Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

9 Seiten, Note: 15 Punkte


Leseprobe


Hermann Hesse - Narziß und Goldmund

Biographie:

Am 2. Juli 1877 wird Hermann Hesse in Calw/Württemberg als Sohn des aus Estland stammenden Missionars Johannes Hesse (1847-1916) und Marie Gundert (1842-1902) geboren. 1881 zieht Hesse mit seinen Eltern nach Basel, wo sein Vater die Schweizer Staatsangehörigkeit erwirbt. Nach der Rückkehr nach Calw 1883 besucht er das Reallyzeum und die Lateinschule in Göppingen, wo er 1890 das Württembergische Landesexamen ablegt, um die Theologenlaufbahn einzuschlagen. 1891 tritt Hesse in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein, das ihm als Vorlage für das Kloster Mariabronn, welches zum Ausgangs- und Endpunkt für die Handlung in „Narziß und Goldmund” wird, diente. 1892 läuft er jedoch bereits fort, weil er Dichter werden will. Nach einem Selbstmordversuch und anschließend kurzem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt Stetten im Remstal besteht er 1893 das Einjährig-Freiwilligen-Examen am Gymnasium in Cannstatt. Ende dieses Jahres bricht Hermann Hesse die Ausbildung an dieser Schule ab, um eine Buchhändlerlehre zu beginnen. Diese gibt er aber bereits drei Tage später wieder auf. Es folgt eine Zahl von verschiedenen Lehren in den unterschiedlichsten Branchen. 1896 publiziert er seinen erste Gedichtesammlung. Die erste Buchpublikation Romantische Lieder erscheint im Oktober 1898. Den großen Durchbruch erlebt Hesse, als 1904 Peter Camenzind erscheint. In diesem Jahr heiratet er auch Maria Bernoulli und zieht nach Gaienhofen am Bodensee. Die Heirat bleibt bis 1919 bestehen. Hesse erleidet einen Nervenzusammenbruch wegen des Todes seines Vaters (1916) und wegen der fortschreitenden Schizophrenie seiner Frau. Er begibt sich in die psychotherapeutische Behandlung des C. G. Jung-Schülers J. B. Lang, durch den er mit elementaren Erkenntnissen der Psychoanalyse konfrontiert wird und diese später in seinen Werken verwendet. 1917 legt sich Hermann Hesse das Pseudonym Emil Sincalir zu, unter dem er den Roman Demian veröffentlicht. Hesse heiratet noch zwei weitere Male. In der Zeit von 1939-1945 werden viele Werke Hermann Hesses in Deutschland verboten. 1946 erhält er den Nobelpreis für Literatur. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen wird ihm 1947 die Würde des Ehrendoktors verliehen und er wird zum Ehrenbürger von Calw ernannt. Am 9. August 1962 stirbt Hermann Hesse an Gehirnschlag in Montagnola.

Bibliographie der wichtigsten Werke :

1904 Peter Camenzind

1906 Unterm Rad

1910 Gertrud

1914 Roßhalde

1915 Knulp

1919 Demian

1920 Klingsors letzter Sommer 1922 Siddhartha

1927 Der Steppenwolf

1930 Narziß und Goldmund 1943 Das Glasperlenspiel

Die weltweite Wirkung seiner Werke

„Ich habe noch nie daran gezweifelt, daß ein gewisser Teil dieses Werkes unentbehrlich ist und diese Zeit überdauern, d. h. später wieder sein Dasein in der Welt finden und rechtfertigen werde.” (Zitat Hermann Hesse)

Hermann Hesses Werk ist in nahezu jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Es wurde in 55 Sprachen, unter anderem in fünfzehn indische Sprachen, übersetzt. Seine Bücher, Romane, Erzählungen und Gedichte wurden mittlerweile mehr als 100 Millionen mal verkauft. Besonders in den USA und Japan , wo er der meistgelesene europäische Autor des 20. Jahrhunderts ist, erfreuen sich seine Werke größter Beliebtheit. Zahlreiche Musikgruppen, Künstler oder auch Clubs und Restaurants tragen seinen Namen oder den einer Hauptfigur seiner Werke. Hermann Hesse wird vor allem von jungen Menschen gelesen. Der Grund hierfür ist , daß sich Hesse in seinen Büchern besonders mit Problemen der Schule, des Heranwachsens, der Pubertät, der Eingliederung in die Gesellschaft, der Rebellion gegen die etablierte Gesellschaft und die herrschende Moral, auseinandergesetzt hat. Dies spricht vorrangig junge Leser an.

Trotz oder gerade wegen seines kommerziellen Erfolges, äußerten sich auch viele negative Stimmen, die Hesses Werke als zu simpel und Hermann Hesse als einen Unterhaltungsschriftsteller betitelten. Ungeahnt dessen setzte sich vorallen in den 70er Jahren der Hesse Boom fort.

