Sklaverei in Amerika


Presentation / Essay (Pre-University), 2001

4 Pages, Grade: 12 Punkte


Excerpt


Sklaverei in Amerika

Referat von Annika Schneider

Der Beginn der Sklaverei

1619 wurden die ersten Afrikaner nach Virginia gebracht.

Einige Anzeichen sprechen dafür, dass sie anfangs eher nach Art der „indentured servants“ beschäftigt waren, also befristet.

Erst in den 1660er Jahren ging man in Virginia und Maryland zur Versklavung auf Lebenszeit über.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts stieg in England das Lohnniveau. Als Folge mussten in den amerikanischen Kolonien höhere Preise für Dienstboten auf Zeit entrichtet werden. Die Plantagensklaverei wurde rentabler und breitete sich vom nördlichen Brasilien über die Karibik nach Nordamerika aus.

Abstammung der Sklaven

Die Mehrzahl der Sklaven kam aus Westafrika.

Besonders gefährdet waren die sesshaft, an stetige Arbeit gewöhnten Stämme.

Weniger leicht ließen dich die bewaffneten, berittenen, beweglichen und straff organisierten Stämme versklaven.

Die Gefangenen wurden aus dem Landesinneren an die Küsten getrieben, dort vielfach mit dem Brandzeichen des Händlers gekennzeichnet und auf Sklavenschiffe verfrachtet.

Transport

Pro Sklave standen im Schiffsraum standen vier bis fünf Quadratfuß Schiffsraum zu Verfügung. Die Höhe des Sklavendecks hatte einem Gesetz zufolge mindestens fünf Fuß zu betragen. Dieser Wert wurde regelmäßig unterschritten und betrug in einem dokumentierten Fall weniger als 40 Zentimeter.

Der Sklave lag in Blut, Eiter und in seinen eigenen Exkrementen.

Ein hoher Prozentsatz überlebte die „middle passage“ über den Atlantik nicht. In der Regel starben ein Fünftel manchmal auch die Hälfte beim Transport.

Nach neueren Schätzungen wurden vom 16 Jahrhundert bis zum Jahre 1850 zehn Millionen Afrikaner nach Nord-, Mittel- und Südamerika gebracht.

Die Zahl der verschleppten Sklaven übertraf bei weitem die Zahl der freiwilligen weißen Einwanderer.

Sklavenbesitzer

Das System der Sklaverei wird gerne mit dem aristokratischen Süden der Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht, mit virginischen Großgrundbesitzern wie George Washington und Thomas Jefferson.

Dabei gab es bis ins 19. Jahrhundert hinein Sklavenhaltung auch in Neuengland und in den Mittleren Staaten.

Die ideologische Einstellung zur Sklaverei hatte nicht notwendig mit der regionalen Zugehörigkeit zu tun.

Der Südstaatengeneral Robert E. Lee sagte 1856: „ Die Sklaverei als Institution ist in jedem Land ein moralisches und politisches Übel..., ein größeres Übel für die weiße als für die schwarze Rasse.“

Dagegen bekannte der Nordstaatengeneral William T. Sherman noch ein Jahr vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs: „ Ich würde die Sklaverei nicht abschaffen oder modifizieren, selbst wenn ich es könnte.“

Die Plantagenherren des Südens betrachteten die Sklaverei als eine Pflicht und als eine Last, dies umso mehr, je näher der Bürgerkrieg rückte.

Der Besitz einer großen Anzahl von Sklaven verlieh eine Art Adelsprädikat.

Wer seine Sklaven freisetzte lief Gefahr, aus der guten Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Die Anzahl der Sklavenbesitzer nahm in den letzten drei Jahrzehnten vor dem Bürgerkrieg um 170 000 Personen zu.

Etwa ein drittel der südstaatlichen Haushalte besaßen Sklaven.

Der Aufwand für einen Sklaven erforderte etwa ein Drittel der Lohnkosten eines freien Arbeiters.

