Brasilien - Ein Land voller Gegensätze


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

7 Seiten

Anonym


Leseprobe


BRASILIEN - EIN LAND VOLLER GEGENSÄTZE

Grunddaten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Landesnatur und Klima:

Brasilien hat drei Klimazonen: einen tropischen Norden, eine subtropische Mitte und einen Süden mit spürbaren jahreszeitlichem Wechsel.

Im Norden und im Südosten fällt der meiste Regen im Sommer. Im Dschungelgebiet ist das Klima feucht und heiß mit heftigen Regenfällen das ganze Jahr hindurch. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 24-270 C.

Im Nordosten findet man im Landesinneren ein Klima, dass heiß mit geringen Regenfällen ist. Manchmal fällt die Regenzeit auch völlig aus. Hier beträgt die Durchschnittstemperatur 250 C.

Die östliche Atlantikküste hat ebenfalls ein heißes, feucht-tropisches Klima. Allerdings gibt es dort nur geringe Niederschläge und man spürt Temperaturveränderungen von Sommer und Winter.

An der nordöstlichen Küste, die näher am Äquator liegt, gibt es kaum jahreszeitliche Temperaturschwankungen. Doch es gibt wesentlich heftigere Regenfälle im Winter.

Brasiliens Süden hat ein feuchtes subtropische Klima. Die Niederschläge sind gleichmäßig über das Jahr verteilt. Im Winter liegen die Temperaturen bei 0-100 C, im Sommer bei 21- 320 C.

Das Bergland im Südosten hat ein tropisches Hochlandklima. Die Regen- und Trockenzeiten sind sehr ausgeprägt. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 18 und 230C.

Wichtige Städte

Im Bundesdistrikt liegt die Landeshauptstadt Brasília (seit 1960).

Die größte Stadt ist São Paulo, Zentrum der brasilianischen Industrie, mit einer Einwohnerzahl von etwa 9,8 Millionen. Weitere bedeutende Städte sind Rio de Janeiro, ehemalige Landeshauptstadt und Handelszentrum (5,5 Millionen); Porto Alegre, Hafenstadt am Atlantik (1,3 Millionen); Salvador, Hafenstadt in einer fruchtbaren, landwirtschaftlich wichtigen Region (2,1 Millionen); Belém, bedeutende Hafenstadt am unteren Amazonas (1,3 Millionen); Recife, wichtigste Handelsstadt der zentralen Region (1,3 Millionen); Curitiba (1,3 Millionen); Belo Horizonte, Mittelpunkt der Baumwoll-Industrie (2,1 Millionen) und Manaus, Hafenstadt am Fluss Negro (1 Million).

Flora:

Die tropischen Regenwälder des Amazonasbeckens sind die artenreichsten Gebieter der Erde. Entland der Südostküste gibt es ähnliche Wälder. Auf den Höhen wachsen Nadelwälder, weiter landeinwärts finden sich Savannen und Laubwälder. Im Süden gibt es wildes Grasland. Charakteristisch für die Nordostgebiete ist die Caatinga, eine Art dorniger Trockenwald. Wirtschaftlich bedeutsam sind Plantagen des Kautschukbaumes, die der Gewinnung von Kautschuk dienen. Die Regenwälder werden immer noch großflächig abgeholzt. Brasilien bemüht sich, die unkontrollierte Ausbeutung einzudämmen. Jedoch müssen dazu wirksamere Maßnahmen ergriffen werden.

Fauna:

Die Tierwelt im Amazonasbecken ist ebenso artenreich wie die Pflanzenwelt. Es gibt zahlreiche Affen-, Schlangen- und Laubfroscharten sowie Hunderte verschiedener Vogelarten. In den Flüssen gibt es etwas 1500 Fischarten. Außerhalb des Amazonasbeckens ist von der Vielfalt de Tierwelt kaum noch etwas vorhanden. Schlangen, Echsen und Gürteltiere gibt es im Überfluss. Die Raubtierarten der brasilianischen Savanne, der Ozelot und der Jaguar, wurden durch den Jäger nahezu völlig ausgerottet.

Bevölkerung:

Brasilien hat 163 401 Millionen Einwohner und ist damit das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Doch das Wachstum der Bevölkerung ist zurückgegangen. 1950-1960 wuchs die Bevölkerung um durchschnittlich 2,9 %. Jetzt sind es nur noch 1,7 %. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 19 Einwohner pro Quadratkilometer.

