Die systematisch-quantitative Inhaltsanalyse


Hausarbeit, 2001

20 Seiten, Note: 2 +


Leseprobe


1. Einleitung

Die Inhaltsanalyse ist eine noch sehr junge wissenschaftliche Methode, die sich als eine Mischform aus Analyse einerseits und Datenerhebungsverfahren anderseits zusammensetzt. Sie wird in der Soziologie eingesetzt, um menschliche Kommunikationsformen zu untersuchen. Insbesondere werden in der Analyse vorrangig Texte unter sozialwissenschaftlichen Fragestellungen zur Bestimmung von Merkmalen der menschlichen Kommunikation untersucht. Ziel der Analyse kann dabei sein, vom Inhalt der Kommunikation auf den Redner, den Empfänger oder auf die Situation schließen zu können. Dabei kann aber das Objekt der Analyse nicht mehr verändert oder beeinflußt werden. Hier liegt der wesentliche Vorteil gegenüber der Beobachtung, da dort die nichtreaktive Methode nur schwer anwendbar ist.

Im folgenden soll geklärt werden, was die systematisch - quantitative Inhaltsanalyse ausmacht, auf welche Probleme geachtet werden muß und welche unterschiedlichen Methoden angewandt werden können. Dabei muß auch auf die Entstehung und die Entwicklung eingegangen werden.

2. Die geschichtliche Entwicklung der Inhaltsanalyse

Schon zu Beginn der Menschheit wurde eine Art der1 Inhaltsanalyse verwendet, die hauptsächlich auf Intuition beruhte. So wurde zum Beispiel das Verhalten von Tieren und Naturphänomene genauestens beobachtet, um dadurch Rückschlüsse auf die Laune der Götter zu erhalten. Zu diesem Typ der Inhaltsanalyse kann man in unserer Zeit alle die Untersuchungen und Vorhersagen zählen, die auf Erfahrung und Eingebung basieren, so zum Beispiel die Beurteilung von Kunstwerken, die Erstellung von Prognosen oder Wettervorhersagen. Wie die Beispiele zeigen, ist diese Art der Inhaltsanalyse sehr subjektiv und oftmals nicht plausibel, da sie vom Beobachter abhängig ist.

Diese Form war bis etwa 1900 die maßgebliche Vorgehensweise, so dass die Graphologie, von Meyer 1895 entwickelt, und die Traumdeutung Freuds aus dem Jahr 1900 nach diesem Schema vorgeht. Nach weiterer Konkretisierung wird heute diese intuitive Form der Inhaltsanalyse in der Psychodiagnostik und der Psychoanalyse angewandt. Dieser Bereich wurde allerdings erst in den 60iger Jahren für die Inhaltsanalyse erschlossen.

Die Entwicklung der quantitativ - deskriptiven Arbeitsweise reicht bis in das 7. Jahrhundert zurück. Diese Methode beruht auf der Entwicklung der Schrift und sie wurde als erstes wie das neue Medium Schrift für religiöse Zwecke eingesetzt. Diese Form der Inhaltsanalyse unterscheidet sich von der intuitiven dadurch, daß sie durch Quantifizierung intersubjektiv überprüfbar ist.

Die quantitativ - deskriptive Methode entwickelte sich bis zu ihrer Hochphase parallel zur Massenpresse, deren Beginn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegt. Das Medium Zeitung wurde sehr schnell zum Hauptbetätigungsfeld, da Zeitungen ein breites Feld an Untersuchungsmöglichkeiten ergeben. So arbeitete bereits 1893 Speed mit New Yorker Zeitungen nach dieser Methode und wendete dabei die vergleichende Kommunikator- und die Trendanalyse an.

Zur selben Zeit kristallisierte sich die syntaktische Analyse heraus, die ebenfalls zur quantitative - deskriptiven Analyse zählt. Durch diese Arbeitsweise wurde 1897 das erste deutschsprachige Häufigkeitswörterbuch erstellt. Bis heute wurde die quantitativ - deskriptive Inhaltsanalyse zu einer vertrauenswürdigen Analysemethode ausgebaut.

Im 20. Jahrhundert kamen mit den Medien Film und Hörfunk neue Arbeitsfelder hinzu. Dies zeigte sich schon zu Beginn des Radios, da aufgrund der hohen Konkurrenz unter den Werbeagenturen exakte Analysen zur Werbewirkung beim Hörer nötig waren. Deshalb konnte man nicht bei einer reinen deskriptiven Analyse stehenbleiben. Lasswell fügte dann seiner Arbeit nicht nur einen quantitativen sondern auch einen qualitativen Aspekt hinzu, indem er bei der Analyse von Propagandamaterial aus dem Zweiten Weltkrieg eine Bewertung mit anfügte. Er erarbeitete zusammen mit seinem Team noch weitere grundlegende Methoden und verbesserte die Inhaltsanalyse ungemein. Es ist hier festhalten, daß die Propagandaforschung im Zweiten Weltkrieg die Inhaltsanalyse erst als richtige wissenschaftliche Methode hervorgebracht und entscheidend weiterentwickelt hat.

