Der Niedergang der deutschen Demokratischen Partei (DDP) in der Weimarer Republik


Seminararbeit, 2000

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Begriff des „Liberalismus“

3. Die DDP-Wähler

4. Der Absturz der Partei bei den Reichstagswahlen

5. Stimmenabfall nach dem Versailler Vertrag

6. Die „Panik des Mittelstandes“

7. Verlust prominenter Köpfe und Nachwuchsmangel

8. Die Presse

9. Keine liberale Einheitspartei

10. Die Deutsche Staatspartei

11. Zusammenfassung / Kommentar

1. Einleitung

Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) erlebte in ihrer kurzen Geschichte einen Ab- sturz, der Seinesgleichen sucht. Ist sie bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 noch drittstärkste Kraft, versinkt sie 10 Jahre später in der Bedeutungslosigkeit. Warum war der Linksliberalismus in der Weimarer Republik so rasch am Ende? Welche Rolle spielten der Wahlkampf und die Medien dabei? Welche politischen, sozialen und wirtschaftliche Faktoren haben diese Entwicklung beschleunigt? Und vor allen Dingen: Warum konnte die Partei diese Entwicklung nicht aufhalten? War sie vielleicht gar nicht aufzuhalten?

Die Fragen sollen in dieser Hausarbeit geklärt werden. Der begrenzte Platz lässt nur einen Überblick zu, die wichtigsten Ursachen für den Verfall der DDP werden genannt. Vielleicht gerade weil die DDP so schnell aus dem Blickfeld der Politik in Weimar verschwand, wurde bisher relativ wenig über diese Liberale Partei veröffentlicht. Als Basis für die Hausarbeit diente die Monografie „Die Deutsche Demokratische Partei in der Weimarer Republik 1924 - 1930“ von Werner Schneider. Ergänzt werden die Darstellungen durch Analysen aus der Monografie „Liberalismus und Demokratie am Anfang der Weimarer Republik“ von Lothar Albertin.

Mit eingeflossen sind Äußerungen aus Werner Stephans Werk „Aufstieg und Verfall des Linksliberalismus 1918 - 1933“. Dieses Buch ist allerdings sehr kritisch einzuschätzen. Sein Verfasser war in der Weimarer Republik Hauptgeschäftsführer der DDP. Die Darstellungen in seinem Buch orientieren sich nicht an wissenschaftlichen Standards, sondern sind als eine nach dem Krieg erschienene subjektive Verarbeitung des erlebten linksliberalen Untergangs in der Weimarer Republik zu bewerten.

Aber gerade deswegen bietet das Buch interessante Einblicke in die Arbeit der DDP und war für die Anfertigung dieser Hausarbeit sehr interessant.

Allgemeine geschichtliche Sachverhalte sind Werken entnommen, die einen Überblick über die Ereignisse in der Weimarer Republik geben sollen (Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik; Bundeszentrale für politische Bildung: Die Weimarer Republik 1918 - 1933)

In den genannten Werken nicht explizit behandelt wird das Problem eines fehlenden libera- len Milieus, aus dem die DDP hätte Mitglieder schöpfen können. Ein solches existierte in Deutschland nicht. Dagegen waren beispielsweise das Zentrum und die SPD Mitglieder- parteien, die aus dem Katholischen und aus dem Arbeitermilieu schöpfen konnten. Diese Problematik kann auf den folgenden Seiten jedoch nur angerissen werden.

2. Der Begriff des „Liberalismus“

Um zu verstehen, warum die Deutsche Demokratische Partei als liberale Partei unterging, bedarf es einer kurzen Einführung in den Begriff des Liberalismus.

Die liberale Philosophie hat ihre Wurzeln in der Zeit der Aufklärung des 18 Jhdts. Sie betont die Freiheit des Individuums. Diese bestimmt jegliche Form des menschlichen Zusammenlebens. Der Mensch als freier Teil einer Gesellschaft sorgt für den Fortschritt in Kultur, Sitte, Recht, Wirtschaft und sozialer Ordnung und nützt damit der ganzen Gesellschaft, so die Philosophie der Liberalisten.

In der Politik gewinnt der Liberalismus vor allem während der französischen Revolution an Bedeutung. In Deutschland forderte er in der Revolution von 1848 einen Einheitsstaat, Zoll- und Handelsfreiheit und vor allem ein konstitutionelles, demokratisches Staatswesen1 Betrachtet man diese elementaren Forderungen des Liberalismus, erkennt man sofort, warum er in der Weimarer Republik in eine Krise geraten musste:

Die Forderungen, die der Liberalismus ein halbes Jahrhundert zuvor noch durchzusetzen versuchte, waren seit Bismarck 1871 realisiert: Deutschland hatte eine Verfassung, es gab einen einheitlichen Deutschen Staat und die Zollschranken der Deutschen Territorialstaaten waren ebenfalls gefallen.

Konzentrieren konnte sich der klassische Liberalismus nur noch auf den Bereich der Wirt- schaft. Zu seinen klassischen Zielen dort zählte das Gebot der Nichteinmischung des Staa- tes in Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern 1 und die Bereitung von Grundlagen für eine florierenden Wirtschaft. Es ist im folgenden darzustellen, mit welchen Problemen die deutsche Wirtschaft ab 1918 zu kämpfen und wie die DDP darauf reagiert hat.