Sklaven stellten fungible Werte dar, die als Sicherheit angeboten wurden, wenn Geschäftspartner Ansprüche gegeneinander hatten. Im Erbfall konnten sie zur Deckung der Schulden herangezogen werden. Das Geschäft mit der Sklaverei zog Betrüger an, die sklaven stahlen und weiterverkauften.

Recht und Unrecht

- Anfangs galt das Dienstverhältnis der zwangsimportierten Afrikaner als befristet.

- Im Verlaufe des 17.Jahrhunderts setzt sich die Auffassung einer lebenslänglichen Versklavung durch.

- 1662 wird der Sklavenstatus als vererbbar erklärt,

Prinzip: ""partus sequitur ventrerri" = über die Mutter

- 1669 Fundemental Constitution von Carolina:

" Jeder freie Mann von Carolina soll die absolute Verfügungsgewalt über seinen Negersklaven haben."

Der schwarze Sklave war in mehrfacher Hinsicht juristisch eine Unperson.

Die Vergewaltigung einer schwarzen Frau tauchte zum Beispiel in den Gesetzesbüchern nicht auf und konnte folglich nicht bestraft werden.

Trotz der Einstufung als Sache mussten die Gerichte den Sklaven einen freien Willen zubilligen. Denn anders hätten sie wegen Straftaten nicht belangt werden können.

Sklaven waren somit Ding und Mensch.

Eine grobe Einteilung lässt sich vornehmen in Haus- und Feldsklaven.

Die Haussklaven hatten es im Allgemeinen besser getroffen, doch ist die Trennung und Hierarchisierung der beiden Gruppen zumeist übertrieben worden.

Ein hessischer Soldat hat 1776 die Lebensumstände von Feldsklaven auf einer Plantage bei Charieston so geschildert: "Die Letzteren, welche denn Acker bebauen, sind oft schlimmerer Behandlung als der Ochse in Europa ausgesetzt. Sie gehen nackend und können kaum ihren Scham mit einem alten Lumpen bedecken. Elende Hütten von übereinandergelegten Balken, wo innen weder Kamin noch Feuerherd ist, machen ihre Wohnung aus.

Ihr ganzer Hausrat besteht aus einem großen eisernen Topf und etlichen ausgehöhlten, trocken gemachten Kürbissen.'

Die Sklaven wurden in einem bestimmten Sinn geschützt. Nur zehn Prozent der dreihundert Lynchtoten zwischen 1840 und 1860 waren schwarzer Hautfarbe.

Die Plantagenbesitzer sprachen vor allem bei kleineren Delikten selbst Recht, konnten Delinquenten aber auch dem Vorsteher des Ortgefängnisses überantworten, der für die Auspeitschung sorgte.

Ein Augenzeuge schrieb: "Die Strafen sind barbarisch und laufen der Menschlichkeit entgegen. für gewöhnliche, kleine Fehler werden die Feldsklaven mit zwei Händen in die Höhe gebunden und ganz entsetzlich auf den bloßen Rücken gepeitscht. Nach Proportionen des Verbrechens wird wohl auch ein eiserner Nagel an die Peitsche gebunden.'

Offene Striemen wurden mit Salz und Wasser behandelt, angeblich zur Desinfizierung und um Fliegen fernzuhalten. Damit lässt sich allerdings nicht erklären, warum, wie in einem Fall berichtet, das in die Wunden gestreute Salz festgeklopft werden musste.

In der Mehrzahl der Fälle waren die Anlässe der Bestrafung geringfügig.

Eine Sklavin erhielt von einem schwarzen Aufseher acht bis zehn Hieb, weil sie ihre Harke verlegt hatte.

Weil sie in dem Verdacht stand, einen Kamm zerbrochen zu haben, wurde eine etwa zehnjährige Haussklavin von ihrer weißen Herrin gefesselt, mit Weidenruten gepeitscht, mit Füßen getreten und stundenlang gequält.

Die Herrin war nach der Prozedur so lahm, dass sie sich nicht mehr selber ausziehen konnte.

Ein Aufseher schnitt einem Sklaven den Armmuskel durch, einfach weil er sein Opfer schwächen wollte.

