Technik - Segen oder Fluch


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


Technik - Segen oder Fluch?

Technik:

Alle Maßnahmen, Einrichtungen und Verfahren, die dazu dienen, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften für den Menschen praktisch nutzbar zu machen. (Definition)

Meine Erörterung soll die Frage klären: Technik- Segen oder Fluch? Sie geistert wahrscheinlich schon seit Ewigkeiten in den Köpfen der Menschen herum.

Dies möchte ich an ein paar Beispielen erläutern:

In grauer Vorzeit, als die Menschen noch mit behaartem Oberkörper durch die Steppen zogen kam eine neue Erfindung, die sie vom Sammler zum Jäger machte: Pfeil und Bogen Nun kann der Bogen zum Jagen von Tieren eingesetzt werden, was die Nahrungssuche vereinfachte. Dadurch herrschte weniger Mangel an Essen und es konnte der Stamm überleben. Aber der Bogen konnte natürlich auch als tödliche Waffe in Stammesfehden eingesetzt werden, die mit seinem Aufkommen häufiger wurden. Die mit der "Technik" ausgestatteten Stämme vertrieben kurzerhand die anderen Stämme und übernahmen ihr Revier. Man kann hier feststellen, dass, wenn es um das pure Überleben geht, die ethischen Maßstäbe nicht greifen. Es hieß: Friss, oder stirb!

Die nächste Revolution kam wohl mit dem Rad und man wurde mobil. Man baute Karren und konnte damit schneller reisen und arbeiten. Wie alle Technik ist das Rad als Erstes ein Hilfsmittel. Man versucht immer wieder sich die Arbeit zu erleichtern, denn nach wie vor muss der Mensch überleben. Die Technik soll ihm dabei helfen, dass er sich eine Welt mit so wenig wie möglich Mühen, schaffen kann. Das Rad schaffte einen Wissensaustausch unter den Völkern, da sie sich jetzt innerhalb eines Lebens besuchen konnten.

Doch auch bei dem Rad gibt es nicht nur erfreuliche Anwendungsbereiche. Mit dem Aufkommen des Rades wurde nicht nur der Bürger und Arbeiter mobil, sondern auch der Soldat. Man denke an die Kriegsmaschinerien mit denen man ganze Landstriche erobert hat. Die Katapulte, Ballisten, Belagerungstürme und Rammböcke will ich mal nennen, auch wenn sie heute etwas primitiv erscheinen. Mit ihnen wurden die mühsam aufgebauten Gebäude gleich wieder zerstört.

Ein weiterer Fortschritt für die technische Entwicklung, war die Entdeckung von Metallen aus denen man härtere und effektivere Werkzeuge (und Waffen?) machen konnte. Mit dem Anfang der nach der neuen Legierung benannten Bronzezeit konnte man sich mehr der Landwirtschaft zuwenden und die Jagd vernachlässigen. Die schon bekannten Pflanzen wurden gekreuzt und gezüchtet. Man legte mehr Wert auf Viehzucht, da man sie jetzt betreiben konnte. Sie waren ja nicht mehr den ganzen Tag auf der Jagd und man konnte sich auch dem Handel mit seinem Überschuss zuwenden.

In Südamerika entwickelte sich die Hochkultur der Mayas, die reiche Gold, Kupfer und Silberminen hatten. Sie waren sehr wohlhabend und konnten Zeit für Studien in alle Richtungen aufwenden.

Doch mit den neuen Metallen konnte man sich auch härtere Waffen und auch Rüstungen machen. Hiermit war man anderen überlegen. Der Wohlstand der Mayas sollte auch ihr Untergang werden, denn sie wurden von den Spaniern überrannt. Die Mayas hatten den Spaniern nichts vergleichbares entgegen zu setzen. Ihnen ging es schlichtweg um Profit, deshalb sahen sie die Mayas nicht als fortschrittliche und friedliche Rasse an sondern als Wilde deren Mord kein Verbrechen war.

Das Dynamit, dessen Wirkung fünfmal so stark war wie die des Schwarzpulver, war ursprünglich auch als Erleichterung von Bergbauarbeiten und größeren Baumaßnahmen gedacht.

