Faschismus in Italien


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten


Leseprobe


Das faschistische Italien

Robert Strouhal

„Tee mit Mussolini“ hieß ein Film, der im letzten Sommer mit mäßigem Erfolg in den Kinos lief. Judi Dench und Cher spielen darin Engländerinnen, die das müßige Leben in Italien genießen - in den dreißiger Jahren zur Zeit von Faschismus und Diktatur. Die fiktive Geschichte der Teetanten spielt vor dem historischen Hintergrund der Faschisten und ihres Duce.

Wer war nun dieser Mussolini, was zeichnet die italienische Geschichte aus und wie lässt sich „Faschismus“ überhaupt definieren? Diesen und anderen Fragen soll im folgenden Referat nachgegangen werden.

Italien und der Erste Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg sollte die Feuertaufe für den italienischen Nationalstaat werden, der erst einige Jahrzehnte zuvor gegründet wurde. Zerrissen durch politische Konflikte zwischen Nationalisten und Kommunisten, geprägt durch den wirtschaftlichen Kluft zwischen Nord und Süd und durch Rohstoffknappheit von anderen Ländern abhängig, war die politische Situation mehr als schwierig.

In Italien ging es nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges um die politische Willensentscheidung zwischen Neutralität und Kampf auf Seiten der Entente. Durch den Dreibund an Deutschland und Österreich gebunden, war das Land andererseits durch die Kohlenzufuhr und seine offenen Häfen von England abhängig. Letztendlich trat Italien der Entente bei, dafür wurde dem Land die Erfüllung von Territorial- und Kolonialansprüchen garantiert. Italien erhob u.a. Anspruch auf das österreichische Trentino, Istrien, Stützpunkte in Albanien, Gebiete in Nordafrika und Abessinien, dem heutigen Äthiopien. 600 000 italienische Soldaten starben in diesem Krieg, ohne daß der Armee ein entscheidender Durchbruch gegen die Mittelmächte gelungen ist.

Die imperialen Bestrebungen wurden in den Friedensverhandlungen nur eingeschränkt erfüllt. Man sprach vom „Verstümmelten Sieg“ (vittoria mutilata), und das Land litt unter dem Verlierersyndrom. Sich aus dieser Krise zu befreien war Italien kaum möglich, da sich auch die wirtschaftliche Lage zuspitzte. Die schwerfällige italienische Industrie ließ sich nur langsam auf Friedensproduktion umstellen. Hohe Staatsverschuldung führten zur Abwertung der Lira, und aus dieser Wirtschaftskrise entstand schließlich die Massenarbeitslosigkeit. Arbeiter reagierten mit Streiks und illegalen Landnahmen. Der Staat stand den Massen ohnmächtig gegenüber.

Diese Situation begünstigte das Erstarken radikaler Gruppen der politischen Linken und Rechten. Der liberalen Führungsschicht gelang es nicht, diese Massenbewegungen zu integrieren und fanden folglich auch keine Mehrheiten mehr im Parlament. Letztendlich bedingten sich der Niedergang des liberalen Systems und das Erstarken der Radikalen gegenseitig. Die Sozialisten gewannen überraschend Einfluß, erwiesen sich jedoch als inkompetent. Als zum Beispiel im Sommer 1920 Fabriken von Arbeitern besetzt wurden, weigerte sich die Regierung die Armee einzusetzen. Die bürgerliche Schicht musste erkennen, daß der Staat den Bolschewisten nicht entgegnen kann. Auf der anderen Seite wußten die Arbeiter nichts mit den Fabriken anzufangen. Das Land war am Abgrund - ein guter Nährboden für den Faschismus und eine leichte Beute für Mussolini.