50 % der Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Die Bevölkerung ist sehr ungleich über das Land verteilt. Ungefähr 50% der Brasilianer leben auf 11% der Landesfläche. Drei Viertel der Brasilianer leben in den Städten. Die meisten großen Städte liegen in Küstennähe. In den großen Städten beträgt die Bevölkerungsdichte 2000 Einwohner pro Quadratkilometer, also im Vergleich zu Deutschland das zehnfache. Immer mehr Menschen fliehen in die Städte, denn auf dem Land werden moderne, arbeitssparende Maschinen eingesetzt. Auch die immer wiederkehrenden Dürren machen das Leben auf dem Land unmöglich. So dehnen sich die Elendsviertel in den Städten immer weiter aus. Die Menschen haben dort meist keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und da die Hygiene auch sehr schlecht ist, führt das häufig zu Ausbrüchen von Cholera- oder ähnlichen Epidemien. Es wird geschätzt, dass weniger als ein Drittel der Menschen, die in diesen Vierteln wohnen, einer bezahlen Beschäftigung nachgehen. Eine weitere Folge des Wachstums der Städte sind katastrophale Umweltbelastungen. Ein Beispiel dafür ist Sao Paulo. Hier wurde ausgerechnet, dass täglich über 12000 Tonnen Hausmüll anfallen. Da die Entsorgung nicht staatlich organisiert ist, findet sie privat statt. So sind über 60% der in Sao Paulo angelegten Müllkippen privat und ohne irgendeine Kontrolle. Das schlimme ist, dass auch z.B. Metallfabriken ihren zum Teil giftigen Industriemüll hier unkontrolliert abladen; oftmals liegen die Kippen direkt neben Wasserschutzzonen, aus welchen der Großteil der Bevölkerung Wasser bezieht. Die Landessprache ist Portugiesisch. Im Amazonas-Tiefland werden außerdem verschiedene regionale Sprachen gesprochen.

Gesundheitswesen:

In der Verfassung heißt es, dass jeder Bürger einen allgemeinen und gleichen Zugang zu den öffentlichen medizinischen Einrichtungen hat. Die Realität sieht jedoch anders aus. Es gibt 35 Millionen Privatversicherte und 120 Millionen gesetzlich Versicherte. 90 Prozent der Krankenhäuser sind in privater Trägerschaft.

1992 kommen statistisch gesehen auf 1000 Einwohner Ärzte und 3, Krankenbetten.

In der Stadt haben 85 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser (auf dem Land nur 69 Prozent) und 55 Prozent zu hygienischen Sanitäreinrichtungen (4 Prozent auf dem Land).

Recht:

Strafmündigkeit besteht ab 18 Jahren, obwohl mit 16 bereits gewählt werden darf. Die Todesstrafe wurde 1979 abgeschafft.

Religion:

Knapp 90 % sind Katholiken, knapp 7 % gehören anderen christlichen Gemeinschaften an. Der Rest sind indische Naturreligionen und afro-brasilianische Kulte. Die Kirche hat in der brasilianischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert und nimmt im sozialen Bereich insbesondere in der Erziehung weiterhin zentrale Aufgaben wahr. Es herrscht Religionsfreiheit.

Bildung:

In Brasilien gilt eine offizielle Schulpflicht für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren. Zuerst wird eine acht Jahre dauernde Grundstufe vorgesehen und daran anschließend eine dreijährige Sekundarstufe. 1994 besuchten 91 % der Kinder zwischen 7 und 14 eine Schule, nur 20 % der 15-17jährigen die Sekundarstufe. Dies liegt am Einkommen der Familie. Die Analphabetenrate liegt bei 16,7 Prozent. Neben staatlichen Schulen gibt es auch Privatschulen. Die sind jedoch für einen großen Teil der Bevölkerung nicht bezahlbar. Die öffentlichen Schulen sind kostenfrei, doch Schuluniformen und Schulmaterial müssen selbst finanziert werden.

Verwaltung und Politik:

Staatoberhaupt ist der Präsident Dr. Fernando Henrique CARDOSO.

Brasilien ist in 26 Bundesstaaten plus den die Hauptstadt Brasília umfassenden Distrito Federal unterteilt. Jeder Bundesstaat hat eine eigene Verfassung und ein eigenes Parlament. Das Land erstreckt sich über vier Zeitzonen.

Aus politischen und verwaltungstechnischen Gründen ist Brasilien ist in fünf Gebiete unterteilt:

Der Norden: Waldgebiet, umfasst 42 Prozent des Landes, dünnst besiedeltes Land, dort leben die meisten Indianer des Landes.

Der Nordosten: ärmste Region, Der afrikanische Einfluss ist dort noch am deutlichsten zu erkennen.

Der Mittlere Westen: dichter Wald, dort ist die Hauptstadt.

Der Südosten: der entwickelte, urbane Teil Brasiliens, 63 Prozent der gesamten industriellen Produktion des Landes.

Der Süden: stark europäisch beeinflusst, wohlhabenden Staaten.

Medien:

Die Presse hat im Vergleich zur Bevölkerungszahl eine geringe Auflage. Dies liegt an der großen Anzahl von Analphabeten, aber auch an den hohen Kosten für einen flächendeckenden Verkauf. Die regelmäßige Lektüre beschränkt sich auf den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung. Von 1000 Einwohnern lesen nur 57 eine Zeitung.

Hörfunk und Fernsehen:

Je nach Region erreicht das Fernsehen bis zu 92 % der Brasilianer. Es gibt 2917 Radiostationen und 258 Fernsehsender.