Später wurde es wegen seiner hohen Durchschlagskraft natürlich auch militärisch eingesetzt. Aber Alfred Nobels Traum, dass die Aufrüstung mit Dynamit so abschreckend sei, dass es gar keine Kriege mehr zu geben bräuchte hatte in der Wirklichkeit keinen Bestand. Er selbst war erschrocken über die Anwendungsgebiete seiner Erfindung. Er wurde zwar Millionär mit dem Waffenhandel, setzte aber sein Geld für den Nobelpreis aus. Er wird für zahlreiche Bereiche heute noch verliehen. Bei ihm ist schon ein Gewissen zu sehen, wie man an seiner Erschrockenheit sieht. Ihm waren die militärischen Zwecke nicht gleichgültig.

Der Dampf wurde schon in der Antike als Energiequelle erkannt, aber man konnte ihn noch nicht nutzen. Im Mittelalter wurden weitere Forschungen betrieben und man konnte um 1800 eine tüchtige Dampfmaschine entwickeln. Ohne die Dampfmaschine wäre die weit reichende Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts nicht möglich gewesen. Durch Belüftungen in Bergwerken, Eisenbahnen, Dampfkutschen und dampfbetriebene Produktions-Maschinen kam sie zum Einsatz. Ihr großes Potential wurde einfach in allen Bereichen genutzt.

Die Kehrseite der Medaille war, dass viele Menschen durch die Industrialisierung ihren Job verloren. Hier war die Sicherheit der Leute Nebensache, da die Geschäftsführung nur noch einen Bruchteil der Menschenkraft brauchte. Die Arbeit an den Maschinen war hart und es wurden viele nicht sehr alt, aber es gab noch genug andere Arbeiter.

Parallel zu der Technik entwickelte sich auch die Gesellschaft weiter. Die sich in vielen Revolutionen und Aufständen zeigte. Auch hier ist der Einsatz der Technik "gut oder böse" abhängig von der Ansicht des Revolutionärs oder Reaktionärs.

Die Elektrizität ist der nächste größere Lichtblick der Forscher. Nun konnte man elektrische Geräte, die überaus leistungsfähig waren und das Leben allgemein vereinfachten, einsetzen. Man denke auch an den medizinischem Fortschritt.

Doch auch mit dem Strom kamen Gefahren, da man sich bei einem Unfall mit dem Strom selbst töten würde. In manchen Ländern wird der Elektrische Stuhl zur Hinrichtung benutzt. Erstmals wurden Menschen, die Technik nicht selber nutzen unmittelbar berührt. Denn Umweltzerstörung und Luftverschmutzung wirkt über Grenzen hinweg. Selbst wenn man eine Technik nicht negativ anwendet ist man von ihr betroffen.

Die Kommunikationsmedien angefangen vom Telegraphen, Telefone, Rundfunk, Fernsehen und Computer waren ein weiterer Meilenstein. Erstmals wurden keine Waren, oder Lebewesen, sondern Wissen übermittelt. Man konnte frei seine Meinung austauschen und sich eine Meinung von anderen machen. Mit den Medien konnte jeder seine Meinung äußern. Zeitgleich zu dieser Entwicklung hat sich auch die Gesellschaft entwickelt, da sich jetzt Gleichgesinnte gesucht und gefunden haben. Es gab zahlreiche Revolutionen in immer kürzeren Abständen bis sich die Demokratie mit ihren eigenen Regeln gebildet hatte. Diese Regeln werden freiwillig von der Bevölkerung eingehalten und so hält sich der Nutzen und die Zerstörung im Gleichgewicht.

Auch steht mit dem Computer das Tor zu dem weltweiten Datennetz des Internetz offen, in dem man auf gigantische Mengen von Wissen zugreifen kann. Das Internet bietet Wissen, das vor ein paar Generationen nur einer Elite zugänglich war.

Man musste sich auch von niemanden mehr etwas einreden lassen, dem man blind vertrauen musste. Man konnte die Aussagen immer auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen.

Nun will ich noch ein Thema anschneiden, dass den meisten Leuten immer noch Visionen heraufbeschwören lässt:

Die Gentechnologie.