Während des Zweiten Weltkriegs änderte sich die Inhaltsanalyse insofern, als sich das Augenmerk der Forschung von rein inhaltsinternen auch auf inhaltsexterne Merkmale verlagerte. Im Mittelpunkt stand jetzt die Wirkung des Textinhalts auf den Adressaten. In den folgenden Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde hauptsächlich an neuen Methoden zur Lösung der bestehenden Probleme wie zum Beispiel Datenerhebung, Kategorienbildung und Auswertung der Daten gearbeitet. Einen wichtigen Fortschritt stellte in den 50ziger Jahren das Aufkommen der elektronischen Datenverarbeitung dar, da die Hauptarbeit der Inhaltsanalyse in der Verarbeitung von Massendaten bestand.

Ein weiteres Problem, das in der Fachwelt auftauchte und lange Diskussionen hervorrief, war die Unterscheidungen der Dimensionen und Auswirkungen der unterschiedlichen Vorgehensweisen der quantitativen und der qualitativen Methoden zu unterscheiden.

3. Die Inhaltsanalyse in der Sozialforschung

Um einen umfassenden Eindruck von der Inhaltsanalyse in der empirischen Sozialforschung zu erhalten, muß man als erstes einen Blick auf die grundsätzlichen Voraussetzungen der Untersuchung werfen. Denn hier entscheidet sich, welche Methode angewandt und auf welche Probleme geachtet werden muß.

3.1 Ausgangspunkt der Inhaltsanalyse

In den Sozialwissenschaften stehen die Interaktionen von Menschen im Vordergrund. Die Inhaltsanalyse ist auf diesem Gebiet eine Mehrzweckmethode und wird auch unterschiedlich eingesetzt. Im Sprachgebrauch finden sich neben dem Begriff Inhaltsanalyse auch ,,Aussagenanalyse", ,,Bedeutungsanalyse" und ,,Textanalyse". Aber alle Begriffe können dem Forschungsgegenstand der Inhaltsanalyse nicht genau gerecht werden, denn die ursprüngliche Definition von Berelson, ,,Inhaltsanalyse ist eine Forschungstechnik zur objektiven, systematischen und quantitativen Beschreibung des manifesten Inhalts von Kommunikation"2, ist zum Teil schon überholt. Denn man hat festgestellt, daß man nicht bei der Beschreibung von Inhalten anhalten kann, da meistens bereits durch die Fragestellung eine Schlußfolgerung vom Text auf den Autor oder den Empfänger gezogen werden muß. Deshalb lautet die verbesserte Definition von Holsti: ,,Inhaltsanalyse ist jede Methode, die es ermöglicht, durch die objektive und systematische Identifizierung bestimmter Textcharakteristika Schlüsse zu ziehen."3

Ebenso wurde der Anspruch auf manifeste Inhalte aufgegeben, denn inzwischen bietet die Inhaltsanalyse Methoden an, die eine Untersuchung von Bildern, Filmen und nicht gesprochener Kommunikation ermöglichen. Geblieben sind von Berelsons Definition allerdings die Forderungen nach Objektivität und Systematik, die Forderung nach Quantität hat dagegen eine große Kontroverse in der Fachwelt ausgelöst.

Die Kritik, die geübt wurde, entstand hauptsächlich aus einer zu engen Auffassung von Quantifizierung. So wurde zum Beispiel angeführt, daß bestimmte Textelemente alleine durch ihren Gebrauch Rückschlüsse auf die Absichten des Autors zuließen und dazu eine Häufung des Elements nicht gegeben sein müsse. Ebenso würden oftmals Inhaltsanalysen schnell gebraucht, und so sei eine umfangreiche Quantifizierung nicht immer möglich. Kracauer ging sogar so weit zu behaupten, daß die qualitative Analyse über der quantitativen stehe.4 Er ist ein Verfechter der qualitativen Analyse, die auf einer geübten und gekonnten Art des Lesens basiert, um so den Text zu erfassen. Er führt an, daß Textauslassungen für die Analyse genauso wichtig sein können, und daß auf den Zusammenhang des Textes geachtet werden müsse. Die Häufigkeit bestimmter Textelemente müsse auch nicht unbedingt die Wichtigkeit dieser Bestandteile bedeuten. Diese Kritik war aber eigentlich kein Angriff auf die Methode der Inhaltsanalyse, sondern zeigt auf, daß die Inhaltsanalyse nicht mechanisch durchgeführt werden kann.5

Ebenso wie an der quantitativen Analyse Kritik geübt wurde, gab auch die qualitative Analyse Anlaß zu Kritik. Die geübte und gekonnte Art des Lesens, bei der sich der Bearbeiter vollkommen auf den Text konzentriert, spricht gegen die Objektivität und die Systematik. Denn der Forscher geht nie unvoreingenommen an einen Text heran, stellt also immer eine gewisse Erwartungshaltung an ihn. Ebenso kann die Konzentration nicht über die ganze Dauer des Lesens konstant gehalten oder auf die gleiche Art und Weise die wichtigen Textpassagen behalten werden, wie durch wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen wurde. Deshalb wird das Ergebnis verfälscht.

Heutzutage geht man meistens quantitativ vor, es finden sich in jeder Inhaltsanalyse aber auch qualitative Elemente.

3.2 Das Kommunikationsverhalten

Da Kommunikation der Hauptgegenstand der Inhaltsanalyse ist, wird hier kurz auf einige grundlegende Kommunikationsformen eingegangen.

