Zur Person und zum Werk von Franz Kafka


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

8 Seiten, Note: 15


Leseprobe


Franz Kafka

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zu seiner Person:

- K. kann man als sehr skrupelhaft, introvertiert, übersensibel, schüchtern bzw. verklemmt bezeichnen
- er nimmt alles sehr intensiv war
- er flüchtete regelrecht vorm Alltag
- verstand sich ausschließlich als Schriftsteller
- nur beim Schreiben konnte er sich ausleben
- alles andere wurde untergeordnet
- was ihm beim Schreiben behinderte oder behindern hätte können wurde als Bedrohung angesehen ( auch Frauen)

Zitat: Das Schreiben ist ein süßer wunderbarer Lohn, aber wofür? In der Nacht war es mir mit der Deutlichkeit kindlichen Anschauungsunterrichtes klar, dass es der Lohn für Teufelsdienst ist. Dieses Hinabgehen zu den dunklen Mächten, diese Entfesselung von Natur aus gebundener Geister, fragwürdige Umarmungen und was alles noch unten vor sich gehen mag, von dem man oben nichts mehr weiß, wenn man im Sonnenlicht Geschichten schreibt. Vielleicht gibt es auch anderes Schreiben, ich kenne nur dieses: in der Nacht, wenn mich die Angst nicht schlafen lässt, kenne ich nur dieses. (3. Juli 1922)

- hier erfährt man auch, dass er nur nachts geschrieben hat
- hatte vor allem und jedem angst
- auch Beziehungsprobleme und Vorbehalte gegenüber Ehe kommen daher, dass er Angst hatte, sich nicht mehr aufs Schreiben konzentrieren zu können
- in seiner Familie wurde er als Außenseiter angesehen
- vor allem Vater hatte kein Verständnis für seine Interessen auf, was ein weiterer Grund ist, weshalb er in der Nacht arbeitete
- außerdem lärmten dann die Geschwister und Eltern nicht und er hatte seine Ruhe
- sein Vater konnte ihn nicht verstehen, weil er nicht so war wie er
- Vater: hatte hart gearbeitet und war tüchtiger Geschäftsmann
- war vom Leben gezeichnet und erstarkt
- redete seinen Kindern ständig ein, dass es ihnen zu gut ginge
- war rücksichtsloser Tyrann
- hatte immer recht
- Eltern arbeiteten in ihrem Geschäft und die Kinder wurden von einem Dienstmädchen aufgezogen
- das Verhältnis zu seinem Vater bedrückte ihn [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] schreibt100seitigen Brief an den Vater (1919)
- niemals abgeschickt
- Vater behandelte die Kinder meist von oben herab, vor allem, was Franz tat
- dennoch bewunderte er seinen Vater trotzdem grenzenlos

Hassliebe zum Vater, die ihn sein Leben lang beschäftigte:

- K. hatte immer Schuldgefühle dem Vater gegenüber, weil er gegen seine Welt verstieß [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] diese Thematik zieht sich durch seine gesamten dichterischen Werke

...Ich winselte einmal in der Nacht immerfort um Wasser, gewiss nicht aus Durst, sondern wahrscheinlich teils um zu ärgern, teils um mich zu unterhalten. Nachdem einige starke

Drohungen nicht geholfen hatten, nahmst Du mich aus dem Bett, trugst mich auf die Pawlatsche und ließest mich dort allein vor der geschlossenen Tür ein Weilchen im Hemd stehen. Ich will nicht sagen, dass das unrichtig war, vielleicht war damals die Nachtruhe auf andere Weise wirklich nicht zu verschaffen, ich will aber damit Deine Erziehungsmittel und ihre Wirkung auf mich charakterisieren. Ich war damals nachher wohl schon folgsam, aber ich hatte einen inneren Schaden davon. Das für mich Selbstverständliche des sinnlosen Ums Wasser-Bittens und das außerordentlich Schreckliche des Hinausgetragenwerdens konnte ich meiner Natur nach niemals in die richtige Verbindung bringen. Noch nach Jahren litt ich unter der quälenden Vorstellung, dass der riesige Mann, mein Vater, meine letzte Instanz, fast ohne

Grund kommen und mich in der Nacht aus dem Bett auf die Pawlatsche tragen konnte und dass ich ein solches Nichts für ihn war ..."

- weil der Vater so war, und K. nicht so sein konnte, wie er es wollte, ging er immer weniger aus sich heraus und redete kaum noch
- Meiner Meinung nach war K. seinem Vater sehr ähnlich, denn er arbeitete sich doch auch vom Aushilfsbeamten bis zum Obersekretär hoch ( eben auf geistiger und nicht auch handwerklicher Ebene)
- war auch sehr schüchtern, weil er immer sehr jung, wie ein Jugendlicher aussah
- in seinem ganzen Leben fühlte sich K. nichts Wert zu sein (er könne nichts)
- er dachte auch von seinen schriftlichen Produkten abschätzig
- deswegen hatte er bis er 25 war und Max Brod sein Manuskript zu

„Beschreibung eines Kampfes“ gab, noch keine Zeile veröffentlicht (Bekanntschaft Franz Blei)

- auch wenn Freunde zu ihm sagten, dass etwas gelungen sei, dachte er immer, dass sie es nur sagen, weil sie seine Freunde sind (ewiger Selbstzweifel)

Beziehung zu Frauen:

- Felice Bauer: zwischen ihr und ihm fand hauptsächlich ein reger Briefwechsel statt
- sie waren aber niemals intim miteinander (selten getroffen, nur geschrieben)
- er bewunderte ihre Geduld, Güte und Starke, ihre Gesundheit und praktische Veranlagung
- schrieb Brief an Felices Vater, weil er keine Verlobung wollte, damit würde er nur F. schaden

Zitat: Sie soll es ertragen, ein klösterliches Leben neben einem Mann zu führen, der sie zwar lieb hat, wie er niemals einen andern lieb haben kann, der aber kraft seiner unabänderlichen Bestimmung die meiste Zeit in seinem Zimmer steckt oder gar allein herumwandert? Sie soll es ertragen, gänzlich abgetrennt von ihren Eltern und Verwandten und fast von jedem andern Verkehr hinzuleben, denn anders könnte ich, der ich meine Wohnung

selbst vor meinem besten Freunde am liebsten zusperren würde, ein eheliches Zusammenleben mir gar nicht denken.

- kam zur Verlobung, weil es wahrscheinlich beide Väter wollten und K. sich nicht wehren konnte

Zitat: Aus Berlin zurück. War gebunden wie ein Verbrecher. Hätte man mich mit wirklichen Ketten in einen Winkel gesetzt und Gendarmen vor mich gestellt und mich nur auf diese Weise zuschauen lassen, es wäre nicht ärger gewesen. Und das war meine Verlobung, und alle bemühten sich, mich zum Lachen zu bringen, und da es nicht gelang, mich zu dulden, wie ich war.

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Details

Titel
Zur Person und zum Werk von Franz Kafka
Note
15
Autor
Jahr
2000
Seiten
8
Katalognummer
V103587
ISBN (eBook)
9783640019656
Dateigröße
353 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kafka, Franz
Arbeit zitieren
Nadine Engert (Autor:in), 2000, Zur Person und zum Werk von Franz Kafka, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103587

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