3. Die DDP-Wähler

Die DDP bezeichnete sich selbst als Partei, die den Mittelstand ansprechen und seine Inte- ressen vertreten wollte. Unterschieden wird in der Literatur nach „altem“ und „neuem“ Mittelstand2.

Zum alten Mittelstand werden Handwerker, Kleinhändler und Bauern mit mittlerem und kleinem Besitz gezählt. Ihre Selbständigkeit war ihnen gemein. Sie hatten an der Dynamik der hochkapitalistischen Gesellschaft keinen oder nur beiläufigen Anteil3. Verwundern mag in dieser Reihe die Nennung der Bauern. Doch in der Tat konnte die DDP am Anfang ihres Daseins auf die Stimmen aus dem Agrarbereich hoffen. Der Deutsche Bauernbund und die DDP unterstützen sich vor den Wahlen 1918 gegenseitig4.

Zum neuen Mittelstand zählte der unselbständige, lohnabhängige Mittelstand mit kauf- männischen und technischen Angestellten, Verwaltungsbeamte in nicht leitenden Funktio- nen sowie untere und mittlere Beamte mit der starken Gruppe der Volksschullehrer.5 Es ist im folgenden aufzuzeigen, in wie weit die DDP den Interessen dieser Gruppen poli- tisch vertrat, was mit diesen Gruppen während der Weimarer Republik geschah und warum die DDP nach anfänglichen Erfolgen weder gewählt wurde, noch Mitglieder gewann.

4. Der Absturz der Partei bei den Reichstagswahlen

Betrachtet man sich das Wahlergebnis der Partei, so sind mehrere markante Punkte zu nennen. Da wäre zuerst das sehr erfolgreiche Wahlergebnis von 18,56 Prozent bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919. Es folgte der dramatische Absturz bei den Wahlen zum ersten Reichstag 1920 von 18,56 auf nur 8,28 Prozent. Der weiter anhaltende Stimmenverlust wurde nur gebremst durch einen leichten Anstieg bei den Wahlen zum dritten Reichstag 1924 auf 6,3 Prozent. Der Fall in die Be- deutungslosigkeit war nach den Wahlen zum 6. Reichstag 1932 vollzogen, bei denen die Partei noch ein Prozent der Wählerstimmen auf sich ver- einigen konnte.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

5. Stimmenabfall nach dem Versailler Vertrag

Den stärksten Abfall erlebt die Partei bei den ersten Reichstagswahlen 1920. Sie verliert mehr als die Hälfte ihres Stimmenanteils und hält nur noch 8,28 Prozent. Erklären lässt sich dieser Abfall vor allem durch das Verhalten, welches die DDP im Zusammenhang mit dem Versailler Vertrag an den Tag legte. Sie erkannte zwar nach dem Bekannt werden des Vertragswerkes die „Unannehmbarkeit des Versailler Vertrages“, aber man war sich unei- nig, wie man dagegen vorgehen sollte. Von einer Kommission unter der Leitung des Gra- fen Bernstorff erarbeitete Gegenvorschläge und die Zurückweisung des Vorwurfs, Deutschland trage die alleinige Schuld an den entstandenen Kriegsschäden, hatten bei den Alliierten keinen Erfolg.6 Parteiinterne Vorschläge wie die Ausrufung eines „Volksfeierta-ges mit Bittgottesdiensten“ und ein „Aufruf an die Weltöffentlichkeit“ zeigten bereits, wie realitätsfremd die Partei arbeitete.7 Am 22. Juni 1919 beschloss die Nationalversammlung auch mit den Stimmen einiger DDP Mitglieder die Annahme des Versailler Vertrages, der Deutschland über ein Jahrzehnt militärisch und wirtschaftlich am Boden halten sollte. Auch das kurzzeitige Ausscheiden aus der Regierung bei Unterzeichnung des Versailler Vertrages war nicht geeignet, der Partei nationales Ansehen zu verschaffen.8. Zumal alle liberalen Fraktionen einen eindeutigen Standpunkt zum Versailler Vertrag vermieden. Bei der Abstimmung, einen Tag vor Ablauf des Ultimatums der Alliierten, gaben Vertreter von DDP, DNVP und DVP eine Erklärung ab, in denen sie den Parlamentariern, die für die Annahme des Versailler Vertrages stimmten, die „Ehrenhaftigkeit der Motive“ zubillig- ten9.

Bei den Wahlen zum ersten Reichstag gewann die DVP einen großen Teil der DDPWähler hinzu und erreichte 13,9 Prozent der Wählerstimmen10. Das war ein Plus von knapp 10 Prozent gegenüber den Wahlen zur Nationalversammlung. Die DDP hatte 10 Prozent verloren. Das war nicht zuletzt auf massivere Ablehnung der DVP gegenüber dem Versailler Vertrag zurückzuführen.