Das Basismodell6 der Kommunikation, das der Inhaltsanalyse zu Grunde liegt, sieht vereinfacht folgender Maßen aus:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Danach drückt der Sender in seinem Code die Nachricht aus, diese Zeichen können zum Beispiel aus Worten, Bildern und auch nur Gestik bestehen, und der Empfänger versucht sie über seinen Code zu entschlüsseln und zu verstehen. Dabei können Schwierigkeiten auftreten, da die Kommunizierenden aus unterschiedlichen Lebensbereichen kommen und somit eine andere Bildung oder Wertvorstellung erfahren haben. Das gleiche Problem kann auch auftreten, wenn versucht wird, Kommunikation aus einem fremden Kulturkreis zu entschlüsseln. Da der Forscher nicht alle Feinheiten der Kommunikation kennen kann, stellt dies ein ernstes Problem dar und kann eine Untersuchung unmöglich machen. Grundsätzlich gibt es aber Schemata, die die richtige Vorgehensweise aufzeigen, um bei der Entschlüsselung des Codes zu helfen.7 Die Methode unterscheidet sich bei der Inhaltsanalyse durch eine Untersuchung der Syntax, der Semantik oder der -Pragmatik eines Textes. Diese unterschiedlichen Satzelemente können auch auf verschiedene Merkmale hinweisen.

3.3 Die Aufstellung der Hypothese

Bevor eine Analyse beginnen kann, muß die genaue Fragestellung, die der Inhaltsanalyse zu Grunde liegen soll, klar definiert werden, denn alle folgenden Schritte hängen hiervon ab. Die Hypothese kann durch drei unterschiedliche Faktoren nach Friedrichs8 motiviert sein:

1. ein soziales Problem, das es zu lösen gilt;
2. die Erprobung oder Falsifizierung einer Theorie;
3. Auftragsforschung.

Die Wörter in der Fragestellung müssen ebenfalls genauestens definiert werden, damit die Analyse nachvollziehbar bleibt und mit den gewonnen Daten gearbeitet werden kann. So ist es dann möglich, beispielsweise Vergleiche anzustellen.

Als nächstes steht der Forscher vor der Frage, was Ziel seiner Untersuchung sein soll. Dabei muß er sich entweder für eine induktive oder eine deduktive Methode entschließen. Bei der induktiven Untersuchung wird vom Beispiel auf die Allgemeinheit geschlossen, und bei einer deduktiven Untersuchung von Allgemeinen auf das Einzelne. Beim letzteren wird also erst eine Theorie aufgestellt und danach versucht, diese zu beweisen oder zu widerlegen, während bei der induktiven Methode durch das Ergebnis Hypothesen entwickelt werden.

Wenn all dieses abgeschlossen ist und das entsprechende inhaltsanalytische Verfahren feststeht, das auf die Hypothese paßt, kann mit der Datenerhebung begonnen werden. Die Datengewinnung ergibt das zu untersuchende Material, das die Antwort auf die Fragestellung enthalten soll.

4. Datengewinnungsverfahren

Die Datenerhebung läßt sich in mehrere Arbeitsschritte einteilen. Als erstes muß entschieden werden, welche Materialien untersucht werden sollen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Grundgesamtheit genau feststeht. Diese kann nach Erkenntnisinteresse oder nach regionalen und temporalen Dimensionen definiert werden.9 Diese Begrenzung ist notwendig, um das Ergebnis nachvollziehbar zu machen. Über alle anderen Objekte, die nicht in die Grundgesamtheit fallen, können dann auch keine Aussagen getroffen werden. Danach werden die Analyseeinheiten festgelegt, von diesen hängt das Ergebnis sehr stark ab. Dies muß deshalb vor der Durchführung einer Stichprobe erfolgen, denn der günstigste Fall einer Gesamterhebung ist nur selten durchführbar. Bei einer Gesamterhebung werden alle Materialien, die für den Bereich der Hypothese relevant sind, in die Untersuchung mit einbezogen. Gegen diese Methode sprechen folgende Argumente10:

1. die gesamte Population der Materialien ist nicht bekannt,
2. die gesamte Population ist nicht zugänglich,
3. der Umfang der Population ist zu groß.

Deshalb wird meistens auf ein Stichprobenverfahren zurückgegriffen. Dabei stehen Wahrscheinlichkeitsverfahren oder eine Quotenstichprobe zur Verfügung. Bevor die Stichprobe dann aber endgültig angewandt wird, müssen Analyseeinheiten bestimmt werden. Nach diesen Vorgängen beginnt die Datenerhebung des Ausgangsmaterials, das ausgesucht wurde. Die Haupterhebung besteht danach aus der direkten Untersuchung des Materials. Die Untersuchung richtet sich, wie schon oben erwähnt, nach der aufgestellten Hypothese, die es zu beweisen oder zu widerlegen gilt. Am Ende steht dann der Versuch, aus den erhaltenen Daten Schlüsse zu ziehen.

