Friedrich Fröbel


Ausarbeitung, 2001

11 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1. Geschichte

Zeit der Aufklärung (1748), Französische Revolution (1789 - 1795)

2. Biographie

2.1. Kindheit:

- 21. April 1782 Oberweißbach/Thür. als 6. + jüngstes Kind geb., keine Liebe von Stiefmutter
- durfte Grundstück nicht verlassen
- drei entsch. Punkte im Leben:
- Naturliebe
- dogmatische Gläubigkeit des Vaters
- Verlust der Mutter

2.2. Berufs- und Wanderjahre:

Forst-Geometerlehre, 1799 Studium Naturwissenschaften, 4 Jahren als Feldmesser und Privatsekretär an verschiedenen Orten in Deutschland, beschäftigte sich mit Schriften von Arndt, Novalis, Schelling.

1805 Lehrer , Beschäftigung mit Pestalozzis Schriften (Idee Pestalozzis überzeugte ihn, doch die Methode kritisierte er

Bild des Menschen:

Bildung aller; Mensch geistig-körperliches Wesen, muss in den Anlagen gleichermaßen gefördert werden; BILD DES MENSCHEN: Philosophische Erkenntnis über das ,,Sein", kommt zu dem Schluss -jeder Mensch mit höchster Individualität +Selbständigkeit ausgestattet, Mensch gelang durch eigenes Denken an sein Wissen und ist in der Lage selbständig zu handeln, alles Äußere was auf Menschen trifft dient der Erkenntnis seines Wesens).

nach Aufenthalt an Pestalozzis Musterschule Rückkehr nach Frankfurt, beteiligte sich an weiterer Entwicklung der Musterschule, 5 Jahre Hauslehrer (,,Hofmeister"), 1811 Studium: alte Sprachen, Physik, Chemie und Mineralogie, ab 1812 in Berlin speziell Kristallographie, 1814 Aufstieg zum Assistenten am Mineralogischen Institut,

- Formulierung seiner philosophischen Grundhaltung: entwickelte sein ,,Sphärengesetz";

besagt, dass in allem ein ewiges Gesetz ruht, wirkt und herrscht. Gott hat Natur und Geist als Gegensätze geschaffen, die gemeinsam wieder eine Einheit, sich gegenseitig bedingen, einen Ursprung haben. (Natur = Äußere, Geist = Innere)

Indem der Mensch über sich nachdenkt, begreift er sich als selbst-bewusstes Wesen und erfasst die Gesetzlichkeit von Natur. Fröbel überprüfte Gesetzmäßigkeit und bestätigte diese durch seine naturwissenschaftlichen Studien.

1813 Teilnahme Befreiungskrieg (lernte dort seine späteren Mitarbeiter kennen: Wilhelm Middendorf(1793-1853) und Heinrich Langenthal(1792-1879)), erzog nach Tod d. Bruders Neffen in

3. Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt

- 1817 Gründung unterrichtete 5 Neffen, leitete Spielen + Beschäftigungen an
- Ziel: Vervollkommnung, Entwicklung + Ausbildung des geistigen Wesens, des Selbst
- d.h.: freie denkende, selbsttätige Menschen; heranbilden der Selbsttätigkeit ® allumfassende Bildung
- Selbsttätigkeit auch nach Unterricht : Arbeiten auf Grundstück d. Anstalt:
- Ausbildung + Erziehung aller, egal welcher Klassen und Stände
- Bürger können gesell. Ford. nur gerecht werden, wenn frei + gleichberechtigt erzogen
- Volkserziehung ,,Keilauer Schriften" (6 päd. Aufsätze, in Zeitung veröffentlicht; dienten als Werbung für ,,Allg. dt. Erziehungsanstalt")

4. ,,Erziehungsbuch" (auch ,,Menscherziehung")

- 1826 veröffentlicht, beinhaltet Ziele, Inhalte, Mittel + Wege der Erz.
- Menschenerziehung = Ausdruck über Verantwortung d. Menschheit in Idee der Menschenbildung
- Grundsatz: _ Natur + Menschheit verkörpern Wesen d. Schöpfers
- untrennbare Einheit, unterwirft sie einer allg. Bestimmung
- Erkenntnis von Identität von Gott + Welt; Widerspruch: Mensch aus Tierreich / Gott = Künstler
- teilt Entw. d. Menschen in Phasen ein nach Zusammenwirken innerer + äußerer Bedingungen sowie Förderungen äußerer Bedingungen

Inhalte, Ziele von Erziehung:

- ,,Doppelendigkeit" d. päd. Einwirkung auf Erziehung
- Erziehungswert d. Unterrichtsgegenstände: Inhalte didaktisch-methodisch aufbereiten
- allseitige Entw. nur möglich, wenn Heranwachsender Stoff tätig aneignet
- 1831 Erzanstalt Wartensee/Schweiz, hoffte auf polit. Freiheit

Ziele:

- freie, selbsttätige Entwicklung; allseitige berufsmäßige Erz.; Ausbildung aller Anlagen in Geist, Körper +

Herz

- Erz. nach Bedürfnis d. Menschen, nach Persönlichkeit, als Glied in Fam., des Staates + der Menschheit

Verwirklichung: (in drei Stufen)

- Ausbildung für einfaches bürgerliches Gewerbe, höheres Geschäftsleben, Kunst + Wissenschaft

(auf künftiges Berufsleben ausgerichtet)

| Anstalt war zugänglich für versch. Nationen!

- 3 Erziehungseinrichtungen arbeiteten in seinem Sinne: Keilhau, Willisau + Burgdorf

- Burgdorf für Kinder von 4-6 Jahren

Ziel und Aufgaben:

Sprache + Zahlen; Singen + Bilden kl. Lieder, Gestalten mit versch. Materialien

5. Spiel- und Beschäftigungsmaterialien

- Ermöglichung vom ,,freien" Spielen, Selbsttätigkeit des Kindes - ,,Tat-Anschauung"
- Einsatz unter Anleitung und Mittun der Mutter, der Kindergärtnerin
- System aufeinander aufbauender Materialien, mit denen einfache und komplizierte Spielhandlungenmöglich sind; Anpassung an Entw.stufen
- Systems besteht aus 6 Gaben (weitere geplant, nicht mehr umgesetzt)
- Kind wir Welt nach lebenspraktischen, mathematischen und ästhetischen ,,ahnend" und unter Anleitung erschlossen (Lebens-, Erkenntnis- und Schönheitsformen)
- Anleitung :
- Spielbegleitung mit Versen, Liedchen, Geschichten (,,Mutter- und Koselieder"), Bewegungsspiele und Gartenarbeit
- Gaben Symbol für reale Dinge (z.B. Ball = fliegendes Vögelchen)
- weiterer Teil d. Gesamtssystem: Legetäfelchen, Verschränkspäne, Stäbchen, Perlen usw. zum.
- Zergliedern und Vereinen Materialien soll Kind Gesetz der Sphäre erahnen: Alles geht von der Einheit aus, entfaltet sich in Polarität und kehrt zur Einheit zurück.

Fröbelgaben:

1. GABE: der Ball (Kästchen mit 6 Bällen aus farbiger Wolle- rot, gelb, grün, blau, violett, orange)
2. GABE: Kugel, Würfel, Walze (Kästchen mit 2 Würfeln=einer mit Ösen und Durchbohrungen, einer ohne=, Walze und Kugel mit Ösen, 3 Stäbchen mit Aufhängervorrichtungen)
3. GABE: Würfel, in jeder Richtung einmal geteilt (Kästchen mit 8 kleinen, gleich großen Würfelchen)
4. GABE: Würfel, einmal senkrecht, dreimal waagerecht geteilt (Kästchen mit 8 Längentäfelchen)
5. GABE: Würfel, in jede Richtung zweimal geteilt und einige Diagonalschnitte (Kästchen mit 21 ganzen kleinen Würfeln, 6 kleine Würfelhälften, 6 kleinen Würfelhälften, 12 kleinen Würfelvierteln, insgesamt 39 Teile)
6. GABE: Würfel mit verschiedenen senkrechten und waagerechten Schnitten (Kästchen mit 18 Längentäfelchen, 18 kleinen Quadraten und 6 kleinen Säulen, insgesamt 36 Teile)

6. Kindergarten / Vorschulerziehung

- Frauenarbeit _ Kinderverwahrlosung, geringe Löhne _ keine Kinderbetreuung
- Tod Ehefrau
- 1839 Gründung ,,Spiel- und Beschäftigungsanstalt" mit 50 Kindern
- Bewahranstalten werden Fröbel nicht
- aus ,,Spiel- und Beschäftigungsanstalt" 1840 } Stiftung ,,Allgemeiner deutscher

Kindergarten"

- Aufgaben:
- Kinder nicht nur unter Aufsicht: körperl. Kräftigung
- Männer + Frauen sollen anleiten
- Spielmat. angemessen je nach Entw. + Wesen d. Kindes einsetzen Ziele:
- Bildung für alle Kinder
- gesunde, harmon. Entw. Gleichaltriger in einer Gruppe
- Unterschied zu bestehenden Bewahranstalten

