Ludwig XVI. und die Französische Revolution


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

3 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


LudwigXVI. und die Französische Revolution

1. Die Reformbewegung

Beim Tod Ludwig XV hat die Infragestellung der alten Gesellschaft und des Staates solche Ausmaße angenommen, daß sein Nachfolger Ludwig XVI sich gezwungen sah, nach seiner Thronbesteigung 1774 Reformen einzuleiten. Auf gewaltsame Weise wollte er einen Umsturz verhindern und seine Macht abzusichern.

Die Reformen hätte Ludwig aber nur auf Kosten bestimmter Stände der Gesellschaft verwirklichen können. Weil diese Stände Widerstand leisteten, scheiterten die Reformvorhaben.

2. Persönlichkeit Ludwig XVI

Am 10. 5. 1774 gelangte der 20-jährige Ludwig XVI auf den französischen Thron. Man kann davon ausgehen, daß er die Reformen wirklich wollte, um Mißstände in seinem Reich zu beseitigen. Ludwig folgte strengen moralischen Grundsätzen. Er war stark religiös geprägt. Trotz menschlicher Güte gehörte auch Willensschwäche zu seinen Eigenschaften. Dadurch konnte er zum Spielball derjenigen werden, die Reformen unbedingt verhindern wollten.

3. Reformversuche

Staatsschulden und soziale Gegenstände gehörten zu den vordringlichsten Problemen.

30%des Grundbesitzes gehörten 25000 Familien. 60% entfielen auf den Rest der Bevölkerung , also auf ca. 24 Millionen Menschen. Diese Menschen mußten die meisten Steuern zahlen. Um diese Situation zu ändern, berief Ludwig XVI gleich nach der Thronbesteigung Turgot und Dupont de Nemours ins Finanzministerium . 1774 wurden Neuerungen eingeleitet. Die Staatsschulden sollten durch Einsparungen reduziert werden und der aufgeklärte Absolutismus sollte eingeführt werden. Die rechtliche und soziale Situation des dritten Standes sollte verbessert werden. Gleichzeitig sollten die Vorrechte des 1. und 2. Standes eingeschränkt werden.

Gegen Rat Tugots ließ Ludwig im November 1774 aber die Parlamente wieder zu. Später leisteten diese erbitterten Widerstand gegen die Erneuerungsbestrebungen.

Die gesellschaftlich "Bessergestellten" erzwangen 1776 Turgots Entlassung und verursachten letztlich das Scheitern der Reformen. Ludwig konnte sich nicht durchsetzen und seine Reformpläne weiter verfolgen.

Verbesserungen ergaben sich vorwiegend im kirchlichen Bereich. Im November 1787 wurde das Toleranzedikt verlassen. Nichtkatholiken wurde die Kultausübung erleichtert. Sie durften vor Richtern Zivilehen schließen. Die kirchliche Domäne wurde auch eingeschränkt durch die Einführung von Geburts-und Sterberegistern. Gleichberechtigt waren die anderen Religionsgemeinschaften aber nicht. Sie wurden nur geduldet.

Am 24. 1. 1789 wurde ein königliches Edikt erlassen, daß die Wahl der Abgeordneten durch Wahlmänner festsetzte (je 300 Repräsentanten des 1. und 2. Standes, 600 Repräsentanten des

3. Standes).

Die ersten Stäne umfaßten die Geistlichkeit und den Adel. Sie verfügten über 10 bzw. 30% des Grundbesitzes. 24 Millionen Menschen gehörten dem 3. Stand an. Auf sie entfielen 60% des Grundbesitzes. Sie mußten den Hauptteil der Steuerlast tragen. Diesem Stand gehörten folgende Berufsgruppen an:Offiziere, Soldaten, Beamte, Wissenschaftler, Juristen, Ärzte, Bankiers, Händler, Künstler, Bauern, Handwerker, Gesinde und Dienerschaft. Alle Stände zusammen sollten zunächst die Finanzkrise lösen, wurden dann aber zur Verfassungsgebenden Versammlung, die Struktur Frankreichs von Grund auf änderte. Am 17. Juni erklärten sich die Abgeordneten des 3. Standes zur Nationalversammlung, denn sie behaupteten 96% der Bevölkerung zu repräsentieren. Adelige und Vertreter des Klerus schlossen sich dem 3. Stand an. Am 9. Juni erklärte sich die Nationalversammlung zur Verfassungsgebenden Versammlung.

4. Nationalversammlung

Am 27. Juni 1789 trat zum ersten Mal die Nationalversammlung , eine Versammlung aller Stände, zusammen. Das war der erste Sieg über die alte Monarchie, obwohl Ludwig die Nationalversammlung nicht als solche anerkannte.

