Absolutismus und Demokratie


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

5 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Absolutismus und Demokratie

Das Modell des Absolutismus in Frankreich unter Ludwig XIV. im Vergleich zur Demokratie heute.

Der Absolutismus war eine monarchische Regierungsform, in der der Monarch allein die Herrschaftsgewalt besaß, ohne an Mitwirkung oder Zustimmung autonomer politischer Körperschaften (Stände) gebunden zu sein.

Die absolutistische Herrschaft in Frankreich begann mit Ludwig XIV. Nach dem Tode Mazarins erklärte Ludwig XIV. seine Selbstregierung.

Vergleiche zur Demokratie

Die ständige und Mitwirkung der Gesetzgebungsgewalt durch die Gerichtshöfe wurde abgeschafft. Ohne die Änderungswünsche nach inhaltlicher Prüfung (Rehmonstranzen) durch Ludwig XIV. durften die Gesetze nun nicht mehr in Gesetzesbüchern registriert, also aufgenommen werden. Die Gesetzesgebung war somit unter der vollen Kontrolle eines einzelnen.

In der Demokratie werden Prinzipien, Souveränität gemeinsam in der Verfassung gebunden. Die Verfassung wird von Volksvertretern gemacht und vom Volk angenommen und kann nur durch einen strikt geregelten Prozess verändert werden.

Die Gewalteinteilung trägt ebenso dazu bei. Sie unterscheidet sich in ausführender, gesetzgebender und richterlicher Gewalt.

Auf die Unabhängigkeit der Richter und der Gerichtshöfe kommt eine entscheidende Bedeutung zu.

Eine große Rolle spielen auch die Menschenrechte. Die Menschenrechte wurden aber auch in der Zeit Ludwigs XIV. eingehalten. In diesem Falle war Ludwig XIV. nur durch seine eigene Überzeugung (der Glaube an Gott) dazu getrieben, die Menschenrechte des Volkes zu würdigen. Ludwig XIV. nahm das göttliche Recht an und nahm eine Position über den gegebenen Gesetzen an - in vorbehalt und in einer Machtposition, diese trotzdem brechen zu können.

Bei der Demokratie liegt die Entscheidung nicht bei einem einzelnen.

Zur Zeit des Ludwigs XIV. war es aber auch keine Selbstverständlichkeit, dass man sich auch an diese Gesetze hielt. Damit die Gesetze und Weisungen auch sorgfältig ausgeführt wurden, wurde eine System errichtet, das die regionalen Verwaltungen von nun an kontrollieren sollte: Dreißig Intendanten, die bürgerlicher Herkunft waren (somit unabhängig vom König) übernahmen diese Aufgabe. Vergleichbar mit der heutigen Polizei in der Demokratie. Wobei in Deutschland die Polizei ebenfalls unter der Kontrolle der Verfassung steht. Eine oberste Direktive, wie in der Zeit des Ludwigs XIV. gibt es in der Demokratie nicht.

Ludwig XIV: errichtete verschiedene Räte.

Der Rat für auswärtige Politik traf große Entscheidungen über Krieg und Frieden. Vergleichbar mit dem Kriegsministerium in der heutigen Demokratie.

Der Staatsverwaltungsrat, der alle vierzehn Tage zusammentrat übernahm die gerichtlichen und kirchlichen Angelegenheiten, Verwaltung der Städte, Verkehr mit Provinzstaaten und Haushalt des Staates.

In der Demokratie dienen für derartige Aufgaben verschiedene Ämter. Gerichtliche Angelegenheiten regelt die Staatsanwaltschaft, Polizei und Rechtsanwälte. Kirchliche Angelegenheiten werden insofern es steuerrechtliche Dinge betrifft vom Finanzamt geregelt (Kirchensteuer). Weitere Entscheidungen werden in den dazugehörigen Räten getroffen (Bau einer Kirche, Versammlungen u. ä.)

Der Haushalt wird ebenfalls vom Finanzminister festgelegt und dessen Richtlinien werden durch den Finanzamt eingehalten. Auch hier trifft der Finanzminister nicht die alleinige Entscheidung.

Der Verwaltungsrat war für das gesamte Finanzwesen zuständig. In der Demokratie Vergleichbar mit ...?

Der Hofgerichtsrat versammelte sich im königlichem Palast.

Während in der Zeit Ludwig XIV. noch vier Räte für die gesamte Regierung des Landes verantwortlich waren, ist in der Demokratie eine weitaus komplexere und größere Form von Räten beim Regieren tätig.

Die Merkmale der Demokratie in Deutschland gegenüber dem Absolutismus in Frankreich

Opposition: Die Opposition ist dafür zuständig, kritisch der Regierung gegenüberzustehen, sie gegebenenfalls auch zu unterstützen. In der Demokratie spielt die Opposition eine große Rolle und kann mit seinen Sitzen im Bundesrat wichtige Beschlüsse der Regierung dementieren und Entscheidungen beeinflussen. Im Absolutismus gibt es keine Opposition. Die einzige Macht hat der Monarch. Seine Entscheidungen können nicht beeinflusst werden, sofern er dies nicht zulässt.

Regierung: Die Regierung wird in der Demokratie vom Volk gewählt. Die Regierung nimmt eine Partei an. Verschiedene Aufgabenbereiche werden den Ministern der Partei anvertraut (Aufgabenteilung). Verschiedene Regionen des Landes werden trotzdem noch von den einzelnen Parteien beeinflusst, die von diesen Regionen in der Mehrzahl gewählt werden. Im Absolutismus gibt es keine Wahlen. Auch hier: Der Monarch allein hat die absolute Kontrolle.