6. Die „Panik des Mittelstandes“

Der Leitgedanke der DDP war es, eine Brücke zu bilden zwischen den Bürgern und der Arbeiterschaft. Sie wollte eine Partei sein, ohne Klassenkampf, in der Gewerkschaftsführer wie Anton Erkelenz neben Unternehmervertretern wie Hermann Fischer auf den Abgeordnetenbänken des Reichstages saßen.11 Außerdem wollte die Partei den neuen und alten Mittelstand vertreten. Angestellte und Bauern sollten neben Arbeitern und Fabrikbesitzern ihren Platz in dieser Partei finden. Es lag in der Natur der Sache, dass die Interessen der verschiedenen Gruppen heterogen waren.

Trotzdem hielt die DDP an einer Idealvorstellung fest, eine Gesellschaft in Deutschland entwickeln zu können, in der jede dieser Gruppen Ihre Interessen verwirklichen kann. Platz im Programm und öffentlichen Äußerungen der DDP fanden diese Vorstellungen unter dem Stichwort des „sozialen Kapitalismus“ und der Idee der „Volksgemeinschaft“. Indem Arbeiter und Unternehmer gegenseitig „Pflicht, Recht, Leistung und Gewinn“12 anerken-nen und Solidarität zwischen Angestellten, Arbeitnehmern und Unternehmern herrscht13, sollte im Betrieb nicht mehr ein Herrschafts-, sondern ein Gemeinschaftsverhältnis bestimmend sein.14

Diese visionäre Vorstellung war bei steigender Arbeitslosigkeit (1921: 350.000 Arbeitslose, 1930 drei Millionen Arbeitslose15 ) und wirtschaftlichen Schwierigkeiten unter dem Druck des Versailler Vertrages jedoch völlig realitätsfremd. Von einem Gemeinschaftsverhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern konnte keine Rede sein, es bestand für beide Seiten keine Veranlassung, solch ein Bündnis einzugehen. Identifizieren konnten sich mit solchen Vorstellungen weder Unternehmer, noch Arbeiter. Keine der potenziellen Wählergruppen wurden also angesprochen.

Die DDP wollte weiterhin eine Partei sein, in der sich der alte Mittelstand vertreten sehen konnte. Die Händler, bäuerliche Mittelbetriebe und Handwerker hatten jedoch ebenfalls mit enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, an denen die DDP nicht ganz unschuldig war. Nach den Worten ihres Geschäftsführers Werner Stephan trägt die DDP die Mitschuld an einer Vernichtung der bürgerlichen Mittelschicht, weil sie erst im Som- mer 1923, dem Jahr der Hyperinflation, viel zu spät vor einer solchen gewarnt habe. Auch habe sie es vermeiden, zu dem Aufwertungskompromiss der Regierungskoalition Stellung zu nehmen.16 Die Verbindung zum Mittelstand hat die DDP Mitte der Zwanziger Jahre auch durch die Steuergesetzgebung verloren. Mit den Stimmen der DDP wurde unter ande- rem eine Hauszinssteuer verabschiedet. Die Kleingewerbetreibenden fühlten sich benach- teiligt und wanderten mit ihren Wählerstimmen zur Wirtschaftspartei ab.17

Den wohl größten Einfluss auf den Mittelstand hatte die Hyperinflation im Jahre 1923. Die kleinen Betriebe und ihre Besitzer verloren ihr Geld, das sie auf Sparbüchern, in Lebens- versicherungen und Kriegsanleihen angelegt hatten, innerhalb weniger Monate. Je mehr kleine Betriebe kaputt gingen, desto mehr versuchte der alte Mittelstand seine im 19. Jahr- hundert erkämpfte gesellschaftliche Position zu halten, die Angst vor einem sozialen Ab- stieg spielte eine große Rolle, man sprach während der Inflationszeit von einer „Panik im Mittelstand.“ Die DDP konnte dieser Entwicklung nur resigniert zuschauen.18 Ihr Reichs- tagsabgeordneter Walther Schücking bescheinigte der Partei ein „Versagen in der Wirt- schaftspolitik“.19 Der Mittelstand beurteilte seine eigene wirtschaftliche Lage auch vor dem Hintergrund des durch den Versailler Vertrag gedemütigten deutschen Staates. Be-Begünstigt durch diese „subjektiv verengte Interpretation der politischen Verhältnisse“ 20 konnte nationalistische Bewegungen an dieser Stelle ansetzen und Wählersympathien gewinnen.

Mit dem Programm des sozialen Kapitalismus und der Idee der Volksgemeinschaft hatte die DDP die Idealvorstellung einer friedlichen Wirtschaftsgesellschaft entwickelt. Eine Wählerschaft, die durch die politische Partei ihre Interessen durchsetzen wollte, konnte sie damit aber nicht ansprechen.21 Beeinflusst durch die hohe Inflationsrate und die Angst um die eigene Existenz wendete sich die Masse der ehemaligen DDP-Wähler den rechtsliberalen und den konservativen Parteien zu22.

