Die Koordination - Bedeutung und Schulung der Koordination im Fussball am Beispiel der Laufkoordination


Ausarbeitung, 2001

17 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

1. Einleitung

2. Was ist Koordination
2.1 Die Bedeutung der Koordination für den Fußballspieler
2.2 Die Komponenten der koordinativen Fähigkeiten

3. Die anatomisch – physiologischen Grundlagen
3.1 Die Bedeutung des ZNS für die Bewegungsprogrammierung
3.2 Supraspinale motorische Systeme
3.3 Die Ausbildung der Bewegungsfertigkeiten
3.4 Die intra – und intermuskuläre Koordination

4. Die Auswirkungen des Koordinationstrainings auf die Leistungsfähigkeit
4.1 Der Grund für die Verbesserung der Laufkoordination
4.2 Die Aufnahme und Verarbeitung der Informationen
4.3 Tipps und Hinweise zum Koordinationstraining

am Beispiel des Lauf - ABC

5. Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

Abbildung 1: Dargatz,T.: Fussball Konditionstraining. Copress Sport Verlag München 1997

Abbildung 2: Dargatz,T.: a.a.O

Abbildung 3: Dargatz,T.: a.a.O

Abbildung 4: Dargatz,T.: a.a.O

Abbildung 5: Dargatz,T.: a.a.O

Abbildung 6: Dargatz,T.: a.a.O

Abbildung 7: Dargatz,T.: a.a.O

1. Einleitung

Beobachtet man einen Sportler in der Bewegungsausführung, so bestechen nicht nur die gezeigte Kraft und Ausdauer. Vielmehr „glänzt“ er durch Präzision, Eleganz und Geschmeidigkeit im Bewegungsvollzug. Es sind vor allem die koordinativen Fähigkeiten, die neben konditionellen Komponenten anspruchsvolle sportliche Handlungen ermöglichen.

Das Fußballspiel stellt sehr hohe Anforderungen an diese koordinativen Fähigkeiten. Die Qualität des Bewegungsvollzuges wird in hohem Maße durch den Ausprägungsgrad der Koordinationsfähigkeit bestimmt. Diese Hausarbeit befasst sich mit Standpunkten und Erläuterungen zu einzelnen Teilbereichen der Koordination. Die Thematik der koordinativen Fähigkeiten wird auf den Fußball bezogen. Das bedeutet, dass allgemeine Auffassungen zum Thema durch fußballspezifische Erläuterungen ergänzt werden.

Im ersten Teil dieser Arbeit werden allgemeine Fragen zur Koordination beantwortet. Gerade in bezug auf die spezifischen Abläufe im Fußball, wird die Wichtigkeit der koordinativen Fähigkeiten deutlich. Die Komponenten jener Fähigkeiten werden hier beschrieben und auf deren Anwendung im Fußball hingewiesen. Anschließend erfolgt die Erläuterung koordinativer Aspekte unter anatomischen und physiologischen Gesichtspunkten. Die Aussagen sind deutlich motorisch determiniert. Die Ausführungen zur Bewegungsprogrammierung und die Ausbildung der Bewegungsfertigkeiten wirken hier ergänzend. Ferner erfolgen die Unterteilungen der koordinativ relevanten Faktoren.

Im letzten Teil steht vor allem die Laufkoordination und deren Schulung im Vordergrund. Verdeutlicht werden diese Standpunkte am Beispiel des Lauf – ABC. Die jeweiligen Übungen zur Ausbildung und Verbesserung der Laufkoordination werden detailliert beschrieben und bildhaft dargestellt. Anbei erfolgen Tipps und Hinweise zu deren Durchführung.

Die in dieser Arbeit dargestellten Auffassungen und Erläuterungen entsprechen der Kurzform und beanspruchen keinerlei Vollständigkeit für sich.

2. Was ist Koordination?

Die Koordination stellt neben den Bereichen der Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweg- lichkeit den fünften Teilbereich der leistungsbeeinflussenden Fähigkeiten. Die Teilbereiche sind voneinander unabhängig , sie beeinflussen jedoch die sportliche Leistung vor allem als funktionierendes Ganzes:

- Gute Schnelligkeitsleistungen sind notwendig, um sich bei verändernden Bewegungssituationen schnell anzupassen.
- Dank einer stabilen Koordination, sind hohe Laufgeschwindigkeiten zu erreichen.
- Eine gute Ausdauerfähigkeit wird nur durch ökonomische Bewegungsabläufe erreicht, eine frühzeitige psychophysische Ermüdung führt zu einer Beeinträchtigung der Bewegungsgenauigkeit.
- Fußballer mit einer gut ausgeprägten Beweglichkeit sind in der Lage, koordinativ anspruchsvolle Bewegungsformen zu realisieren.
- In bezug auf die Kraft, spielt die intra –und intermuskuläre Koordination eine leistungsentscheidene Rolle.

