Die Judenfrage


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

9 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

-Die Verfolgungen der Juden vor dem 2. Weltkrieg

-Der Weg in den zweiten Weltkrieg

-Der Nürnberger Parteitag 1935

-Die Reichkristallnacht 1938

-Der Beginn des 2. Weltkrieges

-1941 Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden

-Konzentrationslager

-Das Leben der Häftlinge in den Konzentrationslager

-Mütter müssen ihre Kinder verhungern lassen

-Strafen

-Medizinische Versuche

-Wannseekonferenz

-Die Tötung durch Gas

-Die Auschwitzlüge

Die Verfolgungen der Juden vor dem 2. Weltkrieg

Der Begriff Antisemitismus entstand im 19. Jahrhundert und bezeichnet den Hass ein- zelner Menschen oder ganzer Völker gegen die Juden. Der Antisemitismus hat keines- wegs erst mit dem Nationalsozialismus begonnen. Er entstand, als die Juden anfingen ausserhalb von Palästina zu leben. Schon damals wurde die jüdische Bevölkerung ge- tötet oder vertrieben. Diese Vertreibungen zogen eine grosse Verbreitung des jüdischen Volkes mit sich. Die meisten Konflikte entstanden, weil die römischen Herrscher die jü- dische Religion missachteten. Der römische Kult wurde nach Aufständen um 70 n. Chr. in Jerusalem verpflichtet und jeder der sich wehrte wurde zum Tode verurteilt. Zwischen diesem frühen Vorfall und dem zweiten Weltkrieg gab es jedoch noch unzählige Verfol- gungen. So zum Beispiel im Jahre 637 als im Omar-Vertag geregelt wurde, wie sich die Juden als Unterworfene zu verhalten hatten. Sie durften keine neuen Synagogen bau- en, keine Waffen tragen oder Pferde reiten und mussten sich durch gelbe flicken zu erkennen geben. Sie wurden zwar als einzige Minderheit geduldet, mussten jedoch oft als Sündenböcke herhalten.

Im Jahre 1096 fanden in ganz Europa Tausende von Juden den Tod und in vielen Städten wurden ganze Jüdische Gemeinden ausgerottet. Diese Zerstörungen entstan- den zum Teil aus der religiösen Überzeugung, die Juden währen die Feinde der Chris- ten, sie wären die Mörder Jesus. Deshalb wurden sie auch häufig für Naturkatastro- phen, Hungersnöte und Seuchen verantwortlich gemacht. Sie wurden auf den Kreuzzü- gen von 1147-2249 verfolgt und als 1348 eine Pest Europa verheerte, wurde dies als Strafe Gottes dargestellt, weil die Christen die Juden noch nicht aus ihrer Mitte entfernt hätten.

Oft hatte jedoch der Antisemitismus eine wirtschaftliche Ursache. Zum Beispiel warf man den Juden vor, sich auf Kosten der Nichtjuden zu bereichern. Da die Christen im Mittelalter aus religiösen Gründen keinen Zins nehmen durften, blieben die Geldge- schäfte meist den Juden überlassen. So kam es, dass viele Christen bei Juden ver- schuldet waren.

In den ersten Jahren der Reformation begegnete man in den evangelischen Gebieten den Juden zunächst mit Toleranz. Vor allem Martin Luther äusserte sich positiv und zeigte sich an der hebräischen Sprache interessiert. Er hatte die Hoffnung, die Juden für den Christlichen glauben zu gewinnen. Als er merkte, dass er sich in seiner Hoff- nung getäuscht hatte, erschienen ihm die Juden nun als Volk, welches willentlich die Liebe Gottes verspottete. 1543 wenige Jahre vor seinem Tod, verfasste Luther eine Schrift mit dem Titel “Von den Juden und ihren Lügen“. Darin vorderte er die Verbren- nungen der Synagogen, die Wohnungen der Juden zu zerstören, den Rabbinern das Lehren zu verbieten und den Juden das leben schwer zu machen.

