Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

10 Seiten, Note: 5.25, in D


Leseprobe


Inhalt

1. Inhaltsangaben

2. Biographie und Parallelen zum Buchinhalt

3. Charakteristiken der Hauptfiguren

4. Bild der Mutter

5. Künstlerproblem

6. die Gestaltung des Polaritätsgedankens

7. Entstehung und Aufnahme der Erzählung

8. Mittelalter, Gegenwart oder Geist?

Inhalt:

- Goldmund wird von seinem Vater in die Klosterschule Mariabronn gebracht.
- Goldmund macht mit seinen Kameraden einen heimlichen, verbotenen Ausflug ins „Dorf“. Er bekommt einen scheuen Kuss eines jungen Mädchens,was für ihn zu einem bedrückenden Erlebnis wird.
- Narziss sagt Goldmund: “Unsere Freundschaft hat überhaupt kein anderes Ziel und keinen anderen Sinn, als dir zu zeigen, wie vollkommen ungleich du mir bist.“
- Narziss zeigt Goldmund, dass er seine Kindheit vergessen hat, die aus den Tiefen seiner Seele um ihn wirbt.
- Goldmund hat dadurch das Bild seiner Mutter zurückgewonnen · Goldmund macht bei einem Tagesausflug Bekanntschaft mit einer Frau.
- Er nimmt Abschied von Narziss und beginnt die Wanderschaft.
- Begegnung mit Mutter Gottes aus Holz in einer Kapelle.
- Gestaltet Jünger Johannes, der Narziss darstellt.
- Begegnung mit der Urmutter mahnt ihn zum Aufbruch
- Reist durch eine Gegend, in der die Pest wütet.
- Agnes, die Geliebte des Statthalters, verführt Goldmund.
- Der Statthalter hat Verdacht geschöpft und Goldmund wird zum Tode verurteilt.
- Narziss erwirkt Goldmunds Freilassung.
- Goldmund ist als Künstler nebem dem Kloster tätig.
- Die Reiselust packt ihn erneut und er nimmt Abschied.
- Alt und hoffnungslos krank kehrt er einige Jahre später zum Kloster zurück. Er redet mit Narziss über seine Mutter. Seine letzten Worte im Krankenbett sind: „Ohne Mutter kann man nicht sterben“.

Biographie von Hermann Hesse:

1877 Hermann Hesse wird in Calw geboren, sein Vater war Missionar und später Leiter des Calwer Verlagsvereins

1881 bis 1886 lebt mit seinen Eltern in Basel

1883 Rückkehr nach Calw, wo er das Reallyzeum besucht

1890 bis 1891 Hesse besucht die Lateinschule in Göppingen

1891 er tritt in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein

1892 beginnt Buchhändlerlehre in Esslingen, bricht sie nach zwei Tagen wieder ab

1894 bis 1895 Praktikant in Calwer Turmuhrenfabrik

1901 erste Italienreise

1903 zweite Italienreise

1904 er heiratet Mario Bernoulli

1907 er zieht in Gaienhofen in ein eigenes Haus am Erlenloh

1911 Reise nach Indien

1912 zieht mit seiner Familie nach Ostermundigen bei Bern

1919 trennt sich von seiner Familie und zieht nach Montagnola

1924 bis 1927 Heirat mit Ruth Wenger

1930 „Narziss und Goldmund“ erscheint

1931 er heiratet die aus Czernowitz stammende Kunsthistorikerin Ninon Dolbin

1962 Hesse stirbt in Montagnola an Gehirnschlag

Charakteristik der Hauptpersonen:

Narziss:

- Nach griechischer Sage schöner Jüngling, der sich in sein Spiegelbild im Wasser verliebte und sich in ungestillter Sehnsucht verzehrte. An seiner Stelle spross aus der Erde die Narzisse hervor.
- Stellt Selbstliebe dar
- Narziss ist jedoch nur begrenzt auf den Narziss der griechischen Sage zu beziehen, da ja auch die Liebe zu Goldmund eine wichtige Rolle spielt.
- Er wird als schöner, geordneter Jüngling dargestellt
- Hilfsbereit gegenüber anderen
- Er wird als Mann voll Sicherheit und Mut, als Führer dargestellt
- Zitat aus Kapitel 18: „Denn indem ein Mensch mit den ihm von Natur gegebenen Gaben sich zu verwirklichen sucht, tut er das Höchste du einzig Sinnvolle, was er kann. Darum sagte ich früher so oft zu dir: Versuche nicht, den Denker oder den Asketen nachzuahmen, sondern sei du selbst, suche dich selbst zu verwirklichen!“----- er will, dass man auf sein Inneres hört und der Tätigkeit nachgeht, zu der man berufen ist. So erreicht man auch sein Ziel und findet seine Ruhe und Stärke in sich selber.
- Narziss ist ein Vertreter des Geistes, des Verstandes, der Askese.
- Er ist das Symbol einer Lebensform.
- Ruhender Pol

Goldmund:

- hübscher, liebenswerter Junge
- sein Vorbild und Ideal ist Narziss, den er auch verehrt
- Er war geprägt von Einbildungen, Erziehungsfehlern und Vaterworten.
- Er war von einer mütterlichen Herkunft und gehörte zu den Naturen mit den starken und zarten Sinnen, zu den Träumern, Dichtern und den Liebenden.
- Durch das erste Liebeserlebnis hatte er ein Land betreten, in dem er die Wege selber finden musste, wo ihm kein Narziss mehr helfen konnte
- Er liebt die Freiheit und Wanderschaft, nicht das Begrenzte und Geordnete
- Für ihn waren Kunst und Künstlerschaft wertlos, wenn sie nicht brannten wie die Sonne
- Sein Weg führte ihn zur Mutter, zur Wolllust und zum Tode.
- Mit dem Wachsen des Mutterbildes schwand der Glaube an Gott und er hörte nur noch die Stimme der Mutter.
- Ist auf der Suche nach Stabilität und Halt
- Sucht Grenzsituationen zwischen Liebe und Tod, Kunst und Einsamkeit

