Entwicklung von Turnen und Sport in der Weimarer Republik


Bachelorarbeit, 2001

11 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1) Einleitung

2) Die Weimarer Republik (1919-1933) Ein historischer Überblick

3) Die Sportbewegung aus England

4) Der Sport in Deutschland

5) Die goldenen Jahre des Sports nach dem Ersten Weltkrieg

6) Die Säulen der Sportbewegung

7) Der Konflikt zwischen Turnen und Sport

8) Der Deutsche Sport und die nationale Identifikation

9) Schlussbemerkung

10) Literaturverzeichnis

1) Einleitung

Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Sports in Deutschland zur Zeit der Weimarer Republik. Es werden einige wichtige, jedoch nicht alle, Aspekte aufgeführt, die den damaligen Sport kennzeichnen und zu seiner Entwicklung beitrugen. Der Schwerpunkt dieser Ausarbeitung ist im Konflikt zwischen Turnen und Sport zu finden. Auf die Zerrissenheit des Sports selbst in ein bürgerliches und proletarisches, sowie ein sozialdemokratisches und kommunistisches Lager wird nicht eingegangen.

Ein historischer Rückblick soll zunächst die auf die bestehende Lage der Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg verdeutlichen. Somit werden weitere Fragen aufgeworfen, ob beispielsweise Parallelen zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lage bestanden oder wie der Sport sich, mit seinen inneren Konflikten, auf die Bevölkerung ausgewirkt hat. Diese und noch mehr Fragen gilt es durch diese Arbeit zu beantworten und einen kleinen Überblick über den Sport selbst mit seiner Vielfalt und Zersplitterung zu geben.

2) Die Weimarer Republik (1919-1933) - Ein historischer Überblick

Vor dem ersten Weltkrieg (1914-1918) steckte Deutschland in einer schweren Situation: das Alte sollte überwunden werden, doch das neue, das innovative war noch nicht in greifbarer Nähe. Somit war für viele Menschen der Krieg ersehnt und als einziger Ausweg aus ihrer unerträglichen Situation. Der Krieg hat allerdings seine Spuren hinterlassen: die zerrüttete Bevölkerung musste wieder zusammengefügt werden. Am 09.11.1918 wurde von Phillip Scheidemann (und von Karl Liebknecht) die Weimarer Republik ausgerufen. Das Kaiserreich galt als überwunden. Der Ablauf vieler Dinge gleichzeitig (Nationalversammlung, Versailler Friedensvertrag) schuf bereits eine enorme Vorbelastung für die junge Republik. Ihre Chance war dagegen die Demokratisierung und der komplette Neuanfang in gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Allerdings musste Deutschland große Landesteile an die Alliierten abtreten und hohe Reparationszahlungen leisten, wodurch der wirtschaftliche Ruin Deutschlands zu begründen ist. Durch Zunahme der Arbeitslosigkeit und der Inflation kam es zu immer neuen innenpolitischen Krisen, wie z.B. den Kapp- Putsch und dem Spartakusaufstand im Ruhrgebiet 1921 oder der Hitler- Putsch 1923. Dies alles macht deutlich, wie die junge Weimarer Republik zu kämpfen hatte, um der innen-, außen-, und wirtschaftspolitischen Schwierigkeiten Herr zu werden.

Im krassen Gegensatz dazu standen die nach der Inflation aufkommenden sogenannten „goldenen 20er Jahre“. In vollen Zügen genossen die Überlebenden des Ersten Weltkrieges die Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen und moralischen Tabus der Kaiserzeit.

Trotz allem fand die Weimarer Republik letztendlich wenig Akzeptanz. Zu viel ist auf Einzelpersonen (z.B. Hindenburg) abgestimmt. Auch konnte die neue Republik nicht auf demokratische Erfahrungen zurückgreifen. Demnach war kein Bruch mit den alten Eliten zu erkennen. Geblieben ist ein extremer Nationalismus und eine starke Radikalisierung. Hinzu kam, dass Leistungen der Regierung nicht wahrgenommen wurden und als Misserfolge interpretiert wurden. Äußere Krisen galten als Fehler der Regierung und der Demokratie und erfuhren somit teilweise wenig Unterstützung von den Bürgern selbst.

