Journalismus und Demoskopie: sozialwissenschaftliche Methoden und ihre journalistische Verwendung


Hausarbeit, 2001

32 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Der Begriff der Umfrageforschung
1.2 Öffentliche Meinung und Schweigespirale

2 Methoden der Demoskopie
2.1 Die standardisierte Befragung
2.1.1 Die Fragebogenentwicklung
2.2 Weitere Verfahren der Datenerhebung
2.3 Stichprobenverfahren
2.3.1 Grundtypen von Stichproben
2.3.2 Zufallsstichproben und schließende Statistik

3 Journalismus und Demoskopie
3.1 Wahlumfrageberichterstattung und ihr Nachrichtenwert
3.1.1 Wahlumfrageberichterstattung in den USA
3.1.2 Wahlumfrageberichterstattung in der BR Deutschland
3.2 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung
3.2.1 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung in den USA
3.2.2 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung in der BR Deutschland
3.3 Das Verhältnis von Journalismus und Demoskopie
3.4 Gängige Fehlinterpretationen von statistischem Datenmaterial

4 Der Einfluß der Demoskopie auf das Wahlverhalten
4.1 Einflüsse auf die Wahlbeteiligung
4.2 Einflüsse auf die Wahlentscheidung

5 Fazit

1 Einleitung

Staatsmänner hegten schon von je her ein großes Interesse an den Meinungen, den Einstellungen und der Stimmung des Volkes. Mit diesen Kenntnissen soll ermöglicht werden, daß vergangenes Verhalten der Regierung auf Fehler überprüft werden kann, und damit zukünftiges verbessert werden kann.

Mit dem Aufkommen der sozialwissenschaftlichen Forschung, auf der Basis von statistischen Auswertungsverfahren konnte man zum ersten Mal relativ präzise Aussagen über Meinungen machen. Neben gesellschaftlichen Trends, wie Konsum- oder Freizeitaktivitäten, lassen sich auch Einstellungen zu politische Themen messen. Das Instrument der Umfrageforschung wurde schnell von den Politikern entdeckt und genutzt. Ein Beispiel ist die sogenannte Sonntagsfrage. Sie stellt ein Barometer für das Wahlverhalten der Bürger, falls nächsten Sonntag gewählt würde. Für die einzelnen Parteien bedeutet das, daß sie sich mit den Konkurrenten vergleichen, Parteiprogramme ändern oder beibehalten können. Oft werden Prognosen der Umfrageforschung auch benutzt, um eine bestehende Meinung zu verstärken und zu festigen. Politiker sprechen z. B. von der „Wende“ oder von „der neuen Mitte“. Daß eine solche Nutzung der Daten überhaupt möglich ist, liegt an der massenmedialen Verbreitung der Umfrageergebnisse. Nicht nur die Politiker, sondern auch die Bürger selbst haben durch die Massenmedien Zugang zu den Daten. Das Phänomen der Meinungsbeeinflussung durch Massenmedien beschreibt Noelle-Neumann in der Theorie der Schweigespirale, die ich nach der Begriffserklärung kurz vorstellen möchte. Im Anschluß werde ich näher auf die Methodik der Umfrageforschung eingehen und im weiteren Teil das Verhältnis von Journalismus und Demoskopie beleuchten. Abschließend möchte ich noch kurz auf die bis heute kontrovers geführte Diskussion der Beeinflussung von veröffentlichten Umfrageergebnissen auf das Wahlverhalten eingehen.

1.1 Der Begriff der Umfrageforschung

Nachfolgend wird der Begriff Demoskopie synonym für Umfrageforschung benutzt.1

Demoskopie ist ein Teilbereich der empirischen Sozialforschung. Der Begriff, abgeleitet von „demos“ = das Volk und „skopein“ = betrachten, wurde erst 1946 von dem amerikanischen Soziologen Stuart C. Dodd eingeführt.2 Das Ziel der Demoskopie ist es, Einstellungen und Meinungen der Bevölkerung oder von Bevölkerungsteilen zu aktuellen Fragen, Problemen, sozialen Missständen etc. zu erfassen. Die Untersuchungen werden meist mit Hilfe der Interviewtechnik auf der Basis einer Stichprobe erstellt. Man bezeichnet sie auch als social surveys. Auf die genauere Methodik werde ich später eingehen.

Eine Untersuchung kann sich einem bestimmten Thema widmen, zu nennen sind z.B. Wahlen, Beliebtheit von Politikern, Markt- und Verbraucherstudien, Medienforschung etc.3 In dieser Arbeit liegt das Hauptinteresse auf Umfragen, die sich auf politische Themen stützen.

1.2 Öffentliche Meinung und Schweigespirale

Wenn von Demoskopie gesprochen wird, so taucht immer wieder der Begriff der öffentlichen Meinung auf. Mit Hilfe von empirischen Untersuchungen soll die öffentliche Meinung gemessen werden. Die öffentliche Meinung soll der Öffentlichkeit transparent gemacht werden. Doch was ist eigentlich die „Öffentlichkeit“, und was die „öffentliche Meinung“? Öffentlichkeit bedeutet, daß Denken, Reden und Verhalten in einer Gemeinschaft nicht auf den privaten Bereich beschränkt sind. Werden die Aktionen allgemein sichtbar und hörbar, so gewinnen sie an Bedeutung für den Zusammenhalt der Gemeinschaft. In der Öffentlichkeit soll der Einzelne die Werte der Gemeinschaft schätzen und in seinen Handlungen nicht übertreten. Bei einer Nichteinhaltung wird er durch Isolation bedroht.4 Bei der Definition der öffentlichen Meinung stehen sich heute zwei Auffassungen gegenüber: das Elitekonzept und das Integrationskonzept. Bei dem Elitekonzept wird die Mehrheit der Bevölkerung am Prozeß der politischen Meinungsbildung ausgeschlossen. Eine Elite an der Spitze verwehrt den Bürgern eine Beteiligung, da sie der Auffassung ist, daß öffentliche Meinung auf Verständnis und Rationalität beruht und sich im Gespräch der Wissenden und Gebildeten bildet. Diese Qualifikation spricht sie dem Rest der Gesellschaft ab. Die Elite sollte sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen und nach politischen Urteilen streben. Demnach versteht sich das Elitekonzept als ein Prozeß der vernünftigen öffentlichen Diskussion.5 Bei dem Integrationskonzept werden alle Bürger in den Prozeß der Meinungsbildung integriert. Öffentliche Meinung wird als eine Form der sozialen Kontrolle betrachtet. Die Kontrolle zeigt sich in einem Konformitätsdruck, der den Zusammenhalt und die Integration der Gesellschaft gewährleistet. Unter diesen Aspekten ist die öffentliche Meinung im Gegensatz zum Elitekonzept weniger durch Rationalität, als durch Emotionalität und ungeschriebene Gesetze geregelt. Eine Diskussion wird nicht durch Sachargumente, sondern durch moralisch aufgeladene Werte und Gefühle bestimmt.6 Das Elitekonzept dominierte die Diskussion über die öffentliche Meinung bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1914. Mit einem gesteigerten Bewußtsein für eine Massengesellschaft verlor die Idee der elitären Lenker des Staates an Bedeutung. Dies äußerte sich nach 1914 in Generalstreiks, Aufmärschen und Demonstrationen. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die öffentliche Meinung philosophisch-normativ bestimmt. Danach lösten Sozialpsychologen und empirische Sozialforscher die Theoretiker ab. Öffentliche Meinung wurde nun auch gemessen, quantitativ erfaßt und geprüft. Die wichtigste Veränderung, die dabei stattfand, war, daß nun nicht mehr das Verhältnis der öffentlichen Meinung zur Regierung und der Einfluß des Einzelwillens auf den Staatswillen im Brennpunkt der Forschung stand. Das Interesse bestand nun vor allem in dem Verhalten der Einzelnen und der Beziehung der Gesellschaftsmitglieder untereinander. Gesellschaftliche Interaktion und Kommunikation waren nun Brennpunkt der Forschung.7

Elisabeth Noelle-Neumann prägte diese Entwicklung in der Wissenschaft ganz entscheidend mit. Die Theorie der öffentlichen Meinung wurde Anfang der siebziger Jahre unter dem Stichwort „Schweigespirale“ von ihr eingeführt. Öffentliche Meinung wird von ihr wie folgt definiert: „Öffentliche Meinung wird operationell, also für Zwecke der empirischen Untersuchung, definiert als Meinungen, Verhaltensweisen in wertgeladenen Bereichen, die man öffentlich äußern, zeigen kann in der Erwartung, gebilligt zu werden, oder umgekehrt ausgedrückt: Meinungen, Verhaltensweisen in wertgeladenen Bereichen, die man öffentlich äußern, zeigen kann ohne Gefahr sich zu isolieren.“8 Der integrative Faktor liegt hier in dem Sanktionsmechanismus der Isolation, die eine Form der sozialen Bestrafung bei einer Normenverletzung darstellt. Die Isolationsgefahr besteht bei rationalen Fragen eher selten. Öffentliche Konfrontationen gibt es bei der Diskussion über moralische und ästhetische Werte. Bei dieser Form der öffentlichen Auseinandersetzung kommt es dazu, daß Politik moralisiert wird, um abweichende Meinungen durch Isolation sanktionierbar zu machen.

