Der Wert des Menschen


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten


Leseprobe


Der Wert des Menschen

Thomas Hobbes Aussage über den Wert eines Menschen legt folgendes dar:

Die Geltung eines Menschen ist der Preis, d. h. der Wert seiner Leistung oder sein Nutzen. Dieser ist gemäss Hobbes nicht immer gleich hoch. Er hängt vom Bedarf und von der Einschätzung von Dritten ab. Der Mensch selber kann seinen Wert nicht festlegen.

Dieser Text hat für mich insofern seine Richtigkeit, dass der Mensch seinen Wert nicht aus sich heraus bestimmen kann. Die Wertigkeit eines Menschen wird von aussen beurteilt und bestimmt. Der Mensch ist als soziales Wesen den Meinungen seiner Mitmenschen ausgeliefert. Der einzelne Mensch kann nichts direkt für seinen Wert tun. Er kann ihn nur dadurch beeinflussen, dass er gute Leistungen erbringt und sich so verhält, dass eine Wertschätzung möglich ist.

Der Wert des Menschen hängt aber nicht nur von den Einschätzungen seiner Mitmenschen, sondern auch von der vorherrschenden Situation ab. Die Bewertung eines Menschen bzw. seines Verhaltens kann im sozialen Umfeld schlagartig ändern. Der Wert des Menschen ist nicht absolut. Z. B. braucht man im Winter ganz bestimmt keinen Eisverkäufer im Schwimmbad, während der Sommersaison ist er jedoch für die meisten wertvoll. Ein dritter wichtiger Aspekt ist der Selbstwert. Ich meine, es ist wahr, dass dieser von der Beurteilung der Umwelt gestärkt oder vermindert wird. Ein Mensch orientiert sich an dem, was von aussen an ihn herangetragen wird (Meinungen, Beurteilungen). Nicht wenn jemand einen Spruch macht, aber wenn stetig etwas Positives oder Negatives über einen ausgesagt wird, wird die Identität geprägt. Die eigene Selbsteinschätzung wird überprüft. Der Selbstwert, der einst hoch war vermindert sich und umgekehrt kann er sich auch erhöhen. Für den einzelnen Menschen zählt nicht der Wert, der ausserhalb herrscht, sondern seine Selbsteinschätzung, welche aber von aussen gesteuert oder zumindest beeinflusst wird. Denn der Mensch ist auf Rückmeldungen von aussen angewiesen. Ohne den Spiegel, den der andere vorhält, kann kein Individuum entstehen.

Selbstwert entsteht wenn ich anderen Wertschätzung entgegenbringe. Nicht andere abwerten, um besser zu sein, sondern aufwerten und dann erhalte auch ich einen höheren Selbstwert.

Dies ist einerseits richtig, doch andererseits denke ich, dass der Mensch diesem Einfluss nicht chancenlos ausgeliefert ist. Sonst wäre es Glück oder Pech, ob man eine hohe oder eine tiefe Einschätzung geniesst. Dies wäre eine grenzenlose Fremdbestimmung, was ich nicht so sehe.

Der Mensch kann durch eigenes Handeln und durch eigene Kräfte seinen Wert beeinflussen, wenn er sich an übergeordneten Werten orientiert und diese umsetzt.

Er kann anderen Respekt entgegenbringen, er kann Vertrauen zeigen, er kann nach dem Gesetz handeln, er kann Gerechtigkeit säen, er kann Streite schlichten. Um es mit einem Wort zu sagen, soll er moralisch handeln.

Durch alle diese Taten wird er bei den meisten, auch hier nicht bei allen Menschen, seinen Wert steigern oder halten können. Der einzelne Mensch kann sich für seine Umwelt unentbehrlich machen.

Den Wert des Menschen, denke ich kann man nicht messen, geschweige denn in Zahlen fassen, obwohl dies immer wieder durch Verleihungen von Auszeichnungen versucht wird. Man kann höchstens den Wert einer Leistung, nicht aber den Wert eines Menschen mit einem Preis versehen.

Wie überall hat jeder Mensch seine eigene Meinung. So urteilt jeder anders über den selben Menschen. Der Wert eines Menschen ist folglich nicht grundsätzlich tief oder hoch. Die einen schätzen ihn, die anderen könnten ohne ihn besser leben.

Man kann auch zwei Wertarten unterscheiden, den qualitativen und den quantitativen Wert. Welcher hat mehr Gewicht?

Ich finde man muss nicht eine riesige Anzahl Freunde haben, sondern einige wenige dafür gute Freunde. Das sind sichere Werte für die Zukunft. Bei denen geniesst man eine konstantere Wertschätzung. Diese Konstanz ist bei einer grossen Menge an Freunden nicht gewährleistet in diesem Fall sind die Schwankungen grösser. Die Masse setzt ihr Fähnlein in den Wind.

Das kann man auch sehr gut in der heutigen Gesellschaft beobachten. Kurzfristig werden zum Beispiel bei "Big Brother" Stars förmlich gezüchtet. Diese erhalten einen hohen quantitativen Wert, der jedoch nach wenigen Wochen bereits wieder abklingt.

Ein weiteres Argument gegen die Aussage von Hobbes steht für mich in der Bibel: Jeder Mensch wird als Abbild Gottes geboren. Die Konsequenz ist: Jeder Mensch ist gleichwertig auf der Erde. Jeder hat seinen Nutzen. Denn, wenn es den Diener nicht gäbe, gäbe es keinen Gebieter. Damit einer seinen Wert steigern kann, muss bei einem anderen der Wert sinken. Das Wertniveau auf der Erde ist immer gleich hoch. Folglich hat jeder Mensch eine Pflicht in seinem Leben.

Einen hohen Wert hat, wer sich seinen Pflichten bewusst ist. Das hat schon ein Dichter um 140 v. Chr. folgendermassen ausgedrückt. Caecilius hat gesagt:

Homo homini deus est, si suum officium sciat.

Der Mensch ist dem Menschen ein Gott, wenn er sich seinen Pflichten bewusst ist.

Abschliessend muss ich sagen, dass ich die Welt nicht so pessimistisch sehe, wie Hobbes das tut. Ich glaube der Wert hängt wirklich von den Einschätzungen Dritter ab. Nur kann ich deren Meinung durch moralisches Handeln beeinflussen und steuern. Ich bin also selbst für meinen Wert bei anderen und meinen Selbstwert verantwortlich. Insofern kann ich jede Situation verändern ich muss nur aktiv sein und den Mut haben etwas zu wagen.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Der Wert des Menschen
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V101179
ISBN (eBook)
9783638996006
Dateigröße
324 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wert, Menschen
Arbeit zitieren
Simon Meier (Autor:in), 2001, Der Wert des Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101179

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