Fakt ist, dass die Weimarer Republik sich zu ungünstigen Startbedingungen hat entwickeln müssen. Dadurch ist sie wahrscheinlich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt worden. Die letzte Regierung von März 1933 konnte zum Schluss nur noch per Notverordnung regieren. Am 30.01.1933 fällt die Republik endgültig zusammen mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler.

3) Die Sportbewegung aus England

Die Wurzeln des Sports sind in England zu finden und wurde zunächst von der höheren englischen Klasse betrieben. Seine Entwicklung erinnert stark an die damalige gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklung. Diese insgesamt bestehende Vorreiterrolle Englands sollte sich nun auf Europa und auch den Rest der Welt übertragen.

Sport galt zunächst als Freizeitbeschäftigung der Oberschicht (z.B. Rudern), fand aber auch seine Anhänger in der Breiten Masse, etwa als Fußball oder Boxen in den Großstädten (KRÜGER 1993, S. 39). Der Sport an sich kam aber nicht aus einer feudalen, privilligierten Schicht, sondern aus dem Volk.

4) Der Sport in Deutschland

Mit dem Ersten Weltkrieg 1914-1918 und dem Sturz der Monarchie in Deutschland gingen auch die Kinderjahre der modernen Sportbewegung in Deutschland zu Ende. Die Grundlagen waren geschaffen, doch wurden der Entfaltung des Sports auch Grenzen gesetzt, was auf die im Kaiserreich bestehende Enge und politische Intoleranz zurückzuführen ist. Einige Personen im Staat, im Schulwesen und vor allem in der Deutschen Turnerschaft sahen im Sport ein gesellschaftliches Übel, welches Sitte und Geist der deutschen Jugend negativ beeinflusst. Diese Vorurteile galt es zu überwinden (Massensport und Leistungssport in der Weimarer Republik. http//:www.thueringen.de/LZT/sport.htm [Stand 01.06.2000]). Die Sportbewegung steht also zunächst konkurrierend zur Turnbewegung und dem Schulturnen. Der Sport ist in der Gründung zahlreicher Sportclubs verankert, welche national und später auch international an Bedeutung gewinnen (WEILER/BURGENER u.a. 1975, S. 153). Somit war ein ideologischer Prinzipienstreit zwischen Turnen und Sport um die besseren Leibesübungen entfacht. Im Kaiserreich dominierte zwar noch das Turnen, doch war auch zu diesem Zeitpunkt der Trend zum vielfältigeren Sport erkennbar.

5) Die Goldenen Jahre des Sports nach dem Ersten Weltkrieg

Die Turn- und Sportbewegung verzeichneten einen großen Aufschwung in den Jahren der Weimarer Republik. Neue soziale Rechte und politische Freiheiten wirkten sich positiv auf die Vereinsentwicklung aus, die vor allem durch den Zustrom von Kindern, Jugendlichen und auch von Frauen gestärkt wurden (Massensport und Leistungssport in der Weimarer Republik. http//:www.thueringen.de/LTZ/sport.htm [Stand 01.06.2000]). Besonders ins Auge stach allerdings die Vielfalt von Turnen und Sport in der Weimarer Republik, wodurch die 20er Jahre auch als „Goldene Jahre“ für den Sport bezeichnet werden können. Allerdings herrschten auch weiterhin Spaltungen zwischen Turnen und Sport, aber auch innersportliche Konflikte mit Spaltungen in Arbeitersport und bürgerlichen Sport sowie in sozialdemokratischen und kommunistischen Sport waren zu verzeichnen (KRÜGER 1993, S. 90). Hier spiegeln sich klar die gesellschaftlichen Verhältnisse im Sport wieder.

