Hitler und seine Machtübernahme


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Hitler und seine Machtübernahme in Deutschland (1933-1938)

Am 30. Januar 1933 ist Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Ab diesem Zeitpunkt an ergriff er die politische Macht in den nächsten 4 Monaten fast vollständig (zwischen Februar und Juli 1933). Es folgte eine kleine Pause bis er die totale Macht errang.

Die Machtergreifung erfolgte in 2 Schüben. Der 1. Schub begann mit der Abräumung des politischen Feldes. Das ganze politische Leben, wie es sich in den vergangenen 3 Jahren im Deutschen Reich herausgebildet hatte, existierte am 30. Januar 1933 noch genauso wie zuvor. Am 14. Juli 1933 war es vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Es gab keine Parteien mehr und es gab weder ein Präsidialregime noch ein parlamentarisches Regime.

Am 27.2. 1933 geschah der Reichstagsbrand, der bis heute nicht richtig aufgeklärt ist. Der Kommunist van der Lubbe wird als Brandstifter verhaftet. Die Brandstiftung nahm Hitler zum Vorwand um den Reichspräsidenten eine weitere Notverordnung unterzeichnen zu lassen. Diese besagt, dass die Verfassung außer Kraft gesetzt wird, alle Grundrechte abgeschafft werden (z.B. Unverletzlichkeit der Wohnung, Postgeheimnis, Freiheit der Person, Meinungsfreiheit) und die Möglichkeit von willkürlichen Verhaftungen eingeführt wird.

Ab dem 28. Februar 1933 begann der legale staatliche Terror. Die kommunistischen, linken Politiker, die linken Publizisten und Schriftsteller mussten fliehen oder wurden sofort verhaftet. Die 81 kommunistischen Abgeordneten konnten nicht mehr in den neuen Reichstag einziehen, sie waren alle in Konzentrationslagern, im Untergrund oder in der Emigration. Dadurch verschoben sich auch die Ergebnisse der Reichstagswahl.

Hitler verfolgte von Anfang an 2 Bevölkerungsgruppen gnadenlos, die Kommunisten und die Juden. Die Schätzung der getöteten Juden insgesamt liegt bei 5 bis 6 Millionen. Er wollte ein reinrassiges Ariervolk. Die Juden und die Menschen aus den Ostblockstaaten waren für ihn die Untermenschen, Sklaven. Also Nichtarier!

Am 23. März 1933 wurde die parlamentarische Verfassung abgeschafft. Hitler machte das „Ermächtigungsgesetz“. Alle Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten stimmten dem Gesetz zu.

Es besagte, dass Gesetze ohne Reichstag und Reichsrat auf die Dauer von 4 Jahren beschlossen werden konnten, Gesetze durften von der bestehenden Verfassung abweichen und somit wurde das Parlament der Gewaltenteilung ausgeschaltet. Die Gesetze traten nach Beschluß sofort am nächsten Tag ein.

Die Selbstauflösung aller bürgerlichen Parteien und das Verbot der sozialdemokratischen und kommunistischen Partei geschah im Juni/Juli. Nun begann der 2. Schub: Die Machtergreifung.

Die NSDAP (=National Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei) war die einzig politische Macht. Es gab allerdings noch mehrere nationalsozialistische Organisationen. Der Wehrverband, die SA (=Sturmabteilung), wollte die Wehrmacht werden. In dieser Zeit war die SA das eigentiche Terrorinstrument. Die ersten Konzentrationslager wurden von der SA ausgestattet und geleitet und sie entwickelten dabei Züge eines selbständigen Terrors. Das Terrorregime, das mit sehr vielen Mißhandlungen und nicht wenigen Morden einherging, war den Händen Hitlers teilweise entglitten.

Neben der SA gab es jedoch noch eine "reale" Macht, die Reichswehr. Sie hatten Hitler anfangs als Reichskanzler unterstützt. Man konnte sie als freundlich gesinnter Bündnispartner sehen, aber keineswegs waren sie untergeordnet.

Nun entstand zwischen der SA und der Reichswehr ein Konflikt, da die SA, eine Massenorganisation, plante, sich als neue Reichswehr zu verwandeln. Das müsste Hitler eigentlich recht sein. Er jedoch stand auf der Seite der Reichswehr. Einer der wichtigen Gründe dafür dürfte es sein, dass der alte Hindenburg noch lebte, aber nicht mehr die politische Macht darstellte, die er in den Jahren zuvor gewesen war. Somit wurden alle SA-Führer am 29. Juni in Bad Wiessee verhaftet und erschossen. Hitlers Begründung war ein Putsch der SA, der sogennante "Röhm-Putsch".

Allerdings gab es keinen. Röhm, der "Stabchef" der SA, glaubte im Einvernehmen mit Hitler zu sein, statt dessen wurde er im Schlaf überrumpelt und zusammen mit dem größten Teil seiner Führung von der SS (=Schutzstaffel, Sonderabteilung von Hitler) umgebracht. Die Morde wurden als Staatsnotwehr gebilligt.

