Kirchengesang-Typen


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

3 Seiten


Leseprobe


Kirchengesang - Typen

Psalm: stammt aus gregorianischem Choral, Papst Gregor I. sammelte & ordnete damals gebräuchliche christl. Singeweisen, Choralgesang vorwiegend in Klöstern in Latein, Wurzeln liegen in jüd. Tempelgesängen der Musik der Antike & vorderen Orients, feierlichem Sprechen kommt Psalmsingen am nächsten, führt Zwieträchtige, Beleidigten & Zerstrittene zusammen, dient der Erbauung & Erziehung der Menschen

Jubilus: fast alle Textsilben werden auf viele Melodietöne gebunden, melismatisch: melodische Gesangsverzierung auf einer Silbe, syllabisch: silbenweise Vertonung, Text tritt in Hintergrund, nicht Sprache, sondern Gefühlsausdruck ist Fkt. d. Gesangs, Melodie entfaltet sich nicht reglos, gewisse Tonketten wiederholen sich, heben sich als Figur ab, verleihen Gesang charakteristische Konturen

Gregaorianischer Choral: Singeweise mittelalterlicher Kirche, gesammelt & geregelt unter Papst Gregor I um 600, in klösterlichem Gottesdienst gepflegt & überliefert, eine Grundlage d. Entwicklung musikal Kunst, bis heute lebendige kirchl. Tradition (Liturgie) Einstimmiger Chorgesang ohne besondere rhytmisch-metrische Differenzierung, ohne dynamische Entwicklung & Gegensätze, aber mit formaler Textphrsierung & Wiederholung von Melodieabschnitten; Psalmodie (syllabische Textdeklamation aus Satzbogen der Sprachmelodie), Jubilus (melismatische Textgestaltung in reicher Melodik, vorwiegend Gefühlsausdruck), Sequenz (überiwegend syllabische Textierung ausgreifender Melodieverläufe); Prinzip der heutigen Notenschrift entwickelte sich; übernimmt antikes diatonisches Tonsystem & grundbezogene Modi als Kirchentonarten

Haupttonarten: dorisch (d-d‘), phrygisch (e-e‘), lydisch (f-f‘), mixolydisch (g-g‘), äolisch (aa‘), ionisch (c-c‘)

Nebentonarten: hypodirisch (A-a), phrygisch (H-h), lydisch (c-c‘), mixolydisch (d-d‘), äolisch (e-e‘) → a-Moll, ionisch (G-g) → C-Dur

Unterschiede Chorlied zum mittelalterlichen Chorgesang: mehrstimmige Vokalkomposition, Schlußteil erhält durch Wiederholung Gewicht, menschliche Leidenschaften, Lust & Elend werden beschrieben, Kunst sollte neben kirchlichem Kult mehr Unterhaltung dienen, Schwerpunkt liegt auf Vokalmusik, Dreiklang (besteht aus 2 übereinander geschichteten Terzen) wird zum Inbegriff Harmonisierung, Homophonie: mehr erzählende volkstümliche Teile, Polyphonie: Gattung der gehobenen Gesellschsaft, häufiger Takt- & Metrenwechsel

1. Chorlid wird in Renaissance zur literarisch- musikal. Gattung d. gehobenen Gesellschaft; 2. Polyphonie & Homophonie als Satzweisen d. nun herrschenden Mehrstimmigkeit traten in Dienst der Wortausdeutung; 3. Dur- & Molldreiklänge bestimmen den auf Konsonanz ausgerichteten Zusammenklang, für Melodiebildung werden leittonartige chromatische Wendungen charakteristisch; 4. Wiederbelebung antiker Metren in Kunstmusik der gehobenen Tanzmusik tragen zur Akzentgliederung d. Musik & Vorbereitung d. geraden & ungraden Taktes bei, erkennbare Metren wechseln häufig; 5. Durch Vereinfachung Mensuralnotation Schritt zur heute noch gültigen Notenschrift vollzogen

Stände : Bettelmusikanten (recht- & ehrlos, ihre musikal. Ausbildung wurde geduldet); Spielleute (etwas gehobener, bekamen unvollständige Ausbildung auf einem Instrument), Stadtpfeifer/ Ratsmusikanten (konnten Blas- & Streichinstrumente spielen, oft spielte ein Musiker mehrere Instrumente, einfache Bürger in Dienstkleidung → Bach), höfische Musikanten (höfische Lakaien, Bedienstete in Uniform - Repräsentanten für Hof, mehrere Instrumente → Virtuosen, je nach Hofgröße bis zu 50 Mann mit gesicherter Existenz, bekamen verständnisvolle Förderung & wurden geduldet → Bach aufgestiegen), Kirchenmusiker (Organisten → Festangestellte, Kantoren)

Concerto grosso: 3-sätzige Orchestermusik für 2 Musikergruppen, die im 17./18. Jhd.