Der Roman Nariß und Goldmund wurde von den Lesern unterschiedlich aufgenommen. Während die bürgerlichen, unwissenschaftlichen Leser das Werk schnell zu einem sehr erfolgreichen Buch machten, äußerten sich sie Literaturwissenschaftler eher sehr kritisch. Das Buch sei „kitschig” und eine „Flucht aus der Gegenwart in die Idylle”, Hesses Ideen seien „schülerhaft und langweilig korrekt”, der Roman zugleich das „beliebteste und am wenigsten gelungene unter Hesses späteren Werken”. Das Buch stelle einen „Rückfall dar, ein Ausweichen vor der harten Wirklichkeit der zwanziger Jahre in ein märchenhaft verklärtes Mittelalter, ein Rückzug, der allerdings dem Geschmack des breiten Leserpublikums entgegenkomme”. Hesse selbst teilt diese Auffassung nicht. Seine Begleitworte für das Manuskript zeugen von einer starken Überzeugtheit von dem hohen Wert seines Buches. Zitat: „Ich habe zu diesem Werk, das mich mehr gekostet hat als alle anderen zusammen, eine besondere Liebe, und bin darum froh, daß diese Handschrift nicht irgendwo in einem Speicher von den Mäusen gefressen wird, sondern in gute Hände kommt”

Inhaltsangabe:

Herman Hesses Roman „Narziß und Goldmund” spielt im Mittelalter und beginnt in einem abgelegenen Kloster. Goldmund wird als junger Knabe von seinem Vater in diese Klosterschule namens Mariabronn gebracht. Dort wird er schnell auf Narziß aufmerksam, der trotz des nur geringen Altersunterschieds bereits Lehrgehilfe ist und Goldmunds Klasse unterrichtet. Goldmunds Wunsch ist es, genau wie der seines Vorbilds Nariß, ins Noviziat (Probezeit eines Ordensneuling) aufgenommen zu werden und sein geanzes Leben als frommer Bruder im Kloster zu leben, und all sein Tun in den Dienst Gottes zu stellen. Dies ist auch der Wunsch seines Vaters, der ihm einzig aus diesen Gründen in das Kloster gebracht hat.

Erst im Laufe seiner Freundschaft mit Narziß wird ihm bewußt, daß seine Gaben und Veranlagungen nicht denen eines Asketen und Denkers, sondern denen eines Künstlers entsprechen. Auch die verlorengegangene Erinnerung Goldmunds an seine Mutter, eine sehr sinnliche und schöne Frau, und seiner Kindheit kehren durch die Hilfe seines Freundes in zahlreichen Gesprächen wieder. Langsam erkennt Goldmund den großen Unterschied zwischen ihm und seinem Freund Naziß, der ihm dies permanent vor Augen führt, um Goldmund sich seiner wahren Veranlagungen und Eigenschaften bewußt werden zu lassen.

Als dann eine Frau in Gestalt der Zigeunerin Lise in Goldmunds Leben tritt und ihn verführt, fällt er, den von Naziß lange vorhergesehenen Entschluß das Kloster zu verlassen. Dies ist der Punkt an dem seine lange und abenteuerreiche Wanderschaft beginnt.

In den folgenden Jahren zieht er quer durchs Land, lernt Hunger und Kälte, aber auch Wärme und Liebe kennen. Mit vielen Frauen erlebt er zwar kurze aber sehr sinnliche Erfahrungen, die sein Leben entscheident prägen. Als er einen ganzen Winter auf dem Gutshof eines alten Ritters verbringt, verliebt er sich in die beiden Töchter des Ritters. Hier verspürt er zum erstenmal das künstlerische Bedürfnis die Formen seiner Geliebten zu malen. Als der alte Ritter jedoch von der heimlichen Beziehung erfährt, wird Goldmund vom Hof verjagt und wieder auf die Reise geschickt. Jahrelang irrt er so von Hof zu Hof und lernt die verschiedensten Leute und Sinneseindrücke kennen. Eines Tages tötet er sogar in Notwehr einen Mitwandernden, der ihn bestehlen wollte.

Dieses Leben eines Heimatlosen, der ziellos umherirrt scheint keine Ende zu nehmen, bis er einmal nach Jahren der Wanderschaft in einem Kloster übernachtet, wo er eine aus Holz geschnitzte Mutter Gottes zu Gesicht bekommt, die ihm so sehr berüht und gefällt, daß er nur noch den Wunsch hat, den Erschaffer dieses Kunstwerkes aufzufinden und bei ihm die Kunst der Bildschnitzerei zu erlernen.