Nachdem es im 18. Jahrhundert vorübergehend eine Zeit der Toleranz gegenüber den Juden gegeben hatte und die Juden eine gewisse Gleichberechtigung erfuhren, ent- stand im 19. Jahrhundert eine neue Welle der Judenfeindschaft. Sie war nun nicht mehr religiös, sondern viel mehr nationalistisch-rassistisch geprägt. Juden wurden nun als heimatlose Gesellen bezeichnet. Es wurde die Reinigung des deutschen Volkes gefordert. In einer Nation dürfe nur eine Seele sein. Auch die Kirchen waren nicht frei von dieser Judenfeindschaft. Es wurde behauptet, Juden seien im Gegensatz zu den wahren Deutschen ohne jegliche tiefere Religiosität und würden nur dem Geld nacheifern. Auf diesen Gedanken konnten die Nazis später aufbauen, als sie die Vernichtung der Juden planten und durchführten.

Der Weg in den zweiten Weltkrieg

Der Höhepunkt des Antisemitismus war in den Jahren 1933-1945. Parolen wie: “ Die Juden sind unser Unglück “ wurden von den Nazis propagiert und fanden Zustimmung beim nationalistisch denkendem Volk Deutschlands. Die Feindschaft gegen das Juden- tum gehörte von Anfang an zum Parteiprogramm der Nationalsozialisten. Hitler veröf- fentlichte 1925 sein Buch mit dem Titel „Mein Kampf“ in welchem er schon von seinen Plänen der Judenvernichtungen preis gab und obwohl jeder ein Exemplar in seinem Haushalt hatte, so war es niemandem richtig aufgefallen um etwas dagegen zu Unter- nehmen.

Als Hitlers Partei dann 1933 die Macht ergriffen hatte, zögerten sie nicht mit ersten Massnahmen. Ihr Ziel war die alleinige Erhaltung der Arischen Rasse, was bedeutete, dass nur Blonde Blauäugige Christen Gottes liebe verdienten.

1933 wurden alle jüdische Geschäfte in Deutschland boykottiert. Jüdische Rechtsanwälte und Ärzte wurden in frage gestellt ebenso jüdische Schüler die eine Universität besuchten. Jüdische Beamte wurden aus den Ämtern entfernt und Künstler, Schriftsteller und Schriftleiter bei den Zeitungen erhielten praktisch Berufsverboot.

Der Nürnberger Parteitag 1935

Auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP wurden das Blutschutzgesetz und das Reichsbürgergesetz beschlossen. Eine Heirat zwischen Juden und Staatsangehörigen wurde verboten. Trotzdem geschlossene Ehen waren nichtig, auch wenn sie zur Umgehung dieses Gesetzes im Ausland geschlossen wurden.

Juden durften von nun an keine Staatsangehörige beschäftigen. Ausserdem war es ihnen verboten die Nationalflagge zu hiessen sowie das tragen der Nationalfarben.

1937 wurden viele Jüdische Geschäftsmänner gezwungen Ihre Unternehmungen weit unter dem Wert an Deutsche zu verkaufen, welche sich daran bereicherten.

Die Reichkristallnacht 1938

Auslösendes Ereignis war das Attentat des Herschel Grynspan auf den deutschen Dip- lomaten Ernst von Rath in Paris. Der 17-jährige wollte auf die Verfolgungen und zu- nehmenden Diskriminierungen auf die Juden in Deutschland aufmerksam machen. Die deutsche Regierung jedoch verfälschte dieses Attentat in ein gegen Deutschland rich- tendes Attentat des internationalen Judentums. Kaum war diese Meldung durchs Radio verbreitet, kamen auch schon erste Protestanten gegen Juden, SA und SS Leute stärk- ten die Mengen dazu in Zivil. In dieser Nacht vom 7. auf dem 8. November wurden 281 Synagogen und 7500 jüdische Geschäfte in Deutschland zerstört. 30'000 Juden wurden verhaftet von denen wurden 26'000 in Konzentrationslager gebracht.

Die Reichskristallnacht forderte viele Tote und Schwerverletzte. Später wurden die Ju- den mit einer Geldstrafe von 1 Million Reichsmark bestraft, auf Grund der zerstörten Häuser. Von nun an mussten Juden ihren offiziellen Namen die Vornamen Israel oder Sara hinzufügen.

