Vereinigte Staaten von Amerika

Vereinigte Staaten von Amerika

Die USA befinden sich in Nordamerika und bestehen aus 48 zusammenhängenden Bundesstaaten sowie Alaska und Hawaii. Die Vereinigten Staaten grenzen im Norden an Kanada, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Golf von Mexiko, und an Mexiko, im Westen an den Pazifischen Ozean. Die Gesamtfläche beträgt 9 809 155km ² , davon Alaska mit 1 530 000 km ² und Hawaii mit 16 729 km ² . Binnengewässer haben einen Anteil von 507 788 km ² an der Gesamtfläche. Die Einwohnerzahl der USA beträgt 279 Millionen (1998). Besonders hohe Zuwachsraten verzeichnen die Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida. 74% der Bevölkerung sind Weiße, 13% Schwarze, 10% Hispanics, 2% asiatischer und 1% indianischer Abstammung. Englisch ist ihre Amtssprache, doch auch Spanisch wird gesprochen.

Zu der Geschichte der USA: Im 17. Jahrhundert wurden an der Ostküste Nordamerikas 5 Englische Freibriefkolonien gegründet: 1607 Virginia, 1620 Plymouth, 1630 Massachusetts, 1635 Connecticut, 1636 Rhode Island. Zudem verliehen britische Könige einflussreichen Persönlichkeiten sogenannte Eigentümerkolonien: Maryland, Carolina, Pennsylvania und Georgia. Die Krone selbst gewann auch Kolonialbesitz. Die Kolonien wurden bald in Machtkämpfe zwischen England, Frankreich, Spanien und den Niederlanden hineingezogen. Im Pariser Frieden 1763 verlor Frankreich alle seine Nordamerikanischen Festlandsbesitzungen. Die Kolonisten forderten Gleichberechtigung, sie wollten im Londoner Parlament vertreten sein. Der Einsatz politischer Streitkräfte führte zum „ Unabhängigkeitskrieg “ 1775-1783. Unter dem ersten Präsidenten George Washington 1789-1797 traten 1792 Kentucky und 1796 Tennessee in die Union ein. 1830 erwarben die USA Louisiana und Ohio, 1819 Florida (von Spanien). Der Aufnahme Texas ’ in den Bund erfolgte ein Krieg mit Mexiko 1846-1848, bei dem die USA das Gebiet der späteren Unionstaaten New Mexiko, Arizone, Colorado, Utah, Nevada und Kalifornien eroberten. Als A. Lincoln, ein Gegner der Sklaverei, zum Präsidenten gewählt wurde, erklärte South Carolina am 20.12.1860 seinen Austritt aus den USA. Bis Mitte Mai 1861 folgten 10 weitere Südstaaten. Mit J. Davis als Präsidenten bildeten sie einen neuen Bund: „ Die Konföderierten Staaten von Amerika. Lincoln verweigerte ihnen die Anerkennung. Mitte April 1861 kam es zum Sezessionskrieg, der am 9.4.1865 mit der Kapitulation der Südstaaten endete. 1867 kauften die USA Alaska von Russland. Im Krieg gegen Spanien 1898 eroberten die USA Kuba, Puerto Rico und die Philippinen. Nebenher annektierten sie Guam und Hawaii. 1903 konnte Präsident Th. Roosevelt den USA die Kanalbauzone sichern (Panama-Kanal). - Nach Kriegsausbruch 1914 blieben die USA zunächst neutral. Der Entschluss, den Alliierten militärischen Hilfe zu bringen, folgte erst, als die russische Revolution 1917 siegte und sich deshalb Deutschlands Lage zu verbessern schien. Den Absturz aus einem noch nie erreichten Wohlstand brachte die Weltwirtschaftskrise 1929. Die Demokraten konnten 1933 den Präsidenten F.D. Roosevelt stellen. Durch seinen „ new deal “ suchte er die Schwierigkeiten zu meistern. Nach Kriegsausbruch 1939 hielt er die USA dem Kampfgeschehen zunächst fern. Trotz der Neutralitätsgesetze half er aber England und China. Seinen Höhepunkt erreichte dieser „ unerklärte Krieg “ mit dem „ Lend Lease “ 1941 dessen Lieferungen zu 2/3 der von Hitler angegriffenen Sowjetunion zuflossen. Nach dem Ü berfall der Japaner auf Pearl Harbor erklärten Hitler und Mussolini Amerika den Krieg. Die Kapitulation Deutschlands beendete den Krieg in Europa. Der Abwurf zweier amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki erzwang das Kriegsende in Ostasien. Das weitere Ausgreifen sowjetischer Einflüsse veranlasste Präsident Truman und dessen Nachfolger, den Republikaner D. D. Eisenhower zu vielseitigen Abwehrmaßnahen. Die starken Gegensätze zwischen den Weltmächten bewirkten begrenzte Waffengänge. Die Wahl des Demokraten J. F. Kennedy 1960 zum Präsidenten führte zu Gegensätzen zur rechtlichen Gleichstellung der Neger, zu Außenhandelsgesetzen und erfolgreichen Zurückdrängungen des sowjetischen Einflusses auf Kuba. Nach Kennedys Ermordung im November 1963 versuchte L.B. Johnson das innenpolitische Programm fortzuführen. Politische Morde erschütterten das Land. Die allgemeine Unzufriedenheit verhalf wieder den Republikanern zum Sieg und führte 1969 R.M. Nixon ins Weiße Haus. Nixon normalisierte das Verhältnis zur Volksrepublik China. Die Watergate-Affäre1973 führte zu einer tiefgehenden Vertrauenskrise und schließlich 1974 zum Rücktritt Nixons. Nachfolger wurde Vizepräsident G. Ford. Er führte trotz verschiedener Rückschläge die Entspannungspolitik weiter. 1976 wurde der Demokrat J. Carter zum Präsidenten gewählt. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu China und die Vermittlung des Friedensvertrages zwischen Israel und Ä gypten 1979 kennzeichneten seine Amtsperiode.