Als er den Bildschnitzer der Mutter Gottes, Meister Niklaus, in der Bischofsstadt findet, bittet er diesen, um Ausbildung seiner küstlerischen Fähigkeiten. Nun wird Goldmund seit langem wieder seßhaft. Insgesamt vier Jahre lernt er bei seinem Meister die Fähigkeit seine im Geist befindlichen Bilder und Vorstellung in materielle Formen auszudrücken. Goldmund entpuppt sich als sehr talentierter Künstler. Er formt in vielen Jahren Arbeit die Figur des Jünger Johannes, dessen Vorlage sein Freund Narziß darstellt und die die Anerkennung seines Meisters findet. Nach Vollendung dieses Kunstwerkes verspürt Goldmund jedoch eine innere Leere und den Drang wieder auf Wanderschaft zu gehen. Er kann die Einstellung seines Meisters, die Kunst als kommerzielles Gewerbe zu betreiben, nicht teilen und schlägt sogar das Angebot der beruflichen Partnerschaft und der Heirat mit der hübschen Tochter des Meisters aus.

Wieder zieht er Jahr um Jahr durch das Land und wird mit der Pest konfrontiert. Ganze Landstriche sind dem schwarzem Tod zum Opfer gefallen. Er sieht riesige Massenbestattungen und muß miterleben, wie die Juden zum Sündenbock für die Schrecken der Pest gemacht und verjagt oder getötet werden. Auch eine kurze glückliche Beziehung mit einem Mädchen namens Lene wird durch die Pest zerstört. Nach soviel erlebten Schrecken und Tod verspürt er das Bedürfniss, das Erlebte in Form von künstlerrischem Schaffen zu verarbeiten. Er faßt also den Entschluß zurück in die Bischofsstadt zu kehren, um Meister Niklaus aufzusuchen.

Als er dort ankommt muß er jedoch feststellen, daß sein alter Meister bereits gestorben ist. Nach kurzer Enttäuschung beginnt er trotzdem seine Erinnerungen an die lange Wanderschaft zu zeichnen. Auch verliebt er sich schnell wieder. Diesmal ist es eine schöne Frau namens Agnes, die die Geliebte des Stadthalters ist. Als er sie am Abend jedoch besucht, wird er vom Stadthalter entdeckt und zum Tode verurteilt. Eine lange Nacht muß er im Gefängnis auf seine Hinrichtung warten. Er schmiedet Fluchtpläne, in denen er auch die Erschlagung eines Menschen in Kauf nehmen würde, und wird sich seines starken Überlebenwillens bewußt.

Als am Morgen der Priester in seine Zelle kommt, um ihm die Beichte abzunehmen, erkennt Goldmund im Zustand höchster Anspannung, daß der Priester sein Freund Narziß ist. Narziß, der mittlerweile Abt im Kloster Mariabronn geworden ist und nun Johannes heißt, hat beim Stadthalter die Freilassung Goldmunds erwirkt. Narziß nimmt Goldmund mit zurück ins Kloster und schon während der Reise tauschen beide ihre Erinnerungen und Erfahrungen der vielen Jahre der Trennung aus.

Im Kloster angekommen richtet Narziß für seinen Freund eine Werkstadt ein, in der Goldmund einige Kunstwerke für das Kloster erschafft. Narziß lobt die Arbeit seines Freundes und in langen gemeinsamen Gesprächen über die Kunst und die Philosophie erkennen beide, trotz ihrer verschiedenen Eigenschaften, ihre Ähnlichkeiten im Denken. Nach Jahren der Seßhaftigkeit und Beschaulichkeit, zieht es Goldmund erneut auf Wanderschaft, mit dem Ziel Agnes wiederzusehen.

Nach nicht allzu lange Zeit kehrt er jedoch, um Jahre gealtert und sehr krank, zurück. Seine Reise war ein Mißerfolg. Im Sterben liegend kreisen Goldmunds Gedanken und Gespräche um das Bild seiner Mutter. Sie ist es, die ihm das Sterben leicht macht. Schließlich stirbt Goldmund in den Armen seines Freundes Narziß.

