Antifaschistischer Widerstand in Österreich 1938-1945


Facharbeit (Schule), 2001

10 Seiten


Leseprobe


INHALT

1.EINLEITUNG

2. GESCHICHTE DES WIDERSTANDS
Anfänge und Probleme
Sozialistischer Widerstand
Kommunistischer Widerstand
Widerstand im bürgerlichen und katholischen Lager
Andere religiöse Gruppen
Bewaffneter Widerstand, Partisanenkampf
Überparteiliche und militärische Widerstandsgruppen
Widerstand in Gefängnissen und Lagern
Widerstand von Einzelnen
Bedeutung und Ergebnisse des Widerstands

Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Die Widerstandsforschung begründete sich im Nachweis des eigenen Beitrags Österreichs zu seiner Befreiung, der in den Staatsvertragsverhandlungen von den Alliierten eingefordert wurde. Das „Rotweißrot-Buch“ wurde 1946 von der Bundesregierung herausgegeben und berichtete über einschlägige Dokumente, Unterlagen und Informationen über den Österreichischen Widerstand zwischen 1934 und 1945. Dass diesem ersten Band keine weiteren folgten, ist darauf zurückzuführen, dass das politisch-gesellschaftliche Leben im Nachkriegsösterreich nicht von den ehemaligen Widerstandskämpfern und NS-Opfern bestimmt wurde, sondern von der Generation der Kriegsteilnehmer und ehemaligen Nationalsozialisten, die für den Widerstand nie Verständnis aufbringen konnten. Auch der kalte Krieg verhinderte eine objektive Aufarbeitung der Geschehnisse während des Krieges.

Erst Mitte der 60er-Jahre wurde die Widerstandsforschung breiter und systematischer betrieben. Die Gründung des DÖW (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes) und die Schaffung zeitgeschichtlicher Institute machten dies möglich. Oft wurden diese Institutionen auf Initiative von ehemaligen Widerstandskämpfern ins Leben gerufen, wodurch staats- und parteiabhängige Einengungen vermieden werden konnten und das gesamte Spektrum des österreichischen Widerstands erfasst werden konnte.

Die systematische Aufarbeitung insbesondere der Gestapo- und Gerichtsakte ermöglichte es eine umfassende und übersichtliche Gesamtdarstellung zu verfassen.

2. Geschichte des Widerstands in Österreich

Anfänge und Probleme:

Obwohl schon seit mehr als vier Jahren vor der Besetzung Österreichs eine austrofaschistische Diktatur bestand, die besonders die politische Linke zu einem Untergrundkampf zwang, bedeutete der März 1938 mehr als nur den Übergang von einem faschistischen System zum anderen. Wesentliche Unterschiede bestanden vor allem hinsichtlich der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, welche sich durch die ideologisch-propagandistische Durchdringung der Gesellschaft, die Umfänge der politischen, ökonomischen und mitlitärischen Potenz sowie der unbeschreiblichen Intensität der Repression des Nazifaschismus äußern. Gerade in der Anfangszeit stieß der Widerstand durch die oben genannten Faktoren auf große Probleme. Der kampflose Untergang und die Passivität der Westmächte waren genauso Gründe dafür wie die totale Machtergreifung und sofortige

Verfolgung politischer Gegner durch die Nationalsozialisten. Die beispiellose Propagandakampagne, die breite Sympathie für die neuen Herrscher und nicht zuletzt die erzwungene Flucht tausender potenzieller NS-Gegner ins Ausland nahm der Bewegung von vornherein die Möglichkeit zu einer breiten Basis. Dazu trugen zweifellos auch die anschlussfreundlichen Erklärungen verschiedener österreischischer Institutionen und Persönlichkeiten (z.B. der Bischofskonferenz oder des Republikgründers Dr. Karl Renner) bei. Alle diese Faktoren machten eine breite Formierung und Organisation erster Widerstandsträger erst im anschließenden Sommer möglich.

Anzumerken ist einerseits der Charakter des österreichischen Widerstands hinsichtlich der Motive. Während in anderen besetzen Ländern ein einendes Feindbild herrschte, sah sich der Widerstand in Österreich einer Großteils feindlichen Umwelt entgegengesetzt.

Außerdem prägte die für Österreich so typische tiefe parteipolitische Fragmentierung die Bewegung. Grob kann man zwei annähernd gleich starke Hauptgruppen von potenziellen Gegnern unterschieden: die organisierte Arbeiterbewegung und das katholisch-bürgerliche-konservative Lager. Die Grenzen innerhalb dieser Lager verflossen zwischen den ihnen angehörigen Organisationen, zwischen den Lagern bestand aber nie mehr als ein sympathisierender und respektierender Kontakt. Eine Gemeinsame Wurzel entwickelte sich aufgrund der nationalen Situation erst gegen Kriegsende, vorher war der Wiederstand von politischen, ideologischen, sozialen, religiösen und sittlichen Motiven geprägt.

Die verschiedenen Strömungen:

Sozialistischer Widerstand:

Auch für die schon illegale Arbeiterbewegung bedeutete der März 1938 einen tiefen Einschnitt. Aufgrund der ungleich schärferen und gefährlicheren Lage wurde die Weisung erlassen alle Aktivitäten für drei Monate einzustellen. Durch die Verhaftung, Flucht oder Auswanderung vieler Funktionäre vollzog sich ein organisatorischer Niedergang.

Die verbliebenen Aktiven konzentrierten ihre Tätigkeit in Folge hauptsächlich auf die Unterstützung von Betroffenen. Die schon seit 1934 bestehende Aktion „sozialistische Arbeiterhilfe“ (Gegenstück zur kommunistischen „roten Hilfe“) ersetzte die Parteiorganisation. Im Juni 1939 wurde die Spitze der SAH zerschlagen. Eine zweite Führungsgarnitur die den Neuaufbau übernehmen sollte und Kontakte zur Auslandsvertretung in Paris unterhielt wurde kurz darauf von der Gestapo zerschlagen.

In weiterer Folge führte die Verfolgung und das Abreißen der Kontakte ins Exil zum Zerfall der Organisation und zur Bildung einzelner voneinander isolierter Gruppen. Einzelne Versuche zum Neuaufbau der Organisation scheiterten und wichtige Funktionäre wurden verhaftet und oft hingerichtet.

Auch für die sozialistischen Gruppen war von der Exilführung propagierte gesamtdeutsche Linie zur „Umwandlung des bestehenden nationalsozialistischen Deutschlands in eine sozalistisches Deutschland“ im wesentlichen das Ziel. Deswegen fehlten wohl in den meisten Anklagen gegen Sozialisten die gegen Kommunisten und Monarchisten erhobenen Vorwürfe der „Losreißung vom Reich“. Erst gegen Ende des Krieges zeichnete sich in der Bewegung ein Umdenken Richtung Unabhängigkeit Österreichs ab.

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Antifaschistischer Widerstand in Österreich 1938-1945
Autor
Jahr
2001
Seiten
10
Katalognummer
V101461
ISBN (eBook)
9783638998772
Dateigröße
358 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Antifaschistischer, Widerstand
Arbeit zitieren
David Uitz (Autor:in), 2001, Antifaschistischer Widerstand in Österreich 1938-1945, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101461

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