7. Verlust prominenter Köpfe und Nachwuchsmangel

Der Erfolg einer Partei hängt zu einem sehr großen Teil von den prominenten Politikern ab, die sie nach außen vertritt und die Vordenker der Partei sind. Altersbedingt und durch Todesfälle verlor die DDP souveräne politische Führer. Das war besonders zu spüren nach dem Tod Naumanns 1919. Kurz darauf starben auch Robert Friedberg und Konrad Hauss- mann. Walther Rathenau wurde 1922 ermordet. Damit hatte die Partei keine charismati- schen Spitzenpersönlichkeiten mehr, die Wähler nicht nur beim Verstand, sondern auch emotional ansprechen konnten. Koch-Weser, ab 1924 Parteiführer, schaffte zwar das eine, aber nie das andere.23

Nach Rathenaus Tod machte sich niemand mehr Gedanken zur Außenpolitik, man musste sich auf innenpolitische Ziele konzentrieren24.

Auch andere intellektuelle Köpfe der DDP verstarben, ohne dass sie durch jüngere Persönlichkeiten ersetzt werden konnten. Zu nennen sind hier Männer aus dem Wissenschaftsbereich wie Max Weber, (verstorben 1920), Ernst Troeltsch (verstorben 1923) und einer der Väter der Weimarer Verfassung, Hugo Preuß (verstorben 1925)25.

Hinzu kam, dass die Partei unter massivem Nachwuchsmangel und Mitgliederschwund litt. Im Jahr 1919 hatte die Partei noch 900.000, im Jahr 1925 nur noch 132.000 Mitglieder26. Das oberste Entscheidungsorgan, der Parteiausschuss war durch seine Größe nicht in der Lage, schnell zusammenzutreten und rasch Entscheidungen zu fällen. Das war besonders für begabte Nachwuchskräfte unbefriedigend.27

Eine politische Verjüngung der Entscheidungsgremien der DDP blieb aus, in der Partei-spitze saßen immer mehr alte Honoratioren, die zum Teil weder Geld zur Parteifinanzierung gaben, noch in der Lage waren, angemessene politische Entscheidungen zu fällen28. Die Alterstruktur der Partei wurde immer ungünstiger. In der letzten DDP Reichstagsfraktion im Jahr 1928 waren von 25 Abgeordneten zwar niemand älter als siebzig, aber nur vier waren jünger als 50, nur einer dreißig.

Eine politische Verjüngung des Parteiprogramms auf Grund einer nachkommenden, re- formwilligen Parteijugend musste demnach ausbleiben. Die Partei hat es versäumt, sich frühzeitig um jungen Nachwuchs zu kümmern. Das war sicher mit ein Grund, warum die Partei an Idealvorstellungen wie dem „sozialen Kapitalismus“ klammerte, anstatt sich den realen Problemen ihrer potenziellen Wählerschaft zuzuwenden. Auch hatte der Mitglieder- schwund verheerende Auswirkungen auf die Parteifinanzierung. Im Jahr 1924 stammten nur fünf Prozent der Parteieinnahmen aus Mitgliedsbeiträgen. Die eigentlichen Finanzträ- ger stammten aus der Wirtschaft.29 Das schränkte die politische Handlungsfähigkeit der Partei enorm ein, da die Geldgeber auch ihre Interessen durchsetzen wollten und großen Einfluss auf die Kandidatenliste der DDP nahm.30

8. Die Presse

Eine Partei lebt nicht zuletzt von ihrem Bild nach außen, das die Presse von ihr abbildet. Aber während sich andere politische Gruppen wie die SPD mit der verbalen Schützenhilfe linker und das Zentrum auf Hilfe katholischer Zeitungen hoffen konnte, hatte die DDP kein eigenes linksliberales Blatt.31 Im Jahr 1923 standen zwar 320 Presseorgane der DDP nahe. Ihre Redakteure waren aber unabhängig und blieben auch Liberalen Politikern gegenüber oft kritisch.32 Der rechte politische Gegner wurde dagegen zentral geleitet33, die Meinun- gen waren vereinheitlicht und besser unters Volk zu bringen. Die linke Konkurrenz konnte, zumindest in den Großstädten, mit der Unterstützung sozialdemokratischer Blätter rech- nen.34

Eine eigene, täglich erscheinende liberale Zeitung und ein größeres Engagement in der Presse konnte sich die DDP auf Grund ihrer angespannten Finanzsituation nicht leisten. Somit fehlte es der Partei an Einfluss bei einem wichtigen Bindeglied zwischen Partei und potenziellen Wählern. Die Partei, die nicht mit der Hilfe einiger wohlwollender Journalis-ten rechen konnte, hatte es schwer, ihre zum Teil sehr abstrakt formulieren Ideen den Wäh-lern näher zu bringen.

9. Keine liberale Einheitspartei

Den Liberalen in Deutschland gelang es erst nach dem Krieg mit der Gründung der FDP eine einheitliche Partei zu bilden und ihre Kräfte zu bündeln. In der Weimarer Republik waren alle Versuche eine gemeinsame liberale Partei zu gründen gescheitert. Statt nach den Umwälzungen 1918 als Einheitspartei anzutreten, sollte bei den Wahlen zur Nationalversammlung nur ein liberales Wahlbündnis antreten. Der Vorgänger der DVP, die Nationalliberale Partei, hoffte auch ohne einen Zusammenschluss mit der damaligen Fortschrittlichen Volkspartei (später DDP) an der Regierung beteiligt zu werden35. Die „Parlamentarier in beiden Parteien, die an diese Möglichkeit (einer Einheitspartei) geglaubt haben, haben sie sich so oder so verscherzt, indem sie sich ihr nur zögernd näherten und sich mit halben Plänen aufhielten“36, kommentiert Lothar Albertin diese zögerlichen Schritte.