Charakteristik

Die beiden Hauptperson Narziß und Goldmund lassen schon durch ihre Namen ihre polaren Gegensätze erkennen. Narziß, dessen Name eigentlich eine Bezeichnung für einen eitlen, sich selbst bewundernden Menschen ist, wird als ein Einzelgänger und frommer Denker dargestellt, der aufgrund seiner besonderen geistigen Begabung im Kloster sehr beachtet und bewundert wird. Er darf aus diesem Grund auch schon in der Klosterschule unterrichten und wird sogar als Wunderknabe beschrieben. Zitat : „..., waren desto mehr von Narziß bezaubert, dem Wunderknaben, dem schönen Jüngling mit dem eleganten Griechisch, mit dem ritterlich tadellosen Benehmen, mit dem stillen, eindringlichen Denkerblick und den schmalen, schön und streng gezeichneten Lippen.” (Seite 9) Narziß hat früh beschloßen sein Leben im Kloster zu verbringen, um für immer Gott und dem Geiste zu dienen. Er ist ein ideeller Vertreter und ein Symbol des Geistes, des Verstandes und der Askese und distanziert sich von allen weltlichen Vergnügungen und Einflüssen. Zitat: „Ihm war alles Geist, auch die Liebe” Auch scheint er über eine besondere Menschenkenntnis zu verfügen, wie sie heute Psychotherapeuten besitzen. Zitat: „Es ist die Eigenschaft, daß ich ein Gefühl für die Art und Bestimmung der Menschen habe...” (Seite 11) So ist er zum Beispiel in der Lage bei seinem Freund Goldmund eine neurotische Verdrängung der Mutter und der Kindheit zu diagnostizieren und sie auch durch gezielte Gespräche zu behandeln. Seine geistige Überlegenheit äußert sich aber auch manchmal in Form von Hochmut und Stolz, sodaß er lediglich viele Bewunderer, jedoch kaum Freunde hat.

Erst als Goldmund in sein Leben tritt, beginnt er eine richtige Beziehung zu diesem aufzubauen, in der Narziß jedoch auch die Führungsrolle übernimmt und Goldmund häufig leitet und lenkt. Auch nach Jahren der Trennung bleibt die Zuneigung und tiefe Verbundenheit zu Goldmund bestehen. Schließlich als Goldmund im Sterben liegt, gesteht Narziß ihm seine Liebe.

Trotz aller Überlegenheit, emotionaler Stabilität und Ausgeglichenheit die Narziß (auch) gegenüber Goldmund ausstrahlt, werden zum Ende des Romans auch seine Schwächen beschrieben, die sich hauptsächlich durch Einsamkeit und Zweifel an seinem Lebensstil äußern. Zitat: „War der Mensch wirklich dazu geschaffen, den Aristoteles und Thomas von Aquin zu studieren, Griechisch zu können, seine Sinne abzutöten und der Welt zu entfliehen? War er nicht von Gott geschaffen mit Sinnen und Trieben, mit blutigen Dunkelheiten, mit der Fähigkeit zur Sünde, zur Lust, zur Verzweiflung?” (Seite 291) Obwohl Narziß die einzige Hauptperson neben Goldmund ist, beträgt sein Anteil an der Handlung nur einen geringen Teil. Lediglich am Anfang und Ende des Romans widmet Hesse Narziß seine Aufmerksamkeit. Der überwiegende Teil der Geschichte wird durch und mit Goldmund erlebt.

Er ist der Gegenpol zu Narziß und wird in seinen Eigenschaften und Veranlagungen auch als solcher beschrieben. Als er von seinem Vater in die Klosterschule gebracht wird, ist er noch jung. Hesse schildert ihn als einen schönen, aufgeweckten und gesunden Jungen. Schon früh bemerkt man seine Naturverbundenheit, die man in der Zuneigung für sein Pferd und in der besonderen Liebe für den großen Kastanienbaum erkennt. Er ist sofort von Narziß begeistert und sieht ihn permanent als Vorbild, sodaß er die Führung Narziß in ihrer Freundschaft akzeptiert. Er fühlt sich auch für das Klosterleben bestimmt und ist sehr strebsam und gelehrig. Erst der nächtliche Ausflug mit Kameraden ins Dorf und der Kontakt mit einem Mädchen lassen seine heile Welt einstürzen. Von dem Kuß des Mädchen total verunsichert, nimmt sich Narziß seiner an und findet langsam heraus, daß Goldmund unter einer psychischen Störung in Form einer neurotischen Verdrängung von Mutter und Kindheit leidet. In vielen langen Gesprächen gewinnt Goldmund diese verdrängten Erinnerungen zurück und wird sich des Unterschiedes zwischen ihm und seinem Freund und Vorbild Narziß bewußt. Das zurückgewonnene Mutterbild führt ihm seine wahre Herkunft vor Augen. Er ist eine Natur mit stark ausgeprägten Sinnen und einem großen emotionalen Reichtum, die eher einem Künstler als einem Denker entspricht. Zitat (Narziß): „Die Naturen von deiner Art, die mit den starken und zarten Sinnen, die Beseelten, die Träumer, Dichter, Liebenden, sind uns anderen, uns Geistesmenschen, beinahe immer überlegen. Eure Herkunft ist eine mütterliche. ... Du bist Künstler, ich bin Denker.” (Seite 47) Schon kurz nachdem er sein Mutterbild, das für ihn für alles Weltliche, Sinnliche und Triebhafte steht, wiedergewonnen hat, zieht es ihn in die Ferne. Auf diesen langen Wanderschaften erlebt er alle nur wahrnehmbaren Sinneseindrücke. Hunger, Kälte, Haß aber auch Wärme und Liebe spielen auf den langen Reisen eine große Rolle in seinem Leben. Besonders die Frauenwelt bereichert sein Leben sehr stark. Goldmund lernt schnell die Künste der Liebe und Verführung kennen. Sein attraktives Äußeres und seine Vitalität lassen ihm viele wollüstige und erotische Abenteuer erleben, bei denen er zum erstenmal ein gewisses Bewußtsein für Formen, insbesondere für Formen der Frauen, entwickelt. Er stellt zum Beispiel fest, daß der Gesichtsausdruck einer Frau bei einem Schmerzerlebnis ähnlich dem bei einem Lusterlebnis ist. Diese Erkenntnisse und die Bewunderung für eine aus Holz geschnitzte Mutter Gottes führen ihn zum Künstler Niklaus, bei dem er lernt seine künstlerische Begabung durch handwerkliche Fähigkeiten umzusetzen.

