Die Mittelschichten im Frankreich der Dritten Republik 1870-1900


Seminararbeit, 1995

19 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Der Weg zur Dritten Republik

3. Die gesellschaftliche Schichtung

4. Die Mittelschichten als Träger der Gesellschaft

5. Republikanismus oder Antirepublikanismus

6. Die Instrumente der Mittelschicht oder Mittelschicht als Instrument

7. Zusammenfassung

8. Bibliographie

Die Mittelschichten im Frankreich der Dritten Republik 1870 - 1900

1. Einleitung

Der folgenden Arbeit liegt die französischen Gesellschaft in einem Zeitraum gegen Ende des 19. Jahrhunderts zugrunde. Dabei soll die Rolle der Mittelschichten im gesellschaftlichen Gefüge dargestellt werden. Durch die Betrachtung des geschichtlichen Verlaufs, und der Entwicklung der gesellschaftlichen Gruppen wird untersucht, ob es eine Homogenität der Schichten, insbesondere der Mittelschichten, gab. Daraus soll die Stellung und das Verhältnis der Mittelschichten zur Republik abgeleitet werden.

2. Der Weg zur Dritten Republik

Die Französische Revolution hatte die alte Ordnung, das Ancien Regime, beseitigt und damit die aristokratische Behäbigkeit. Der Zusammenbruch des absolutistischen Staates wurde durch die Unbeweglichkeit seiner feudalen Strukturen verursacht1. Der gesellschaftliche Unterbau des Ancien Regime bestand überwiegend aus einer ländlichen Gesellschaft mit agrarischer Wirtschaft, die von Adligen beherrscht wurde2. Als Folge der Republik wurden die gesellschaftlichen und politischen Eliten über die Kreise der Aristokratie hinaus ausgedehnt.

Nach der Ablösung der Ersten Republik durch das Napoleonische Erste Kaiserreich, kam es zur Restauration des Königtums. Ludwig XVIII (1814-1824) hatte nach der Verfassung, der Charte Constitutionelle von 1814, zwar die dominierende Stellung innerhalb des Herrschaftsystems inne, doch die parlamentarischen Machtverhältnisse wirkten auf eine parlamentarische Monarchie hin. Das System fußte nach englischem Vorbild auf zwei Kammern. Vertreten waren in den Kammern die Parteien der Ultraroyalisten, die sich für die Restaurierung der alten Adelsprivilegien einsetzten, die Independenten, die für liberale Prinzipien fochten und die Doktrinäre, die für eine konstitutionelle Monarchie eintraten.

Die gesellschaftliche Beteiligung am politischen Geschehen war jedoch durch das Zensuswahlrecht auf eine schmale Schicht von Wohlhabenden beschränkt. Das Zensuswahlrecht sah vor, daß das aktive Wahlrecht nur von männlichen Personen über 30 Jahren und einem direkten Steueraufkommen von wenigstens 300 Franc ausgeübt werden konnte. Die zu wählenden Repräsentanten waren noch strikter reglementiert. Sie mußten über 40 Jahre alt sein und auf ein Steueraufkommen von 1000 Franc verweisen können. Durch diese Einschränkungen war die gesellschaftliche Führungsschicht zwar vergrößert, aber als Grundlage weiterhin auf die wohlhabende aristokratisch - bourgeoise Klasse beschränkt3.

Diese Klasse war in sich sehr inhomogen und verfolgte unterschiedliche Interssen. Übereinstimmung herrschte dahingehend, daß die demokratischen Bewegungen von der Macht ferngehalten werden sollten. Es bedeutete jedoch nicht die Rückkehr zum Ancien Regime. Der König stützte sich auf die gemäßigten Royalisten die mit der Regierungsbildung beauftragt waren. Viele der revolutionären Errungenschaften wie Gleichheit vor dem Gesetz, Meinungs- , Presse- und Religionsfreiheit waren in der Verfassung verankert. Die gemäßigte Phase der französischen Monarchie wurde in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts durch eine zunehmende Polarisierung der politischen Eliten beendet. Die Royalisten förderten die Allianz von Staat und Kirche, der Katholizismus wurde nun wieder zur Staatsreligion. Viele der oben genannten Errungenschaften wurden Beschränkungen unterworfen, so die Pressefreiheit. Karl X. (1824-1830) benutzte zum ersten mal die Notverordnungsgesetze zur Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung sowie zur Durchsetzung der Regierungsfähigkeit der Ultraroyalisten. Die liberale Mehrheit der Abgeordnetenkammer wurde übergangen. Er beschränkte die Pressefreiheit, löste die Abgeordnetenkammer auf und nahm Änderungen am Wahlrecht vor, die selbst bisherigen Wahlberechtigten das Wahlrecht nahmen.

Die Folge war ein dreitägiger Aufstand mit Barrikadenkämpfen in Paris, der das restaurative bourbonische Regime im Sommer 1830 beseitigte4.

Aus der Revolutionsphase und der Forderung nach einer Republikanisierung des Staates, tauchten die Republikaner als zunächst noch schwache Partei auf. Die wirkungsmächtigste parlamentarische Opposition zur Regierungspolitik, stellten jedoch die Liberalen dar. Diese hatten mit der Gründung von Gesellschaften und Vereinen und dem Publikationsorgan ‘Le National’ einen außerparlamentarischen Rückhalt. Die Revolution blieb ohne klar formulierte Ziele und wurde von den gemäßigten bürgerlichen Reformern zu einem Wechsel der Dynastie und einer Liberalisierung der Verfassung genutzt. Durch die Mitwirkung des populären General Lafayette, konnte der Thronwechsl zugunsten des Herzogs von Orléans, Louis - Philippe I. (1830-1848), vollzogen werden.

Der neue Monarch war ein vom Parlament eingesetzter König, dem die weitreichenden Befugnisse der Vorgänger erheblich beschnitten waren. Die parlamentarischen Regierungen versäumten es jedoch ebenso, eine Form von politischer Stabilität in Frankreich zu installieren. Der fortschreitenden gesellschaftlichen Entwicklung zur Industrialisierung, standen keine Entwicklungen zu Wandel und Reformen der politischen Beteiligungsformen gegenüber. Das Herrschaftssystem ließ nur eine kleine politische Elite, die sich durch große Besitztümer qualifizierte und legitimierte, an der Macht teilhaben. Die Regierenden verschloßen sich vor den berechtigten Forderungen weiter Teile des dank des industriellen Fortschritts auch zu Wohlhaben gelangenden Bürgertums nach politischer Partizipation. Dies und die Ausklammerung der sozialen Fragen der unteren Schichten, führte in der Konsequenz zum Konflikt. Dieser Konflikt wiederum gipfelte 1848 im revolutionären Sturz der politischen Ordnung5.

