Leseprobe
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SACHWORTREGISTER ZUR
(lat. = Zufall)moderne Kompositionstechnik, bei der musikalische Aleatorik:
Abläufe nur sehr grob im Notenbild oder durch grafische Darstellungen festgehalten wer den; die sich bei der Ausführung ergebenden Zufälle sind bewußt einkalkuliert;
tonartlich nicht gebundene, und damit nicht Grundton bezogene Atonalität:
Musik;
im Mittelalter Tanzlied in Strophenform und mit Refrain; Strophen Ballade:
wurden im Wechsel von Vorsänger und Chor gesungen; (lat. - fester Gesang); vgl. Gregorianischer Choral; Melodie, die im cantus firmus:
mehrstimmigen Gesang, auch im Instrumentalsatz die Grundlage zu
darstellt; lag Jahrhundert auch in (franz. - Lied); bezeichnete im Mittelalter in Frankreich zunächst Chanson:
einstimmige, später auch mehrstimmige Liedformen (epische oder lyrische Gedichte, die gesungen wurden); in der Geschichte häufiger Bedeutungswechsel;
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(engl. - Traube, Büschel, Haufen, Schwarm); sind dicht oder lückenlos Cluster:
ausgefüllte Klangräume, in denen die Einzeltöne (Halbtöne oder noch kleinere Tonabstände) zu einen einheitlichen klangeindruck, einem Klang- oder Geräuschband verschmelzen; Breite, Dichte, Lage und Instrumentierung bestimmen seine F arbe - Notierung in herkömmlicher Notenschrift oder als musikalische Grafik; nach Papst Gregor den Großen (um 600) benannte einstimmige Gregorianischer Gesang:
lateinische Kirchenmusik, die bis heute, nach mehrfachen Veränderungen die Grundlage des liturgischen Gottesdienstes der katholischen Kirche bildet;
(griech. isos - gleich); Wiederholung bestimmter melodisch und isorhythmische Motette:
rhythmisch gleichbleibender Abschnitte in Motetten; ab 1960; Zuwendung zu unmittelbarer Klanglichkeit, die sich primär Klangflächenmusik:
an das Ohr und die Sinne wendet; die Intuition und Klangvorstellung des Komponisten gewinnt wieder an Bedeutung; es wird mit Klangflächen, sogenannten Clustern, gearbeitet; verwendet werden herkömmliche natürliche Instrumente, deren klang durch neue Spieltechniken erweitert und verfremdet wird; durch ausgefallene Klangerzeuger (z.B. Sirenen, Ventilatoren usw.) wird das Instrumentarium erweitert;
(ital. madre - Mutter, etwa Lied in der Muttersprache); mehrstimmige Madrigal:
strophische Liedform, etwa seit dem 14. Jahrhundert aus Italien stammend; ursprünglich einstimmiges Hirtengedicht; wurde eine der wichtigsten musikalischen Formen der Renaissance und des Barock in Mitteleuropa; Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert;
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(griech. melisma - Gesang, Lied); typisch für die Musik vieler Melismatik:
orientalischer Völker;, aber auch in der mitteleuropäischen Musik seit
gesungene Töne (lat. mensurabilis - meßbar); Vorläufer unserer Notenschrift; Mensuralnotation:
Schreibweise der Musik des 13. - 16. Jahrhunderts: Noten wurden auf fünf Linien mit dem C-Schlüssel ohne Taktstriche notiert und hatten je nach der Taktvorzeichnung verschiedene Werte; Notenzeichen über bestimmte Geltungsdauer (vgl. Mensuralnotation); Mensuralrhythmik:
die wichtigste liturgische Form der römisch-katholischen Kirche, die Messe:
noch heute entweder einstimmig im sogenannten Gregorianischen Choral oder in mehrstimmiger Komposition mit Orgel- oder
Benedictus mit Agnus
wechselnden Propriumentsprechend eingeschoben;
entstand Mitte der 60er Jahre in den USA unter den Einfluß der Minimal Musik:
Minimal Art, indischer und meditativer Musik, Rock und Neuer Musik aus der bewußten Abkehr von der europäischen Tradition und deren Kunstverständnis; Bestrebungen durch minimale
Änderungen in Wirkungen zu erreichen, seiner Gleichförmigkeit Wirkung ausübt;
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als höfisch-weltliche Dicht- und Sangeskunst in der Volkssprache Minnesang:
stammt es aus dem 12. bis 14. Jahrhundert; verbreitet in Frankreich ( Troubadours, Trouvères) und Deutschland; meist einstimmig, auch instrumental begleitet; im Mittelpunkt stand Liebesdichtung und Frauenverehrung, auch Texte sozialer, politischer und persönlicher Art -als wichtigste Form des Strophenliedes; Bezeichnung für sechs rhythmische Schemata, den griechischen Modalrhythmik:
Versfüßen entsprechend, die Kompositionen zugrunde liegen können und in den einzelnen Stimmen innerhalb eines Werkes nicht gewechselt werden dürfen; Vorläufer der im 13. Jahrhundert folgenden Mensuralrhythmik;
(griech. - Einzelgesang); einstimmiger, unbegleiteter Gesang; Monodie:
Melodienstil mit
beeinflußt fast alle Gattungen der einer der Voraussetzungen für die Entstehung der Oper; (lat. motetus - Wort); eine um 1200 entstandene mehrstimmige Motette:
Vokalkomposition über einen Psalm, Vers oder Bibelspruch; der zweiten und dritten Stimme eines kirchenmusikalischen Satzes wurden jeweils eigene, neue Texte unterlegt, wodurch die ursprünglich untergeordneten Zusatzten Zusat (griech. Neuma - Wink, Zeichen); frühmittelalterliche Notenzeichen, Neumen
die in steigenden und fallenden Linien andeutungsweise die Melodieführung zu erkennen geben, ohne dass dabei die
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verschiedenen Höhen festgelegt sind, jedoch Länge und Kürze der Tonsilben, Weiterentwicklung im . Jahrhundert durch Guido von Arezzo mit der Einführung des Liniensystems, im gregoreanischen Gesang werden bestimmte Melismen mit Neumen bezeichnet; (ital. buffone - Hofnarr); komisch-burlesk; greift alltagsnahe Szenen Opera buffa:
auf; ist sprachlich dem Dialekt nahe; gestaltet deftige Charaktertypen; (ital. - ernst); ernste und tragische, ganz auf die Ausstattung, virtuose Opera seria:
Gesangskunst und den Vorrang der musikalischen Einzelnummern vor der Handlung ausgerichtet; bis weit ins 18. Jahrhundert bevorzugte Variante der italienischen Oper;
großes dramatisches - aber im Gegensatz zur Oper - konzertartig Oratorium:
aufgeführtes mehrteiliges Musikwerk für Chor, Solisten und Orchester; ist umfangreicher als die Kantate;
(mittellat. - das Regelmäßige einer Messe) Bezeichnung für die in Ordinarium missae:
ihrem Text gleichbleibenden fünf Teile der katholischen Messe (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei);
(griech. organon - Werkzeug, Orgel); die älteste Form der Organum:
Mehrstimmigkeit, bei der die verschiedenen Stimmen in
(lat. - das Eigene Veränderliche einer Messe) in der Messe der Proprium missae:
katholischen Kirche die Gesamtheit der veränderlichen Teile; zum Unterschied zu den feststehenden Teilen des Ordinarium missae; (franz. - Rondo) ursprünglich Rundgesang; seit dem 16. Jahrhundert Rondeau:
wird die klassische Rondoform A B A C A D A oder A B A C A B A in
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Sinfonien, Instrumentalkonzerten und Sonaten bevorzugt als Schlußsatz meist tänzerischen Charakters verwendet; (lat. requies - Ruhe); Totenmesse (Seelenamt); Requiem:
(lat. - Folge) Wiederholung oder Nachahmung einer Tonfolge in einer Sequenz:
anderen Tonstufe;
heitere deutschsprachige Form der Oper des 18. Jahrhunderts; enthält Singspiel:
anstelle der Rezitative gesprochene Dialoge, außerdem
aneinandergereihte, in sich Entstehung unter dem Einfluß der Opera buffa; (franz. - Reihe); Ausweitung des Verfahrens der Zwölftonmusik; sezielle Musik:
ordnet nicht nur Töne, sondern auch Intervalle, Rhythmen, Metren, Tondauer, Klangfarbe um vorher festgelegte Reihen; (lat. tenere - halten); hohe Männerstimme - Umfang: vom kleinen C bis Tenor:
zum zweigestichenen C; im Mittelalter war der Tenor der Rezitationston bei der psalmodierenden Vortragsweise in der
Liturgie; in der frühen mehrstimmigen Musik des 13. Jahrhunderts war der Tenor die Stimme, die die Melodie (cantus firmus ) sang; seine dominierende Stellung büßte der Tenor im Laufe der Zeit zugunsten des Soprans ein;
südfranzösische, meist adlige Dichter und Komponisten des 12. und Troubadour:
13. Jahrhunderts, die ihre Lieder meist in der Muttersprache vortrugen und in ihren Texten ihre Liebe zu verehrungswürdigen Frauen und höfischen Kreisen ausdrückten (vgl. Minnesang); die nordfranzösischen Sänger dieser Zeit (vgl. Troubadours) - ihre Trouvères:
Kunst ist anspruchsvolle Liebeslyrik mit erotischen Sinnbildern;
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französische Liedform des 13.,14. und 15. Jahrhunderts; eine der Virelai:
zahlreichen Erscheinungsformen des Tanzliedes mit Refrain; (lat. virtus - Tüchtigkeit, Stärke); Anwendung dieses Begriffes auf Virtuose:
bedeutende Musiker mit überragenden spieltechnischen Können oder auf brillante Dirigenten seit Mitte des 18. Jahrhunderts; im
Konzertleben des 19. Jahrhunderts erlebten Virtuosen und virtuose kompositionen einen wahren Boom;
artistische Seite der Musik steht im Vordergrund und befriedigt die Virtuosentum:
Sensationslust der Zuhörer;
hebt die Grenzen der Tonalität auf; stellt alle Noten gleichberechtigt Zwölftonmusik:
nebeneinander; strengste Form: kein Ton darf erklingen, bevor die übrigen elf der Reihe ( zwölf Halbtöne der Oktave) erklungen
sind; Veränderungen durch Krebsumkehrungen, Transposition; gemäßigte Form: alle Töne sind zwar gleichberechtigt, aber nicht gleichwertig, also doch auf einen Zentralton bezogen; die Systeme der Komposition sind unterschiedlich; Entwicklung seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts( Schönberg, Webern - Neue Wiener Schule);
- Arbeit zitieren
- Thomas Schrowe (Autor:in), 1999, Sachregister zur Epochenübersicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103494
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