Die Vorhersagen seines Freundes Narziß erfüllen sich. Goldmund ist ein sehr talentierter Künstler. Auch wird er sich der ständigen Vergänglichkeit von Gefühlen, Gedanken und des menschlichen Daseins bewußt. Der Sinn der Kunst liegt für ihn darin, diese Vergänglichkeit, durch das Sich-Ausdrücken der „Seelenbilder” in materielle Formen, zu verzögern oder sogar aufzuheben und Kunstgegenstände zu erschaffen, die eine bestimmte Vorstellung oder Bild für immer konservieren. Die anfängliche Verehrung Goldmunds für seinen Meister Niklaus ändert sich im Laufe der Zeit in eine teilweise Verachtung für die kommerzielle Kunst, die sein Meister betreibt. Zitat: „Ach, um hübsche Engelsfigürchen oder anderen Tand zu machen..., lohnte es sich nicht, Künstler zu sein... Für ihn waren Kunst und Künstlerschaft wertlos, wenn sie nicht brannten wie Sonne und Gewalt hatten wie Stürme, wenn sie nur Behagen brachten, nur Angenehmes, nur kleines Glück.” (Seite 163) Auch das bürgerliche Leben liegt im nicht. Die Seßhaftigkeit und Spießigkeit seiner Mitmenschen schrecken ihn ab und er begibt sich nach einigen Jahren der Ausbildung wieder auf Wanderschaft, auf der er große Verwirrungen erlebt und auf der das Bild der Mutter, als Inbegriff für alles Triebhafte und von Verstand und Vernunft losgelöste, immer stärke wird. Dies läßt ihn phasenweise als eine Art Nihilist erscheinen, der keinen Sinn im Leben sieht und sich von Moralvorstellungen distanziert, sodaß er ohne Schuldgefühle, ja gerade zu genußvoll, einen Menschen tötet, der versucht eine Frau zu vergewaltigen. Stabilität und Ruhe kehren in sein Leben erst wieder, als er zusammen mit Narziß ins Kloster zurückkehrt. Goldmund symbolisiert die Welt der Sinne, Gefühle und Triebe. Er versucht nicht, wie sein Freund Narziß, die Welt durch Gedankengebilde und reine Vernunft, sondern durch das bewußte Wahrnehmen und sich Hingeben an das Leben, zu verstehen. Er empfindet viele Höhen und Tiefen, großes Glück und starken Schmerz in seinem, an Sinneseindrücken sehr reichen Leben.

Vergleicht man die beiden von Hesse gestalteten Person mit der von Sigmund Freund geschaffenen Psychoanalyse, so könnte man Narziß als Symbol für das „Über-Ich” sehen. Er ist ein Mensch, der versucht sein Handeln und Tun von der Vernunft leiten zu lassen. Alle Triebe und Emotionen, die dieser Einstellung hinderlich sind, versucht er, z.B. durch seine starke Religiosität zu unterdrücken. Goldmund dagegen läßt sich von seinen starken Trieben und Bedürfnissen, die durch das Mutterbild symbolisiert werden, führen. Er steht somit stellvertretend für das „Es”. Der Kampf und die Vereinigung des „Über-Ichs” und des „Es” finden beim Menschen im „Ich” Ausdruck, sie prägen die Person. Dieser Kampf oder besser dieses Aufeinandertreffen findet in „Narziß und Goldmund” zwischen den beiden Hauptpersonen statt.