Unter dem Druck der Revolutionäre dankte der Orléanismus ab und es entstand die Zweite Republik auf einer zunächst breiten Basis aus allen relevanten bürgerlichen Kräften und Republikanern. Lange hielt dieses Bündnis mit solch unterschiedlichen Zielen jedoch nicht. Die erstarkenden Sozialisten konnten sich gegen die bürgerlichen Mehrheiten nicht durchsetzen und wurden brutal unterdrückt. Louis Napoleon wurde vom um die Sicherheit besorgten Bürgertum als Präsident zum Haupt der Exekutive gewählt. Mit seinem antiparlamentarischen, antirepublikanischen Regierungsstil baute er seine Macht durch Plebeszite und einen Staatsstreich gezielt aus. 1852 gelangte er schließlich durch Senatsbeschluß und erneutes Plebeszit zum erblichen Titel des Kaisers der Franzosen durch die Gnade Gottes und den Willen der Nation.

Das Zweite Kaiserreich unter Napoleon III. (1852 1870) leitete wieder eine Phase der verschärften Reaktion ein. Von einer versuchten Restauration konnte aber keine Rede sein, vielmehr versuchte die Monarchie den Schulterschluß mit den aufstrebenden Kräften des Bürgertums. Aus Furcht vor neuen sozialen Unruhen, fügte sich das Bürgertum dem Regime und verzichtet auf direkten politischen Einfluß6. Als Ausgleich legte Napoleon staatliche Wirtschafts- und Bauprogramme auf, unterstützte den industriellen Aufbau, das Kreditwesen und die Ausdehnung des Kolonialreichs. All dies waren Punkte, die dem Bürgertum Möglichkeiten zur wenn schon nicht gesellschaftspolitischen, so doch wirtschaftspolitischen Beteiligung durch einen Wirtschaftsliberalismus versprachen.

Napoleon III. repräsentierte das Prinzip des Bündnisses der nationalen Bewegungen und das Entgegenkommen gegenüber den neuen wirtschaftlichen und sozialen Kräften7.Die neue nationalstaatliche Idee des Kaisers, als Triebfeder der Motivation zum friedlichen Handel und Austausch der europäischen Staaten untereinander, sollte das alte Konzept der Mächte ablösen. Ein Gewinn der zunehmenden Nationalisierung des politischen Lebens, war die gesteigerte Loyalität und Opferbereitschaft der Untertanen. An das gestiegene Konfliktpotential mochte noch niemand denken. Die Nation als Kristallisationspunkt aller gesellschaftlichen Interessen, führte in Europa zu einem gewaltsamen Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Interessen verschiedener Nationen, und damit letztlich zur Abdankung Napoleons III.8.

Anlaß dazu bot der Deutsch - Französische Krieg 1870/71. Nach der militärischen Niederlage der Napoleonischen Truppen und der Gefangennahme des Kaisers, schien der Weg zu einem Friedensschluß geebnet zu sein. Auf Initiative der gemäßigten Republikaner Gambetta und Favre wurde die Dritte Republik ausgerufen. Nach den deutschen Forderungen über Gebietsabtretungen und der Belagerung der Hauptstadt, gelang Gambetta die Mobilisierung der Bevölkerung zum Volkskrieg. Unter dem militärischen Druck der Deutschen, mußten jedoch schließlich die Friedensverhandlungen zwischen den verhandlungsbereiten Franzosen Favre und Thiers und der deutschen Seite beginnen.

Thiers (1871-1873) wurde von der Nationalversammlung zum Chef der Exekutive bestimmt. Er ließ sogleich den Aufstand der Pariser Commune, der Machtergreifung der Kommunisten und radikalen Sozialisten, durch den Kriegsgeneral Mac Mahon blutig niederschlagen. Dieser hatte selbst politische Ambitionen und wurde sein Nachfolger.

Mac Mahon (1873-1879) wurde aufgrund von einer konservativen Mehrheit der Nationalversammlung zum Präsidenten gewählt. Im Jahre 1875 wurde schließlich die Dritte Republik auf der Grundlage einer neuen Verfassung proklamiert.

Damit gab sich Frankreich als einzige bedeutende europäische Macht eine republikanische Verfassung9.

Diese Verfassung garantierte das allgemeine Wahlrecht zur Deputiertenkammer. Die politische Landschaft wurde durch eine Anzahl auf Persönlichkeiten zugeschnittene Parteien bestimmt. Ohne feste Programme kam es zu häufig wechselnden Mehrheiten und Regierungen. Im Inneren festigte sich die Republik vor allem dank einer stabilen unpolitischen Verwaltung und des Konsens des Bürgertums, alle umwälzenden Veränderungen zu bremsen.

3. Die gesellschaftliche Schichtung

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts präsentierte sich das mittlere Europa als ein weitgehend agrarisch produzierender Wirtschaftsraum. Abgesehen von Großbritannien, waren die wirtschaftlichen Strukturen auf die Landwirtschaft ausgerichtet. Das Vorbild des industrialisierten Großbritanniens übertrug sich erst allmählich auf die Staaten Europas. In Frankreich waren weit über zwei Drittel der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, über drei Viertel lebten in ländlichen Siedlungen10. Trotz dieses Verhältnisses sank der Anteil des agrarischen Sektors am Nationaleinkommen11. Das Hauptaugenmerk der wirtschaftlichen Anstrengungen galt nach wie vor mehr der Steigerung der Ertragsfähigkeit der Flächen, als dem Ausbau von Vermarktungsmöglichkeiten oder der Bildung von Handelskooperativen. Handelsbeziehungen der Bevölkerung entwickelten sich vordergründig in den urbanen Ballungsräumen der Städte12. Die Subsistenzwirtschaft der agrarischen Produzenten wurde nur sehr langsam zugunsten einer marktorientierten Produktion aufgegeben13. Französische Produzenten konnten in einem gegen äußerliche Konkurrenz durch hohe Zollschranken abgeschotteten Markt wirtschaften14.

Die Industrialisierung setzte im Vergleich zu Deutschland zwar relativ früh ein, war aber weniger intensiv. Das zentralistische französische System verhinderte zudem eine freie Entfaltung der wirtschaftenden Kräfte, begünstigte vielmehr ihre Konzentration auf wenige Zentren. Die Industrialisierung erfasste die ländlichen Gebiete gar nicht oder kaum, streifte sie nur, wenn natürliche Voraussetzungen wie Bodenschätze die Ansiedlung von Industrien begünstigten. Der Landarbeiter wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Industriearbeiter interessant. Die Arbeiterschaft gelangte aber im Verlauf des Jahrhunderts, begünstigt durch ihr erhebliches zahlenmäßiges Anwachsen, zur Ausbildung eines gemeinsamen, einheitlichen Klassenbewußtseins. Dieser entstehenden Klasse standen anfangs als gesellschaftliche Kräfte nur die Notabeln und Bauern gegenüber. Die Notabeln traten als Führungsschicht die Nachfolge der durch die Aristokratie geführten Ständegesellschaft an. Das Prinzip der Herkunft, der Geburt in einen bestimmten Stand hinein, wurde um die sozialen Merkmale des Besitzes und der Karriere ergänzt15. Besitz und Karriere dienten zur Schaffung und zum Ausbau von Kompetenzen und Privilegien, um am staatlichen Aufbau beteiligt zu bleiben. Als Kennzeichen der neu entstehenden Klasse des Bürgertums galt der Grundbesitz. Die Notabeln definierten sich als die Besitzende Klasse, und leiteten daraus die Legitimität zur Machtausübung ab. Die Notabeln waren in der Rolle des Mittlers zwischen Stadt und Land, zwischen Staat und Volk. Sie verkörperten die agrarische, im Wandel hin zur Industrialisierung begriffene Gesellschaft16. Die Machtausübung fand unter den herrschenden republikanischen Verhältnissen durch politische Tätigkeit statt. Politische Tätigkeit bot die Möglichkeit, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zum Vorteil der eigenen Klasse mitzugestalten. Der Grundbesitz war Mittel zur Hebung des Sozialprestiges und zur Vermögensbildung. Dank des Vermögens wiederum, war ihnen erst die Möglichkeit zur politischen Betätigung gegeben, da sie nicht nebenher auf den Erwerb des Lebensunterhaltes angewiesen waren.