Am 16. November 1918 startete eine Gruppe von Politikern, einflussreichen Journalisten, Wissenschaftlern -unter ihnen auch Albert Einstein-, Gelehrten und Beamten den Aufruf zur Gründung einer „großen demokratischen Partei für das einige Reich“37. Die DDP war geboren, die Nationalliberale Partei bestand jedoch weiterhin.

Die Tür zu einer liberalen Einheitspartei war damit jedoch nicht zugeschlagen. Journalis- ten wie Georg Bernhard in der „Vossischen Zeitung“ hofften auf die Signalwirkung des Gründungsaufrufes und die Verschmelzung der Liberalen zu einer Partei38. Sie wurden enttäuscht. Hauptstreitpunkt war die Frage, ob in Deutschland weiterhin die Monarchie eine Rolle spielen sollte. Die DDP wollte sich zur Republik bekennen und setzte auf ein demokratisches System. Darauf wollten sich die Nationalliberalen nur ungern festlegen39. Bei der entscheidenden Fusionsverhandlung am 18. November 1918 gingen die Verhand- lungspartner wenig aufeinander zu, Gustav Stresemann von den Nationalliberalen sah sich heftigen Vorwürfen bezüglich seiner annexionspolitischen Vergangenheit ausgesetzt. Stre- semann schied deshalb aus den Verhandlungen aus. Am 20. November schlossen sich nach heftigen Diskussionen Teile der Nationalliberalen und der Fortschrittlichen Volkspartei zur DDP zusammen, die alten Parteistruktur der FVP wurden aufgegeben40. Nach und nach gingen weitere Regionalverbände der Nationalliberalen in der DDP auf.

Gustav Stresemann hingegen setzte zur Gegenwehr an und rief seinerseits zur Gründung einer „Deutschen Volkspartei“41 am 21. November 1918 auf. Außerdem hatte er verschiedene Parteisekretäre- unter anderem in Leipzig, Karlsruhe, Frankfurt, Offenbach, Köln, Hamburg Ulm und Stuttgart42 dazu angewiesen, die alten Strukturen der Nationalliberalen Partei aufrecht zu erhalten.

Die Situation wurde unübersichtlich, einige Generalsekretäre der noch existierenden Nationalliberalen, wie Brües aus Köln, oder Wieland aus Ulm, suchten auf eigene Faust den Zusammenschluss mit der DDP43.

Aber selbst der Druck von mittelständischen Verbänden und Berufsgruppen44 konnten Stresemann und seine Anhänger nicht zur Zustimmung zu einer einheitlichen demokratischen Partei bewegen.

Am 15. Dezember 1918 entscheiden in einer Abstimmung 61 von 229 Mitgliedern des Zentralvorstandes der Nationalliberalen Partei über ihre Zukunft. Mit 33 gegen 28 Stim- men stimmten sie für den Fortbestand der Strukturen der Nationalliberalen Partei, aber unter dem Namen und dem Programm der Deutschen Volkspartei45. Damit hatte Strese- mann seinen Willen durchgesetzt, und eine eigene liberale Partei gegründet. So war die Gründung einer einheitlichen liberalen Partei in Deutschland vorerst geschei- tert. Statt miteinander zu arbeiten, wirkten nun DDP und DVP kontraproduktiv. Die DVP schaute immer noch mit dem Blick zurück in die Zeiten der Monarchie und gab -trotz der verheerenden Niederlage im Ersten Weltkrieg- den Anspruch eines sich vergrößernden Deutschlands nicht auf. Die DDP hingegen stand für eine Staatsordnung auf der Basis ei- ner demokratischen Verfassung.

10. Die Deutsche Staatspartei

Die verschiedenen Interessengruppen innerhalb der liberalen Parteien führten zu einer wei- teren Zersplitterung innerhalb von DDP und DVP. Im Jahr 1928 entstanden innerhalb der Parteien mehrere liberale Reformklubs, die meist eine liberale Einheitspartei und stärkeren Einfluss der jüngeren Parteigeneration forderten, und sich gegen den starken Einfluss ver- schiedener Interessenverbände innerhalb der Parteien wandten.46 Die DDP befand sich in einer finanziellen Krise, so dass der Parteivorsitzende Koch-Weser 1928 befürchtete, „dass die Deutsche Demokratische Partei in ihrer gegenwärtigen Organisation und Finanzkraft einen neuen Wahlkampf nicht mehr wird bestehen können“.47 Unter diesem Druck nahm die DDP Gespräche mit dem Jungdeutschen Orden, der Volksnationalen Reichsbewegung, der Wirtschaftspartei, Christlich-Nationalen und der Konservativen Volkspartei auf, mit dem Ziel, eine neue Sammlungspartei der bürgerlichen Mitte zu bilden. Koch-Weser traf sich außerdem im Herbst 1929 zu einem Meinungsaustausch mit dem DVP Vorsitzenden Stresemann. Nach dem Tod Stresemanns im Oktober 1929 brach der Kontakt zwischen DDP und DVP jedoch ab48. Die Gespräche zwischen dem Jungdeutschen Orden, deren Gesinnungsgenossen in der Literatur synonym auch „Volksnationale“ genannt werden, gingen jedoch weiter. Ziel war eine Fusion der Volksnationalen Bewegungen mit der DDP für das Jahr 1932, dem nächsten ordentlichen Wahljahr.