Kommt es zur Bildung einer neuen öffentlichen Meinung, z. B. durch Wertewandel oder externen Faktoren, wie neue Technologien etc., ist es von Bedeutung, welche Gruppe redet, und welche schweigt. Die Gesellschaftsmitglieder beobachten ununterbrochen, welche Meinungen und Verhaltensweisen zu- oder abnehmen. Stellt eine Person fest, daß ihre Meinung sich ausbreitet, so fühlt sie sich bestärkt darin, sie in der Öffentlichkeit zu äußern, da sie keine negativen Sanktionen befürchtet. Wird die eigene Meinung allerdings zur Meinung einer Minderheit, wird man eher zurücktreten und schweigen, aus Furcht vor negativen Sanktionen. Durch diesen Mechanismus wirken die Meinungen der Ersteren in der Öffentlichkeit stärker als sie wirklich sind, da sie selbstbewußter und lauter geäußert werden. Dadurch werden neue Anhänger für das eigene Lager gewonnen, die wiederum den Mechanismus von Schweigen und Reden verstärken. Dieser Prozeß der Schweigespirale führt dazu, daß eine Meinung nach gewisser Zeit die gesamte Öffentlichkeit beherrscht, während eine andere fast vollständig verschwindet. Eine wichtige Rolle spielen hier die Massenmedien, wie Radio, Fernsehen und Zeitung, da sie zum einen die ständig angestellten Umweltbeobachtungen des Einzelnen beeinflussen, und zum anderen eine Artikulationsfunktion besitzen; d. h. sie verleihen Worte und Argumente, die in der öffentlichen Diskussion benutzt werden können.9

Um Meinungen in ihrer Ausprägung in der Gesellschaft zu identifizieren, benutzen Medien in der heutigen Zeit verstärkt Daten, die mit Methoden der empirischen Sozialforschung erhoben werden. Wie man Informationen über Gesellschaftsgruppen erhält, werde ich nachfolgend darstellen.

2 Methoden der Demoskopie

Demoskopie ist, wie schon erwähnt, eine Form der Datenerhebung. Besonders relevant für die demoskopische Datenerhebung sind quantitative, standardisierte Befragungen von Personen auf der Grundlage von Fragebögen.

Aus diesem Grund werde ich nachfolgend auf das Verfahren der standardisierten Befragung näher eingehen, und im Anschluss weitere Erhebungsverfahren zur Vollständigkeit erwähnen.

2.1 Die standardisierte Befragung

Mit einem standardisierten Interview, bei dem für alle Personen die gleichen Fragen, meist mit den gleichen Antwortvorgaben, gestellt werden, erhofft man sich eine Gleichheit der Interviewsituation. Bei wechselnden Formulierungen der Frage wäre es möglich, daß sich die Interpretation der Frage von Person zu Person verändert. Es soll also erreicht werden, daß unterschiedliche Stimuli, die schließlich in der Datenauswertung nicht zu kontrollieren wären, reduziert werden. Durch den Wechsel der Fragestellung könnte man nicht mehr nachvollziehen, ob der Unterschied der Antwort von der einen Person zur anderen durch eine unterschiedliche Einstellung der beiden Personen entstanden ist, oder eben durch die unterschiedliche Fragestellung.10

Durch die Standardisierung der Interviewsituationen erhält man im Idealfall eine Vergleichbarkeit der Antworten.

Hier ist noch auf das Problem der Interviewsituation und ihre Auswirkungen auf das Antwortverhalten einzugehen. Insbesondere der Interviewer selbst kann Einfluss auf das Verhalten der befragten Person haben. Aus diesem Grund sollte er sein eigenes Verhalten so neutral wie möglich gegenüber des Befragten und des Themas gestalten.11 Zur Verdeutlichung dieses Effekts ein Beispiel: Befragt werden sollen Einkommensschwache und Sozialhilfeempfänger über ihre Einstellung zu Konsumgütern. Der Interviewer tritt mit einem teuren Anzug auf und macht verächtliche Bemerkungen, nachdem die Befragten geantwortet haben. Es ist zu erwarten, das sich das Antwortverhalten aufgrund von sozialer Erwünschtheit verzerrt. Mit anderen Worten, die Befragten wollen ungern vor dem Interviewer zugeben, daß sie sich in der Wahl ihrer Konsumgüter von ihm unterscheiden.12

Diese Verzerrung bedeutet auch einen Verlust der Standardisierung, womit eine exakte Beziehung zwischen der situationsübergreifenden Verhaltensdisposition und dem tatsächlichen Verhalten nicht gemessen werden kann. In dem Beispiel soll die gegebene Antwort als Indikator der vorhandenen Verhaltensdisposition dienen.

Um diesen Effekt zu verhindern, bzw. zu vermindern, ist es sinnvoll, die Interviewer vor der Befragung zu schulen.

Weitere Störfaktoren, die die Interviewsituation beeinflussen, sind die Anwesenheit von dritten Personen (Eltern, Lehrer, Verwandte, Bekannte etc.) und die Kommunikation zwischen verschiedenen Befragten (z. B. bei Schulklassen oder Nachbarschaft).13 Die Vermeidung der oben genannten Fehlerquellen sind notwendig für das Vorhandenseins einer Standardisierung, aber nicht die einzige Bedingung. Im Verlauf der Fragebogenerstellung muss darauf geachtet werden, daß das dabei entstehende Instrument der Messung valide ist. Eine Validität liegt dann vor, wenn das Messinstrument dasjenige Persönlichkeitsmerkmal oder diejenige Verhaltensweise, die es messen soll oder vorgibt zu messen, tatsächlich misst.14 Um das zu erreichen, ist oftmals ein sehr hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand zu betreiben.

2.1.1 Die Fragebogenentwicklung

Bevor man mit der Entwicklung des Fragebogens anfängt, müssen Hypothesen oder deskriptive Ziele klar formuliert worden sein. In der Regel stellt man zuerst sogenannte Module zusammen. Diese Module sind thematische Blöcke, für die jeweils die Fragen formuliert werden. So kann zum Beispiel ein Modul das Umweltwissen feststellen, während ein anderes soziographische Daten oder das Umweltbewusstsein misst.15 Bei der Formulierung ist weiterhin zu beachten, welche Information man von den Befragten erhalten will. Man unterscheidet allgemein zwischen:

1. Fragen nach Einstellungen oder Meinungen:

Der Befragte wird mit einem bestimmten Sachverhalt konfrontiert, den er positiv bzw. negativ beurteilen kann. Dies kann sowohl in der Fragestellung als auch in der Antwortvorgabe ausgedrückt werden. Typische Wendungen, die in Meinungsfragen benutzt werden, sind „erwünscht/unerwünscht“ oder „gut/schlecht“ (z. B. „Wie finden sie ein Verbot für Zigarettenwerbung?“).

2. Überzeugungsfragen:

Die Person wird danach gefragt, was sie für wahr oder falsch hält. Solche Fragen können sich auf das Wissen der Person hinsichtlich bestimmter Sachverhalte beziehen oder auch auf Problembereiche, zu denen niemand eine richtige Antwort hat (z. B. „Gibt es Gott?“). Charakteristische Wendungen sind „wahr/falsch“ oder „richtig/falsch“.

3. Verhaltensfragen:

Verhaltensfragen beziehen sich auf Überzeugungen der Befragten bezüglich ihres eigenen Verhaltens. Die Abgrenzung zu Überzeugungsfragen liegt darin, daß sich die Verhaltensfragen nur auf eigenes Verhalten beziehen, während Überzeugungsfragen Ansichten über kognitiv erfahrene Sachverhalte messen sollen (z. B. „Sind sie Raucher?“)

4. Fragen nach Befragteneigenschaften:

Dieser Fragentyp umfasst in der Regel Fragen nach personalen und demographischen Eigenschaften des Befragten wie Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf, Einkommen etc. Diese Variablen werden in den meisten Fragebögen routinemäßig erhoben, um statistische Zusammenhänge zwischen demographischen Eigenschaften von Personen und ihren Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen zu ermitteln.16

Bei der Auswahl der Fragen sollte man allerdings nicht aus den Augen verlieren, daß die Antworten der Befragten zuerst dem Verhalten in der Interviewsituation entsprechen. So kann man zum Beispiel nicht zwingend von einer Verhaltensfrage aus schließen, daß die Person auch tatsächlich so handelt. „Generell muss die Frage, ob das in der Interviewsituation „berichtete“ zukünftige Verhalten letztlich mit dem tatsächlichen Verhalten der Befragten korrespondiert, unter der Einschränkung betrachtet werden, daß die Interviewsituation für die Befragten eine andere Nutzen-Kosten-Kalkulation darstellt als eine Routinesituation im Alltag.“17