Die grundbesitzende Bourgeoisie war ökonomisch und politisch die bestimmende Klasse im orléanistischen Frankreich zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Zur Wahrung dieses Einflußes war sie darauf bedacht, die Masse der Bevölkerung vom politischen Entscheidungsprozeß fernzuhalten. Eine Gefahr bedeutete einerseits der reaktionäre Konservativismus der Bauern, die auf eine Wiederherstellung der Vorrangstellung der Landwirtschaft aus waren, und zum anderen der revolutionäre Unmut der städtischen Bevölkerung, die den Fortschritt begrüßten und an den Entwicklungen und am Wohlstand teilhaben wollten.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war aber auch eine zunehmende Differenzierung des Bürgertums festzustellen. Mit dem zunehmenden Ausbau des Staatsapparates wurden die Entstehungen neuer Schichten möglich. Die Verwaltung brauchte Beamte und Angestellte, die neuen Gesellschaften, Vereine und Betriebe benötigten neue Kader, Funktionäre und Büroarbeiter, untere und mittlere Leitungspositionen mußten besetzt werden17. Die alten Mittelschichten mußten auf ihrem Territorium Platz für die entstehenden Ansprüche der neuen Mittelschichten schaffen.

Die wachsenden Städte boten den Boden für vielfältige wirtschaftliche Tätigkeit. Eine Vielzahl von Existenzgründungen im Bereich des Klein- und Einzelhandels zur Deckung der Bedürfnisse dieser Schichten, brachte die Verbreiterung des Anteils der kleinbürgerlichen Schichten mit sich. Auch das Handwerk und andere Kleingewerbe profitierten von der Entwicklung innerhalb der Gesellschaft, und trugen so zur Entstehung einer neuen gesellschaftlichen Schichtung bei.

Die zunehmende Industrialisierung nach 1870 verstärkte das Gewicht der Industriearbeiter in der Gesellschaft. Wenngleich dieses Gewicht auch schleichend zunahm. Eine industrielle Revolution blieb in Frankreich aus, es handelte sich eher um einen langsam fortschreitenden Prozeß der Industrialisierung. Und so blieben die Landwirtschaft und die traditionelle Verbrauchsgüterproduktion die vorherrschenden tragenden Wirtschaftsbereiche. Es war gerade die politische Demokratie, die den Prozeß der Industrialisierung aufgrund von protektionistischen Eingriffen hemmte18. Gestalten und bestimmen konnte dieses demokratische republikanische System nur die selbstbewußte Bourgeoisie. In der Machtausübung war sie erprobt. So gelang es ihr ihre Interessen an der Aufrechterhaltung der bestehenden Sozialordnung, zwischen den Interessen des kapitalistischen Systems nach einer Ausweitung der industriellen Produktion auszuballancieren19.

4. Die Mittelschichten als Träger der Gesellschaft

Das unternehmerische und produktive Frankreich, fand sich in den Bereichen Verbrauchsgüterproduktion und Handel, von kleinen und mittleren Familienbetrieben beherrscht. Dieser vorindustrielle Unternehmerkapitalismus brachte eine Klasse des Bürgertums hervor die zwar gleichgerichtete wirtschaftliche Interessen hatte, sich aber sozial und politisch als Klasse mit dem grundbesitzenden Adel in Bezug auf Status und Macht nicht messen konnte20. Ziel des Bürgertums wurde es fortan, dem Adel nahezukommen. Die Bourgeoisie wiederum bestand nach außen als stabile homogene Klasse, war aber in sich zersplittert und vielfach abgestuft. Die alten Mittelklassen hatten ihren festen Platz im gesellschaftlichen Gefüge, den sie nicht zu räumen gedachten. Dennoch bestand für die Angehörigen der unterpriviligierten Schichten die Hoffnung, gesellschaftlichen Aufstieg durch Übernahme von, und die Anpassung an bestimmte geltende Normen zu bewerkstelligen. Die neuen Mittelklassen zeichneten sich durch eine erhöhte Mobilität aus.

Nach der Revolution wurde der Begriff der Mittelklassen - als erstrebenswerte Zwischenschicht zur Überwindung der Gegensätze von Bourgeoisie und dem gemeinen Volk, den peuple - postuliert. Die Bourgeoisie untermauerte mit dem Aristoteleschen Modell von der ‘Tugend des Mittelmaßes’ ihren Machtanspruch. Die Mittelklassen, die classes moyennes, wurde zur Mitte des Jahrhunderts zum Synonym für die tragende und die Gesellschaft kennzeichnenden Schicht, dem juste milieu21. Der Vorbildcharakter der Mitte sollte große Anziehung auf die benachteiligten Schichten haben, ebenso wie die Aristokratie eine Anziehung auf das Bürgertum ausübte. Aber auch die alten Eliten des Adels eigneten sich selektiv neue Ideen und Verhaltensnormen an, ohne daß ihr traditioneller Status oder ihre Weltanschauung beeinträchtigt wurden. Diese Anpassungsstrategie wurde erleichtert durch den Drang des Bürgertums, per Imitation Anerkennung und Aufnahme in die feudale Gesellschaft zu finden22. So schloßen die beiden Klassen einen Kompromiß. Das Bürgertum erhielt wirtschaftliche Vergünstigungen, sicherte sich günstige Zölle und ein für sie vorteilhaftes Zivil- und Arbeitsrecht. Die Aristokratie behielt ihren politischen Einfluß, besetzte die Staatsämter und befehligte das Militär23. Schon bald erfolgte eine Absetzbewegung der Bourgeoisie gegenüber den unteren Schichten. Dazu wurden die Kategorien der Ausübung geistiger Tätigkeiten und freier Berufe, denjenigen der körperlichen Arbeit, den mechanischen Künsten, abwertend gegenübergestellt. Innerhalb der oberen Schicht erhielten akademische Berufe zunehmend den Vorzug vor den Leitungsfunktionen in Handel und Gewerbe. Bildung, Besitz und Beruf erbrachten gesellschaftliche Anerkennung, die dem körperlich arbeitenden gemeinen Volk, den peuple, aus Handwerkern, Kleinhändlern und Arbeitern nicht zukam24.