Die deutsche Bevölkerung war nach dem Krieg zerrissen und forderte nach einer Verdrängung der alten Verhältnisse und bestand auf eine Änderung. Diese Reform war auch im Sport zu erkennen. Dadurch büßte die Deutsche Turnerschaft nun endgültig sein Monopol für Leibesübungen ein. Sport wurde nun fast synonym für Leibesübungen verwendet und wurde zum Massenphänomen. „Träger des Sports waren die Sportvereine und vor allem die Sportverbände, die schon vor und nach der Jahrhundertwende gegründet wurden und die Zahl der ihrer Mitglieder kontinuierlich steigern konnte.“. Die Mitgliederzahlen n der Turnerschaft stagnierten nahezu bei 1,6 Millionen. Doch nicht nur die Zahl der aktiven Sporttreibenden in den Verbänden stieg, auch die Zahl der begeisterten Zuschauer nahm zu. (KRÜGER 1993, S. 92- 93).

Erwähnenswert ist auch, dass zur Zeit der Weimarer Republik die Leibesübungen versportlicht wurden und der Wettkampf- und Leistungsgedanke in den Vordergrund rückt. Der Vergleich und das Messen untereinander wurde durch einheitliche Regeln und Normierung bei Meisterschaften und Spielrunde möglich (Massensport und Leistungssport in der Weimarer Republik. http//:www.thueringen.de/LTZ/sport.htm). Sport als Massenphänomen und der vermehrte Frauenanteil im Sport kennzeichnen die typische Aufbruchstimmung in der Weimarer Republik. Etwas Neues musste geschaffen werden.

6) Die Säulen der Sportbewegung

In Deutschland konkurrierten vier Strömungen um die Gunst der sportbegeisterten Bevölkerung (KRÜGER 1993, S. 92):

- bürgerliche Sportvereine
- die in der DT organisierten Turnvereine
- die Arbeitersportvereine
- konfessionelle Sportverbände

Bei den bürgerlichen Sportverbänden (1927 ca. 1,37 Millionen Mitglieder) erhöhten sich besonders die Mitgliederzahlen im Deutschen Fußballbund (DFB) und in der Deutschen Sportbehörde für Leichathletik (DSB) (Massensport und Leistungssport in der Weimarer Republik. http//:www.thueringen.de/LTZ/sport.htm [Stand 01.06.2000]). Der Arbeitersport verzeichnete 1927 ca. 1,05 Millionen Mitglieder. Die an die Kirche angelehnten konfessionellen Sportverbände wiesen immerhin eine knappe Millionen Mitglieder auf. Sie waren im Eichenkreuz (evangelisch) und der Deutschen Jugendkraft (DJK, katholisch) organisiert (KRÜGER 1993, S. 92).

7) Der Konflikt zwischen Turnen und Sport

Der Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen (gegründet 1917 mit dem Generalsekretär Carl Diem) war in der Weimarer Republik der stärkste Dachverband für Leibesübungen. Ihm gehörten Turn-, sowie auch Sportverbände an. In der Hauptversammlung von 1917 heißt es: „Der Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen vereinigt die deutschen Leibesübungen treibenden Verbände und die Förderer ihrer Aufgaben in der Form eines Bundes. Er vertritt den Behörden gegenüber die Sache der Leibesübungen und die Vervollkommnung ihrer Ausführungsform.“ (BEYER 1980, S. 659). Mitglieder des DRA waren Fachverbände, Anschlussverbände, Vertreter von Behörden und Hochschulen sowie persönliche Mitglieder (BEYER 1980, S. 659).

Viele Sportarten haben sich in Fachverbänden zusammengeschlossen. Jeder Fachverband repräsentierte somit eine bestimmte Sportart. Hierin bestand ein großes Konfliktpotential zwischen Turnen und Sport: die Turnvereine wollten sich nicht auf nur eine Sportart (Geräteturnen) reduzieren lassen, sondern die Gesamtheit ihrer Übungen und Angebote beibehalten. Die Turner bestanden auf eine vielseitige Körperausbildung. Sie sahen im Sport statt einer Vielseitigkeit nur eine Einseitigkeit und Spezialisierung, wobei statt der Gemeinschaft die Leistung betont wird. Auch sei der Sport durch das Rekordstreben ungesund und die Konkurrenz fördere die Erziehung zum Individualismus und zum Egoismus. Turnen dagegen weist Sitte und Moral aus Fundus auf (BEYER 1980, S. 684). Bei der Auseinandersetzung ging es z.B. um Fragen, wer wann welche Wettkämpfe austragen soll etc. (KRÜGER 1993, S. 95, BEYER 1980, S. 659). Somit wurde die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen (DT und DRA) erschwert.