Interpretation

Herman Hesse beschreibt in seinem Werk „Narziß und Goldmund” zwei völlig verschiedene Menschentypen, deren starker Gegensatz in der Sekundärliteratur mit dem Begriff der „Polarität” bezeichnet wird. Wie bereits in der Charakteristik geschildert sind die Veranlagungen und Eigenschaften der beiden Hauptfiguren, Narziß und Goldmund, von elementaren Kontrast. Narziß ist der Denker, der Asket, der den Sinn des Lebens durch den Intellekt ergründen möchte. Goldmund hingegen ist der Träumer, der Dichter, der Künstler, der mit starken und zarten Sinnen ausgestattet ist. Diese Polarität bezieht sich jedoch nicht nur auf die beiden Hauptpersonen, sondern durchzieht den gesamten Roman. Die Gegensätze von „Natur und Geist”, von „geistig, denkerisch und künstlerisch, gestalterisch”, vom „Seßhaftem und Wanderndem”, vom „mütterlichem und väterlichem Prinzip” und von der

„Vergänglichkeit des Lebens und der Unvergänglichkeit der Kunst” sind nur einige Beispiele die Herman Hesse in seinen Werken und insbesondere in Narziß und Goldmund gestaltet. Allgemein läßt sich sagen, daß die Polarität hauptsächlich die Spannungen zwischen der geistigen und der sinnlichen Welt zum Ausdruck bringt. Obwohl Narziß und Goldmund so verschieden sind, ziehen sie sich gegenseitig an und ergänzen sich, indem sie das Leben des Anderen bereichern, anstatt sich entgegenzuwirken. Am Anfang ist Narziß derjenige, der das Leben Goldmunds stark bereichert, indem er Goldmund führt und ihm sich seiner wahren Bestimmung bewußt werden läßt. Seine klare Vernunft und Menschenkenntnis läßt ihn nahezu übermächtig erscheinen und wirkt wie ein Triumph des Denkers über den Künstler. Am Ende jedoch ist es Goldmund mit seiner Kunst und Lebenserfahrung, der das Leben von Narziß bereichert. Diese Tatsache hebt die Überlegenheit Narziß vom Anfang auf, und schafft ein Gleichgewicht. Zitat: „Er war ihm ebenbürtig; nichts hatte Narziß ihm gegeben, das er nicht vielfach wiederbekommen hätte” (Seite 293) Die Aufmerksamkeit und damit der Anteil an der Handlung lassen jedoch erahnen, daß Herman Hesse das Leben eines Goldmunds als interessanter und faszinierender erachtet.

Ein weiterer Aspekt, mit dem sich das Buch beschäftigt, ist die starke Vergänglichkeit, die alles Leben umgibt, als eine der Grundlagen und Voraussetzungen der Kunst. Auf seiner Wanderschaft und in den unzähligen erotischen Abenteuern, muß Goldmund erkennen, daß er die Gefühle, die seine Liebschaften begleiten, nicht lange aufrechterhalten kann. Schnell vergehen die Gefühl der Verliebtheit, die er für die Frauen empfindet. Zitat: „Aber dennoch war es ihm wunderlich und ein wenig traurig, daß überall Liebe so sehr vergänglich schien, die der Frauen wie seine eigene, daß sie ebenso schnell satt war wie entflammt.” (Seite 99) Diese Vergänglichkeit wird ihm im Laufe seiner Reisen in allen Lebensbereichen bewußt. Ein schöner, strahlend gesunder Mensch wird zum Beispiel durch Krankheit oder den Tod in wenigen Tagen seiner Schönheit beraubt und wird nach dem Tode durch die Verwesung in den ewigen Kreislauf der Natur zurück gegeben. Dieses Gefühl äußert Goldmund als er auf einem Bauernhof eine von der Pest getötete Familie findet. Zitat: „Bald würde diesen stillen Gestalten das Fleisch von den Wangen fallen, und die Ratten würden ihre Finger fressen.” (Seite 195) Auch die Gedanken, Gefühle und die von Goldmund so oft erwähnten Seelenbilder sterben mit dem körperlichen Tod. Um dies zu verhindern und wenigstens einen kleinen Teil des geistigen Eigentums eines Menschen zu erhalten, bedienen wir uns der Kunst. In ihr können wir unsere immateriellen Gedanken und Gefühle in materielle Formen, sei es die Bildschnitzerei, die Malerei oder das Aufstellen und Ausformulieren eines Gedankenganges, bringen und so für eine längere Zeit erhalten. Zitat: „Es war die Überwindung der Vergänglichkeit. Ich sah, daß aus dem Narrenspiel und Totentanz des Menschenlebens etwas übrigbleibt und überdauert: die Kunstwerke.” (Seite 263) (In diesem Sinne wäre das Schreiben dieses Referates auch eine Form der Kunst.) Der Unterschied zwischen Kunst und Wissenschaft, die ja auch versucht z.B. Gedankenmodelle zu erschaffen und zu erhalten, ist der, daß die Kunst hauptsächlich Wahrnehmungen und subjektive Gefühle darzustellen versucht, während die Wissenschaft allgemeingültige, von der subjektiven Wahrnehmung befreite Erkenntnisse und Wahrheiten ergründen möchte. Trotzdem sind die Kunst und die Wissenschaft, insbesondere die Philosophie, in ihren Grundlagen verwandt. Die Kunst besteht nicht nur darin gewisse Formen, zum Beispiel einen Menschen in Holz zu hauen und für die Ewigkeit zu erhalten, sondern als Grundlage für ein Kunstwerk dienen die Urbilder oder Seelenbilder, die im Geiste eines Künstlers entstehen und Ausdruck der Wahrnehmung in Verbindung mit menschlichen Gefühlen sind. Zitat: „Das Urbild eines guten Kunstwerks ist nicht eine wirkliche, lebende Gestalt, obwohl sie der Anlaß dazu sein kann. Das Urbild ist nicht Fleisch und Blut, es ist geistig. Es ist ein Bild, das in der Seele des Künstlers seine Heimat hat.” (Seite 264) Diese „Urbilder” sind synonym mit dem was die Philosophen „Ideen” nennen. Philosophen und Wissenschaftler versuchen ebenfalls aus dem fortwährenden Lauf des Lebens bestimmte Grundideen zu abstrahieren und sich dieser bewußt zu werden. Für Goldmund ist die Kunst noch mehr. Für ihn ist sie die Vereinigung der Mutterwelt und der Vaterwelt. In der Urmutter, die ihm im wieder vorschwebt, sind die Gegensätze der Welt vereinigt. Zitat: „Die Kunst war eine Vereinigung von Geist und Blut; sie konnte im Sinnlichsten beginnen und ins Abstrakte führen, oder konnte in einer reinen Ideenwelt ihren Anfang nehmen und im blutigen Fleische enden...,dies Beieinander von Triebhaftem und reiner Geistigkeit.” (Seite 167)

