Ebner, Marie von - Eschenbach


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


1. Leben der Autorin

- Eigentlicher richtiger Name: Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach
- Geb. Gräfin Dubsky, geboren am 13. September 1830 auf dem Gut Zdislavic (anschreiben), in der ehemaligen CSSR
- Tochter von Baron Franz Dubsky und dessen zweiter Frau Marie
- Mutter starb bei Geburt [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] gutes Verhältnis zu den zwei Stiefmüttern
- Gestorben: 12. März 1916 in Wien (wurde 86)
- Bedeutendste österreichische Dichterin des 19. Jh.
- Stammte aus einem tschechischem Adelsgeschlecht
- Wurde im Geiste des klassischen Humanismus´ erzogen
- Humanismus stellte sich gegen das religiös gebundene Denken des Mittelalters und forderte statt einer Beschäftigung mit der Theologie eine mit dem Menschen - Man wollte die Art und das Wesen des Menschen nicht mehr aus der Sicht der Kirche betrachten
- Mit 18 Jahren (1848) Ehe mit ihrem Vetter, Moritz E.; Hauptmann
- Lebte zuerst in Wien, später in Klosterbruck b. Znaim (1851-1863)
- Ab 1863 ständig in Wien
- Machte Bekanntschaft mit dem damaligen Schauspieler Devrient, Laube, Halm, Hebbel und Grillparzer (daher auch das von ihr erschienene Werk „Meine Erinnerungen an Grillparzer“ von 1916)
- 1889 (mit 59 Jahren): erste Frau mit dem Ehrenkreuz für Kunst und Literatur
- 1910 (mit 80 Jahren): erste Frau mit dem Ehrendoktortitel der Wiener Universität
- In ihren Werken erkannte und erkennt man immer noch den ausgeprägten Sinn und Scharfblick für soziale Erscheinungen und deren psychologischen Auswirkungen
- Der Durchbruch zur eigenen verhaltenen Erzählform gelang ihr 1876 (mit 46 Jahren) unter dem Einfluss von Turgenjews mit Bozena (Geschichte einer Magd, die ihre Schuld durch humanes Handeln und Aufrichtigkeit sühnt)
- Vorher schrieb sie unbedeutende Gedichte
- Größter Erfolg im ganzen deutschsprachigen Raum ergab sich für sie mit der Erzählung „Lotti, die Uhrmacherin“ , welcher von sentimentalen Momenten nicht frei ist
- Vorliebe für Gestalten aus dem Volk denen ihre Sympathie gehörte, sowie die Bemühung um Wirklichkeitsnahe Darstellung zeichnen viele Werke Eschenbachs aus, beispielsweise:
- Dorf- und Schlossgeschichten; 1883 (56 Jahre)
- Neue Dorf- und Schlossgeschichten; 1886; mit der darin enthaltenen Hundegeschichte „Krambambuli“ und der sozialkritischen Erzählung „Er lasst die Hand küssen“
- Weitere Werke: Romane („Das Gemeindekind“, „Krambambuli“, „Unsühnbar“); Dramen („Maria Stuart in Schottland“); Autobiografien („Aus einem zeitlosen Tagebuch“)

2. Hauptwerk: Entwicklungsroman „Das Gemeindekind“

- Von 1887 (57 Jahre)
- In diesem Roman hat E. die eingeengten Möglichkeiten des kritischen Realismus im deutschsprachigen Gebiet weitestgehend ausgeschöpft

