik, Band 7, Arnold, Heinz Ludwig (Hrsg.), 1992.

Gu Yu, Strukturen und Denkweisen in Günter Kunerts Dichtung, Peter Lang Verlag Frankfurt M., 1998

Hinze, Dagmar, Günter Kunert: Sinnstiftung durch Literatur, Peter Lang Verlag, Frankfurt M, 1996

Kasper, Elke, Zwischen Utopie und Apokalypse. Das Lyrische Werk Günter Kunerts von 1950 bis 1987, Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 1995

Kwon, Se-Hoon, Die moderne Schreibweise in den Werken von Franz Kafka und Günter Kunert, Peter Lang Verlag Frankfurt M, 1996

Wehdeking, Volker (Hrsg), Mentalitätswandel in der deutschen Literatur zur Einheit (1990- 2000), Erich Schmidt Verlag, 2000

Wittstock, Uwe, Günter Kunert, In: Deutsche Dichter. Leben und Werk deutschsprachiger Autoren vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Hrsg: Grimm und Max, Reclam Verlag, Stuttgart, 1993, S 824-827.

Wittstock, Uwe, Günter Kunert, In: Deutscher Dichter, Band 8 Gegenwart, Hrsg.G.E. Grimm und F.R Max, Reclam Verlag Stuttgart, 1994

Rezensionen

Bisky, Jens, Verhänge die Fenster. Salute Barbaren, Berliner Zeitung, 14. Januar 1999

Drawert, Kurt, Was überdauert, ist Poesie. Günter Kunert wird 70, Neue Zürcher Zeitung, 6. März 1999

Hartung, Harald, Weil wir den Ebenen gleichen, Süddeutsche Zeitung, 20. März 1999

Jäger, Lorenz, Der Bart weht bedeutend, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. April 1996

Kraft, Thomas, Wäldchen, Wald Dschungel, In: Neue Deutsche Literatur, Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik, 44.Jahrgang, 505.Heft, Jan/Feb 1996, Aufbau Verlag Berlin, Engler, Jürgen (Redaktion), S. 182-190

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Kühne, Andreas, Die Träume sind wurmgroß. Günter Kunerts Golem, Süddeutsche Zeitung, 16. Juli 1996.

Schwenger, Hannes, Poetische Nachtvorstellungen - nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen, Die Welt, März 1999

Von Bornmann Alexander, Die Stimme der Vergänglichkeit, Der Tagesspiegel, 6. März 1999

Von Matt-Albrecht, Beatrice, Eines Rätsels Zeichenschrift. „Mein Golem“ - Gedichte von Günter Kunert, Neue Zürcher Zeitung, 31. Dezember 1996

Von Torne, Dorothea, Flaschenpost aus der Öde. Günter Kunert in „Klassikerjargon“, In: Neue Deutsche Literatur, Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik, 47.Jahrgang, 526.Heft, Juli/August 1999, Aufbau Verlag Berlin, Engler, Jürgen (Redaktion), S. 182-190

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1Kleine Autobiographie

2 „Warum schreiben? Notizen zur Literatur“. Berlin, DDR, Weimar (Aufbau) 1976. München, (Hanser) 1976.

3De Bruyn, Günter, Fremd im eignen Land, In: Schriftsteller geben Auskunft. Hrsg. v. Thomas Rietzschel. Leipzig 1993, S. 154- 173

4 Lermen, Birgit, Die deutsche Einheit im Spiegel der Gegenwartsliteratur. In: Die Intellektuellen und die nationale Frage, Hrsg. v. Langguth , Frankfurt M/ New York, Campus 1997. S. 190

5Sarah Kirsch, Erlkönigs Tochter. Gedichte, Stuttgart 1992, S. 5

6Kurt Drawert, Wo es war. Gedichte, Frankfurt M, 1996, S. 115

7 Ebd, S. 35

8 Kraft Thomas, Wäldchen, Wald Dschungel, In: Neue Deutsche Literatur, Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik, 44.Jahrgang, 505.Heft, Jan/Feb 1996, Aufbau Verlag Berlin, Engler, Jürgen (Redaktion), S. 183.

9Von Torne, Dorothea, Flaschenpost aus der Öde. Günter Kunert in „Klassikerjargon“, In: Neue Deutsche Literatur, Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik, 47.Jahrgang, 526.Heft, Juli/August 1999, Aufbau Verlag Berlin, Engler, Jürgen (Redaktion), S. 182-190

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Lyrik nach der Wende: Gunter Kunert "Nachtvorstellung" und "Mein Golem"
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Note
1,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
19
Katalognummer
V104995
ISBN (eBook)
9783640032921
Dateigröße
387 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lyrik, Wende, Gunter, Kunert, Nachtvorstellung, Mein, Golem
Arbeit zitieren
Soetkin Meertens (Autor:in), 2001, Lyrik nach der Wende: Gunter Kunert "Nachtvorstellung" und "Mein Golem", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104995

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