Die Kunst, der Hesse einen erheblich Teil des Buches widmet und der er eine große Bedeutung für die Menschheit und der Kultur zuspricht, unterliegt jedoch einem großen Problem. Viele Kunstwerke sind nämlich nicht von den oben beschriebenen Urbildern inspiriert und haben keine tiefere Bedeutung, sondern sind lediglich zum allgemeinen Wohlbefinden und zur Verschönerung unserer Umwelt geschaffen. Viele Künstler betreiben die Kunst nicht, um etwas auszudrücken, das von großer Lebensweisheit und Leidenschaft erfüllt ist, sondern nur aus kommerziellen Gründen und zur Sicherung des Lebensunterhalts. Goldmund erfährt dies durch seinen Meister Niklaus, der, obwohl auch mit reichen künstlerischen Gaben versehen, die Kunst nicht wie einst nach Goldmunds Idealen betreibt, sondern Kunstwerke anfertigt um ein reicher und berühmter Künstler zu werden. Für diese Einstellung verachtet Goldmund seinen Meister und schlägt deshalb auch das Angebot aus, nach Vollendung seiner Johannes Figur zu bleiben und in den Betrieb mit einzusteigen.

Hesse schreibt in „Narziß und Goldmund” jedoch nicht nur über die Kunst und ihre Probleme. Er baut auch sehr neuzeitliche Elemente in seinen Roman ein. So stellt sich zum Beispiel Naziß, wie bereits in der Charakteristik erwähnt, als ein mittelalterlicher Psychoanalyst heraus. Die Psychoanalyse wurde eigentlich erst am Anfang des 20. Jahrhunderts von Sigmund Freud entwickelt. Obwohl die Handlung des Buches schon ungefähr um 1350 n.Chr. spielt (dies läßt sich aus den Pestschilderungen vermuten), ist Narziß mit hervorragenden Kenntnissen über die Psyche des Menschen vertraut. Als Goldmund in die Klosterschule kommt ist er sehr von den Gedanken seines Vaters beeinflußt. Dieser hatte ihm ein in moralischer Sicht sehr schlechtes Bild der eigenen Frau, Goldmunds Mutter, vermittelt, die ihre Familie verließ als Goldmund noch sehr jung war und ein sündhaftes Leben führte. Im Laufe der Zeit hatte Goldmund alle realen Erinnerung an seine Mutter vergessen bzw. verdrängt und die Schilderungen seines Vaters übernommen. Goldmund, durch seinen Vater stark beeinflußt, fühlt sich zum Leben im Kloster und zum Geistesleben berufen und möchte unbedingt ein frommer Geistlicher werden. Zitat: „...der Mann war vergrämt und frömmlerisch geworden und züchtete in Goldmund den Glauben, er müsse sein Leben Gott darbringen, um die Sünden der Mutter zu sühnen.” (Seite 58) Narziß, der die künstlerische und sinnliche Seite Goldmunds kennt, möchte nun den Grund für Goldmunds Irrglauben herausfinden und beseitigen. In geschickt geführten Gesprächen fördert er die verdrängten Erinnerungen Goldmunds an seine Kindheit und Mutter wieder ans Tageslicht. Nun beginnt auch das Bild der „Urmutter” in Narziß zu leben, das von seiner leiblichen Mutter inspiriert ist und als Symbol für die Triebwelt gedeutet werden kann. Nachdem die Behandlung Goldmunds abgeschlossen ist, ist dieser sich seinen wahren Herkunft und Bestimmung bewußt, sodaß die mittelalterliche Psychotherapie als voller Erfolg verbucht werden kann.