Der Beginn des 2. Weltkrieges

1939 Vor dem Reichstag erklärte Hitler im Falle eines Krieges die "Vernichtung der jü- dischen Rasse in Europa". Dies war am 30. Januar. Am 1 September begann der zwei- te Weltkrieg mit dem Deutschen Angriff auf Polen. Von da an begann die Verfolgung der Juden in all den von den Deutschen eroberten Gebieten: in Rumänien, Polen, Est- land, Lettland, Litauen und in der Sowjetunion. Hitler erteilte die Aufgabe, teilweise Ju- den zu erschiessen, Zerstörungen anzuzetteln und überlebende Juden in Gettos grös- sere Städte zu transportieren, sowie die Deportationen in die neu eingerichteten Kon- zentrationslager. Oft kam es auch vor, dass Juden gezwungen worden sind, ihr eigenes Grab zu schaufeln, bevor sie in der Nähe ihres Wohnortes massakriert worden sind. Der Abtransport der Juden aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei führte immer nach Osten. Mit dem Motto: Anständigkeit nur gegenüber des eigenen Blutes und der Meinung, Untermenschen und Schädlinge sind zu vernichten, vollzog die SS unter grösster Geheimhaltung regelmässige Massenerschiessungen. Doch da dies auf die Dauer seelisch Belastend wurde und als umständlich galt, benutzte man die ei- gentlich für das Euthanasieprogramm geschaffene Gaswagen, um den erwünschten Tötungen nachzukommen. Bei dieser Methode wurden abgedichtete Lastwagen mit Juden vollgestopft und danach die Auspuffgase hineingeleitet.

1941 Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden

Juden die das sechste Lebensjahr vollendet haben, ist es verboten, sich in der Öffent- lichkeit ohne einen Judenstern zu zeigen. Der Judenstern besteht aus einem handtel- lergrossen, schwarz ausgezogenen Sechsstern aus gelbem Stoff mit der schwarzen Aufschrift "Jude". Er ist sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstücks fest auf- genäht zu tragen. Für die Juden in Polen galt dieses Gesetz schon ab beginn des 2. Weltkrieges, in all den von den Deutschen eroberten gebieten.

Konzentrationslager

In den Konzentrationslagern sollten, Schädlinge am deutschen Volkskörper vorübergehend unschädlich gemacht werden und zu brauchenden Volksgenossen erzogen werden, so sollte es zumindest nach aussen hin ausschauen.

Das erste Konzentrationslager wurde 1933 in Dachau errichtet, später galt es als Modell für andere KZs. Seit 1934 trug die SS die alleinige Verantwortung für die Konzentrati- onslager und beutete die Juden mit der Parole „Vernichtung durch Arbeit“ regelrecht aus.

Gefangenenkleidungen waren kennzeichnend für den Inhaftierungsgrund und die Härte der Zwangsarbeit. Ausserdem wurden zwischen drei Stufen des Gefangenen gespro- chen von besserungsfähig über besserungsunfähig bis kaum noch erziehbar. Je schlimmer der Zustand eines Häftlings war um so brutaler war das KZ in welches er nachher inhaftiert wurde.

Das Leben der Häftlinge in den Konzentrationslager

Beispiel Mauthausen: die Häftlinge, die zu dritt in einem Bett schlafen mußten, wurden noch vor Tagesanbruch geweckt, mußten sich mit kaltem Wasser notdürftig waschen und sich nachher an der Kaffeeausgabeschlange anstellen. Wer sich vom Vortag kein Brot übriggelassen hat, hatten zum Frühstück nichts zu essen und mußte mit dieser undefinierbaren Brühe vorliebnehmen, die im Lager auch scherzhaft "Negerschweiß" genannt wurde. Anschließend mußten sich die Häftlinge in Reih und Glied zur Zählung aufstellen und bis Tagesanbruch in der Kälte warten um dann in den Steinbruch ge- schickt zu werden.