Ein Gutsbesitzer trat einer seiner Sklavinnen in den Mund, als sie unter den Peitschenhieben zu laut schrie. Das Vergehen der Frau: sie hatte Waffeln anbrennen lassen.

Schwere Übergriffe wurden von der Justiz in einigen Fällen geahndet. Im allgemeinen jedoch sind Körperstrafen nicht nur sozial gebilligt, sondern als Selbstverständlichkeit begriffen worden.

Ehe und Familie

Groß kann das Interesse der Besitzer an der Verheiratung ihrer Sklaven nicht gewesen sein. Sklaven waren Beweglicher Besitz und mussten disponibel zum Verkauf bleiben. Die Sklavin sollte frei als Konkubine zur freien Verfügung stehen. Schließlich wäre die Ehe der "Sklavenzucht“ im Wege gestanden. Solche Züchtung wurde in einer nicht bekannten Zahl von Fällen systematisch betrieben. Fruchtbare Sklaven waren besonders ab 1808 begehrt, als der Sklaven- Import ungesetzlich geworden war.

In einem Inserat heißt es: "zu verkaufen- ein Mädchen von 29 Jahren, aufgewachsen in Virginia, und ihr beiden weiblichen Kinder sie zeigt ein ausgesprochen gebärfreudiges Verhalten und bietet jedem ein ausgezeichnete Gelegenheit, der sich selbst ein Familie gesunder Nigger heranzuziehen wünscht.""

"Jumping the bromstick“ war ein eingeführtes Ritual im Süden. Sklavenbesitzer ließen den schwarzen Mann und die schwarze Frau über einen Besenstil springen, womit die "Trauung“ vollzogen war. Manchmal wurde der eheähnliche Zustand von einem schwarzen Prediger abgesegnet.

1705 wurde erstmals in Neuengland, 1835 in Missouri und in South Carolina erst nach dem Bürgerkrieg die Mischehe verboten worden.

Die Zeitschrift Southern Literary Messanger stellte 1844 eine eigentümliche Theorie zur Rassenmischung vor. Durch sexuelle Kontakte zwischen schwarz und weiß würde der minderwertigen Rasse, dem Schwarzen, Gelegenheit zur Aufwertung gegeben.

Dem geduldigen "Negerochsen könnte nur Gutes erwachsen, wenn sich der weiße kaukasische Löwe ihm zuwendet.

Aufstände

Gelegentlich setzten sich Schwarze gegen den sexuellen Missbrauch ihrer Frauen mit Gewalt zur Wehr oder nahmen an sadistischen Aufsehern Rache.

Diebstahl, Brandstiftung und Sabotageakte können als Formen des Protests gegen ihre Unterdrückung betrachtet werden.

Zu organisierten Sklavenaufständen ist es in nordamerika nur selten gekommen. 1800 probte Gabriel Posser in Virginia den aufstand. 1822 inszenierte der freie Schwarze Denmark Vesey in South Carolina eine Sklavenrebellion 1831 kostete ein Aufstand unter Nat Turner 60 Weißen das Leben. Er wurde ergriffen und erhängt. Nach dem Aufstand von Net Turner machte sich Nervosität unter den Weißen breit. Die Tätigkeit schwarzer Prediger wurde eingeschränkt, die gesetzlichen Bestimmungen verschärft.

In Virginia standen auf die Anstiftung zum Aufruhr harte Strafen, die im Wiederholungsfall bis zur Todesstrafe reichten.

Onkel Toms Hütte

Der Roman Onkel Toms Hütte ist Harriet Beecher Stowes bekanntestes Werk.

Harriet Beecher Stowe wurde am 14. Juni 1811 in Litchfield geboren ist am 1. Juli 1896 in Hartford gestorben, als siebtes Kind von Roxana und Lyman Beecher.

"Uncle Toms Cabin", so der Originaltitel, wurde erstmals als Fortsetzungsroman in einer

Antisklavereizeitung veröffentlicht. 1852 wurde es als Buch herausgegeben und wurde schnell sehr populär, in den Vereinigten Staaten z. B. wurden innerhalb von nur fünf Jahren über 500.000 Stück verkauft, außerdem wurde es in über 20 Sprachen übersetzt.