7. Mutter- und Koselieder

- schuf für Erz.arbeit in Fam. ,,Mutter- und Koselieder, Dichtung und Bilder zur edlen Kinderpflege" (ganzseitige Abbildungen von spielenden Kindern + deren Müttern mit Versen, sowie Liedtexten+Noten)
- weist auf Entw.besonderheiten von Säugl. + Kleinkindern hin

Frauenbewegung:

- Ausbildung zu Kindergärtnerinnen
- 1848 Lehrerversammlung: Beschluss Gründung von Kindergärten, Ausbildung von Kindergärtnerinnen, finanzielle Unterstützung

8. Henriette Schrader-Breymann (Großnichte)

- Kindergärtnerinnenkurs, 1851 Ltg. Kindergarten + Schule in Schweinfurt
- gründete 1854 Bildungsstätte für jg. Mädchen, 1858 Vorträge in B + CH über Fröbels Spieltheorie
- 1872 in Berlin, vervollkommnet Volkskindergarten (später PFH)

9. Begriff Erziehung nach Fröbel

- muss ,,Ganzes" vom ,,Leben, Kunst + Wissenschaft" sein
- muss Mensch als ,,Gliedganzes" erfassen, ,,Trieb" zur Tätigkeit erregen
- an Erfahrungswelt anknüpfen
- von ,,Fremderziehung" zur ,,Selbsterziehung"
- an ,,Entwicklungsstufen" anpassen
- Mittel für weiterführende Ausbildung bereitstellen

10. Verbot des Kindergartens

- Sept. 1851 Erlass einer Ministerialverfügung: Fröbel-Kindergärten in Preußen und andren Staaten verboten!

Grund: Teil vom demokratischen System, Jugend wird gottlos erzogen; dadurch staatsfeindlich

- Verbot bis 8 Jahre nach Tod

- Tod 21.06.1852 in Marienthal (Ausbildungsstätte f. KindergärtnerInnen)

Fröbel beschrieben als: Kinderfreund mit klarem, kindlichen Geist, stets für seine Ideen kämpfend - nie ermüdend, vorwärtstreibend, voller Energie

Fröbel - Zitate

zusammengestellt v. Dr. Matthias Brodbeck

"Das kleinste Samenkorn trägt...das große Ganze in sich und es entwickelt es im Zusammenhange mit dem großen Lebensganzen. So trage auch ich als Mensch die ganze Vergangenheit, die Fülle der Gegenwart und den Reichtum der Zukunft in mir."(Fröbel 1851)

Der Mensch erkenne durch den Geist den Körper und durch den Körper den Geist, schaue eines durch das andere und stelle eines durch das andere dar."

(Fröbel 1821)

So soll Arbeit, Unterricht und Spiel ein ungestücktes Lebensganzes und ... Grund eines künftig ungeteilten, tatkräftigen, einsichtigen und freudigen Lebens werden."(Fröbel 1822)

"Ich habe nun den Ort gefunden zur Verwirklichung der letzten Konsequenz meines Grundgedankens..."

(Fröbel 1848 nach seinem ersten Aufenthalt in Bad Liebenstein und Marienthal)

"Der Mensch ist aber nicht allein auf der Welt, die ganze Außenwelt ist Gegenstand seines Erkennens und Mittel zu seiner Entwicklung und Ausbildung."

(Aus einem Brief Fröbels an die regierende Fürstin in Schwarzburg - Rudolstadt 1809)

"... denn nur die genügende Entwicklung des Menschen auf jeder

vorhergehenden Stufe bewirkt ... eine genügende vollendete Entwicklung jeder folgenden spätern Stufe."

(Fröbel 1826 in: Die Menschenerziehung)

"Dies: denkend tätig sein, dies: denkend tätig machen, ist der Quellpunkt aller produktiven Erziehung."(Fröbel 1821)

"Ich will Menschen bilden, die mit ihren Füßen in Gottes Erde, in die Natur eingewurzelt stehen, deren Haupt bis in den Himmel ragt, und in dem selben schauend liest, deren Herz beides, Erde und Himmel, das gestaltenreiche Leben der Erde und Natur und die Klarheit und den Frieden des Himmels, Gottes Erde und Gottes Himmel eint."

(Fröbel 1806)

Dass sich um mich ein reines Menschenleben entfalte, ausbilde, erstarke; demselben eine Freistätte zu bereiten ist der einzige Zweck meines Handelns."