Unter Koordination versteht man die Wechselwirkung der Skelettmuskulatur und des zentralen Nervensystems innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes. Die Koordination unterteilt sich in Bereiche der Geschicklichkeit und Gewandheit. Während die Gewandheit die koordinative Qualität der Gesamtmotorik darstellt, beschreibt die Geschicklichkleit die koordinative Qualität der feinmotorischen Bewegungen von Teilen des Bewegungsapparates. Dank der Koordination ist der Sportler in der Lage, motorische Aktionen und unverhersehbare Situationen sicher und ökonomisch zu beherrschen und sportliche Bewegungsabläufe schnell zu erlernen. Sportler mit einer sehr guten Koordination sind befähigt, auch in späteren Trainingsjahren neue Bewegungsabläufe zu erlernen.

2.1 Die Bedeutung der Koordination für den Fußballspieler

Koordinative Fähigkeiten erlauben den Fußballer, in verschiedenen Situationen schnell und zielgerichtet zu handeln. Die Grundlage dafür bildet die sensomotorische Leistungsfähigkeit. Darunter versteht man die von der Aktivität abhängige Leistung der sensorischen Rezeptoren. Durch das wechselseitige Zusammenspiel sensorischer und motorischer Prozesse innerhalb des Organismus kommt es Lösung der sportlichen Aufgaben.

Verfügt der Fußballer über eine gut entwickelte Gewandtheit, realisiert er präzise Bewegungen mit einem optimalen Grad an Muskelkraft. Fehlt einem Spieler diese Gewandtheit, arbeitet er mit einem übergroßen Aufwand. Die Bewegungen werden unökonomisch und energieaufreibend. Diese Fähigkeit ist gerade in der letzten Phase eines Spieles von großer Bedeutung. Selbst in der letzten Minute muss der Spieler gedanklich und physisch fit sein. Denn gerade in den letzten Minuten eines Spiels, fallen statistisch die meisten Tore.

Eine enorm wichtige Grundlage koordinativer Fähigkeiten ist der reichhaltige Erfahrungs- schatz an erlebten Bewegungsmöglichkeiten. Erlernt der Sportler völlig neue Bewegungen, muss er nur die Koordinationsverbindungen bereits erlernter Bewegungen transferieren. Spieler, die in ihrer Kindheit viele abwechslungsreiche Übungen erlernt haben, verfügen über einen großen Schatz an motorischen Verbindungen. Das zentrale Nervensystem wird dadurch entlastet, und die Bewegungen werden durch automatisierte Ablaufmuster vollzogen.

Er ist in der Lage, auf bereits vorhandene Bewegungselemente zurückzugreifen und diese schneller und effektiver auswählen.

Eine Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten erkennt man daran, dass aus einem bewussten, an die Großhirnrinde gebundenem Ereignis ein unterbewusst verlaufender Vorgang wird. Die Automatik wir den untergeordneten Hirnzellen überlassen. Die Großhirnrinde wird dadurch entlastet. Ferner wird die Verletzungsgefahr vermindert, da das Zusammenspiel der Muskulatur verbessert wird. Im Fußball ist neben der guten Koordination des Bewegungsablaufes auch die schnellst-mögliche Anpassung auf neue Situationen von großer Bedeutung. Dieses funktioniert nach folgendem Ablauf:

1) Erfassen der neuen Situation
2) Umprogrammierung des reaktiven Bewegungsprogramms
3) Optimierung der Bewegungsausführung aus der vorhandenen Situation heraus

Die Geschwindigkeit des Entscheidungsprozesses ist dabei leistungsentscheidend. Die Grenze der Realisierung einer optimalen Bewegungsform ist nach Hollmann einerseits abhängig von der Geschwindigkeit oder Vielfältigkeit der Information, anderseits von dem pro Zeiteinheit zu übermittelndem Informationsmaximum. Die Reaktionszeit, die der Spieler benötigt, um sich auf eine Situation einzustellen, hängt von der Zahl der Signale und ihrer Beantwortung sowie von seiner Erfahrung ab.

Beim Koordinationstraining kommt es nicht auf die Schulung einer perfekten Bewegungsform an, sondern auf die Variationsmöglichkeit und Anpassungsfähigkeit immer wechselnder Bewegungsform und – situationen.

Eine übungsbedingte Verbesserung der Koordination hat folgende Merkmale:

1) Abnahme der elektrischen Aktivität für eine submaximale Leistung
2) Reduktion hinsichtlich der Überlappung zwischen den einzelnen Muskeln, die an der Bewegung beteiligt sind
3) Kürzere und präzisere Funktion der beteiligten Muskeln

Dies bedeutet vereinfacht, dass der Spieler in der Lage ist, nur die Muskeln einzusetzen, die wirklich für die Bewegung notwendig sind. Trotzdem muss die Bewegungsausführung optimal und hochökonomisch sein.