Zunächst kooperierten der DRA und die Turnerschaft. Doch Carl Diem beharrte auf dem „Grundsatz der Ausschließlichkeit“. Da die Turnerschaft nicht nachgab, wurde im Dezember 1922 die Trennung von Turnen und Sport, die „reinliche Scheidung“ beschlossen. Diese sollte bis 1930 Bestand haben. 1925 trat die DT sogar aus dem DRA aus. Durch die reinliche Scheidung musste sich die Mitglieder entscheiden, ob sie einem Sport- oder einem Turnverein angehören wollten. Doppelmitgliedschaften wurden ausgeschlossen (KRÜGER 1993, S. 96). Auch die Teilnahme an den olympischen Spielen schlossen die Turner aus, da diese mit einem internationalen Beigeschmack behaftet waren, die gegen ihre nationalen Prinzipien sprechen.

8) Der deutsche Sport und die nationale Identifikation

Die Auseinandersetzung zwischen Turnen und Sport fand meistens auf einer ideologischen Ebene statt. Jeder behauptete von sich, die besseren Leibesübungen durchzuführen. Die Turner reduzierten den Sport auf nur technisch-mechanische Aspekte, ohne jeglichen Sinn und Zweck. Nationale Identität könne dagegen nur die Deutsche Turnerschaft vermitteln. Turnen sie grundsätzlich sozial und gemeinschaftsbildend und ziele nicht auf Rekorde und Egoismus ab (KRÜGER 1993, S. 96). Obwohl manche Kritiker den Sport als kulturlos und englische Krankheit ansahen, gab der Erfolg dem Sport Recht.

Diem wollte diese Vorwürfe allerdings nicht auf dem Sport beruhen lassen. Er beschreibt den Sport als Medium, um der „Entseelung der Menschheit“ entgegenzuwirken (KRÜGER 1993, S. 97). Der Sport fordert eine „Körperkultur“ zur bereits bestehen „Geisteskultur“. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die leibes-erzieherischen Werte verdeutlicht und ihre Auswirkung dem Volk deutlich gemacht werden (KRÜGER 1993, S. 97).

Aus medizinischer Sicht ist gegen den Sport nichts einzuwenden; er sei nur dann ungesund, wenn er ohne Maß betrieben wird. Dieser Aspekt schließt sich aber von selbst aus, da Sport nur aus Spaß und Freude an der eigenen Leistung und Bewegung, zur Entlastung vom Alltag betrieben wird. Demnach ist nur der Berufssport mit materiellem Hintergrund als ungesund zu betrachten, wobei dem Körper Unnatürliches abverlangt wird.

Auch betont Diem den erzieherischen Wert des Wettkampfsportes. Der Wettkampf ist eine künstlich geschaffene Konkurrenz auf Zeit. Regeln und Fair play sichern ein Messen der Kräfte unter gleichen Bedingungen ohne seinen Gegner zu schädigen. Sport ist für alle zugänglich (KRÜGER 1993, S. 99).

Zur Verdeutlichung seiner Sport-Ideologie nahm Diem Bezug auf den olympischen Gedanken von Coubertin. Doch diese Formulierung musste Diem mit Vorsicht genießen, denn der Internationalismus des Sports konnte seinem Ansehen in Deutschland erheblichen Schaden zufügen. Der Internationalismus ließ sich nicht ohne weiteres mit dem nationalen Gedanken in Deutschland vereinen. Viele Sportler fühlten sich durch die Niederlage im Krieg gedemütigt und sahen daher keine Möglichkeit, sich mit diesen Nationen sportlich und vor allem auch friedlich zu messen (KRÜGER 1993, S. 99).