1. Die Entwicklung des Mutterbildes
1.1 der mutterlose Klosterschüler Goldmund und sein Streben zum Geistesmenschen
1.2 das vom Vater übernommene Mutterbild Goldmunds
1.3 Goldmunds Entdeckung der Mutter nach dem Gespräch mit Narziss
1.4 Der Ruf der Mutter in der Begegnung Goldmunds mit Lise
1.5 Der beständige Wandel und das Wachstum des Mutterbildes (Kapitel 11)
1.6 Goldmunds Gestaltung des Mutterbildes (Kapitel 15)
1.7 Goldmunds Mutteranruf in der Todesfurcht (Kapitel 16)
1.8 Der Ruf der Mutter an den sterbenden Goldmund

2. Die Bedeutung des Mutterbildes
2.1 Die Mutter als Ruferin und Lockende
2.2 Die Mutter in den Bildern des Lebens (Kapitel 12)
2.3 Das Mutterbild als das geheimnisvoll Ewige
2.4 Das Mutterbild als versöhnende Kraft

Das Bild der Urmutter ist für Goldmund gottähnlich, es steht hinter allen Erscheinungsformen des Lebens, es gibt ihm den Frieden, den er sucht.

3. Das Künstlerproblem

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für Goldmund ist Kunst:

- Die Vereinigung von väterlicher und mütterlicher Welt
- Die Vereinigung von Geist und Blut

Aufnahme vom letzten Erstrebenswertem seiner Kunst, der Urmutter, so dass die sichtbare Gestaltung für ihn nicht mehr bedarf. [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Wieder loslösen von seinem Beruf als Künstler und zurück zur Wanderschaft

Die Gestaltung des Polaritätsgedankens

1. Die Polarität Narziss - Goldmund (Titel!)

a) Verschiedenartigkeit der Herkunft, der Aufgabe und des Lebensverhaltens
b) Narziss verwendet eine Metapher zur Verdeutlichung, dass sie ja Gegensätze sind. „Wir zwei sind wie Sonne und Mond, wie Land und Meer.“ (Kapitel 4)
c) Künstler vs. Denker

2. Die Polarität Sesshafter - Landfahrer

a) Meister Niklaus wird als Sesshafter dargestellt, Goldmund als Landfahrer
b) Lene - Goldmund: Lene will zurück zu ihrem Mann

3. Die Polarität:

- Vergänglichkeit des Lebens - Unvergänglichkeit der Kunst
- Schöpferische Gestaltung der Welt - denkerische Durchdringung der Welt
- Erleben und Auskosten der Welt - strenge Selbstbewahrung des Geistes

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Narziss sowie Goldmund erreichen ihr Ziel!

Entstehung und Aufnahme der Erzählung

- Problem hatte er schon in früheren Werken beschäftigt: Problem der Polarität, das Künstlerproblem und das Mutterproblem
- Es erschien im Jahre 1930, wo in Deutschland die Nationalsozialisten an der Macht waren.
- Hesse schreibt in seinem Rundbrief „Engadiner Erlebnisse“ von 1953: Es erschien nicht lang vor der letzten Krieger- und Heldenepoche Deutschlands und war in hohem Grade unheldisch, unkriegerisch, weichlich und, wie man mir sagte, zur zuchtlosen Lebenslust verführend, es war erotisch und schamlos, deutsche und schweizerische Studenten waren dafür, dass es verbrannt und verboten werden müsse, und Heldenmütter teilten mir, unter Anrufung des Führers und der grossen Zeit, ihre Entrüstung in oft mehr als unartigen Formen mit.“
- Grausige Schilderung der Pest und der Machtlosigkeit

=

Spiegel des nationalsozialistischen Regimes

Mittelalter, Gegenwart oder Geist?

Erzählung spielt im Mittelalter, in der Vorreformationszeit. Schauplätze: Kloster, Schloss und patrizische Stadt, Vagantentum, klösterlicher und städtischer Kunstbetrieb

Diese Erzählung gehört zur Neuromantik, das ebenfalls an den oben genannten Motiven erkennbar ist. Dazu kommt das Zigeunermädchen, das höchste Symbol aller romantischen Vagantenpoesie, sowie das Doppelgängermotiv.

Der Mönch Narziss und der Klosterschüler Goldmund leben aber nicht in ihrer Zeit, sondern in der Zeit des Dichters. Es ist eigentlich ein Monolog des Schriftsteller, der auf zwei Sprecher verteilt ist, die einen Dialog zwischen Weltflucht und Welthaftigkeit führen.

Schlussgedanke:

- Wecken der Selbsterkenntnis und schärfen der Fähigkeit der Selbstbeobachtung
- Die zwei Grundformen des schöpferischen Menschen bekommen Gestalt: Träumer sowie Denker, der Herbe wie der Blühende, der Klare und der Kindliche. Beide haben Vor- und Nachteile.

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Akzeptanz von beiden Seiten!

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund
Note
5.25, in D
Autor
Jahr
2001
Seiten
10
Katalognummer
V104549
ISBN (eBook)
9783640028757
Dateigröße
341 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hesse, Hermann, Narziss, Goldmund
Arbeit zitieren
Michael von Mentlen (Autor:in), 2001, Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104549

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