Sie hat sich in den letzten paar Jahren entwickelt und beschäftig sich mit dem Genom von Tieren, Pflanzen und Menschen und dessen Veränderung. Der Fortschritt durch ihre Anwendung ist wohl doch, dass in letzter Zeit große Erfolge in ihr gemacht wurden, denn der komplette genetische Code des Menschen wurde entschlüsselt, was wohl unbestritten ein großer Erfolg für die Wissenschaft ist. Auch die optimale Nutzung von Tieren und Pflanzen durch Genmanipulation spricht für sie, denn man könnte den Hunger in den Entwicklungs- Ländern damit stillen. Wenn man zum Beispiel ein Getreide schaffen wurde, das bei sehr hohen, niedrigen Temperaturen, oder selbst in der Wüste wächst wäre das eine große Errungenschaft für Afrika. Man sollte auch den Faktor der medizinischen Behandlung bei schweren Gendefekten nicht übersehn. Wie sollte man sie sonst heilen, wenn nicht durch die Gentechnik? Die Züchtung von Ersatzorganen und Körperteilen ist ja schon in der Testphase und wird in ein paar Jahren fertig sein.

Man kann sich jetzt nicht mehr darauf berufen, dass es noch nie missbraucht wurde, denn man ist gerade dabei einen Menschen zu klonen. Trotz aller internationaler Proteste werden schon die Vorbereitungen für das Klonen von Romunculus, einem Menschen.

Doch man könnte damit auch Katastrophen auslösen, wenn sie falsch eingesetzt wird, wie zum Beispiel durch Fehler in der Herstellung der Nahrung könnten Allergien oder andere Krankheiten auftreten. In den Händen des Militärs könnten schwere biologische Waffen entwickelt werden, die noch einen Weltkrieg auslösen könnten. Außerdem wären sie damit den anderen Nationen überlegen und würden eine Diktatur erpressen. Diese Technik könnte auch zur Erschaffung eines perfekten Soldaten benutzt werden, wie in verschiedenen Zukunftsvisionen beschrieben wird.

Zum Schluss sind wohl noch die moralischen Bedenken an zu sprechen, da es eigentlich gegen die Natur verstösst. Die genetisch veränderten Menschen könnten auch mit Verachtung auf die normalen Menschen blicken, so dass es zu einer Spaltung der Gesellschaft kommen könnte.

Die Frage, die sich am Anfang stellte:

Ist die Technik Segen oder Fluch?

Kann als Ergebnis der Erörterung sich nur in der Form darstellen, dass sie weder Segen noch Fluch ist, sondern es allein in den Händen des Menschen liegt, sie nutzbringend oder zerstörend einzusetzen.

Die Menschheit hat in den Jahrhunderten nicht überlebt, weil sie die klügste, umsichtigste und weiseste Art war, sondern, weil sie die aggressivsten Wesen sind, die von der Natur hervorgebracht wurden. Die Menschen stehen jetzt an einem Wendepunkt, an dem sich die Technik mit Umsicht und Verstand verschmelzen muss. Der Grund um den es am Anfang der Technik ging, das Überleben, tritt jetzt wieder hervor, denn unsere Technik ist jetzt so weit, dass sie unsere Lebensgrundlagen zerstören kann. Wenn wir so weitermachen schließt sich der Kreis mit der Zerstörung der Menschheit und die Überlebenden werden wieder behaart durch die Steppe laufen, wie zu Anfang. Deswegen können wir so auf Dauer nicht bestehen. Ich plädiere hiermit für einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik, so dass wir für längere Zeit auf der Erde leben können.

Man kann nur sagen:

Der Mensch ist zum Fortschritt verdammt, man kann die Technik nicht mehr abschaffen, also muss man sie beherrschen und sich nicht beherrschen lassen.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Technik - Segen oder Fluch
Note
1-
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V101353
ISBN (eBook)
9783638997706
Dateigröße
329 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Technik, Segen, Fluch
Arbeit zitieren
Marcel Lutz (Autor:in), 2001, Technik - Segen oder Fluch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101353

Kommentare

  • Gast am 15.1.2002

    okey dokey.

    Ey Mann, dein Text ist echt affengeil!!! Im April hatte ich Geburtstag und da konntes du nur Glück haben in diesem Monat!!! Also mach dein Referat dieses Jahr wieder im April, wenn möglich am 03.04., denn dann denk ich an DICH!!!

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Titel: Technik - Segen oder Fluch



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