Politik in den USA: Die Vereinigten Staaten sind eine präsidialdemokratische Republik mit einer Bundesstaatlichen Verfassung. Die Verfassung der USA wurde 1787 von einem Konvent entworfen, bis Juni 1788 von der erforderlichen Zweidrittelmehrheit der Einzelstaaten ratifiziert und trat 1789 in Kraft. Die Verfassung kann ergänzt bzw. geändert werden, dazu ist eine Zweidrittelmehrheit in beiden Häusern des US-Kongresses erforderlich, oder ein extra einberufener Nationalkonvent beschließt unter der Zustimmung einer Dreiviertelmehrheit in den Parlamenten der Bundesstaaten. Die ersten zehn Verfassungszusätze, die Bill of Rights, wurden 1792 angenommen. Sie beinhalten die Rechte auf freie Rede, Religion und Presse, die Rechte auf Versammlungsfreiheit und auf Eingabe bei der Regierung sowie verschiedene Rechte im ordentlichen Gerichtsverfahren und in der Strafprozessordnung. 26 weitere Verfassungszusätze wurden seit der ursprünglichen Verfassung aufgenommen, so z.B. die Abschaffung der Sklaverei, die Einführung der Einkommensteuer und das allgemeine Wahlrecht für Bürger ab 18 Jahren.

Exekutive: Artikel II der Verfassung regelt die Wahl des US-Präsidenten und des Vizepräsidenten für eine vierjährige Amtszeit mittels Stimmenmehrheit des Wahlmännerkollegiums.

Legislative: Die Legislative geht gem äß Artikel I der Verfassung der Vereinigten Staaten vom Kongress aus. Er besteht aus zwei Kammern, dem Senat und dem Repräsentantenhaus. Der Senat besteht aus 100 Senatoren, zwei aus jedem Bundesstaat.

Judikative: Das System der US-Bundesgerichtsbarkeit ist im Artikel III der Vereinigten Staaten geregelt. Die Judikative umfasst den obersten Gerichtshof der USA, per US- Verfassung gegründet und zwölf Berufungsgerichte, 91 Distriktgerichte und Gerichte mit besonderer Zuständigkeit wie das Steuergericht, Klagegericht und das Berufungsgericht für Veteranen. Sie alle werden vom Kongress eingesetzt.

Internationale Organisationen: Die USA nehmen in der Weltpolitik eine herausragende Stellung ein und sind in zahlreichen internationalen Organisationen vertreten. Sie sind Mitglied der Vereinten Nationen mit ständigem Sitz im Weltsicherheitsrat. Die USA gehören zahlreichen UN-Behörden an, wie der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Darüber hinaus spielen die USA in zahlreichen anderen internationalen Organisationen eine tragende Rolle, wie in der Organisation Amerikanischer Staaten und der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.