Benito Mussolini

Am 29.7.1883 wurde Benito Mussolini in Dovia di Predappio (Emilia Romagna) als Sohn des Schmieds Alessandro Mussolini und dessen Frau Rosa geboren. Mit 13 Jahren mußte er wegen eines Messerangriffes die Schule wechseln. Er schloß die Ausbildung zum Grundschullehrer ab und trat 1901 der Sozialistischen Partei PSI bei. Um dem Militärdienst zu entgehen floh er zeitweise in die Schweiz und arbeitete dort u.a. als Bauarbeiter. Zwischenzeitlich amnestiert, ging er 1909 nach Istrien und war Herausgeber einer Arbeiterzeitung bis er von den österreichischen Behörden ausgewiesen wurde. In Italien gründete er eine eigene sozialistische Zeitung und rief zum Generalstreik gegen den Eroberungskrieg in Libyen auf. Inzwischen Chefredakteur einer großen sozialistischen Tageszeitung und Mitglied im Exekutivrat der PSI unterschrieb er im Juli 1914 das Antikriegsmanifest seiner Partei. Vier Monate später wechselte aber mit dem Bekenntnis „Der Krieg ist die eigentliche Revolution“ zu den Befürwortern des Krieges. Die PSI schloß ihn aus und er gründete als eigene Zeitung die nationalistische „Popolo d’Italia“. Im Krieg wurde er zum Oberfeldwebel befördert, bis er 1917 schwer verwundet nach Mailand heimkehrte und wieder die Leitung seiner Zeitung übernahm. Bemerkenswert in diesem ersten Abschnitt seiner Biographie ist der ständige Widerspruch in Mussolinis Lebenswandel: Vom Deserteur zum Oberfeldwebel, vom erbitterten Kriegsgegner zum uneingeschränkten Befürworter, und schließlich vom Sozialisten zum Nationalisten. Am 23.3.1919 beteiligte er sich schließlich an der Gründung der "fasci di combattimento". Im Prinzip mehr ein Kampfverband als eine Partei.

Die Faschistische Partei

Von Mussolini mit bescheidenden Mitteln gegründet vereinte die Partei Menschen der verschiedensten Bevölkerungsschichten. Das Parteiprogramm war eher linksgerichtet, man forderte die Acht-Stunden-Woche, Mindestlöhne, Versicherungen und sogar die Einführung der Republik. Aber der verhoffte Erfolg blieb aus, bei den Wahlen 1919 schaffte es nicht ein einziges Parteimitglied ins Parlament. Benito Mussolini zog die Konsequenzen...er wechselte die politische Orientierung. Bei der Linken war nichts zu holen, dieses Feld wurde bereits von den Sozialisten dominiert. Stattdessen versuchte er die rechten Kräfte im Land zu sammeln, die bislang eher führungslos waren.

Man fing an die Sozialisten anzugreifen, mit Worten aber auch mit Gewalt. Das brachte Sympathien im Großbürgertum, und die Faschisten fanden Einzug in die bürgerliche Schichten. Zustimmung fand die Partei auch unter der ländlichen Bevölkerung, die noch unter den Folgen des Krieges litten. Auf der anderen Seite wurden die Faschisten mit Geld von den Landbesitzern unterstützt, für deren Rechte sie bald stritten.

Grund für ihren Erfolg war auch ihr militärisches Auftreten. Es gründeten sich sogenannte „Squadren“, deren Überfälle auf Sozialsten bald Schule machten und 2000 Menschen das Leben kostete. Die Fasci di Combattimento wurden zu einer politischen Macht und es bildeten sich drei Flügel: Der Industriefaschismus, der Agrarfaschismus und der Ständische Faschismus. Bindeglied war die Person Benito Mussolinis. Dieser bremste den radikalen Agrarfaschismus und näherte sich den politischen Positionen der Regierung, um die Sozialisten zu schwächen und den Faschismus weiter zu etablieren.

In der Folgezeit musste Mussolini mit Gegensätzen in der eigenen Partei kämpfen. Auf der anderen Seite verstand er es, die politischen Fronten zu glätten. Er unterstützte Forderungen nach faschistischen Gewerkschaften, aber ohne das Bürgertum zu verschrecken. Genauso stellte der einstige Gegner der Kirche dem Papst eine Lösung der Romfrage in Aussicht. Diese Art von Politik führte schließlich dazu, daß niemand mehr an Mussolini und den Faschisten vorbeikam.