Ebenso problematisch ist die Vorhersage von Handlungen auf der Basis von Einstellungsfragen. Aus diesem Grund sollten Fragen zu hypothetischem Verhalten (z. B. „Werden sie in zehn Jahren verheiratet sein?“), zu Handlungsabsichten (z. B. „Werden sie in ihrem Leben studieren?“), aber auch Einstellungs- und Meinungsfragen weitgehend vermieden werden. Vielmehr sollte der Schwerpunkt auf der Abfrage von aktuellem Verhalten (z. B. „Rauchen sie?“), sowie auf der Erhebung objektiver Umgebungsbedingungen und Strukturen liegen.18

Nachdem man sich für ein bestimmtes Portfolio an Fragetypen entschieden hat, sollte man die Fragen formulieren. Zunächst muss man jedoch bei den einzelnen Fragen die Entscheidung treffen, ob man sie offen oder geschlossen stellt. Offene Fragen geben keine Antworten vor, der Befragte kann in seinen eigenen Worten antworten. Bei geschlossenen Fragen sind die Antworten vorgegeben, und der Befragte kann die für ihn zutreffende ankreuzen. Der Vorteil der offenen Fragen ist, daß man eventuell Daten erhält, an die man bei der Konzeption der Frage noch nicht gedacht hat. Außerdem kann der Befragte in seinem eigenen Referenzsystem antworten und muss nicht unter „dem kleineren Übel“ einer Antwort wählen. Dadurch werden die Daten genauer. Der Nachteil ist allerdings die schwierige Auswertung der erhobenen Daten, weil erst im Nachhinein die Auswertungskategorien erstellt werden. Dazu können Unterschiede in den Antworten auftreten, die nicht von der Einstellung beeinflusst sind, sondern von den sprachlichen Fähigkeiten des Befragten.19

Im Gegensatz dazu ist der Vorteil der geschlossenen Fragen ihre leichtere Auswertung, Vergleichbarkeit der Antworten, geringerer Zeitaufwand für den Befragten und höhere Durchführungs- und Auswertungsobjektivität.20

Hat man sich für einen bestimmten Mix an offen und geschlossenen Fragen entschieden, kann man nun die einzelnen Fragen formulieren. Dabei gibt es einige Grundtypen von Formulierungsfehlern, die ich kurz aufzählen möchte.

1. Verstehbarkeit:

Der Fragebogen soll möglichst den Charakter eines Alltagsgesprächs besitzen und auf Wörter verzichten, die in der jeweiligen Zielgruppe als unbekannt vorausgesetzt werden. Ebenfalls sollte ein unkomplizierter Satzbau verwendet werden. 2. Bedeutungsäquivalenz:

Bei heterogenen Stichproben besteht das Problem, daß Formulierungen von den einzelnen Personen unterschiedlich interpretiert werden. Wird z. B. gefragt, wie oft man Sport treibt, und die Antwortkategorie lässt „ziemlich oft“ zu, so ist das für den einen 4 mal am Tag, für den anderen 4 mal in der Woche. Man sollte deshalb einen generell vergleichbaren Bezugsrahmen vorgeben (z. B. 3 mal pro Woche etc.) 3. Unzutreffende Voraussetzung:

Man kann unterscheiden zwischen der unzutreffenden Voraussetzung von Wissen (z. B. Was halten sie vom Nettosozialprodukt von Lichtenstein?), der unzutreffenden Voraussetzung von Erinnerung (z. B. Welche Spiele haben sie als Kind gespielt?) und der unzutreffenden Voraussetzung von Meinungsbildung (z. B. Was halten sie von der Raupenwanderung im Herbst?). Dieses Problem wird oft gelöst, indem man die Antwortkategorie „weiß nicht“ einbaut. 4. Suggestivformulierung:

Suggestiv sind Fragen dann, wenn durch die Formulierung eine bestimmte Antwort nahegelegt wird. Eine solche Formulierung sollte vermieden werden. 5. Eindimensionalität:

Die Eindimensionalität bezieht sich auf die Frage, wie auf die Antwortvorgaben. Man sollte immer nur nach einer Sache fragen. Der Satz: „Lesen sie gerne, oder interessieren sie Bücher nicht besonders?“ ist dafür ein Negativbeispiel. In der Antwortkategorie sollte für den Befragten (wenn nicht ausdrücklich eine Mehrfachantwort gewünscht ist) nur eine Möglichkeit in Frage kommen. 11

6. Vollständigkeit und Überlappungsfreiheit der Antwortvorgaben:

Es sollten bei den Antwortvorgaben alle möglichen Antworten berücksichtigt

werden. Darüber hinaus sollten sich zwei Antwortvorgaben nicht ähnlich sein oder sich überlappen.

7. Berücksichtigung von Verfälschungstendenzen:

Verfälschungstendenzen entstehen, wenn der Befragte eigentlich zu einer richtigen Antwort in der Lage wäre, davon aber abgelenkt wird. Dies kann durch Suggestivfragen, aber auch durch den Effekt der sozialen Erwünschtheit bewirkt werden. Trotz anderer Meinung antwortet der Befragte mit der Antwort, die er sozial als am erwünschtesten ansieht. Dies lässt sich vermeiden, indem man Reizworte wie „stehlen“ oder „Nationalsozialismus“ umschreibt.21 Hat man nun die Fragen formuliert, werden die Fragen innerhalb der Module in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet. Hierbei sind einige Regeln zu beachten. Es ist sinnvoll, den Fragebogen mit Eröffnungsfragen zu beginnen. Diese „Warming up“ oder „Eisbrecherfragen“ sind häufig allgemein, auf das Thema hinführend und sollen das Interesse des Befragten wecken.22 In der Einleitungsphase des Interviews sollte auch die Institution, die die Untersuchung durchführt und die Untersuchungsziele genannt werden, um Misstrauen abzubauen. Eine Anonymitätsgarantie wirkt in die selbe Richtung.23 Nach der kurzen Einleitung sollte die Reihenfolge der Fragen der sogenannten Spannungskurve folgen. Es wird vermutet, daß die Motivation zunächst steigt, in der Mitte am größten ist und schließlich aufgrund von Ermüdung gegen Ende des Interviews wieder abfällt. Aus diesem Grund sollte man an den Anfang motivierende Fragen stellen (z. B. Fragen, die Neugierde wecken), in der Mitte können schwierige Fragen stehen (z. B. offene Fragen, langweilige Fragenserien, Wissensfragen etc.), und am Ende wird meist nach leichten demographischen Daten (z. B. Alter Geschlecht etc.) gefragt. Abgesehen davon sollten die Fragen unter dem Gesichtspunkt der Befragtenmotivation auch möglichst abwechslungsreich angeordnet werden.24

Bei der Reihenfolge der Fragen muss man auch von einer Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen verschiedenen Reizen ausgehen. Das bedeutet, daß eine Person durch eine vorgeschaltete Frage A in der Form beeinflusst wird, daß sie die nachgestellte Frage B anders beantwortet, als wenn sie Frage A nicht bereits beantwortet hätte.25 Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem Halo- Effekt oder Austrahlungseffekt.26 Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Studenten wird ein Fragebogen vorgelegt, bei dem zuerst gefragt wird, wie oft sie sich zu einem Rendezvous verabreden, und danach wie ihre Lebenszufriedenheit ist. In der vorgeschalteten Frage werden Informationen aktiviert, die bei der subjektiven Einschätzung der Lebenszufriedenheit genutzt werden und deshalb die momentane Stimmung beeinflussen.27 Um dies zu verhindern, ist es notwendig, die als ursächlich angesehene Frage nach der als beeinflusst angesehene Frage anzuordnen.28 Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß sich Reize gegenseitig beeinflussen, unabhängig davon, welcher zuerst kommt. Dieser sogenannte Konsistenzeffekt entsteht, weil die Befragten ihre Antworten miteinander in Einklang bringen wollen. Sie wollen sich selbst nicht widersprechen, obwohl diese Widersprüchlichkeit authentisch wäre. Auch hier ein Beispiel: Man fragt nach der Einstellung zu Asylanten und in einer anderen Frage, ob die Person einen Asylanten in seiner Wohnung aufnehmen will. Auch wenn die Person keinen Asylanten aufnehmen will, wird sie dies bejahen, wenn sie eine positive Einstellung gegenüber Asylanten geäußert hat. Die Beeinflussung funktioniert auch in umgekehrter Richtung. Um diesen Effekt zu vermeiden muss man die Fragen möglichst weit voneinander platzieren.29

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Fragebogenerstellung ist eine thematische Hinführung. Es ist besser, den Befragten nicht mit einem Thema zu überfallen, sondern ihn durch inhaltlich zusammenhängende Fragen auf ein bestimmtes Thema vorzubereiten.30 Sinnvoll ist auch eine Filterung von Fragen, wenn nicht alle Fragen für alle Befragten zutreffen. Durch das Filtern von überflüssigen Fragen wird die Befragungszeit reduziert, was sich positiv auf die Einstellung des Befragten gegenüber des Interviews auswirkt.31 Hat man den Fragebogen soweit entworfen, wird er meist einem Pre-Test unterzogen, der der eigentlichen Befragung vorangestellt ist. Die Pre-Test Stichproben kann von 20 Personen bis zu 100 variieren. Dabei soll die durchschnittliche Befragungszeit und die Verständlichkeit der Fragen geprüft werden. Außerdem versucht man Fragenkontexteffekte zu vermeiden, und alternative Reihenfolgen oder Formulierungen der Fragen zu finden.32

Sind alle Schritte abgeschlossen, so hält der Forscher im Idealfall ein valides Messinstrument in der Hand. Dies wird aber meist nicht erreicht. Durch die bereits oben genannte Effekte wie Interviewerbeeinflussung, soziale Erwünschtheit oder Konsistenzeffekt, wird man stets eine geringere Validität als 100 Prozent erhalten. PreTests und Interviewerschulung sind Methoden um die Validität so nahe wie möglich an 100 Prozent heranzubringen.

