Hildebrandslied


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

4 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Das Hildebrandslied

- in Textgestalt geschrieben

- 820 wurde es versucht ins Niederdeutsche umzuschreiben

- das Hildebrandslied ist der einzigste Rest eines deutschen Heldenliedes

- in ihm nimmt die heroische Dichtung die weitverbreitete Wandelfabel vom Kampf des

Vaters mit dem Sohne auf

Inhalt

- Hildebrand verließ vor dreißig Jahren mit seinem Gefolgsherrn Dietrich von Bern das Land

- ließ Frau und minderjährigen Sohn zurück

- er sieht sich endlich am ziel seiner Träume - unzwar mit der Heimkehr durch die Hilfe des Hunnenkönigs

- da trifft er allein auf einen Helden der Gegner

- Frage und Antwort machen ihm deutlich das es sich um seinen Sohn handelt

- er sagt es ihm

- junge zu verbohrt glaubt ihm nicht

- Streitgespräch entfacht

- verletzten sich Gegenseitig in ihrer Kriegsehre

- für Hildebrand wird der Kampf unausweichlich - unehrenhaft

- der Kampf bricht los

- Vater siegt über Sohn jedoch ist der Sohn Tod

Der Schicksalsglaube

- was sich hier vollzieht ist für Hildebrand Schicksal „wewurt“

- Unheilschicksal

- Mensch ist dem Schicksal ausgeliefert, er erleidet es nicht passiv sondern stellt sich ihm , das macht einen Helden aus

- die in der Kriegsethik erzogenen Hörer warten drauf wie es ausgeht

- in dieser Ethik wir das Leben nicht als höchster Wert geachtet

- so kann auch für Hildebrand das weitere leben kein allzu hohen wert mehr haben

- keines der älterer sondern eher eines der jüngeren heroischen Lieder

- aber mit dieser Dichtung ordnet es sich der germanisch-heidischen Dichtung ein

Aufbau

- klar gliedert in Handlungsteile und Redeteile

- wobei die Handlungsteile sehr zurück treten

- alles Ereignis in Rede aufgelöst

- rasch eingeworfene Eingangszeichnung des Rahmens(Vers 1-6)

- und den Ausbruch des Kampfes (63)

- ist bis auf die knappe Geste der gereichten ringe (33-35) alles Rede

- innerer Vorgang

- indem die Vorgeschichte Hildebrands in die die Antwort nach dem Namen aufgenommen ist, wird sie nicht nur äußerliche Rede

- sondern auch innerer seelischer Vorgang

- Spiegelung der Ereignisse und der Person des unbekannten Vaters im Phantasieleben des Sohnes welchen nur noch Überlieferung ist

- ganze Steigerung zum tödlichen unversöhnlichen Hasswort und zum Entschluss Hildebrands bleibt rede

- nur die Wortwahl und das Pathos zeigen die innere Entwicklung

Arbeitsblatt

Hildebrandslied

Ich hörte das sagen,

dass sich als Herausforderer allein begegneten

Hildebrand und Hadubrand, zwischen Heeren zweien. Sohn und Vater ihre Rüstungen richteten,

bereiteten ihre Kriegshemden, gürteten sich ihre Schwerter um, die Helden über die Panzerringe, da sie zu dem Kampf ritten. Heldebrand sprach (Heribrands Sohn): er war der ältere Mann, (der) des Lebens weisere; er zu fragen begann

mit wenigen Worte, wer sein Vater wäre (gewesen sei) im Volke der Menschen,

.“oder welches Geschlecht du seiest.

Wenn du mir einen sagst, ich mir die anderen weiß;

Kind (junger Mann), im Königreiche: kund ist mir alles Großvolk.“ Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn:

„Das sagten mir unsere Leute,

alte und weise, die ehemals waren,

dass Hildebrand hieße (geheißen habe) mein Vater; ich heiße Hadubrand. Einstens zog er gen Osten, floh er Otachers Hass,

dahin mit Dietrich und seiner Degen vielen.

Er ließ im Lande klein (als Schwache) sitzen,

die Braut (Frau) im Hause, das Kind unerwachsen, ohn’ Erbe; er ritt hin nach Osten.

Seither begann für Dietrich das Darben

Nach meinem Vater. Das war (ein) so freundloser Mann. Auf Otachar war er unmäßig ergrimmt,

(er) der Degen liebster um Dietrich.

Er war immer dem (Kriegs-)Volk an der spitze; ihm war immer fechten zu lieb;

Kund war er kühnen Mannen.