2.1. Inhaltsangabe:

- Vater der Familie Holub, ein Alkoholiker, ermordete den Pfarrer der mährischen Gemeinde Soleschau und wird dadurch mit dem Tod bestraft
- Ach seine Frau, welcher der Vater die Schuld zuschieben möchte, wird zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, da sie sich nicht äußern will
- Übrig bleiben zwei Kinder, Pavel und Milaada
- Baronin findet Gefallen an der kleinen Milaada und schickt sie in ein Kloster in der Nachbarstadt ums sie dort erziehen zu lassen
- Für den 13 jährigen Pavel übernimmt die Gemeinde die Fürsorge, jedoch widerwillig, schließlich kommt er zur Familie des Hirten Virgil, dessen Frau als Hexe verschrien ist und die gesamte Familie zu den verachtetsten Menschen des Dorfes zählt
- So kommt es, das Pavel stolz ist auf seinen schlechten Ruf und auf seine Diebstähle, zu denen es im Laufe der Zeit kommt
- Der Hass gegen die Leute im Dorf wächst von Tag zu Tag durch Prügel, Beschimpfung, Hunger
- Dem einzigen Menschen, dem er sich hingibt, ist die Tochter des Hirten, Vinska, obwohl er auch fühlt, das er sie nur ausnutzt und verspottet und sie eigentlich den Sohn des Bürgermeisters heiraten will
- Als der Bürgermeister, der gegen die Heirat ist, wird Pavel verdächtigt und als „Giftmischer“ verleumdet, da er dem Bürgermeister heimlich ein schmerzstillendes Mittel von der Frau des Hirten überbringen musste
- Zwar wird Pavel schließlich unschuldig gesprochen, aber der Hass und der Schimpfname bleiben ihm
- Zeit vergeht, und nach jahrelanger Trennung darf Pavel seine Schwester im Kloster besuchen
- [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] durch dieses Aufeinadertreffen der beiden bahnt sich eine Änderung Pavels Verhalten an, da Milaada voller Entsetzung über Pavels Einstellung und Verhalten ist und redet ihm schließlich ein braver Mensch zu werden
- Pavel sieht dies ein, und möchte ebenfalls seinen Ruf verbessern [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] vermeidet Prügeleien, geht zur Schule, arbeitet fleißig, und erkennt im seinem Lehrer Habrecht seine einzige Bezugs- und Vertrauensperson an
- Jedoch zeigt die Dorfjugend keine Einsicht, v.a. ein Junge Namens Peter, dem er das Leben gerettet hat, das er durch einen Mähdrescher fast verloren hätte: sie zerstören das kleine Häuschen, das sich Pavel mühevoll gebaut hatte, wobei sich Pavel sehr beherrschen muss, es ihnen mit Prügel nicht wieder zu vergelten
- Erst nach einer ungerechten Geldanforderung der Gemeinde, kommt es zu einer Prügelei im Gemeindehaus
- Dadurch wird Pavel immer einsamer, da auch der Lehrer Habrecht in eine andere Stadt abberufen wird
- Bald folgt ein neuer Schicksalsschlag: seine Schwester stirbt im Kloster, da sie durch Buß- und Fastübungen total aufgezehrt ist
- Als Pavel von der Beerdigung zurückkehrt, erwartet ihn bereits seine Mutter, sie gesteht Pavel, das sie eigentlich damals unschuldig war
- Um ihn vor dem schlechten Gerede der Dorfbewohner zu schonen, will sie nicht bei ihm bleiben, sondern im Krankenhaus des Gefängnisses arbeiten
- Doch Pavel lässt seine Mutter nicht mehr fort, egal, was die Leute auch sagen werden

2.2. Einordnung in die Literaturepoche:

- Roman wird eingeordnet in den Spätrealismus, darauf weisen bestimmte Elemente hin:
- Authentische Schilderung sozialer Umstände
- Autorin geprägt von der österreichischen Spätaufklärung (Bauernbefreiung, Aufhebung der Frontpflicht)

- Ironische Zitate von „Naturalisten“ und „falschen Liberalisten“

2.3. Sprachanteile Pavels

(ein wichtiger Bestandteil des Romans, lässt sich aber aus der eben gegebenen Inhaltsangabe nicht erschließen, ist aber beim lesen auffällig )

- Anfangs wird Pavel als stumm beschrieben, die Gestalt Pavels wird vom Erzähler bevormundet
- Im Fortgang der Handlung tritt der Erzähler immer mehr in den Hintergrund
- Ein Gespräch mit anderen bewirkt in Pavel eine positive Erfahrung und damit einen weiteren Schritt in seine Sprachmächtigkeit
- In den letzen Sätzen des Romans bleibt Pavel das Schlusswort überlassen, was den Gedanken der fertigen Entwicklung, verglichen mit dem beginn des Romans darstellen soll
- Marei von Ebner Eschenbach benutzt die Sprachanteile Pavels für die Aussage der Selbstständigkeit, die Sprache dient als Skala für die Selbstständigkeit, umso besser er sich artikulieren kann, umso selbstständiger ist er

2.4. Aussageabsichten und Wirkung des Romans

- Schilderung der Situation der Menschen vom Land, der Unterschicht sowie der Zeitproblematik
- Sozialkritische Tendenzen, vor allem am veralteten Denken des österreichischem Adel wird durch Ironie kritisiert
- Abwendung vom Determinismus, d.h. der Einzelne kann sich selbst, ohne Verbesserung der Verhältnisse, entfalten
- Eine Verbesserung der eigenen Lage ist nur durch Eigeninitiative möglich
- Allerdings ist es auch sehr wichtig, einen Menschen zu haben, der jemanden durch eine solche schwierige Situation begleitet

Quellen:

- Internet: www.hausarbeiten.de
- Referat von Andrea Bretzendorfer: Marie von Ebner - Eschenbach: Das Gemeindekind
- Lexikon der deutschen Literatur aus der Schulbibliothek

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Ebner, Marie von - Eschenbach
Veranstaltung
Unterricht
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V104556
ISBN (eBook)
9783640028825
Dateigröße
442 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ebner, Marie, Eschenbach, Unterricht
Arbeit zitieren
Philipp Müller (Autor:in), 2001, Ebner, Marie von - Eschenbach, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104556

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