2.2 Weitere Verfahren der Datenerhebung

In der empirischen Sozialforschung gibt es noch weitere Verfahren zur Datenerhebung, die aber in ihrer Wichtigkeit für die Demoskopie eine untergeordnete Rolle spielen. Sie werden häufig in der Vorbereitungsphase für eine standardisierte Befragung benutzt und haben einen explorativen Charakter.

Als wichtigstes Verfahren ist die nichtstandardisierte Befragung zu nennen. Im Gegensatz zum standardisierten Interview ist die Formulierung und Reihenfolge vom Interviewer bestimmbar. Alle Fragen sind offen, d. h. der Befragte kann frei antworten. Die Thematik des Interviews wurde vorher festgelegt, und der Interviewer hat einen sogenannten Leitfaden, auf dem die wichtigsten Aspekte, die gefragt werden sollen, stehen. Der Interviewer kann aber auch bei einer unvorhergesehenen Wendung der Befragung neue Aspekte aufnehmen und nachfragen. Wegen der sehr aufwendigen Auswertung ist die Stichprobe meist sehr klein. Fallzahlen von weniger als 50 sind normal, über 100 eher selten.33 Hier zeigt sich auch schon der Nachteil für die Demoskopie. Mit diesem Instrument lassen sich nicht quantitative demographische Daten erheben. Das nichtstandardisierte Interview ist vor allem geeignet zur Erforschung von Biografien, für psychologisch orientierte Exploration, für die präzise Erfassung eines Einzelfalls und generell für Voruntersuchungen.34 Aus den oben genannten Gründen wird man dieses Verfahren lediglich in der Voruntersuchung einer demoskopischen Befragung verwenden. Der Vollständigkeit halber sind noch die Gruppendiskussion, die Inhaltsanalyse von Textmaterial und die Beobachtung genannt, die aber für die Demoskopie eine sehr kleine bis unbedeutende Rolle spielen.

Eine kurze Erwähnung sollte noch eine besondere Form der Befragung finden, nämlich das seit einiger Zeit sehr populäre Telefoninterview. In den siebziger Jahren galt diese Form der Befragung noch als „quick-and-dirty“ Methode.35 Ein Grund dafür war sicherlich, daß nicht alle Haushalte einen Telefonanschluß hatten. So empfiehlt 1963 Noelle36, das Telefoninterview lediglich bei Ärzten oder selbständigen Geschäftsleuten durchzuführen, da diese meist einen Telefonanschluß haben.37 Die Voraussetzung eines solchen Verfahrens ist also, daß mindestens 90 Prozent der Zielpersonen einen Telefonanschluß haben.38 Diese Tatsache ergibt sich aus der Notwendigkeit einer Zufallsstichprobe und der daraus resultierenden Repräsentativität, doch dazu im nächsten Kapitel mehr. Mit der steigenden Zahl von Telefonanschlüssen wurde auch das Telefoninterview immer interessanter für die sozialwissenschaftlichen Forscher. Es wird geschätzt, das bis 1985 zwischen 50 und 75 Prozent aller Marktforschungsinterviews per Telefon durchgeführt wurden. Der Grund für diesen Anstieg kann in verschiedenen Gründen gesehen werden:

1. Die Komplexität der gesellschaftlichen Bezüge verlangt nach einer schnelleren Bereitstellung der Daten. Dies wird im Telefoninterview erreicht, indem die Kontaktierungszeit fast auf Null reduziert wird.
2. Die gesunkene Akzeptanz von traditionellen Methoden und die sinkende Teilnahme an mündlichen Interviews.
3. Steigende Kosten bei mündlichen Interviews
4. eine verbesserte Telefontechnologie und die damit einhergehende Tatsache, daß fast die gesamte Bevölkerung per Telefon erreichbar ist.

Die Hauptvorteile der Telefonbefragung sind demnach geringere Kosten und geringerer Zeitaufwand.39 Der Nachteil dieser Methode liegt darin, daß keine Instrumente wie Listenvorlagen, Skalen- oder Dialogbildblätter eingesetzt werden können. Dadurch können anspruchsvollere Themen, die z. B. eine grafische Interpretation als Grundlage haben, nicht angewendet werden.40

2.3 Stichprobenverfahren

Mit der Demoskopie versucht man Aussagen über eine Grundgesamtheit zu treffen. Diese kann z. B. aus allen Bundesbürgern, allen Frauen oder allen Schülern bestehen. Es ist offensichtlich, daß eine Befragung aller Personen der jeweiligen Beispiele nicht möglich ist, da die Gruppen zu groß sind. Der Aufwand entspräche nicht dem Nutzen. Aus diesem Grund zieht man eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit, d. h. man wählt einen gewissen Anteil an Personen der Grundgesamtheit für die Untersuchung aus, und nimmt an, daß diese Teilgruppe für die Gesamtheit repräsentativ ist, d. h. sie bildet die Merkmalsverteilung der Grundgesamtheit ab. „Repräsentativität ist in der Statistik [die] Bezeichnung für das Ausmaß, in dem eine Stichprobe die Struktur der Grundgesamtheit in bestimmten Hinsichten getreu widerspiegelt.“41

Im Idealfall bildet die Stichprobe die Gesamtheit in ihrer Merkmalsverteilung genau ab. Inwieweit sie dies leistet, hängt von der Vorgehensweise und dem geschätzten Fehler ab.

2.3.1 Grundtypen von Stichproben

1. Zufallsstichprobe

„Eine Zufallsstichprobe liegt dann vor, wenn jedes Element der Grundgesamtheit eine berechenbare (im Normalfall: die gleiche) Chance hat, in die Stichprobe zu gelangen.“42 Man kann dies Vergleichen mit einer Urne, aus der mit verbundenen Augen Elemente gezogen werden. Diese Ziehung läßt sich nach verschiedenen Verfahren durchführen. Man unterscheidet zwischen einer geschichteten und einer ungeschichteten Zufallsstichprobe, sowie zwischen einstufigen und mehrstufigen Stichproben, wobei eine Sonderform der mehrstufigen Stichprobe die Klumpen- oder Clusterstichprobe ist.43 Die einfachste Form der Ziehung ist die ungeschichtete, einstufige Ziehung der Elemente. Hier werden in einem Schritt die Elemente aus der Grundgesamtheit gezogen. Bei einer geschichteten Ziehung wird die Grundgesamtheit zuerst in Teilmengen zerlegt, aus denen dann jeweils eine Stichprobe gezogen wird.44 Bei der mehrstufigen Stichprobe werden aus der Grundgesamtheit mehrere Teilmengen gezogen. Im zweiten Schritt werden aus den bereits gezogenen Teilmengen die endgültigen Datenträger entnommen.45 2. Nicht-zufällige Auswahlverfahren Wie der Name schon sagt, erfolgt die Auswahl der Stichprobe nicht zufällig. Am bekanntesten ist die sogenannte Quotenstichprobe, bei der die Stichprobe willkürlich ausgewählt wird. Der Interviewer kann sich anhand eines vorgegebenen Quotenplanes die Personen selbst aussuchen. Die Quoten wurden vorher anhand bereits bekannter Merkmalsverteilungen erstellt. Das Problem dieser Auswahl ist, daß die Chance, in die Stichprobe zu gelangen, größer ist bei Personen, die dem Interviewer sozio-kulturell nahe stehen und die aufgeschlossen und aktivitätsbereit sind. Es besteht also die Tendenz zur Überrepräsentierung solcher Bevölkerungsgruppen, da der Interviewer so lange suchen muß, bis er seine Quote erfüllt hat. Die Vorteile der Quotenstichprobe ist ihre Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit. Man tauscht somit ökonomische Vorteile gegen geringere Repräsentativität aus.

2.3.2 Zufallsstichproben und schließende Statistik

Der Vorteil von Zufallsstichproben liegt in der Berechenbarkeit des so genannten Zufallsfehlers. Er beschreibt Differenzen zwischen der Stichprobe und der Grundgesamtheit, die entstehen, obwohl die Bedingung der Zufallsstichprobe perfekt erfüllt ist. Die Fehler können mit Hilfe statistischer Methoden quantitativ zum Ausdruck gebracht werden.46 Es läßt sich dann der Sicherheitsbereich und der damit verbundene Sicherheitsgrad angeben, oder bei vorhandenem Sicherheitsgrad den damit verbundenen Sicherheitsbereich. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Man zieht eine Stichprobe und versucht, den Anteil aller SPD Wähler in der Grundgesamtheit zu finden. Man hat einen Sicherheitsbereich von 99%. Dies bedeutet, daß bei 100 Ziehungen der Stichproben eine Stichprobe den falschen Wert der wahren Verteilung in der Grundgesamtheit repräsentiert.