Die Sinnlose Arbeit dort wurde von vielen nicht verkraftet und es passierte nicht selten, dass sich Häftlinge auf dem Weg zum Steinbruch in den Tod stürzten. Wer während der Arbeit negativ auffiel wurde auf der Stelle erschossen, oder mit einem schweren Stein die "Todesstiege" hinauf geschickt, niemand hatte diesen Trip überlebt.

Anschließend war man froh, wenn man sich mit seinen Kollegen in das Bett legen konn- te.

Auch die Sklavenarbeiter im Bergwerk bei Auschwitz litten ständig unter Hunger. . Sie hatten jeweils fünf Wochen lang ohne einen freien Tag gearbeitet. Jede sechste Woche hatte es einen "freien Sonntag" gegeben, an dem Lagerarbeit verrichtet werden musste. Es hat je einen freien Tag zu Ostern und zu Weihnachten gegeben. Die Kost nach schwerer Arbeit im Schacht hatte aus einer daumendicken Scheibe Brot, einem kleinen Stück Margarine und etwas Marmelade bestanden. Mittags hatte es eine dünne Gemü- sesuppe gegeben. An Sonntagen hatte man mitunter Glück: Die Suppe war mit Grau- pen verdickt.

Die NS-Aufseher im Bergwerk waren Herren über Leben und Tod. Zwangsarbeiter konnten jeder Zeit von den Herren geschlagen und erschlagen werden. Im Kohlen- bergwerk gab es eine Steinleserkolonne, bestehend aus jüdischen Kindern zwi- schen 13 und 14 Jahren. Sie mussten in den niedrigen Stollen Steine aus dem Weg räumen. Viele waren jünger, als sie angaben. Damit waren sie der Gefahr entgan- gen, auf die andere Seite gestellt zu werden - zur sofortigen Ermordung.

Die Aufseher sind besonders bestialisch vorgegangen. Jeder hatte einen Stock mit einem Metallhaken bei sich gehabt. Damit hatten sie auf jeden Juden eingeschla- gen, der ihnen im Bergwerg in die Nähe kam. Die Wunden haben im schmutzigen, staubigen Schacht bald geeitert. Solche Schläge bedeuteten das Todesurteil. Jeder wusste wie schnell der Mensch entkräftet war. Bei der Selektion im Abstand von zwei Wochen wurden die Kranken auf Lastkraftwagen abtransportiert - und vergast.

Mütter müssen ihre Kinder verhungern lassen

Unter welch unüberwindbarem Schock noch heute überlebende Zwangsarbeiterinnen stehen, sieht man im Fall einer Frau aus der Ukraine. Die schwangere Frau wurde von den deutschen Besatzern vom Feld abgeholt und nach Auschwitz verschleppt worden.

Dort hatte sie ihr Kind geboren, das sie - wie andere Mütter auch - in eine AblageBaracke geben musste.

Die Mütter hatten ihre Babys nur kurze Zeit stillen können. Die unterversorgten Kinder seien in Schmutz und Krankheit qualvoll gestorben. So etwas kann eine Mutter ihr Leben lang nicht überwinden.

Strafen

Strafen wurden von Hitlers Helfern meist ohne Grund vollzogen. Der Vollzug der Strafen war in seinen Mitteln barbarisch und kam oft einer verdeckten Todesstrafe gleich. Offi- zielle Strafen waren die Strafkompanie (Schwerstarbeit im Laufschritt, auch nach Feier- abend und an den Sonntagnachmittagen, Essensentzug, schwerste Misshandlungen durch SS-Leute), Steh- oder Dunkelzelle, Stunden- oder Tagelanges bewegungsloses Strafestehen bei jeder Witterung am Lagertor, der Prügelbock oder das Pfahlbinden.

Eine Bestrafung mittels Prügelbock sah wie folgt aus: die Beine des Opfers wurden fest eingeklemmt. Zwei Häftlinge hielten das Opfer an den Armen fest. Ein SS-Mann schlug mit einem Knüppel oder einer Peitsche auf den Häftling ein und der Geprügelte musste die Schläge laut mitzählen.

Strafen bekam man immer, es war unmöglich unbestraft in einem Konzentrationslager zu leben. Manchmal wurden die Juden früh morgens durch den Schlamm gejagt und Anschliessend für ihre schmutzigen Kleider bestraft.