Da die Klasse der Arbeitenden sich politisch nicht geschlossen engagierte, blieb nach 1848 die Notabelngesellschaft relativ stabil. Die in der Ablehnung des Bürgerkönigtums geeinte revolutionäre Koalition aus republikanischen Bürgern, Kleinbürgern und Gesellen und Arbeitern, blieb wegen der verschiedenen Interessen nicht lange genug geeint um ihre Ziele zu verwirklichen25.

Da die Bourgeoisie in der Notabelngesellschaft eine mehr und mehr feudalisierte Rolle einnahm, büßte sie ihren Vorbildcharakter als Bewahrer der Tugenden der Mitte zugunsten des Strebens nach den Lebensformen der Aristokratie ein. Zwischen der feudalisierten Bourgeoisie und den peuple, galt es jetzt wieder eine Position der Mitte zu besetzen. Diese Schichtung ergab die Aufteilung der Gesellschaft in Bourgeoisie, die classes moyennes und die peuple26. Damit veränderte der Begriff seine Bedeutung bezüglich der Verbindung, die er seit der Revolution mit der Bourgeoisie eingegangen war. Die Bourgeoisie wurde dadurch in ihrer Rolle als herrschend und staatstragend bestätigt. Sie war aber nunmehr zur Oberschicht geworden und überließ die Mitte anderen gesellschaftlichen Gruppen. Definiert wurde die Mittelklasse als Zwischenstufe zwischen Überfluß und Not, als eine Klasse, die gestützt auf Arbeit, Leistung, Bildung, die Ausübung privater und öffentlicher Tugenden, durch Ordnung, Sparsamkeit und die Verwirklichung der Vorschriften der christlichen Morallehren zu Ansehen, Macht und Wohlstand gelangt sei27.

Der Orléanismus versprach Freiheit, Gleichheit und eine stabile Staatsordnung durch die Integration der Bevölkerung in die Mittelklassen. Unter den kapitalistischen Bedingungen, mußte dieses Vorhaben durch die zwangsläufige Konzentration von Macht und Kapital in den Händen der Oberschicht scheitern28.

Die Umwertung des Mittelklassenbegriffs führte zu einem Konflikt um die Besetzung desselben. Das etablierte gebildete Bürgertum, die Oberschicht, überließ dem Kleinbürgertum das Feld sich des Mittelklassenbegriffs zu bemächtigen. So wurde nunmehr die offene Mittelschicht, die classe moyenne, zum Synonym für die petit bourgeoisie, das Kleinbürgertum29. Die Mittelklasse war somit nicht länger mit der herrschenden Schicht gleichzusetzen, stellte aber weiterhin die vorherrschende Schicht innerhalb der Gesellschaft dar30.

Die Gemeinsamkeit der beiden Schichten beruhte auf den Besitzverhältnissen. Beide waren im Besitz von Produktionsmitteln oder Immobilien und Kapital. Beide hatten eine durch den Besitz garantierte Unabhängigkeit, mußten ihre Fertigkeiten nicht auf dem Arbeitsmarkt anbieten. Trotzdem beide zu den Besitzenden gehörten, überwog vielfach das Trennende. Es gab erhebliche Unterschiede im Besitzniveau, in der Qualität des Besitzes und vor allem am Anteil der Handarbeit31. Inhaltlich wurde die Mittelklasse mittlerweile als Produzenten und Händler verstanden, die Eigentümer kleinerer und mittlerer Vermögen waren. Ihre Vermögenssituation garantierte ihnen Selbständigkeit und Unabhängigkeit32. Diese Unabhängigkeit galt es für die Kleinhändler und Handwerker zu bewahren, gehörten sie doch dadurch zur großen Klasse der das Rückgrat der gesellschaftlichen Ordnung bildenden Besitzenden33. Das Kleinbürgertum selbst, betrachtete sich als Durchgangsklasse, die man auf dem Weg ins gehobene Bürgertum zu durchschreiten hatte. Für das Gros der Handwerksmeister und Kleinhändler blieb dies jedoch Fiktion34. Das Kleinbürgertum selbst wiederum, war das Ziel vieler Aufstiegs- und Befreiungsversuche aus der Arbeiterklasse. Die Mittelschichten und die Arbeiterklasse waren in sich mobile Schichten, innerhalb derer, aber auch zwischen und aus denen heraus es die Möglichkeiten des Auf- und des Abstiegs gab.

5. Republikanismus oder Antirepublikanismus

Nach der Proklamation der Dritten Republik fand die Mittelklasse einen verfassungsmäßigen Rahmen, der erstmalig politische Beteiligung ermöglichte. Mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts zur Deputiertenkammer, war die politische Gleichheit aller Staatsangehöriger vollzogen35.

Die nach dem Sturz Napoleons III. und der Niederschlagung der Commune untereinander zerstrittenen Monarchisten, erreichten die Institutionalisierung eines Senats. Die Ultramonarchisten suchten dadurch das republikanische System zu unterwandern und in Richtung einer Restauration zu lenken. Die politisch rechte Mitte entschloß sich, unter dem Eindruck des sich stabilisierenden Einflußes der Notabeln und Bauern, die Republik zu stützen und mit Hilfe des Senats die schlimmsten Auswüchse der Demokratie zu verhindern. Die pragmatischen Republikaner der linken Mitte, nahmen den Senat hin und sicherten sich die Loyalität der Rechten gegenüber der Republik. Das System der Zusammensetzung des Senats war auf eine Überrepräsentation der Vertreter der Klein- und Provinzstädte angelegt. Damit war er zu einer Domäne jener Beamten und Honoratioren geworden, deren wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Konservativismus bei den Großagrariern und Landwirten seinen Rückhalt hatte36. Selbst die Republikaner hatten, in Bezug auf ihre eigentliche Machtbasis den Städten, nach der Erfahrung mit der Commune, zwiespältige Gefühle. Sie begannen die städtischen Proletariermassen zu fürchten und legten großen Wert darauf die Städte durch die Wahlkreisfestlegungen in den Griff zu bekommen. Das Wahlsystem sorgte in beiden Häusern für ein Überwiegen des ländlichen über das städtische, des immobilen über das dynamische Frankreich37. Offenkundig war das herrschende Frankreich an der Bewahrung des stagnierenden ländlichen Elements interessiert. Es existierte ein breiter Konsens über die Einhaltung eines gesellschaftlichen Gleichgewichts. Dieser Konsens fand in der republikanischen Synthese seinen Ausdruck.