Ergibt sich z. B. eine Verteilung von 40%, so gibt der Sicherheitsgrad (z. B. 5%) an, wie weit der wahre Wert in der Grundgesamtheit um den gefundenen Wert streuen kann. Sicherheitsgrad und Sicherheitsbereich hängen so zusammen, daß bei steigendem Sicherheitsgrad der Sicherheitsbereich abnimmt, und umgekehrt. Eine Aussage über die wahre Verteilung in der Grundgesamtheit, schließend aus der Stichprobe, läßt sich also nur mit einer bestimmten, berechenbaren Wahrscheinlichkeit treffen.47

3 Journalismus und Demoskopie

3.1 Wahlumfrageberichterstattung und ihr Nachrichtenwert

Im vorangegangenen Kapitel wurde die sozialwissenschaftliche, methodische Seite der Demoskopie dargestellt. Für die politische Berichterstattung sind insbesondere empirisch erhobene Informationen über Wahlen, politisch kontroverse Themen sowie Meinungen über politische Persönlichkeiten von Bedeutung.48

Der Nachrichtenwert von Umfrageergebnissen läßt sich anhand von 3 Kriterien erklären: Zum einen besteht die Möglichkeit, einen Wahlausgang vorherzusagen, wodurch die Anforderung an den Journalisten erfüllt wird, aktuell zu berichten.49 Durch die Aktualität steigt der Informationswert, denn „news is what is happening now, or is about to happen, not what happened last week - or even yesterday.“50

Zum anderen können Wahlumfrageergebnisse genutzt werden, um politische Persönlichkeiten, insbesondere Spitzenkandidaten der Parteien, in eine öffentliche Diskussion zu bringen.

Schließlich sind Wahlumfragen berichtenswert, da sich viele Menschen dafür interessieren. Sie verschaffen sich so einen Überblick über die Meinungen in der Gesellschaft, und vergleichen sie mit der eigenen. Dies geschieht unter dem Aspekt der Theorie der Schweigespirale, die vorangehend schon dargestellt worden ist.51

Der Informationswert von Umfrageergebnissen steigt zusätzlich, wenn die Ergebnisse entweder eine Verschlechterung der Position einer Partei oder eines Spitzenkandidaten prognostizieren, oder wenn sie unerwartete Daten liefern.52

Unter diesen Gesichtspunkten können Wahlumfrageergebnisse als Nachrichtenart mit einem extrem hohen Informationswert angesehen werden.53 „Polls are newsworthy: they are topical, relate directly to issues in the news, are up-to-the-moment.“54

3.1.1 Wahlumfrageberichterstattung in den USA

Seit 1940 nahm das Interesse der Journalisten an Umfrageergebnissen zu. ATKIN und GAUDINO berichten, daß eine Tageszeitung 1940 im Präsidentschaftswahlkampf durchschnittlich etwa 10 Artikel über Wahlumfragen enthielt. Die selbe Anzahl an Artikeln hatte die Los Angeles Times 1976 in der letzten Woche des Präsidentschaftswahlkampfes.55 MILLER und HURD stellten fest: “Over the last decade [Anm. 1970-1980] public opinion polls have become a standard feature of American newspapers.“56 Umfrageergebnisse sind zu einem neuen, bedeutenden Nachrichtenfaktor geworden, womit sich die politischen Medieninhalte gerade zu Wahlzeiten verändert haben.57 PALETZ u.a. kommentieren diese Entwicklung noch drastischer: „The press seems obsessed with presidential elections, willing to publish polls on the subject no matter how irrelevant and inane.“58

Außerdem fanden sie heraus, daß sich die Mehrzahl der Umfrageartikel auf Personen konzentrieren, was sich durch das auf Personen ausgerichtete Wahlsystem der USA erklären läßt.59

Zum selben Ergebnis, nämlich der Zunahme der Verwendung von personenbezogenen Umfragen, gelangten STOVALL und SOLOMON. Sie führten den Begriff der „Horse- Race Umfragen“ ein, worunter die Autoren Umfragen verstehen, die den Wettkampfcharakter einer Wahl in den Vordergrund stellen. Die Berichterstattung konzentriert sich dabei, analog zur Berichterstattung über ein Pferderennen, hauptsächlich auf die Tatsache, wer vorne und wer hinten liegt. STOVALL und SOLOMON beobachteten in ihrer Inhaltsanalyse der Berichterstattung über den Präsidentschaftswahlkampf 1980, daß insgesamt 42,3 % der Umfragen zur Kategorie der Horse-Race Umfragen zu zählen sind.60

Kritisiert wird diese Form der Berichterstattung vor allem deshalb, weil sie meist nur zur Unterstützung eines Wettkampfbildes und zur Erhaltung der Spannung eingesetzt wird. Vernachlässigt wird dabei die Analyse von Sachfragen und Phänomenen, die für die Wahlentscheidung von Bedeutung sind.61

Befürworter der Horse-Race Umfragen sehen zwei Vorteile in ihrer Verwendung: Zum einen fördern sie „das öffentliche Interesse an einem Prozeß, der ansonsten unverständlich, fern und langweilig erscheine.“62 „If citizens are more attracted to sports than to politics, why not use sports to teach them about politics?“63 Zum anderen führt das Horse-Race Bild dazu, daß Journalisten nicht den Gewinner vorhersagen, sondern den Wettkampf in den Vordergrund stellen. Dadurch wird die Gefahr reduziert, durch das frühzeitige Benennen eines Gewinners den Wahlausgang durch die Medienberichterstattung zu beeinflussen.64

3.1.2 Wahlumfrageberichterstattung in der BR Deutschland

Im Gegensatz zu den USA ist die Medienberichterstattung in der BR Deutschland wenig untersucht. 1949 und 1953 wurden keine Umfrageergebnisse zur Wahl veröffentlicht. 1957 und 1961 wurde jeweils eine Prognose des Instituts für Demoskopie einen Tag vor der Wahl in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Erst 1965 wurden mehrmals Ergebnisse von Wahlumfragen publiziert. Am Wahlabend dieser Bundestagswahl gaben Elisabeth Noelle-Neumann vom Instituts für Demoskopie und Karl-Georg von Stackelberg von Emnid im ZDF ihre Prognosen bekannt. Dieses Ereignis gilt als Auslöser für die darauffolgende Diskussion über den Einfluß der Demoskopie auf das Wahlverhalten. 1976 wurden die Wähler erstmals von Anfang an über den möglichen Wahlausgang informiert. Eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung vor der Bundestagswahl 1976 von DONSBACH ergab, daß von allen Aussagen über den Wahlausgang oder die Stimmenverteilung in den Medien lediglich 17 % von der Demoskopie stammten, wogegen die meisten Aussagen von Politikern selbst (43%) oder von Journalisten (33%) stammten.65 Für die Bundestagswahlen 1980, 1983, 1987 und 1990 führte BRETTSCHNEIDER eine Inhaltsanalyse durch, die die Umfrageberichterstattung der vier bundesdeutschen Qualitätszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung und Die Welt hinsichtlich der Quantität und Qualität untersuchte.66 Ausgehend von drei aufgestellten Hypothesen erhielt BRETTSCHNEIDER folgende Ergebnisse: Die Anzahl der Umfrageartikel hat von 1980, bis 1990 - mit Ausnahme der Wahl 1987 - stetig zugenommen. Außerdem wurde ein Ansteigen der publizierten Umfrageartikel mit dem Näherrücken des Wahltermins beobachtet. Schließlich lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Zeitungen hinsichtlich der Quantität der Umfrageberichterstattung feststellen. So berichtete Die Welt überdurchschnittlich häufig über Meinungsumfragen, die Frankfurter Rundschau dagegen besonders selten.67 Bei der Untersuchung der Artikel auf ihren Inhalt läßt sich eine weitgehend konstante Verteilung erkennen. Der größte Anteil mit etwa zwei Drittel entfällt auf Artikel, in denen aktuelle Umfrageergebnisse veröffentlicht werden. Interessant ist, daß etwa ein Fünftel der Artikel Äußerungen über Demoskopie enthalten, die fast ausschließlich kritisch oder sogar feindlich der Demoskopie gegenüberstehen. Oft wird der Demoskopie auch Manipulation und Mißbrauch vorgeworfen. Häufig Verwendung findet auch in der BR Deutschland der Horse-Race Journalismus sowie die sogenannte Sonntagsfrage.68

3.2 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung

Neben der inhaltlichen Qualität der Umfrageberichterstattung, läßt sich auch die formale Qualität untersuchen. Dabei steigt oder sinkt die formale Qualität mit der Anzahl methodologischer Informationen der Umfrage, die die Journalisten verwenden.69