Die DDP wollte, nach einem Beschluss des Reichparteiausschusses am 25. Mai 1930 zu- erst ihre eigenen Reihen festigen, bevor sie mit anderen Partein fusionieren wollte.49 Doch es kam alles ganz anders. Der Reichstag wurde am 18. Juli 1930 vorzeitig aufgelöst. Neu- wahlen wurden für den 14. September 1930 angesetzt. In der Zwischenzeit fanden Gesprä- che zwischen der DDP Parteispitze und den Volksnationalen unter erhöhtem Zeitdruck und unter Ausschluss aller anderen Parteigremien statt.50 Am 25. Juli einigte man sich darauf, gemeinsam die Deutsche Staatspartei (DStP) zu gründen, der Gründungsaufruf wurde am 28. Juli veröffentlicht. Er wurde vom Parteiausschuss der DDP nachträglich gebilligt.51

Die DVP blieb außen vor. Sie hatte vergeblich versucht, mit der Wirtschaftspartei, der Konservativen Partei und der Deutschen Staatspartei zu fusionieren. Die DVP verlangte, dass die DStP in ihr aufgehen sollte, die DStP wollte jedoch eigenständig bleiben52. Die internen Probleme der DDP waren nach der Gründung der DStP nicht ausgeräumt, im Gegenteil, es kamen neue hinzu.

Die DStP war -vereinfacht gesehen- in zwei Lager gespalten: In einen linken Flügel der Demokraten um die ehemalige DDP-Mitglieder und in einen rechten Flügel der Volksnati- onalen um den Jungdeutschen Orden. Gegensätzliche Meinungen herrschten sowohl auf organisatorischer als auch auf ideologischer Ebene. Der linke Flügel wollte die DStP de- mokratisch organisieren, die Mitgliedsbasis sollte Einfluss auf Parteientscheidungen haben. Der volksnationale rechte Flügel wollte dagegen die Partei bündisch organisieren, mit ei- nem Führer an der Spitze53. In genau der selben Weise wollten die Volksnationalen den Staat organisieren. Das Weimarer Parteiensystem sollte gekippt werden, das Volk nur ein begrenztes Mitbestimmungsrecht in sogenannten Kammern haben. Auch verlangten sie - wie im Jungdeutschen Orden vorher üblich- von künftigen Mitgliedern einen Ariernach- weis.54 Die Volksnationalen lehnten jüdische Kandidaten auf der Liste ab.55 Mit solchen Vorstellungen konnten sich linke DDP Mitglieder wie der Gewerkschaftsfüh- rer Anton Erkelenz und der Ex-Reichstagsabgeordnete Ludwig Bergsträsser nicht anfreun- den. Nicht nur sie traten kurz vor der Gründung der DStP von der DDP in die SPD über56. Innerhalb der DStP formierte sich im linken Flügel die Gruppe der Unabhängigen Demo- kraten, die gegen volksnationale Vorstellungen eintraten. Diese Gruppe führte aber nur ein außerparlamentarische Splitterdasein.57

Die Uneinigkeit und die rassistischen Entwicklungen innerhalb der DStP blieb nach außen nicht verborgen. Die Kritik der Presse an der Zusammenarbeit von Linksliberalen und Volksnationalen nahm auch von liberal nahestehenden Journalisten zu,58 DDP Politiker, die am Anfang der Gespräche noch eine Zusammenarbeit von DDP und Jungdeutschem Orden befürwortet hatten, distanzierten sich.

Die Quittung kam mit den Wahlen zum Reichstag am 14. September 1930. Nach dem offi- ziellen Endergebnis und einem Stimmenanteil von 3,8 Prozent erlangte die DStP 20, die DVP 30 Sitze. Gewinner der Wahl war die NSDAP, die es von 12 Sitzen 1928 auf 107 in dieser Wahl geschafft hatte. Die Parteiführung der DStP war bestürzt.59 DStP-Listen, auf denen demokratische Kandidaten an der Spitze standen, hatten im Ver- gleich zu den Wahlen 1928 einen Verlust von 25 bis 33 Prozent verzeichnet. Bei Listen mit Volksnationalen Kandidaten waren die Stimmverluste nicht ganz so eklatant, Zugewinne gab es nur in vereinzelten Wahlkreisen.60

Das Wahlergebnis und die anhaltenden Differenzen in der Partei führten dazu, dass die Volksnationale Reichsvereinigung aus der Staatspartei am 7. Oktober1930 ausschied. Koch-Weser sah sich gezwungen, den Parteivorsitz abzugeben. Die DStP bestand bis 1933 fort.