Blütezeit hatte, Concertino (Solisten) & Tutti (gesamten Orchester)

Sinfonie: 1. (Hauptsatz) allegro, dynamisch, Sonatenhauptsatzform, 2. Langsam, lyrisch, Liedform, 3. Menuett, tänzerisch, Da- Capo- Form, 4. (Finale) allegro, gelöst, Rondo- oder Sonatensatzform

Einfache Kadenz: Akkordfolge kann musikal. Spannung erzeugen, Tonika → Ruhe &

Entspannung, Dominante → Spannung, Subdominante → meist abstoßend gegenüber Tonika

Regeln des Generalbaßspielens : i. a. wird ein Dreiklang über jedem Baß gespielt, hierzu ist keine Bezifferung nötig, die Lage (Umkehrung) & Figuration wird Spieler überlassen, Ziffern über bzw. unter Baßstimme bezeichnen Akkordtöne, die von dieser Norm abweichen

Barockmusik: 1. Höfische Musikpflege als Element der Prunkentfaltung zum Zeichen absolutistische Macht, Repräsetationsformen (Oper, Oratorium, Konzert), Berufsmusiker, Virtuosentum; 2. Entstehung eigenständiger Instrumentalmusik, konzertantes Prinzip: bewegtes Zusammenwirken & Wetteifern von Stimmen (vokal & instrumental), Form des Concerto grosso, polyphone Struktur: Geflechte selbständig geführter Stimmen, zumindest von Oberstimmen & Basso Concertino, oft immitatorisch (Fuge, Fugato), homophone Struktur: improvisatorisch gehandhabte Füllakkorde d. Cembalos im Verein mit Basso concertino, notiert in Generalbaßschrift, 3. Eröffnungsmotiv prägt melodisch & rhythmisch gesamten Konzertsatz, Ritornelle & Tutti gliedern Gesamtablauf, beständige Wiederholung rhythmischer & melodischer Kleinmotive führt zu fester Betonungsordnung & Akzentgliederung (Takt), Kadenzen dienen als charakteristische Schlußwendungen zur formalen Gliederung & Abgrenzung klarer Tonbereiche (Dur- & Molltonarten)

Klassik (1770-1820), Wiener Klassik (1770-1827), opera seria (ernste), buffa (heitere, volkstümliche), comique (komische), Gattungsvielfalt in Vokalmusik, Opern zentrale Gattung, 2. Schwerpunkt: Lied; Barock → vorbestimmten Schicksal machtlos ausgeliefert, Kirche & Adel Hauptträger, Klassik → positives Menschenbild d. Aufklärung, Bürgertum HT, Sonate & Streichquartette einfach, kein Streben nach äußerlicher Wirkung, Sinfonie großes Publikum (alle Instrumente aufeinander angewiesen → Symbol für Gemeinschaftsgeist)

Merkmale: nur noch Solokonzerte, kein Cembalo, erstmals größeres klassische Sinfonieorchester, Trompete & Violine bleiben Soloinstrument, erstmals Klavier als Soloinstr. im Vordergrund

1. Andeutung Gedanke Kunst ist Verkörperung reiner Menschlichkeit, 2. Form wird Audsdrucksträger innerer Empfindungen, Gehalt offenbart sich Hörer erst im selbständigen Mitvollzug, 3. Melodie wird zum Hauptanligen d. Musik & orientiert sich am Volkslied, 4. Meist achttaktige Periode (aus Volkslied & Volkstanz übernommen) gliedert musikal. Satz & ersetzt motorisches Prinzip d. Barock, setzen sich aus 2- 4 taktigen Motiven zusammen (Motiv kleinster entwicklungsfähiger Baustein ist in Klassik durch feinste Ausdruckswerte & höchste Originalität gekennzeichnet, Vordersatz schließt mit Halbschluß (meist Dominante), Nachsatz mit Ganzschluß (Tonika), 5. Thema, eine aus mehreren Motiven gestaltete & entwickelte Einheit, zeigt oft periodischen Aufbau, bei Beethoven jedoch oft unterbrochen, 6. Durtonart wird bevorzugt, Dreiklänge bleiben meist harmonische Bauelemente, Kadenzen dienen verstärkt d. Satzgliederung, Tonkontraste bilden einzelne Sätze wie auch Satzbeziehungen innerhalb eines Formzyklus, Modulationen verbinden Tonarten

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Details

Titel
Kirchengesang-Typen
Autor
Jahr
1999
Seiten
3
Katalognummer
V100932
ISBN (eBook)
9783638993548
Dateigröße
336 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psalm, Jubilus, Hymnengesang, Choral
Arbeit zitieren
Birgit Schanze (Autor:in), 1999, Kirchengesang-Typen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100932

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