1994 waren ca. 393 Hörfunkgeräte und 209 Fernsehgeräte pro 1000 Einwohner in Gebrauch.

Musik

Der brasilianische Gesellschaftstanz Samba hat aus Afrika stammende Volkstänze zum Vorbild. Die zündenden Melodien und Rhythmen des Bossa Nova, einer Weiterentwicklung der Samba, werden von Musikern und Gitarristen vorgetragen. Zu den zeitgenössischen Komponisten zählen Luis Bonfa und Antonio Carlos Jobim.

Landwirtschaft:

In den letzten Jahren ist die Zahl der Erwerbstätigen im Agrarsektor gesunken. (1950 ca. 24 %; 1995 ca. 11,4 %).

Nahrungsmittel wie Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln, Bohnen und Cassava, Rind- und Hühnerfleisch sowie Fischprodukte werden im wesentlichen für den brasilianischen Markt produziert.

In Brasilien gibt es wenige Großbetriebe, aber eine Vielzahl von Kleinbetrieben. 1/10 der Landfläche sind Ackerland, etwa 2/3 sind Weideland und die Fleisch- und Milchwirtschaft ist für ca. 1/3 der Nutzfläche verantwortlich.

Essen:

Die brasilianische Küche ist wohlschmeckend gewürzt. Als eine Art Nationalgericht gilt die Feijoada, ein deftiger Eintopf, der aus schwarzen Bohnen, Rind und Schweinefleisch, Speck oder Wurst, Knoblauch und Pfeffer sowie vielen weiteren Zutaten zubereitet wird. Ursprünglich wurde es als billiges Essen für die Sklaven aus Resten gemacht.

Forstwirtschaft:

Brasilien ist zu ca. 60 % mit Wäldern bedeckt, jedoch der größte Anteil (ca. 409 % der Landfläche) aus tropischen Regenwäldern besteht. 80 % des Regenwaldes steht unter Schutz. 1994 würden fast 15000 km2 Regenwald vernichtet.

Bodenschätze:

Brasilien verfügt über umfangreiche metallische und nichtmetallische Rohstoffreserven. Die Eisenreserven werden auf mindestens 498 Millionen Tonnen geschätzt. Brasilien ist einer der größten Eisenerzproduzenten und Exporteure weltweit. Die größten Lagerstätten liegen im östlichen Amazonasbecken. Sonstige Vorkommen:

- Manganerz
- Bauxit
- Nickel
- Uran
- Edelsteine
- Gold im Amazonasgebiet

Handel:

Die Handelsbilanz Brasiliens ist positiv. Die Hauptabnehmer brasilianischer Produkte sind die Vereinigten Staaten (etwa 28 Prozent des gesamten Exportvolumens), Deutschland, Japan, Italien, Argentinien, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Sojabohnen, Kaffee, Eisenerz, Stahl, Kraftfahrzeugausrüstung, Tierfutter, Maschinen, Schuhe und Textilien. Die USA, der Irak, Deutschland, Japan, Argentinien, Frankreich und Kanada sind die wichtigsten Importeure. Zu den wesentlichen Importgütern zählen Rohöle und das raffinierte Öl, Maschinen, Metalle, Chemikalien und Weizen.

Währung:

1 Real = 100 Centavos

Tourismus:

Im Jahr 1997 besuchten 2,8 Millionen Touristen Brasilien. Zentrum des Tourismus ist Rio de Janeiro. Weitere wichtige touristische Orte sind die Iguaçú-Wasserfälle, sowie das AmazonasTiefland und der Pantanal.

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Brasilien - Ein Land voller Gegensätze
Jahr
2001
Seiten
7
Katalognummer
V103472
ISBN (eBook)
9783640018505
Dateigröße
337 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Brasilien, Land, Gegensätze
Arbeit zitieren
Anonym, 2001, Brasilien - Ein Land voller Gegensätze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103472

Kommentare

  • Gast am 12.6.2007

    SSSSSSSUUUUUPPPPPEEEEEEEEERRRRRRRR.

    ICh finde das referat sehr gut ich selber brasilianer und muss sagen so eine gute erklärung über brasilien habte ich noch nie gesehen
    weiter so =) =) =)

  • Gast am 12.3.2007

    Ich weiß nich was ihr alle habt????.

    Wieso habt ihr so gute Noten ich habe eine 5+ bekommen da weiß ich nicht was an dieser Seite sooo besonders ist. Ich habe extra diese Seite genommen, weil ich gadacht habe ich kreige eine bessere Note. Ich bin sehr Enteuscht von euch!!!=(=(=(

  • Gast am 12.3.2007

    Habe eine 1 bekommen.

    Danke das ist wirklich klasse diese seite eigebtlich bin keine besonders gute schülerinn aber da ich eine 1!!!!!!!!! bekommen habe ist das gut ausgefallen (Zeugniss)danke ich liebe euch

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Titel: Brasilien - Ein Land voller Gegensätze



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