Der Marsch auf Rom und die totalitäre Wende

Die Sozialistische Partei befand sich derweil in einer ernsten Krise. Wie mit letzter Kraft riefen die Sozialisten im Sommer 1922 zum Generalstreik gegen die Faschisten auf. Die Bevölkerung hatte Angst vor einer bolschewistischen Revolution und setzte auf die Faschisten, um die „rote Gefahr“ einzudämmen. Mussolini erkannte seine Chance und stellte der Regierung ein Ultimatum, indem er mit Machtergreifung droht - der „Marsch auf Rom“. Die Faschisten schlugen zu und Italien erlebte fünf schreckliche Tage an denen viele Sozialisten starben. Am 28.10.1922 wird Mussolini vom König zum Ministerpräsidenten ernannt. Erst dann zogen die faschistischen Milizen in Rom ein. Der neue Regierungschef kommt den Vertretern des „alten Staates“ entgegen, indem er auch Nationalisten, Rechtsliberale und Katholiken in die Regierung aufnimmt und den Militärs und Wirtschaftsbossen ihre Macht ließ. Trotzdem setzte Mussolini alles daran, seine Position weiter zu stärken. Er erhält befristete außerordentliche Vollmachten zur Sanierung des Staates und der Finanzen. Im Dezember 1922 wurde der Faschistische Großrat gegründet. Dabei handelte es sich um keine innerparteiliche Institution der Faschisten, da deren Politik schon feststand. Vielmehr handelte es sich um eine Konkurrenz zum Kabinett und Parlament. Im darauffolgenden Jahr änderte man das Wahlgesetz. Demnach sollte die Partei mit einer relativen Mehrheit von 25 % der Stimmen automatisch zwei Drittel der Mandate erhalten. Bei den Parlamentswahlen 1924 erhielten die Faschisten unglaubliche 65 % der Stimmen. Gründe für den Wahlerfolg waren Betrug, Opportunismus und das Gespenst des Bolschewismus. Insbesondere aber auch die Squadristen, die weiterhin die politische Linke bekämpften und dem Land einen polizeistaatlichen Charakter verliehen.

Die Faschistische Partei war weiterhin von innerer Spannung und Flügelkämpfen gezeichnet, als im Sommer 1924 die Radikalen in der Partei in Aktion traten. Der sozialistische Abgeordnete Matteotti, der sich gegen den faschistischen Terror aussprach, wurde von einem faschistischen Kommando entführt und ermordet. Nichtfaschistische Abgeordnete forderten die Aufklärung des Mordes, Auflösung der Miliz und Beendigung der Gewaltmethoden. Mussolini konnte seine Stellung in der Partei nur mit Hilfe der Radikalen wieder festigen, um dann zum Gegenschlag auszuholen.

In einer Kammerrede übernimmt er die Verantwortung für alle Aktionen der Faschisten. Die vorangegangenen zwei Jahre sollten nur eine Schonzeit gewesen sein, von nun an kündigte er die Unterdrückung der Opposition an. Antifaschistische Organisationen wurden aufgelöst, ihre Führer verhaftet und deren Zeitungen unterdrückt. Ein mißglücktes Attentat gegen Mussolini wurde genutzt, um die politischen Gegner gänzlich auszuschalten. Man richtete Straftribunale ein und erließ Sondergesetze gegen Systemkritiker. Auch die innerparteilichen Gegner wurden ausgeschaltet. Man säuberte die Kader, löste die Squadren auf und richtete den Faschismus auf die Person des Benito Mussolinis aus. Der Personenkult um den Führer der faschistischen Bewegung, den sogenannten Duce, erfasste jeden Bereich von Staat und Gesellschaft. Mit Hilfe der gelenkten Medien, alter Eliten und geschicktem Taktieren wurde Italien zu einer totalitären Diktatur.