Die Nachteile der absolutistischen Herrschaft

Die absolutistische Herrschaft brachte im Laufe seiner Existenz auch Nachteile mit sich. So wurden in der absolutistisch Herrschaft Eigentümer unter den legitimen Monarchen, die oft miteinander verwandt waren, aufgeteilt. Dies führte zu Erbfolgekriegen.

"Die absolutistische Organisation des Staates, die auf... Krongewalt beruhte, hatte in der Person des legitimen Monarchen ihre systembedingte Schwachstelle. So gab jeder

...anzweifelbare Erbfall... Gelegenheit zu Erbfolgekriegen, die auch die Außenpolitik des 18. Jh. noch prägten." (S. 138, Frühe Neuzeit)

In der Demokratie sind Erbgut durch feste Gesetze durch den Staat reglementiert. Ebenfalls ist ein Amtsmissbrauch des Monarchen nicht ausgeschlossen, da er die komplette Macht bei sich trägt. Bei der Demokratie wäre dies nicht möglich.

Das Militär:

Im Absolutismus bekam das Militär eine neue Struktur. Die Söldnertruppen waren im Mittelalter noch nicht unter der Kontrolle einer bestimmten Macht. Nur gegen Bezahlung führten sie Kriege (Feldzüge) und wurden bei Nichtgebraucht nicht selten zu Plünderern. In der Zeit Ludwigs XIV. bekam das Aufkommen vom ,,stehenden Heer" eine wichtige Bedeutung.

Die stehenden Heere waren nunmehr nicht mehr Truppen, die nur für bevorstehende Feldzüge angeworben wurden. Sie wurde ein uniformiertes und besonders diszipliniertes Dauerheer.

In der Zeit des Ludwig XIV. steht das ,,stehende Heer", also das Militär Ludwig allein zur Verfügung. Somit stand das Militär unter der Kontrolle des Staates, bzw. Ludwigs XIV. Während sich die Söldnertruppen des Mittelalters sehr stark vom Militär des 19. Und 20. Jh. unterschieden, kommt die Militärführung in der Zeit des Absolutismus dem Zustand der heutigen Demokratie viel näher. Das stehende Heer kann man mit dem Zustand der Wehrpflichtarmee der heutigen Demokratie vergleichen.

Beispiel Deutschland: Auch heute steht das Militär unter der Kontrolle und Aufsicht des Staates. Dies ist aber nicht in allen demokratischen Ländern der Fall.

Das Militär als Macht ist jedoch nicht demokratisch. Sowohl bei der Demokratie als auch beim Absolutismus bleibt das Militär eine eigensinnige hierarchische Vereinigung. Die Kennzeichen des Militärs sind Drill und Kasernierung. Das Militär hat verschiedene Funktionen innerhalb der beiden Staatssysteme Demokratie und Absolutismus:

In der Demokratie:

Das Militär ist eine hierarchische Vereinigung in einer Demokratie. Sie ist ein Werkzeug und Garant für die Aufrechterhaltung der Demokratie. Die Entscheidungen gegenüber dem Militär werden in der Regel von dem demokratischen Staat getroffen.

Im Absolutismus:

Das Militär ist eine Hierarchische Vereinigung im Absolutismus. Sie ist ein Werkzeug und Garant für die Aufrechterhaltung des Absolutismus. Im Falle Ludwig XIV vertritt das Militär jedoch die Interessen eines einzelnen absolutistisch Herrschers.

Bei der Demokratie bleibt das Militär eine hierarchische Vereinigung in einer Demokratie.

Rechtfertigung des Absolutismus

Im Absolutismus spielt das Glauben an Gott eine große Rolle. Die gesteigerte Herrschaft des Ludwigs XIV. wurde aus göttlichem Recht begründet oder sogar als gottähnlich verstanden.

Der Absolutismus wird aber auch somit begründet, dass wenn sie fehlt, die Menschen sich aus ihrem Egoismus heraus selbst bekämpfen und der Krieg aller gegen alle besteht (Anarchie). Dieser Begründung wird auch bei der Demokratie verwendet.

Quellenangaben:

Johannes Burkhardt, "Frühe Neuzeit, 16.-18. Jahrhundert," Grundkurs Geschichte 3 Werner Höfer, "Was ist Demokratie" R. S. Schulz Verlag

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Absolutismus und Demokratie
Note
2+
Autor
Jahr
1999
Seiten
5
Katalognummer
V102119
ISBN (eBook)
9783640005086
Dateigröße
397 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Demokratie, Absolutismus, Ludwig XIV
Arbeit zitieren
Lefferdink John (Autor:in), 1999, Absolutismus und Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102119

Kommentare

  • Gast am 6.12.2003

    Ich hätte ne 1 gegeben.

    Das ist sehr sehr cool dass du das hier reingestellt hast...jetzt kann ich mirnen paar plus punkte sammeln ;-)
    Tschau

  • Gast am 6.12.2003

    Ich hätte ne 1 gegeben!!!!!! Danke, jetzt kann ich bei meinem Lehrer schleimen ;-)

  • Gast am 28.5.2002

    Sehr gut!.

    Dieser Text hat mir sehr weitergeholfen!

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    Tschöö

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Titel: Absolutismus und Demokratie



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