Diem, unterstützt durch Geisow, musste also den an den Sport gebundenen Internationalismus nationalisieren, germanisieren. Die Parole „Sport ist Kampf“ traf genau in das nationale und militärische Herz der Deutschen. Die überflüssigen englischen Elemente des Sports galt es auszusondern. Übermäßiges Rekordstreben und Personenkult sind in der Deutschen Interpretation nicht maßgebend. Das Streben nach Vollendung soll auf alle Lebensbereiche übertragen werden können. Das Ziel ist das beste zum Wohl des ganzen deutschen Volkes. „Sport heißt Dienst an der Gemeinschaft!“ (KRÜGER 1993, S. 100).

Bei diesem Interpretationsansatz des Sports wird allerdings die Anlehnung an den Militarismus sehr deutlich. Leibesübungen werden eingesetzt, um das Volk körperlich zu mobilisieren und nach dem verlorenen Krieg wieder erstarken zu lassen. Dieser Wehrersatz entsprach vor allem den Gedanken der konservativen bürgerlichen Kreise und kam dem Gedankengut der Nationalsozialisten im Dritten Reich schon sehr nahe.

9) Schlussbemerkung

Es ist mit Sicherheit deutlich geworden, dass die damalige gesellschaftliche Spaltung auch in der deutschen Sportbewegung wiederzufinden ist. Der Sport selbst erlebt in der Weimarer Republik seine goldene Zeit und kann sich als Massenphänomen gegen das Deutsche Turnen. Allerdings ist festzustellen, dass der Sport trotz seiner Blüte zerrissen ist. Ideologische Konflikte bestehen nicht nur zwischen Turnen und Sport, sondern auch innerhalb des Sports selbst.

Obwohl viele Reformen aus dieser Zeit hervorgehen, wie z.B. im Schulsport oder die Gründung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin zur wissenschaftlichen Forschung und akademischen Ausbildung der Lehrer, dürfen auch die negativen Aspekte nicht verschwiegen werden. Durch Überspielen der internationalen Elemente des Sports mittels besonderer Betonung des nationalen Geistes wurden eventuell erste Grundsteine für die Ideologie des Nationalsozialismus gelegt. Der Sport galt als Wehrersatz, um Deutschland nach dem verlorenen Krieg wiedererstarken zu lassen. In der Forderung nach der Ganzheit der leibeserzieherischen Körperkultur, in dem Pathos der Harmonie der herbeigesehnten Körper-Geist-Seele-Einheit erweist sich die völkisch-turnerische Bewegung als Teil der konservativen Kulturkritik der Zwischenkriegszeit.

Generell sollte man aber bedenken, in welcher politischen Situation die Weimarer Republik entstanden ist. Durch wirtschaftlichen Ruin, hohe Anzahl der Gefallenen im Krieg, den Versailler Vertrag und immer wieder aufkommende innerpolitische Krisen hatte die junge Republik einen schweren Einstand. Ihr Scheitern war fast abzusehen. Diese Ereignisse beeinflussten auch die Entwicklung des Sports. Aufgrund dieser Schwierigkeiten sollten vielleicht die positiven Ansätze des Sports besonders betont werden. Denn anders als sonst, breitete sich der Sport nicht (allein) von „oben“ aus. Er fand seine Faszination und Ausbreitung im Volk.

10) Literaturverzeichnis

BEYER, Erich: Sport in der Weimarer Republik. In: Ueberhorst, Horst (Hrsg.): Geschichte der Leibesübungen, Band 3/2, Berlin 1980.

EISENBERG, Christiane: English Sports und Deutsche Bürger. Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöning, 1999.

KRÜGER, Michael: Einführung in die Geschichte der Leibeserziehung und des Sports. Teil 3: Leibesübungen im 20. Jahrhundert. Sport für alle. In: Ommo Grupe (Hrsg.): Sport und Sportunterricht. Band 10. Schorndorf, 1993.

Massensport und Leistungssport in der Weimarer Republik. Online im Internet: URL: http//:www.thueringen.de/LTZ/sport.htm

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Entwicklung von Turnen und Sport in der Weimarer Republik
Autor
Jahr
2001
Seiten
11
Katalognummer
V104043
ISBN (eBook)
9783640024186
Dateigröße
347 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Turnen, Sport, Weimarer, Republik
Arbeit zitieren
Britta Ernst (Autor:in), 2001, Entwicklung von Turnen und Sport in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104043

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