(Fröbel 1816)

"Fröbel hat die großen Linien gezogen; die moderne Pädagogik hat die Pflicht, darauf zu bauen."

W. Lange

Wichtige Angaben zu Leben und Werk Friedrich Fröbels 1782 - 1805

1782; 21.4. in Oberweißbach/Thür. geboren 1783; 7. 2. Tod der Mutter

1789 - 1796 Besuch der Elementarschule (ab 1792 Stadtilm) 1797 - 1799 Forst - Geometerlehre in

1799 - 1801 Studium der Naturwissenschaften in Jena

1801 - 1805 Tätigkeiten in Forst- und Landwirtschaft

1805 - 1806 Lehrer an der Pestalozzi - Musterschule in Frankfurt/M.; im Herbst erster Aufenthalt bei Pestalozzi in Yverdon/Schweiz

1806 - 1816

1806 - 1811 Hauslehrer bei Familie v. Holzhausen in Frankfurt/M.

1808 - 1810 Aufenthalt in Yverdon als Schüler Pestalozzis und Hofmeister der 3 Söhne der Familie v. Holzhausen 1811 - 1813 weitere Studien in Göttingen und Berlin (u.a. als Hörer Fichtes)

1813 - 1814 Teilnahme am Befreiungskampf gegen Napoleon in Lützows Freikorps

1814 - 1816 Assistent am Mineralogischen Institut der Universität Berlin bei Prof. Weiß

1816; 13. 11. Gründung der "Allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt" in Griesheim/Thür.

1817 - 1826

1817; Juni Verlegung der Anstalt nach Keilhau

1818; 11.9 Heirat in Berlin (die Ehe bleibt kinderlos)

1820 Erste Keilhauer Werbeschrift "An unser deutsches Volk" 1821 - 1823 vier weitere Keilhauer Werbeschriften 1826 literarisches Hauptwerk "Die Menschenerziehung" und die Wochenschrift "Die erziehenden Familien" erscheinen

1827 - 1837

1828/29 Plan einer Volkserziehungsanstalt bei Meiningen (HELBA - Plan, nicht verwirklicht)

1831 Übersiedlung in die Schweiz; Eröffnung einer Erziehungsanstalt in Wartensee bei Luzern

1833 Übersiedlung der Anstalt nach Willisau; "Grundzüge der Menschenerziehung" erscheinen

1835 Leitung des Waisenhauses Burgdorf

1836 "Erneuung des Lebens erfordert das neue Jahr 1836"

1837 Beginn der Herstellung von Spielmaterial in Blankenburg

1838 - 1842

1838 - 1840 Zeitschrift "Ein Sonntagsblatt für Gleichgesinnte" 1839 Vortragsreisen nach Dresden und anderen Orten, Tod der Ehefrau "Spiel- und Beschäftigungsanstalt" (ab 1840 Kindergarten) in Blankenburg gegründet

1840; 28. 6. Gründungsveranstaltung des "Allgemeinen deutschen Kindergartens" im Blankenburger Rathaussaal 1842 Kindergärtnerinnenkurse in Blankenburg

1843 - 1852

1843 - 1849 weitere Schriften und Vortragsreisen insbesondere zur Popularisierung des Kindergartens

1849 Übersiedlung nach Bad Liebenstein

1850; Mai Umzug nach Schloß Marienthal Gründung der ersten Schule zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen "Ein Einigungsblatt für alle Freunde der Menschenbildung" erscheint Spielfest auf dem Altenstein am 4. August

1851 Heirat mit Louise Levin 23.August: Kindergartenverbot in Preußen und in anderen Staaten Ende September: Pädagogenversammlung in Bad Liebenstein "Zeitschrift für Friedrich Fröbels Bestrebungen"

1852; 3.6. Teilnahme an der allgemeinen deutschen Lehrerversammlung in Gotha 21. Juni Tod in Marienthal erarbeitet: M. Brodbeck unter wesentlicher Bezugnahme auf M. Rockstein

Quellenverzeichnis:

Boldt, Rosemarie; Eichler, Wolfgang ,,Friedrich Wilhelm August Fröbel", Urania-Verlag Leipzig/Jena/Berlin

Heiland, Helmut ,,Fröbel", rororo Zeitschrift ,,Kinderzeit", 4/94 Internet www.froebelweb.de

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Friedrich Fröbel
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
11
Katalognummer
V100409
ISBN (eBook)
9783638988353
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Stichwortartig.
Schlagworte
Friedrich, Fröbel
Arbeit zitieren
Anika; Reisdorf Heidler (Autor:in), 2001, Friedrich Fröbel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100409

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