Was ist Faschismus?

Als Symbol für seine politische Bewegung wählte Mussolini das Fasce, ein Beil mit Rütenbundel, daß im antiken Römischen Reich für die Macht des Konsuls über Leben und Tod stand.

Im Jahr 1932 beschreibt Mussolini die Lehre des Faschismus als eine antiindividualistische Idee. Das Individuum wird akzeptiert, allerdings hat es in den Staat aufzugehen. Dementsprechend tritt der Faschismus dem Liberalismus entgegen, der sich für die Freiheit des Individuums einsetzt. Die einzige Freiheit, die der Faschismus akzeptiert, ist die des Staates und des Individuums im Staat. Der Faschismus ist totalitär, das heißt er umfaßt alle Bereiche des Lebens. Außerhalb des Staates werden keine Parteien, Bündnisse oder Vereine geduldet. Der Faschismus ist die Zusammenfassung und Vereinheitlichung aller Werte. Dem Volk wird durch diese Lehre Bedeutung, Entfaltungsmöglichkeit und Kraft gegeben.

Der Faschismus ist realistisch und glaubt daher nicht an den Ewigen Frieden, dementsprechend lehnt er den Pazifismus ab. Nur der Krieg bringt den Menschen zu Höchstleistungen und adelt ihn dadurch. Der außenpolitische Anspruch des Faschismus zeichnet sich durch den geistigen und moralischen Begriff „impero“ aus, die Ausdehnung der Nation, welche von ihrer Vitalität zeugen soll. Deswegen eignet sich der Faschismus um die Bestrebungen einer Nation darzustellen, die sich nach Niederlagen und Fremdherrschaft wieder erhebt.

Doch das "impero" erfordert laut Mussolini viel Disziplin, Zusammenwirken der Kräfte, Pflichten und auch Opfer von den Menschen.

Parallelen und Übereinstimmungen zu nationalsozialistischen Vorstellungen sind nicht zu übersehen. Die Kerninhalte der faschistischen Lehre lassen sich auch dem „Credo der Faschisten“ entnehmen, das ebenfalls von Mussolini verfasst wurde:

1.) Der Faschist, besonders der Milizsoldat, darf nicht an den ewigen Frieden glauben.
2.) Strafen sind immer verdient.
3.) Auch der Wachtposten am Benzinfaßdient dem Vaterland.
4.) Dein Kamerad ist dein Bruder, weil er - mit dir lebt - denkt, wie du.
5.) Gewehr und Patronentasche sollen nicht während der Ruhezeit vernachlässigt, sondern für den Krieg bereitgehalten werden.
6.) Sage niemals: die Regierung zahlt's, denn du selbst bist es der zahlt, und die Regierung hast du selbst gewählt und trägst ihre Uniform.
7.) Gehorsam ist der Gott der Heere, ohne ihn ist kein Soldat denkbar, aber Unordnung und Niederlagen.
8.) Mussolini hat immer recht.
9.) Der Freiwillige hat keine Vorrechte, wenn er nicht gehorcht.
10.) Eines mußdirüber allem stehen: Das Leben des Duce.

Wirtschaftsaufschwung, Bündnisse und Kriegseintritt

Mussolini gelang es erfolgreich die italienische Wirtschaft zu sanieren. Er stabilisierte die Währung, stopfte Haushaltslöcher, senkte die Arbeitslosigkeit und kurbelte die Wirtschaft an. Dies erreichte man mit gelenkter Produktionssteigerung und -kostensenkung, Intensivierung der Landwirtschaft, Erhöhung der Zölle und Bildung staatlicher Holdings aus gefährdeten Betrieben. Die Jahre 1922 bis 1929 zeichneten sich durch ein starkes Wirtschaftswachstum aus, das der Führung internationale Aufmerksamkeit brachte. Löhne wurde erhöht und sozialpolitische Maßnahmen durchgeführt. Gewerkschaften blieben jedoch weiterhin verboten, stattdessen führte man die „kollektiven Arbeitsbeziehungen“ ein. Dadurch wurde die Tarifautonomie aufgehoben und Streiks verboten, Arbeitnehmer und Arbeitgeber derselben Sparte in sogenannte „corporazione“ zusammengefasst.