Onkel Toms Hütte wurde oft als ein Auslöser für den Bürgerkrieg bezeichnet. Präsident Abraham Lincoln beschrieb Harriet Beecher Stowe einmal als "die kleine Frau, die diesen großen Krieg verursachte".

Der Roman wirkte stark als Propaganda, weil er das internationale Interesse auf die Sklaverei richtete und die tiefe Abneigung des Nordens gegen die Sklaverei ausdrückte.

Rund 150 Jahre alt ist die Geschichte nun, doch sie hat nichts von ihrer Aktualität verloren.

Harriet Beecher-Stowes Schilderung der Sklaverei in den Südstaaten der USA wurde damals als Anklage gelesen und kann heute als Aufruf zu mehr Toleranz verstanden werden.

Zwar ist der Stil aus heutiger Sicht reichlich antiquiert, doch das sollte niemanden abhalten, sich mit diesem Klassiker der Weltliteratur auseinander zusetzen.

Quellennachweis:

- „Geschichte der Nordamerikanischen Kultur“ von Gert Raeithel

- Bilder aus dem Buch „Sklavenschiffe“ von Eigel Wiese

Excerpt out of 4 pages

Details

Title
Sklaverei in Amerika
College
Real Centro Universitario Maria Cristina
Grade
12 Punkte
Author
Year
2001
Pages
4
Catalog Number
V102476
ISBN (eBook)
9783640008582
File size
339 KB
Language
German
Keywords
Sklaverei, Amerika
Quote paper
Annika Schneider (Author), 2001, Sklaverei in Amerika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102476

Comments

  • guest on 11/22/2008

    sklaverei in amerika.

    Das Referat ist richtig gut.Du hast mir echt weitergeholfen weil wir das bald im Unterricht behandeln und ich ein Vortrag über das machen soll!!!!!

  • guest on 3/31/2008

    Sklaverei .

    Echt beschissen was unsere Vorfahren doch so alles gemacht haben!!!!!!!!
    Zum glück wurde die Sklaverei jetzt abgeschafft!Aber das Referat ist wirklich gut!!!

  • guest on 3/16/2007

    sklaverei.

    das referat ist lang und schön wir nehmen dies gerade auch durch. ich habe daher viele erfahrungen gesammelt.

  • guest on 3/14/2007

    Referat &'nd Sklaven.

    Sklaverei in Amerika war echt der horror wie mab durch die ganzen texte im internet erfahren konnte..!!! ich finde dieses referat ist sehr interesannt weil ich konnte mir einige infs rausholen weil wir grade selber im im moment ein referat über dieses thema halten müssen

  • guest on 3/14/2007

    sklaverei in amerika.

    ich finde es ist zwar lang aber man kann viel erfahren.

  • guest on 10/3/2001

    Ursprünge der Sklaverei in den USA.

    Sehr informativ und sauber recherchiert.
    Es darf aber nicht die Situation in Europa zur gleichen Zeit übersehen werden.Gerade in England war die Leibeigenschaft oder sogar die Sklaverei eine allgemein anerkannte Institution, indem Straftäter oder andere Personen, welche die Öffentlichkeit gestört haben, zum Verkauf angeboten wurde.
    Nicht anders als in Australien standen dann diese Menschen in den Kolonien zum Verkauf an, wobei diese Art der Sklaverei meist, aber nicht immer,zeitlich begrenzt war.
    Zur gleichen Zeit wurden Sträflinge auch in Frankreich noch auf Galeeren gesteckt oder in Kolonien verschickt.
    In den Südstaaten ist in ienigen Gesetzen keinesfalls nur von der Sklaverei Schwarzer die Rede, sondern diese Institution war allgemein rechtlich anerkannt und die Sklaverei konnte sich sehr wohl auch auf Weiße erstrecken.
    Selbst in Österreich gab es bis zum Jahre 1860 noch die persönliche Haftung , also das Recht des Gläubigers den Schuldner persönlich zu verwerten.

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Title: Sklaverei in Amerika



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