4.1 Die Analyseeinheiten

Vor dem Schritt der Stichprobe muß noch ein weiterer zwischengeschaltet werden: das Definieren der Analyseeinheiten. In der Inhaltsanalyse werden drei Typen von Analyseeinheiten11 unterschieden:

1. Auswahleinheit (Erhebungseinheit);
2. Analyseeinheit (Untersuchungseinheit);
3. Kontexteinheit.

Diese Analyseeinheiten sind keine natürlichen Einheiten, der Forschende bestimmt sie nach seiner Fragestellung. Solche Einheiten können entweder auf semantischer oder auf syntaktischer Ebene erstellt werden.12 So kann zum Beispiel als Auswahleinheit ein diplomatisches Dokument oder ein Film zu einem bestimmten Thema ausgesucht werden, allerdings kann auch ein Vielfaches dieser Quellen herangezogen werden.13 Die Analyseeinheit dagegen bezieht sich nur auf einen bestimmten Teil der Auswahleinheit. Wenn also ein Film auf festgelegte Merkmale hin untersucht werden soll, wird man einige Sequenzen des Films, die für die Fragestellung relevant sind, auswählen. Die Kontexteinheit wird danach zusätzlich definiert, wenn die beiden vorherigen Einheiten nur aus ihrem direkten Umfeld verständlich sind, also die symbolische Aussage sich nur aus dem Kontext herauskristallisiert. Bei der Definition der Einheiten können sich diese auch überschneiden, so kann zum Beispiel eine Zeitung gleichzeitig Auswahl- und Analyseeinheit sein.

Insgesamt wird die Erstellung der Einheiten vor die Stichprobe gestellt, um so die genaue Grundgesamtheit festzustellen. Außerdem wird dadurch die Einteilung der Analyseeinheiten in die Kategorien erleichtert. Durch die Einheiten können auch die Bewertungen, die in einem Text und ähnlichem auftreten können, besser herausgefiltert werden.

4.2 Die Stichprobe

Da eine Gesamterhebung nur in den seltensten Fällen zur Erlangung der benötigten Daten durchgeführt wird, greift man oftmals auf eine Stichprobe zurück. Hier stehen dem Sozialwissenschaftler verschiedene Methoden zur Verfügung. Es wird zwischen Wahrscheinlichkeitsauswahl, willkürlicher und bewußter Auswahl unterschieden. Die willkürliche Auswahl sollte allerdings vermieden werden, da bei dieser Methode die Proben vom Forscher nach eigenem Gutdünken ausgesucht werden. Hierdurch wird das Ergebnis erheblich verfälscht. Deshalb greift man entweder auf eine bewußte Auswahl oder eine Wahrscheinlichkeitsauswahl zurück. Diese beiden Auswahlmethoden lassen sich wiederum in unterschiedliche Vorgehensweisen einteilen, wie die folgende Graphik14 es zeigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die Inhaltsanalyse haben sich einige dieser Verfahren als besonders nützlich erwiesen, nur diese sollen hier im folgenden behandelt werden.15

Grundsätzlich sollte an dieser Stelle festgehalten werden, daß jede Stichprobe, egal nach welcher Methode sie erstellt wurde, immer den Anspruch haben sollte, die Grundgesamtheit mit den gleichen Strukturen widerzuspiegeln. Denn ohne diese Repräsentativität ist kein Rückschluß vom Ergebnis auf die Gesamtheit möglich. Ebenso muß verfahren werden, wenn die Rückschlüsse sich auf den Autor des Textes beziehen.16

Am häufigsten wird in der Inhaltsanalyse die bewußte Auswahl benutzt, denn für die Wahrscheinlichkeitsauswahl müssen viele Daten zusammengetragen werden, was für die Inhaltsanalyse mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden ist. Allerdings muß bei einer bewußten Auswahl immer darauf geachtet werden, daß die Auswahl nachvollziehbar und damit auch nach vorher definierten Regeln abläuft. Ansonsten besteht die Gefahr, daß sich die bewußte in eine willkürliche Auswahl wandelt. Von dieser Vorgehensweise ist absolut abzuraten, da es in keiner Weise den wissenschaftlichen Standards entspricht.

Die eine Verfahrensweise der bewußten Auswahl besteht in der Auswahl typischer Fälle. Hierbei werden entsprechend der Fragestellung Fälle herausgesucht, die alle relevanten Merkmale aufweisen. Dazu ist aber ein gewisses Vorwissen nötig, um die genaue Verteilung in der Grundgesamtheit abschätzen zu können.

Deshalb greifen einige Forscher gerne auf das Quotenverfahren zurück, das auch angewandt werden kann, wenn keine vollständige Liste der Grundgesamtheit zugänglich ist. Bei dieser Technik müssen vorher entsprechende Merkmale, die auf das zu untersuchende Objekt wahrscheinlich zutreffen, festgelegt werden. Dies muß durchgeführt werden, da auf statistische Angaben, die bei einer Befragung zur Verfügung stehen, bei einer Inhaltsanalyse meistens nicht zurückgegriffen werden kann.

Neben der bewußten Auswahl steht auch noch die Wahrscheinlichkeitsauswahl zur

Verfügung. Hierunter fällt als weitere Möglichkeit die systematische Zufallsauswahl. Diese Methode unterscheidet sich von der echten Zufallsauswahl , indem der Zufall der Ziehung hier berechenbar ist. Das ist deshalb relevant, da die Wahrscheinlichkeitsauswahl darauf basiert, daß jedes Element aus der Grundgesamtheit die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, in die Stichprobe zu fallen. Bei dieser Methode muß nur ein zufälliges Intervall festgelegt werden. Besonders gut anwendbar ist dieses Verfahren zum Beispiel bei Presseanalysen. Damit soll hier das Kapitel der Stichprobe geschlossen werden.