1928 änderte man das Wahlgesetz. Die Abgeordneten wurden fortan vom Faschistischen Großrat aus den Vorschlägen der Corporazione ausgewählt und auf eine Einheitsliste gesetzt. Der Wähler konnte diese Liste lediglich annehmen oder ablehnen. Die italienische Diktatur beruhte damit theoretisch auf plebiszitärer Zustimmung. 1939 bildete man die Kammer der Fasci als repräsentative Spitzenorganisation von Staat, Partei und Korporationen. Die Partei selbst bildete keine politische Macht mehr, vielmehr wurde das Land von der faschistischen Bürokratie regiert. Und auch wenn Mussolini alle Fäden in der Hand hielt, war Italien weiterhin eine Monarchie mit König Viktor Emanuel an der Spitze.

Der größte innenpolitische Erfolg waren die Lateranverträge 1929. Die Faschisten kannten damit die Souveränität der vatikanischen Stadtstaates an und der Katholizismus wurde zur privilegierten Staatsreligion.

Bereits 1921 sagte Mussolini, daß sich die italienische Außenpolitik mit einem Wort beschreiben lassen sollte, dem Expansionismus. In den zwanziger Jahren arbeitete das Land an einer Revision der Friedensverträge und einer Neuordnung Europas und Afrikas. Mussolini wollte ein Kolonialreich errichten und kam so mehrmals in Konflikt mit Frankreich. Weitere Schwierigkeiten mit den französischen Nachbarn entstanden durch strittige Marinebeschränkungen. Bereits zehn Monate nach seinem Machtantritt besetzten italienische Truppen die griechische Insel Korfu. Auf der anderen Seite schloß man Freundschaftsverträge mit Spanien, Rumänien, Ungarn, Türkei und Abessinien (Äthiopien). 1927 schloß man ein Defensivbündnis mit Albanien, das damit de facto ein italienisches Protektorat wurde. Mit den Römischen Protokollen band Mussolini Österreich und Ungarn an Italien, um so dem deutschen Expansionsstreben entgegenzutreten. Der deutsch-italienische Gegensatz wurde 1934 beim gescheiterten Putsch der Nationalsozialisten in Wien deutlich. Mussolini trat als Garant der österreichischen Unabhängigkeit ein. Ein Jahr später griff die italienische Armee Abessinien an. Der Völkerbund verhängte daraufhin Sanktionen gegen Italien. Hitler leistete Mussolini während der Abessinienkrise Wirtschaftshilfe und leitete damit eine Annäherung der beiden Diktaturen an. Gleichzeitig entsenden die Faschisten Freiwillige in den spanischen Bürgerkrieg und General Franco zu unterstützen. Am 25.10.1936 wird das Bündnis mit dem Deutschen Reich beschlossen und die Achse Rom-Berlin begründet. Durch die schnelle Aufrüstung in Deutschland nimmt Italien jedoch bald die Stellung eines Juniorpartners ein. 1937 schloß Mussolini eine Vereinbarung mit Großbritannien über den Status-Quo im Mittelmeer und einen Nichtangriffspakt mit Jugoslawien ab. Im Dezember 1937 trat Italien aus dem Völkerbund aus. Der Achse treu, stellte sich Mussolini 1938 beim Anschluß Österreichs und der Sudetenkrise auf deutsche Seite, versuchte jedoch einen Konsens zu vermitteln.