Die Gesellschaft Frankreichs stellte sich einerseits als relativ statisch dar. Die Bourgeoisie war erheblich feudalisiert, es herrschte wenig Fortschrittlichkeit und die wirtschaftliche Rationalität war nur schwach ausgeprägt. Es wurde mehr auf Besitzstandwahrung und die Absicherung des Status, als auf Effizienz Wert gelegt. Andererseits unterlag die Gesellschaft einer relativen Dynamik, wobei der Industrialisierungsprozeß nicht verhindert und die soziale Mobilität grundsätzlich akzeptiert wurde. Jede gesellschaftliche Entwicklung konnte sich so nur innerhalb klarer Grenzen vollziehen. Veränderung war möglich, wenn sie sich in den traditionellen gesellschaftlichen Rahmen integrieren ließ38.

Diese beiden Faktoren hoben sich in ihrer Gegensätzlichkeit auf und brachten eine blockierte Gesellschaft hervor.

Die Gruppen die an der republikanischen Synthese teilhatten waren das feudalisierte Bürgertum, die Notabeln, die unabhängige Bauernschaft und die Mittelschicht. Der Begriff classes moyennes für die Mittelklassen wurde in der Folge vermieden, um Klassengegensätze zu nevellieren. Es wurde als Synonym der Ausdruck nouvelles couches, von den Mittelschichten eingebracht39.

Dominiert wurde die republikanische Synthese vom Bürgertum. Alle Leitungsebenen der Gesellscchaft waren mit Vertretern aus dem Bürgertum besetzt. Zum Bürgertum bestanden nur zwei Zugangsmöglichkeiten für das Kleinbürgertum und die Bauernschaft. Zum einen durch den Erwerb von Wohlstand, oder andererseits durch die Erlangung von Sozialprestige durch Bildung und die Ausübung akademischer Berufe40. Die Kleinbürger nahmen am bürgerlichen Kodex teil, trugen zur Verbürgerlichung der Werte bei. Werte wie Sparsamkeit, Ordnung, Privateigentum und Arbeit, Familie und die katholische Morallehre dienten dem Kleinbürgertum als Mittel zur Differenzierung gegenüber dem Proletariat41. Die Arbeiterschaft war aus der republikanischen Synthese ausgeschloßen, ihr blieb lediglich der Weg des Aufstiegs in das Kleinbürgertum durch Arbeit und Sparsamkeit, zumeist durch das Selbständigmachen in einem Gewerbe42. Die Übernahme der bürgerlichen Werte diente auch der Differenzierung innerhalb der Mittelschichten. Der ehrbare grenzte sich dadurch vom unehrbaren Kleinhändler, der stabile Handwerksbetreib vom proletaroiden ab. Und schließlich gab es auch die Gegenüberstellung und selbstbewußte Abgrenzung des Kleinbürgertums vom Großbürgertum. Wobei klein als Synonym für die Träger der Werte der Revolution galt, groß hingegen als Teil der Aristokratie verstanden wurde43. Mittelklasse galt nach außen und sich selbst, als dominierende Kategorie. Sie setzte nicht nur die sozialen Normen, sondern war selbst eine44. Aus dieser Art der Vorherrschaft des Bürgertums resultierte eine schleppende Modernisierung der Gesellschaft. Die schleppende Modernisierung verhinderte gleichzeitig den Aufstieg und die effektive Formierung der Arbeiterklasse. Der Staat wurde so organisiert, daß weder ein durchsetzungsfähiger zentraler Regierungsapparat, noch ein die nationalen wirtschaftlichen Interessen bündelndes Verbandswesen entstehen konnte. Die Gesellschaft blockierte sich damit auch auf der Herrschaftsebene. Die Konfliktscheu der an der Synthese beteiligten Gruppen, verhinderte die Herbeiführung von Lösungen. Der nichtinterventionistische Staat wurde nur bei Problemen der Aufrechterhaltung des ökonomischen gesellschaftlichen Gleichgewichts zu Eingriffen aufgefordert45.Der Staat war zwar eine zentrale Autoritätskategorie, unterlag jedoch engen Grenzen und Beschränkungen, die daher rührten, daß der Staat sich auf die Loyalitäten verschiedenster Interessengruppen stützen mußte. Diese außerparlamentarischen Sammlungsbewegungen fanden Unterstützung bei den im Parlament vertretenen rechten und konservativen Parteien46. Denen gegenüber standen die sozialistischen Bewegungen, die Reformsozialisten und die moderaten Republikaner, die sich jedoch erst nach der Jahrhundertwende zu einer geschloßenen Partei formierten, der S.F.I.O. Die rechten Bewegungen erfuhren in den Zeiten der Krisen in den 1880er und 1890er Jahren zulauf und namentlich der Boulangismus hätte sich zu einer revolutionären Rechten Gefahr für die Republik entwickeln können. Der General G.Boulanger sammelte zwischen 1886 und 1889 Konservative, Radikale und Bonapartisten in seiner autoritär-nationalistischen Bewegung des Boulangismus, mit dem Ziel der Errichtung einer Diktatur. Ein republikanischer Wahlsieg verhinderte jedoch dieses Vorhaben und zwang den General zur Flucht. Die nächste große Krise die eine Gefahr für die Republik wurde war die Polarisation die aus der Dreyfuskrise entsprang. Die Mittelschichten waren im Republikanismus des nachrevolutionären Frankreich beheimatet. Einerseits war der Republikanismus zu einem bewahrenden Element der Errungenschaften der Revolution geworden, andererseits bürgte er auch als Bollwerk gegen den Sozialismus. Die Rolle des Republikanismus für die republikanische Synthese war existentiell, da die entstandenen gemeinsamen Interessen der Kleinbürger, der wohlhabenden Bourgeoisie und der Notabeln auf dem Fundament des nichtinterventionistischen Staates gegründet waren47. Das Schema der politischen Zuordnung nach Klassenbegriffen wie rechts - links, wurde im Laufe der Zeit schwieriger, da sich die verschiedenen Parteien und Sammlungen gegen die Jahrhundertwende untereinander in der Programmatik bedienten. Bezeichnungen wie rechts, konservativ und reaktionär waren ursprünglich roylistisch besetzte Bedeutungsinhalte, wurden aber auch nationalrevolutionär vereinnahmt. Rechts und links verdeutlichte ursprünglich die Abgrenzung zwischen Royalismus, Bonapartismus und Katholizismus gegenüber dem Republikanismus und dem Sozialismus. Die Begriffsdifferenzierung wurde von allen Seiten Aufrecht gehalten. Obwohl sich manche Bewegungen inhaltlich angenährt hatten und die Begriffe zur Diffamierung politisch nicht allzuweit auseinanderliegender Gegner mißbrauchten. Dadurch verloren die Begriffe ihre Eindeutigkeit. Rechts war nicht unbedingt mit antiparlamentaristisch gleichzusetzen, ebensowenig wie links mit republikanisch. Insgesamt ist die Anpassung der ursprünglich rechten Royalisten an die Republikaner größer als umgekehrt. Gleichzeitig wandern linke Themen und Programme ins rechte Lager. Die Republik bleibt in ihren Grundfesten unerschüttert und bietet allen Richtungen Platz48.