4.3 Die Kategoriensysteme

Wenn alle diese Schritte, die im vorherigen Teil der Hausarbeit besprochen wurden, abgeschlossen und eine repräsentative Stichprobe gezogen wurde, beginnt eine wichtige Arbeit der Inhaltsanalyse. Die entsprechenden Textausschnitte werden nun codiert, indem sie in Kategorien eingeteilt werden. Diese müssen auch wieder vom Wissenschaftler vorher genau definiert werden. Dabei ist so vorzugehen, daß den Kodern genaue Anweisungen gegeben werden, wie sie entsprechende Sätze oder Textabschnitte in die Kategorien einzuteilen haben. Diese Arbeit dient der genauen Untersuchung des Textes oder des Films usw.

So kann man zum Beispiel eine Zeitung nach ihrem Inhalt codieren. Dazu werden Kategorien wie Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur gebildet, die je nach Fragestellung weiter differenziert werden können. Im Laufe der Codierung kann sich herausstellen, daß eine Kategorie überhaupt nicht gebraucht werden und andere nicht präzise genug sind. Daraufhin sollte dann das Schema geändert werden und die Codierung des gesamten Materials noch einmal von vorne beginnen.

Durch die präzisen Angaben des Wissenschaftlers ist es den Kodern möglich, einen Text mit Hilfe der Analyseeinheiten und den Kategorien zu kodieren. Je nachdem, welche Einheiten gewählt wurden, ob Wort, Satz oder Abschnitt, werden diese dann in die Kategorien anhand einer Nominalskala eingeordnet.

Meistens müssen während einer Inhaltsanalyse große Mengen von Texten bearbeitet und kodiert werden, dazu sind aus Zeitgründen viele Koder nötig. Durch diese Tatsache können allerdings auch Probleme auftreten, die auf unterschiedlichen Ebenen ihre Ursachen haben. Die Probleme werden meistens dann sichtbar, wenn es zu verschiedenartigen Ergebnissen durch ungleiche Kodierung des Materials kommt. Die Ursache kann zum einen beim Kategorienschema liegen, aber auch durch die Vielzahl an Kodern hervorgerufen worden sein.

Wenn sich bei der Überprüfung herausstellt, daß die verschiedenen Ergebnisse durch das Kategorienschema ausgelöst worden sind, kann dies ein Hinweis darauf sein, daß die Kategorien nicht nach dem in der Sozialwissenschaft üblichen Methode aufgestellt worden sind. Denn seit Holsti sind mit dem inhaltsanalytischen Kategorienschema folgende allgemeine Forderungen verbunden17:

1. Das Kategorienschema soll theoretisch hergeleitet sein, d. h. es soll mit der Fragestellung übereinstimmen.
2. Das Kategorienschema soll erschöpfend sein, d. h. alle möglichen Inhalte der Fragestellung müssen erfaßt werden können.
3. Die Kategorien sollen wechselseitig exklusiv angelegt sein, d. h. die Kategorien müssen unterschiedliche Bereiche ansprechen, Überschneidungen der Thematik der Kategorien .müssen vermieden werden.
4. Die Kategorien sollen voneinander unabhängig sein.
5. Die Kategorien sollen einem einheitlichen Klassifikationsprinzip genügen.
6. Die Kategorien sollen eindeutig definiert sein.

Auch wenn die Thematik der Kategorien sich nicht überschneiden dürfen, ist es möglich einen Text oder eine Einheit in mehrere Kategorien einzuordnen. Dies ist von der Fragestellung abhängig.18

Wenn die Ursache des Problems durch die Koder verursacht wird, liegt es an der Interkoderreliabilität. Das bedeutet, daß jeder Koder ohne entsprechende Maßnahmen die Einheiten unterschiedlich in die Kategorien einordnet. So kommt bei einer zweiten Einordnung durch einen anderen Koder natürlich auch ein anderes Ergebnis heraus. Diesem Problem kann man dadurch begegnen, indem beim Aussuchen der Koder gewissen Ansprüche genüge getan wird. Es sollen nur Leute ausgewählt werden, die über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügen und damit in der Lage sind, subtile, aber wichtige Bedeutungsunterschiede von unwichtigen zu unterscheiden.19 Außerdem sollten die Koder sich nicht den ganzen Tag mit dem Kodieren beschäftigen, da es nach einiger Zeit langweilig werden könnte und damit die Konzentration verloren ginge, die für die gleiche, genaue Behandlung des Materials nötig ist. Die gleiche kritische Behandlung wird auch durch tägliche Arbeitsgespräche und tägliches Training der Koder gewährleistet. Mit diesen Maßnahmen können die Fehler stark reduziert werden. Mit Hilfe verschiedener Formel ist es inzwischen auch möglich, die Fehlerhäufigkeit zu überprüfen, und somit das Ergebnis zu überprüfen. Hierdurch erhält die Analyse eine stärkere Zuverlässigkeit, die für die spätere Auswertung wichtig sein wird.