Bei den Wahlen im Juli 1933 erlangte die DStP ein Prozent (vier Mandate), im November 1932 0,9 Prozent (zwei Mandate), und 1933 in einer Listenverbindung mit der SPD 0,8 Prozent (5 Mandate). Am 23. März 1933 stimmten alle diese fünf Reichstagsabgeordneten (unter ihnen auch der spätere Bundespräsident Theodor Heuss) dem Ermächtigungsgesetz zu. Am 28. Juni 1933 löste sich die Partei auf.61

11. Zusammenfassung / Kommentar

Verwunderlich ist nicht, dass die DDP so schnell abgestürzt ist. Verwunderlich ist, dass es die DDP überhaupt gegeben hat. Visionen sind in der Politik etwas notwendiges, die Kunst besteht jedoch darin, zu erkennen, welche Visionen in der Realität umgesetzt werden können und von welchen man sich verabschieden muss. Diese Trennung haben die führende Politiker der DDP nicht wahrgenommen.

Vielleicht Rathenau und Naumann das erkannt. Sicher ist, dass die schnell aufeinander folgenden Todesfälle führender DDP-Politiker ein Vakuum in der Partei hinterließen. Si- cher ist jedoch auch, dass der Verlust führender DDP-Politiker die Partei nicht so stark getroffen hätte, wären die Stellen mit neuen, jungen Köpfen besetzen worden. Aber die Partei mit ihrem starren Führungsgremium war für junge Leute uninteressant. Das Ideenkonzept konnte nicht aufgehen. Sozialer Kapitalismus und Volksgemeinschaft waren ehrenwerte Ziele, aber völlig von der Realität distanziert. Das Nebeneinander von Kapitalisten, Arbeitern, Bauern und Intellektuellen hatte ja nicht einmal innerhalb der DDP funktioniert. Die Parteispitze hielt jedoch lieber an diesen Idealvorstellungen fest, anstatt sich den realen Problemen der Wähler zu stellen, der verlorene Mittelstand war das Para- debeispiel dafür.

Vielleicht wäre es anders gelaufen, hätten die Liberalen es geschafft, sich zusammenzuschließen. Eine Einheitspartei hätte sich von den radikalen äußeren Flügeln verabschieden, die Arbeiter zu den linken und die Nationalen zu den rechten Parteien gehen lassen müssen. Die jetzige FDP konzentriert sich erfolgreich auf dem wohlhabenden Mittelstand und wird nicht zuletzt deshalb die Partei der Zahnärzte und Rechtsanwälte genannt. Aber sie sichert sich seit Jahrzehnten einen Platz an der Macht.

Ein liberales Milieu, auf das die DDP sich hätte stützen können, existierte nicht. Wer DDP gewählt hätte, hätte das der Sachpolitik wegen getan, um sein Interessen durchzusetzen, aber nicht, weil die Vorfahren bereits in einem liberalen Umfeld tätig waren. Deswegen hätte sich die DDP auf eine Sach- und Interessenpolitik konzentrieren müssen. Das hat sie versäumt.

Die Folgen trafen nicht nur sie selbst. Das Interessenpolitische Vakuum, das in der sozialen Mittelschicht entstand, konnten radikale Parteien mit antisemitischen Parolen und dem Zeigefinger, der auf die Sündenböcke deutete, füllen. Die Wanderung nach rechts zieht sich wie ein roter Faden durch die Reichstagswahlen. DDP Wähler wanderten zuerst zur DVP, dann zur DNVP und später zur NSDAP.

Mit ihrer Politik trug auch die DDP ein Stück weit Verantwortung für die Machtergreifung der Nazis. Wo Interessen und Wünsche bestehen, müssen sie auch wahrgenommen werden, sonst besteht die Gefahr der Radikalisierung.

Literaturverzeichnis

Albertin, Lothar: Liberalismus und Demokratie am Anfang der Weimarer Republik. Eine vergleichende Analyse der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Volkspartei. Düsseldorf 1972

Kolb, Eberhardt: Die Weimarer Republik. 5. Auflage, München 2000

Schneider, Werner: Die Deutsche Demokratische Partei in der Weimarer Republik 1924-1930. München 1978

Stephan, Werner: Aufstieg und Verfall des Linksliberalismus 1918-1933. Geschichte der Deutschen Demokratischen Partei. Göttingen 1973

Vogt, Martin: Die Parteien in der Weimarer Republik, in:

Karl Dietrich Bracher/Manfred Funke/Hans-Adolf Jacobsen (Hg.), Die Weimarer Republik 1918-1933. Politik Wirtschaft Gesellschaft.

3. Auflage, Bonn 1998, Seite 134

[...]


1 vgl. Meyers großes Taschenlexikon, 1999, Bd. 13, 181.

2 Albertin, 107

3 vgl. Albertin, 116

4 Albertin, 121f.

5 vgl. Albertin, 126.