Als Hindenburg nun am 2. August starb, wurde Hitler sein Nachfolger. Somit hatte Hitler außer der politischen auch die militärische Szene entmachtet.

Die Jahre vom Herbst 1934 bis ins Jahr 1938 hinein waren die "guten" Nazijahre. In diesen Jahren gab es weniger Terror in den Konzentrationslagern und es wurden tatsächlich mehr Leute entlassen, als neu eingeliefert.

Während dieser Jahre wurden die Juden nur aus gewissen Ämtern und Berufen entfernt.

Außerdem gab es in dieser Zeit auch noch Ausnahmen für Kriegsteilnehmer oder Söhne von Kriegsgefallenen. Dann wurde das Verbot sogar auf weitere Berufe ausgedehnt. Daraufhin erfolgte, im Jahre 1935, der erste große Schritt mit den Nürnberger Gesetzen.

Es sprach den Juden die politischen Bürgerrechte ab, es durfte keine Heirat zwischen Juden und Nichtjuden mehr geben, auch keine freien Liebesverhältnisse zwischen Juden und Nichtjuden. Dies wurde unter Strafe gestellt.

Außerdem hatte Hitler die Hitler-Jugend 1936 gegründet. Sie war für ihn ein wichtiger Teil des Ganzen, da die Jugend ihn mit zum Erfolg bringen sollte. Ab 1939 war die Mitgliedschaft für alle Jugendlichen vom 10. bis 18. Lebensjahr Pflicht.

Gleichzeitig in diesen Jahren setzte das Hitlerische Wirtschaftswunder ein: eine Belebung der Wirtschaft, die in den vier Jahren von 1933 bis 1937 aus der Massenarbeitslosigkeit zur Vollbeschäftigung führte; die gelungene Aufrüstung und die Außenpolitik.

Hitler hatte nie eine feste Staatsordnung geschaffen, keine Verfassung hinterlassen, die vielen Institutionen und Organisationen, die er ins Leben rief, nie koordiniert und in geordnete Beziehungen zueinander gesetzt.

Er hat es bewusst unterlassen, um alles in Bewegung zu halten. Für Hitler war das Reich nur ein Sprungbrett, nur der Ausgangspunkt für eine Ausdehnung und Machtgebilde. Daher also das innere Chaos des Dritten Reiches.

Deshalb muss man sich eindeutig auch heute noch die Frage stellen, wie Hitler es trotzdem geschafft hat ein Führerstaat zu bleiben? Diese Frage lässt sich durch 2 Wörter ganz leicht beschreiben: Terror und Propaganda.

Terror: Man konnte jederzeit in KZs gebracht werden. Dazu war nicht einmal ein Haftbefehl nötig, ohne Nachprüfung und ohne Anklage.

Mittlerweile wollte die SS (=Terrorverband) Polizei des Reiches werden. Es gelang ihnen und SS und Polizei verschmolzen zu einer Einheit und wurden eine fühlbare Macht im Staate. Die SS führte die sogennanten Totenkopfverbände ein. Dies war kein humaneres Regime, sondern ein härteres mit furchtbaren Disziplinarstrafen, von der routinemäßig vollzogenen Prügelstrafe für triviale Disziplinwidrigkeiten bis zu der oft willkürlich als Disziplinarstrafe verhängten Todesstrafe. Die SS war noch 1934 eine kleine Gruppe und 1938 ein Macht- und Terrorinstrument, das durch Heinrich Himmler geleitet wurde, der Hitlers rechte Hand war.

Propaganda: Im März 1933 entstand aus dem Nichts das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Es stand unter der Führung von Joseph Goebbels, man nannte ihn auch die linke Hand Hitlers. Er monopolisierte den gesamten Medienbereich, alles was die öffentliche Meinung und Stimmung beeinflusste. Das waren Presse, Rundfunk (Fernsehen gab es noch nicht), Theater, Film, Literatur (Buchproduktion).

Er war sozusagen für die "heile" Welt verantwortlich. Bürgerliche Zeitungen ließ er weiterexistieren und die sozialdemokratischen und kommunistischen Zeitungen verbot er. Die Presse dufte allerdings vielfältig sein, aber man zog Grenzen, die sie nicht überschreiten durften.

Es wurde eine Zusammenkunft abgehalten auf der eine sogenannte "Sprachregelung" ausgegeben wurde. Diese Sprachregelung bedeutete nicht, dass man den Zeitungen jede Kleinigkeit vorschrieb, aber dass gewisse Nachrichten unterdrückt werden mussten oder nur sehr unauffällig gebracht werden durften und dass gewisse andere Nachrichten groß herauszustellen waren.