Da das am häufigsten verwendete Reliabilitätsmaß aus der deskriptiven Statistik, der Produkt - Moment - Korrelationskoeffizent, in der Inhaltsanalyse nicht angewendet werden kann, aus diesem Grund wurde eine neue Formel entwickelt.20

Mit dieser Formel kann der Wissenschaftler den Prozentsatz der Übereinstimmung errechnen. Hierbei ist ni die Anzahl der von Koder i durchgeführten Codierungen und nj die seines Kollegen.21 Der Prozentsatz sagt dann etwas über das Verhältnis der Übereinstimmung, also der Interkoderreliabilität, aus. Diese Formel wurde allerdings auch noch erweitert und geändert, da sie nicht den Zufallsfaktor mitberücksichtigte. Deshalb entwickelten Bennett, Alpert und Goldstein einen Konsistenzindex.

Wenn S null ergibt, bestehen nur zufällige Übereinstimmungen zwischen den Kodern. Bei eins besteht dagegen eine völlige Übereinstimmung.22 Weil diese Formel auf der Hypothese beruht, daß die Koder die Kategorien gleich bewerten, ist sie nach Meinung Scotts nicht besonders gut für die Berechnung der Interkoderreliabilität geeignet, da diese Voraussetzung nur selten gegeben ist. Deshalb schlägt er einen Index _ vor.23

Dabei wird durch Pe das Ausmaß der Übereinstimmung, das durch den Zufall erzeugt werden wird, ausgedrückt. P bezeichnet die Übereinstimmung und 1 ist der maximale Wert, den P einnehmen kann.24 Damit eignet sich diese Formel besonders zur Berechnung der Interkoderreliabilität. Ein zweites Problem, das durch einen Koder hervorgerufen werden kann, besteht in der Intrakoderreliabilität. Denn es kann vorkommen, daß ein Koder, der nach einer gewissen Zeit den gleichen Text noch mal kodiert, eine andere Einordnung vornimmt. Eine ständige Kontrolle durch den Forscher ist daher unerläßlich. Auch dieses läßt sich durch die Formeln überprüfen.

Diese beiden Probleme können allerdings inzwischen auch durch die Verwendung von EDVProgrammen minimiert werden, da so nur bedingt auf menschliche Koder zurückgegriffen werden muß. Die Fehler können durch den Einsatz von Computerprogrammen auf 0,1% reduziert werden.25 Ebenso wird die benötigte Zeit verkürzt.

5. Methoden der Datenanalyse

Nach der Haupterhebung folgt die Datenanalyse. Hier werden die erhobenen Daten daraufhin untersucht, ob sie die Fragestellung positiv oder negativ beantworten, die Hypothese bestätigen oder widerlegen. Dem Sozialwissenschaftler stehen auch hier wieder unterschiedliche Analysemodelle für die Auswertung zur Verfügung, die auf die Fragestellung abgestimmt sein müssen. Man kann diese Verfahren nach ihrem Ziel differenzieren. Möglich sind Analysen, die einen Rückschluß auf den Kommunikator, den Rezipienten oder auf die Situation als Ziel fokussieren. Es sollen im folgenden nur die wichtigsten Modelle vorgestellt werden, wobei jede Analyseform wiederum eigene Ausformungen und Unterkategorien hat.

5.1 Die Frequenzanalyse

Die Frequenzanalyse ist als erste Methode der Inhaltsanalyse entstanden und besteht hauptsächlich aus der Auszählung von Wörtern. Es wurde angenommen, daß eine direkte Verknüpfung zwischen der Häufigkeit von Wörtern und deren Wichtigkeit für den Sprecher oder Schreiber besteht. Aus dieser Erkenntnis sollten dann Schlußfolgerungen auf die Absicht des Sprechers ableitbar sein. Dies trifft auch häufig zu, aber eben nicht immer. Deshalb nahm an diesem Punkt auch ein Teil der Sozialwissenschaftler Anstoß und übte Kritik. Als Beispiel für eine Frequenzanalyse kann man die Wertanalyse nennen. Bei diesem Verfahren werden alle Werturteile tabelliert und gezählt. Danach werden alle Ergebnisse nicht einzeln, sondern im Zusammenhang analysiert. So wurden zum Beispiel von White 1947 Propagandareden von Hitler und Roosevelt untersucht. Auch Biographien kann man dieser Methode unterziehen. Hier zeigt sich ein Vorteil der Inhaltsanalyse. Denn durch dieses Verfahren ist es möglich, auch über Personen, die bereits verstorben sind, Aussagen machen zu können, die dann zum bisherigen Geschichtsbild beitragen können.