6. Die Instrumente der Mittelschicht oder Mittelschicht als Instrument

Die Formel für das Selbstverständnis der Mittelschichten lautete: Besitz garantiert Unabhängigkeit. Die Sicherung der Unabhängigkeit war folglich an die Sicherung des Besitzes gebunden49. Sicherung des Besitzes bedeutete Sicherung des Privateigentums. Die politische Heimat der Mittelschicht war seit den Tagen der Französischen Revolution im Republikanismus angesiedelt. Für die Ziele des Republikanismus konnte sie aber nur so lange eintreten, wie dieser das Recht auf Privateigentum schützte, und sich von den sozialistischen Parolen des Proletariats abgrenzte. Die Mittelschicht hatte zwar eine gewachsene historische Nähe zum Proletariat, suchte aber den Übergang ins Bürgertum zu vollziehen. Die Möglichkeiten sich durch selbständige Arbeit eine Position in der erstrebten gesellschaftlichen Stellung zu schaffen, erforderte wiederum das Eingehen von Abhängigkeitsverhältnissen. Die Abhängigkeitsbeziehungen innerhalb der Mittelschichten zielten auf den Konsens über die Erhaltung des status quo und der Besitzstände ab. Das Kleinbürgertum richtete all sein Trachten nach dem Aufstieg in das gehobene Bürgertum. Dies war ihm jedoch nur mit Hilfe des selbst erwirtschafteten Wohlstandes möglich. Zur Erlangung von Wohlstand bedurfte es des Kontaktes mit den anderen Schichten. Der Kontakt von Kleinbürgertum zum gehobenen Bürgertum barg vielfältige Möglichkeiten der Abhängigkeit. Die Kleinhändler und kleinen Handwerksmeister zum Beispiel, erlangten mit dem Einsatz von etwas Kapital und Arbeitskraft eine wirtschaftliche Unabhängigkeit. Sie befanden sich im Status eines Selbständigen, waren nicht Lohnabhängige. Sie verfügten über ihr Sortiment, bestimmten über den Einsatz ihrer Arbeitskraft selbst und waren mitunter im Besitz von Immobilien50. Aus den Beziehungen zum unternehmerischen Finanzbürgertum erwuchsen den Kleinhändlern und Handwerkern zunächst wirtschaftliche Abhängigkeiten. Die Beziehungen wurden durch die quasi autarke wirtschaftliche Organisation der Bezirke in den Städten und der Provinzen noch unterstützt51. Der kommerzielle Spielraum wurde für den selbständigen Kleinunternehmer dadurch begrenzt, daß Großhändler ein Preisdiktat ausüben konnten. Ein Detaillist war von den Abgabepreisen eines Grossisten ebenso abhängig wie von dem Kundenstamm seines Einzugsbereiches. Die Handwerker waren von den Preisen der Aufkäufer und der Rohstoffanbieter abhängig. Oftmals bestand ein Klientenmonopol aus dem sich die kleinbürgerlichen Handwerksmeister schwer lösen konnten. Abhängigkeiten wirtschaftlicher gingen in Abhängigkeiten politischer Beziehungen über. Existenzangst war das wirksamste Mittel die Kleinbürger auf die politische Linie der Bourgeoisie zu verpflichten. Die Beziehungen wandelten ihren Charakter von sachlichen zu mehr persönlichen Abhängigkeiten. Kleine Bürger banden sich durch den Empfang von Krediten und die Drohung von Auftragsentzügen an die großen Bürger. Diese Art der Abhängigkeit verhinderte zum Beispiel die Unterstützung der politischen Aktivitäten der Arbeiterschaft. Die Unabhängigkeit der Kleinunternehmer entpuppte sich somit auf anderer Ebene vielfach als Abhängigkeit ganz unterschiedlicher Ausprägung52.

Aus der Sicht der feudalisierten Bourgeoisie, war als gemeinsame Bedrohung für die verschiedenen Ebenen der Mittelschichten die gleiche Gefahr ausgemacht worden. Dem Proletariat und dessen Versuchen sich mit einem neuen Selbstbewußtsein zu organisieren, galt es entgegenzutreten. Eine Form war die Ausdehnung der Mittelschichten auf alle Klassen. Die Versuche des Republikanismus die Klassenantagonismen zu überwinden, scheiterten jedoch an den grundsätzlich verschiedenen Interessen der Gruppen53. Eine andere Form war die Beschränkung der kapitalistischen Entwicklung auf die Ausbildung von Kleinunternehmen, im Gegensatz zu großbetrieblichen Einheiten54. Die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen in Frankreich waren kleine, familiär organisierte und betriebene Handwerksfirmen55. Die Langsamkeit des ökonomischen Fortschritts und, im Vergleich zum Deutschen Reich, das Fehlen einer Industriellen Revolution, erschwerte der Industriearbeiterschaft den Aufstieg in andere Ebenen der Gesellschaft56. Diese vergeblichen Versuche der Nivellierung der Klassenunterschiede in den 1870er Jahren, ernüchterte den größten Teil der Arbeiterschaft im Hinblick auf die Möglichkeiten des demokratischen Republikanismus zur Verbesserung ihrer Lage wirkungsvoll tätig zu werden57. Die Kleinbürger blieben zwar im stetigen Kontakt zur Unterschicht, orientierten ihr Streben aber immer in Richtung eines gesellschaftlichen Aufstiegs.

Der Abstieg aus dem Kleinbürgertum in die Klasse der lohnabhängigen Arbeiterschaft kam dabei sicherlich häufiger vor, als der Aufstieg aus dem Kleinbürgertum in die Bourgeoisie. Ebenso war der Aufstieg aus der Arbeiterklasse in das Kleinbürgertum leichter als in die Bourgeoisie. Beide Schichten waren sich näher und miteinander durch den Einsatz von Handarbeit verbunden. Zwischen Handwerksmeister und Geselle bestand naturgemäß eine weniger große Kluft, als zwischen Arbeiter und Fabrikbesitzer.