Ein weiterer Beweis für den Gegenwartsbezug des Buches ist die beschriebene Judendiskriminierung und Judenverfolgung. Diese vollzieht sich als Goldmunds Wanderschaften ihn in Gebiete bringen, in denen die Pest wütet. Das betroffene Volk sucht einen Schuldigen für dieses große Unheil und beschuldigt die Minderheit der Juden. Obwohl der Roman schon 1930 geschrieben wurde, erinnern die Darstellungen sehr an den Judenprogrom des Dritten Reiches. Zitat: „In einer Stadt sah Goldmund mit grimmigen Herzen zu, wie die ganze Judengasse brannte, Haus an Haus, rundum stand das johlende Volk, und die schreienden Flüchtlinge wurden mit Waffengewalt ins Feuer zurückgejagt.” (Seite 214)

Ich halte Hermann Hesses Roman „Narziß und Goldmund” für ein sehr gelungenes Buch. Die Sprache, die Hermann Hesse benutzt, ist einfach und schön zugleich. Es gibt kaum Textstellen, die als schwierig oder kompliziert bezeichnet werden können, und auch die Kapitel sind zeitlich und sachlich logisch angeordnet, sodaß man sehr leicht in einen angenehmen Lesefluß kommt, der mit großem Lesespaß verbunden ist. Trotzdem beschreibt Hesse sehr klare und verständliche Gedankengänge. Sehr viele Passagen des Buches sind mit psycholigischen und philosophischen Elementen versehen, die hauptsächlich in den Dialogen zwischen den beiden Hauptfiguren auftreten und in meinen Augen keineswegs „zu simpel” oder „schülerhaft” sind, wie es Hesse von Kritikern vorgeworfen wurde. Die Einfachheit und Klarheit seiner Ideen und Gedanken, die er nach meiner Meinung ausgesprochen gut darstellt, sind nicht mit niedrigen schriftstellerischen Niveau gleichzusetzen, sondern zeugen eher vom Gegenteil, der Fähigkeit Gedankenstrukturen und Gedankengebilde einem großen Publikum zugänglich zu machen. Auch die Auffassung, das Buch sei zu „idyllisch und romantisch kitschig” und nicht zeitkritisch genug, teile ich nicht. Gerade die Schilderungen des Pestelends, lassen sich auch heute noch in den überwiegenden Teilen der Welt beobachten, auch wenn die Ursachen des Elends andere sind. In die selbe Kategorie fallen die Beschreibungen der Judenverfolgung, die geradezu beängstigend Kommendes vorweg nahmen. Die beiden Hauptpersonen finde ich ebenfalls sehr gelungen und sehr klar in ihren Vor- und Nachteilen beschrieben. Ich habe große Sympathie für beide beim Lesen entwickelt und habe viel darüber nachgedacht, ob meine Lebenseinstellung und meine Begabungen eher die eines Goldmunds oder die eines Narziß sind. Diese Frage wird sich jedem Leser aufdrängen, der sich mit diesem Buch befaßt.

Quellen:

„Narziß und Goldmund”, Hermann Hesse, suhrkamp taschenbuch 274

„Interpretationen Hermann Hesse Romane”, Egon Schwarz, 1994 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart

„Königs Erläuterungen H. Hesse Narziß und Goldmund” , Martin Pfeifer, 7. Auflage 1992, C. Bange Verlag Internet

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund
Note
15 Punkte
Autor
Jahr
1999
Seiten
9
Katalognummer
V103257
ISBN (eBook)
9783640016358
Dateigröße
354 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hesse, Hermann, Narziss, Goldmund
Arbeit zitieren
Andre Fischer (Autor:in), 1999, Hesse, Hermann - Narziss und Goldmund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103257

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