3.2.1 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung in den USA

Zur Messung werden in den USA meist die AAPOR-Standards (American Association for Public Opinion Research) herangezogen. Dieser Standard umfaßt acht Angaben, die in einer Berichterstattung enthalten sein sollten:

- Stichprobengröße
- Die für die Umfrage verantwortliche Organisation
- Der komplette Wortlaut der Fragen
- Stichprobenfehler
- Grundgesamtheit
- Methode (schriftlich, persönlich, telefonisch)
- Zeitpunkt und Zeitraum der Befragung
- Stichprobengröße bei Sub-Samples70

PALETZ u.a. analysierten die Umfrageartikel der New York Times in Nicht-Wahljahren. 67% enthielten Angaben über die Stichprobengröße, 90% Angaben über die für die Umfrage verantwortliche Organisation und nur 7% Angaben über den Stichprobenfehler.71

SALWEN wählte für seine Inhaltsanalyse zwei Detroiter Tageszeitungen während der Präsidentschaftswahlen von 1964 bis 1984. Diese Wahl traf er bewußt, da die beiden Zeitungen als Vorreiter für Meinungsumfragen galten. Seine Überlegung basierte dabei auf der Annahme, daß wenn schon nicht diese Zeitungen präzise über Umfragen berichten, es bei anderen Zeitungen nur schlimmer aussehen kann. Die Untersuchung stellte in dem Zeitraum eine Zunahme der Erwähnungshäufigkeit für die Variablen Stichpröbengröße, Grundgesamtheit, Stichprobenfehler und Methode fest. Diese Entwicklung führt SALWEN auf das steigende Bewußtsein bei Journalisten, Journalistikstudenten und Ausbildern zurück.72 Zu nennen ist auch der Einfluß der Entwicklung des precision-journalism. Das Konzept, erstmals zu Beginn der siebziger Jahre von Philip MEYER postuliert, fordert von den Journalisten sozialwissenschaftliche Methoden in ihre Arbeits- und Produktionsweise zu integrieren, um so die politische Berichterstattung präziser zu gestalten.73 Trotz dieser Verbesserung beschreibt SALWEN die Erwähnungshäufigkeit der Variablen Wortlaut der Fragen, Antwortrate und Stichprobenfehler als immer noch auf einem niedrigen Niveau. Auch MILLER und HURD kommen zu dem Ergebnis, daß sich die formale Qualität über die Jahre hinweg zwar verbessert hat, allerdings nicht mit der quantitativen Zunahme Schritt halten konnte.74

3.2.2 Formale Qualität der Umfrageberichterstattung in der BR Deutschland

In der BR Deutschland haben DONOVITZ und BRETTSCHNEIDER Untersuchungen über die formale Qualität durchgeführt. BRETTSCHNEIDER berücksichtigt in seiner Analyse 130 Artikel, die aktuelle Umfrageergebnisse oder allgemeine Wahlforschung zum Inhalt haben, und in denen das Thema Umfrage dominiert oder wichtig ist. Benutzt wurde auch der AAPOR-Standard, mit der Hinzunahme der Variablen „Nennung des durchführenden Instituts“ der Umfrage. In einem Vergleich mit der USA sind keine gravierenden Unterschiede ersichtlich. Es läßt sich eine allgemeine Zunahme der Erwähnung methodologischer Informationen von 1980 bis 1990 feststellen, wobei zwischen den einzelnen Variablen unterschieden werden muß: Das die Umfrage durchführende Institut und die Methode werden von 1980 bis 1990 in fast jedem Artikel genannt. Der Stichprobenfehler dagegen taucht fast nie in einem Artikel auf. Die Erwähnungshäufigkeit der Stichprobengröße, des Auftraggebers und der Grundgesamtheit liegen 1980 und 1983 zwischen 40 und 60 Prozent und erhöhen sich bis 1990 um jeweils etwa 10 bis 30 Prozentpunkte. Der Wortlaut der Fragestellung wird 1980 und 1983 nur in einem Fünftel der Artikel erwähnt, 1990 in weniger als der Hälfte der Artikel.75 Die Untersuchung von DONOVITZ fällt in den Zeitraum der letzten zwölf Wochen vor der Bundestagswahl 1994. Die Analyse von insgesamt 121 Artikeln werden in die Medientypen Wochenpresse (Die Zeit, Focus, Die Woche und Spiegel), Tagespresse (Berliner Zeitung, Tagesspiegel, Hamburger Abendblatt und Allgemeine Zeitung) und Nachrichtenagentur (Deutsche Presse-Agentur) unterteilt.76 Als unabhängige Variable dient ebenfalls der AAPOR-Standard mit der Erweiterung der Variablen Auftraggeber, Stichprobenverfahren und Gewichtung.77 Zusammenfassend stellte DONOVITZ folgende Ergebnisse fest: Von allen untersuchten Medientypen weist die Wochenpresse die höchste formale Qualität auf. Dies ist zum einen auf so genannte in-house polls78 zurückzuführen, die vornehmlich von der Wochenpresse genutzt werden.. Zum anderen steht den Redakteuren der Wochenzeitungen mehr Platz für die Artikel zur Verfügung. Bei der Tagespresse kann von einer formal höheren Qualität der überregionalen gegenüber der regionalen ausgegangen werden. Schließlich ist die formale Qualität der Wahlumfrageberichterstattung der Deutschen Presse-Agentur deutlich höher zu bewerten, als die Artikel, die sich auf diese Quelle beziehen.79

3.3 Das Verhältnis von Journalismus und Demoskopie

In der Diskussion um das Verhältnis von Journalismus und Demoskopie gibt es zwei Ansätze: Konkurrenz und Kooperation.

Obwohl keine hinreichenden empirischen Befunde für ein Konkurrenzbewußtsein vorliegen80, geht BRETTSCHNEIDER vom Zutreffen dieser These aus.81 Eine natürliche Rivalität entwickelt sich vor allem aus der Tatsache, daß gerade bundesdeutsche Journalisten ihre berufliche Rolle als eine politische definieren, und sich ihrer publizistischen Macht bewußt sind. „Die Demoskopie hat dem Journalismus eine jahrhundertealte Aufgabe geraubt, die Bekanntgabe der öffentlichen Meinung; und sie macht ihm Konkurrenz, wo er früher ein Monopol hatte, im so genannten „Thematisieren“, ein Thema in den Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit rücken.“82 Desweiteren kann die Berichterstattung der Journalisten über die öffentliche Meinung anhand demoskopischer Daten kritisiert werden; wodurch Demoskopie eine Kontrollfunktion gegenüber der Medienberichterstattung übernehmen kann. Demoskopie eignet sich zum einen, falsche Vorstellungen über Mehrheits-, bzw. Minderheitenmeinungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Zum anderen beschneidet Demoskopie die Macht der Journalisten durch eine Reduzierung der Medienwirkung auf Politiker oder politische Entscheidungen. Politiker können nicht mehr nur Leitartikel und Kommentare als öffentliche Meinung ansehen, sondern diese öffentliche Meinung auch anhand von Umfragedaten überprüfen. Im Falle des Zutreffens der Konkurrenz-These geht BRETTSCHNEIDER von einem ambivalenten Verhältnis von Journalisten zur Demoskopie aus. Auf der einen Seite bedeuten Umfragedaten einen hohen instrumentellen Nutzen hinsichtlich der Berichterstattung sowie einen hohen Nachrichtenwert, auf der anderen Seite üben diese Umfragedaten aber auch eine Kontrollfunktion aus, die die Macht der Journalisten einschränkt. Allerdings hängt dieses Verhältnis auch stark von der jeweiligen Einstellung des Journalisten ab. Ein Journalist, der öffentliche Meinung beeinflussen will, wird Umfragen eher fürchten, ein Journalist, der sich als neutrales Sprachrohr der Öffentlichkeit sieht, wird sie eher begrüßen.83

Entgegen dieser These geht DONOVITZ von einer Kooperation zwischen Journalisten und Demoskopen aus. Medienunternehmen sind zum Teil selbst Auftraggeber für Studien, was nicht nur ein ökonomisches Abhängigkeitsverhältnis bedeutet, sondern eine Kooperation geradezu aufdrängt. WEAVER und McCOMBS stellen Gemeinsamkeiten hinsichtlich gesellschaftlicher Rollen, Interessen und Perspektiven fest84: „Both groups are interested in observing the external world, and it is easier and less costly to ask witness or participants what happened than to directly observe human behavior.“85 Beide genannten Auffassungen haben gemeinsam, daß sie das Verhältnis zwischen Journalismus und Demoskopie als eine Frage der professionellen Sozialisation im Sinne der Kompetenzbildung von Journalisten sehen. So fürchten Journalisten Umfragen eher, wenn sie eine mangelnde Kompetenz aufweisen, mit den Daten und Zahlendarstellungen umzugehen.86

3.4 Gängige Fehlinterpretationen von statistischem Datenmaterial

Statistik ist eine Wissenschaft, die sehr komplex und daher nur demjenigen zugänglich ist, der sich damit intensiv beschäftigt. Man kann nicht erwarten, daß jeder Leser von Umfrageergebnissen diese Kenntnisse besitzt. Aus diesem Grund sollten die Journalisten, die statistische Daten veröffentlichen, sich mit der Materie auskennen, um den Empfängern der Artikel ein richtiges Abbild der Daten zu liefern. Dies bedeutet neben der Nennung von methodologischen Informationen auch einen sensiblen Umgang mit Ergebnissen. Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, aus den vorhandenen Daten falsche Ergebnisse abzuleiten.