5.2 Die Kontingenzanalyse

Besonders durch die Kritik an der quantitativen Methode vorangetrieben, kam man vom reinen Häufigkeitszählen ab und begann, ebenso die Abhängigkeiten der Inhalte untereinander zu untersuchen. Hierdurch sollte erreicht werden, daß der Forscher Rückschlüsse auf Assoziationen zwischen zwei Ausdrücken ziehen kann. Osgood vermutete einen Zusammenhang zwischen zwei Inhalten, A und B. Ihre Auftrittswahrscheinlichkeit sollte p(A) und p(B) sein. Daraus läßt sich folgern, daß die beiden Elemente eine gemeinsame Auftrittswahrscheinlichkeit von p(A)*p(B) haben, wenn sie von einander unabhängig sind. Wenn sie von einander abhängig sind, ist die Wahrscheinlichkeit p(AB) entweder deutlich kleiner oder größer als p(A)*p(B). Diese Abhängigkeit konnte Osgood zusammen mit seinen Mitarbeitern nachweisen.26 Da diese am häufigsten bei spontan verfaßten Texten auftritt, eignet sich solche Texte besonders gut für diese inhaltsanalytische Form. So konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, daß in solchen Texten assoziative Ausdrücke nicht dem Argumentationsziel entspringen.

5.3 Die Valenzanalyse

Die Valenzanalyse geht einen Schritt weiter als die Frequenzanalyse, denn hier tritt neben die einfache Auszählung noch die Beschreibung von Inhalten hinzu. Es werden zusätzlich die Bewertungen des Autors mit aufgenommen. Dabei wird ebenfalls auf die Richtung, positiv - neutral - negativ, geachtet. Allerdings ist zu beachten, daß nur die Bewertungen hinzugezogen werden, die mit den interessierenden Wörtern im Zusammenhang stehen. Als Beispiel ist hier die ebenfalls von Osgood entwickelte Evaluative Assertion Analysis zu nennen. Ziel ist es auch hier , die Einstellung des Senders zu bestimmten Sachverhalten oder Objekten zu ermitteln. Dafür werden zwei Kategorien angelegt. Die Koder müssen in der Lage sein zwischen Einstellungsobjekten (attitude objects, AO) und Material mit allgemeiner Bedeutung (common-meaning material, cm) zu differenzieren. Unter AO fallen alle Aussagen über Themen, die von den Leuten unterschiedlich bewertet werden, wie zum Beispiel das Wirtschaftsgeschehen, Fußball oder Bundeskanzler Schröder, dagegen gelten als cm alle Äußerungen, die von den Leuten in etwa gleich bewertet werden, wie zum Beispiel Mord und Freiheit. Danach folgen vier Arbeitsschritte. Im ersten Schritt werden alle AOs markiert und verschlüsselt, damit im weiteren Verlauf der Koder nicht seine eigene Einstellung in den Text projiziert und das Ergebnis verfälscht. Als nächstes werden alle Sätze in eine Standardform gebracht, damit sie sich in der folgender Reihefolge befinden:

Handlungsursprung/Handlung/Objekt der Handlung. Es können so vier Arten von Aussagen differenziert werden.

1. /AO/c/cm/ Beispiel: /Die Gewerkschaften/erarbeiteten/einen Erfolg/
2. /AO1/c/AO2 / Beispiel: /Die Nationalmannschaft/fuhr/zur Weltmeisterschaft/
3. /AO/c/cm0/ Beispiel: /Der Bundeskanzler/ging/durch die Tür/
4. /cm1/c/cm2/ Beispiel: /Freiheit/ist/ein unentbehrliches Gut/

Dabei steht c für eine Aktion, die nur verbindet, und cm0 ist ein neutrales common-material. Nach Osgoods Schema werden nur Aussagen wie Typ 1 und 2 in die weitere Untersuchung einbezogen, die beiden anderen werden vernachlässigt. Lange und komplexe Sätze werden in kurze und sinnvolle Sätze zerteilt, um sie in die Standardform bringen zu können. Im dritten Schritt werden c und cm auf einer Skala von +3 bis -3 bewertet. Das Vorzeichen bezeichnet die Richtung der Bewertung und die Höhe der Intensität. Im letzten Schritt wird dann endgültig die Einstellung zu allen AOs festgestellt, indem man die Zahlenwerte von c und cm in einem Satz multipliziert. Wenn man dann die Ergebnisse in die folgenden Formeln einsetzt, kann man einen Durchschnittswert errechnen, der die Gesamtbewertung des Einstellungsobjekts widerspiegelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Man muß beachten, daß in der ersten Formel nur Aussagen vom gleichen Typ, /AO/c/cm/, miteinander verrechnet werden. Es wird durch 3n geteilt, da ja die Intensität von +3 bis -3 reicht. Das Ergebnis wird dann als AO2 in die Berechnung des Durchschnitts von AO1 übernommen. In der zweiten Formel steht m für die Anzahl der Aussagen zu AO1. Die Gesamtbewertung errechnet sich dann als Durchschnittswert von AO und AO1.27

Mit dieser Analyseform kann man mit qualitativen Mitteln auf die Einstellung des Senders auf ein Objekt schließen. Dies hat Osgood ebenfalls in einem Versuch nachgewiesen.

6. Die Aussagekraft der durch die Inhaltsanalyse erzielbaren Inferenzen

Eine wissenschaftliche Methode ist allerdings nutzlos, wenn man von den Ergebnissen nicht auf die Allgemeinheit schließen kann. Dies ist aber ein Problem für alle sozialwissenschaftlichen Verfahren. Das eigentliche Problem der Inhaltsanalyse besteht in einer anderen Art der Inferenz. Dies bedeutet, daß es um den Rückschluß von den Ergebnissen, die sich aus dem Text ergeben, auf den Kontext geht. Dabei interessiert insbesondere der Rückschluß auf den Sender, den Empfänger oder die Situation.

