Kleist, Heinrich von - Der zerbrochene Krug


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

4 Seiten


Leseprobe


Heinrich Kleist

Schon bei der Beschreibung der Personen merkt man, dass Kleist sprechende Namen verwendet hat. Die Personen werden durch den Namen schon in gewisser Weise charakterisiert. Veit Tümpel zum Beispiel klingt ungeschickt, schlicht und einfältig.

1. Auftritt

Der Gerichtsschreiber Licht kündigt seinem Vorgesetzten Adam an, dass der Gerichtsrat zur Inspektion kommen wird. Adam ist übel zugerichtet und sagt Licht, dass er gefallen sei. Er tischt ihm eine übertriebene Lügengeschichte auf. Man merkt, dass er etwas zu verbergen hat.

Sprache:

Adam und Licht sprechen miteinander, als ob sie gute Freunde wären. Es klingt aber nicht ehrlich, man spürt eine gewisse Rivalität. Licht spricht viel gepflegter und wählt die Wörter mit Bedacht. Adam hingegen drückt sich derb aus und verwendet Schimpfwörter.

2. Auftritt

Hektik bricht aus, da der Bediente des Gerichtsrates auftritt. Adam wird völlig panisch und bekommt auch Angst. Er kommandiert die Mägde herum und weiß nicht was er redet. Adam verlangt von einer Magd seine Perücke, welche die Würde des Amtes symbolisiert. Die Perücke ist verschwunden und Adam erfindet wieder eine Lügengeschichte. Er sagt, dass sich die Katzen darin jungten. Durch groteske Übertreibungen will er mehr Glaubwürdigkeit erlangen, er macht sich dadurch aber nur lächerlich.

Adam:

Er ist schlampig, sein Amt bedeutet ihm nichts. Er schiebt die Verantwortung ab, das sieht man, als er sich die Perücke eines geistlichen holen lässt. Er ist unehrlich und wünscht dem Gerichtsrat den Tod. Seine Mägde behandelt er frech und primitiv, nicht seinem Amt entsprechend. Adam wirkt lächerlich, was ein Richter aber auf keinen Fall sein sollte. Er redet auch über Sexualität sehr offen. Adam ist von Anfang an ein mieser Charakter.

Licht:

Er ist die Kontrastfigur zu Adam. Er ist verantwortungsbewusst und hat Anteilnahme an anderen. Er strahlt etwas gutes aus, daher vielleicht der Name Licht.

3. Auftritt

Adam und Licht unterhalten sich. Adam teilt seinem Gerichtsschreiber mit, dass er einen schrecklichen Traum hatte, indem sie beide fliehen mussten.

Licht rät Adam sich gemäß seines Amtes zu verhalten, wenn der Gerichtsrat kommt.

4. Auftritt

Der Gerichtrat Walter tritt auf. Adam gibt sich erfreut über seinen überraschenden Besuch und begrüßt ihn herzlich. Walter ist nett und erklärt, er sei hier um zu inspizieren und nicht um zu bestrafen. Da Gerichtstag ist und viele Kläger warten wird Walter dem Gerichtshof beiwohnen, um die Sitten des Richters mitzuerleben.

5. Auftritt

Adam erfährt, dass der Pfarrer seine Perücke selber noch benötigt, da er eine Morgenpredigt halten muss. Danach wird er sie aber gleich bekommen.

Zu Walter sagt Adam, dass er sich ohne Perücke, die ihm wie man vorher erfahren hat, nichts bedeutete, seines Richteransehens verlegen sei.

Der Gerichtsrat bemerkt Adams Wunden und Adam erzählt wieder die gleiche Lügengeschichte, dass er am Morgen gefallen sei.

6. Auftritt

Frau Marthe Rull beschuldigt Ruprecht, den Sohn des Bauern Veit Tümpels, dass er in der letzten Nacht im Zimmer ihrer Tochter Eve ihren Krug zerbrochen hat. Veit verspricht ihr den Krug zu ersetzen, wenn sie sich Recht erstreiten kann. Eve will alles tun, um ihrer Mutter den Krug zu ersetzen und sie ist Meinung, dass sich die ganze Unruhe gar nicht lohnt.