Nicht wähne (glaube) ich, dass er noch das Leben habe“

„Das wisse der große Gott oben im Himmel“, (sprach Hildebrand), „dass du doch niemals noch mit so (nahe) gesippten Mann Verhandlung führtest“ ...

Da wand er vom arme gewundene Ringe,

aus Kaisermünze gemacht, wie ihm sie der König gegeben, der Hunnen Herr: „Dass ich um Huld es dir nun gebe.“ Glied zu Gliedern, als ob sie geleimt wären! Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn: „Mit dem Ger soll der Mann Gabe empfangen, Spitze wieder Spitze! ...

Du bist dir ein alter Hunne, unmäßig schlau,

lockst mich mit deinen Worten, willst mich mit deinem Speere werfen, bist ein so alter Mann und führtest Trug.

Das sagten mir seefahrende Männer,

westwärts über das Wendelmeer, dass ihn (der) Kampf dahinnahm: tot ist Hildebrand, Heribrands Sohn.“

Hildebrand sprach, Heribrands Sohn: „Wohl ersehe ich an deiner Rüstung,

dass du habest daheim einen guten Herrn,

dass du noch bei diesem Herrscher Recke (Vertriebener) nicht wurdest." - "Weh nun, waltender Gott," [sprach Hildebrand] "Wehgeschick geschieht! Ich wallte (der) Sommer und Winter sechzig außer Landes, wo man immer mich scharte in das Volk der Speerschützen, ohne dass man mir bei irgendeiner Burg (Stadt) den Tod beibrachte; nun soll mich das eigene Kind mit dem Schwert erschlagen, niederstrecken mit seinem Schwerte oder ich ihm zum Mörder werden. Doch magst (kannst) du nun leicht, wenn dir deine Kraft taugt, von so ergrautem Manne die Rüstung gewinnen, den Raub erbeuten, wenn du dazu irgendein Recht hast." "Der sei doch der Feigste [sprach Hildebrand] der Ostleute, der dir nun den Kampf weigere, nun dich dessen so sehr lüstet, gemeinsamen Streites. Versuche, der darf,

wer von beiden heute das (Kampf-)Gewand räumen muss oder dieser Brünnen beider walten!"

Da ließen sie zuerst die Eschenlanzen schwirren,

in scharfen Schauern, dass in den Schilden sie standen.

Dann stapften sie zusammen, Buntborde spalteten (sie),

hieben harmvoll weiße Schilde, bis ihnen ihre Lindenschilde klein wurden, zerkämpft mit den Waffen ...

Inhalt

Hildebrand, vor dreißig Jahren mit seinem Gefolgsherrn Dietrich von Bern vor Odoaker aus dem Land weichend, hat seine Frau und seinen unmündigen Sohn dort zurückgelassen. Er sieht sich endlich am Ziel seiner Wünsche, der Heimkehr mit Hilfe des Hunnenkönigs. Da trifft er - allein aus dem Heer herausgehoben - auf einen Helden der Gegenseite. Frage und Antwort machen ihm deutlich, dass er dem eigenen Sohn gegenübersteht. Er gibt sich zu erkennen. Das starrsinnige Misstrauen des Jungen verhindert die frohe Wiederbegegnung und gibt bald der Wechselrede schärfere Form. Zurückweisung der Gabe und das unsühnbare Scheltwort treffen die empfindlichste Stelle der Kriegerehre. Für Hildebrand wird der Kampf unausweichlich; Ausweichen würde nach gängigen Ehrbegriffen ehrlos machen. "Der sei doch jetzt der erbärmlichste der Ostleute." Der Kampf bricht los. Der Vater muss seinen Sieg mit der Tötung des eigenen Sohnes bezahlen.

Quellen

1) Internet, Stichwort „Hildebrandslied“

2) Blickfeld Deutsch, Hrsg. P.Mettenleiter, S.Knöbl, Ferdinand Schöningh Verlag 1991 Paderborn

3) Hauptwerke der deutschen Literatur - Darstellungen und Interpretation, Hrsg. M.Kluge, R. Radler, Kindler Verlag, 1974 München

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Hildebrandslied
Note
2
Autor
Jahr
1999
Seiten
4
Katalognummer
V100661
ISBN (eBook)
9783638990868
Dateigröße
363 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
kurze Bearbeitung des Hildebrandsliedes, mit Arbeitsblatt
Schlagworte
Hildebrandslied
Arbeit zitieren
Christin Hennig (Autor:in), 1999, Hildebrandslied, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100661

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