Und dann kamen die ganz großen, von niemanden erwarteten Erfolge des Jahres 1934-1938. Im Januar 1934, Deutsch-polnischer Vertrag, indem der Verzicht auf gewaltsame Revision der Ostgrenze festgelegt wurde. Dann im März 1936 der Einmarsch in die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes.Und schließlich im März 1938 der unwidersprochene, kampflose erreichte Einmarsch in Österreich und der darauf folgende Anschluß Österreichs. Im Herbst 1938 das Münchner Abkommen, in dem Frankreich und England Frankreichs Verbündeten, die Tschechoslowakei, preisgaben und diese zwangen, die sogenannten Sudetengebiete, also ihre überwiegend deutsch besiedelten Randgebiete, ans Deutsche Reich abzutreten.

Allerdings war in diesem Jahr nicht alles so erfolgreich. Da war da noch die Reichskristallnacht am 9./10. November 1938. Fast alle jüdischen Gotteshäuser (Synagogen), sowie ca. 7000 Geschäftshäuser und Wohnungen, ebenso jüdische Friedhöfe wurden auf Initivative von Reichspropagandaminister Goebbels zerstört. Damit begannen die direkten Aktionen zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Im Verlauf der Kristallnacht starben 91 Menschen. Mehr als 30 000 Juden wurden verhaftet und zeitweilig in KZs inhaftiert.

Nach dieser ganzen Zeit fragt man sich oft, was war eigentlich mit dem Volk? Hatte es denn nicht gemerkt, was mit den Juden geschah? Und dass Hitler nur ein einziges Ziel hatte? Der Wunsch der Leute war eigentlich damals ganz einfach. Nach der Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik wollten sie wissen, woran sie waren. Sie wünschten sich Ordnung, eine feste Hand, festen Willen, einen Mann an der Spitze. Deutschland sollte wieder nach dem 1. Weltkrieg einig, groß und stark werden. Eine Volksherrschaft ohne Parteien, eine populäre Führergestalt, wie sie sie in Hitler zu glauben fanden. Man kann heute nicht sagen, dass sie überhaupt nichts von den Morden mitgekriegt haben, jedoch es wurde auch sehr geschickt getarnt. Daher kann man nachträglich die einzige Schuld des Volkes darauf beschränken, dass diejenigen, die das Wissen der Tausenden von Morden hätten einschreiten sollen. Sie billigten die Morde, nahmen es hin. Es sollte wohl passieren, dass es ihnen besser geht. Die meisten jedoch vertrauten ihm einfach blind. Er wusste, in ihren Augen, schon was richtig war. Sie waren durch Hitlers Erfolge geblendet. Aber es gab auch einige Menschen, die nicht auf Hitlers Seite standen und die Juden dann versteckten, als sie fliehen mussten.

Eigene Meinung:

Zuerst einmal, ich hatte mich für dieses Thema entschieden, da wir das auch im Unterricht in der 9. Klasse hatten. Und jetzt uns auch immer noch mit Hitler beschäftigen. Ich wollte nicht irgend etwas nehmen, sondern was in mir auch Interesse zeigte. Zudem muss sich das deutsche Volk in der heutigen Zeit immer noch mit den Folgen der Hitlerzeit auseinandersetzen, z.B. ein amerikanisches Gericht befasst sich momentan damit, wie und wann die deutsche Wirtschaft Schmerzensgelder an Juden und Kriegsgefangenen, die zu Zwangsarbeit verpflichtet waren, geben soll. Deshalb dieses Thema. Was ich mich aber jedoch ständig frage ist, wieso die Menschen das damals einfach nicht merkten? Ich könnte mir nicht vorstellen, einfach nichts getan zu haben. Jedoch standen die Leute, zu dieser Zeit, auch unter Druck von Hitler. Sie wurden ja ständig überwacht und ein falscher Schritt konnte ihnen schon das Leben kosten. Man kann sich heute einfach nicht vorstellen, wie damals so viele Massenmorde geschehen konnten. Ich glaube, es wurde auch von vielen deutschen Juden lange Zeit nicht für möglich gehalten, sonst wären sie vielleicht noch rechtzeitig in größerer Zahl, als sie es schon seit 1938 taten, geflohen.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Hitler und seine Machtübernahme
Note
1,5
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V102709
ISBN (eBook)
9783640010899
Dateigröße
331 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hitler, Machtübernahme
Arbeit zitieren
Nadine Gütter (Autor:in), 2001, Hitler und seine Machtübernahme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102709

Kommentare

  • Gast am 10.2.2008

    Kaum zu fassen, dass das eine 1,5 gab.

    "Am 27.2. 1933 *geschah* der Reichstagsbrand". Was für eine treffende Formulierung. Das hört sich an, als würde die liebe Oma von einem Missgeschick berichten: upps, mir ist etwas Kaffe auf die Tischdecke getropft, ach schade, die war gerade frisch gewaschen - upps, mir ist der Reichstag abgebrannt.

    Hoffentlich schreibt das niemand ab.

    Gerne hätte ich die Nutzerwertung durch meine eigene Stimme weiter verringert. Leider konnte ich keinen Button zum Abstimmen finden.

    Sebastian

Blick ins Buch
Titel: Hitler und seine Machtübernahme



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden