Allende, Isabel - Das Geisterhaus


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten


Leseprobe


Das Geisterhaus

Ein Roman von Isabell Allende

Zur Autorin: Isabell Allende gilt als eine große literarische Neuentdeckung der 80er Jahre. Die in Chile geborene Journalistin schrieb lange Zeit für diverse regimekritische Zeitungen, ehe sie ihre Heimat nach dem Militärputsch 1973 verlassen musste. Diese Erfahrung verarbeitete sie in ihrem ersten Roman „Das Geisterhaus“ der ihr dann auch gleich internationalen Erfolg brachte. Ihr Buch führte monatelang die deutschen Bestsellerlisten an und wurde 1993 verfilmt.

Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei Familien der chilenischen Oberschicht: Die Truebas und die Del Valles.

Esteban Trueba, der zwar den Namen der Vizekönige von Lima trägt, aber trotzdem immer knapp bei Kassa ist. Sein verstorbener Vater war ein Spieler und Säufer. Esteban beschließt in den Goldminen im Norden des Landes sein Glück zu suchen. Er hofft so schnell wie möglich reich zu werden um die schöne Rosa Del Valle heiraten zu können. Rosas Schwester Clara, die schon von klein etwas seltsam war entwickelte sich in den Jahren in denen Esteban in den Minen arbeitete mehr und mehr zur Hellseherin. Ihr politisch aktiver Vater Severo hofft, dass sich ihre spirituellen Fähigkeiten mit ihrem Erwachsenwerden abflauen. Später jedoch wird sich das Gegenteil erweisen. Schließlich kündigte sich der Familie einen Todesfall an, der sich durch Rosas Tod bewahrheitete. Esteban verliert durch ihren Tod den Grund in den Minen zu arbeiten und dass, obwohl er eine vielversprechende Goldader entdeckt hat.

Um der verhassten Stadt zu entkommen, begibt er sich auf den heruntergekommenen Gutshof seiner Familie. Obwohl Mitten im 20. Jahrhundert, leben die dort Ansässigen noch immer wie bezahlte Sklaven. Sie gehören ihrem Patron und dienen ihm ein Leben lang. Esteban, der nie eine andere Sozialstruktur gekannt hat, glaubt dass dieses System das beste für alle Beteiligten ist. Er treibt sie zur Arbeit an, sagt ihnen war zu tun sei und sorgt dafür, dass ihre Kinder regelmäßig gewaschen und geimpft werden. Sie achten ihn auch als ihren Patron, fürchten aber seinen Jähzorn und seine sexuelle Herrschaft (die in dem Roman ausführlich beschrieben wird). Kaum eine junge Frau in der Gegend, die nicht irgendwann ein Kind von ihm bekam, oder zumindest sein herrschaftlich eingerichtetes Schlafzimmer kennenlernte existiert in dieser Gegend.

Clara die nach Rosas Tod die Lust am Sprechen verloren hat und sich nur noch mit Zeichen verständigt, wird immer exzentrischer. Ihre Eltern Nivea und Severo Del Valle verheiraten ihre anderen Kinder standesgemäß, Clara Fähigkeiten wollen sie aber nicht an die Öffentlichkeit gelangen lassen. Um so mehr sind sie überrascht, als sie eines Tages ihre Stimme wieder findet und ankündigt, dass sie bald heiraten werde. Interessanterweise beschließt genau zur selben Zeit Esteban Trueba, der Hunderte Kilometer entfernt weilt, eine andere Tochter Del Valle zu heiraten. Da Severo einverstanden ist, und Clara sowieso alles im Voraus wusste, wurde bald Verlobung gefeiert. Der inzwischen reich gewordene Esteban beschließt in der Stadt ein Haus zu bauen, um sich in der Zukunft immer mehr um Spekulationsgeschäfte als um sein Gut zu kümmern. Clara und er haben drei Kinder und ihre Ehe ist nach außen hin glücklich, aber im geheimen spielen sich immer wieder kleine Tragödien ab. Estebans unverheiratete Schwester Feruela versucht Clara von ihm fernzuhalten, was Esteban so wütend macht, dass er seine Schwester aus dem Haus wirft. Jeden Sommer kehr die Familie auf den großen Gutshof zurück, wo Claras Tochter Blanca sich in einen jungen Kommunisten namens Terenco Garcia verliebt. Esteban, der als Senator für die konservative Partei den Sozialismus verabscheut, vertreibt ihn von seinem Land. Seine und Claras Beziehung verschlechtert sich dermaßen, sodass Clara nie wieder ein Wort mit ihm redet. Ihre beiden Söhne Jaime und Nicolas sind nach Estebans Ansicht Taugenichtse, weil sie sich beide für linke Parteien einsetzen.

Nicolas tritt einer asiatischen Sekte bei und wird schließlich, nachdem er sich vor der Universität nackt ausgezogen hatte von seinem Vater nach Kanada verfrachtet. Dort wurde er als Guru sogar ein reicher Mann.

Jaime arbeitet als Arzt in einem Armenkrankenhaus in Santiago di Chile wo er gerade das nötigste verdient.

Blanca bekommt nach einer langen, geheim gehaltenen Beziehung mit Terenco Garcia ein uneheliches Kind. Rasend vor Zorn attackiert ihn Esteban, der sich als Senator solche Skandale nicht leisten kann. Terenco flüchtet nach Santiago wo er trotz seiner verkrüppelter Hand (nach einem Angriff durch Esteban) zum gefeierten Musiker und Arbeiterführer wird.

Eines Tages sagt Clara schlechte Neuigkeiten voraus. Sie fühlt ihren Tod nahen, fürchtet ihn aber nicht, weil sie mit den Geistern aus dem Jenseits gut vertraut ist. nach Claras Tod beginnt der Familiensitz der Truebas zu verfallen. Die Familie die sie immer zusammengehalten hatte zerstreut sich und nur Senator Trueba, Blanca und ihre uneheliche Tochter Alba bleiben im großen Eckhaus in Santiago.

Senator Trueba wird zu einem im ganzen Land bekannten Original. Der alte, jedoch noch immer große Mann mit silbernen Stock und schwarzen Anzug kämpft verbissen gegen die Kommunisten an. Er opfert einen großen Teil seines Vermögens in politischen Kampagnen. Er besticht wie in Chile üblich die Wahlzeugen. Auf diese Art und Weise gewinnt er alle Wahlen. Allerdings werden die Kommunisten mit den Jahren immer stärker und eines Tages gewinnen sie doch die Wahl. Ein junger, unerfahrener Mann voller Elan wird Präsident und Senator Truebas Todfeind Garcia, der Vater seiner Enkelin zum Minister berufen. Die rechtsgerichteten Parteien, die die gesamten Reichtümer des Landes, sowie die Unterstützung der USA an ihrer seite hatten, veranstalten eine Krisensitzung, zu der natürlich auch der alte Trueba eingeladen wird.

Die Rechtsparteien bestechen im ganzen Land die Lastwagenfahrer und so kommt es, dass der Kommunismus nur zu noch größerer Armut und Unzufriedenheit in der Bevölkerung führt. Dem Militär geht dieser Vorgang jedoch zu langsam und besetzt am 11. September 1973 den Regierungssitz und erschließt den Präsidenten. Eine Gruppe von Generälen setzt sich an die Spitze des Staates und macht die kommunistischen Reformen rückgängig. Senator Trueba unterstützt sie anfangs, als aber die Generäle Wahlen verweigern und seinen Sohn Jaime verhaften und erschießen lassen, erkennt er, dass er sich hatte täuschen lassen. Zum ersten Mal in seinen 85 Jahren fühlt er sich besiegt. Er versöhnt sich mit seiner Tochter und seinem ehemaligen Todfeind Garcia und schmuggelt sich in der Diplomatenlimousine seines Freundes, den norwegischen Botschafter außer Landes. Da er erkennt, dass er sein Vermögen nicht mit ins Grab nehmen kann, schickt er ihnen jeden Monate einen Scheck mit den Einkünften seiner Geschäfte. Seine Enkelin Alba ist die einzige Person die in Chile verbleibt, deshalb wendet er sich ihr besonders zu . Er erlaubt ihr sogar ihren Freund, der vom Militär gesucht wird im Eckhaus zu verstecken. Dies allerdings wird ihm eines Tages zum Verhängnis. Alba wird Mitten in der Nacht verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht. Esteban Trueba, beraubt all seiner politischen Macht, muss miterleben, dass sie gefoltert und missbraucht wird. Erst durch Intervention durch Transito Soto, einer ehemaligen Prostituierten und jetzigen Bordellmutter, die Trueba noch einen Gefallen schuldet kommt sie frei. Alba und Estaban Trueba beginnen ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben und als sie fertig sind, beschließt der alte Mann, dass es Zeit sei diese Erde zu verlassen. Durch all die Jahre hindurch, die seit dem Fluch Feruelas vergangen sind war er ständig geschrumpft, doch sein Geist bleibt bis zum letzten Augenblick seines Lebens klar, und er stirbt im Zimmer seiner Frau Clara.

Im endlos erscheinenden Familienepos erzählt Isabell Allende zum Teil ihre eigene Geschichte. Der 1973 gestürzte Präsident war ihr Onkel, und so musste sie sich ähnlich wie Blanca mit Terenco Garcia aus dem, vom herrschsüchtigen Militär regierten Land fliehen.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Allende, Isabel - Das Geisterhaus
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V104197
ISBN (eBook)
9783640025541
Dateigröße
326 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Allende, Isabel, Geisterhaus
Arbeit zitieren
Martin Maier (Autor:in), 2001, Allende, Isabel - Das Geisterhaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104197

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