Medizinische Versuche

1 600 000 Gefangene starben in den KZs, was nicht nur auf Schwerstarbeit, Hunger, Seuchen, Überanstrengungen und Misshandlungen zurückzuführen ist, sondern auch Folge der schlimmen medizinischen Versuche ist.

Heinrich Himmler, der eine Reinheit der deutschen Rasse anstrebte ordnete eine Massensterilisation von für ihn minderwertig abgestempelten Rassen an.

Dr. Josef Mengele benutzte Zwillinge, Kleinwüchsige und Behinderte, um deren besondere Genstruktur zu erforschen. Sein Ziel war, die Fortpflanzungsfähigkeit der deut- schen Bevölkerung zu steigern.

Andere SS-Ärzte experimentierten mit neuen, oft schädlichen Arzneimitteln, indem sie gesunde Häftlinge infizierten und anschließend Medikamente an ihnen testeten. Häftlinge wurden auch direkt an Arzneimittelfirmen zu Versuchszwecken verkauft. In einem Brief einer Firma, die 150 weibliche Häftlinge "gekauft" hatte, an den Lagerkom- mandanten heißt es:

"Die Experimente sind durchgeführt worden, alle Personen sind gestorben. In Kürze werde wir uns mit Ihnen zwecks weiterer Lieferungen in Verbindung setzen."

An Häftlingen wurden alle möglichen Experimente durchgeführt, welche die Ärzte interessierten. Gerade nach Lust und Laune führten sie Versuche an Häftlingen durch ohne darauf zu achten ob die Opfer Schmerzen hatten und Qualen erleiden mussten. In den meisten Fällen starben sie an den durchgeführten Experimenten.

Wannseekonferenz

Thema der Konferenz war die Koordination des Massenmordes an den Juden, bezeich- net als: Endlösung der Judenfrage. Schon 1941 hatte Göring, auf Veranlassung Hitlers, Heydrich mit der Ausarbeitung eines Entwurfs zur Gesamtlösung der Judenfrage beauf- tragt. Ganz Europa sollte vom Westen nach Osten und vom Norden nach dem Süden durchgekämmt und alle Personen jüdischer Abstammung in Konzentrationslager Ver- schleppt und anschliessend vergast werden. Nach diesem Plan setzten die Verhaftun- gen und Deportationen von Millionen von Juden aus Europa mit dem Ziel der Überfüh- rung in Vernichtungslager ein.

Die Tötung durch Gas

Die effizienteste Methode der Vernichtung von Menschen war die Vergasung. Dafür verwendete die SS das Blausäurepräparat Zyklon B, welches bei Körpertempertatur in einem hermetisch verriegelten Raum verdampfte und innerhalb kürzester Zeit zum Erstickungstod führte.

Die ersten Vergasungsversuche fanden im September 1941 in den Arrestzellen des Blocks 11 im Stammlager von Auschwitz statt. Dann wurde die Leichenhalle beim Kre- matorium I als Gaskammer genutzt. Aufgrund der mangelhaften Geheimhaltung und begrenzten Leistungsfähigkeit des Krematoriums I wich die SS 1942 nach Birkenau aus und baute zwei Bauernhäuser in einem Waldstück zu Gaskammern um. Die Leichen wurden über Schmalspurgleise zu den einige hundert Meter entfernten Gruben gefah- ren, wo sie zunächst verscharrt, im Herbst 1942 jedoch wieder ausgegraben und ver- brannt wurden.

Da auch diese provisorischen Anlagen nicht ausreichten, begann man im Juli 1942 mit dem Bau der vier grossen Todesfabriken, Belzec, Dachau, Auschwitz und Birkenau (al- le befinden sich in Polen), die zwischen März und Juni 1943 in Betrieb genommen wur- den. Diese Vernichtungsstätten mussten von den Häftlingen selbst gebaut werden.