Aus Angst vor einem Aufstand des Volkes waren Ludwig und sein Hof in die Hauptstadt zurückgewichen. Truppen aus den Grenzprovinzen wurden zwischen Versailles und Paris zusammengezogen. Der Konflikt verschärfte sich, weil die Nationalversammlung von einem Abschneiden der Verbindungswege nach Paris ausging.

Als Ludwig den beliebten Minister Necker absetzte, griff das Volk von Paris in das Geschehen ein. Ab 1789 fanden regelmäßige Volksversammlungen statt, in denen zum Kampf gegen Despotismus und zur Erstürmung der Adelsschlösser aufgerufen wurde.

5. Verschärfung des Konflikts, Flucht und Tod Ludwigs

Am 17. 7. 1798 stürmten die Massen die Bastille-ein Staatsgefängnis, das als Symbol des Despotismus angesehen wurde. Nach weiteren Unruhen und der Ermordung von Führungspersonen war Ludwig gezwungen, die Nationalversammlung am 15. Juli als solche anzuerkennen. Dem Sturm auf die Bastille kam große politische Bedeutung zu weil damit die Jahrhunderte alte Einrichtung der Unterdrückung vernichtet wurde und ein neuer Menschentyp entstand, der sich über seine Freiheitsrechte im klaren war.

Ein Beschluß der Nationalversammlung führte zur Einschränkung päpstlicher Rechte. Der Kirchenbesitz wurde in Nationalgüter umgewandelt. Der Staat kam für den Unterhalt der Priester auf. Es ergab sich eine Spaltung in vereidigte und den Eid verweigernde Priester und als Folge davon ein Machtkampf zwischen Staat und Kirche. Ludwig wandte sich daraufhin entschieden gegen die Revolution und wagte mit seiner Familie einen Fluchtversuch, der in der Nacht zum 21. 6. 1791 in Varennes scheiterte. Danach lebte Ludwig XVI wie ein Gefangener der Revolution in den Tuilerien, weil die extremen Gruppen in der Nationalversammlung ihm mißtrauten.

Im August 1792 stürmten bewaffnete "sanssculottes"und ein Teil der Nationalgarde die Tuilerien. Die Angehörigen der Schweizergarde, die das Schloß Ludwigs bewachten, wurden ermordet. Ludwig und seine Familie wurden gezwungen, in die Nationalversammlung zu fliehen. Die Delegierten dort suspendierten Ludwig. Seine Familie wurde verhaftet, er selbst wurde in den Tempel gebracht. Im Prozeß wurde er wegen konterrevolutionärer Manöver, Verbindung zu Emigranten und feindlichen Monarchen beschuldigt.

Offiziell wurde die Monarchie am 21. 1. 1793 abgeschafft. In Frankreich entwickelte sich eine neue Ideologie mit den Schlagworten "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" und "Friede den Hütten, Krieg den Palästen".

Es folgten viele Hinrichtungen. Am 21. 11793 starb Ludwig auf der Guillotine, nachdem er mit 387 gegen 324 Stimmen zum Tode verurteilt worden war.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Ludwig XVI. und die Französische Revolution
Note
1-
Autor
Jahr
1999
Seiten
3
Katalognummer
V100438
ISBN (eBook)
9783638988643
Dateigröße
327 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nationalversammlung, Reformbewegung
Arbeit zitieren
Kim Brier (Autor:in), 1999, Ludwig XVI. und die Französische Revolution, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100438

Kommentare

  • Gast am 6.4.2006

    17.7.1789??????.

    Es war der 14. Juli und nicht der 17.

  • Gast am 19.5.2002

    THANX.

    Auch ich kann mich nur bedanken. Wer über Ludwig XVI. ein Referat halten muss/will findet hier eine gute Grundlage.
    Also noch mal vielen Dank an den Autor.

  • Gast am 16.5.2002

    Franzoesiche Revolution.

    Respekt!! Hat mir sehr weiter geholfen!!Weiter so!

  • Gast am 25.2.2002

    Mein Lebensretter!!!!!!.

    Danke!!!!!!!!!!
    Tqolles Referat- Ich Danke Dir!!!!!!!!!!!

    Mein Lebensretter!
    Wollen wir dafür mal ins Kino gehen?
    Wie alt bist du denn ?
    `Mail mir mal, Schatzi!!!

  • Gast am 4.7.2001

    mein held!.

    Kim du bist mein held!!!!

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Titel: Ludwig XVI. und die Französische Revolution



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