2.2 Die Komponenten der koordinativen Fähigkeiten

Die koordinativen Fähigkeiten setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Im Training ist es wichtig, die einzelnen Komponenten komplex zu vermitteln. Jedoch muss jedes Element speziell und individuell gefestigt werden. Den größten Erfolg erlangt man, wenn Teilschwächen gezielt ausgeglichen werden.

Die einzelnen Komponenten der koordinativen Fähigkeit:

- die motorische Anpassungs –und Umstellungsfähigkeit
- die Reaktionsfähigkeit
- die Gleichgewichtsfähigkeit
- die Rhythmisierungsfähigkeit
- die Kombinations –bzw. Kopplungsfähigkeit
- das Bewegungsgefühl
- die Geschmeidigkeit
- die Antizipationsfähigkeit
- die Bewegungsübertragungsfähigkeit
- die motorische Speicherfähigkeit
- und die Variationsfähigkeit Hinzukommen fußballspezifische Komponenten:
- die räumliche Orientierungsfähigkeit
- und die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit Daraus ergeben sich folgende drei allgemeine Grundfähigkeiten:

1) die motorische Steuerungsfähigkeit
2) die motorische Anpassungs –u. Umstellungsfähigkeit
3) und die motorische Lernfähigkeit

Die Grundfähigkeiten stehen in unmittelbarer Wechselbeziehung zu einander.

Bei der motorischen Lernfähigkeit liegt das Hauptaugenmerk auf die Informationsaufnahme, deren Verarbeitung und Weiterleitung. Grundlage der motorischen Steuerungsfähigkeit ist die genaue und ökonomische Bewegungsdurchführung. Die kinästhetische Differenzierungs- fähigkeit, die räumliche Orientierungsfähigkeit und die Gleichgewichtsfähigkeit spielen dabei eine große Rolle. Das Anpassen auf situative Veränderungen, ist das Element der Anpassungs

–u. Umstellungsfähigkeit. Hierbei kommt der Erfahrungsreichtum des Sportlers zu gute.

Die motorische Lernfähigkeit stellt den wichtigsten Teilaspekt des motorischen Lernens. Den wer nicht in Lage ist, situationsbedingt das Gelernte und Gespeicherte zu nutzen, dem nützt auch nicht die motorische Steuerungs –u. Anpassungsfähigkeit. Diese Mechanismen sind kognitiv, perzeptiv und mnemisch determiniert.

Für Fußballer sind folgende koordinative Fähigkeiten bedeutend:

Die räumliche Orientierungsfähigkeit

ist die Fähigkeit, zur Bestimmung und Veränderung der Lage und der Bewegung des Körpers in Raum und Zeit. (im Fußball bezogen auf das Spielfeld und den Ball)

Die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit

ist die Fähigkeit, die einzelnen Bewegungen mit einer hohen Genauigkeit und Ökonomie durchzuführen. Dabei wird Kraft-, Raum-, und Zeitparametern unterschieden.

Im Bezug auf den Fußball verdeutlicht es sich an dem Beispiel: Wie viel Kraft brauche ich, um den Ball meinem Mitspieler, der in einer bestimmten Entfernung von mit positioniert ist, exakt zu zuspielen?

Bei der Gleichgewichtsfähigkeit

handelt es sich um das Halten und Wiederherstellen des Körpergleichgewichts, zum schnellen und zweckmäßigen Lösen einer motorischen Aufgabe.

Im Fußball trifft dies besonders auf die Situationen der Zweikampfführung zu.

Die Reaktionsfähigkeit

zeichnet sich durch das schnelle und zweckmäßige Reagieren auf mehr oder weniger kom- plizierte Signale oder Aktionen aus. Diese Fähigkeit kommt besonders in den Fußball – Wettkämpfen zum Vorschein. Hier muss blitzschnell auf verschieden und unvorhersehbare Aktionen seitens des Gegners reagiert werden.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Koordination - Bedeutung und Schulung der Koordination im Fussball am Beispiel der Laufkoordination
Veranstaltung
Seminar Trainingswissenschaft
Autor
Jahr
2001
Seiten
17
Katalognummer
V102233
ISBN (eBook)
9783640006205
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Koordination, Bedeutung, Schulung, Koordination, Fussball, Beispiel, Laufkoordination, Seminar, Trainingswissenschaft
Arbeit zitieren
Michael Schuster (Autor:in), 2001, Die Koordination - Bedeutung und Schulung der Koordination im Fussball am Beispiel der Laufkoordination, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102233

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