Auch bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges versuchte Italien zu vermitteln, allerdings vergeblich. Trotz des erneuerten Bündnisses mit dem Deutschen Reich, dem sogenannte „Stahlpakt“ bleibt Italien zunächst nichtkriegsführend“. Erst im Sommer 1940 erklärt Mussolini Frankreich und England den Krieg. Beides entsprach nicht Hitlers Vorstellungen. Italienische Truppen griffen die französischen Alpenfestungen an, hatten aber erst mit deutscher Unterstützung Erfolg.

Am 27.9.1940 unterzeichnet Italien den Dreimächtepakt mit Deutschland und Japan, in dem sich die Länder zum gemeinsamen Kampf gegen jede sich in den Krieg einmischende Macht verpflichten. Kurz darauf beginnt der italienisch-griechische Krieg. Zunächst erfolglos, waren die Italiener auch hier auf die Unterstützung durch den deutschen Balkanfeldzug angewiesen. In dessen Rahmen beteiligt sich Italien auch an der Besetzung Kroatiens und Dalmatiens.

1941 ging Abessinien verloren, Rückschläge in Nordafrika wurde durch das deutsche Afrikakorps von General Rommel aufgefangen.

Untergang des Faschismus

Ende 1942 waren italienische Truppen an der Katastrophe der deutschen Südfront in Rußland beteiligt. Im Mai 1943 kapitulierten die italienischen und deutschen Soldaten in Tunesien. Wenige Wochen später landeten die Alliierten auf Sizilien. Der Faschistische Großrat bat den König den Oberbefehl an sich zu nehmen. Am 25.7.1943 erklärte Mussolini seinen Rücktritt und wurde verhaftet. Die neue nicht-faschistische Regierung sicherte zu, weiterhin auf deutscher Seite Widerstand zu leisten. Trotzdem entsendete Hitler zusätzliche Truppen nach Italien, um einen Umschwung aufzufangen. Der neue Regierungschef Badoglio verhandelte derweil im Geheimem mit den Alliierten. Am 8.9. gaben die Amerikaner den Waffenstillstand bekannt, was zu den deutschen Gegenmaßnahmen führte. Rom wurde besetzt und italienische Soldaten entwaffnet. Mussolini wurde aus der Haft befreit und nach Deutschland geflogen. Er setzte sich an die Spitze einer republikanisch- sozialitischen Gegenregierung. Mitglieder des Faschistischen Großrates, die im Juli gegen Mussolini gestimmt hatten, wurden hingerichtet. Inzwischen kämpften die Badoglio-Divisionen auf alliierter Seite. Im Juni 1944 erreichten die Alliierten Rom und setzten eine Regierungskommission ein, die aber bereits einige Monate später auf beratende Funktion beschränkt wurde. Italien wurde kein alliiertes sondern nur ein mit-kriegsführendes Land, dementsprechend auch kein UN-Mitglied.

Mussolini versuchte am 28.4.1945 in die Schweiz zu fliehen, wurde dabei von kommunistischen Partisanen erkannt und erschossen. Die Leiche wurde nach Mailand gebracht, wo die aufgebrachte Menge den Toten kopfüber an ein Baugerüst hängte. Seine letzte Ruhestätte gilt heute als Italiens größtes Staatsgeheimnis.

Quellen

Der Große Ploetz

Der Farbige Ploetz

Enzyclopaedia Britanica

Dieter May: Die Faschistische Herausforderung, www.hausarbeiten.de

Melanie Zange: Die Entstehung des Faschismus in Italien..., www.hausarbeiten.de Deutsches Historisches Museum, http://www.dhm.de/lemo

Bildarchiv Corbis.com

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Details

Titel
Faschismus in Italien
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V100338
ISBN (eBook)
9783638987660
Dateigröße
340 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schulreferat über Italien nach dem Ersten Weltkrieg, den Aufstieg von Benito Mussolini, dem faschistischen Regime und Italien im Zweiten Weltkrieg
Schlagworte
Mussolini, Faschismus, Italien, Nationalsozialismus, Duce, Weltkrieg
Arbeit zitieren
Robert Strouhal (Autor:in), 2001, Faschismus in Italien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100338

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