An erster Stelle ist der Fehler absoluter Interpretation relationaler Informationen zu nennen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Auf einer Skala von 1 bis 10 soll die Variable Faschismustendenz gemessen werden. Erreicht nun eine Person auf einer Ordinal- oder Intervallskala den Wert 5, so ist lediglich die Aussage zulässig, daß die Person eine „faschistischere“ Einstellung hat als eine Person mit dem Wert 4 auf der Skala. Wie „faschistisch“ die Person in Wirklichkeit ist, d.h. was wirklich in ihrem Kopf vorgeht, kann nicht beurteilt werden. Nehmen wir weiter an, daß eine Studie ergibt, daß 70 % der Stichprobe einen Wert von 8 erreicht. Lautet nun die Meldung: „70 % aller Deutschen weisen eine ausgeprägte Faschismustendenz auf.“, so wird hier eine lediglich relationale Information absolutiert. Der Wert 8 sagt nämlich nicht aus, wie ausgeprägt die Faschismustendenz ist, sondern lediglich, daß 70 % der Befragten „faschistischer“ geantwortet haben als Personen mit einem niedrigeren Wert auf der Skala.87 Eine weitere Fehlerquelle ist das falsche oder fehlende Verständnis der induktiven Statistik. Wie schon in Kapitel 2.3.2 dargestellt, kann man von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit mit einem bestimmten Sicherheitsgrad in einem bestimmten Konfidenzintervall schließen. Diese methodologischen Informationen fehlen aber bei den meisten Umfrageberichten.88 Dadurch entsteht bei dem Leser der Schein der Exaktheit. Auch hier ein Beispiel: Das Konfidenzintervall sei +/- 2, der Sicherheitsgrad 95 %. Bei der Sonntagsfrage mit einer zufällig gewählten Stichprobe erhält die CDU 40 % der Stimmen. Eine Darstellung, daß die CDU tatsächlich 40 % der Stimmen aus der Grundgesamtheit bekommen würde, wäre falsch. Die richtige Aussage ist: Mit einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit liegt der wahre Wert zwischen 38 % und 42 %. Eine andere Augenwischerei läßt sich mit Grafiken durchführen. Kurven lassen sich nach Bedarf strecken oder stauchen, wodurch sie je nach Bedarf steiler oder flacher wirken. Ebenfalls beliebt ist das Ausschneiden von günstigen Teilabschnitten, um von den ungünstigen abzulenken.

Letztlich besteht die Gefahr der falschen Interpretation einer Kausalbeziehung. So kann eine Kausalbeziehung in beide Richtungen wirken, oder durch eine Drittvariable begründet sein. Ohne eine eingehende Analyse der Daten sollten deshalb Zusammenhänge nicht als Feststellung postuliert werden.89

4 Der Einfluß der Demoskopie auf das Wahlverhalten

Seit dem Aufkommen der Wahlumfragen wurde immer wieder der mögliche Einfluß der veröffentlichten Umfragedaten auf das Wahlverhalten diskutiert. Dieser mögliche Einfluß kann als einer der wichtigsten Kritikpunkte an der Demoskopie angesehen werden. In den USA liegen etwa 20 empirische Untersuchungen zu diesem Thema vor. Im Gegensatz dazu wurden in der BR Deutschland kaum Untersuchungen durchgeführt, dafür aber um so mehr Vermutungen über einen solchen Einfluß angestellt. Man unterscheidet die Einflüsse von veröffentlichten Umfrageergebnissen auf das Wahlverhalten in Einflüsse auf die Wahlbeteiligung und Einflüsse auf die Wahlentscheidung. Dabei wird bei den meisten untersuchten Effekten von einem De-Facto-Zweiparteiensystem ausgegangen, wie es in den USA existiert. In einem Mehrparteiensystem wie in der BR Deutschland kommen weitere Wirkungsvermutungen hinzu.90

4.1 Einflüsse auf die Wahlbeteiligung

BRETTSCHNEIDER unterscheidet vier wesentliche Wirkungsvermutungen auf die Wahlbeteiligung.

Ist der Ausgang einer Wahl bis zum Schluß unbekannt, wird ein Mobilisierungseffekt erwartet. D. h. die Wahlberechtigten werden zur Wahl angespornt, weil ihre Stimme ausschlaggebend sein könnte. Dieser Auswirkung betrifft die Anhänger der Kandidaten, sowie Wahlberechtigte, die nicht an der Wahl teilnehmen wollten. Wenn der Ausgang der Wahl durch Umfragen festzustehen scheint, ergeben sich drei Möglichkeiten:

1. Die Anhänger des vermeintlichen Siegers gehen nicht zur Wahl, da der Wahlsieg festzustehen scheint. (Lethargieeffekt)
2. Die Anhänger des vermeintlichen Verlierers gehen nicht zur Wahl, da die Wahlniederlage festzustehen scheint. (Defätismuseffekt)
3. Unentschiedene Wahlberechtigte gehen nicht zur Wahl, da ihre Stimme keinen Einfluß mehr zu haben scheint.

Scheint der Wahlausgang festzustehen, wird ein Effekt vermutet, der eine geringere Wahlbeteiligung zur Folge hat. Dabei ist der Defätismuseffekt die am häufigsten genannte Wirkungsvermutung.91

4.2 Einflüsse auf die Wahlentscheidung

Die Beeinflussung der Wahlbeteiligung durch Umfrageergebnisse bedeutet eine Auswirkung auf die Stimmabgabe für eine Partei oder einen Kandidaten. In den USA werden dazu 2 Wirkungsvermutungen diskutiert:

1. Führt in den Hochrechnungen eine Partei oder ein Kandidat, so schlagen sich die Wähler auf die jeweilige Seite. (bandwagon- oder Mitläufereffekt)
2. Liegt ein Kandidat oder eine Partei in den Hochrechnungen zurück, so geben die Wähler ihre Stimme dem jeweiligen Kandidaten oder der jeweiligen Partei. (underdog- oder Mitleidseffekt)

Bei Vorliegen eines Mehrparteiensystems und einer Fünf-Prozent-Klausel, wie es in der BR Deutschland der Fall ist, kommen noch zwei Wirkungsvermutungen hinzu: 1. Der Fallbeileffekt: Dies Modellannahme geht davon aus, daß ein Wähler nur dann eine Partei wählt, wenn sie seiner Ansicht nach eine Gewinnchance hat; d. h. wenn sie die fünf Prozent Hürde überspringt.

2. Taktisches Wählen: Anhänger einer Volkspartei wählen eine kleine Partei, da sie als möglicher Koalitionspartner in Frage kommt. Diesem Taktieren liegt die Idee zugrunde, der kleinen Partei über die fünf Prozent Hürde zu helfen, um die Opposition zu schwächen. Man bezeichnet dieses Wahlverhalten auch als Leihstimmen-Wählen.92

5 Fazit

In meiner Arbeit habe ich versucht, zum einen die sozialwissenschaftliche Seite der Demoskopie vorzustellen, und zum anderen den Umgang der Journalisten mit Umfragen. Wie GÖPFERT und PETERS attestieren, ist es ein spannungsreiches Verhältnis zwischen Wissenschaftlern und Journalisten.93 Doch zusammenfassend erscheint mir Demoskopie eher als eine Möglichkeit als eine Gefahr für die journalistische Arbeit. Der Vorteil liegt in der empirisch untermauerten Argumentationsmöglichkeit, der sich ein Journalist nicht verschließen sollte. So wäre der Kritikpunkt, daß Demoskopie journalistische Kommunikate kontrolliert, entkräftet, wenn für das Erstellen eines Artikels, der die öffentliche Meinung berührt, eine empirische Untersuchung als Basis verwendet würde. Eine symbiotische Beziehung der Akteure, wie sie heute auch schon vorhanden ist94, empfinde ich nach allen bearbeiteten Studien von Vorteil. Als Schritt in die richtige Richtung bewerte ich das Aufkommen des precision-journalism, der eine Erhöhung der sozialwissenschaftlichen Kompetenz der Journalisten fordert. Diese Kompetenz ist nötig, um bei der Veröffentlichung der Umfragedaten die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Ob im Gegenzug dazu die Wissenschaftler ihre journalistische Kompetenz erhöhen sollten, um die Ergebnisse den Journalisten in bereits „veröffentlichungsfertigen“ Daten bereitzustellen, war nach meiner Recherche ein nur wenig diskutierter Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen.