7. Auftritt

Man erfährt, dass Adam selbst den Krug zerbrochen hat. Das ist der Grund, warum er versucht die Schuld auf Ruprecht zu drängen, was dem Gerichtsrat Walter wiederum gar nicht gefällt.

Marthe beschreibt zu Beginn des Prozesses ihren Krug bis ins Detail genau und man merkt, dass ihr einiges an ihm gelegen hat. Außerdem berichtet sie über letzte Nacht. Marthe sagt, dass sie als sie in das Zimmer kam, Ruprecht inmitten der Scherben stand und Eve ihr geschworen hatte, dass er den Krug zerbrach.

Eve meint darauf, dass sie nie etwas geschworen habe.

Ruprecht erzählt dann seine Version. Er sagt, dass er im Zimmer von Eve einen anderen Mann gesehen hat, ihn aber nicht erkannt hat. Sie kämpften und als der Mann fliehen wollte, hat Ruprecht ihn noch verletzt. Beim Kampf fiel der Krug vom Sims.

Walter:

Er ist streng, tüchtig, sorgfältig, traditionsbewusst und nimmt seinen Beruf ernst. Er ist sich der Würde seines Amtes bewusst. Walter stellt dir Kontrast zu Adam dar. Er genießt den Respekt, ist gefürchtet und schlau. Außerdem zweifelt an Kompetenz von Adam. Walter ist für sein Amt bestens geeignet - im Gegensatz zu Adam. Dieser fällt immer mehr aus seiner Rolle.

Adam:

Er wird immer nervöser, er ist sozusagen ein Nervenbündel. Adam ist verwirrt und nicht bei der Sache. Er ist unkonzentriert. Seine Feigheit und Verlogenheit kommen immer mehr zur Geltung.

Eve:

Sie ist naiv und steht zwischen 2 Stühlen (Mutter - Ruprecht). Eve ist eine zerrissene Person. Einerseits will sie die Mutter beruhigen, andererseits will sie aber Ruprecht nicht beschuldigen. Eve geht es schlecht, sie wird von ihrer Mutter unterdrückt. Daher ist sie unsicher, eingeschüchtert und ängstlich.

Ruprecht:

Er ist erpicht darauf seine Unschuld zu beweisen. Ruprecht ist aufrichtig und zurecht empört. Man merkt, dass er stur uns sehr selbstbewusst ist. Ruprecht hat ein rüpelhaftes Benehmen (er schimpft Eve), ist jähzornig und leicht aus der Fassung zu bringen. Eifersucht dominiert bei Ruprecht.

Er fühlt sich gekränkt, da er Eve liebt. Da er aber ein rauer Typ ist, kann Liebe nicht so zeigen.

Marthe:

Sie redet gerne und viel. Marthe ist resolut, dominant und will die Dinge lenken. Sie ist sehr stur. Marthe möchte ihre Wahrheit durchbringen, ohne den anderen zuzuhören. Daraus folgt, dass sie selbstgefällig ist.

Marthe ist eine besorgte Mutter und will doch das beste für ihre Tochter.

Sie ist der Meinung, dass der Krug bezahlt werden muss. Denn er steht als Symbol für die Unschuld von Eve. Es sieht aber so aus, als ginge es ihr nur um den materiellen Wert des Kruges.

Licht:

Er greift oft ein, um Adam aus der Patsche zu helfen. Dies geschieht aber nicht aus reiner Freundschaft! Adam selbst deutet einmal an, dass eigentlich Licht die Kompetenz und das Anrecht auf seinen Posten hätte. Das ist eine Vorausdeutung auf den weiteren Handlungsverlauf. Da Adam einen Klumpfuß hat meint Licht, dass er mit dem Teufel im Bunde steht. Spannung, Neugierde und detektivische Fertigkeiten des Zuschauers werden angeregt.

Der zerbrochene Krug ist ein analytisches Drama.

