USA 1919-1939


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


THEMA: Wirtschaftsentwicklung der USA 1919-1939

Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg erlebten die USA eine durchwachsene Wirtschaftsentwicklung. Auf der einen Seite steht die wirtschaftliche Blütezeit in den zwanziger Jahren („ Prosperity “) und die Epoche des Wiederaufbaus ab 1933 („ New Deal “), die schwe-re Wirtschaftskrise („ Great Depression “) von 1929-1935 darf bei der Betrachtung der Wirtschaftsentwicklung aber nicht außer acht gelas-sen werden.

Unter den republikanischen Präsidenten Warren G. Harding, Calvin Coolidge und Herbert Hoover strebten die Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Ersten Weltkrieg zunächst eine Rückkehr zum „normalen“ Leben an, innenpolitisch versuchten sie, eine konservati-ve, außenpolitisch aber eine isolationistische, nationale Politik zu be-treiben. Die USA umgaben ihr Land mit den höchsten Zollmauern ihrer bis dahin gehenden Geschichte und isolierten sich komplett vom Weltmarkt bzw. Welthandel. Das hatte zunächst die schon angedeute-te Wirtschaftsblüte zur Folge, die in den „Golden Twenties“ ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Die Produktion lief auf vollen Tou-ren, die Aktien kletterten in früher als utopisch geltende Höhen. Gewinne, die besonders durch Spekulation erzielt wurden, ließen eine neue Generation von Reichen entstehen, während andererseits die noch vorhandenen Armutsverhältnisse um so deutlicher hervortraten und eine Zwei-Klassen-Gesellschaft schufen.

Außenpolitisch aber konnte man sich aud Dauer nicht aus der Welt-politik zurückziehen. Durch den Krieg waren die USA Europa gegen-über aus einem schuldner zu einem Gläubiger geworden. Die euro-päischen Siegermächte sahen sich aber außerstande, die geliehenen Dollar-Milliarden an die USA zurückzuzahlen solange das von Wirt-schafts- und Staatskrisen geschüttelte Deutschland die ihm auferleg- ten Reparationszahlungen nicht entrichten konnte. Die amerikanischen Versuche, durch den Dawes-Plan (1924) und den Young-Plan (1929) die Schuldentilgung zu ermöglichen, scheiterten.Ein Grund dafür war, dass die hohen Zollmauern die europäischen Staaten daran hinderten, ihre Exportgüter auf dem amerikanischen Markt abzusetzen, und die Europäer zwang, den US-amerikanischen Absatz in Europa drastisch zu drosseln. Das traf neben der Industrie vor allem auch die mit einer Überproduktion kämpfende Landwirtschaft.

So führten eine Reihe von Gründen in die größte Wirtschaftskrise der amerikanischen Geschichte. Im Herbst 1929 überschlug sich die Pro-duktions- und Spekulationswelle. Am „Schwarzen Freitag“ (24.10.29) brach die Börse zusammen, damit begann ein monatelanger schritt-weiser Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft. Millionen Amerika-ner verloren in kürzester Zeit ihre Ersparnisse und waren somit nicht mehr in der Lage, ihren vielfach durch Teilzahlungsverträge erworbe-nen Besitz zu halten, sie überschuldeten sich dramatisch. Der Umsatz ging katastrophal zurück, erst mußten Geschäfte, dann viele Fabriken schließen und Konkurs anmelden. Auch die US-Farmer konnten ihre Produkte kaum noch absetzen und mußten Schulden aufnehmen, oder aber sie verkauften ihren Besitz zu Dumpingpreisen. 1932 war mit ca. 15 Millionen Arbeitslosen der Höhepunkt der Arbeitslosenrate erreicht. Die Industrie nutzte nur noch die Hälfte ihrer Kapazität aus, die Löhne waren ebenfalls halbiert worden. Alle Bemühungen des Präsidenten Herbert Hoover, die ganz auf Freiheit eingestellte Wirt-schaft durch geradezu zaghafte Eingriffe vor dem Zusammenbruch zu bewahren, scheiterten. Die Große Wirtschaftskrise („Great Depres-sion“) weitete sich vielmehr zur Weltwirtschaftskrise aus. Dieser Schock prägte in der Folgezeit das Bewußtsein der Amerikaner und machte sie reif zu der Einsicht, dass die Epoche der freien, un-kontrollierten Wirtschaft der Vergangenheit angehört. Die Wissen-schaft analysierte die Ursachen der Krise, und es wurde ein Instru-mentarium für die Regierung geschaffen, das seitdem alle größeren Wirtschaftskrisen hat abfangen können.

Mit Franklin D. Roosevelt (1933-1945) kam ein Mann an die Spitze des Staates, der mit Energie und Einfallsreichtum durch eine Serie von Gesetzen tief in die Bereiche der Industrie und Landwirtschaft, der Banken, des Handels und der Arbeiterschaft eingriff. Er versprach eine „Neuverteilung der Karten“, also der Chancen („New Deal“). Seine New-Deal-Gesetze kurbelten die Wirtschaft durch Staatsaufträ-ge schrittweise an und beseitigten langsam aber sicher die Not in diesem doch mit reichsten Naturschätzen ausgestatteten Land. Gesetze führten ferner eine staatliche Überwachung der Banken und Börsen ein. Sie sorgten für den Farmer durch eine Regelung der Schuldentil- gung, garantierten ein Mindesteinkommendurch Stützpreise für Farm-produkte und bekämpften die Überproduktion durch Zahlung von Prä-mien für stillgelegte Betriebsflächen. Sie regelten die Arbeitszeit (40-Stunden-Woche) und garantierten Mindestlöhne für die Arbeiter. Das Gesetz zur Erhaltung des Bodens („Soil Conservation Act“) des Jahres 1935 sollte die Bodenzerstörung bekämpfen, ein weiteres Gesetz leite-te den ersten Schritt zur Sanierung der „kranken“ Städte ein („Housing Act“, 1934).

Schließlich ist das Tennessee-Tal-Projekt (T.V.A) zu nennen: Es ist der erste geglückte Versuch, die Rechte der Einzelstaaten zugunsten eines gemeinsamen Entwicklungsplanes einzuschränken. Ein über sieben Einzelstaaten stehendes Amt bekam die Vollmacht, Pläne zu verwirklichen, die das Notstandsgebiet des gesamten Tennessee-Einzugsbereichs in eine wirtschaftlich aufblühende Landschaft ver-wandelten. Staudämme wurden gebaut, um damit den Überschwem-mungskatastrophen entgegenzutreten und gleichzeitig die Industrien mit Strom zu versorgen. Kanalbauten förderten den Handel zusätzlich, Erholungsgebiete belebten den Fremdenverkehr. Die fortgeschrittene Bodenzerstörung wurde erfolgreich bekämpft. Dieses T.V.A.-Projekt fand internationale Anerkennung und Nachahmung, und auch im We-sten der USA wurden ähnliche Projekte verwirklicht.

Bis 1939 gelang den USA also der erneute wirtschaftliche Aufstieg und legte damit den Grundstein für eine kommende Weltmacht.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
USA 1919-1939
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V101308
ISBN (eBook)
9783638997256
Dateigröße
326 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Punkte
Arbeit zitieren
Lars-Christian Daniels (Autor:in), 2000, USA 1919-1939, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101308

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