Die Gesellschaft und die Wirtschaft erfuhren bis Ende der 1870er Jahre keine Wandelung oder Modernisierung ihrer Strukturen aus einer Verbindung des bäuerlich - ländlichen mit dem rückständigen bourgeoisen Frankreich. Die gesellschaftliche Synthese basierte weiterhin erfolgreich auf einer konservativen Politik, die den Zentralstaat zur Bewahrung der bestehenden sozialen Verhältnisse ausbaute58. Der gesetzliche Schutz den viele Industriezweige genossen, bescherte diesen eine fast monopolistische Stellung auf dem Binnenmarkt, band die Arbeiter an ihre Arbeitsplätze und sollte sie so vom Klassenkampf abhalten59. Protektionismus diente somit allen Klassen. Die Mittelschichten sahen sich dem organisierten Druck der Arbeiterbewegung gegenüber, denen der Republikanismus die Überwindung der sozialen Frage durch die Industrialisierung versprochen hatte. Erst in den späten 1880er Jahren begannen darauf zaghafte Ansätze des unternehmerischen Kleinbürgertums sich zu organisieren. Die Organisation diente dem Schutz vor der übermächtigen feudalen Bourgeoisie ebenso wie vor den Angriffen der Sozialisten auf das Privateigentum60. Dazu bildete man die ersten branchenorientierten Verbände. Es wurden gemeinsame Ziele formuliert und die eigenen Belange in Form von Interessengruppen auch in politischen Gremien getragen. Da das Hauptziel die Besitzstandwahrung war, entsprachen dem vorläufig die Forderungen nach Schutzzöllen gegen ausländische Produkte, als auch der Ruf nach gesetzlicher Unterdrückung von Warenhausketten61. Der zunächst noch sehr individualistische und lokale Ansatz der Bewegungen, mit Zielen auf Grundlage der Normen des juste milieu, aber nur die unmittelbare Umgebung des Erfahrungsbereichs im Blick, wandelten sich in nationale Bewegungen. Zunächst sollten die Organisationen allen wirtschaftlichen Druck von den Angehörigen fernhalten, während infolge der Wandlungen innerhalb der Interessenverbände der Weg der wirtschaftlichen Offensive eingeschlagen wurde. Die Bildung von Syndikaten und Kooperativen, lange Zeit als kapitalistische Bedrohung abgelehnt, brachte den kleinen und mittleren Betrieben die Möglichkeit, sich den Herausforderungen des Marktes und denen des Finanzbürgertums zu stellen62. Dabei kam es zu einer konservativen politischen Ausrichtung, da das Proletariat zunehmend als Bedrohung empfunden wurde. Der Syndikalismus verhalf den Zusammenschlüßen zu einer professionellen Vertretung ihrer Interessen. Man kam überein, daß nur die Selbstheilungskräfte des Marktes, mit oder ohne Eingriffen des Staates, die soziale Frage lösen könnten. Die Attraktivität der Gewerkschaften und der sozialistischen Ideologie für die Arbeiterschaft, führte zu einer Hinwendung zu den Vertretern konservativer politischer Linien63. Die Normen, welche die Mittelschichten repräsentierten, fanden sich zunehmend in den programmatischen politischen Grundzügen nationalistischer und katholisch - konservativer Sammlungsbewegungen.

Der Liberalismus hatte in Frankreich keine politische Plattform. Das freie Wirken der Kräfte des Marktes wurde von allen gesellschaftlichen Gruppen bekämpft und mit protektionistischen Maßnahmen belegt. Im Zusammenwirken des neuen Beamtenadels mit den alten gesellschaftlichen Kräften der Notabeln und der Bourgeoisie, konnte der Liberalismus in die Schranken gewiesen werden64. Ein Grund dafür das die Notabelngesellschaft sich so lange behaupten konnte war, daß der Liberalismus keine politische Heimat hatte. Die fortschrittsfeindliche gesellschaftliche Synthese verhinderte die Ausbildung einer schöpferischen, wirtschaftlich aufgeschloßenen Mittelschicht und einer von sozialen Rücksichtnahmen befreiten unabhängigen kapitalistischen Oberschicht. Diese fanden ihrerseits aufgrund der vielschichtigen Loyalitäts- und Abhängigkeitsverhältnisse keine politische Heimat im Liberalismus65. So kam es, daß sich die konservativen Kräfte aus den Mittelschichten und die der ehedem abgelehnten feudalisierten Bourgeoisie aufeinander zubewegten. Gemeinsam war ihnen die Forderung nach staatlichem Bestandsschutz ihres Besitzes und ihrer Existenzen, bei gleichzeitigem grundsätzlichem Mißtrauen gegenüber dem Zentralstaat. Der Konservativismus war der Boden, auf dem die Allianz von Kleinbürgertum und Bourgeoisie gedieh. Ein Antirepublikanismus kann keiner der an der republikanischen Synthese beteiligten Gruppen unterstellt werden. Jede der angeführten Gruppen war auf die eine oder andere Art in das gesellschaftliche System integriert und konnte sich von keinem anderen Gesellschaftsmodell eine umwälzende Verbesserung ihrer Position versprechen. Abgesehen von der Aristokratie, die nach einer Restauration manch gesellschaftliche Stellung wieder allein beherrscht hätte, bot keine konstitutive Alternative einen ähnlich ausballancierten Interessenausgleich. Das Beziehungsgeflecht der Gruppen verhinderte das Dominieren einer der Gruppen über den anderen. Die Mittelschicht war für die Bourgeoisie ein Instrument, das durch die Abhängigkeitsbeziehungen und mit legislativen politischen Geschenken zu Wohlverhalten und politischen Machterhalt genutzt wurde. Die Mittelschichten selber konnten gerade diese Hebel zur Wahrung und Durchsetzung ihrer eigenen Belange anwenden. Die Taktik der Interessengruppen machte dem Gegenüber das Gewicht der Wählerstimmen, welche die Verbände repräsentierten, deutlich. Wie das gesellschaftliche Gefüge in der republikanischen Synthese, so war auch das Instrumentarium der gegenseitigen Einflußnahme durch die blockierte Gesellschaft beschränkt.

7. Zusammenfassung

Nach der Betrachtung der politischen Voraussetzungen und der daraus entstandenen Verhältnisse zeigte sich, daß die Versprechen der Französischen Revolution in dem Jahrhundert nach ihrem Ende nicht vollständig eingelöst werden konnten. Trotz des gesellschaftlichen Modernismus der einige Teile Frankreichs beherrschte, konnte sich dieser nicht auf allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gebieten durchsetzen. Dies führte zu einer Entwicklung innerhalb der französischen Gesellschaft, wobei anders als im übrigen Europa, die Führungsrolle und Fortschrittlichkeit nicht von einer gesellschaftlichen Schicht übernommen wurde. In Frankreich kam es zur Ausbildung einer Situation, in der sich die gesellschaftlichen Kräfte selbst blockierten. Der Zustand der blockierten Gesellschaft war nach Hofffmann auf die republikanische Synthese zurückzuführen. Zwischen den Gruppen der Synthese wurde ein Ausgleich und kein Ausfechten der Interessengegensätze betrieben. Die gegenseitigen Abhängigkeiten verhinderten gesellschaftliche Dominanz einzelner Gruppen. Die Mittelschicht als Träger der gesellschaftlichen Normen diente sich selbst nur als Vorzimmer zur Bourgeoisie und war zugleich Aufstiegsziel der unterpriviligierten Schichten. Ihre Mobilität, war ein Versprechen auf die grundsätzliche Möglichkeit zur Verbesserung der persönlichen Situation eines jeden einzelnen Angehörigen der neuen Mittelschichten. In der Differenzierung des Bürgertums und der Ausbildung der Mittelschicht reflektierte sich der Wandel der Gesellschaft. Die Stellung der Mittelschicht zur Gesellschaft und zum System unterlag damit gleichfalls einem Wandel. Für die Mittelschicht bedeutete dies, daß sie den Platz ihres Ursprungs, an der Seite des Proletariats, zugunsten einer engeren Anlehnung an die Kräfte der Bourgeoisie verließ. Damit einher ging der Wechsel der politischen Heimat, vom radikalen Republikanismus über den Nationalismus zum Konservativismus. Die alten Mittelschichten näherten sich nach erfolgreicher Absetzbewegung wieder der kleinbürgerlichen neuen Mittelschicht an. Die Gemeinsamkeiten der konservativen Anschauungen und eine gewisse Wertkonkordanz, schloßen die Lücke die der Ursprung des neuen Kleinbürgertums aus dem Proletariat geschaffen hatte. Der Wertkonservativismus der Mittelschicht zeichnete sich nicht durch besonderen Antiparlamentarismus aus. Die Relativierung des rechts - links Schemas und die Übernahme vieler republikanischer Errungenschaften und Programmatiken durch konservative Parteien hielt die Mittelschicht im republikanischen Rahmen. Weitverbreiteter Antirepublikanismus ließ sich für die Mittelschicht nicht feststellen, wohl aber ein gewisser Hang zum Mißtrauen gegenüber dem Staat.