Die eigentliche Handlung hat schon vor der Bühnenhandlung stattgefunden. Im Drama selbst wird bloß schrittweise analysiert, wie es dazu gekommen ist. (Vgl. Kriminalroman)

Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Der Zuseher weiß manchmal mehr, als die handelnden Personen. Man nennt das dramatische Ironie. (Literaturbuch Seite 153)

Das analytische Drama wird auch Enthüllungsdrama genannt.

9. Auftritt

Adam versucht die Zeugin Eve zu beeinflussen. Er rät ihr keinen dritten Namen zu nennen und setzt sie dadurch massiv unter Druck. Walter hat genug davon und greift ein. Marthe kündigt eine neue Zeugin, Brigitte, an und erzählt, dass diese Ruprecht und Eve im Garten reden gesehen habe, schon bevor der Krug zerbrochen wurde.

Ruprecht versucht seinem Vater zu erklären, dass das nicht wahr ist. Walter ordnet an, Brigitte zum Gerichtshof zu bringen.

10. Auftritt

Adam bietet Walter Wein und etwas zu essen an. Dieser lehnt zuerst ab, lässt sich dann aber doch überreden. Der Gerichtsrat fragt Adam wie er sich seine Wunden zugezogen hat. Dieser antwortet ihm, er sei am Morgen gestürzt. Der Dorfrichter schenkt Walter immer wider Wein ein, in der Hoffnung ihm betrunken zu machen.

11. Auftritt

Frau Brigitte tritt auf und hat eine Perücke bei sich. Sie sagt, dass sie diese im Kreuzgeflecht des Weinstocks bei den Marthens gefunden hatte. Adam versucht noch immer Ruprecht die Schuld in die Schuhe zu schieben und sagt, er hätte ihm die Perücke gegeben, um sie nach Utrecht mitzunehmen. Brigitte deckt schließlich gemeinsam mit Licht den Fall auf. In der besagten Nacht folgen die beiden Spuren im Schnee, die von einem Menschenfuß und einem Klumpfuß stammten. Die Spuren führten sie direkt zum Gerichtshof.

Eve sagt schlussendlich aus, dass es Adam war, der den Krug zerbrach. Gleich darauf sucht der Dorfrichter schnell das Weite.

12. Auftritt

Eve und Ruprecht versöhnen sich wieder und Ruprecht muss nicht in den Krieg ziehen. Die ganze Sache war ein böser Plan von Adam. Er hat den Einberufungsbefehl selbst geschrieben und hat Eve versprochen, dass Ruprecht nicht weg muss, wenn sie ihn nicht verrät.

Licht bekommt Adams Posten.

Letzter Auftritt

Marthe beschließt nach Utrecht zu gehen um dort dem Krug Recht geschehen zu lassen.

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Kleist, Heinrich von - Der zerbrochene Krug
Autor
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V102767
ISBN (eBook)
9783640011476
Dateigröße
868 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Das Werk von Kleist aufgegliedert in seine Auftritte.
Arbeit zitieren
Linda Reiter (Autor:in), 2001, Kleist, Heinrich von - Der zerbrochene Krug, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102767

Kommentare

  • Gast am 26.1.2006

    weniger gut.

    Ich bin der Meinung, dass viele Dinge in Sachen Gefühle und Deutung nicht hinhauen!
    Ich muss gerade einen Wochenplan(12.Klasse) zu diesem Thema anfertigen, dabei ist er Inhalt Kapitelweise zusammengefasst sehr hilfreich. Man sollte sich nicht ausschließlich auf diese Quelle stützen.
    Trotzdem danke! =)

  • Gast am 27.3.2003

    Wow.

    vielen dank, mit dieser zusammenfasung jedes aktes und den personenkonstelationen hat dieses Dokument mir vieles einfacher gemacht.
    Außerdem ist ess sehr übersichtlich gestalltet.

  • Gast am 3.10.2001

    Sehr gut.

    Super Inhaltsangabe, hat uns sehr geholfen. Danke schön

Blick ins Buch
Titel: Kleist, Heinrich von - Der zerbrochene Krug



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