Die Kritik, daß Demoskopie zur Manipulation von Meinungen eingesetzt werden kann, könnte durch eine Erhöhung der formalen Qualität, d. h. durch Nennung der gesamten methodologischen Informationen, entschärft werden.

Dazu sind vor allem die Journalisten gefordert, die diese Informationen zum Teil vernachlässigen, um Platz zu sparen oder weil sie mit den Daten nicht zurecht kommen.

Gerade aber durch solche Standards wird die Umfrageberichterstattung für den Rezipienten übersichtlicher und glaubhafter. Darüber hinaus sollte das Bewußtsein der Bevölkerung für Umfragen durch eine möglichst genaue Wiedergabe der Informationen sensibilisiert werden. Häufig werden nämlich Umfrageergebnisse als unumstößliche Fakten behandelt, die sie in Wirklichkeit gar nicht sind. Die empirische Sozialwissenschaft ist, so gern man es sich auch wünscht, wenn ihre Ergebnisse die eigene Meinung unterstützen, keine exakte Wissenschaft in dem Sinne, daß sie Fakten ohne Zweifel produziert. Mit dem Kennen der Möglichkeiten, aber auch der Beschränkungen der Demoskopie, sollte eine effektive Zusammenarbeit zwischen Journalismus und Demoskopie möglich sein.

Literatur:

Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991

Broh, Anthony C. : Horse-Race-Journalism: Reporting the polls in the 1976 presidential election, in: Public Opinion Quarterly 44

Crespi, Irving: Polls as journalism, in: Public Opinion Quarterly 44

Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995

Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1999

Fuchs-Heinritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie, Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1994 Gallus, Alexander / Lühe, Marion: Öffentliche Meinung und Demoskopie, Leske + Budrich, Opladen 1998 Göpfert Winfried / Peters, Hans Peter: Wissenschaftler und Journalisten: ein spannungsreiches Verhältnis, in: Göpfert Winfried / Ruß-Mohl, Stephan (Hrsg.): Wissenschaftsjournalismus, Paul List Verlag, München 1996 Krämer, Walter: So lügt man mit Statistik, Campus Verlag, Frankfurt/Main; New York 1994 Miller, Mark M./Hurd, Robert: Conformity to AAPOR standards in newspapers reporting of puplic opinion polls, in: Public Opinion Quarterly 46

Noelle, Elisabeth: Umfragen in der Massengesellschaft, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1963

Noelle-Neumann, Elisabeth / Petersen, Thomas: Alle, nicht jeder: Einführung in die Methoden der Demoskopie, Springer Verlag, Heidelberg, Berlin 2000

Noelle-Neumann, Elisabeth: Die Theorie der Schweigespirale als Instrument der Medienwirkungsforschung, in: Kaase, Max / Schulz, Winfried (Hrsg): Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 30/1989, Westdeutscher Verlag, Opladen 1989

Noelle-Neumann, Elisabeth: Interview des Monats. „Wahlprognosen“ auch im Wahljahr 1980, in: Interview und Analyse 7, 1/1980

Paletz, David L. u.a.: Polls in the media: Content, credibility and consequences, in: Public Opinion Quarterly 44

Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992

Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998

Weaver, David H./McCombs, Maxwell E.: Journalism and social science: A new relationship?, in: Public Opinion Quarterly 44

[...]


1 Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1999, S. 14

2 Vgl. Gallus, Alexander / Lühe, Marion: Öffentliche Meinung und Demoskopie, Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 7

3 Fuchs-Heinritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie, Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1994, S. 695

4 Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth: Die Theorie der Schweigespirale als Instrument der Medienwirkungsforschung, in: Kaase, Max / Schulz, Winfried (Hrsg): Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 30/1989, Westdeutscher Verlag, Opladen 1989, S. 419

5 Vgl. Gallus, Alexander / Lühe, Marion: Öffentliche Meinung und Demoskopie, Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 11

6 Vgl. Gallus, Alexander / Lühe, Marion: Öffentliche Meinung und Demoskopie, Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 11

7 Vgl. Gallus, Alexander / Lühe, Marion: Öffentliche Meinung und Demoskopie, Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 21 f

8 Noelle-Neumann, Elisabeth: Die Theorie der Schweigespirale als Instrument der Medienwirkungsforschung, in: Kaase, Max / Schulz, Winfried (Hrsg): Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 30/1989, Westdeutscher Verlag, Opladen 1989, S. 419

9 Noelle-Neumann, Elisabeth: Die Theorie der Schweigespirale als Instrument der Medienwirkungsforschung, in: Kaase, Max / Schulz, Winfried (Hrsg): Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 30/1989, Westdeutscher Verlag, Opladen 1989, S. 419f

10 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 331f. Sowie Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.109f

11 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 331

12 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 382f

13 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.109

14 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 224

15 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 414

16 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 333 ff

17 Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 336

18 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 338

19 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 338 ff

20 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 408

21 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.103 ff

22 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 414

23 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.109

24 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.107

25 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.107

26 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 352

27 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 398

28 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.107

29 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.107

30 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.108

31 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 414 f

32 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 415 f

33 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.113

34 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S.113 f

35 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 373

36 Sie war damals noch unverheiratet, deshalb nicht Noelle-Neumann

37 Vgl.: Noelle, Elisabeth: Umfragen in der Massengesellschaft, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1963, S. 87

38 Vgl.: Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 432

39 Vgl.: Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg Verlag, München, Wien 1992, S. 373 f

40 Vgl.: Noelle-Neumann, Elisabeth / Petersen, Thomas: Alle, nicht jeder: Einführung in die Methoden der Demoskopie, Springer Verlag, Heidelberg, Berlin 2000, S. 146ff

41 Fuchs-Heinritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie, Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1994, S. 557

42 Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 149

43 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 149 f

44 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 152

45 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 153

46 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 150

47 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 196

48 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 15

49 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 16

50 Crespi, Irving: Polls as journalism, in: Public Opinion Quarterly 44, S. 466

51 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 16f

52 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 50

53 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 51

54 Paletz, David L. u.a.: Polls in the media: Content, credibility and consequences, in: Public Opinion Quarterly 44, S. 496

55 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 25

56 Miller, Mark M./Hurd, Robert: Conformity to AAPOR standards in newspapers reporting of puplic opinion polls, in: Public Opinion Quarterly 46, S. 243

57 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 69

58 Paletz, David L. u.a.: Polls in the media: Content, credibility and consequences, in: Public Opinion Quarterly 44, S. 499

59 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 25f

60 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 26ff

61 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 31

62 Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 35

63 Broh, Anthony C. : Horse-Race-Journalism: Reporting the polls in the 1976 presidential election, in: Public Opinion Quarterly 44, S. 527

64 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 35

65 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 44f

66 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 47

67 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 53ff

68 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 60ff

69 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 36

70 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 36

71 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 36f

72 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 37ff

73 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 64f

74 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 39f

75 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 77ff

76 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 85f

77 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 89ff

78 das jeweilige Medienunternehmen ist Auftraggeber der Umfrage und hat eine Erstverwerterrolle. DONOVITZ stellte einen qualitätserhöhenden Einfluß durch eine kurze Kommunikationskette der in-house polls fest. Vgl. Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 79 u. 124ff

79 Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 130f

80 Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 32

81 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 21

82 Noelle-Neumann, Elisabeth: Interview des Monats. „Wahlprognosen“ auch im Wahljahr 1980, in: Interview und Analyse 7, 1/1980, S. 4

83 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 19ff

84 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 33ff

85 Weaver, David H./McCombs, Maxwell E.: Journalism and social science: A new relationship?, in: Public Opinion Quarterly 44, S. 491

86 Vgl.: Donovitz, Frank: Journalismus und Demoskopie: Wahlumfragen in den Medien, Vistas Verlag GmbH, Berlin 1998, S. 34

87 Vgl.: Schulze, Gerhard: Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung, Vorlesungsskriptum, Bamberg 1998, S. 40f

88 In Kapitel 3.2 wurde dies zusammengefaßt.

89 Krämer, Walter: So lügt man mit Statistik, Campus Verlag, Frankfurt/Main; New York 1994, S. 123ff

90 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 115f

91 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 116f

92 Vgl.: Brettschneider, Frank: Wahlumfragen, Minerva-Publikation, München 1991, S. 118f

93 Vgl.: Göpfert Winfried / Peters, Hans Peter: Wissenschaftler und Journalisten: ein spannungsreiches Verhältnis, in: Göpfert Winfried / Ruß-Mohl, Stephan (Hrsg.): Wissenschaftsjournalismus, Paul List Verlag, München 1996

94 Als Beispiel sind hier die in-house polls zu nennen, die eine symbiotische Beziehung darstellen.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Journalismus und Demoskopie: sozialwissenschaftliche Methoden und ihre journalistische Verwendung
Autor
Jahr
2001
Seiten
32
Katalognummer
V104648
ISBN (eBook)
9783640029655
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Journalismus, Demoskopie, Methoden, Verwendung
Arbeit zitieren
Jens Muno (Autor:in), 2001, Journalismus und Demoskopie: sozialwissenschaftliche Methoden und ihre journalistische Verwendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104648

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