Dabei ist als erstes festzuhalten, daß es leider keine feste Regeln gibt, die, wie zu Anfang der geschichtlichen Entwicklung der Inhaltsanalyse angenommen, eine Aussage, zum Beispiel über den Sender, direkt vom häufigen Gebrauch bestimmter Wörter auf seine Einstellung oder seine Redeabsicht zulassen. Bei eindeutigen Texten, von denen es mehrere gibt, ist es möglich und auch zulässig direkt zu schließen. In so einem Fall kann man nach dem Repräsentationsmodell vorgehen und die Analyse besteht dann nur aus der Textuntersuchung. Allerdings gibt es auch genügend Fälle, bei denen es nicht möglich ist. Eine Aussage wird auch durch die Situation geprägt. Wenn diese nicht zur Kenntnis genommen und in die Analyse mit einbezogen wird, ergibt sich ein ganz anderes Ergebnis. Krippendorff hat zu diesem Problem den Begriff des Assoziationsmodell geprägt. Dieser besagt, daß ein Zusammenhang zwischen Sender und Textmerkmalen bestehen kann, wenn genügend empirische Daten vorliegen, die diese Theorie untermauern. Danach reicht dann auch nur ein Text als Grundlage aus, ansonsten sollten unbedingt andere Texte hinzugezogen und die Theorie dort ein weiteres Mal überprüft werden.28

Insgesamt gesehen sind durch die Verfahren der Inhaltsanalyse, die entsprechend weiterentwickelt worden sind, Rückschlüsse auf den Sender und seine Umgebung in gewissen Maßen möglich. Denn es werden nicht nur quantitative, wie das bloße Zählen und Sammeln von Daten, sondern auch qualitative Methoden angewandt, so zum Beispiel in der Auswertung durch den Einsatz von Formeln. Die Inhaltsanalyse bietet somit dem Sozialwissenschaftler inzwischen eine Alternative zur Beobachtung oder Befragung.

[...]


1 Vgl. K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S. 35-47.

2 B. Berelson: Content analysis in communication research, New York 1952, S. 18.

3 O. R. Holsti: Content analysis, in: G. Lindzey und E. Aronson (Hrsg.), Handbook of social psychology, Bd. 2, 2. Auflg., Reading/Mass 1968, S. 601.

4 Siehe W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 159.

5 Siehe ebd., S. 159.

6 O. R. Holsti: Content analysis, in: G. Lindzey und E. Aronson (Hrsg.), Handbook of social psychology, Bd. 2, 2. Auflg., Reading/Mass 1968, S. 603.

7 Siehe Anhang der Hausarbeit S. 17.

8 Vgl. K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S.314.

9 Vgl. K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S. 281.

10 Vgl. W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 172.

11 Siehe K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S. 281.

12 Vgl. W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 173.

13 So zum Beispiel eine ganze Filmreihe oder der Wechsel von diplomatischen Dokumenten innerhalb eines Jahres zwischen zwei Ländern.

14 Siehe K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S.283.

15 Alle Verfahren werden bei Schnell, Rainer/Paul B. Hill/Elke Esser: Methoden der empirischen Sozialforschung, 2., überarb. u. erw. Aufl., München, Wien, Oldenbourg 1989 genauestens besprochen.

16 Vgl. H. Rust: Methoden und Probleme der Inhaltsanalyse, Eine Einführung (= Literaturwissenschaft im Grundstudium, Bd. 13), Tübingen 1981, S. 94.

17 K. Merten: Inhaltsanalyse, Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 2. verb. Aufl., Opladen 1983, S. 98f.

18 Eine Kategorienschema findet sich als Beispiel im Anhang der Hausarbeit S. 18.

19 Siehe W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 176.

20 Siehe ebd., S. 177.

21 Siehe ebd., S. 177.

22 Siehe ebd., S. 178.

23 Siehe W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 178.

24 Siehe ebd., S. 178. Über die Berechnung von Pe wird dort ebenfalls Auskunft gegeben.

25 Siehe Schnell, Rainer/Paul B. Hill/Elke Esser: Methoden der empirischen Sozialforschung, 2., überarb. u. erw. Aufl., München, Wien, Oldenbourg 1989, S. 375.

26 Siehe W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 180.

27 Siehe W. Herkner: Inhaltsanalyse, in: Koolwijk, Jürgen van/Maria Wieken-Mayser (Hrsg.): Techniken der empirischen Sozialforschung, 3. Band, Erhebungsmethoden: Beobachtung und Analyse von Kommunikation, München 1974, S. 180.

28 Siehe ebd., S. 184.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die systematisch-quantitative Inhaltsanalyse
Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Veranstaltung
Einführung in die Methoden der empirschen Sozialwissenschaft
Note
2 +
Autor
Jahr
2001
Seiten
20
Katalognummer
V100550
ISBN (eBook)
9783638989756
Dateigröße
435 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Inhaltsanalyse, Einführung, Methoden, Sozialwissenschaft
Arbeit zitieren
Barbara Vehrs (Autor:in), 2001, Die systematisch-quantitative Inhaltsanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100550

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