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[...]


1 P.Anderson: Die Entstehung des absolutistischen Staates, Frankfurt a.M. 1979, S.141

2 A.J.Mayer: Adelsmacht und Bürgertum.Die Krise der europäischen Gesellschaft 1848-1914, München 1984, S.12

3 D.Langewiesche: Europa zwischen Restauration und Revolution 1815-1849, München 1993, S.45

4 D.Langewiesche: a.a.O., München 1993, S.48

5 D.Langewiesche: a.a.O., München 1993, S.53

6 L.Gall: Europa auf dem Weg in die Moderne 1850-1890, München 1989, S.32

7 L.Gall: a.a.O., München 1989, S.37

8 L.Gall: a.a.O., München 1989, S.38

9 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.16

10 H.-G.Haupt: Sozialgeschichte Frankreichs seit 1789, Frankfurt a.M. 1989, S.24

11 L.Gall: a.a.O., München 1989, S.4

12 H.-G.Haupt: a.a.O., Frankfurt a.M. 1989, S.21

13 H.-G.Haupt: a.a.O., Frankfurt a.M. 1989, S.26

14 S.Elwitt: The Making of the Third Republic. Class and Politics in France 1868-1884, Baton Rouge 1975, S.230

15 H.-G.Haupt: a.a.O., Frankfurt a.M. 1989, S.116

16 D.Langewiesche: a.a.O., München 1993, S.51

17 G.Schöllgen: Das Zeitalter des Imperialismus, München 1994, S.24f

18 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.17

19 S.Elwitt: a.a.O., Baton Rouge 1975, S.232

20 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.15

21 K.-P.Sick: Von der politischen Formel zum Begriff der Repräsentation. Die Geschichte von ‘classes moyennes’ in Frankreich vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, in: H.Möller et al.: Gefährdete Mitte? Mittelschichten und politische Kultur zwischen den Weltkriegen: Italien, Frankreich und Deutschland, Sigmaringen 1993, S.60f

22 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.19

23 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.27

24 M.Fischer: Mittelklasse als politischer Begriff in Frankreich seit der Revolution, Göttingen 1974, S.16

25 H.-G.Haupt: a.a.O., Frankfurt a.M. 1989, S.198

26 K.-P.Sick: a.a.O., Sigmaringen 1993, S.62

27 M.Fischer: a.a.O., Göttingen 1974, S.67

28 M.Fischer: a.a.O., Göttingen 1974, S.77

29 K.-P.Sick: a.a.O., Sigmaringen 1993, S.64

30 K.-P.Sick: a.a.O., Sigmaringen 1993, S.68

31 H.-G.Haupt: Kleine und große Bürger in Deutschland und Frankreich am Ende des 19. Jahrhunderts, in: J.Kocka: Bürgertum im europäischen Vergleich, München 1988, S.252

32 M.Fischer: a.a.O., Göttingen 1974, S.91

33 H.-G.Haupt: The Petit Bourgeoisie in France 1850-1914: In Search of the Juste Milieu, in: G.Crossick, H.-G.Haupt: Shopkeepers and Master Artisans in 19th Century Europe, London 1986, S.106

34 H.G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.254

35 K.-P.Sick: a.a.O., Sigmaringen 1993, S.63

36 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.158f

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38 S.Hoffmann et al.: In Search of France, Cambridge 1963, S.18

39 K.-P.Sick: a.a.O., Sigmaringen 1993, S.63

40 S.Hoffmann: a.a.O., Cambridge 1963, S.20

41 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.269

42 S.Hoffmann: a.a.O., Cambridge 1963, S.21

43 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.270f

44 M.Fischer: a.a.O., Göttingen 1974, S.93

45 S.Hoffmann: a.a.O., Cambridge 1963, S.22ff

46 G.Schöllgen: a.a.O., München1994, S.123

47 P.M.Pilbeam: The Middle Classes in Europe 1789-1914, London 1990, S.213

48 U.Stark: Die nationalrevolutionäre Herausforderung der Dritten Republik 1880-1900, Berlin 1991, S.159ff

49 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.254

50 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.252

51 P.Nord: The Small Shopkeepers’ Movement and Politics in France, 1888-1914, in: G.Crossik, H.-G.Haupt: Shopkeepers and Master Artisans in 19th Century Europe, London 1986, S.176

52 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.256ff

53 S.Elwitt: The Third Republic Defended. Bourgeois Reform in France 1880-1914, Baton Rouge 1986, S.12

54 H.-G.Haupt: a.a.O., München 1988, S.253

55 P.M.Pilbeam: a.a.O., London 1990, S.33

56 S.Hoffmann: a.a.O., Cambridge 1963, S.22

57 P.McPhee: A Social History of France 1780-1880, London 1992, S.259

58 P.McPhee: a.a.O., London 1992, S.264

59 S.Elwitt: a.a.O., Baton Rouge 1975, S.237

60 P.Nord: a.a.O., London 1986, S.189

61 P.Nord: a.a.O., London 1986, S.177

62 P.Nord: a.a.O., London 1986, S.184

63 P.Nord: a.a.O., London 1986, S.187

64 A.J.Mayer: a.a.O., München 1984, S.273

65 P.M.Pilbeam: a.a.O., London 1990, S.238

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Mittelschichten im Frankreich der Dritten Republik 1870-1900
Note
1
Autor
Jahr
1995
Seiten
19
Katalognummer
V100676
ISBN (eBook)
9783638991018
Dateigröße
378 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Das Kleinbürgertum in der Krise. Mittelschichten und Politik zur Zeit der Weltwirtschaftskrise Ende des 19. Jhdts.
Schlagworte
Mittelschichten, Frankreich, Dritten, Republik
Arbeit zitieren
Urs Elssel (Autor:in), 1995, Die Mittelschichten im Frankreich der Dritten Republik 1870-1900, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100676

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