Die Romantik in Kunst und Philosophie


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1. allgemein:

Die Romantik, vom ausgehenden 18. - ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts reichende Epoche, war ein gesamteuropäisches Phänomen unterschiedlicher nationaler Ausprägungen mit Deutschland als Zentrum.

- vom altfranzösischen romanz, romant, roman = ursprünglich alle in der Volkssprache verfassten Schriften
- ursprünglich vor allen den höfischen Versromanen bezeichnend und alle in Versen und Prosa verfassten Romane

2. Philosophie der Romantik:

- Völlige Poetisierung des Lebens
- Verborgen in der Tiefe des eigenen Wesens - Versenkung ins eigene Inneren
- Das Romanhafte, Wunderbare, Unwirkliche, Bezaubernde, Stimmungsvolle
- Sittliche Werte und Ziele bestehen darin, sich selbst ohne Maske und Lüge zu leben
- Gegner der Aufklärung
- Nicht Verstand- oder Profitdenken, gegen Rationalismus und Erkenntnisoptimismus, Opposition gegen eng gefassten Vernunftbegriff
- Romantiker gleichzeitig Philosophen, Grenze zwischen Philosophie und Dichtung
- Konfrontation mit Philistern (= rationale, beschränkte Alltagsmenschen, die an Bestehendes, nützliches gebunden sind), stehen der Sehnsucht der Künstler nach einer höheren Wirklichkeit entgegen
- Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814) war Begründer der „Ich-Philosophie“, welche besagt, das nicht die Dinge das ICH bestimmt, sondern umgekehrt, absolute Autonomie/Selbstbestimmung, freies Denken, nicht sittliche Vervollkommnung oder Persönlichkeitsbildung, sondern Sinn für Kunst à Idealismus
- Schelling (1775 - 1854): Identitätsphilosophie: Umkehrung von Fichtes Verhältnis von Geist und Natur (Geist ist das Produkt der Natur, weil Natur ursprünglich Geist ist, Natur und Geist, Reales und Ideales sind im Tiefsten identisch)
- Schlegels Philosophie ist die Einheit von Poesie und Philosophie, die ihm jedoch nie gelang, Philosophie ist Schönheit, Verschmelzung von Philosophie und Poesie
- Dichter Hölderlin kritisiert Fichte, durch sein mystisches Naturgefühl beeinflusst er Schelling, ich 1. Idee, freies geistiges Wesen trägt moralische Welt, Gottheit, Unsterblichkeit in sich; Poesie hohe Würde, wird Lehrerin der Menschheit (Grundgedanke der Romantik)
- Novalis Philosophie am nächsten verwandt mit Schellings Naturphilosophie, Novalis Ausgangspunkt Fichte und Tatkraft des Willens (Wille allmächtig), will beim Insichgehen das Wunderland Seele und ihren Reichtum entdecken

3. Kunst/Literatur der Romantik:

- Geistesbestreben der Romantik Auswirkungen auf die Literatur
- Während Klassik vornehme Geselligkeit kultivierte, trugen Kreise der Romantiker bohèmhafte philisterfeindliche Züge
- Schriftsteller schreiben was im romantischen Sinne populär ist: Volkstümliches, kindlich einfacher Sinn des noch unverdorbenen Volkes
- Da die romantische Literatur besonders emotionale, mütterliche Themen wie Liebe, Sehnsucht und Phantasie beinhaltet, erstmals spielen Frauen wichtige Rolle, wie z. B. Karoline von Günderode (1780 - 1806)

- Formen der romantischen Literatur:

>Volksdichtung: aus Überzeugung des einfachen Volkes und napoleonfeindlichen Nationalismus

>Märchen und Gedichte von Volksmärchen und -liedern stark beeinflusst >z. B. „Des Knaben Wunderhorn“ von Brentano und Armin, „Kinder- und Hausmärchen“, „Deutsche Sagen“ der Geb. Grimm, „Tausend Volksbücher“ von Görres

>Roman: wichtigste Gattung >häufig Fragmente

>Texte aus anderen Gattungen werden eingefügt

>geheimnisvolle, schicksalhafte Verknüpfungen der Figuren

>z. B. Jean Paul: Blumen-, Frucht- und Dornenstücke; Novalis: Heinrich von Ofterdingen, E. T. A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels

>Phantastische Erzählungen: kürzere Form >reichen von Märchen bis Novelle

>märchenhafte Erzählung; in bedeutungsvollen Augenblicken offenbart sich ein unendlicher Zusammenhang in der alltäglichen Welt

>novellistisches Erzählen: das Dämonische bricht in die Alltagswelt ein in einem schicksalhaften Augenblick z. B. märchenhaft: Motte-Fouque: Undine, Eichendorf: aus dem Leben eines Taugenichts, novellistisch: Hoffmann: Das Fräulein von Scudéri >Lyrik: patriotische, religiöse, meist liedhafte Gedichte >von einfachem Volksliedton bis komplizierte Strophenform >Romanze (Gedicht in reimlosen, vierhebigen Trochäen) erlebt Blütezeit >spätromantische Ballade (das Naturmagische)

- Schriftsteller und Werke:

Frühromantik:

>Ludwig Tieck (1773 - 1835): „William Lovell“, „Volksmärchen“, > Organisator der romantischen Bewegung

>Novalis (1772 - 1801): Athenäum („Blüthenstaub“: Aphorismen und Fragmente, Fragment „Heinrich von Ofterdingen“

>Schlegel (1772 - 1829): Herausgeber des Athenäneum: „Charakteristik des Wilhelm Meister“, „Gespräch über die Poesie“, einziger Roman „Lucinde“ (erregte Entrüstung wegen contra Moralvorstellungen)

Hochromantik:

>Clemens Brentano (1778 - 1842) „Des Knaben Wunderhorn“ (mit Arnim), Lustspiel „Ponce de Leon“

>Achim von Arnim (1781 - 1831): „Der Knaben Wunderhorn“, „Zeitung für Einsiedler“, „Isabella von Ägypten”, „Die Kronenwächter“ >eher nüchterner Schriftsteller

>Joseph von Eichendorff (1788 - 1857): „Ahnung und Gegenwart“, Novellen und Erzählungen „Das Marmorbild“, „Aus dem Leben eines Taugenichts“ >sehnsüchtige Phantasien

Schwarze Romantik:

>Beschäftigung mit dem Mystischen, unbewusste Ängste werden in die Lyrik eingeflochten, kann bis zum Nihilismus führen

>E. T. A. Hoffmann: „Phantasiestücke in Callots Manier“, Schauerroman „Die Elixiere des Teufels“, Erzählsammlung „Nachtstücke“

Bedeutendster Vertreter der schwarzen Romantik, geheimnisvolle, spukhafte, unheimliche Literatur

>Am Rande der Romantik: Jean Paul (1763 - 1825) und Heinrich von Kleist (17777 - 1811)

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Details

Titel
Die Romantik in Kunst und Philosophie
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V100835
ISBN (eBook)
9783638992572
Dateigröße
361 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Romantik, Kunst, Philosophie
Arbeit zitieren
Susanne Finsch (Autor:in), 2001, Die Romantik in Kunst und Philosophie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100835

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