6 Stephan, 82.

7 Stephan, 83.

8 Vogt in „Weimarer Republik 1918 - 1933“, 143

9 Kolb, 34.

10 Vogt, 144.

11 vgl. Stephan, 491f.

12 Wahlaufruf der DDP in „Der Demokrat 5“, 1924, 86, zitiert in Schneider, 58.

13 Bereicht über ein Wahlversammlung mit Herrmann Hummel, in „Der Demokrat 5“, 1924, 42, zitiert in Schneider, 58.

14 Parteiprogramm der DDP in Parteiprogramme, 514, zitiert in Schneider, 58.

15 Die Weimarer Republik 1918-1933, Schautafel S. 637.

16 vgl. Stephan, 501.

17 Stephan, 498.

18 Schneider, 60.

19 zitiert in Schneider, 59.

20 Schneider, 62.

21 Schneider, 61.

22 Vogt, 143.

23 Stephan, 495.

24 Stephan, 501.

25 Stephan, 495.

26 Schneider, 68.

27 Stephan, 495.

28 Stephan, 494.

29 Schneider,70.

30 Schneider, 74.

31 Schneider, 74.

32 Schneider, 74; Stephan, 499.

33 Stephan, 499.

34 Schneider, 74.

35 vgl. Albertin 46f.

36 Albertin, 46.

37 Albertin, 54.

38 vgl. „Vossische Zeitung“ 18. 11. 1918, zitiert in Albertin, 59

39 Albertin, 62.

40 vgl. Albertin, 64.

41 Albertin, 65.

42 Albertin, 67.

43 Albertin, 70.

44 Albertin, 68f.

45 Albertin, 72.

46 Schneider, 253.

47 Aufzeichnungen vom 22.06.1928, BA, NL Koch-Weser Nr. 37, Blatt 143; zitiert in Schneider, 254.

48 Schneider, 254.

49 Schneider, 255.

50 Schneider, 255.

51 Schneider, 257.

52 Schneider, 256.

53 Schneider, 256.

54 Schneider, 259.

55 Schneider, 260.

56 Schneider, 258.

57 Schneider, 259.

58 Schneider, 260.

59 Stephan, 467.

60 Stephan, 467.

61 www.dhm.de/lemo/html/weimar/innenpolitik/ddp/

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Niedergang der deutschen Demokratischen Partei (DDP) in der Weimarer Republik
Hochschule
Universität Mannheim
Veranstaltung
Parteiensystem in der Weimarer Republik
Note
1,3
Autor
Jahr
2000
Seiten
15
Katalognummer
V104271
ISBN (eBook)
9783640026241
Dateigröße
375 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Warum ist die liberale politische Mitte (am Beispiel DDP) so schnell untergegangen? Gründe? Ursachen? War es zu Verhindern? Was folgte daraus?
Schlagworte
Niedergang, Demokratischen, Partei, Weimarer, Republik, Parteiensystem, Weimarer, Republik
Arbeit zitieren
Boris Bauer (Autor:in), 2000, Der Niedergang der deutschen Demokratischen Partei (DDP) in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104271

Kommentare

  • Gast am 25.4.2021

    Was noch zu ergänzen ist:
    Vor mir liegen zwei Broschüren: Das „ABC der DDP“ von Oswald Riedel, Berlin 1927, und das in Fortsetzung erschienene „DDP Wahlhandbuch zum 17. November 1929“, ebenfalls verfasst von Riedel, erschienen im Verlag der Deutsch-Demokratischen Landtagsfraktion, Berlin 1929.
    In beiden handlichen Taschenbüchern zur „Unterstützung der Werbearbeit“ finden sich alle Standpunkte mit linksliberaler Tendenz, die auch noch auf zwei Seiten der Neuen Leipziger Zeitung v. 26. Februar 1933 zu erkennen sind. In einem Aufruf „Wählt Deutsche Staatspartei Liste 9 ! Professor Dr. Gerhard Kessler Spitzenkandidat in den drei sächsischen Wahlkreisen Leipzig, Dresden-Bautzen, Chemnitz-Zwickau, ist z.B. zu lesen: „Die Deutsche Staatspartei kämpft aus nationaler Pflicht und im alten Frontsoldatengeist - (neben weiteren Aufzählungen) - gegen Parteibuchwirtschaft und Polizeistaat, von denen die prächtigen Proben aus drei Wochen nun schon vollauf genügen – gegen die Vorbereitung des Bürgerkrieges mit Saalschlachten und Straßenkämpfen, mit Haßpropaganda und Parteiarmee – gegen den Kultus von ‚Brutalität und Terror’ und die Androhung des ‚Köpferollens’. Diesem ‚System’ treten wir als nationale Opposition für Freiheit und Recht entgegen.“ Es folgen noch eine Reihe demokratischer Grundsätze, wofür die Staatspartei einzutreten verspricht. (Das Wahlhandbuch v. 17.11.1929 ist wohl noch nicht im Verzeichnis der DNB)
    Peter Uhrbach, Markkleeberg

Blick ins Buch
Titel: Der Niedergang der deutschen Demokratischen Partei (DDP) in der Weimarer Republik



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