Jedes Konzentrationslager hatte für den Vernichtungsprozess Einkleidungsräume, Gaskammern sowie Retortenöfen zur Einäscherung der Toten. In den Krematorien konnten täglich 4 756 Leichen verbrannt werden. Dies war aber nur ein theoretischer Wert, der die Zeit für die Wartung und Entschlackung der Feuerstellen miteinschloss. Tatsächlich wurden in den Krematorien 2 und 3 bis zu 5 000 und in den Krematorien 4 und 5 bis zu 3 000 Leichen pro Tag verbrannt.

Die Kapazitäten der Scheiterhaufen waren unbegrenzt. Als im Sommer die Deportation der ungarischen Juden hinzukam konnten täglich bis zu 24 000 Menschen getötet und verbrannt werden.

Die Asche der Toten diente als Dünger auf den Feldern, zur Trockenlegung von Sümpfen oder wurde einfach in die umliegende Flüsse oder Teiche geschüttet.

Im November 1944 wurden angesichts der vorrückenden sowjetischen Truppen auf Be- fehl Himmlers die Vergasungen eingestellt und die Gaskammern und die dazugehöri- gen Krematorien gesprengt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in Auschwitz bereits Millio- nen Menschen, vor allem Juden, - die Schätzungen reichen von 1,2 bis zu vier Millionen - ermordet worden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Lager. Das Konzentrationslager Auschwitz ist heute Gedenkstätte; der Name Auschwitz wurde zum Symbol für den Völkermord und den Rassenwahn Adolf Hitlers. Seit 1996 ist der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Lagers Auschwitz, in der Bundesrepublik Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Die Auschwitzlüge

Oft behaupten heute noch Rechtsradikale, dass es niemals Gaskammern gab, so auch David Irving der sich in einem Rechtsstreit befindet:

Irving will widerlegen, dass massenhaft europäische Juden ermordet wurden. Er will Zeugen beibringen, die beweisen sollen, dass die Gaskammern von Auschwitz ein reiner Mythos seien. Systematische Ermordungen habe es nicht gegeben. In Irvings Version der Geschichte gab es nur Morde, die eigenmächtig von undisziplinierten jungen SS-Offizieren oder von Ukrainern und Balten begangen wurden. Vor allem betont Irving, dass Adolf Hitler nicht wusste, in welcher Größenordnung gemordet wurde und dass er, hätte er es gewusst, diese Ermordungen sofort hätte stoppen lassen.

Sollte Irving diesen Fall gewinnen, dann wären die Schadensersatzzahlungen noch das geringste Übel. Viel schlimmer wäre, dass damit seine Glaubwürdigkeit als Historiker gerettet würde; seine Version des Holocausts und seine Interpretation Hitlers würden plötzlich als plausibel gelten. Und in all den Ländern, in denen die Leugnung des Holocaust ein Verbrechen darstellt, könnten sich Neo-Faschisten und Antisemiten bei ihrer Verteidigung auf den Londoner Irving-Prozess berufen.

Sollte Irving diesen Fall gewinnen, wäre seine Glaubwürdigkeit als Historiker gerettet; seine Version des Holocaust und seine Interpretation Hitlers würden plötzlich als plau- sibel gelten. Neo-Faschisten und Antisemiten könnten sich bei ihrer Verteidigung auf den Fall Irving berufen. Doch viel schlimmer ist, dass man plötzlich den Tot von ca. 6 ½ Millionen Menschen in Frage stellen würde. Man würde dem Leiden, dass noch heute viele Überlebende mit sich tragen, keine beachtung schenken. Man würde wieder die Augen schliessen und nicht einsehen wollen, welche Untaten keine hundert jahre früher Menschen angetan wurde.

Quellenverzeichnis:

Inernetseiten:

www.shoa.de

www.endloesung.de

www.uni-wuerzburg.de

www.uni-karlsruhe.de

www.dhm.de

www.wannsee-konferenz.de

www.hausarbeiten.de

http://projects.brg-schoren.ac.at

http://marvin.sn.schule.de

Bücher:

The times / Grosse illustrierte Weltgeschichte

Parkland / Grosse illustrierte Weltgeschichte

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Die Judenfrage
Jahr
2001
Seiten
9
Katalognummer
V103672
ISBN (eBook)
9783640020508
Dateigröße
344 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Judenfrage
Arbeit zitieren
Anonym, 2001, Die Judenfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103672

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